ORTSGEMEINDE

BEBAUUNGSPLAN

"ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM GE- WERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE"

MIT ÄNDERUNG BEBAUUNGSPLAN

GEWERBEGEBIET "OBERE UND UNTERE BÜSCHE", TEILGEBIET A

MIT INTEGRIERTEM LANDSCHAFTS- PLANERISCHEM BEITRAG

BEGRÜNDUNG

ROHSTOFFGEWINNUNGSPLANUNG • BAULEITPLANUNG • LANDSCHAFTSPLANUNG

INGENIEURBÜRO DIPL. ING. GUNTER NIED

HAUPTSTRASSE 28 • 67365 TEL: 06344/ 937224 • FAX: 06344/ 937225 • E-MAIL: [email protected] Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 2 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

Ingenieurbüro GUNTER NIED Schwegenheim

BEBAUUNGSPLAN

"ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE"

MIT ÄNDERUNG BEBAUUNGSPLAN

GEWERBEGEBIET "OBERE UND UNTERE BÜSCHE", TEILGEBIET A

Auftraggeber : ORTSGEMEINDE LUSTADT

Obere Hauptstraße 140 67363 Lustadt

Planung: INGENIEURBÜRO GUNTER NIED

Hauptstraße 28 67365 Schwegenheim

Schwegenheim, im März 2004 Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 3 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

Ingenieurbüro GUNTER NIED Schwegenheim

INHALT Seite

1 ERLÄUTERUNGEN...... 5

2 ABGRENZUNG DES RÄUMLICHEN GELTUNGSBEREICHES ...... 8

3 ÄNDERUNG BEBAUUNGSPLAN GEWERBEGEBIET „OBERE UND UNTERE BÜSCHE" ...... 9

4 EINFÜGUNG IN DIE GESAMTPLANUNG ...... 10

5 SCHUTZGEBIETE-/ OBJEKTE ...... 11 5.1 Naturschutz ...... 11 5.2 Denkmalschutz...... 11

6 PLANUNGSANLASS UND PLANUNGSZIEL ...... 11

7 PLANUNGSINHALT ...... 13 7.1 Planungsrechtliche Festsetzungen ...... 13 7.1.1 Verkehrsflächen ...... 13 7.1.2 Flächen für Aufschüttungen und Abgrabungen...... 13 7.1.3 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte...... 14 7.1.4 Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen ...... 14 7.1.5 Anpflanzung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen .. 14 7.1.6 Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ...... 14 7.1.7 Zuordnung von Flächen und Maßnahmen zum Ausgleich ...... 15 7.2 Hinweise...... 15

8 UMWELTBERICHT ...... 15 8.1 Beschreibung der Umwelt...... 15 8.1.1 Boden ...... 15 8.1.2 Wasser...... 15 8.1.3 Klima/ Luft ...... 16 8.1.4 Arten und Biotope ...... 16 8.1.5 Landschaftsbild/ Erholung ...... 16 Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 4 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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8.2 Vermeidung/ Wirkung/ Kompensation ...... 17 8.3 Erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen ...... 19 8.4 Anderweitige Lösungsmöglichkeiten...... 19 8.5 Immissionsschutz...... 20

9 SONSTIGE AUSWIRKUNGEN DES BEBAUUNGSPLANES ...... 21

10 EIGENTUMSVERHÄLTNISSE UND BODENORDNUNG...... 22

11 KOSTEN...... 22

12 UMSETZUNG VON VORGABEN DER ABWEICHUNGSZULASSUNG ...... 22

Tabellen

Tab. 1: Verkehrszählung im Bereich „Waldstraße“ vom Juni 2002 Tab. 2: Verkehrszählung im Bereich „Unterer Griesweg“ vom Juni 2002 Tab. 3: Zusammenfassende Darstellung von Vermeidung, Wirkung und Kompensation

Abbildungen

Abb. 1: Übersichtslageplan mit Straßenverbindungen und Gewerbegebiet Lustadt (unmaßstäblich) Abb. 2: Lufbildausschnitt (Befliegung 2000) mit den Trassenvarianten 1 und 1b (unmaßstäblich) Abb. 3: Änderungsbereich Gewerbegebiet „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“ (unmaßstäblich) Abb. 4: Flächennutzungsplan – Änderungsplan 8; Planausschnitt FNP 2010 (unmaßstäblich) Abb. 5: Auszug aus Abb. 2 der „Schalltechnischen Grundsatzuntersuchung“ (Variante 1); Nacht (Ingenieur- und Beratungsbüro Kohnen, Freinsheim, 2002; unmaßstäblich) Abb. 6: Planungsvariante mit 49dB(A)-Linie (übertragen aus der „Schalltechnischen Grundsatzuntersuchung“ des Ingenieur- und Beratungsbüros Kohnen, Freinsheim, 2002; unmaßstäblich) Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 5 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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1 ERLÄUTERUNGEN

Die Ortsgemeinde Lustadt beabsichtigt das südlich der Ortslage gelegene Gewerbege- biet „Obere und Untere Büsche“ direkt an die Kreisstraße Nr. 3 anzubinden.

Aktuell erfolgt die Zufahrt in das Gewerbegebiet über die „Waldstraße“ sowie über den „Unteren Griesweg“ (beide Wirtschaftswege), unter Frequentierung der Ortslage von Lustadt (Obere und Untere Hauptstraße; kurvenreich; enger Querschnitt).

