[t]akte Das Bärenreiter-Magazin

Telemann-Entdeckungen „Miriways“ und „Sieg der Schönheit“ 2I2011 In Schuld verstrickt Informationen für Manfred Trojahns Oper „Orest“ für Amsterdam Bühne und Orchester Imaginäre Reisen „Viaggiatori” von Andrea Lorenzo Scartazzini [t]akte

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Aus Telemanns Füllhorn Ein Schmuckstück Sprühende Drolerie Nocturne und Ballade Die Opern „Miriways“ und Experiment gelungen: Glucks Georges Aurics Schauspiel- Unbekannte Orchesterwerke „Sieg der Schönheit“ Oper „Telemaco“ in Schwetzin- musik zu Molières „Monsieur von Bohuslav Martinu° gen und Basel de Pourceaugnac“

Siegt die Liebe oder die Ver- Nach erfolgreichen Aufführun- Nach der umjubelten Premiere Ohne Chance auf eine Auffüh- nunftehe? Dies ist das Thema gen in Schwetzingen und Basel bei den Schwetzinger Festspie- rung hat Bohuslav Martinu° in von Telemanns Oper „Miri- steht 2012 in Wien eine weitere len 1964 und einer Übernahme den Jahren 1914/15 zwei Werke ways“, die im Urtext der Aus- Inszenierung von Glucks „Tele- nach Hamburg verschwand für Orchester komponiert. Bei wahlausgabe in Magdeburg maco“ an. Das Stück ist aus Georges Aurics Musik zu Bärenreiter Praha sind sie nun aufgeführt wird. Die Musik, die dem Dornröschenschlaf er- Molières „Der Herr aus der Pro- erstmals erschienen. die gezeigten Affekte brillant wacht. Pressestimmen zur vinz“ im Archiv. Nun ruft die abbildet, macht die Wiederent- Schwetzinger Wiederent- überaus wirksame Musik nach deckung zu einem lohnenden deckung. einer Wiederentdeckung – Unternehmen. konzertant oder mit dem Lust- spiel. „Sieg der Schönheit“, Tele- manns erstes Werk für die Hamburger Bühne, besticht durch eine spannende und kontrastreiche Handlung und durch Musik, die ein Füllhorn von Affekten ausschüttet. In Osnabrück wird sie im Juni 2012 wieder für die Bühne ent- deckt.

Porträt Oper Orchester Orchester

Der ganze Bruckner Wenn Pflicht und Neigung kol- Probleme gelöst. Beethovens „Nocturne“ und „Ballade“. Die neue Gesamtausgabe lidieren. „Miriways“ von Georg Violinromanzen im Urtext 7 Unbekannte Orchesterwerke

° vor dem Start 11 Philipp Telemann 4 ^ von Bohuslav Martinu 13 Opus 104. Dvoráks Cellokonzert Barraqué-Entdeckungen Die Liebe der Wandalen. endlich in einer verlässlichen Ein Klarinettenkonzert von Uraufführungen in Telemanns Oper „Sieg der Ausgabe 8 Schumann? Neue Bearbeitun- Straßburg und Berlin 14 Schönheit“ kommt wieder gen von Andreas N. Tarkmann 27 auf die Bühne 5 Sprühende Drolerie. Aurics Schauspielmusik zu Molières Ein Schmuckstück. Experiment „Monsieur de Pourceaugnac“ 12 gelungen. Glucks „Telemaco“ in Schwetzingen und Basel 6

Erlöste Zauberin. Fromental Halévys Oper „La Magicienne“ 10

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Barraqué-Entdeckungen In Schuld verstrickt Die Kunst der Kürze Imaginäre Reisen Uraufführungen in Straßburg „Orest“: Manfred Trojahns Miroslav Srnkas Kinderstück Eine vielschichtige Vokalkom- und Berlin Oper für Amsterdam „Jakub Flügelbunt“ für die position von Andrea Lorenzo Semperoper Dresden Scartazzini

Das schmale Œuvre des Manfred Trojahns Musikthea- Musik für Kinder muss nicht In „Viaggiatori“ für Soli, Chor Messiaen-Schülers Jean Barra- ter „Orest“ wird am 8. Dezem- betulich oder sentimental sein. und Orchester nach Hof- qué ist um einige Werke rei- ber an der Nederlandse Opera In seinem Stück „Jakub Flügel- mannsthal, Wölfli, Dante und cher. Aus dem seit Kurzem zu- Amsterdam uraufgeführt. Ein bunt“ setzt Miroslav Srnka auf Hölderlin vertont Andrea Lo- gänglichen Nachlass wird eine Gespräch mit dem Komponis- Pointe, Kürze und Tempo. Auch renzo Scartazzini „Situationen Reihe von Frühwerken nun ten über den Mythos und seine das Orchester ist in das Ge- des Unterwegs-Seins, erstmals aufgeführt. Deutungen. schehen einbezogen. gleichsam Reiseberichte von Orten, die es nicht (mehr) gibt Srnkas Oper „Make No Noise“ – laute und stille Orte der Fan- für die Münchner Opernfest- tasie und der philosophischen spiele wurde ein außerge- Spekulation“. wöhnlicher Erfolg. Eine Aus- wahl an Pressestimmen belegt dies.

[Premiere] (Deutsche Erstaufführung) -> [[Uraufführung]] ]

Neue Musik Neue Musik Publikationen / Termine Titelbild In Schuld verstrickt: „Orest“. Imaginäre Reisen. Ein viel- Neue Bücher 21 Szenenfoto aus der Urauf- Manfred Trojahns Oper für schichtige Vokalkomposition führung von Miroslav Amsterdam 16 von Andrea Scartazzini 23 Neue CDs und DVDs 28 Srnkas Oper „Make No Noise“ bei den Münchner Die Kunst der Kürze. Miroslav Gleiche Wege zum Verschie- Termine (Auswahl) 29 Opernfestspielen 2011 Srnkas Kinderstück „Jakub denen. Charlotte Seithers (Foto: Wilfried Hösl) Flügelbunt“ für die Semper- neue Kompositionen 24 Impressum 36 oper Dresden 18 Musik der Vergangenheit, „In einem Anfang …“. Gegenwart und Zukunft. Drei Matthias Pintschers „Bereshit“ großbesetzte Werke in Leipzig, für Ensemble 20 Chemnitz und Berlin 25 aktuell: Beat Furrer, Philipp Tiepolo und Beethoven. Neue Maintz, Dieter Ammann, Orchesterkompositionen von Thomas Daniel Schlee 21/22 Hugues Dufourt, Brice Pauset und Bruno Mantovani 26

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Siegt die Liebe oder die Vernunftehe? Dies ist das Thema von Telemanns Oper „Miriways“, die im Ur- Wenn Pflicht und text der Auswahlausgabe in Magdeburg aufgeführt wird. Die Musik, die die gezeigten Affekte brillant Neigung kollidieren abbildet, macht die Wiederentdeckung zu einem „Miriways“ von Georg Philipp Telemann lohnenden Unternehmen.

