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Vorwort wenn es darum ging, die Instrumental- Danse bohémienne L. 4 (9) technik zu perfektionieren, die ihm sein Debussys frühestes Klavierstück ent- Lehrer Antoine-François Marmontel stand höchstwahrscheinlich in Florenz vermitteln wollte. Lediglich für das im Sommer 1880, während sich der Fach Begleitung erhielt er einmal einen junge Musiker zum ersten Mal bei Frau ersten Preis am Konservatorium. So hat von Meck aufhielt. Sie hatte ihn für den Die vorliegende dreibändige Ausgabe er wohl auch mehr Mühe auf den Be- Klavierunterricht ihrer Kinder und als der Klavierwerke Claude Debussys gleitsatz in seinen Liedern als auf seine Partner für ihr eigenes Vierhändigspiel (1862–1918) spannt zeitlich einen Bo- ersten Klavierstücke verwendet. Auf engagiert. Diese bedeutende russische gen von 1880 bis 1915. Sie ordnet seine diese wurde das Publikum erst aufmerk- Adelige hatte das Manuskript des klei- Kompositionen für Klavier in der Rei- sam, als er bereits durch seine Oper Pel- nen Stücks an ihr Idol Tschaikowsky henfolge ihrer Entstehung, auf die in léas et Mélisande berühmt geworden geschickt und ihn um seine Meinung vielen Fällen zeitnah die Erstveröffent- war. Später berief man ihn, Ironie des gebeten. Sein Urteil fiel folgendermaßen lichung folgte. Schicksals, gelegentlich in die Prüfungs- aus: „Das ist ein ganz hübsches Stück, Band I unserer Ausgabe umfasst mit kommission für das Fach Klavier am aber es ist viel zu kurz. Kein Gedan- den Jahren 1880 bis 1905 den längsten Konservatorium. ke ist wirklich vertieft, die Form ist Zeitraum. Neben einer Reihe von Ju- So übernahm auch nur aus- schludrig und dem Ganzen fehlt eine gendwerken und Gelegenheitskomposi- nahmsweise Uraufführungen seiner gewisse Einheitlichkeit.“ Das Manu- tionen entstanden in dieser Zeit einige Klavierwerke: „Ein großer Pianist bin skript verblieb in Russland; die Veröf- erste Meisterwerke des Klavierœuvres ich nicht“, äußerte er 1914 gegenüber fentlichung erfolgte postum 1932. wie die Deux Arabesques und die Suite einem italienischen Journalisten. „Es ist bergamasque (komponiert 1890), Pour richtig, dass ich einige der leichteren le Piano (1894) und das erste Heft der Préludes beherrsche. Aber die anderen, Prélude aus „La Damoiselle élue“ (1901). Der lange Jahre völlig wo die Noten in höchster Geschwindig- L. 69 (62) unbekannte Debussy veröffentlichte keit aufeinander folgen, machen mir Im Jahr 1884 gewann Debussy den zuerst bei wechselnden Verlegern und Angst.“ Dennoch gibt es Kritiken, die Rom-Preis für Komposition. Die Aus- fand schließlich ab 1894 in Georges sein einfühlsames Spiel und seinen sub- zeichnung gewährte einen dreijährigen Hartmann (1843–1900) einen Förde- tilen Anschlag loben. Im Lauf der Jahre Aufenthalt in der Villa Medici in Rom. rer, der ihm sogar eine regelmäßige wurde er in der Wahl seiner Interpreten Als Leistungsnachweis waren der Aka- Rente aussetzte. Sie floss allerdings nur immer anspruchsvoller. Lange Zeit setz- demie der schönen Künste in Paris jähr- bis zu Hartmanns Tod. Seine Geschäf- te er sein Vertrauen in den Katalanen lich kompositorische Arbeiten vorzu- te betrieb Debussys Gönner, der wirt- Ricardo Viñes, von dem er sich seine legen. La Damoiselle élue, eine Kantate schaftlichen Schiffbruch erlitten hatte, Stücke zuerst vorspielen ließ, bevor die- für Sopran (Damoiselle), Mezzosopran verdeckt im Namen des Verlags Fro- ser sie dann öffentlich aufführte. De- (Erzählerin), Frauenchor und Orchester mont, bei dem ab 1895 zahlreiche frühe bussy verlor schließlich das Interesse an war die dritte „Rom-Sendung“, die – im Kompositionen Debussys erschienen. der Zusammenarbeit und reservierte die Gegensatz zu früheren Lieferungen – Darunter befanden sich auch erste Er- Uraufführung seiner Études für Walter zur Zufriedenheit der Akademie ausfiel. folgswerke anderer Gattungen wie Pré- Rummel. Gelegentlich lud er Pianisten Die Textvorlage ging auf Dante Gabriel lude à l’âprès-midi d’un faune (1895) wie Edouard Risler, Maurice Dumesnil, Rossettis symbolistisches Gedicht The oder seine Oper Pelléas et Mélisande Franz Liebich und Marguerite Long blessed Damozel in der 1885 erschie- (Klavierauszug 1902). zu sich ein, aber seine sehr allgemein nenen französischen Übersetzung von gehaltene Beurteilung dieser Interpreten Gabriel Sarrazin zurück (zum Inhalt: Debussy und das Klavier zeigt, wie unzufrieden er in Wirklichkeit Eine verstorbene Frau stützt sich auf Obwohl Debussy ausgebildeter Pianist war: „Man ist oft verraten bei den soge- die goldene Himmelsbrüstung, schaut war, hatte er ein recht kritisches Ver- nannten Pianisten! Ich kann Ihnen ver- sinnend auf die Erde herab und sehnt hältnis zum Instrument Klavier. Erst sichern, es ist unvorstellbar, wie sehr sich nach ihrem Geliebten). Debussy nach sieben Jahren am Konservatorium meine Klaviermusik entstellt worden ist, komponierte das Werk allerdings erst verzichtete er auf die Pianistenkarriere, so dass ich sie oft kaum wiedererkannt nach seiner vorzeitigen Rückkehr aus die sich sein Vater für ihn erträumt hat- habe“, schreibt er am 12. Juli 1910 an Rom ab März 1887 bis 1888 in Paris te. Er erhielt zwar 1877 einen zweiten Edgar Varèse. Während des Krieges und bezeichnete es später als „ein Preis, der Sprung zum ersten gelang formuliert er noch beißender: „Die kleines Oratorium mit etwas mysti- ihm aber nie. Seine Lehrer waren davon meisten Pianisten sind schlechte Musi- schem Charakter“ (Correspondance, angetan, mit welcher Leichtigkeit er ker, sie zerlegen die Musik in Einzelteile S. 110, Brief vom 9. September 1892 an Notentexte las und vom Blatt spielte. – wie ein Brathähnchen“ (1. September André Poniatowski; im Original Franzö- Aber Debussy zeigte wenig Einsatz, 1915). sisch). 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Die Kantate erschien im Juli 1893 beachtet. Erst seit etwa 1906 wurde das Klavier- und Tonsatzschülerin Debus- mit Widmung an den drei Jahre jünge- Werk zu einem der beliebtesten des sys. ren Freund und Komponisten Paul Du- Komponisten, was steigende Auflagen- Man wird sich fragen, wie Debussy kas als Ausgabe für Gesang und Klavier zahlen und zahlreiche Transkriptionen bei einem Stück, dem jegliche Merk- im auf symbolistische Dichtung spe- für verschiedene Instrumente, sogar für male einer Tarantella fehlen, zu diesem zialisierten Verlag Librairie de l’Art in- Orchester, beweisen. Titel kommt, ist doch die Steiermark dépendant. (Weitere Klavierauszüge: Der Begriff „Arabesque“ gehört zum eher die Region des Ländlers als die der 1902 bei Durand und 1906 daselbst als vertrauten Vokabular des Komponisten; süditalienischen Tarantella. Hier scheint „Nouvelle édition“, die englische Fas- er ist typisch für die Kunstauffassung eine gewisse Mode mitgespielt zu haben, sung 1903 bei Schirmer in New York zahlreicher zeitgenössischer Künstler, wie sie von Komponisten sentimentaler als The blessed Damozel, in deutscher sollte jedoch nicht auf eine allzu genaue Salonstücke wie Francis Thomé (Styri- Sprache 1907 bei Durand als Die Aus- Bedeutung festgelegt werden. Denn De- enne op. 32) oder Henry Ketten (Capri- erwählte und schließlich 1908 dort in bussys Schriften zeigen, dass er ihn auf ce styrien) gepflegt wurde. Als Debussy einer neuen englischen Fassung.) Die die Gregorianik, J. S. Bach, die baline- sein Stück beim Verlag Fromont 1903 Partitur kam 1903 ebenfalls bei Durand sische Musik oder auch auf sein eigenes neu herausbrachte, verzichtete er auf heraus. Nach der Uraufführung vom Prélude à l’après-midi d’un faune glei- den doppeldeutigen Titel und nannte es 8. April 1893 schlossen sich zahlreiche chermaßen anwendet. einfach Danse. Aufführungen an, wobei Debussy wie- 1895 erbat sich Debussy ein Exemp- derholt von solchen mit Klavier abriet – lar dieses Werks von seinem Verleger das ergäbe „eine kalte […] Aufführung“ Mazurka L. 75 (67) Hartmann, weil es in seiner „Bibliothek (Correspondance S. 438, Brief an Ca- Obwohl erst 1903 erschienen, stammt der Meisterwerke“ fehlte. Obwohl sich tulle Mendès, vermutlich 1898). Der das Stück bereits aus den Jahren 1880 kein Hinweis im Programm findet, Klavierauszug war also als Einstudie- bis 1882. Debussy hatte es (unabsicht- dürfte Danse am 10. März 1900 in der rungshilfe gedacht. lich?) an zwei Verleger verkauft: Ha- Société nationale de musique in Paris Angesichts des großen Erfolgs er- melle und Choudens. Als Fromont sich von Lucien Wurmser uraufgeführt wor- schien 1909 das Prélude aus „La Da- 1905 dazu entschloss, die Mazurka her- den sein. Nach Debussys Tod wurde moiselle élue“ für Klavier bei Durand, auszugeben, versuchte der Komponist, Maurice Ravel vom Verleger Jobert um das die ersten 47 Takte der Kantate mit allerdings vergeblich, ihn davon abzu- eine Orchesterfassung des Stücks gebe- deren Schlusstakten 286 bis 294 ver- bringen: „Ich kann solchen Stücken ten, die am 18. März 1923 mit dem knüpft. Beide Abschnitte sind reine Or- wirklich nichts abgewinnen, vor allem Orchestre Lamoureux unter der Leitung chesterstellen, die Debussy unverändert zur Zeit nicht.