Abb. 1: Übersichtslageplan mit Straßenverbindungen und Gewerbegebiet Lustadt (unmaßstäblich)

Das Baurecht für die Anbindung des Gewerbegebietes soll im Rahmen der verbindli- chen Bauleitplanung hergestellt werden. Im Rahmen des somit planfeststellungserset- zenden Bebauungsplanes wurde eine Umweltverträglichkeitsstudie erarbeitet. Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 6 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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Da das Vorhaben gemäß Landesentwicklungsprogramm III innerhalb eines „Kernrau- mes Arten und Biotopschutz“ und eines „Wassersicherungsbereiches“ verläuft war das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsstudie Bestandteil des Antrages auf Abweichungs- zulassung gemäß §§ 11 und 13 Landesplanungsgesetz für die gewählte Variante 1. Weiterer Bestandteil der Unterlagen war eine Beurteilung hinsichtlich der möglichen Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutz- und Erhaltungsziele der südlich an das Gewerbegebiet „Obere und Untere Büsche“ angrenzenden „NATURA-2000-Kulisse“.

Dem Antrag auf Abweichungszulassung wurde seitens des Ministeriums des Innern und für Sport mit Datum vom 06.06.2003 wie folgt entsprochen:

Für den seitens der Ortsgemeinde Lustadt beabsichtigten Neubau einer Er- schließungsstraße, die das südlich der Ortslage gelegene Gewerbegebiet „Obere und Untere Büsche“ direkt an die Kreisstraße K3 anbindet, wird die Ab- weichung von den im LEP III enthaltenen Zielen eines Kernraumes für den Ar- ten- und Biotopschutz sowie eines Wassersicherungsbereiches und dem im re- gionalen Raumordnungsplan Rheinpfalz enthaltenen Ziel eines Vorrangberei- ches für die Landwirtschaft zugelassen.

Die Zulassung erfolgt mit der Maßgabe, das zur Wahrung der Funktion des Kernraumes für den Arten- und Biotopschutz das Druslach-Hofgraben- Gewässersystem im Sinne einer Verbesserung der Lebensbedingungen der Leit- arten vernetzter Biotopsysteme (z.B. Großer Feuerfalter, Helm-Azurjungfer, Grüne Keiljungfer, Schlammpeitzger) entwickelt wird. Notwendige Gewässer- querungen sind durch Bauwerke ausreichender lichter Höhe und Weite auszu- gestalten, um eine Durchgängigkeit der Gewässer und Ausbildung eines natürli- chen Gewässersedimentes zu gewährleisten. Entlang des in Nord-Südrichtung verlaufenden Neubauabschnittes sind durchgängige Leiteinrichtungen und in ausreichenden Abständen Querungshilfen (Tunnel) von angemessener Breite für Amphibien und andere Kleintiere vorzusehen. Die näheren Einzelheiten sind mit der zuständigen unteren Landespflegebehörde abzustimmen.

Die im Landschaftsplanerischen Beitrag formulierten und in der verbindlichen Bauleit- planung festgesetzten Maßnahmen zur Kompensation wurden mit der Kreisverwaltung – untere Landespflegebehörde – am 28.01.2004 sowie am 03.03.2004 abgestimmt.

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 7 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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Da die landesplanerisch zulässige Variante nicht die Zustimmung der Gemeinde Zeiskam fand wurde eine modifizierte Variante (1b) erneut dem Ministeriums des In- nern und für Sport vorgelegt. Mit Schreiben vom 17.02.2004 teilte das Ministerium mit, dass

… auch in der vorgelegten Variante 1b die Abweichung von den im LEP III ent- haltenen Zielen eines Kernraumes für den Arten- und Biotopschutz sowie eines Wassersicherungsbereiches und dem im regionalen Raumordnungsplan Rhein- pfalz enthaltenen Ziel eins Vorrangbereiches für die Landwirtschaft zugelassen wird.

Die Zulassung erfolgt mit der im Entscheid vom 6. Juni 2003 aufgeführten Maßgabe, dass aufgrund der in der Variante 1b zusätzlich entstehenden Beein- trächtigungen des Grabensystemes und der Überbauung bisher landwirtschaft- lich genutzter Flächen ergänzend ein Rückbau des bestehenden Wirtschaftswe- ges (im Verlauf der Variante 1) mit Öffnung des Grabensystemes (Aufhebung der Verrohrungen) vorzunehmen ist. Zudem sind entlang der wasserführenden Gräben im Bereich „In den Niedergärten/ Auf der Heide“ südlich von Lustadt bis an die Ortslage Zeiskam mindestens 5,0m breite Randstreifen zur Entwick- lung eines Biotopverbundes anzulegen.