zah, der kaum wagt, ihr seine Liebe zu gestehen. Dies nutzt Zemir aus, um sich Nisibis gegenüber ins rechte Licht zu rücken und Murzah zu verdrängen. Schon das erste Gespräch zwischen Miriways und Samischa exponiert das Thema der Oper, aus dem sich die Konflikte entwickeln: Die Kollision von individuel- ler Neigung und Pflicht, wobei das Konzept der vernünf- tigen Liebe hineinspielt. Obwohl Miriways einst die ge- liebte Frau verlassen musste, verlangt er eine Ehe aus Staatsräson. Sophi wehrt sich bis zur Starrsinnigkeit und will Bemira treu bleiben. Bemira aber beschwört Sophi, Miriways zu folgen und ist bereit – wenn auch unter großen Schmerzen – auf ihre Liebe zu verzichten. Nisibis gerät durch Zemirs Intrigen in die Klemme; er lässt sie glauben, er habe sie aus den Flammen ihres Gartenhauses gerettet. Die Konvention würde erfordern, dass sie sich mit dem vermeintlichen Retter verbindet. Wegen ihrer Liebe zu Murzah widerstrebt sie aber. Die Charaktere mit den ihnen eigenen (Moral-)Vorstellun- gen sind klar und dabei sensibel gezeichnet, die Hand- lungsstränge dramaturgisch sinnvoll verknüpft. Georg Philipp Telemann. Kupferstich von Georg Lichtensteger Telemann vertieft mit seiner Musik diese Personen- zeichnung und entfaltet ein auch klanglich differenzier- In der Operngeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts ist tes Spektrum der unterschiedlichen Gemütsbewegun- es selten, dass Ereignisse aus der Zeitgeschichte aufge- gen und -erschütterungen, das von intimer Reflexion bis griffen werden, wie es in der Oper Miriways der Fall ist, hin zum großen Auftritt reicht. Manche Szenen werden die am 26. Mai 1728 im Hamburger Opernhaus am Gän- durch den Einsatz von Hörnern zusätzlich hervorgeho- semarkt Premiere hatte. Über die Ereignisse, die Anlass ben, gelegentlich geben diese Instrumente auch Kolo- zu dem Libretto gaben, war man in Hamburg über die rit. Insgesamt pflegt Telemann in dieser Oper einen ele- Zeitungen informiert, darüber hinaus war 1723 unter ganten und kleingliedrigen, deklamatorisch inspirier- dem Titel „Der persianische Cromwell“ ein anonymer ten und fein ausgearbeiteten Stil, wodurch insbesondere Bericht über Leben und Taten des Miriways, Beschützers die kammerspielartigen Aspekte plastisch werden. von Persien, erschienen. Daraus bezog der Librettist ver- Ute Poetzsch mutlich seine Kenntnis des Ambientes und Kolorits, aber auch die Anregung für die Charakterisierung des Miri- ways als eines gerechten und weitblickenden Herr- schers, der es, wenn möglich, vorzog, diplomatisch zu Georg Philipp Telemann agieren. Miriways. Singspiel in drei Akten nach einem Dieser Bericht erzählt, wie Miriways nach einem mi- Libretto von Johann Samuel Müller TWV 21:24. litärischen Sieg tatsächlich den persischen Prinzen als Georg Philipp Telemann. Musikalische Werke, König in der eroberten Provinz eingesetzt hat. Ort der Band 38. Hrsg. von Brit Reipsch Handlung ist Isfahan, die persische Residenz des Miri- Erstaufführung nach der Neuausgabe: 10.3.2012, ways. Sie setzt mit einem Gespräch im königlichen Theater Magdeburg Wohngemach ein. Miriways bespricht sich mit Sami- Personen: Miriways (Bariton), Sophi (Mezzoso- scha, seiner heimlichen Ehefrau. Aus ihrer früheren Be- pran), Bemira (Sopran), Nisibis (Sopran), Murzah ziehung, die durch die Verheiratung Miriways‘ beendet (Bariton), Samischa (Mezzosopran), Zemir werden musste, was Samischa in Depressionen gestürzt (Mezzosopran), Ein Gesandter (Tenor), Geist hatte, ist eine Tochter hervorgegangen, deren Aufent- (Bariton), Scandor (Bariton), Chor der Perser halt die Mutter aber nicht kennt. Diese Tochter will Mi- (Sopran, Tenor, Bass) riways finden, um sie aus taktischen Gründen mit So- Orchester: Corno da caccia I, II, Flauto traverso I, phi, dem er die Herrschaft über Persien zugesprochen II, Oboe I, II, Oboe d’amore I, II, Violino I, II, Viola, hat, zu verheiraten. Sophi liebt Bemira, von der man nur Basso continuo (Violoncello, Contrabbasso, weiß, dass sie in gutem Hause zusammen mit Nisibis Fagotto, Cembalo) aufgewachsen ist. Sie und Bemira sind sich in schwes- Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise terlicher Liebe zugetan. Nisibis ist Witwe und liebt Mur-

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„Sieg der Schönheit“, Telemanns erstes Werk für die Hamburger Bühne, besticht durch eine spannende Die Liebe der Wandalen und kontrastreiche Handlung und durch Musik, die Telemanns Oper „Sieg der Schönheit“ kommt ein Füllhorn von Affekten ausschüttet. In Osnabrück wieder auf die Bühne wird sie im Juni 2012 wieder für die Bühne entdeckt.

Georg Philipp Telemanns erste Hamburger Oper wurde Prinzessin Pulcheria heiraten. Honoricus aber orientiert am 13. Juli 1722 erfolgreich uraufgeführt. Bis 1735 stand sich am Ideal des stoischen Helden, der Gefühle ablehnt sie dann hier und ab 1725 auch in Braunschweig immer und sich vor der Liebe gefeit sieht. Doch hat sich Pulche- wieder auf dem Spielplan. Das Libretto stammt ur- ria in ihn verliebt und setzt alles daran, ihr Glück zu er- sprünglich von Christian Heinrich Postel, dem vielleicht langen. Placidia und Olybrius sind schon länger ein Paar, wichtigsten Hamburger Operndichter des ausgehenden das der draufgängerische Helmiges auseinanderzubrin- 17. Jahrhunderts, und beruht auf einer venezianischen gen trachtet, indem er sich Placidia aufdrängt. Der kul- Vorlage. Telemann hat Postels Libretto den Bedürfnis- tivierte Olybrius lässt sich dadurch einschüchtern und sen seiner neuen Musik und der entwickelteren Arien- ist versucht, Placidia dem Nebenbuhler zu überlassen. form seiner Zeit angepasst. Für die Aufführungen in Doch die standhaft Liebende akzeptiert dieses Verhal- Braunschweig wurde die Oper dann einer weiteren Be- ten nicht. Helmiges wiederum wird von Melite, der arbeitung unterzogen. Dabei blieben die Arien erhalten, Kammerfrau der Prinzessinnen, geliebt. Der lustige Die- während die Rezitative wohl neu komponiert und auch ner Turpino und der ernsthafte Militär Trasimundus neue Tänze eingelegt wurden. In dieser Form ist die Oper kommentieren die Verwicklungen jeder aus seiner Sicht. überliefert. Die Handlung ist außerordentlich spannend, ab- Als historische Folie für die Handlung dient die Ein- wechslungs- und kontrastreich und führt starke Affek- nahme Roms durch die Wandalen unter Geiserich (Gen- te vor. Sie gibt Raum für große Tableaus und lebhafte sericus) im Jahr 455. Der siegreiche König und die ihn Szenen bis hin zu Duellen sowie für individuelles Reflek- begleitenden Helden Honoricus und Helmiges treffen tieren. Ebenso abwechslungsreich wie das Libretto ist auf die besiegte, andererseits aber von einem tyranni- auch die Musik, die sich durch eine große, zielgerichtete schen Usurpator und Ehemann befreite Kaiserin Eudo- Vielfalt auszeichnet. Telemann formt hochaffektive, xia mit ihren Töchtern und den römischen Patrizier Oly- aber auch kontemplative, virtuose und liedhafte Arien. brius. Die verschiedenen Konflikte der vielschichtigen In den Duetten werden unterschiedliche oder überein- Handlung entstehen aus den Ansprüchen der neuen stimmende Ansichten der beteiligten Protagonisten Machthaber gegenüber den ihnen scheinbar ausgelie- auch mittels der Musik dargestellt. Kaum eine Oper ferten Frauen. Jede der handelnden Personen entfaltet nutzt so intensiv das Instrumentarium der Zeit, nur sel- dabei ein eigenes Weltbild. Jeder versucht auf seine ten gibt es solch eine Fülle überraschender Klangfarben. Weise, den Widerspruch zwischen gesellschaftlich Ge- Sieg der Schönheit ist ein repräsentatives und dabei fordertem und individuellem Empfinden zu lösen. Gen- höchst ausdrucksstarkes Werk. Ute Poetzsch sericus will Eudoxia heiraten, die sich aber aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen anfänglich verweigert. Um den Frieden zu befestigen, soll Prinz Honoricus die

Georg Philipp Telemann Sieg der Schönheit. Singspiel in drei Akten (Hamburg 1722) TVWV 21:10. Musikalische Werke, Band 42. Hrsg. von Wolfgang Hirschmann Erstaufführung nach der Neuausgabe: 9.6.2012 Theater Osnabrück Personen: Eudoxia (Sopran), Placidia (Sopran), Pulcheria (Sopran), Melite (Mezzosopran), Olybrius (Bariton), Gensericus (Bariton), Honori- cus (Mezzosopran), Helmiges (Tenor), Trasimun- dus (Bass), Turpino (Bariton), Chöre (Römer, Wandalen, Gefolge der Eudoxia und des Genseri- cus) Orchester: Tromba I, II, III, Timpani, Corno da caccia (Es, F, G) I, II, Flauto piccolo I, II, Flauto dolce I, II, Flauto traverso I, II, Chalumeau I, II, Oboe d’amore I, II, Oboe I, II, Fagotti, Violino I, II, Gensericus, hier noch etwas unzivilisiert im Umgang mit Frauen. Viola, Basso continuo (Violoncelli, Fagotti, Die Eroberung Roms durch die Wandalen. Gemälde von Karl Briullov Cembalo, Contrabbassi) (um 1835), Tretjakow-Galerie Moskau Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise

