Feuerwehrbedarfsplan

der Stadt

verabschiedet durch Beschluss des Gemeinderats vom 27. Juli 2020 Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 2 von 26

Inhalt

 A Vorwort Seite 3

 B Erläuterungen / allgemeine Hinweise Seite 4

 C Gemeindestruktur Seite 7

 D Feuerwehrstruktur Seite 11

 E Bewertung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Heimsheim Seite 13

 F Individuelle Bewertung des örtlichen Risikos Seite 15

 G Fahrzeug- und Gerätekonzeption Seite 17

 H Gebäudeinfrastruktur und Personal Seite 21

 I Fazit Seite 23 Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 3 von 26

A Vorwort

Das Feuerwehrgesetz für Baden-Württemberg fordert eine den örtlichen Verhältnissen ent- sprechende leistungsfähige Gemeindefeuerwehr.

Für die Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes wurde vom Innenministerium Baden-Würt- temberg eine Mustervorlage erarbeitet. Diese Vorlage soll Gemeinden kleinerer und mittlerer Größe als Leitfaden bei der Aufstellung ihrer Feuerwehrbedarfsplanung dienen.

Zur Festlegung der Mindestanforderungen bezüglich des Personals und der Ausstattung wird auf die vom Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg im Einvernehmen mit dem Ge- meindetag, dem Städtetag und dem Innenministerium herausgegebenen „Hinweise zur Leis- tungsfähigkeit einer Gemeindefeuerwehr“ verwiesen. Die Beurteilung der Leistungsfähigkeit liegt jedoch in der Zuständigkeit der Gemeinde.

Der vorliegende Feuerwehrbedarfsplan enthält daher wesentliche Angaben für die Beschrei- bung der feuerwehrtechnisch relevanten‚ örtlichen Verhältnisse (Gefährdungsanalyse) und bil- det die Grundlage für die Aufstellung und Ausrüstung einer für einen geordneten Lösch- und Rettungseinsatz erforderlichen leistungsfähigen Feuerwehr.

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B Erläuterungen / allgemeine Hinweise

Mannschaftsstärke der Feuerwehr im Einsatz Hier wird häufig der Begriff „Gruppe“ bzw. „Staffel“ verwendet. Gemeint ist hiermit eine Mann- schaft aus acht Einsatzkräften und einem Gruppenführer (Gruppe) bzw. fünf Einsatzkräften und einem Staffelführer (Staffel). Dies wird mit der Zahlenfolge „1/8/9“ bzw. „1/5/6“ dargestellt.

Abkürzungen für die Fahrzeuge der Feuerwehr Heimsheim LF 16/12 Löschgruppenfahrzeug TLF 16/25 Tanklöschfahrzeug DLAK 23/12 Drehleiter RW Rüstwagen (Fahrzeug für umfangreiche technische Hilfeleistungen) ELW Einsatzleitwagen MTW Mannschaftstransportwagen SA Schlauchanhänger

Baurechtliche Begriffe / Leitern der Feuerwehr Das Baurecht (Landesbauordnung für Baden-Württemberg) fordert zwei voneinander unab- hängige Rettungswege. Im Geschosswohnungsbau ist daher regelmäßig neben dem bauli- chen Rettungsweg (Treppenraum als erster Rettungsweg) ein zweiter Rettungsweg über Lei- tern der Feuerwehr sicherzustellen.

Die Landesbauordnung definierte in der Vergangenheit (bis Feb. 2010) jedoch nur die Begriffe „Gebäude geringer Höhe“ und „Hochhäuser“. Während beim Gebäude geringer Höhe die Steckleiter der Feuerwehr als Rettungsgerät ausreichend ist, genügte beim Hochhaus selbst ein Hubrettungsfahrzeug (Drehleiter) nicht mehr. Beim Hochhaus müssen daher i.d.R. zwei bauliche Rettungswege vorhanden sein. Gebäude zwischen 8 und 23 m Rettungshöhe wurden früher häufig als „sonstige Gebäude“ bezeichnet, wobei bei Gebäuden bis zu 10 m (maximal 12m) im Extremfall auch die dreiteilige Schiebleiter angesetzt wurde.

Die ab März 2010 geltende Landesbauordnung Baden-Württemberg kennt keine Gebäude ge- ringer Höhe mehr. Die Gebäude werden nunmehr entsprechend § 2 Absatz 4 in folgende Klas- sen eingeteilt:

Gebäudeklasse 1: freistehende Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m² und freiste- hende land- oder forstwirtschaftlich genutzte Gebäude, Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 5 von 26

Gebäudeklasse 2: Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungs- einheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m², Gebäudeklasse 3: sonstige Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m, Gebäudeklasse 4: Gebäude mit einer Höhe bis zu 13 m und Nutzungseinheiten mit jeweils nicht mehr als 400 m², Gebäudeklasse 5: sonstige Gebäude einschließlich unterirdischer Gebäude.

Höhe ist das Maß der Fußbodenoberkante des höchstgelegenen Geschosses, in dem ein Auf- enthaltsraum möglich ist, über der Geländeoberfläche im Mittel.