“ von Paul Paray erstmals erklang. aus dem Klavierauszug übernehmen konnte. Lediglich die Anschlussstelle bedurfte eines minimalen Eingriffs. Die Rêverie L. 76 (68) Ballade L. 78 (70) ehemals so erfolgreiche Kantate ist heu- Debussy überließ dieses Stück wie Debussy schickte dieses Klavierstück te in Vergessenheit geraten, nicht zuletzt schon das vorhergehende dem Verlag am 31. Januar 1891 unter der Bezeich- wegen ihres kaum noch als zeitgemäß Choudens, der es 1891 herausbrachte. nung Ballade slave zusammen mit zwei empfundenen Textes. Als Fromont 1904 eine Neuausgabe be- anderen Werken, der Danse (Tarentelle absichtigte, schrieb ihm der Komponist: styrienne) und der Valse romantique „Es ist falsch, die Rêverie erscheinen an den Verleger Choudens. Er widmete Deux Arabesques L. 74 (66) zu lassen, eine bedeutungslose Sache, die Komposition Anne-Marthe-Nelly Seit dem Katalog von Jean-Aubry wird Hartmann zuliebe schnell herunter- Hottinguer, die er über seinen Studien- für die Deux Arabesques in allen Werk- geschrieben. In einem Wort: Sie ist freund René Chansarel kennengelernt verzeichnissen als Kompositionsdatum schlecht.“ hatte. Chansarel war ihr Klavierlehrer. 1888 angegeben, obwohl die Veröffent- Als Debussy das Werk 1903 bei Fro- lichung erst 1891 erfolgte. Das Auto- mont revidiert herausbrachte, strich er graph ist undatiert und mit Cl.A. De- Danse (Tarentelle styrienne) das Beiwort „slave“. Ein gewisser Ein- bussy signiert. Da Debussy diese Vorna- L. 77 (69) fluss von Balakirew lässt sich dennoch men (Claude Achille) erst ab Ende 1889 Danse ist Debussys kompositorisch wie kaum verleugnen. Den Charme dieser verwendete, ist anzunehmen, dass die pianistisch anspruchsvollstes Jugend- Ballade, die von einem 28-Jährigen Arabesques nicht vor 1890 komponiert werk. Das Stück erschien 1891 gleich- komponiert wurde, machen die wenig wurden. zeitig mit der Ballade als Tarentelle konventionelle Behandlung der Tonali- Die Originalausgabe erschien im Ok- styrienne im Verlag Choudens und ist tät und gewisse pentatonische Elemen- tober 1891 in einer Auflage von 400 Ex- Mme Philippe Hottinguer, geb. Nelly de te aus. Die Ballade, die zur gleichen emplaren und wurde zunächst kaum Wustemberg, gewidmet, einer reichen Zeit wie die Arabesques komponiert HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite VII Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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wurde, kündigt auch bereits die Toccata bergamasque erlangte bald nach dem einführende Charakterisierung der Stü- aus an. Tod des Komponisten große Populari- cke: „Diese Stücke scheuen die hell tät. Dies gilt insbesondere für Clair de erleuchteten Salons, in denen sich ge- lune und lässt sich an den zahlreichen wöhnlich Leute einfinden, die sich Valse romantique L. 79 (71) Transkriptionen des Stücks für die un- nichts aus Musik machen. Es handelt Das Werk erschien 1891 bei Choudens. terschiedlichsten Besetzungen ablesen. sich eher um ,Konversationen‘ des Kla- Die Valse romantique spielt mit ihrem viers und des Ichs, und es ist übrigens Titel auf Emmanuel Chabriers 1883 er- nicht verboten, die spezielle ,Stimmung‘ schienene Trois valses romantiques für Nocturne L. 89 (82) aus verregneten Tagen in sie einfließen zwei Klaviere an. Ein Autograph ist Das Stück erschien 1892 in Le Figaro zu lassen.“ nicht erhalten. Glücklicherweise unter- musical und im Verlag Paul Dupont. Als Debussy versah das zweite und dritte zog Debussy seine frühen Stücke einer Debussy es für 100 Francs verkaufte, Stück im Autograph mit ausführlichen kritischen Durchsicht anlässlich einer lautete der Titel „Interlude (Nocturne)“. Interpretationsempfehlungen, die den Neuveröffentlichung im Verlag Fromont bilderreichen Ton der Vorbemerkung im Jahre 1903. Er beseitigte einige Ver- aufgreifen. Sie sind im Notentext der sehen der Erstausgabe, ohne die Subs- Images (1894) L. 94 (87) vorliegenden Ausgabe in Fußnoten wie- tanz des Stücks anzutasten. Unsere Edi- Debussy komponierte im Winter 1894 dergegeben. Der langsame Satz wird mit tion folgt dieser verbesserten Ausgabe den dreiteiligen Zyklus Images, der mit der Stimmung des Louvre und alten von 1903. den bekannten Images I und II für Kla- Gemälden in Verbindung gebracht, das vier von 1905 und 1908 nur den Titel Finale schildert einen Regentag und gemeinsam hat, im Übrigen aber mit verwendet das französische Lied Nous L. 82 (75) den Zyklen Pour le Piano (1901) und n’irons plus au bois (Wir gehen nicht Die Suite bergamasque wurde erst im (1903) verbunden ist. Der mehr in den Wald), das auch den Jahr 1905 veröffentlicht, obwohl sie erste Satz der Images von 1894 ist le- Schlusssatz Jardins sous la pluie (Gär- schon 15 Jahre früher entstanden war. diglich im Autograph überliefert, der ten im Regen) der Estampes bestimmt. Debussy selbst notierte auf den Korrek- zweite erschien im Februar 1896 in der Die Niederschrift des dritten Satzes turabzügen dieses Werks die Jahreszahl Zeitung Le Grand Journal als Saraban- wirkt teilweise etwas entwurfsartig. So 1890, um deutlich zu machen, dass es de und findet sich, leicht abgewandelt, fehlen auffällig viele Vorzeichen und sich um ein Jugendwerk handelt. Von als Mittelsatz in Pour le Piano wieder. einige dynamische Bezeichnungen (vgl. den vier Sätzen der Suite erhielten le- Das dritte Stück wurde für den Schluss- T. 5–8). Wäre es zur Veröffentlichung diglich die beiden ersten sofort die end- satz der Estampes gründlich umgearbei- gekommen, hätte der Komponist sicher- gültigen Überschriften Prélude und Me- tet. Trotz der Ankündigung in Le Grand lich noch korrigierend eingegriffen. Es nuet. Der dritte Satz, Clair de lune, hieß Journal, der komplette Zyklus werde erstaunt deshalb nicht, dass er diesen zunächst Promenade sentimentale, und beim Verlag Fromont folgen, blieb er Satz für die Estampes gründlich überar- der vierte wurde, wie die Korrekturfah- zu Lebzeiten Debussys unveröffent- beitete. nen zeigen, erst kurz vor Drucklegung licht. Er erschien zum ersten Mal 1977 von Pavane in Passepied umbenannt. bei Theodore Presser in Bryn Mawr, Neuerdings wird die Hypothese auf- Pennsylvania. Pour le piano L. 95 (95) gestellt, Debussy sei bei der Wahl des Das wie so oft bei Debussy sauber Debussys Pour le piano ist das erste Werktitels von Pierrot lunaire (1884) und elegant geschriebene Autograph der großen Klavierwerke aus seiner des belgischen Dichters Albert Giraud enthält eine Widmungsseite, vielleicht Reifezeit. Obwohl die endgültige Nie- inspiriert worden. Dennoch spricht ei- ein Indiz dafür, dass Debussy tatsäch- derschrift die Datierung Januar–April niges dafür, an der bisherigen Meinung lich die Publikation der drei Stücke 1901 trägt, wurde das Werk nicht zu- festzuhalten, die von einer Reminiszenz plante: „Mögen diese Images von Made- sammenhängend komponiert. Von den an Verlaines Fêtes galantes ausgeht. moiselle Yvonne Lerolle mit ein wenig drei Sätzen stammt der 2. Satz, Sara- Der Verbleib des Autographs zum von der Freude aufgenommen werden, bande, aus dem Winter 1894 und er- Werk ist bis heute ungeklärt; bekannt mit der ich sie ihr widme.