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Nach erfolgreichen Aufführungen in Schwetzingen und Basel steht 2012 in Wien eine weitere Inszenie- Ein Schmuckstück rung von Glucks „Telemaco“ an. Das Stück ist aus Experiment gelungen: Glucks Oper „Telemaco“ dem Dornröschenschlaf erwacht. Pressestimmen in Schwetzingen und Basel zur Schwetzinger Wiederentdeckung.

tigkeit im Gegensatz zu der zum „gemimten Konzert Christoph Willibald Gluck erstarrten Oper“ – zugrunde liegt. […] Ein absolut he- Telemaco ossia L’isola di Circe. Dramma per rausragendes Solisten-Ensemble bürgte im Rokokothe- musica in zwei Akten. Libretto von Marco ater für das sensationelle Niveau dieser Wiederauffüh- Coltellini rung. Michael Schmitt / Hrsg. von Karl Geiringer. Sämtliche Werke Band I/2. Badische Neueste Nachrichten 25.5.2011 Premiere: 21.5.2011: Schwetzinger Festspiele, Chor des Theaters Basel, Freiburger Barockorchester, Für ein Festival wie das in Schwetzingen, dessen Dra- Leitung: Anu Tali, Inszenierung: Tobias Kratzer; maturgie die jährliche Uraufführung immer mit einer 9.6.2011 Theater Basel Ausgrabung kombiniert, ist die Oper ein Schmuckstück. Die nächsten Premieren: 19.2.2012 Theater an der Joachim Lange / Frankfurter Rundschau 24.5.2011 Wien, Musikal. Leitung: René Jacobs, Inszenie- rung: Torsten Fischer; 24.7.2012 Internationale Jetzt gibt es eine kritische Partiturausgabe, die nach der Gluck-Festspiele Nürnberg (Übernahme aus Erstaufführung bei den Schwetzinger Festspielen (die Schwetzingen), Freiburger Barockorchester, Chor gleich nach Basel weiterwandert) unter anderem nächs- der Hochschule für Musik Nürnberg, Inszenie- te Saison von René Jacobs in Wien herausgebracht wird. rung: Tobias Kratzer […] Auf dem therapeutischen Opernweg nach Ithaka Weitere Informationen zu „Telemaco“: [t]akte schlägt sich das Ensemble aus dem koproduzierenden 1/2011 und www.takte-online.de Basel wacker bis großartig, vor allem die Frauen. Manuel Brug / Die Welt 25.5.2011

In ihrer Offenheit staunenswert moderne Gestaltung Das Stück war lange vergessen. Wien, Salzburg und New der großen Szenen, in denen, ganz im Dienste der Hand- York spielten es vor Jahrzehnten konzertant, die Schwet- lung, oft aus Ariosi unmittelbar Duette, Chöre oder Re- zinger Festspiele stellen es jetzt erst szenisch auf den zitative erwachsen, machen Glucks „Telemaco“ zu einer Prüfstand. Fazit: Experiment gelungen. […] Das Stück ist Oper, die eine (Wieder-)Entdeckung wert ist. erstaunlich: Die funkelnden Solo-Arien sind in die Hand- Susanne Benda / Stuttgarter Nachrichten 23.5.2011 lung integriert, solistische und chorische Elemente in Szenekomplexen untergebracht, das Prinzip der Opera Aus heutiger Sicht positiv zu nennen ist die abwechs- seria aufgebrochen. lungsreiche Machart des Werkes, dem das Ideal von Wolfgang Schreiber / Süddeutsche Zeitung 27.5.2011 Glucks Reformopern – eine angestrebte neue Wahrhaf-

„Telemaco“ in Schwetzingen: Agneta Eichenholz als Circe und Tomasz Zagorski als Ulisse (Foto: Monika Rittershaus)

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Gern gespielte Frühwerke sind die beiden Violin- romanzen Beethovens. Nun hat Jonathan Del Mar Probleme gelöst sie neu herausgebracht und dabei den Urtext mit Beethovens Violinromanzen im Urtext aufführungspraktischen Hinweisen versehen

Die zwei Violinromanzen von Beethoven sind sich in gewisser Weise ähnlich: reizende, kurze Werke, jeweils mit einer Dauer von um die sieben Minuten, beide sind in Beethovens früher Schaffensperiode entstanden. Je- doch sind ihre editorischen Schwierigkeiten sehr unter- schiedlich. Die Romanze in F-Dur, ein sehr frühes Werk (1798), leidet unter einem für Beethoven ungewöhnli- chen Problem. Es herrscht – was sogar für seine frühen Werke auffällig ist– ein nahezu kompletter Mangel an dynamischen Zeichen, und es sind weitaus weniger Hin- weise zur Bogenführung zu finden, als wir normaler- weise bei ihm erwarten würden. Folglich steht eine ech- te Urtextausgabe vor einem Problem: Befolgt man alle gängigen Richtlinien, könnte man aus dieser Edition nicht spielen. Sowohl dem Solisten als auch dem Orches- ter wäre es unmöglich, die endlosen separaten Noten zu verbinden, und für eine funktionierende Aufführung wäre es unvermeidbar, die Dynamik aus dem Stehgreif zu erfinden. Obwohl offensichtlich auf der praktischen Ebene nicht hilfreich, ist es genau dieser Ansatz, der von der zur Zeit einzigen erhältlichen Urtext-Edition verfolgt wird. Sogar in der alten – sonst besonders praktischen – Breitkopf-Gesamtausgabe befasst man sich mit diesen Problemen nur wenig. Welche Optionen bleiben denn dann noch dem aufrichtigen Urtext-Herausgeber? Wir haben einen neuen, radikalen Kurs eingeschlagen und präsentieren dem Leser nun zwei vollständige Partitu- ren: Die eine ist exakt, aber unspielbar, die andere er- füllt alle Anforderungen ausführender Musiker. Diese zweite, praktische Ausgabe wurde durch einen Vergleich mit ähnlichen und zeitgenössischen Werken Beetho- vens erstellt, in denen alle notwendigen Bezeichnungen vorhanden sind. Für eine praktische Edition können sol- an vielen Stellen vom Autograph ab. Ist die Beweislage che Bezeichnungen übernommen werden (natürlich eindeutig, dass es sich an einer Stelle nicht um einen editorisch durch eckige Klammern gekennzeichnet), so Fehler handeln kann, sondern um eine offensichtlich dass das Werk nicht nur spielbar ist, sondern auch in nachträgliche Änderung, so können wir diese nur über- beethovenscher Manier, so wie zu seiner Zeit üblich, nehmen. Bisher erschienene moderne Editionen der G- dargestellt wird. Dur-Romanze haben diesen Grundsatz bereits ange- wandt, allerdings mit einer sonderbaren Ausnahme: Die spätere Romanze in G–Dur hat ein deutlich anderes (und bei Beethoven viel häufiger anzutreffendes) Pro- Das Motiv , das immer wieder als in blem. Obwohl sie bis ins Detail genau komponiert ist, Beethovens Autograph auftaucht, wird aber in der repräsentiert das Autograph eindeutig nicht Beethovens endgültige Absicht. Die gedruckte Erstausgabe weicht Erstausgabe wieder jedesmal konsequent als notiert. Indem wir der Erstausgabe folgen (zum allerers- ten Mal seit ihrem Erscheinen), haben wir Beethovens Ludwig van Beethoven lebhaftere Artikulation wiederhergestellt, welche sich Romanzen für Violine und Orchester op. 50 durch das gesamte Stück hindurchzieht und der Musik und op. 40 unmerklich einen anderen, heitereren Charakter ver- Hrsg. von Jonathan Del Mar leiht. Bärenreiter-Verlag 2011. Partitur, Klavierauszug Der Klavierauszug bietet eine Urtext-Solostimme und Aufführungsmaterial und Kritischer Bericht zusätzlich eine zweite Solostimme mit Fingersätzen und käuflich Strichbezeichnungen. Jonathan Del Mar (Übersetzung: Alexandra Marx)

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Jonathan Del Mar, Herausgeber der neun Beethoven-

Sinfonien, wendet sich der tschechischen Musik zu.

Seine^ Edition des h-Moll-Cellokonzerts von Antonín Opus^ 104 Dvorák verbindet die Vorzüge einer unangreifba- Dvoráks Cellokonzert endlich in einer verlässlichen ren Urtext-Ausgabe mit allen praktischen Erforder- Ausgabe nissen für Solist und Orchester.