Abb. 2: Lufbildausschnitt (Befliegung 2000) mit den Trassenvarianten 1 und 1b (unmaßstäblich)

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 8 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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2 ABGRENZUNG DES RÄUMLICHEN GELTUNGSBEREICHES

Die Erschließungsstraße beginnt ca. 200m westlich der Ortslage Lustadt ab der Kreis- straße K3, verläuft nach Süden bis zur ehemaligen Eisenbahnlinie Germersheim- Landau, verschwenkt südlich davon dann nach Osten, durchquert die Gewannen „Kat- zeneck“, „Obergärten“, „Kuhwiese“ und „Oberröder“ bis zum Auftreffen auf die derzei- tige Verkehrserschließung des Gewerbegebietes „Obere und Untere Büsche“ östlich des Jungpflanzenzuchtbetriebes Sinn, und folgt dieser Verkehrserschließung bis zum Auftreffen auf die Waldstraße.

Im Bereich der Hofgrabenniederung werden randliche Flächen (im Osten bis ein- schließlich Weg Fl.Nr. 5055 und im Westen bis westliche Grenzen der Grundstücke Fl.Nr. 5048 und 5192) als Kompensationsmaßnahmen in den räumlichen Geltungsbe- reich integriert. Weitere Flächen zur Kompensation innerhalb des räumlichen Gel- tungsbereichs betreffen einen 8,0m breiten Streifen östlich des Kirschgartenweges sowie eine Dreiecksfläche zwischen Kirschgartenweg und Erschließungsstraße (Ge- wanne „Katzeneck“).

Der räumliche Geltungsbereich erstreckt sich anteilig sowie in Gänze auf folgende Grundstücke:

ƒ Gewanne „Brühl“, Fl.Nr. 494/4, 5047 bis 5049, 5049/1, 5050 bis 5054, 5182 bis 5192 ƒ Gewanne „Katzeneck“, Fl.Nr. 5250/1, 5254, 5265/1, 5377 bis 5388, 5377 bis 5388 ƒ Gewanne „Obergärten“, Fl.Nr. 5427, 5428, 5431 bis 5438, 5513, 5514 und 5514/1, 5515, 5523 ƒ Gewanne „Kuhwiese“, Fl. Nr. 5560, 5580 bis 5585 ƒ Gewanne „Oberröder“, Fl.Nr. 5742/1, 5725/1, 5670/6 bis 5670/20 ƒ Gewanne „Am oberen Griesweg“, Fl.Nr. 5680 bis 5684, 5684/1, 5685 bis 5705 ƒ Gewanne „Am mittleren Griesweg“, Fl.Nr. 824 bis 826 ƒ Gewanne „Am unteren Griesweg“, Fl.Nr. 728/40 ƒ Gewanne „Untere Büsche“, Fl.Nr. 5834/9, 5834/11, 5834/14, 5834/16, 5942/1

ƒ Wege Fl.Nr. 5055, 5067, 5067/1,5243/1, 5263, , 5269, 5322, 5403, 5405, 5470/2, 5535, 5537, 5639, 5641, 5766, 5303, 723/1,

ƒ Gräben Fl.Nr. 1041/1, 5264/1, 5404, 5536, 5640

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 9 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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3 ÄNDERUNG BEBAUUNGSPLAN GEWERBEGEBIET „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“

Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“ setzt im nördlichen Bereich eine „Planstraße A“ fest, welche aktuell noch nicht existent ist (die Erschließung der gewerblich genutzten Flächen erfolgt über einen entsprechend aus- gebauten befestigten Wirtschaftsweg der z.T. als Gemeindestraße gewidmet ist). Die geplante Erschließungsstraße von der K3 zur Anbindung des Gewerbegebietes verläuft aus verkehrstechnischen Gründen parallel der Grenze des räumlichen Geltungsberei- ches, jedoch außerhalb desselben (vgl. nachfolgende Abb.). Die innerhalb des Gel- tungsbereiches für das Gewerbegebiet „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“ verbleibenden Flächen werden als Zufahrten (bestehend), öffentliche Parkflächen (Stellplätze) und öffentliche Grünflächen mit Einzelbaumpflanzungen festgesetzt.

Die Änderung des Bebauungsplanes Gewerbegebiet „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“ führt zu keinen Veränderungen in den textlichen Festsetzungen.

Abb. 3: Änderungsbereich Gewerbegebiet „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“ (unmaßstäblich)

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 10 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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4 EINFÜGUNG IN DIE GESAMTPLANUNG

Wie eingangs erläutert wurde für die Erschließungsstraße ein Antrag auf Abweichungs- zulassung gemäß §§ 11 und 13 Landesplanungsgesetz gestellt, mit dem Ergebnis der Zulässigkeit des Vorhabens.

Darauf aufbauend wurde das Verfahren zur 8. Änderung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde beschlossen, welches kurz vor dem Abschluss steht. Der vorliegende Bebauungsplan kann somit gemäß § 8 Abs. 2 BauGB als „aus dem Flächennutzungsplan entwickelt“ angesehen werden.

Abb. 4: Flächennutzungsplan – Änderungsplan 8; Planausschnitt FNP 2010 (unmaßstäblich)

Geltungsbereich der Planänderung

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 11 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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5 SCHUTZGEBIETE-/ OBJEKTE

5.1 NATURSCHUTZ

Die Erschließungsstraße kreuzt den Hofgraben sowie drei Entwässerungsgräben, wel- che von der Landesbiotopkartierung erfasst und als Schongebiete (Wertstufe III) be- wertet sind. Weiterhin tangiert sie eine Feuchtwiese mit gleicher Wertung.