Der Begriff des Hochhauses ist unverändert wie folgt: Hochhäuser sind Gebäude, bei denen der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraumes in über 22m Höhe liegt. Hierzu ist anzumerken, dass die Höhendefinition bei den Gebäudeklas- sen zunächst nichts mit der Rettung durch Leitern der Feuerwehr zu tun hat. In der Ausfüh- rungsverordnung zur Landesbauordnung wird hierzu ab März 2010 gefordert, dass „Zu Ge- bäuden, bei denen die Oberkante der zum Anleitern bestimmten Stellen mehr als 8 m über Gelände liegt, ist anstelle eines Zu- oder Durchgangs eine Zu- oder Durchfahrt zu schaffen.“ Damit ist zukünftig klar, dass bei Anleiterstellen über 8 m Rettungshöhe ein Hubrettungsfahr- zeug als erforderlich angesehen wird und keine Rettung über tragbare Leitern der Feuerwehr mehr.

Anmerkung: Die „Rettungshöhe“ der Feuerwehr ist bedingt durch die Brüstungshöhe an Fens- tern regelmäßig etwa einen Meter höher als die vorgenannte Höhe, welche ja mit Bezug auf die Fußbodenhöhe definiert wurde.

Die bei der Feuerwehr vorhandenen relevanten tragbaren Leitern sind: Steckleiter: Die 4-teilige Steckleiter erreicht eine Rettungshöhe von etwa 7,5 m, im Ext- remfall (Menschenrettung) bis zu 8 m. Schiebleiter: Die 3-teilige Schiebleiter erreicht eine Rettungshöhe von etwa 12 m, ab 10 m ist die Nutzung jedoch für Personen, die nicht regelmäßig im Umgang mit der- artigen Leitern geübt sind, äußerst grenzwertig.

Dadurch ergibt sich folgende Zusammenstellung:

Gebäudehöhe Rettungshöhe Erforderliches Rettungsgerät

„Gebäude bis 8 m Rettungshöhe“ bis 8 m Steckleiter, ggf. Schiebleiter, ggf. Früher: Gebäude geringer Höhe sogar Hubrettungsfahrzeug Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 6 von 26

„Gebäude 8 bis 12 m Rettungshöhe“ 8 bis 12 m Hubrettungsfahrzeug Früher: „Sonstige Gebäude“ nur im Ausnahmefall: Schiebleiter

„Gebäude 12 bis 23 m Rettungshöhe“ 12 bis 23 m Hubrettungsfahrzeug Früher: „Sonstige Gebäude“

Hochhaus über 23 m Bauliche Rettungswege erforderlich (zwei bauliche Rettungswege oder Sicherheitstreppenraum)

Hierbei ist jedoch zu beachten, dass selbst bei Gebäuden bis 8 m Rettungshöhe eine Men- schenrettung über Hubrettungsfahrzeuge erforderlich werden kann, wenn z. B. eine zu ret- tende Person

 die Leiter aufgrund mangelnder körperlicher Fähigkeit nicht besteigen kann (z. B. ältere und sehr junge Personen, aber auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen) oder

 wenn eine zu rettende Person das baurechtlich definierte „Rettungsfenster“ innerhalb der Wohnung nicht mehr erreichen kann und diese sich an einem Fenster befindet, welches die Feuerwehr mit tragbaren Leitern nicht erreichen kann.

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C Gemeindestruktur

Allgemeine Informationen Einwohnerzahl: 5.130 (Stand 31.12.2019) Ortsteile: keine Weiler: keine Fläche, gesamt: 1432,0 ha; Länge 4,71 km/ Breite 4,98 km Fläche, bebaut: 85,9 ha; Länge 1,54 km/ Breite 1,71 km (nur Stadtgebiet) davon Wohngebiet, 74,0 ha Gewerbegebiet, 28,0 ha Industriegebiet -- Waldgebiet: 389,9 ha Landwirtschaftliche Fläche: 759,0 ha Wasserfläche 3,3 ha

Verkehrswege: Land-/Kreisstraße: L 1134 3,71 km L 1175 2,49 km L 1179 4,95 km L 1180 3,17 km K 4567 1,81 km Bundesstraße: -- Bundesautobahn: A 8 1,9 km (innerhalb Gemarkung) A 8 13,4 km (AS Heimsheim bis AS -Süd, Fahrtrichtung ; gemeinsam mit Feuerwehr Pforzheim laut Alarmplan BAB: Heimsheim 1. Ein- heit, Pforzheim Ergänzungseinheit) BAB- Anschlussstellen: A 8 AS Heimsheim Nr. 46 DB-Strecke: -- ÖPNV-Strecke Schiene: -- ÖPNV-Strecke Bus: Linie 652, 653, 633 Linie 761, 763, 769, 703, 739, 756 Wasserstraße: -- Flugplatz: -- See: Heimsheimer „See“, 3.632 m² Sonstige Verkehrsanlagen --