Ohne Zweifel gebührt dem Dvořák-Konzert von allen steht und wie es Dvořáks Absicht entsprach. Uralte Cellokonzerten die Krone. Freilich trägt es auch an sei- Streitfragen lassen sich nun klären, etwa ob die 1. Violi- ner problematischen Geschichte, denn keine der ge- nen 24 Takte vor Schluss (5 vor Ziffer 15) D oder Dis zu druckten Ausgaben kommt Dvořáks Absichten auch nur spielen haben – offensichtlich schwankte Dvořák selber nahe. In der Erstausgabe von Simrock 1896 erschien es zwischen beiden Möglichkeiten. Wenn wir nun für bei- in einer Gestalt, die bei einer Aufführung Dvořáks Wün- de Partien die letztgültigen Quellen befragen, stoßen schen ziemlich nahe gekommen wäre: Der Solist spielt wir auf Dvořáks Lösung: Kurz vor Drucklegung hatte er aus der hervorragenden Solostimme, die Dvořáks letzte eine neue Version des Soloparts formuliert (mit einem Änderungen enthielt; das Orchester spielt aus den Stim- geänderten Rhythmus für die letzten zwei Noten), die men, die im Wesentlichen korrekt waren; und der Diri- schließlich perfekt zum Dis in den Violinen passt – das gent dirigiert, ohne sich groß darum zu kümmern, wenn er wünschte, das aber nicht zur ursprünglichen Fassung das, was er hört – besonders vom Solisten – vom Text des Soloparts passte. der Partitur abweicht. Offenbar war das Stück in dieser Dann herrschte seit Langem Zweifel, wie Dvořák die Form von Dvořák freigegeben worden: Es war auffüh- beiden Flageoletttöne am Schluss des zweiten Satzes rungsreif, solange sich die Beteiligten nicht allzu sehr meinte. Und wieder brauchen wir nur im – bislang igno- in die Aufgaben der anderen einmischten. rierten – Solopart der Erstausgabe nachzuschlagen, und Doch dann brach das Zeitalter der kritischen Ausga- dort findet sich die genaue und eindeutige Antwort ein- ben an, und die Folge war Verwirrung – vorhersehbar, schließlich des Fingersatzes für jeden einzelnen Ton. gleichwohl tragisch: Der Herausgeber meint es gut, ver- Die vielleicht größte Schwierigkeit für die Solisten gleicht Dvořáks Autograph mit der Simrock-Ausgabe jedoch stellt die unbefriedigende Passage im ersten Satz und entdeckt zum einen eine Solostimme, die im Gro- unmittelbar vor der Reprise dar (T. 257–260, die vier Tak- ßen und Ganzen in beiden übereinstimmt (obzwar die te vor Ziffer 12), in der die von Dvořák notierten Töne no- gedruckte Fassung einige gültige Revisionen enthält), torisch unbequem und cello-untypisch sind. Da ist nun und zum anderen Orchesterstimmen, die ebenfalls kei- nichts zu machen; es ist der authentische Text, es gibt ne schweren Abweichungen enthalten, obgleich ein keine alternative „Urtext“-Lesart. Aber zumindest kön- paar Inkonsequenzen zu begradigen sind. Unbeachtet nen wir nun Cellospieler und Dirigenten auf die in der bleiben stets Dvořáks endgültige, umfangreiche Revisi- Praxis verbreitete Lösung verweisen, selbst wenn sie onen des Celloparts, die ausschließlich in der gedruck- lange nach Dvořáks Tod erfunden wurde und deshalb ten Solostimme stehen. Leider war es diese Mischfas- nur in einer Fußnote Platz hat. sung aus weitgehend korrekten Orchesterstimmen und Unsere Neuausgabe erfüllt beide Aufgaben: die einer einer ebenso weitgehend fehlerhaften Solostimme, die verantwortungsvollen und genauen Urtext-Ausgabe, seit der Ausgabe des tschechischen Verlages Supraphon die Dvořáks endgültigen Text frei von Eingriffen wie- (Artia) von 1955 zur Norm erhoben wurde. dergibt; und die einer praktischen Fassung, die dem aus- Da ist es kaum eine Überraschung, wenn die Cellis- führenden Musiker alles an die Hand gibt, was er für ten ihren eigenen Weg durch den veröffentlichten, aber eine heutige Aufführung wissen muss. offensichtlich unbefriedigenden Solopart gefunden ha- Jonathan Del Mar ben – entweder, indem sie großen Musikern wie Feuer- (Übersetzung: Friedrich Sprondel) mann und Casals lauschten (die selbstverständlich die Solopartie nach der vollkommen korrekten Simrock- Erstausgabe studiert hatten), oder indem sie die Phra- sierung spontan ihrer Spielweise anpassten. Antonín Dvořák Zum ersten Mal haben wir nun die spezifischen Quel- Konzert in h für Violoncello und Orchester op. 104 len zusammengebracht, die Dvořáks endgültige Absicht Hrsg. von Jonathan Del Mar. festhalten, so dass die Partien von Orchester und Solist Bärenreiter-Verlag 2011. Partitur, Klavierauszug eine wirkliche Fassung letzter Hand ergeben und das und Aufführungsmaterial käuflich Werk (endlich!) genauso erklingen kann, wie es gedruckt

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Mehr als 150 Jahre nach ihrer erfolgreichen Auffüh- rung an der Pariser Opéra kehrt Halévys „La Erlöste Zauberin Magicienne“ zurück. Die wirkungsvolle Oper ver- Fromental Halévys Oper „La Magicienne“ dient einen neuen szenischen Versuch.

Nach seiner Erfolgsoper La Juive, die im Februar 2007 männlicher Ängste vor „der“ Frau schlechthin verstan- nach einer Unterbrechung von 73 Jahren an die Pariser den werden, die in dieser (Wahn-)Vorstellung untrenn- Oper zurückkehrte, erklang im Juli 2011 nun auch die bar mit „dem Bösen“ verbunden ist. Der Zauberin Melu- Musik von La Magicienne sine wird am Ende eine Läuterung und eine durch ihre wieder in Frankreich, der sechs- Reue ermöglichte christliche Erlösung zuteil. Sie stirbt ten und letzten von Fromental in und an einem Übermaß von Erleuchtung, so wie nach Halévy komponierten Oper. In ihr Thaïs und Jean, der Jongleur de Notre-Dame, da, wie konzertanter Darbietung eröff- wir im Exodus 33,20 lesen, „der Mensch mich [Gott] nicht nete sie das Festival von Radio- sehen und am Leben bleiben kann“. France und Montpellier, Lan- Fromental Halévys Opernmusik verbleibt im über- guedoc-Roussillon. Seit den 45 kommenen Rahmen einer Folge von klar abgegrenzten Vorstellungen der Magicienne „Nummern“ von Arien, Ensembles und, zum Teil getanz- in der Pariser Oper während der ten, Chören. Die Meisterschaft seines musikdramati- Jahre 1858/1859 sind nicht we- schen Komponierens ist 23 Jahre nach der Juive unge- niger als vier Generationen ver- mindert. Die Melodiebildung, Ausgang und Herz seines strichen. Tonsatzes, ist auch in der Magicienne gekennzeichnet Das erste Jahrzehnt des von dem unablässigen Bestreben nach „distinction“ zweiten französischen Kaiser- (Vornehmheit), unter peinlicher Vermeidung jeden An- reichs war nicht mehr eine Zeit, klangs von Trivialität. Hören wir nacheinander, wie es die dramatisch zugespitzte reli- heute wieder möglich ist, die Musik von La Juive ( 1835), giöse Konflikte (La Juive, Les Hu- Charles VI (1843) und La Magicienne, so wird unüberhör- guenots) oder sehnsüchtig-na- bar, dass Halévy kaum danach strebte, die Meisterwer- tionale beziehungsweise sozial- ke der für ihn jüngsten Operngeschichte durch radikale revolutionäre Aufwallungen stilitsische Neuerungen zu überbieten. So mögen auch (Charles VI, Le Prophète) auf der für seine Bühnenwerke insgesamt die Worte, die Jules Opernbühne erleben wollte. Ein Janin im März 1833 zur Charakterisierung von Aubers Fromental Halévy (1799–1862) Bühnenwerk, das mythisch Musik zu Gustave III fand, in einem allgemeinen Sinne überhöht emotionale Konflikte bezeichnend sein: „musique de souvenir plutôt que sicht- und hörbar machte, entsprach mehr den Erwar- d’imagination, musique de regret plutôt que tungen einer nach dem Schock der Ereignisse von 1848 d’esperance“ (Musik mehr der Erinnerung als der Ein- zu einem gewissen Teil erneut religiös bewegten Gesell- bildung, mehr des Bedauern als der Hoffnung). schaft. Karl Leich-Galland Der Operntext behandelt in frei abgewandelter Wei- se die mittelalterliche Legende von der schönen Melu- sine. Diese gewann durch einen Pakt mit Stello (= Sa- tan), dem sie hierfür ihre Seele verpfändete, eine unwi- Fromental Halévy derstehliche Verführungskraft, die sie an René, Blanches La Magicienne Bräutigam, auch sogleich zur Wirkung bringt. Durch ein Konzertante Erstaufführung mit dem neuen Auf- Zaubergespinst gelingt es Melusine, René Blanches Un- führungsmaterial: 11.7.2011, Montpellier (Festival treue vorzutäuschen und so dessen Eifersucht zu ent- de Radio-France et Montpellier): Solisten, Chœur zünden. Doch auch Stello liebt Melusine und vermag de Radio France, Orchestre National de Montpel- durch seine überlegenen Zauberkräfte Melusines Liebe lier Languedoc-Roussillon, Leitung: Lawrence zu René zu durchkreuzen. Als René, von Blanches völli- Foster ger Unschuld unterrichtet, Melusine mit Abscheu von Personen: Mélusine (Mezzosopran), Blanche sich stößt, wird diese von aufrichtigen Reuegefühlen (Sopran), Alois (Sopran), René de Thouars (Tenor), ergriffen. Nun fordert Stello jedoch Melusines Seele als Stello de Nici (Bariton), Graf von Poitou (Bass) – Preis des Teufelspaktes ein. Allein die andächtige, gemischter Chor dreimal vorgetragene Fürbitte von Blanche, René und Orchester: 2,2 (Eh),2,4 – 4,4,3,1 –Hf, kl. Org – Pk, Schlg Blanches Vater, dem Grafen von Poitou, macht alle Teu- – Str, Bühnenmusik: 4 Trompeten, 3 Posaunen, felskraft zunichte. Melusine bekennt sich als Christin Bass-Tuba und stirbt in Blanches Armen. Verlag: Musik-Edition Lucie Galland, Vertrieb: Die mit unwiderstehlicher Verführungskraft ausge- Bärenreiter · Alkor stattete Melusine kann als eine Verkörperung zeitloser