Durch die Linienführung der Planungsvariante wird die Inanspruchnahme von Bioto- pen nach § 24 LPflG vermieden.

Der Hofgraben mit seinem Niederungsbereich ist weiterhin zur Ausweisung als Land- schaftsschutzgebiet geplant.

5.2 DENKMALSCHUTZ

Am östlichen Rand des räumlichen Geltungsbereiches befindet sich ein Grabungs- schutzgebiet das wie folgt beschrieben werden kann:

ƒ Bezeichnung: OL6 ƒ Siedlung ƒ Steinzeitliche Siedlung; Gewannen „Am oberen Griesweg + Untere Büsche“ (heute Gewerbegebiet)

6 PLANUNGSANLASS UND PLANUNGSZIEL

Der Ziel- und Quellverkehr des Gewerbegebietes sowie für das überregionale Drogen- Therapiezentrum „Ludwigsmühle“ ist in den letzten Jahren sehr stark angestiegen. Eine im Juni 2002 im Bereich der „Waldstraße“ und des „Unteren Griesweges“ durch- geführte Verkehrszählung ergab eine durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge von insgesamt 1.524 Fahrzeugen (siehe nachfolgende Tabellen).

Der beidseitige parallele Verlauf von Wirtschaftswegen versteht sich als Umsetzung der Forderung des DLR Rheinpfalz – Landentwicklung und Ländliche Bodenordnung Neu- stadt/W.

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 12 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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Tab. 1: Verkehrszählung im Bereich „Waldstraße“ vom Juni 2002

Uhrzeit LKW Landw. Kleinbus PKW Motorrad Fahrrad Zugmaschine

07:oo – 08.oo 6 - 10 45 4 3 08:oo – 09:oo 13 5 23 77 1 - 09:oo – 10:oo 7 1 9 12 - 1 10:oo – 11:oo 32 7 25 82 - 11 11:oo – 12:oo 25 3 13 16 - 5 12:oo – 13:oo 10 3 7 20 - 3 13:oo – 14:oo 18 3 35 93 6 21 14:oo – 15:oo 5 - 4 35 - 2 15:oo – 16:oo 20 3 16 51 9 18 16:oo – 17:oo 7 1 10 46 10 29 17:oo – 18:oo 9 - 2 32 - 1 18:oo – 19:oo 3 2 - 29 3 9 Zahl der Fahrzeuge 155 28 154 538 33 103

Tab. 2: Verkehrszählung im Bereich „Unterer Griesweg“ vom Juni 2002

Uhrzeit LKW Landw. Kleinbus PKW Motorrad Fahrrad Zugmaschine

07:oo – 08.oo 6 1 2 37 2 7 08:oo – 09:oo 6 2 3 34 1 4 09:oo – 10:oo 6 - 1 15 - - 10:oo – 11:oo 3 2 5 41 1 11 11:oo – 12:oo 4 1 4 21 1 5 12:oo – 13:oo - - 2 19 - 1 13:oo – 14:oo 2 - 7 17 - 7 14:oo – 15:oo 2 2 3 18 1 23 15:oo – 16:oo 6 - 3 13 - 9 16:oo – 17:oo - - 7 20 - 2 17:oo – 18:oo 3 - - 30 4 9 18:oo – 19:oo - 2 - 37 - 38 Zahl der Fahrzeuge 38 10 37 302 10 116

Geplante Neuansiedlungen im Gewerbegebiet „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“, wie z.B. die Errichtung eines Biogaskraftwerkes sowie die mögliche Expansion eines be- stehenden Betriebes unterstreichen die Notwendigkeit zur Schaffung einer neuen Zu- bringerstraße. Insbesondere der geplante Bau des Biogaskraftwerkes ist abhängig von einer geeigneten Zuwegung. Ohne die Realisierung dieser infrastrukturellen Vorausset- zung wird es nicht zur Errichtung des Kraftwerkes kommen.

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7 PLANUNGSINHALT

7.1 PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN

7.1.1 VERKEHRSFLÄCHEN

Die Erschließungsstraße wird festgesetzt als „Verkehrsfläche“ gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB. Mit dieser Festsetzung sind weitere Zweckbestimmungen und Nutzungsar- ten verbunden, wie:

ƒ Herstellung einer Linksabbiegespur von der Kreisstraße K3 zur verkehrssicheren Einmündung in die Erschließungsstraße ƒ Herstellung der notwendigen Seitenflächen für Bankette, Dammböschungen, Standgräben und Verkehrsinseln (Festsetzung nach § 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB) ƒ Sicherstellung der Erschließung angrenzender landwirtschaftlicher Flächen durch Anbindung bestehender Wirtschaftswege an die Erschließungsstraße ƒ Kreuzung des Hofgrabens und der Entwässerungsgräben ƒ Schienengleiche Kreuzung der DB-Strecke Germersheim-Landau

Das im Plan eingetragene Sichtfeld ist bis zu einer Höhe von 80 cm über OK Straßenkrone von jeder Sichtbehinderung freizuhalten.

Gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB werden

ƒ die parallel zur Erschließungsstraße verlaufenden Wirtschaftswege, ƒ die Flächen für das Parken von Fahrzeugen sowie ƒ den Anschluss anderer Flächen an die Verkehrsflächen festgesetzt als „Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung“.

