VII-P-00308

Albert-Lortzing-Festjahr 2026 in

Sehr geehrter Petitionsausschuss, wir bitten in Form einer Petition darum, dem Komponisten ein Leipziger Festjahr zu widmen. 2026 feiert der Komponist, Librettist, Schauspieler, Sänger und Dirigent Albert Lortzing (1801 - 1851) seinen 225. Geburtstag. Berlin ist der Geburts- und Sterbeort von Albert Lortzing, doch Leipzig ist der Ort, an dem er die längste Zeit seines Lebens gelebt und gewirkt hat (1833 - 1846 und 1849/ 50). Acht seiner elf abendfüllenden Spielopern schrieb er in Leipzig, darunter 1837 „“ und 1842 „Der Wildschütz“, seine noch heute weltweit bekanntesten Werke. Inhaltlich behandeln seine „komischen Opern“ im Gegensatz zur „großen Oper“ aktuelle Themen wie Standeskonflikte, häusliche Alltagsszenen, die deutsche Einheit und die Freiheit für alle Menschen. Er nahm die täglichen Probleme aller Leute ernst. Leipzig war die Stadt, in der er seine großen Erfolge als Komponist gefeiert hat, in der er aber auch als Künstler und Bürger am stärksten akzeptiert und verflochten war. Seinen Charakter beschreiben Zeitzeugen als bürgernah, gesellig und naturverbunden.

Seine Leipziger Kompositionen sind „Die beiden Schützen“ 1835, „Zar und Zimmermann“ 1837, „Das Fischerstechen“ 1839, „“ 1840, „Casanova“ 1841, „Der Wildschütz“ 1842, „“ 1844, „“ 1846.

Begründung:

Seit dem Jahr 2009 verfolgt die Stadt Leipzig das Ziel, mit der Bündelung identitätsstiftender und öffentlichkeitswirksamer Potenziale auf jährlich wechselnde Leipziger „Leuchtturm“- Themen, die Anziehungskraft der Kommune zu erhöhen und ihren hohen Qualitätsanspruch zu untermauern. Ein Lortzing-Festjahr 2026 wäre für die Stadt Leipzig identitätsstiftend und in der Lage, den für die Stadt historisch bedeutsamen und vielstimmigen Charakter Albert Lortzings mit seiner künstlerischen Themen- und Musikvielfalt in die heutige Stadtgesellschaft hineinzutragen. Er war ein genialer Theatermann und seine vielfältigen Talente befähigten ihn, die Textbücher für seine Opernkompositionen selbst zu schreiben. Seine Erfahrungen als Sänger, Schauspieler und Dirigent brachte er in seine Werke ebenso ein wie seinen schier unerschöpflichen Ideenreichtum. Lortzing ist der ?Erfinder? der sogenannten deutschen „Spieloper“ und Leipzig bietet als renommierte Musikstadt mit seinen vielfältigen Institutionen aus Kultur, Wissenschaft und Bürgerengagement optimale Rahmenbedingungen für ein Festjahr wie „Lortzing 26“, das eine über die Stadtgrenzen hinaus gehende deutschlandweite Aufmerksamkeit erzielen wird.

In Leipzig erinnert u.a. die Lortzingstraße an den Leipziger Kapellmeister und Komponisten, der zeitweise in einem Gartenhaus der Großen Funkenburg nahe der Funkenburgstraße lebte. Seine Werke sind an der Oper und der Musikalischen Komödie künstlerisch erlebbar und werden regelmäßig im Repertoire gespielt. Seit über einem Jahrzehnt unterstützt die Vergabe des Albert-Lortzing-Förderpreises Gesangsstudierende der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden, Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und des Instituts für Musik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In mehreren bürgerlichen Vereinen, Gesellschaften und Initiativen werden vielfältige Projekte aus Leipzig zur Pflege der Erinnerungskultur an Albert Lortzing gefördert. Dazu gehören die Bemühungen der Notenspur-Initiative und die deutschlandweit vernetzte Albert-Lortzing-Gesellschaft.