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Gebäude / Einrichtungen mit besonderer Art und Nutzung oder Gefährdung: Gewerbe- / Industriebetriebe ohne besondere Gefahren: 333 Gewerbebetriebe Gewerbe- / Industriebetriebe mit besonderen Gefahren: Steinbruch Mertz, Arbeiten in Höhenlagen (Felswand, Abbaubereich) und Lagerung von bis zu 2 t verschiedener Sprengstoffe in einem speziellen Raum Landwirt Seemann, Biogasanlage Autohaus Morof, Tankstelle Lkw-Tankstelle Frankenstr. 10, Tankstelle OMV Deutschland GmbH, Tankstelle Fa. Schäfer, Gaslager Ligaproduction, größere Produktionshalle JVA Heimsheim, Gefängnis Reiterhof Wedig, Dimension Anlage Reiterhof Neuffer, Dimension Anlage Projektcampus Alemannenstraße, bestehend aus 4 Small Business Towers mit 7 Geschossen Krankenhaus: -- Pflegeheim / Altenheim: Haus Heckengäu, 60 Pflegeplätze Schule: Ludwig-Uhland-Schule, 608 Schüler Kindergärten: Kindergarten Bloßenberg (bis zu 50 Kinder) Kindergarten Heerstraße (bis zu 112 Kinder) Kindergarten Lailberg (bis zu 42 Kinder) Kindergarten Eulenstraße (bis zu 80 Kinder) Kindergarten Lerchenrain (bis zu 20 Kinder) Waldkindergarten (bis zu 24 Kinder) Hort (Schulkindbetreuung, bis zu 100 Kinder) Asylbewerberunterkünfte: Schulstraße 31, bis zu 84 Personen Weiler: -- Aussiedlerhöfe / abgelegene Gebäude: Anzahl 17 Anlagen, Entfernung max. 4,6 km (JVA) Hochhäuser: -- Gebäude mit Rettungshöhe 12-23 m Anzahl 8 Tiefgaragen: Anzahl 7 Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 9 von 26

Versammlungsstätten Stadthalle (600 Personen) Vereinsräume Stadthalle (80 Personen) Zehntscheune Kasten (Schleglerschloss): Aktuell wegen Brandschutzmängeln geschlos- sen - Rittersaal 1. OG (60 Personen) - Festsaal 2. OG (150 Personen) - Vereinssaal 3. OG (100 Personen) Rathaus Sitzungssaal (ca. 60 Personen) Ev. Kirche Ev. Gemeindehaus Kath. Kirche „Heilig Geist“ Kath. Gemeindehaus Ev.-meth. Christuskirche Haus Liebenzeller Gemeinschaft Neuapostolische Kirche

Historische Gebäude / Kulturstätten Zehntscheune Schleglerschloss (2. Rettungsweg über Drehleiter) Graevenitz’sches Schloss Wasch- und Backhaus (Mönsheimer Straße) Backhaus (Schlosshof) Ev. Kirche Ev. Pfarrhaus Altes Rathaus Backhaus (Amselweg) Friedhoftürmle und Tor Reste Stadtmauer (ohne Schild) Großer Brunnen am Marktplatz Waldhorn

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Besondere Gefährdungen Überschwemmungsgebiete 7,96 ha (Quelle: LUBW)

Hochwasser-Risikogebiete 14,37 ha (Quelle: LUBW)

Erdbebenzone Zone 0, Untergrundklasse R Einflugbereich von Flughäfen Sportflughafen Malmsheim Nahbereich einer Kernkraftanlage -- Ölfernleitungen / Gasfernleitungen Hochdruckgasleitung Heckengäu, Länge ca. 5,0 km

Löschwasserversorgung durch Trinkwasserversorgung Es liegt eine gemäß DVGW 405 Untersuchung für das Wassernetz vor. Die Löschwasserversorgung wurde untersucht und ein Maßnahmenkatalog erarbeitet. durch Brunnen keine Löschbrunnen vorhanden durch Zisternen/ Löschteiche Im Gewerbegebiet Egelsee existieren zwei Zis- ternen. Löschwasserbehälter 1: 120 m³, im südlichen Kreisel der Römerstraße Löschwasserbehälter 2: 100 m³, in Höhe Fran- kenstraße/ Keltenstraße in der Grünanlage Rö- merstraße Löschteich „Heimsheimer See“ durch Entnahmestellen offenes Gewässer Kotzenbach: Staustelle an der Brücke Bach- straße  kann aufgrund der ausgeführten Re- naturierungsmaßnahmen nicht mehr genutzt werden!

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D Feuerwehrstruktur

Feuerwehrangehörige insgesamt: 85 davon in Einsatzabteilung: 50 Jugendfeuerwehr: 25 Altersabteilung: 10

Angaben zu Feuerwehrangehörigen der Aktiven Abteilung Feuerwehrangehörige „Aktive“: 50 davon tagsüber ‚in der Regel’ im Ort anwesend: 15

Zugführer / Gruppenführer: 18 davon tagsüber ‚in der Regel’ im Ort anwesend: 4

Maschinisten mit Führerschein Klasse C 18 davon tagsüber ‚in der Regel’ im Ort anwesend: 6

Atemschutzgeräteträger: 25 davon tagsüber ‚in der Regel’ im Ort anwesend: 7

Durchschnittliche Antrittsstärke bei Alarmierung 2019 Montag – Freitag von 7.00 bis 17.00 Uhr 13,2 (Alarmstufe 1-4) Montag – Freitag von 17.00 bis 7.00 Uhr und Samstag/Sonntag/Feiertag 16,9 (Alarmstufe 1-4)

Feuerwehrfahrzeuge – bei der Feuerwehr Heimsheim vorhanden Löschfahrzeuge: TLF 16/25, LF 16/12 Hubrettungsfahrzeuge: DLAK 23/12 Rüst-/Gerätewagen: RW Sonstige Fahrzeuge: ELW, MTW

Auswertung Jahresstatistikbögen

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Nachbarschaftshilfe durch die Feuerwehren in den direkt angrenzenden Nachbarge- meinden: (Annahme Einsatz auf dem Schlosshof in Heimsheim, Ortsmitte)