Öffentliche Grünflächen zwischen der Erschließungsstraße und dem Gewerbegebiet „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“ können durch neue Zufahrten, mit einer maximalen Breite von 5,0m, unterbrochen werden.

7.1.2 FLÄCHEN FÜR AUFSCHÜTTUNGEN UND ABGRABUNGEN

Innerhalb der geplanten öffentlichen Verkehrsfläche, den Seitenflächen für Bankette, Dammböschungen, Standgräben und Verkehrsinseln und den Kreuzungsbauwerken für den Hofgraben, den Entwässerungsgräben und der DB-Strecke Germersheim- Landau sind die zur Herstellung erforderlichen Abgrabungen und Aufschüttungen zu- lässig (§ 9 Abs. 1 Nr. 26 BauGB).

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7.1.3 GEH-, FAHR- UND LEITUNGSRECHTE

Für die innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches liegenden Versorgungsleitungen wird zugunsten folgender Betreiber ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht festgesetzt (§ 9 Abs. 1 Nr. 13 i.V.m. Nr. 21 BauGB).

ƒ Pfalzwerke AG (Stromversorgungsleitungen) ƒ Saar Ferngas AG (Gasversorgungsleitung im Kirschgartenweg) ƒ Thüga AG (Gasversorgungsleitung parallel nördlicher Grenze des Gewerbegebietes „OBERE UND UNTERE BÜSCHE“.

7.1.4 ERHALTUNG VON BÄUMEN, STRÄUCHERN UND SONSTIGEN BEPFLANZUNGEN

Die im Rechtsplan festgesetzten „Flächen zum Erhalt von Bäumen und Sträuchern“ sind dauerhaft zu sichern (§ 9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB).

7.1.5 ANPFLANZUNG VON BÄUMEN, STRÄUCHERN UND SONSTIGEN BEPFLANZUNGEN

Zur Integration der Erschließungsstraße in das Landschaftsbild werden Einzelbaum- pflanzungen und Strauchpflanzungen gemäß den Darstellungen des Rechtsplanes festgesetzt (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB).

Zur Verbesserung der ökologischen Funktion des Hofgrabens und der Entwässerungs- gräben werden Gewässerrandstreifen (5,0m beiderseits des Hofgrabens; 2,5m beider- seits der Entwässerungsgräben) festgesetzt (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB).

7.1.6 FLÄCHEN ODER MASSNAHMEN ZUM SCHUTZ, ZUR PFLEGE UND ZUR ENTWICKLUNG VON BODEN, NATUR UND LANDSCHAFT

Die Flächen und Maßnahmen zum Ausgleich werden wie folgt festgesetzt (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB):

A Feldhecke B Streuobstwiese C+D Extensivgrünland

Zum Schutz des Bodens sind die festgesetzten Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung (Wirtschaftswege) in Erdbauweise zu errichten. Zum Erhalt des Wanderverhaltens von Amphibien werden gemäß den Darstellun- gen des Rechtsplanes ein Durchlass sowie Leiteinrichtungen festgesetzt. Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 15 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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7.1.7 ZUORDNUNG VON FLÄCHEN UND MASSNAHMEN ZUM AUSGLEICH

Die im Rechtsplan festgesetzten Flächen zum Ausgleich

- Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen - Flächen zum Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen - Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft und die darauf durchzuführenden Maßnahmen zum Ausgleich werden den mit der Errichtung der Erschließungsstraße einhergehenden Eingriffen zugeordnet (§ 9 Abs. 1a BauGB).

7.2 HINWEISE

Sollten beim Bau der Erschließungsstraße archäologische Funde zu Tage treten, so sind diese unverzüglich zu melden. Weiterhin gilt es die Fundstelle soweit als möglich unverändert zu lassen und die Gegenstände sorgfältig gegen Verlust zu sichern.

8 UMWELTBERICHT

8.1 BESCHREIBUNG DER UMWELT

8.1.1 BODEN

Die Böden des Vorhabensraumes können den „grundfeuchten Böden der Bach- schwemmkegel“ zugeordnet werden. Bedingt durch die vorherrschende landwirtschaft- liche Nutzung kann der Zustand der Böden überwiegend als euhemerob bezeichnet werden (mittlere Bodenveränderungen infolge dauerhafter Bodenbearbeitung).

8.1.2 WASSER

Oberirdische Gewässer Folgende oberirdische Gewässer können innerhalb des Vorhabensraumes aufgeführt werden:

ƒ Hofgraben ƒ Entwässerungsgräben die den Vorhabensraum in West-/ Ostrichtung durchziehen und strukturieren Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 16 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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Grundwasser Die Grundwasserflurabstände liegen auf Grundlage der „Hydrogeologischen Kartierung und Grundwasserbewirtschaftung im Raum Karlsruhe-Speyer“ im gesamten Vorha- bensraum bei > 1 – 2 m; also relativ oberflächennah.

8.1.3 KLIMA/ LUFT

Als lokalklimatische Besonderheiten stellen sich der Kaltluftabfluss des nördlich der K3 angrenzenden Lößriedels sowie das Kaltluftsammel-/ abflussgebiet der Hofgraben- niederung dar.