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Mit der „Neuen Bruckner Edition“ kündigt der Musikwissenschaftliche Verlag Wien eine komplett Der ganze Bruckner neu herausgegebene Gesamtausgabe der Werke Die neue Gesamtausgabe vor dem Start Bruckners an.

Die Gesamtausgabe der Werke von Anton Bruckner steht mittlerweile in einer über 80-jährigen Tradition. Ein Pionierwerk zum Anfang, stand sie zunächst unter der Editionsleitung von Robert Haas. Von 1934 bis 1944 edierte er unter der Mitarbeit von Alfred Orel einen Großteil der Symphonien und Messen. Nach der Zerstö- rung des Verlagsbestandes im Zweiten Weltkrieg über- nahm Leopold Nowak die Editionsleitung, stellte die Ausgabe auf eine neue Basis und gab bis 1989 nahezu das gesamte Werk Bruckners neu heraus – es ist sein Verdienst, dass das charakteristische Erscheinungsbild der „blauen Bände“ internationalen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Nachdem sich Nowak von der Arbeit an der Gesamtausgabe zurückgezogen hatte, wurden die noch ausstehenden Notenbände und ein Großteil der Revisi- onsberichte von renommierten Bruckner-Forschern fer- tiggestellt. Im Zuge dieser Arbeiten wurden bis in aller- jüngste Zeit an den Bänden Revisionen im Abgleich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführt, wobei in den letzten Jahren von Seiten der Forschung in zunehmendem Ausmaß auf die Notwendigkeit hin- gewiesen wurde, dass die mittlerweile herangereifte Ausgabe auf eine neue, einheitliche und auf zeitgemä- ßen Editionsrichtlinien basierende Grundlage gestellt werden müsste. Um nun über 30 Jahre intensiver Bruckner-Forschung Anton Bruckner. Gemälde von Hermann von Kaulbach (1885) in das Langzeitunternehmen Gesamtausgabe einzubin- den, hat sich der Musikwissenschaftliche Verlag entschlos- dem Benutzer auf einen Blick die wesentlichen philolo- sen, das Gesamtwerk Bruckners im Rahmen der Neuen gischen Informationen wie unterschiedliche Lesarten Bruckner Edition komplett neu herauszugeben. Alle Aus- der verwendeten Quellen oder allenfalls erforderliche gaben werden auf den aktuellen Stand der Forschung ge- editorische Eingriffe. Um Interessenten international bracht und erhalten ein einheitliches Erscheinungsbild. anzusprechen, werden alle Texte auf Deutsch und Eng- Dem ehrgeizigen Unternehmen kommt die jahrzehn- lisch abgedruckt. Darüber hinaus ist geplant, ergänzen- telange Erfahrung mit der Herausgabe von Werken Bruck- de und weiterführende Informationen zu den einzelnen ners zugute. Ein aus Bruckner-Experten und editorisch ver- Bänden im Internet anzubieten. Der erste Band der Neuen sierten Fachleuten gebildetes Editionsleitungsteam erar- Bruckner Edition wird voraussichtlich Ende 2012 erschei- beitet einheitliche Editionsrichtlinien nach modernen nen. Standards. Die einzelnen Bände werden von international Parallel zur Neuen Bruckner Edition werden auch die renommierten Bruckner-Spezialisten ediert. „blauen Bände“ der bisherigen Anton Bruckner Gesamt- Die Wiedergabe des authentischen Notentexts hat ausgabe in allen Ausgabeformen erhältlich sein, um eine oberste Priorität, wobei nun auch neueste Quellenfun- Wahlmöglichkeit zu bieten und eine größtmögliche Viel- de eingearbeitet werden. Alle Bände erscheinen als Voll- falt des Angebots zu sichern. partitur, sowohl als großformatige Dirigierpartituren Das Unternehmen Neue Bruckner Edition wird von als auch im Studienpartiturformat. Dazu wird es ein der Internationalen Bruckner-Gesellschaft sowie der damit abgeglichenes Aufführungsmaterial (Vertrieb: Österreichischen Nationalbibliothek unterstützt und Bärenreiter · Alkor) leihweise geben. Gleichzeitig sollen steht unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker. die Ausgaben in verstärktem Ausmaß aufführungs- Angela Pachovsky praktische Aspekte berücksichtigen, wobei die Nachvoll- ziehbarkeit allenfalls notwendiger editorischer Zusät- Neue Bruckner Edition ze für den Benutzer ein wesentliches Kriterium darstellt. Editionsleitung: Paul Hawkshaw, Thomas Jeder Band enthält ein ausführliches Vorwort mit Quel- Leibnitz, Andreas Lindner, Angela Pachovsky lenangaben, Informationen zu Entstehungs- und Rezep- und Thomas Röder tionsgeschichte sowie gegebenenfalls aufführungs- Musikwissenschaftlicher Verlag Wien www.mwv.at praktische Hinweise. Ein ebenfalls in jedem Band direkt Aufführungsmaterial: Bärenreiter · Alkor abgedruckter Editionsbericht in Übersichtsform bietet

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Nach der umjubelten Premiere bei den Schwetzinger Festspielen 1964 und einer Übernahme nach Hamburg verschwand Georges Aurics Musik zu Sprühende Drolerie Molières „Der Herr aus der Provinz“ im Archiv. Nun Georges Aurics Schauspielmusik zu Molières ruft die überaus wirksame Musik nach einer Wie- „Monsieur de Pourceaugnac“ derentdeckung – konzertant oder mit dem Lustspiel.