Gemeinde: Feuerwehrfahrzeuge: LF 8/6, MTW, HLF 10, TLF 4000 Durchschnittliche Anfahrzeit: 10 Minuten, 5 km

Gemeinde: Mönsheim Feuerwehrfahrzeuge: LF 16/12, HLF 10, GW-T 1, MTW Durchschnittliche Anfahrzeit: 8 km 13 min

Gemeinde: Feuerwehrfahrzeuge: LF 16/12, TSF-W, GW-T 1 MTW Durchschnittliche Anfahrzeit: 6 km 11 min

Zuständige Feuerwehr mit überörtlichem Einsatzbereich (jeweils gemessen bis zum Rathaus)

Gemeinde Fahrzeugtyp Anfahrtszeit* Hubrettungsfahrzeug: Heimsheim DLK Friolzheim 10 min; 5 km 13 min; 8 km Mönsheim 13 min; 8 km Tiefenbronn 11 min; 6 km 14 min; 9 km Gefahrstoffzug: Niefern GWG nach Heimsheim 21 min; 16 km Illingen ABC-Erkunder nach Heimsheim 29 min; 24 km Dekon-P nach Heimsheim 30 min; 24 km

Technische Hilfeleistung: Heimsheim RW vor Ort

Löschwasserförderung: Mühlacker/Großglattbach SW 2000 Heimsheim 21 min; 16 km

Atemschutzeinheit: Leonberg GW-AS nach Heimsheim 21 min; 16 km Pforzheim GW-AS nach Heimsheim 26 min; 21 km Führungsunterstützungseinheit: MTW Heimsheim 27 min; 22 km * rechnerische Ermittlung mit Google Maps, nicht real überprüft

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E Bewertung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Heimsheim

Personelle Mindestanforderungen der „Hinweise zur Leistungsfähigkeit“ für 1. und 2. Gruppe erfüllt?

Auswertung der Einsatzberichte 2019:

An Arbeitstagen während des Tages (7.00 Uhr bis 17.00 Uhr)  1. Gruppe innerhalb von zehn Minuten an der Einsatzstelle? Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 92 Prozent der Einsätze erreicht (Wert aus 2019) mit Löschfahrzeug: Typ LF 16/12 (Funkrufname „Florian Heimsheim 44") und Sonderfahr- zeug  2. Gruppe innerhalb von weiteren fünf Minuten an der Einsatzstelle? Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 100 Prozent der Einsätze erreicht (Wert aus 2019) mit Löschfahrzeug: Typ HLF 10 (Funkrufname „Florian Friolzheim 43“)

Es wird an Werktagen bei einem Alarm, bei dem mehr als eine Löschgruppe erforderlich ist, in der Zeit zwischen 7:00 Uhr und 17:00 Uhr ein LF der Feuerwehr Friolzheim alarmiert.

An Arbeitstagen während der Nacht (17.00 Uhr bis 7.00 Uhr) sowie an Sonn- und Feiertagen  1. Gruppe innerhalb von zehn Minuten an der Einsatzstelle? Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 100 Prozent der Einsätze erreicht (Wert aus 2019) mit Löschfahrzeug: Typ LF 16/12 (Funkrufname „Florian Heimsheim 44“)  2. Gruppe innerhalb von weiteren fünf Minuten an der Einsatzstelle? Mannschaftsstärke: 1/8/9 in 100 Prozent der Einsätze erreicht (Wert aus 2019) mit Löschfahrzeug: Typ TLF 16/25 (Funkrufname „Florian Heimsheim 23“) oder/und Typ DLK 23/12 (Funkrufname „Florian Heimsheim 33“)

Mindestanforderungen der „Hinweise zur Leistungsfähigkeit“ für den Drehleiter- einsatz erfüllt?

In Heimsheim gibt es mindestens 8 Geschosswohnungsbaukomplexe mit einer Rettungshöhe von 12 bis 23 m (früher “sonstige Gebäude“) und eine Vielzahl an Gebäuden mit einer Ret- tungshöhe von 8 bis 12 m, bei denen der zweite Rettungsweg über Rettungsgeräte der Feu- erwehr sichergestellt werden muss. Gleiches gilt für folgende Gebäude mit besonderer Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 14 von 26

Nutzung: Kasten (Schleglerschloss), Graevenitz’sches Schloss (Rathaus). Darüber hinaus kann der Einsatz einer Drehleiter bei der Brandbekämpfung im Außenangriff von Gewerbebe- trieben mit entsprechend großräumigen Objekten und bei den Aussiedlerhöfen notwendig wer- den. Ebenso kann ein Einsatz zur Rettung von Personen aus Höhen und Tiefen im Steinbruch möglich werden.

Bei Hubrettungsfahrzeugen gilt grundsätzlich für die Menschenrettung die Eintreffzeit von 10 Minuten. Aufgrund der bestehenden großen Wahrscheinlichkeit eines Einsatzfalles und der Anfahrzeit der nächsten Drehleiter aus der Stadt Mühlacker von mind. 22 Minuten, ist die Vor- haltung einer eigenen Drehleiter DLAK 23/12 notwendig.

Außerhalb des Enzkreises können im Bedarfsfall auch weitere Drehleitern angefordert werden: FFW , Anfahrtszeit ca. 15 min, Entfernung 10 km; FFW , Anfahrtszeit ca. 15 min, Entfernung 10 km; FFW Leonberg, Anfahrtszeit ca. 21 min, Entfernung 16 km.