8.1.4 ARTEN UND BIOTOPE

Die vegetations- und tierökologische Bewertung weist die für den Arten- und Biotop- schutz aktuell im Vorhabensraum wertvollen Bereiche vorwiegend in der Hofgraben- niederung aus. Hier liegen vereinzelte Grünlandflächen die durchschnittlich eine hohe, in zwei kleinen §24 Flächen eine sehr hohe Bedeutung haben. Weiterhin von Bedeu- tung sind Amphibienwanderbewegungen zwischen dem Hofgraben und der DB-Strecke Germersheim-Landau sowie die Nutzung der Hofgrabenniederung durch den Kiebitz während der Brutzeit.

8.1.5 LANDSCHAFTSBILD/ ERHOLUNG

Bezüglich der Landschaftsbildqualität kann dem ackerbaulich geprägten Bereich zwi- schen Hofgraben- und Druslachniederung eine mittlere Bewertung zugeteilt werden. Charakteristisch sind die Vertikalstrukturen der Entwässerungsgräben sowie die da- zwischenliegenden ackerbaulichen Nutzflächen und die landwirtschaftlichen Aussiede- lungen, Gerätehallen, Kleingärten/ Kleintierzuchtanlagen, Koppeln/ Reitplätze mit Un- terständen.

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8.2 VERMEIDUNG/ WIRKUNG/ KOMPENSATION

Vermeidungs-/ Minimierungsmaßnahmen, Wirkungen und Maßnahmen zur Kompen- sations werden nachfolgend tabellarisch gegenübergestellt.

Tab. 3: Zusammenfassende Darstellung von Vermeidung, Wirkung und Kompensation

SCHUTZGUT „BODEN“ Vermeidung/ - Teilweiser Erhalt der Regulationsfunktion (Puffer-/ Filterfunktion, Grundwasserneubil- Minimierung dung) des Bodens durch Ausbau der Parallelwege in Erdbauweise - Beschränkung der Versiegelung auf das notwendige Mindestmaß (maximal notwendige Ausbaubreite der Fahrbahn Æ im vorliegenden Fall: 6,0m)

Wirkung - Die Nutzungsänderungen (anlagenbedingte Wirkungen) führen zu einer Neuordnung der Hemerobiegrade

Kompensation - Umwandlung von 13.337m² landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen in aus- schließlich dem Naturhaushalt dienende Flächen für die Veränderungen der Bo- denfunktionen

SCHUTZGUT „WASSER/ OBERIRDISCHE GEWÄSSER“ Vermeidung/ - Beibehaltung des Abflussverhaltens und des Retentionsvermögens der zu kreuzenden Minimierung Oberflächengewässer - Kreuzung der oberirdischen Gewässer mit Kastenprofil in entsprechender Dimensio- nierung

Wirkung - Überdeckung der Gewässer durch die Brückenbauwerke (anlagenbedingte Wirkung)

Kompensation - Rücknahme der unmittelbar an die Gewässer angrenzenden ackerbaulichen Nutzung in Form von Gewässerrandstreifen (ca. 2.200m²)

Parallel des Hofgrabens: beidseitig 5,0m mit beidseitigem 5,0m breitem Erd- /Grasweg; parallel der Entwässerungsgräben: beidseitig 2,5m mit beidseitigem 5,0m breitem Erd-/Grasweg

SCHUTZGUT „WASSER/ GRUNDWASSER“ Vermeidung/ - Führung der Trasse außerhalb des Grundwasserkörpers oder Herstellung eines durch- Minimierung lässigen Straßenunterbaues zur Beibehaltung vorhandener Grundwasserströmungen (Vermeidung eines Grundwasserstaues mit dem Resultat der Vernässung angrenzen- der Flächen) - Sohlenbegrenzung der Entwässerungseinrichtungen in Bereichen mit sehr hoher Emp- findlichkeit gegenüber dem Eintrag von Schadstoffen (≥ 0,5m über OK höchster Grundwasserstand) - Beibehaltung der Grundwasserneubildungsrate durch Abführung des anfallenden O- berflächenwassers in Standgräben parallel der Straße

Wirkung Unter Berücksichtigung der aufgeführten Vermeidungsmaßnahmen verbleiben für das Kompensation Schutzgut „Grundwasser“ keine erheblichen und/ oder nachhaltigen Beeinträchtigungen (anlagen- und betriebsbedingte Wirkungen). Die Notwendigkeit zur Kompensation ist nicht gegeben Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 18 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

Ingenieurbüro GUNTER NIED Schwegenheim

SCHUTZGUT „KLIMA“ Vermeidung/ - Weitgehender Erhalt der standörtlichen Besonderheiten innerhalb der zu kreuzenden Minimierung Hofgrabenniederung (relativ niveaugleicher Ausbau unter Berücksichtigung der Hoch- wassersituation) - Geringhaltung der Schadstoffbelastung durch eine möglichst kurze Streckenlänge