“ Yvonne schien vorab im Grand Journal (Beilage ist allerdings, dass die Urfassung am Lerolle ist die Tochter des mit Debussy zum Montag, 17. Februar 1896; siehe 21. Februar 1891 dem Verleger Chou- befreundeten Malers Henry Lerolle und das Vorwort zum Zyklus der Images von dens überlassen und am 5. Juli 1902 Widmungsträgerin sowohl der Erstver- 1894). vom Erben Hartmanns an Fromont ver- öffentlichung der Sarabande 1896 als Pour le piano erschien Ende 1901 im kauft wurde. Die endgültige Version auch der späteren Sarabande des Pour Verlag Fromont. Gleich zwei der weni- wurde Fromont im April 1905 von De- le Piano, dort „Madame E. Rouart, née gen Schüler Debussys waren die Wid- bussy vorgelegt und erschien im Juni Y. Lerolle“ genannt. Auf derselben Seite mungsempfänger: für den dritten Satz desselben Jahres im Druck. Die Suite des Autographs notiert Debussy eine (Toccata) Nicolas Coronio, ein wohlha- HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite VIII Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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bender Amateur, der keinerlei Karriere stand, weil ihm die „Reflets dans l’eau“ Images (1894), die auf den Herausgeber machte, und für den ersten Satz (Pré- nicht mehr gefallen. „Ich habe mich zurückgehen, von François Lesure. lude) Fräulein Worms de Romilly, die in entschlossen“, schreibt er, „dafür ein Die Werknummern folgen dem Ver- ihren Erinnerungen hervorhebt, dass anderes Stück zu komponieren, und zeichnis in François Lesures Biographie Debussy hier „in treffender Weise die zwar nach völlig neuen Gesichtspunkten , Paris 2003. Die einge- Gongs und die javanische Musik anklin- und nach den neuesten Entdeckungen klammerte Nummer ist übernommen gen lässt“. Schließlich blieb der zweite der harmonischen Chemie.“ Erst Ende aus Lesures früherem Verzeichnis, Ca- Satz (Sarabande) in einer der Fassung August schickt er die Sammlung ab und talogue de l’æuvre de Claude Debussy, von 1894 sehr ähnlichen Version wei- ist besorgt, wie Durand reagieren wird: Genf 1977. terhin Yvonne Lerolle gewidmet, die die „Haben Sie einmal die Images gespielt Frau von Eugène Rouart geworden war. […]? Ich glaube – ohne falsche Eitel- Den in den Bemerkungen am Ende der Die Uraufführung fand am 11. Ja- keit –, dass diese drei Stücke sich gut vorliegenden Ausgabe aufgeführten nuar 1902 durch Ricardo Viñes in der machen und ihren Platz in der Klavier- Bibliotheken, Institutionen und Perso- Salle Érard für die Société nationale de literatur einnehmen werden […] zur nen, die freundlich Quellenkopien zur musique statt. Debussy hatte gerade Linken Schumanns oder zur Rechten Verfügung stellten, sei herzlich gedankt. die Bekanntschaft dieses katalanischen Chopins […] as you like it.“ Es sei in Pianisten und Freundes von Ravel ge- diesem Zusammenhang daran erinnert, München, Herbst 2011 macht; er sollte künftig eine Reihe von dass Hommage à Rameau – die einzige Ernst-Günter Heinemann Werken Debussys erstaufführen. Der ganz konkrete Überschrift in dem Heft Erfolg war sehr groß, die Toccata muss- – auf eine Aufführung von Castor et te sogar wiederholt werden. Der Kriti- Pollux Anfang 1903 zurückgeht, die ker der Temps, Pierre Lalo, verfasste Debussy zu einem begeisterten Artikel eine begeisterte Rezension. 1922 wur- in Le Gil Blas inspiriert hatte. Die Aus- de die Sarabande von Maurice Ravel gabe erscheint im Oktober 1905. orchestriert und in dieser Form am Hommage à Rameau wurde am 18. März 1923 in der Salle Gaveau im 14. Dezember 1905 von Maurice Du- Preface Concert Lamoureux unter der Leitung mesnil uraufgeführt. Ricardo Viñes von Paul Paray aufgeführt. spielte die drei Stücke zunächst am 6. Februar 1906 in der Salle des Agri- culteurs im Konzert der Madame Four- The present three-volume edition of the Images · Première série L. 105 (110) rier, dann am 3. März in der Société piano works of Claude Debussy (1862– Debussy hatte bereits 1894 eine Folge nationale de musique. Hinzuzufügen 1918) covers a time span ranging from von drei Images für Klavier entworfen, bleibt, dass der Verlag gleichzeitig eine 1880 to 1915. The works are arranged ohne sie jedoch zu veröffentlichen. Erst von Jacques Durand bearbeitete vier- in chronological order according to zehn Jahre später – im Anschluss an händige Fassung von Debussys Hom- the date of their genesis. In many cases, Pelléas und Mélisande – nimmt er die mage à Rameau veröffentlichte. the pieces were first published shortly Arbeit an einer ganzen Werkgruppe auf, after their creation. * mit der er in seiner kompositorischen Volume I of our edition encompasses Entwicklung zu einer neuen Ästhetik Die vorliegende dreibändige Ausgabe the years 1880 to 1905, the longest time des Klaviers vorstößt. umfasst das komplette Klavierwerk span in this collection. Next to a number Ein Vertrag vom 8. Juli 1903 zeigt, Claude Debussys, wenn man von In- of juvenilia and occasional pieces, De- dass er bereits zu dem Zeitpunkt, zu termède aus dem Klaviertrio (1880) bussy wrote his first masterworks for dem er die Estampes an seinen Verleger und dem kleinen Klavierstück Les Soirs piano at this time, such as the Deux schickt, ein festes Konzept für die bei- illuminés (1917) absieht, die aus ur- Arabesques and the Suite bergamasque den Hefte der Images hat. Bereits die heberrechtlichen Gründen nicht aufge- (composed in 1890), Pour le Piano endgültigen Titel der sechs Stücke, die nommen werden konnten. Sie wurde (1894) and the first book of Images er komponieren will, gibt er an. Er zieht zusammengestellt aus den zwischen (1901). Debussy, who spent many years es aber vor, daneben zunächst , 1980 und 2011 im G. Henle Verlag er- completely ignored by the public, had dann L’Isle joyeuse herauszubringen, schienenen Einzelausgaben seiner Kla- his first works issued by a variety of bevor er im Sommer 1905 das erste vierwerke. (Zum Erscheinungsdatum publishers; as of 1894, however, he en- Heft abschließt. Am 7. August kündigt der einzelnen Werke siehe den jewei- trusted his pieces to Georges Hartmann er Jacques Durand die Sendung der ligen Copyright-Vermerk im Notentext.) (1843–1900), who supported the young ersten drei Images für die kommende Die Vorworte des ersten Bandes composer and even paid him a regular Woche an, nimmt aber bereits am stammen mit Ausnahme der Texte zu pension (which was only paid to him 19. August von seinem Entschluss Ab- Prélude aus „La Damoiselle élue“ und until Hartmann’s death, however). After HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite IX Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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he went bankrupt, Debussy’s patron vate before performing them in public. vour. The text was adapted from Dante pursued his commercial activities sur- Eventually he lost interest in this collab- Gabriel Rossetti’s symbolist poem The reptitiously under the imprint of the oration and entrusted the première of blessed Damozel in the French transla- publishing house Fromont, which, be- his Études to Walter Rummel. Occasion- tion by Gabriel Sarrazin published in ginning in 1895, issued many of De- ally he invited pianists such as Edouard 1885 (the story: A deceased woman bussy’s early works. Among them were Risler, Maurice Dumesnil, Franz Liebich leans against Heaven’s golden balus- the composer’s first successful works and Marguerite Long to his home; but trade, contemplatively looking down in other genres such as the Prélude à the true extent of his dissatisfaction is upon the earth and pining for her lover). l’après-midi d’un faune (1895) and revealed in his wholesale opinion of Debussy wrote the work not in Rome, the opera Pelléas et Mélisande (piano- these performers: “How often one is be- however, but in Paris, between March vocal score 1902). trayed by the so-called pianists!”, he 1887 and 1888, after his premature re- wrote to Edgar Varèse on 12 July 1910. turn from Rome. He later called it “a lit- Debussy and the Piano “I assure you that one cannot imagine tle oratorio with a somewhat mystical Although