In Monsieur de Pourceaugnac oder Der strumentatorische Raffinesse und Herr aus der Provinz greift Molière gleich dramatische Präsenz bestimmt mehrere seiner Lieblingsthemen auf: die auch diese Schauspielmusik, eine Blamage von Emporkömmlingen, die Lust meisterhafte, mit leichter Hand ge- an Verkleidung und Täuschung sowie sei- setzte Komposition. Sie ist dieser ne bekannte Intimfeindschaft gegenüber hinreißenden Komödie kongenial der Medizin. Diese nur selten gespielte auf den Leib geschneidert, denn Komödie mit Gesang und Tanz zieht alle ebenso wie das Schauspiel ist auch Register sprühender Drolerie: die knappe, pointiert formulierte Musik bestimmt vom Charakter Georges Auric (1899–1983) Monsieur de Pourceaugnac, ein geschmacklo- des Petit Rien, des Divertimentos. ser Parvenü aus der Provinz, kommt nach Paris. Er will Julie heiraten, eine gute Partie. Sie ist die Tochter Nach der Uraufführung am 28. Mai des reichen Bürgers Oronte, der sich von dem Blender ein- 1964 lobte die FAZ an Aurics Musik wickeln lässt. Julie aber liebt Eraste. Zusammen mit dem vor allem die „Mischung aus baro- gewieften Neapolitaner Sbrigani und der intriganten Ne- cken Anklängen und moderner, rine heckt das junge Paar einen Plan aus, um dem plum- witziger Instrumentierung.“ pen Ungeliebten Streiche zu spielen, denn man will ihn los- werden, vor allem gilt es, den autokratischen Vater Oronte Mit einem Kammerorchester umzustimmen. Doch nicht nur Pourceaugnacs Lächerlich- und vier Singstimmen, die auch die keit wird in all dem Trubel entlarvt, sondern ebenso die des kurzen Chorpassagen mit überneh- Apothekers, des Arztes und anderer bürgerlicher Instituti- men können, bleibt die Besetzung onen. Das groteske Spiel mit Überzeichnung und Verwechs- in bescheidenen Dimensionen. Au- lung geht auf: Der Provinzler hat genug und macht sich aus dem Staub, das Liebespaar erhält endlich seinen Segen und ric kleidet die kecke Amoralität die- kann sich obendrein über eine beachtliche Mitgift von ser brillanten Molière-Farce in ein Titelkupfer aus der Molière-Gesamt- Oronte freuen … höchst reizvolles Kostüm, das auch ausgabe von 1682 bei einer konzertanten Aufführung Als die Schwetzinger Festspiele 1964 den renommier- mit Erzähler überraschende Einblicke in das facetten- ten Regisseur Oscar Fritz Schuh für die Produktion die- reiche Halbdunkel unter dem Saum gewährt. Eine Ent- ses Stücks verpflichteten, gab man Georges Auric den deckung! Michael Töpel Auftrag für die Schauspielmusik. Welches Haus kann es sich heutzutage noch leisten, ein Orchester und Sing- stimmen in eine Schauspielproduktion einzubinden? Georges Auric Außerdem steuerte der seinerzeit bekannte Autor und Musik zu Molières Schauspiel „Monsieur de Übersetzer Hans Weigel eine sprachlich äußerst subtile Pourceaugnac (Der Herr aus der Provinz)“ (dt./it.) und bühnenwirksame deutsche Nachdichtung bei. Die Singstimmen: Sopran, Tenor, Bariton, Bass vier Aufführungen in Schwetzingen mit bekannten Chor: SATB (kann auch von den vier Singstim- Schauspielgrößen wie Heinz Reincke, Hermann Schom- men mit übernommen werden) berg, Gerhard Bünte und Erni Mangold wurden von der Orchester: 2 (2. auch Picc), 1 (Eh), 2, 1 – 1, 1, 0, 0 – Pk, Kritik bejubelt. Anschließend kam die Produktion nach Schl (2) – Hfe – Klav (Cel) – Str Hamburg ans Deutsche Schauspielhaus – und eines Ta- Aufführungsdauer: ca. 25 Minuten ges stand das Stück zum letzten Mal auf dem Spielplan. Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise Die Partitur, der Klavierauszug und das Aufführungs- material von Aurics Schauspielmusik schlummern seit Ebenfalls erhältlich Jahrzehnten in den Regalen – nicht zuletzt Folge einer Jean-Baptiste Lully veränderten Aufführungspraxis im Schauspielbereich. Monsieur de Pourceaugnac LWV 41. Divertisse- Das riesige Repertoire an Schauspielmusiken birgt noch ment in drei Akten viele Schätze! Solisten: S solo, T solo, B solo, Haut-Contre solo; Georges Auric (1899–1983) gilt als einer der führen- Chor; Ensemble: 4 Fl, 2 Trp, Str, Bc den Komponisten Frankreichs. Der Freund Erik Saties Aufführungsmaterial leihweise (auf der Basis und Mitglied der legendären „Groupe des Six“ hatte ne- von Jean-Baptiste Lully, Œuvres Complètes, ben seinerzeit vielgespielten Werken in nahezu allen Georg Olms Verlag), Vertrieb: Bärenreiter · Alkor Genres auch große Anerkennung als Musikschriftstel- ler und Kolumnist im Feuilleton gefunden. Von ihm stammt auch die Musik zu diversen Kultstreifen, darunter Lohn der Angst, Rififi, Lieben Sie Brahms?, Bon- jour Tristesse. Die aus seinen Filmmusiken bekannte in-

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2I2011 Ohne Chance° auf eine Aufführung hat Bohuslav

Martinu in den Jahren 1914/15 zwei Werke für Or- Nocturne und Ballade ° chester komponiert. Bei Bärenreiter Praha sind sie Unbekannte Orchesterwerke von Bohuslav Martinu nun erstmals erschienen.

Im frühen Schaffen von Bohuslav Martinů, das mit dem Weggang des Komponisten nach Paris im Jahr 1923 en- det, überwiegen Lieder mit Klavierbegleitung und kam- mermusikalische Werke. Unter den insgesamt 135 frü- hen Kompositionen finden sich auch sinfonische und szenische Werke von nicht geringem Umfang. Die über- wiegende Mehrheit von ihnen ist bis heute in keinem Verlag erschienen und existiert nur in Form von Auto- graphen. Gerade diese sinfonischen Werke stellen je- doch einen wichtigen Bestandteil der künstlerischen Entwicklung des Komponisten dar, ohne deren Kennt- nis es nur schwer möglich ist, ein vollständiges Bild von seinem Schaffen zu erhalten und nachzuvollziehen, wie er später an sein frühes Werk anknüpfte. Bärenreiter Praha stellt nun das Aufführungsmaterial zweier Kom- positionen der frühen Schaffensperiode vor, das Noctur- Arnold Böcklin: Villa am Meer (1865), Schack-Galerie München ne Nr. 1, H. 91 und die Ballade zu Böcklins Bild „Villa am besten, obwohl sie im Repertoire nicht so stark vertre- Meer“, H. 97. ten war wie Bedřich Smetana oder die deutsche Musik Die Umstände der Entstehung beider Werke sind (Mahler, Bruckner, Strauss usw.). Beeinflusst wurde er nicht bekannt. Martinůs Korrespondenz lässt vermuten, jedoch offensichtlich von beiden Welten. Die den frühen dass sie in den Jahren 1914/15 in Polička entstanden, wo Kompositionen gemeinsamen Merkmale – ein langsa- er während des Ersten Weltkriegs Geigenunterricht gab meres Tempo, ein freier Aufbau des Werkes, durch har- und Stücke schrieb, die häufig von außermusikalischen monische Wendungen unterteilt, eine ständig sich ent- Anlässen beispielsweise aus der Literatur oder der Ma- wickelnde Melodie, die nicht den Charakter geschlosse- lerei angeregt wurden. So auch die Ballade zu Böcklins ner Themen hat – zeigen, dass sich im äußeren forma- Bild „Villa am Meer“. len Aufbau, aber auch in der inneren Anordnung der Eine Aufführung der Orchesterstücke war im Hin- harmonischen und melodischen Bestandteile eine Kon- blick auf das Alter und die unbedeutende gesellschaft- frontation der spätromantischen und der impressionis- liche Stellung des Komponisten unwahrscheinlich, was ten Musik anbahnt. auch aus einem Blick auf die Partitur ersichtlich wird. Das Nocturne und die Ballade ermöglichen ein neues Martinů schrieb die Stücke schnell und offensichtlich, Verständnis der Zusammenhänge mit dem späteren ohne sie zu überarbeiten, das Notenbild ist verdächtig Schaffen Bohuslav Martinůs, und sie bieten eine sehr sauber, ohne Korrekturen. Anschließend hatte er offen- interessante Abwechslung im heutigen Konzertbetrieb. bar kein Interesse mehr an ihrer Veröffentlichung, denn Sandra Bergmannová in sein späteres Werkverzeichnis nahm er keines der Orchesterwerke aus der Zeit vor 1918 auf. Die Partituren lassen das angestrengte Bemühen ei- Bohuslav Martinů nes Autodidakten um die Erreichung festgesetzter Zie- Nocturne Nr. 1, H. 91 le erkennen. Dabei finden sich Uneindeutigkeiten und Hrsg. von Sandra Bergmannová problematische Stellen. Die häufigsten Probleme, die bei Uraufführung: 1.10.2009, Orchester der Staatsoper der Edition auftraten, waren leere Takte, die Längen der Prag, Leitung: Ch. Olivieri-Munroe Noten, Tonhöhen bei transponierenden Instrumenten Besetzung: 2,2,2,2 – 4,0,3,0 – Hfe – Becken – Klav – oder im Bratschenschlüssel, eine zu große Zahl an No- Str ten in den Systemen der Blasinstrumente, Tremoli, Bin- Aufführungsdauer: 8 Minuten debögen und weitere Unstimmigkeiten, die aus heuti- Verlag: Bärenreiter Praha, Aufführungsmaterial ger Sicht keine eindeutige Auslegung ermöglichen. An- leihweise gesichts der Existenz von nur einer Quelle zu jedem Werk Ballade zu Böcklins Bild „Villa am Meer“, H. 97 galt es an Stellen, die unvollständig oder fehlerhaft ge- Hrsg. von Sandra Bergmannová blieben sind, Lösungen vorzuschlagen, die den damali- Uraufführung: 16.10.2009, Brno, Philharmonie gen Stil und die Absicht des Komponisten so gut wie Brünn, Leitung: Jakub Klecker möglich berücksichtigen. Besetzung: 2,3,3,2 – 4,0,3,1 –Pk, gr Tr – Klav –Str In Bezug auf die stilistische Einordnung der Werke ist Aufführungsdauer: 19 Minuten zu fragen, welche kompositorischen Vorbilder Martinů Verlag: Bärenreiter Praha, Aufführungsmaterial hatte. Von dem, was das Prager Umfeld in den Jahren leihweise 1905–1918 bot, gefiel ihm die Musik Claude Debussys am

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Das schmale Œuvre des Messiaen-Schülers Jean Barraqué-Entdeckungen Barraqué ist um einige Werke reicher. Aus dem seit Kurzem zugänglichen Nachlass wird eine Reihe von Uraufführungen in Straßburg und Berlin Frühwerken nun erstmals aufgeführt.