Wirkung/ Durch die Umsetzung der aufgeführten Vermeidungsmaßnahmen sind keine Wirkungen prog- Kompensation nostizierbar, welche in ihrer Intensität über den für das Schutzgut „Boden“ ermittelten Belas- tungsraum hinausgehen SCHUTZGUT „ARTEN UND BIOTOPE“ Vermeidung/ - Erhalt naturschutzfachlich bedeutsamer Flächen parallel der Trasse in der Hofgraben- Minimierung niederung - Schutz der naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen (Hofgrabenniederung; Flächen nach § 24 LPflG; Lebensraumtypen nach der FFH-Richtlinie) während der Bauphase (baubedingte Wirkungen) - Kreuzung der oberirdischen Gewässer mit Kastenprofil in entsprechender Dimensio- nierung zur Beibehaltung der Verbundfunktion

Wirkung - Funktionale Beeinträchtigung von Wechselbeziehungen für Amphibien in der Hofgra- benniederung zwischen Hofgraben und DB-Strecke Germersheim-Landau (anlagenbe- dingte Wirkung) - Beeinträchtigung des Kiebitzlebensraumes in der Hofgrabenniederung (anlagen- und betriebsbedingte Wirkung) - Verlust durch unmittelbare Inanspruchnahme von Biotopkomplexen (anlagenbe- dingte Wirkung) - Lebensraumminderung durch Verlärmung des Raumes parallel der Straße; ma- ximal bis Isophonenlinie von 47dB(A) (betriebsbedingte Wirkung)

Kompensation - Anlage einer dreireihigen Feldhecke als lineare Achse in Nord-/Südrichtung, parallel zur Trasse der Gasversorgungsleitung (3.136m²) - Umwandlung landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen in der Hofgrabenniederung in extensiv zu nutzendes Grünland (8.479m²) - Umwandlung landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen in extensiv zu nutzende Streuobstwiesen (4.668m²) - Anlage von Gewässerrandstreifen (2.202m²) - Umwandlung einer Pferdekoppel in extensiv zu nutzende Grünland sowie Abriss der Gebäude (1.792m²) - Amphibiendurchlass zwischen Hofgraben und DB-Strecke Germersheim-Landau - Leiteinrichtungen im gesamten Bereich der Hofgrabenniederung - Leiteinrichtungen im Bereich der Grabenkreuzungen mit Stopprinnen - Herstellung eines Landlebensraumes für Amphibien (358m²), unter Erhaltung der Birken und Entfernung standortfremder Gehölze

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 19 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

Ingenieurbüro GUNTER NIED Schwegenheim

SCHUTZGUT „LANDSCHAFTSBILD/ ERHOLUNG“

Vermeidung/ - Begrenzung des Eingriffs im Bereich der Grabenkreuzungen auf das tatsächlich Minimierung Notwendige zum Erhalt der das Landschaftsbild wesentlich prägenden Vertikalstrukturen - Beibehaltung der Radewegeverbindungen - Geringhaltung des Eingriffs bei der Kreuzung des geplanten Landschaftsschutzgebie- tes „Hofgrabenniederung“ als Bereich mit einer hohen Bedeutung als Erlebnisraum sowie für die Landschaftsbildqualität

Wirkung - Inanspruchnahme eines Erlebnisraumes mit hoher Landschaftsbildqualität sowie eines geplanten Landschaftsschutzgebietes - Verlust einer landschaftsbildprägenden Weidengruppe - Zerschneidung des Landschaftsraumes - Fragmentierung des westlich verbleibenden Teilraumes

Kompensation - Erhalt und Neuanlage von Grünlandflächen in der Hofgrabenniederung beiderseits der Trasse - Zweireihige Strauchpflanzungen beiderseits der Trasse - Einzelbaumpflanzungen beiderseits des Hofgrabens - Streuobstwiesen südlich der DB-Strecke Germersheim-Landau, parallel der Straße - Anlage einer dreireihigen Feldhecke als lineare Achse in Nord-/Südrichtung, parallel zur Trasse der Gasversorgungsleitung - Pflanzung von Einzelbäumen im Bereich der Grabenkreuzungen, des Radwegean- schlusses und parallel der Nordgrenze des Gewerbegebietes „Obere und Untere Bü- sche“

8.3 ERHEBLICHE NACHTEILIGE UMWELTAUSWIRKUNGEN

Der Naturhaushalt ist betroffen durch den Verlust und durch die Veränderungen der Bodenfunktionen. In den Vordergrund treten jedoch die Beeinträchtigungen für das Schutzgut „Arten und Biotope“.

8.4 ANDERWEITIGE LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN

Auf Grundlage der im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführten Raumanalyse wurden drei Varianten verglichen, mit dem Ergebnis, dass Variante 1 mit den geringsten Wirkungen verbunden ist, welches durch die Abweichungszulassung bestätigt wurde.

Gegenüber Variante 1 kann für die Planungsvariante festgestellt werden, dass im Hin- blick auf § 24 LPflG keine Befreiung gemäß § 38 LPflG erforderlich wird. Der erhöhte Zerschneidungseffekt des Grabensystems ist durch die Aufwertung vorhandener defizi- tärer Vernetzungsstrukturen sowie die Anlage neuer Vernetzungsstrukturen kompen- sierbar.

Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 20 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

Ingenieurbüro GUNTER NIED Schwegenheim

8.5 IMMISSIONSSCHUTZ

Für die ursprüngliche Trasse der Erschließungsstraße (Variante 1) wurde eine „Schall- technische Grundsatzuntersuchung“, Ingenieur- und Beratungsbüro Kohnen, Freins- heim, 2002, durchgeführt. Die Untersuchung kommt zu folgendem Ergebnis:

Im Bereich der Wohngebiete in den Ortslagen von Lustadt und Zeiskam und im Bereich des Gewerbegebiets „Obere und Untere Büsche“ sind sowohl im Beur- teilungszeitraum Tag (6.00 - 22.00 Uhr) als auch im Beurteilungszeitraum Nacht (22.00 - 6.00 Uhr) Geräuscheinwirkungen zu erwarten, die deutlich un- terhalb der Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV für Allgemeine Wohngebie- te liegen. Es werden keine Schallschutzmaßnahmen aufgrund der ermittelten Geräuscheinwirkungen erforderlich.

(1) Immissionsgrenzwert für reine und allgemeine Wohngebiete gemäß 16. BImSchV von 49 dB(A) in der Nacht

Abb. 5: Auszug aus Abb. 2 der „Schalltechnischen Grundsatzuntersuchung“ (Variante 1); Nacht (Ingenieur- und Beratungsbüro Kohnen, Freinsheim, 2002; unmaßstäblich)

Gemarkungs- grenze Zeiskam Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 21 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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Zur Abschätzung des zukünftigen Verkehrs wurde die Anzahl der Fahrzeuge verdoppelt und als „Durchschnittlicher Täglicher Verkehr“ (DTV) im Rahmen der Schalltechni- schen Grundsatzuntersuchung in Ansatz gebracht.

Aus der Übertragung der 49dB(A)-Linie (Abstand zum Fahrbahnrand ca. 45,0m) auf die Planungsvariante kann abgeleitet werden, dass keine Schallschutzmaßnahmen erforderlich werden.

Abb. 6: Planungsvariante mit 49dB(A)-Linie (übertragen aus der „Schalltechnischen Grundsatzuntersuchung“ des Ingenieur- und Beratungsbüros Kohnen, Freinsheim, 2002; unmaßstäblich)

9 SONSTIGE AUSWIRKUNGEN DES BEBAUUNGSPLANES

Mit Ausnahme einer Strommastverlegung am Anschlussbereich an die Waldstraße sind sonstige Auswirkungen nicht zu verzeichnen. Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 22 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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10 EIGENTUMSVERHÄLTNISSE UND BODENORDNUNG

Für die Realisierung dieses Bebauungsplanes wird ein Bodenordnungsverfahren sei- tens des DLR Rheinpfalz – Landentwicklung und Ländliche Bodenordnung Neustadt/W durchgeführt. Die notwendigen Grundstücke werden in das Eigentum der Ortsgemein- de Lustadt überführt.

11 KOSTEN

Die Kosten können wie folgt beziffert werden:

ƒ Baukosten: ca. 1.605.000 € ƒ Landschaftspflegerische Maßnahmen mit Pflege: ca. 312.000 € ƒ Grunderwerb: ca. 136.000 €

Gesamt (Netto) ca. 2.053.000 €

Zusätzlich entstehen Kosten für

ƒ die Ausstattung des geplanten Bahnüberganges und für ƒ die Mastverlegung im Bereich der Waldstraße welche zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beziffert werden können.

12 UMSETZUNG VON VORGABEN DER ABWEICHUNGSZULASSUNG

Die in den Kapiteln 7.1.4, 7.1.5 und 7.1.6 formulierten Festsetzungen verdeutlichen, dass die Vorgaben der Abweichungszulassung

ƒ notwendige Gewässerquerungen sind durch Bauwerke ausreichender lichter Höhe und Weite auszugestalten, um eine Durchgängigkeit der Gewässer und Ausbildung eines natürlichen Gewässersedimentes zu gewährleisten ƒ entlang des in Nord-Südrichtung verlaufenden Neubauabschnittes sind durchgängi- ge Leiteinrichtungen und in ausreichenden Abständen Querungshilfen (Tunnel) von angemessener Breite für Amphibien und andere Kleintiere vorzusehen ƒ Rückbau des bestehenden Wirtschaftsweges (im Verlauf der Variante 1) mit Öffnung des Grabensystemes (Aufhebung der Verrohrungen) Bebauungsplan "ERSCHLIESSUNGSSTRASSE VON DER KREISSTRASSE K3 ZUM 23 GEWERBEGEBIET OBERE UND UNTERE BÜSCHE" mit Änderung Bebauungsplan Gewerbegebiet "Obere und Untere Büsche", Teilgebiet A; Ortgemeinde Lustadt (Begründung)

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ƒ Anlage von mindestens 5,0m breiten Randstreifen entlang der wasserführenden Gräben im Bereich „In den Niedergärten/ Auf der Heide“ südlich von Lustadt bis an die Ortslage Zeiskam zur Entwicklung eines Biotopverbundes insoweit umgesetzt werden, als sie für den ermittelten Eingriff notwendig bzw. möglich sind (der Rückbau des bestehenden Wirtschaftsweges im Verlauf von Variante 1 ist nicht möglich da er gleichsam als Unterhaltungsweg für die Gasversorgungsleitung dient). Die weitere Anlage von Gewässerrandstreifen ist im Zuge des Bodenordnungs- verfahrens „Lustadt-Süd“ vorgesehen.