Debussy was a trained pianist, how my piano music is disfigured; often character” (Correspondance, p. 110, he had a distinctly ambivalent relation- I can scarcely recognise it.” During the letter of 9 September 1892 to André ship with the piano as instrument. Only war he became even more scathing: Poniatowski; original in French). after seven years at the Conservatoire “Most pianists are poor musicians and The cantata was published in July did he finally abandon his plans to be- dissect the music into bits and pieces 1893 with a dedication to Debussy’s come a professional pianist, the career like a roast chicken” (1 September friend, the composer Paul Dukas, who his father had envisioned for him. Hav- 1915). was three years his junior. It was issued ing won a second prize in 1877, he in an edition for voice and piano by the never succeeded in obtaining the first. Danse bohémienne L. 4 (9) publishing house Librairie de l’Art indé- His teachers valued the ease with which This is Debussy’s earliest piece for the pendant, which specialised in symbolist he read scores and played from sight, piano. It was probably written in Flor- poetry. (Further piano-vocal scores were but he showed less application when it ence in the summer of 1880 during his published by: Durand in 1902; Durand came to acquiring the technical prowess first stay with Madame von Meck, who again in 1906 as “Nouvelle édition”; the that his teacher Antoine-François Mar- had retained the young musician as a English version by Schirmer in New montel tried to instill in him. Only as piano teacher for her children and as York in 1903 as The Blessed Damozel; an accompanist was he able to obtain a her own partner in piano duets. This the German version in 1907 by Durand first prize at the Conservatoire. This Russian grande dame sent the manu- as Die Auserwählte; and a new English probably explains why he devoted more script of the little piece to her idol version in 1908, also by Durand.) The effort to the accompaniment parts of his Tchaikovsky and asked him for his score was published in 1903, again by songs than to his earliest piano pieces, opinion. His verdict reads as follows: Durand. The world premiere of 8 April which failed to attract the attention “It is a very nice little piece, but it is 1893 was followed by many other per- of the public until his opera Pelléas et certainly too short. Not one idea is formances. Debussy repeatedly discour- Mélisande had already made him fa- worked out to its conclusion, the form aged performances solely with piano mous. Later, in an ironic twist, he was is slipshod, and it lacks unity.” The accompaniment which, in his words, occasionally appointed to serve as a jury manuscript remains in Russia; publica- resulted in a “cold performance” (Cor- member for the Conservatoire’s piano tion occured posthumously, in 1932. respondance, p. 438, letter to Catulle examinations. Mendès, probably from 1898). The It thus came about that Debussy sel- Prélude to “La Damoiselle élue” piano reduction was thus intended as dom gave the première performances of L. 69 (62) a rehearsal aid. his piano works. “I am not a great pian- In 1884, Debussy won the “Prix de Thanks to its great success, the Pré- ist,” he proclaimed to an Italian journa- Rome” in composition, which allowed lude to “La Damoiselle élue” for piano list in 1914. “It is true that I can man- him to spend three years at the Villa was published by Durand in 1909; the age some of my easier Préludes. But the Medici in Rome. As proof of their dili- first 47 measures of the cantata are others, where the notes follow each oth- gence, the laureates were obliged to linked with its closing measures 286 to er at top speed, only frighten me.” None present a new composition to the Aca- 294. Both sections are purely orchestral the less, critics found words of praise for démie des Beaux-Arts in Paris each passages which Debussy was able to his sensitive playing and subtle touch. year. La Damoiselle élue, a cantata for borrow without change from the piano Over the years he became more and soprano (Damoiselle), mezzo-soprano reduction. Only the connecting point re- more demanding in his choice of inter- (Narrator), women’s chorus and or- quired a slight intervention. The canta- preters. For a long time he put his trust chestra, was Debussy’s third “envoi de ta, once so popular, has fallen into ob- in the Catalan Ricardo Viñes and had Rome” which – contrary to the earlier livion today, not least because of its text, the pianist play his pieces to him in pri- dispatches – found the Académie’s fa- which is considered as outmoded. HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite X Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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Deux Arabesques L. 74 (66) thing of no importance, dashed down When Debussy revised the work for Ever since the appearance of Jean- as a service to Hartmann; in a word, it publication by Fromont in 1903 he Aubry’s Catalog, the year in which the is poor.” deleted the epithet “slave.” Nonetheless, Deux Arabesques were composed has the influence of Balakirev can still be detected. The charm of this Ballade, the been quoted in all subsequent classifica- Danse (Tarentelle styrienne) work of a 28-year-old composer, lies in tions of works as being 1888 although L. 77 (69) publication was not effected until 1891. its unconventional treatment of tonality Musically and technically, the Danse is The autograph is undated and signed and in certain pentatonic elements. the most demanding work of Debussy’s Cl. A. Debussy. Owing to Debussy not Written at the same time as the Ara- youth. It was published by Choudens having used the first names Claude besques, it also foreshadows the Toccata in 1891 at the same time as the Ballade Achille until the end of 1889, it may be from Pour le piano. as Tarentelle styrienne, and is dedicated assumed that the Arabesques were not to Mme Philippe Hottinguer (née Nelly composed before 1890. Valse romantique L. 79 (71) de Wustemberg), a wealthy pupil of The original edition of 400 copies ap- This piece was published by Choudens Debussy’s in piano and harmony. peared in October 1891 and initially in 1891. The title Valse romantique is One might ask why Debussy would was hardly noticed. It was not until a nod to Emmanuel Chabrier’s two- give the title “Tarantella” to a piece about 1906 that the work achieved rec- piano work, the Trois valses romanti- which lacked every characteristic of this ognition as being among the most popu- ques, of 1883. No autograph survives. dance form. Styria, after all, is the home lar composed by Debussy, this being Fortunately, Debussy critically reviewed of the Ländler and not the tarantella of borne out by increasing numbers of edi- his early pieces for a new edition pub- southern Italy. Apparently Debussy was tions and numerous transcriptions for lished by Fromont in 1903, eliminat- following a certain fashion cultivated by various instruments, even for orchestra. ing several errors in the first edition composers of sentimental salon pieces The term “Arabesque” is one with without touching the piece’s substance. such as Francis Thomé (Styrienne, which the composer was quite conver- Our edition is based on this corrected op. 32) or Henry Ketten (Caprice sty- sant. Something of a fashionable expres- 1903 version. rien). When he had the piece reissued by sion among contemporary artists of Fromont in 1903 he dispensed with the the day, it should not be interpreted as Suite bergamasque L. 82 (75) ambiguous title and called it, simply, having a precise meaning. As may be Though not published until 1905, the “Danse.” gathered from the composer’s writings, Suite bergamasque actually originated In 1895 Debussy requested a copy of Debussy himself applied the term some- fifteen years earlier. The composer add- this piece from his publisher Hartmann what loosely, using it for instance when ed the date 1890 to the galley-proofs in as it was lacking in his “library of mas- referring to