Jean Barraqué (1928–1973) gehört wie auch Alban Berg sondern in der Wahrnehmung seines Gesamtschaffens, und Edgard Varèse zu den Komponisten, die eine auf- zu dem auch ein essayistisches Œuvre von hohem Rang fallend kleine Zahl an Werken publiziert haben. Die Kür- gehört, gilt Barraqué noch immer als weithin unbekann- ze ihrer Publikationslisten wird indes durch den Gehalt, te Größe. Im Gegensatz zum extrovertierten Pierre Bou- die Bedeutung ihrer Werke mehr als kompensiert. Als lez war Barraqué der stille, in sich gekehrte andere der Barraqué 1960 den italienischen Mäzen Aldo Bruzzichel- aus der Messiaen-Klasse hervorgetretenen Komponis- li kennenlernte, fand er in ihm seinen Verleger, bei dem ten. er sechs Werke veröffentlichte, neben der Sonate pour Es ist ein Glücksfall, dass Barraqué seine frühen Wer- piano (1950–1952) vier Werke mit Gesang und Ensemble ke aufbewahrt hat. Als wahrer Schatzkoffer erwies sich in unterschiedlicher Besetzung und schließlich sein jenes unspektakuläre, lange auf einem Dachboden in 1962–1968 entstandenes Concerto für Vibraphon, Klari- Paris aufbewahrte Gepäckstück mit seinem musikali- nette und sechs Instrumentalgruppen. In den 1990er schen Nachlass, der erst vor kurzer Zeit gesichtet wer- Jahren hat die Association Jean Barraqué die Publikati- den konnte. Der Koffer enthielt eine Fülle von Autogra- onsrechte an diesen Werken dem Bärenreiter-Verlag phen, darunter viele aus den 1940er Jahren. Sie schlie- übertragen. ßen unsere Wissenslücke von Barraqués Anfängen und Es war schon seit einiger Zeit bekannt, dass Barraqué dokumentieren seine vielfältige kompositorische Tätig- vor seiner gewaltigen Sonate eine Reihe anderer Kom- keit vor der Sonate. positionen geschrieben hatte, ohne dass man darüber Als repräsentative kammermusikalische Kompositi- Näheres wusste. Nicht nur auf sein Frühwerk bezogen, on aus der frühen Schaffensphase ist Quatuor à cordes, Barraqués einziges Streichquartett, von besonderem In- teresse. Zu diesem in der zweiten Jahreshälfte 1949 ent- standenen Werk existiert neben den Reinschriften der 117 B B j 8 B B B " 8I 8 vier Sätze eine große Anzahl an Skizzen, Vorstadien und  B( s Bs BO s BO B ,s 1 B BO B B B B B B. B B( BO B Bs diversen Reihentabellen – es handelt sich um eine äu- B B( B( Bs B. B( B ßerst differenziert formulierte Musik auf dodekaphoner  B. B( B B 8 I8 1 8Is A8 B BO B Basis. Aufgrund der reichen, aber komplexen Quellen- BO BO B BO B. B( B B BO B lage ist es möglich, einen faszinierenden Einblick in die  OI8B B Bs BO B 8 I8 B. B B B B OB Werkgenese zu erhalten. Barraqué hat gelegentlich die B. B. BO s B. B B BO s B B( BO Reihenstruktur in die Manuskripte eingezeichnet, for-  B BO B 8I  8  "  B. Bs 8Is k B( " B. B. B( s B male Einschnitte (Reprisen etc.) verbal hervorgehoben und in den Nebenquellen mitunter mehr Angaben zur Dynamik und Tempoangaben als in der Reinschrift no- tiert. Auch wenn man diese Details in der Edition be- pizz. 124 B. B( s B( B. BO arco rücksichtigt, bleiben die Dynamik und Phrasierung der j BO B. Bs BO ¥, BO (  B @ B B BO @  A8A8(8B filigranen Textur lückenhaft, für die Außensätze fehlen 3 3 f pizz. arco die Tempoangaben. Gespür und Einfühlungsvermögen s B BO BO  A8@II I@BO s A8A8 der Interpreten sind daher in besonderer Weise gefragt. f B. s Mitunter erweist sich der Klangfaden als überaus zart 1 pizz. , arco B  Is 8@I AA8B B( A8 OB B( s und fragil gesponnen, im dritten Satz, „Thème et varia- f tions“, finden sich längere einstimmige Abschnitte von  pizz. A8@, Is AA8A8A8berückender poetischer Zartheit. In den Skizzen zum k B f virtuosen „Final“ verwendet Barraqué aus der tradier- ten Rondoform stammende Begriffe, und zwar „Refrain“ für die von ihm imitatorisch streng konzipierten und

129 B B B „Couplet“ für die freien Abschnitte. In diesem lebhaf- j $ B( B( B  A8A8 A8B Bs B @ B A ten „Rondofinale“ – aber nicht ausschließlich hier – fin- ff  den sich viele Wegmarken, die bereits auf die Sonate BO BO 1  A8A8A8B @s A8A8(B B pour piano (1950–1952) hinweisen. Das Quatuor wird am B ff B 5. Oktober 2011 beim Festival „Musica Strasbourg“ vom 1 B  B I8A 8I 8BO Is B( s 8 B I88" BO @@ Quatuor Diotima uraufgeführt werden. BO BO " ff Darüber hinaus wird eine Reihe von arco B(  A8 IIs B 1A 8 @s @ k 1 Bs B. s frühen Barraqué-Klavierwerken uraufführen. Sie sind B B B BO B B ff bis auf Retour, das 2009 in einer Anthologie bei Bären- reiter erschienen ist (BA 8762), bisher ungedruckt und Jean Barraqué, Quatuor à cordes, Schluss unaufgeführt geblieben.