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F Individuelle Bewertung des örtlichen Risikos

Die Hinweise zur „Leistungsfähigkeit einer Gemeindefeuerwehr“ fordern eine Bewertung des örtlichen Risikos. Als Grundlage dient die Zusammenstellung der Flächennutzung, der Ver- kehrswege, die „Einsatzstatistik“ und vor allem Art und Anzahl der in der Gemeinde vorhande- nen „Gebäude und Einrichtungen mit besonderer Art und Nutzung und/oder einer besonderen Gefährdung“.

Hieraus ergeben sich eventuell Forderungen für eine zusätzliche Ausstattung der Feuerwehr. Berücksichtigt und bewertet werden jeweils Möglichkeiten zur Nutzung der nachbarschaftli- chen Hilfe und der interkommunalen Zusammenarbeit.

Brandeinsätze - einschließlich Löschwasserversorgung Die Mindestausstattung zur Erfüllung der Kriterien aus den „Hinweisen zur Leistungsfähigkeit einer Gemeindefeuerwehr“ besteht aus folgenden Fahrzeugen: ELW 1, Einsatzleiter LF16/12, 1/8/9 TLF 16/25, 1/5/6 Mit diesen Löschfahrzeugen und der Drehleiter DLAK 23/12 kann der notwendige Grundschutz in der Gemeinde sichergestellt werden. Brandeinsätze, die den Einsatzwert dieser Fahrzeuge übersteigen, sind zwar nicht auszu- schließen aber mit so geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass eine Beschaffung weite- rer Fahrzeuge unverhältnismäßig ist. Im Einsatzfall werden die Feuerwehren der Nachbarge- meinden alarmiert. Um eine Kontamination der Fahrzeuge - insbesondere des Mannschafts- raums - durch verschmutzte Kleidung und Einsatzmittel nach Brandeinsätzen zu verhindern ist ein Logistikfahrzeug empfehlenswert. Dieses Fahrzeug würde auch den Nachschub von verschiedenen Gerätschaften sicherstellen. Aktuell wird dies durch eine Anhängerlösung rea- lisiert. Um die Löschwasserversorgung entsprechend den Vorgaben der DVGW 405 gewährleisten zu können, wurde das Wassernetz im Ortsgebiet untersucht.

Im Bedarfsfall wird folgender Schlauchwagen angefordert:

Mühlacker/Großglattbach SW 2000 21 min; 16 km

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Technische Hilfeleistung: Aufgrund der Art und Streckenlänge der Verkehrswege, des vorhandenen Gewerbes und der Baulichkeiten im Ausrückebereich und der starken Verkehrsbelastung der A8 mit ca. 102.000 Fahrzeugen pro Tag, mit einem Schwerlastverkehr-Anteil von 18,1%, ist folgende Ausrüstung erforderlich: ELW 1 LF16/12 mit 1. Hilfeleistungssatz RW mit 2. Hilfeleistungssatz und umfangreichem Werkzeug und Spezialgerät  Ein zweiter Hilfeleistungssatz sollte bei jedem Verkehrsunfall an der Einsatzstelle verfügbar

sein.

Gefahrstoffeinsätze: Die Wahrscheinlichkeit von Gefahrstoffeinsätzen ist sehr gering. Betriebe mit besonderen Ge- fahren bestehen fünf in Heimsheim. Transportunfälle sind auf den Gemeinde-, Land- und Kreisstraßen eher unwahrscheinlich, im Bereich der Autobahn A8 aber durchaus möglich. Im Bedarfsfall wird der zuständige Gefahrstoffzug alarmiert:

Niefern GWG 24 min; 19 km

Für Erstmaßnahmen, insbesondere für die Menschenrettung, wird in Heimsheim eine Mindest- ausstattung bestehend aus vier Chemikalienschutzanzügen, einem Explosionsgrenzen-Warn- gerät und einem Gasspürgerät vorgehalten. Des Weiteren sind ein 4-Gas-Messgerät sowie 5

CO-Warngeräte auf verschiedenen Fahrzeugen verlastet.

Fahrzeugausstattung für den überörtlichen Einsatz

Kreisweite Überlandhilfe mit örtlich notwendigen Fahrzeugen Folgende Feuerwehrfahrzeuge sind für die Überlandhilfe im Landkreis eingeplant: Typ Einsatzzweck voraussichtliche Einsatzzahl ELW 1 Brandbekämpfung / Technische Hilfeleistung 9 DLAK 23/12 Menschenrettung / Brandbekämpfung 6 LF 16/12 Brandbekämpfung 3 RW Brandbekämpfung / Technische Hilfeleistung 3 Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 17 von 26

G Fahrzeug- und Gerätekonzeption

LF 16/12 Löschgruppenfahrzeug

Das LF 16/12 ist das "Primär-Fahrzeug" der Feuerwehr Heimsheim. Besonderheiten am Auf- bau und Beladung sind 4 Chemikalien-Schutz-Anzüge, LKW-Rettungsplattform, Seilwinde, zweites Motor-Hydraulikaggregat und eine Multifunktionsleiter. Das Fahrzeug wird auf der Au- tobahn als Erstfahrzeug eingesetzt, daher sind bei einer Ersatzbeschaffung ausreichend Was- ser (3000 Liter) und eine LKW-Rettungsplattform vorzusehen, außerdem sollte das Fahrzeug über einen zuschaltbaren Antrieb aller vier Räder verfügen.