plainsong, J. S. Bach, Bal- order to signify that the work was one terpieces.” Although it is not mentioned inese music and even his own Prélude à stemming from the juvenile Debussy. in the programme, Danse was probably l’après-midi d’un faune. Of the four movements making up the performed for the first time by Lucien Suite, only the first two – Prélude and Wurmser on 10 March 1900 in a concert Menuet – retained the designations orig- Mazurka L. 75 (67) of the Société nationale de musique, inally appended. The third movement – Though not published until 1903, this Paris. After Debussy’s death the pub- Clair de lune – was initially entitled piece dates from the years 1880 to lisher Jobert asked Maurice Ravel to Promenade sentimentale, whereas the 1882. Debussy, perhaps unintentionally, orchestrate the piece. This version was fourth had its title changed from Pa- had sold it to two publishers, Hamelle given its première on 18 March 1923 vane to Passepied shortly before ap- and Choudens. When Fromont decided with the Orchestre Lamoureux under pearing in print, as is evidenced by the in 1905 to issue the work in print the the baton of Paul Paray. galley-proofs. composer tried in vain to dissuade him: More recently it has been suggested “I really have no taste for this sort of Ballade L. 78 (70) that Debussy, in selecting the title of piece, and certainly none at the mo- Debussy sent this piano piece, entitled the work, had been inspired by Pierrot ment.” Ballade slave, on 31 January 1891 to lunaire (1884) originating from the Bel- the publisher Choudens together with gian poet Albert Giraud. Nevertheless, Rêverie L. 76 (68) two other pieces, Danse (Tarentelle sty- there is something to be said for adher- Debussy sold this piece, like the preced- rienne) and Valse romantique. He dedi- ing to the traditional belief of the work ing one, to the publisher Choudens, who cated the composition to Anne-Marthe- being a basic reflection of Verlaine’s published it in 1891. When Fromont Nelly Hottinguer, whose acquaintance Fêtes galantes. considered reissuing the piece in 1904 he had made through the offices of her The exact whereabouts of the auto- the composer wrote to him: “You are piano teacher, Debussy’s school friend graph have remained untraceable. What wrong to publish the Rêverie; it is a René Chansarel. is known, however, is that the original HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite XI Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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version was submitted to the publisher friend, the artist Henry Lerolle. She was Pour le piano was issued late in 1901 Choudens on 21 February 1891 and the dedicatee of the first edition of the by the publisher Fromont. Among its that it was sold by Hartmann’s heir on Sarabande in 1896, as well as the later dedicatees were two of Debussy’s very 5 July 1902 to Fromont. Fromont was Sarabande from Pour le Piano, where few pupils: the third movement (Tocca- presented with the final version by De- she is referred to as “Madame E. Rou- ta) was dedicated to Nicolas Coronio, an bussy in April 1905. The work appeared art, née Y. Lerolle.” On the same page affluent amateur who did not pursue in print in June of the same year. The of the autograph, Debussy noted down a career, and the first movement (Pré- Suite bergamasque came to attain great an introductory characterisation of the lude) to Mlle Worms de Romilly, who popularity. This is especially true of pieces: “These pieces would certainly notes in her reminiscences that in this Clair de lune, as is evident from the nu- shun the ‘brilliantly lit salons’ where piece Debussy “tellingly evokes the merous transcriptions of it that were people who care nothing about music gongs and music of Java.” The second made for widely differing forms of in- commonly gather. Instead, they are movement (Sarabande), slightly revis- strumentation. ‘conversations’ between the piano and ed from its version of 1894, retained the self, and moreover, bringing in the its dedication to Yvonne Lerolle who, Nocturne L. 89 (82) special atmosphere of good rainy days is in the meantime, became the wife of This piece was published in 1892 both not forbidden here!” Eugène Rouart. in Le Figaro musical and by Paul Du- Continuing the picturesque tone of The first performance was given on pont. At the time that Debussy sold it his preliminary remarks, Debussy pro- 11 January 1902 in the Salle Érard for for 100 francs it bore the title “Interlude vided detailed suggestions for interpre- the Société nationale de musique, the (Nocturne).” tation in the autograph of the second pianist being Ricardo Viñes. Debussy and third pieces. These are given in the had recently become acquainted with Images (1894) L. 94 (87) footnotes to the musical text of the pre- this Catalan pianist, a friend of Ravel’s Debussy composed his three-part cycle sent edition. The slow movement is who was to premiere a number of De- Images during the winter of 1894. Al- associated with the atmosphere of the bussy’s works. It was highly successful, though it has nothing more in common Louvre and old paintings; the finale the Toccata even requiring an encore. than its title with the well known Ima- depicts a wet day and makes use of Pierre Lalo, the critic of the Temps, ges I and II for piano of 1905 and 1908, the French song Nous n’irons plus au wrote an enthusiastic review. In 1922 the work is also associated with the cy- bois (We shall go to the wood no more), the Sarabande was orchestrated by cles Pour le Piano (1901) and Estampes which is also found in the closing move- Maurice Ravel and, on 18 March 1923, (1903). The first movement of the 1894 ment, Jardins sous la pluie (Gardens in was performed in this form in the Salle Images is only to be found in the auto- the rain), of Estampes. Gaveau as part of the Concerts Lamou- graph, while the second appeared in the The notation of the third movement reux, the conductor being Paul Paray. periodical Le Grand Journal under the functions, in part, somewhat like a title Sarabande in February 1896, and sketch. For example, accidentals are Images · Première série L. 105 (110) appears again, slightly altered, as the conspicuously absent in many places, As early as 1894 Debussy sketched a central movement of Pour le Piano. The as are several dynamic markings (com- series of three Images for piano which, third piece was thoroughly rewritten for pare mm. 5–8). Had it reached publi- however, he never published. Not until the final movement of Estampes. In cation, the composer would doubtless ten years later, following Pelléas et spite of the announcement in Le Grand have intervened to make corrections. It Mélisande, did he begin work on a cycle Journal that the publisher Fromont was is no surprise, therefore, that he thor- of pieces which, in his evolution as a about to issue the complete cycle, it re- oughly reworked this movement for composer, mark the advent of a new mained unpublished during Debussy’s Estampes. aesthetic for the piano. lifetime. It was first published in 1977 A contract dated 8 July 1903 reveals by Theodore Presser of Bryn Mawr, Pour le piano L. 95 (95) that at the very moment he sent the Pennsylvania. Pour le piano is the first of Debussy’s Estampes to his publisher he had a firm As is so often the case with Debussy, mature piano works. Although the final plan for both volumes of Images, even the autograph is neatly and elegantly autograph bears the date January–April indicating definitive titles for the six written. It includes a dedication page, 1901, the work was not written in a pieces he intended to compose. None- which may indicate that Debussy was single stretch. The second of its three theless, he chose to publish Masques indeed planning to have all three pieces movements, the Sarabande, dates from and then L’Isle joyeuse before complet- published: “May these Images be ac- the winter of 1894, and appeared previ- ing the first volume in summer of 1905. cepted by Mademoiselle Yvonne Lerolle ously in the Grand Journal (supplement On 7 August, to Jacques Durand, he an- with a little of the pleasure that I have in to Monday, 17 February 1896; see the nounced delivery of the first three Imag- dedicating them to her.” Yvonne Lerolle preface of the piano cycle Images from es in the following week, a decision he was the daughter of Debussy’s good 1894). retracted on 19 August because of his HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite XII Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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dissatisfaction with “Reflets dans l’eau.” Claude Debussy (Paris, 2003). The appartenant à d’autres genres comme “I have decided”, he wrote, “to compose number in parentheses derives from le Prélude à l’après-midi d’un faune another piece in its stead, this time with Lesure’s earlier Catalogue de l’æuvre de (1895) ou l’opéra Pelléas et Mélisande a completely new approach and in ac- Claude Debussy (Geneva, 1977). (partition chant et piano de 1902). cordance with the most recent findings of harmonic chemistry.” At the very end The editor and publisher thank all the Debussy et le piano of August he posted the collection and libraries, institutions and persons men- Bien qu’étant pianiste de formation, worried about Durand’s reaction: “Have tioned in the Comments at the end of the Debussy avait un rapport fort critique à you played the Images […]? Without present edition for kindly putting the l’instrument. Après sept ans d’études au undue vanity, I believe that these three source material at their disposal. Conservatoire, il renonça à la carrière de pieces can hold their own and will as- pianiste que son père aurait voulu qu’il sume a place in the piano literature […] Munich, autumn 2011 fasse. Après avoir obtenu un second prix to the left of Schumann or to the right of Ernst-Günter Heinemann en 1877, il n’accéda pas au premier. Ses Chopin […] as you like it.” One might professeurs appréciaient ses facilités de remember that Hommage à Rameau – lecture et ses talents de déchiffrage, the only precise title in the set – derived mais il ne se montrait guère appliqué à from a hearing of Castor et Pollux early la technique de l’instrument que voulait in 1903, which had inspired Debussy to lui inculquer son maître Antoine-Fran- an enthusiastic article in Le Gil Blas. çois Marmontel. Le seul premier prix The printed edition appeared in October qu’il obtint au Conservatoire est celui 1905. Préface d’accompagnement. On pourrait de la Hommage à Rameau was given its même façon soutenir qu’il a apporté première performance by Maurice Du- davantage de soins aux accompagne- mesnil on 14 December 1905. Ricardo ments de ses mélodies qu’à ses premiè- Viñes played the three pieces first on La présente édition en trois volumes de res pièces de piano. Ces dernières n’ont 6 February 1906, in the Salle des Agri- l’œuvre pour piano de Claude Debussy d’ailleurs retenu l’attention du public culteurs at a concert by Madame Fourri- (1862–1918) embrasse une large pério- qu’à partir du moment où Pelléas l’avait er, and again on 3 March in the Société de qui va de 1880 à 1915. Les pièces y rendu célèbre. Plus tard, comme une re- nationale de musique. It should also be sont classées chronologiquement suivant vanche, il lui arriva d’être appelé dans added that, at the same time, Durand leur date de composition, proche la des jurys de piano au Conservatoire. published a version of Hommage à plupart du temps de la parution de la Il convient d’ajouter que Debussy ne Rameau, arranged by Jacques Durand première édition. créa qu’exceptionnellement ses œuvres himself for piano four-hands. Le premier volume de notre édition pianistiques: «Je ne suis pas un grand représente la plus longue période: les pianiste», déclarait-il à un journaliste * années 1880–1905. Outre toute une sé- italien en 1914, «il est vrai que j’inter- The present three-volume edition com- rie de pièces de jeunesse et de morceaux prète convenablement quelques-uns prises the complete piano oeuvre of de circonstance, cette époque a vu naître des Préludes, les plus faciles. Mais les Claude Debussy, with the exception of quelques-uns des sommets de l’œuvre autres, où les notes se suivent à une ex- Intermède from the (1880) pour piano debussyste comme les Deux trême vitesse, me font frémir». Il y eut and the little piano piece Les Soirs illu- Arabesques et la Suite bergamasque cependant des critiques pour louer son minés (1917), which could not be in- (1890), Pour le piano (1894) et le pre- jeu caressant et son toucher subtil. Au fil cluded for copyright reasons. The edi- mier livre des Images (1901). Le com- des années, il se montra de plus en plus tion was compiled from the individual positeur, inconnu durant de longues an- exigeant vis-à-vis de ses interprètes. publications of his piano works released nées, avait commencé par publier chez Pendant assez longtemps, il fit confi- by G. Henle Publishers between 1980 différents éditeurs avant de trouver en ance au catalan Ricardo Viñes, tout en and 2011. (See the respective copyright 1894 un bienfaiteur, Georges Hartmann demandant qu’il vienne lui jouer ses notices in the musical texts for the date (1843–1900), qui lui versa même une morceaux avant de les interpréter au of publication of the individual works.) rente régulière – le versement s’inter- concert, puis il s’en lassa, réservant à Apart from the prefaces to Prélude rompit cependant avec la mort de Hart- Walter Rummel la création des Études. from “La Damoiselle élue” and Images mann. Ce mécène, qui avait fait faillite, Il recevait parfois des pianistes, comme (1894), which were written by the edi- menait ses affaires incognito pour le Edouard Risler, Maurice Dumesnil, tor, the prefaces of the first volume were compte de la maison d’édition Fromont, Franz Liebich, Marguerite Long, mais il all penned by François Lesure. où parurent à partir de 1895 de nom- a proféré à leur sujet des jugements glo- The work numbers are from the cata- breuses pièces de jeunesse de Debussy, baux qui témoignent de sa réelle insatis- logue in François Lesure’s biography ainsi que les premières œuvres à succès faction: «On est souvent trahi par les HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite XIII Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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soi-disant pianistes! Je puis vous l’assu- mars 1887 à 1888, après qu’il fut rentré – prénoms qu’il n’a adoptés qu’à partir rer, car on ne peut pas se figurer com- prématurément de Rome, et il la qua- de l’extrême fin de 1889. Il est raisonna- bien ma musique de piano a été défor- lifia plus tard de «petit Oratorio dans ble de penser que les Arabesques n’ont mée; à un tel point que j’hésite souvent à une note mystique» (Correspondance, pas été écrites avant 1890. la reconnaître», écrit-il à Edgar Varèse p. 110; lettre du 9 septembre 1892 à Tirée à 400 exemplaires en octobre (12 juillet 1910). Pendant la guerre, il André Poniatowski). 