TLF 16/25 Tanklöschfahrzeug

Die Hauptaufgabe dieses Fahrzeuges ist die Wasserversorgung für die Einsatzstelle über die eingebaute Pumpe aus dem Hydrantennetz oder offenem Gewässer, z. B. dem Heimsheimer Feuerlöschsee. Sollte eine Löschwasserversorgung nicht aufgebaut werden können, kann mit dem 2.500l fassenden Tank auch Wasser zur Einsatzstelle gebracht werden und dort andere Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 18 von 26

Einsatzfahrzeuge versorgt werden. Weiter ist einer von drei Hilfeleistungssätzen verlastet, der für die Arbeit an verunfallten Fahrzeugen benötigt wird. Sollten die anderen Fahrzeuge der Feuerwehr Heimsheim zu einem Überlandeinsatz gerufen werden, stellt das TLF den Grundschutz der Stadt Heimsheim sicher.

DLAK 23/12 Drehleiter

2010 wurde die Drehleiter neu beschafft, nachdem das Vorgängerfahrzeug 28 Jahre seinen Dienst in Heimsheim geleistet hatte. Das Hubrettungsfahrzeug wird zur Menschenrettung, zur Brandbekämpfung und für die technische Hilfeleistung, z. B. bei Sturmschäden, eingesetzt. Durch die abwinkelbare Leiter konnte die Einsatzfähigkeit gegenüber dem Vorgängermodell erheblich verbessert werden.

RW Rüstwagen

Ein Rüstwagen (RW) ist ein Feuerwehrfahrzeug, das bei der technischen Hilfeleistung immer und bei Brandereignissen ab Alarmstufe 3 in Heimsheim eingesetzt wird. Dazu steht umfang- reiches Werkzeug und Spezialgerät zur Verfügung, mit dem verunfallte Personen z. B. bei Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 19 von 26

Verkehrsunfällen befreit werden, umweltschädigende Substanzen aufgefangen, Einsatzstellen ausgeleuchtet und andere Aufgaben erfüllt werden können. Des Weiteren ist die Zusatzbela- dung Ölwehr auf diesem Fahrzeug verlastet.

ELW 1 Einsatzleitwagen

Der Einsatzleitwagen ist laut Alarm- und Ausrückeordnung das erste Fahrzeug, das sich zur Einsatzstelle begibt. Mit seinen zwei Funkarbeitsplätzen kann der Funkverkehr an der Einsatz- stelle im Fond des Fahrzeuges durch zwei Personen abgewickelt werden.

MTW Mannschaftstransportwagen

Der MTW dient der Einsatzabteilung sowie der Jugendfeuerwehr als Transportfahrzeug, um zu Ausbildungen, Dienstveranstaltungen, Übungen und Ausflügen zu fahren. Weiter wird er als Zubringer- und Versorgungsfahrzeug bei längeren Einsätzen benötigt.

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Fahrzeugkonzeption - Zusammenfassung

Fahrzeug Baujahr notwendig Beschaffung Ausm. Ersatz LF 16/12 2004 ja 2004 2029 HLF 20 TLF 16/25 1992 ja 1992 2017 LF 10 DLAK 23/12 2010 ja 2010 2035 DLAK 23/12 RW 2013 ja 2013 2038 RW ELW 1 2008 ja 2008 2023 ELW 1 MTW 2002 ja 2002 2017 MTW GW-L 1 ja 2022 - GW-L 1

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H Gebäudeinfrastruktur und Personal

Baulicher Zustand des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Heimsheim

Gefordert nach DIN 14092-1, 14092-3 und Aktueller Stand Status 14092-7 90m² vorhanden 48m² Umkleide 1,2 m² pro Mitglied Feuerwehr und - keine Schwarz-Weiß-Trennung Jugendfeuerwehr Trockenraum nicht vorhanden min. 6 m² Funk- und 17 m² min. 12m² Telekommunikationsraum min. 30m² Schulungsraum 110m² Empfehlung: 1,5m² je Schulungsteilnehmer min. 20m² Jugendraum nicht vorhanden Empfehlung: 2m² je planmäßigem Nutzer Teeküche 19m² min. 8m² Lehrmittelraum nicht vorhanden min. 6 m² nicht vorhanden Erste Hilfe / Lagebesprechung / (bei Bedarf wird der Schulungsraum min. 15m² Ruheraum verwendet) Bereitschaftsraum / 22 m² min. 15m² Aufenthaltsraum

vorhanden: Kommandanten-Büro min. 12m² (je Büro) Verwaltung / Büroeinheit nicht vorhanden: Ein Büro für Erforderlich sind Kommandanten-Büro und Jugendleitung und Führungskräfte Jugendleiter- und Führungskräfte-Büro

Der Platzbedarf beträgt min. 12m², die Werkstatt 27,2 m² jeweilige Größe richtet sich nach dem spezifischen Bedarf und Aufgabengebiet Die Lagermöglichkeiten sind beengt und auf mehrere Orte verteilt (altes Lagerraum min. 12 m² Feuerwehrhaus, Container, Feuerwehrhauslager) Putzmittelraum Behelf in Damentoilette min. 4m² es ist eine externe Einspeisung für Der Raumbedarf für Notstromversorgung Notstromversorgung Minimalbetrieb vorhanden, jedoch kein bzw. die externe Einspeisung ist jeweils seperates Notstromaggregat gesondert zu prüfen Die Anzahl der PKW-Stellplätze sollte mindestens gleich der Anzahl der 12 als Einsatzparkplätze Sitzplätze der im Feuerwehrhaus Parkplätze 20 im hinteren Bereich untergebrachten Einsatzfahrzeuge sein (ELW - 4, MTW - 9, RW - 3, DLAK - 3, LF 16 - 9, TLF - 6(9) ) Gesamt 37 Zwischenlager Gefahrstoffe / kein Gefahrstofflager für Kraftstoffe Abhängig vom jeweiligen kommunalen Tierkadaver o.ä. vorhanden Konzept Übungsfläche vorhanden Min. 250 m² Feuerwehrturm nicht vorhanden Zum Schutz gegen Verschleppung Schwarz- / Weißtrennung nicht vorhanden (Kontamination) im Gebäude Eine wirksame Abgasabsaugung der wird über Bodenverrohrung und Einsatzfahrzeuge muss vorgesehen oberirdische Schläuche stationär werden. Vorzugsweise sollte eine Abgasentlüftung abgeführt, Stolpergefahr, Abgasschlauch Quellenabsaugung ohne Stolperstellen wird nicht am Fahrzeug nachgeführt vorgesehen werden. Die TRGS 554 ist zu beachten Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 22 von 26

monatlicher Aufwand jährlicher Aufwand Aufgaben Gerätewart Wartung und Instandhaltung Fahrzeuge 18 216 Fahrzeug- und Gerätepflege 12 144 Prüfung und Instandhaltung der einsatzrelevanten 6 72 Gerätschaften Jährliche UVV Prüfung der Ausrüstung 2 24 TÜV, Feuerwehr TÜV und SP der Fahrzeuge 4 48 Jährliche Inventur 6 72 Pflegen von Prüflisten, Prüfbüchern und Karteien 2 24 Fahrzeughalle: Reinigung und Instandhaltung 4 48 Werkstatt und Lager: Reinigung und Instandhaltung 1 12 Pflege und Instandhaltung Schläuche 4 48 kleine Reparaturen 4 48 Überwachung der Einsatzmittelreserve 1 12 Weiterbildung 1 12

Kleiderwart Ausgabe und Beschaffung von Kleidung 4 48 Instandhaltung und Reinigung von Kleidung 2 24

Funkbeauftragter Wartung und Instandhaltung der Funkgeräte 2 24 Wartung und Instandhaltung von Technischen Geräten 2 24 mit Akkus Ausgabe und Pflege der Funkmeldeempfänger 3 36 Weiterbildung 0,5 6

Atemschutzbeauftragter Pflege, Wartung und Instandhaltung der 6 72 Atemschutzgeräte Weiterbildung 1 12

Messgerätebeauftragter Prüfen der Messgeräte (CO-Warner, 4-Gasmessgerät 4 48 etc.) Weiterbildung 0,5 6

Monatlich geleistete Ehrenamtliche Zeit 90 Jährlich geleistete Ehrenamtliche Zeit 1080 Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 23 von 26

I Fazit

Der vorliegende Feuerwehrbedarfsplan 2020 bis 2025 wurde von der Kämmerei in Zusam- menarbeit mit dem Feuerwehrkommandanten und dem stellvertretenden Feuerwehrkomman- danten erarbeitet und stellt deren Fachmeinung dar. Das nun vorliegende Werk soll künftig spätestens alle fünf Jahre fortgeschrieben und an die sich ändernden Bedingungen angepasst werden.

Personalentwicklung

Die vorhandene Anzahl der Einsatzkräfte ist an sich ausreichend. Aufgrund der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung ist jedoch darauf zu achten, dass auch weiterhin genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Der Förderung der Jugendfeuerwehr ist daher eine hohe Bedeutung beizumessen.

Neben der Nachwuchsförderung muss insbesondere die Aufrechterhaltung einer ausreichen- den Tagesbereitschaft im Auge behalten werden. Die Feuerwehr Heimsheim erreicht meist - noch - die erforderliche Mannschaftsstärke. Allerdings arbeiten immer weniger Feuerwehran- gehörige vor Ort. Daher sollte die Mitgliederwerbung von Personen, die tagsüber in Heimsheim sind, als eine wichtige Aufgabe gesehen werden. Auch die weibliche Bevölkerung sollte dabei mehr ins Blickfeld gerückt werden.

Es wird auch immer wichtiger, die Feuerwehrmitglieder in Spezialgebieten wie zum Beispiel Drehleitereinsatztaktik, Absturzsicherung und Ähnlichem speziell zu schulen, dies erfordert zum Teil externe Schulungen und Kosten die eingeplant werden müssen. Um in Zukunft aus- reichend Maschinisten ausbilden zu können, ist es notwendig, Mittel für Führerscheine der Klasse C vorzuhalten.

Des Weiteren muss die Auslastung der Sonderfunktionen wie Gerätewart, Kleiderwart, Funk- beauftragter, Messgerätebeauftragter und Atemschutzbeauftragter beobachtet werden. Es ist hierbei zu bewerten, ob diese Tätigkeiten noch auf freiwilliger Basis geleistet werden können. Sollten sich hier in Zukunft keine Freiwilligen mehr finden, muss ein hauptamtlicher Gerätewart beschäftigt werden.