1891, l’œuvre passa d’abord inaperçue. se montre encore plus caustique: «Les La cantate fut publiée en juillet 1893, À partir de 1906 environ, elle devint pianistes sont de mauvais musiciens, en partition chant et piano, à la Librai- l’une des plus populaires du musicien, pour la plupart, et découpent la musi- rie de l’Art indépendant – un éditeur comme on le remarque par la multipli- que en morceaux – comme un poulet» spécialisé dans la poésie symboliste – cation des tirages et celle des transcrip- (1er septembre 1915). avec une dédicace au compositeur et tions pour divers instruments et même ami Paul Dukas, de trois ans le cadet de pour orchestre. Danse bohémienne L. 4 (9) Debussy. D’autres partitions chant et Le terme d’«arabesque» fait partie du C’est la plus ancienne œuvre écrite par piano parurent en 1902 et à nouveau en vocabulaire le plus familier du composi- Debussy pour le piano. Elle fut très 1906 (avec la mention «Nouvelle édi- teur, qui rejoint en cela les aspirations probablement composée à Florence en tion») chez Durand; la version anglaise, de nombreux artistes du temps. Il ne 1880, pendant le premier séjour d’été intitulée The blessed Damozel, fut pu- faut cependant pas lui donner une sig- que fit le jeune musicien chez Mme von bliée en 1903 chez Schirmer, à New nification trop précise, en observant que Meck, qui l’avait engagé pour donner York; la version allemande, Die Auser- dans ses écrits Debussy l’applique aussi des leçons à ses enfants et jouer à quatre wählte, en 1907 chez Durand, lequel fit bien au chant grégorien, à J. S. Bach, à mains avec elle. Cette grande dame paraître en 1908 une nouvelle édition la musique balinaise … ou à son propre russe avait envoyé le manuscrit de cette anglaise. La partition d’orchestre parut Prélude à l’après-midi d’un faune. petite pièce à Tchaïkovski – son idole – en 1903 également chez Durand. La pour obtenir son avis. Celui-ci la jugea création de l’œuvre, le 8 avril 1893, fut Mazurka L. 75 (67) en ces termes: «C’est une fort gentille suivie de nombreuses exécutions, De- Bien que cette pièce n’ait été publiée chose, mais réellement trop courte. bussy déconseillant à plusieurs reprises qu’en 1903, elle date des années Aucune pensée n’y est approfondie, la de la jouer avec piano: selon lui, cela 1880–82. Debussy la vendit (par mé- forme en est bâclée et le tout manque donnait «une exécution […] froide» garde?) à deux éditeurs différents: Ha- d’unité.» Le manuscrit resta en Russie; (Correspondance, p. 438, lettre à Catul- melle et Choudens. Lorsque l’éditeur il fut publié à titre posthume en 1932. le Mendès, probablement de 1898). La Fromont se décida à l’éditer en 1905, le réduction pour piano était donc seule- musicien tenta vainement de l’en dis- Prélude de «La Damoiselle élue» ment destinée à la découverte et à l’étu- suader: «Je n’ai vraiment aucun goût L. 69 (62) de de l’œuvre. pour ce genre de morceau, en ce mo- En 1884, Debussy remportait le grand Suite au grand succès de la cantate, ment surtout.» prix de Rome de composition. Ce prix Durand publia en 1909 le Prélude de valait au lauréat un séjour de trois ans à «La Damoiselle élue» pour piano, qui Rêverie L. 76 (68) la Villa Médicis, à Rome. Pour preuve de relie les 47 premières mesures de la can- son activité, il fallait envoyer chaque tate à ses mesures finales (286 à 294). Debussy céda cette œuvre, comme la année des travaux de composition à Les deux passages étant purement or- précédente, à l’éditeur Choudens, qui la l’Académie des beaux-arts, à Paris. La chestraux, Debussy put les reprendre publia en 1891. Lorsque Fromont vou- Damoiselle élue, cantate pour soprano tels quels de la partition pour chant et lut la rééditer en 1904, le musicien lui (la Damoiselle), mezzo-soprano (la réci- piano. Seule la transition nécessita une écrivit: «Vous avez tort de faire paraître tante), chœur de femmes et orchestre légère intervention du compositeur. Si la Rêverie; c’était une chose sans impor- était son troisième «envoi de Rome» qui La Damoiselle élue, qui eut jadis tant tance, faite très vite pour rendre service – contrairement aux précédents – eut de succès, est tombée dans l’oubli, c’est à Hartmann; en deux mots: c’est mau- le bonheur de plaire à l’Académie. Le sans doute en grande partie dû à son vais.» livret s’inspirait du poème symboliste de texte, aujourd’hui suranné. Dante Gabriel Rossetti The blessed Danse (Tarentelle styrienne) Damozel dans la traduction française de Deux Arabesques L. 74 (66) L. 77 (69) Gabriel Sarrazin, parue en 1885 (le Tous les catalogues, depuis celui de La Danse, qui est la pièce de piano la contenu, en substance: une femme décé- Jean-Aubry, ont indiqué 1888 comme plus développée de la jeunesse de De- dée s’appuie sur la barrière d’or du ciel, date de composition des Deux Arabes- bussy, et aussi la plus avancée sur le regarde en bas la Terre, songeuse, et se ques, bien que l’œuvre n’ait été publiée plan pianistique, a été publiée en 1891 languit de son bien-aimé). C’est en fait à qu’en 1891. L’autographe ne porte au- par l’éditeur Choudens, en même temps Paris que Debussy composa l’œuvre, de cune date mais est signé Cl. A. Debussy que la Ballade, sous le titre de Tarentel- HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite XIV Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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le styrienne. Elle était dédiée à Mme Phi- Valse romantique L. 79 (71) Paul Dupont. Au moment où Debussy lippe Hottinguer, née Nelly de Wustem- Cette pièce fut publiée par Choudens la céda pour une somme de 100 francs, berg, une riche élève de piano et d’har- en 1891. La Valse romantique fait allu- elle avait pour titre «Interlude (Noctur- monie de l’auteur. sion par son titre aux Trois valses ro- ne)». On peut se demander ce qui a poussé mantiques pour deux pianos publiées Debussy à donner ce titre à cette pièce, en 1883 par Emmanuel Chabrier. On ne Images (1894) L. 94 (87) qui n’a aucune des caractéristiques de la possède aucun autographe. Par chance, Debussy a composé au cours de l’hiver tarentelle. Quant à la Styrie, elle est plus Debussy soumit ses pièces de jeunesse à 1894 ce cycle en trois parties intitulé le pays des «ländler» que celui de cette une révision critique à l’occasion d’une Images, lequel n’a toutefois que son titre danse née en Italie du Sud. Une certaine nouvelle édition chez Fromont en 1903. de commun avec les célèbres Images, mode semble cependant avoir existé à Il corrigea quelques erreurs de la pre- séries 1 et 2 pour piano, écrites par le cette époque chez les auteurs de pièces mière édition, sans toucher toutefois à la compositeur en 1905 et 1908; il est de salon sentimentales, comme Francis substance de la pièce. Notre édition suit associé cependant aux cycles Pour le Thomé (Styrienne op. 32) et Henry Ket- cette édition améliorée de 1903. Piano (1901) et Estampes (1903). Le ten (Caprice styrien). Lorsque Debussy premier mouvement des Images de 1894 réédita sa pièce chez Fromont en 1903, Suite bergamasque L. 82 (75) est seulement trouvable dans l’autogra- il renonça à ce titre facétieux et l’intitula La composition de la Suite bergamas- phe, le deuxième est paru en février simplement Danse. que est antérieure de quinze ans à sa pu- 1896, sous le titre Sarabande, dans Écrivant en 1895 à son éditeur Hart- blication (date de parution: 1905). C’est Le Grand Journal, et on le retrouve, lé- mann, Debussy réclamait un exemplaire Debussy lui-même qui ajouta en tête gèrement modifié, comme mouvement de cette œuvre, qui manquait dans sa des épreuves de cette œuvre la date de central de Pour le Piano. La troisième «bibliothèque à chefs d’œuvres». Bien 1890, pour faire clairement comprendre partie, remaniée à fond, forme le mou- qu’aucune mention ne figure dans le qu’il s’agissait d’une œuvre de jeunesse. vement final des Estampes. Malgré l’an- programme, il semble que la pièce ait Des quatre mouvements qui la compo- nonce publiée dans Le Grand Journal, été jouée pour la première fois à la So- sent, seuls les deux premiers reçurent selon laquelle le cycle complet allait pa- ciété nationale de musique par Lucien tout de suite leur titre définitif; le troi- raître aux Éditions Fromont, il est resté Wurmser, le 10 mars 1900. Après la sième s’appela d’abord Promenade sen- inédit du vivant de Debussy. Il sera pu- mort de Debussy, l’éditeur Jobert de- timentale avant de devenir Clair de lune blié pour la première fois en 1977 par manda à Maurice Ravel d’instrumenter et le quatrième fut changé au tout der- Theodore Presser, à Bryn Mawr, Penn- cette pièce et c’est Paul Paray qui, à la nier moment de Pavane en Passepied sylvanie. tête de l’orchestre Lamoureux, donna (voir les épreuves corrigées). L’autographe, noté comme toujours la première audition de cette orchestra- Bien que l’on ait récemment avancé avec grand soin et élégance par Debussy, tion, le 18 mars 1923. l’hypothèse que le titre a pu être inspiré comporte une page de dédicace, ce qui du Pierrot lunaire du poète belge Albert pourrait signifier que le compositeur Ballade L. 78 (70) Giraud (1884), il paraît raisonnable de projetait effectivement la publication Cette pièce fut livrée par Debussy à conserver l’idée traditionnelle d’une ré- des trois pièces: «Que ces “Images” l’éditeur Choudens sous le titre Ballade miniscence de Verlaine (Fêtes galantes). soient agréés [sic] de Mademoiselle slave en même temps que deux autres, le On ne connaît pas à l’heure actuelle Yvonne Lerolle avec un peu de la joie 31 janvier 1891: la Danse (Tarentelle l’autographe de l’œuvre, mais l’on sait que j’ai de lui dédiées [sic].» Yvonne Le- styrienne) et la Valse romantique. Elle que, sous sa forme initiale, il fut cédé à rolle est la fille du peintre Henry Lerol- était dédiée à Anne-Marthe-Nelly Hot- l’éditeur Choudens le 21 février 1891, le, ami de Debussy, et la dédicataire, tinguer, qu’il avait connue par l’inter- puis vendu à Fromont par l’héritier de désignée sous le nom de «Madame E. médiaire de son camarade René Chan- Hartmann, le 5 juillet 1902. L’œuvre fut Rouart, née Y. Lerolle», aussi bien de la sarel, qui était son professeur de piano. apportée, dans sa version définitive, par première édition de la Sarabande, parue Lorsque Debussy fit rééditer l’œuvre Debussy à Fromont en avril 1905 et pa- en 1896, que de la Sarabande posté- chez Fromont en 1903, il supprima rut en juin de la même année. Après la rieure incluse dans Pour le Piano. De- l’épithète «slave». On y a cependant dé- mort de son auteur, la Suite bergamasque bussy a inscrit sur la même page de celé une certaine influence de Balakirev. acquérait une grande popularité. C’est l’autographe quelques lignes introducti- Le charme de cette Ballade, écrite par notamment le cas pour Clair de lune,af- ves sur la caractérisation des pièces un compositeur de 28 ans, tient au trai- firmé par des transcriptions de ce mor- du cycle: «Ces morceaux craindraient tement peu conventionnel des relations ceau pour toutes sortes de combinaisons. beaucoup “les salons brillament [sic] tonales et à certains éléments pentatoni- illuminés” où se réunissent habituelle- ques. Contemporaine des Arabesques, Nocturne L. 89 (82) ment les personnes qui n’aiment pas la elle annonce aussi la Toccata de Pour le Œuvre publiée la même année 1892 musique. Ce sont plutôt “Conversa- piano. dans Le Figaro musical et chez l’éditeur tions” entre le Piano et Soi, il n’est pas HN_1192_Vorwort_Bd1_SRZ.fm Seite XV Mittwoch, 16. Dezember 2020 10:50 10

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défendu d’ailleurs d’y mettre sa petite Viñes. Debussy venait de faire la con- mesnil, le 14 décembre 1905. Ricardo sensibilité des bons jours de pluie!» naissance de ce pianiste catalan, ami de Viñes joua les trois pièces, le 6 février Le compositeur a noté en outre dans Ravel, qui devait créer ensuite nombre 1906, Salle des Agriculteurs, au concert l’autographe, pour les deuxième et troi- de ses œuvres. Le succès fut très vif, la de Mme Fourrier, puis à la Société natio- sième morceaux, des recommandations Toccata étant même bissée; le critique nale de musique, le 3 mars suivant. d’interprétation détaillées reprenant le du Temps, Pierre Lalo, en fit un grand Ajoutons que Durand publia en même style imagé de l’avertissement prélimi- éloge. En 1922, la Sarabande fut or- temps une version à quatre mains de naire. Nous les reproduisons ici sous for- chestrée par Maurice Ravel et exécutée l’Hommage à Rameau, arrangée par me de notes accompagnant le texte mu- sous cette forme, le 18 mars 1923, au Jacques Durand. sical de la présente édition. Le mouve- Concert Lamoureux, Salle Gaveau, sous ment lent est associé à l’atmosphère du la direction de Paul Paray. * Louvre et aux tableaux anciens; le finale dépeint un jour de pluie, utilisant la Images · Première série L. 105 (110) chanson française Nous n’irons plus au Debussy avait déjà conçu en 1894 une La présente édition en trois volumes bois, qui détermine aussi le mouvement série de trois Images pour piano, qu’il renferme l’intégralité de l’œuvre pour final Jardins sous la pluie des Estampes. n’avait pas publiées. C’est une dizaine piano de Claude Debussy à l’excep- La rédaction du 3e mouvement res- d’années plus tard – au lendemain de tion de l’Intermède du Trio avec piano semble quelque peu à une ébauche; c’est Pelléas – qu’il met en chantier tout un (1880) et du petit morceau pour piano ainsi qu’il manque manifestement de groupe d’œuvres qui marquent réelle- Les Soirs illuminés (1917), auxquels nombreuses altérations et quelques indi- ment dans son évolution une nouvelle nous avons dû renoncer pour des raisons cations dynamiques (cf. mes. 5–8). En esthétique du piano. de droits d’auteur. Elle réunit les diver- cas de publication, Debussy aurait dû Un contrat du 8 juillet 1903 nous ré- ses éditions séparées des pièces pour sans aucun doute apporter des correc- vèle qu’au moment même où il livre les piano parues chez les Éditions G. Henle tions. Il n’y a donc rien d’étonnant à ce Estampes à son éditeur, le plan des deux entre 1980 et 2011 (on trouvera les qu’il ait remanié à fond ce mouvement livres d’Images était déjà tracé, avec dates de parution dans la mention de pour l’intégrer aux Estampes. les titres définitifs des six pièces qui al- copyright qui accompagne chaque œu- laient les composer. Il choisit cependant vre). Pour le piano L. 95 (95) de publier à part Masques puis L’Isle Les préfaces du premier volume sont Le recueil Pour le piano est la première joyeuse avant d’achever définitivement dues à François Lesure, à l’exception en date des grandes œuvres pianistiques le premier livre dans l’été de 1905. Le de celles du Prélude de «La Damoiselle de la maturité de Debussy. Bien que 7 août, il annonce à Jacques Durand élue» et d’Images (1894) qui sont de la l’autographe complet porte la date de l’envoi des trois premières Images pour plume de l’éditeur. janvier–avril 1901, il n’a pas été écrit la semaine suivante, mais, le 19, il est Les numéros d’œuvres proviennent en une fois. Des trois pièces qui le com- revenu sur sa décision, à cause de «Re- du catalogue établi par François Lesure posent, la Sarabande (No 2) date de flets dans l’eau» qui ne lui plaît guère: dans sa biographie Claude Debussy, l’hiver 1894 et fut publiée à part dans «J’ai donc résolu», écrit-il, «d’en com- Paris, 2003. Le numéro entre paren- Le Grand Journal (supplément du lundi poser un autre sur des données nou- thèses provient du précédent catalogue 17 février 1896; voir la préface pour le velles et d’après les plus récentes dé- de Lesure – Catalogue de l’æuvre de cycle Images de 1894). couvertes de la chimie harmonique.» Claude Debussy, Genève, 1977. Pour le piano parut chez l’éditeur À l’extrême fin du mois d’août, il envoie Fromont à la fin de 1901. Deux des ra- le recueil et s’inquiète de la réaction de L’éditeur et la maison d’édition adres- res élèves de Debussy en étaient les dé- Durand: «Avez vous joué les Images […]? sent leurs remerciements à toutes les dicataires: Nicolas Coronio (No 3 Tocca- Sans fausse vanité, je crois que ces trois bibliothèques, institutions et personnes ta), amateur aisé qui ne fit aucune car- morceaux se tiennent bien et qu’ils pren- citées dans les Remarques à la fin de rière, et Mlle Worms de Romilly (No 1 dront leur place dans la littérature du la présente édition pour le matériel des Prélude), qui affirme dans ses mémoires piano […] à gauche de Schumann ou à sources aimablement mis à disposition. que Debussy y «évoque d’une façon si droite de Chopin […] as you like it.» On saisissante les gongs et la musique java- rappellera que l’Hommage à Rameau – Munich, automne 2011 naise»; enfin la Sarabande (No 2), dans le seul titre précis du recueil – était né de Ernst-Günter Heinemann une version presque identique à celle de l’audition au début de 1903 de Castor et 1894, restait dédiée à Yvonne Lerolle, Pollux, qui avait suscité un article en- devenue la femme d’Eugène Rouart. thousiaste de Debussy dans Le Gil Blas. La première audition fut donnée Salle La partition parut en octobre 1905. Érard, à la Société nationale de musi- La première audition de l’Hommage que, le 11 janvier 1902, par Ricardo à Rameau fut donnée par Maurice Du-