Die administrativen Tätigkeiten des Feuerwehrkommandanten und der weiteren ehrenamtli- chen Funktionen haben in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen und sollten spe- ziell analysiert werden. Hier wäre eine Entlastung durch eine Bürokraft hilfreich. Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 24 von 26

Entwicklung der örtlichen Risikosituation

In Heimsheim sind in den nächsten Jahren die Ausweisung eines weiteren Gewerbegebietes und die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe geplant. Es ist vorgesehen, die Gewerbeflächen um ca. 6 ha zu vergrößern. Im Gewerbegebiet Kammertal ist zudem ein 7-geschossiges Fir- mengebäude geplant. Durch diese Entwicklung kann sich die Zahl der Feuerwehreinsätze er- höhen. Insbesondere im gewerblichen Bereich können durch neue Betriebe die Anzahl und der Umfang der „besonderen Gefahren“ steigen. Daraus resultierende Auswirkungen müssen im Einzelfall betrachtet und abgewogen werden. Zudem ist durch das Wohngebiet "Lailberg II" ein Zuwachs der Einwohnerzahl um ca. 600 Personen zu erwarten.

Fahrzeug-, Geräte- und Ausstattungskonzeption

Die Fahrzeugausstattung ist für die Einsatzbereiche der Feuerwehr Heimsheim nach heutigem Stand ausreichend. Das TLF sollte zeitnah ersetzt werden.

Um die Einsatzlogistik von verschmutzten Einsatzmitteln und Einsatzkleidung besser abwi- ckeln zu können, sollte ein GW-L 1 beschafft werden. Dieses Fahrzeug kann flexibel einge- setzt werden. So können mit diesem Fahrzeug benötigtes Material an die Einsatzstelle gefah- ren werden oder bei Unwetterlagen kleine Einsatzstellen, wie zum Beispiel vollgelaufene Kel- ler, eigenständig abgearbeitet werden. Für die Jugendfeuerwehr wäre dieses Fahrzeug eben- falls ein großer Vorteil um Übungen und sonstige Fahrten zu realisieren.

Durch die beengten Platzverhältnisse insbesondere im Bereich der Umkleiden und der Lager- flächen des Feuerwehrhauses sollte unabhängig von der Erweiterung der Fahrzeughalle ein An- und Umbau des Feuerwehrhauses eingeplant werden. Das Feuerwehrhaus weißt aus heutiger Sicht wie unter Abschnitt H beschrieben einige Mängel auf.

Da immer weniger Übungsobjekte für die Feuerwehr bereitstehen, um eine praxisgerechte Ausbildung im Bereich Drehleiter und tragbare Leitern sowie Selbstrettung zu ermöglichen, wäre auch ein Übungsturm hilfreich.

Um bei einem Blackout des Stromnetzes weiter handlungsfähig zu bleiben, ist es wichtig, am Feuerwehrhaus eine Notstromversorgung einzurichten. Hierzu gibt es bereits ein kommunales Konzept. Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 25 von 26

Durch die Umstellung des Funkbetriebes im Enzkreis auf Digitalfunk müssen hier aktuell ca. 40.000 € vorgehalten werden, um das Feuerwehrhaus und die Fahrzeuge umzurüsten. Die Übergangszeit beträgt voraussichtlich 3 Jahre. Wann diese beginnt, steht noch nicht fest.

Die Schutzkleidung unterliegt einem ständigen Verschleiß, weshalb nach wirtschaftlich ange- messenen Tragezeiten in regelmäßigen Abständen Ersatzbeschaffungen fällig werden. Che- mikalienschutzanzüge, Atemschutzgeräte, Sprungretter, Schleifkorbtragen, Flaschenzüge, Absturzsicherungen, Messgeräte und noch einige weitere Gerätschaften sind zeitlich nur be- grenzt einsatzfähig und müssen in regelmäßigen Abständen ersetzt werden.

Maßnahmenplanung (Investitionen größer 10 000,- €)

 Kurzfristig - Erweiterung der Fahrzeughalle - Ersatzbeschaffung TLF 16/25 durch ein LF 10

 Kurz- bis mittelfristig - An- und Umbau Feuerwehrhaus - Beschaffung GW-L 1 - Notstromversorgung sicherstellen - Ersatzbeschaffung ELW durch ein gleichwertiges Fahrzeug - Ersatzbeschaffung MTW durch ein gleichwertiges Fahrzeug - Übungsturm

 Mittel- bis langfristig - Hauptamtlicher Gerätewart

Feuerwehrbedarfsplan der Stadt Heimsheim 27. Juli 2020 Seite 26 von 26

Der Feuerwehrbedarfsplan wurde erarbeitet durch: Oliver Waldherr, Feuerwehrkommandant, FFW Heimsheim Kevin Rössle, Stellvertretender Feuerwehrkommandant, FFW Heimsheim Samara Della Ducata, Kommissarische Stadtkämmerin, Stadtverwaltung Heimsheim

Der Feuerwehrbedarfsplan wurde befürwortet durch: Carsten Sorg, Kreisbrandmeister, Landratsamt Enzkreis

Der Feuerwehrbedarfsplan soll spätestens im Jahr 2025 fortgeschrieben werden.

Der Feuerwehrbedarfsplan wurde durch den Gemeinderat am 27.Juli 2020 beschlossen.

Heimsheim, 28. Juli 2020

Jürgen Troll Bürgermeister