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In dem laut Manuskript zwischen September 1947 und März 1948 entstandenen Klavierwerk Retour findet Barraqué-Uraufführungen sich noch eine tonale Disposition. Nicht mehr tonal, aber bei „Musica Strasbourg“ auch noch nicht konsequent zwölftönig gearbeitet zeigt sich das undatierte, stilistisch ins Jahr 1949 einzuord- 5.10.2011 nende Intermezzo. Die eingangs exponierten Akkorde Quatuor à cordes mit ihren Strukturen bilden eine Basis für die themati- Quatuor Diotima sche und harmonische Disposition dieses eindrucksvol- len Stücks. Die übrigen Werke, Deux morceaux pour Pièces pour piano piano, Pièce pour piano sowie Thème et variations sind Nicolas Hodges (Klavier) zwölftönig angelegt und besitzen bis auf ein Stück eine besondere Nähe zum Quatuor à cordes, da es sich um Klaviertranskriptionen von drei Sätzen des Quartetts Ur- und Erstaufführungen bei handelt. Im Gegensatz zum Quartett notiert Barraqué „Ultraschall 2012“ Berlin in den Klavierstücken wesentlich weitläufigere Taktstri- che. Die kleinteiligere Taktaufteilung im Quartett ist of- 20.1.2012 fenkundig der Aufführungspraxis geschuldet. In den Quatuor à cordes (Deutsche Erstaufführung) wesentlich weiter dimensionierten Takten der Klavier- Quatuor Diotima fassungen verdeutlicht Barraqué zugleich die von ihm Six pièces pour piano (Deutsche Erstaufführung) intendierte musikalische „Interpunktion“. Die Klavier- Nicolas Hodges (Klavier) versionen von drei Quartettsätzen zeichnen sich dadurch aus, dass der Musik mithilfe weniger Eingriffe Sonate pour piano (Erstaufführung auf Basis der ein pianistischer Gestus verliehen wird: Die „kristalli- neuen kritisch-praktischen Edition) ne“ Textur lässt sich auch auf dem Tasteninstrument Nicolas Hodges (Klavier) überzeugend darstellen, wobei das Perkussive und stets Ecce videmus eum für fünfstimmigen Chor Diminuierende des Klaviertons diese Musik deutlich a cappella (1949, Uraufführung) anders und eigenständig inszeniert. Faszinierend: In RIAS Kammerchor, Leitung: Hans-Christoph Straßburg wird in zwei direkt aufeinander folgenden Rademann Konzerten die Möglichkeit des Vergleichs geboten! Es ist beeindruckend, in welch kurzer Zeit Barraqué La nature (UA) seine Musik weitgehend von Stiladaptionen befreit, um Kantate für Solo-Alt, Chor, Flöte, Bassklarinette, zu persönlichen avancierten Formulierungen vorzudrin- Schlagzeug (2) und Klavier. Text: Paul Eluard gen, wie in der Sonate pour violon seul (1949), die vor RIAS Kammerchor, Leitung: Hans-Christoph zwei Jahren in Paris von Carolin Widmann uraufgeführt Rademann worden ist. Sie wird zusammen mit den bereits erwähn- Trois mélodies für Gesang und Klavier (1950) ten Werken ihre deutsche Erstaufführung im Rahmen (Uraufführung) von „Ultraschall Berlin“ am 20. Januar 2012 erleben. In Texte: Hohelied; Charles Baudelaire: Petits diesem Rahmen wird Nicolas Hodges die Sonate pour Poèmes en prose; Arthur Rimbaud, aus: Une piano auf der Basis einer kritisch-praktischen Neuediti- saison en enfer on spielen. Auf dem Programm stehen zudem die Uraufführun- Acht Lieder für Gesang und Klavier (1948/49) gen ausgewählter früher Vokalwerke. Von besonderer (Uraufführung) Bedeutung sind hier die Klavierlieder Trois mélodies (1950), die die „Keimzelle“ für das spätere vom Kompo- außerdem: nisten veröffentlichte Werk Séquence gebildet haben. Sonate pour violon seule (1949) Die in Straßburg und Berlin erst- und uraufgeführten Carolin Widmann (Violine) Werke erscheinen im kommenden Jahr bei Bärenreiter, eine CD-Produktion dieses Werkkomplexes ist von Verlag für alle Werke Jean Barraqués: Bärenreiter „Ultraschall“ vorgesehen. Michael Töpel

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[t]akte 2I2011 15 [t]akte

Manfred Trojahns Musiktheater „Orest“ wird am 8. Dezember an der Nederlandse Opera Amsterdam In Schuld verstrickt uraufgeführt. Ein Gespräch mit dem Komponisten „Orest“: Manfred Trojahns Oper für Amsterdam über den Mythos und seine Deutungen.

[t]akte: Herr Trojahn, in „Orest“ arbeiten Sie in einem Orest ist in Ihrem Musiktheater ein Leidender, Verfolg- eigenen Libretto den Mythos vom Muttermörder auf. ter, der sich von der Göttermacht zu emanzipieren sucht. Was sind die zentralen Motive in der Version Ihres Mu- Was interessiert Sie besonders an dieser Figur? siktheaters? Haben Sie sich an einer bestimmten litera- Ich denke, wir stehen heute in einem besonders deut- rischen Vorlage des berühmten Stoffes orientiert? lichen Spannungsfeld zwischen einem mehrheitlich Trojahn: In der Rezeptions- und Deutungsgeschichte fremdbestimmten Denken und immer geringer werden- dieses Mythos findet sich ein Strang, der das Stück Ores- den Möglichkeiten, dieser Macht zu entrinnen. Orest lei- tes von Euripides als Propagandastück für den Wechsel det natürlich, unter seiner Schuld und unter den zu er- zu einer patriarchalischen Gesellschaftsordnung inter- wartenden Konsequenzen. Aber ist er ein Verfolgter? Oder pretiert. Natürlich wird das in anderen Deutungen be- nicht vielmehr ein rechtmäßig festgesetzter Straftäter? stritten, aber es hat mich zunächst einmal interessiert, Worauf es ankommt, liegt nicht in diesen juristischen einen Grund für die Ereignisse zu finden, der über die Verwicklungen. Es liegt in der Frage, wie man dem Teu- Abfolge von Tat und Rache hinaus, die sich ja durch alle felskreis entrinnt, ohne ihn nur zu erweitern und sich Teile des Artriden-Mythos zieht, einen Einblick vermit- in der Vorstellung einer Befreiung zu wiegen, die am teln kann in die, immer fremdbestimmten, will sagen Ende eine noch größere Verstrickung ist. Letztlich eine von Göttern erdachten, Voraussetzungen, die die Hand- völlig heutige Fragestellung, fast schon banal, weil sie lungen auslösen, vor denen wir sprachlos stehen. uns auf allen Ebenen begegnet – aber letztlich die einzi- Der Hintergrund von Orests Handeln ist ein ihm ge und zentrale Frage. Ob Orest den Weg gefunden hat? letztlich verborgenes, politisches Konzept. Orest lässt Ich kann es nicht beantworten. Wie alle meine Opern- sich in dieses Konzept traditionsgemäß einbinden und helden geht er am Schluss fort, ohne uns eine Antwort nimmt die Befehle des Gottes Apollo, der dahintersteht, auf unsere Fragen zu geben. als Grund für sein Morden, ja ist dem Befehl so nahe, dass er ihn für den eigenen Impuls ansieht. Orest ist Welche Rolle spielen die weiblichen Figuren? Welche die keine sympathische Figur, er ist charakterlich völlig männliche Göttermacht, das Doppel Apollo/Dionysos? ohne Rückgrat. Aber oft haben diese schillernden, Wir haben es mit drei sehr unterschiedlichen Frauen- manchmal unsicheren Charaktere eine Vision, unklar charakteren zu tun, von denen Elektra der heterogenste vielleicht und durch mangelnde Stringenz kaum profi- ist. Sie scheint völlig fanatisiert, und ihr Denken, im Sin- liert – aber die Vision trägt dazu bei, Einflüsse zu verun- ne des neuen Rechtes Apollos „modern“, steckt im neuen sichern, die diese Charaktere sonst leicht zu völlig fremd- Weltbild und in der Konvention von Tat und Rache. Ein gesteuerten Ausführenden machen könnten. genauerer Blick zeigt uns aber eine Frau, die in sehr weib- Orest vibriert zwischen der Fremdbestimmung, bei lichen Bedürfnissen zu kurz gekommen scheint und ihr der Belohnungen versprochen werden, und seiner Visi- Innerstes nur dann zeigt, wenn sie allein ist. Dabei kann on, nach der es doch noch etwas geben könnte, das her- das Alleinsein auch in einem Terzett mit den beiden an- ausführt in ein neues Licht, in ein neues Leben. Er macht deren Frauen verdeutlicht werden. Alle haben sie eine nur einen Fehler: er meint, er könne die Schuld hinter sehr ähnliche musikalische Textur und völlig divergieren- sich lassen – und er wird erst spät bemerken, dass er mit de sprachliche Inhalte. Sie verstecken sich. der Schuld zu leben hat, um sie zu überwinden. Orest Hermione ist die perspektivenreichste Frauenfigur im wird das in einem Moment begreifen, in dem es ihm Stück. Sie begreift die Konvention als Konvention und gelingt, das Mädchen Hermione anzusehen, und nicht fühlt darüber hinaus. Sie sieht das Desaster um sich her, zu ermorden, wie es seine Schwester fordert. In diesem an dem die anderen teilnehmen, ohne es wahrzunehmen. Moment ist er frei, zu gehen und den Einflussbereich der Helena schließlich ist eine völlig in sich selbst gefan- Konventionen zu verlassen. gene Frau, die die Welt nur als einen Spiegel begreifen kann, in dem sie sich selber sieht.

Szenen aus der Orestie, römischer Sarkophag, ca. 160 v. Chr., Vatikanische Museen (Foto: Jastrow)

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Apollo und Dionysos finden sich hier als zwei Seiten Zu Ihrer Komposition: Das Geschrei der Erinnyen bildet einer Figur, auch dafür gibt es Anhaltspunkte in den den musikalisch eindruckvollen Ausgangspunkt des Interpretationen des Mythos. Apollo ist der politische Werks. Fungiert dieses Traumbild des in seiner Qual ge- Zyniker, er verfolgt sein Ziel, und wenn seine Argumen- fangenen Orest als musikalische Klammer? te nicht reichen, verwandelt er sich in den sinnlichen Es gibt sechs Frauenstimmen, zuweilen gekoppelt an Verführer Dionysos. Er nimmt die Rolle, die ihm im Mo- sechs Soloviolinen, die klanglich den ganzen Zuschau- ment dienlich ist. Dionysos will Helena, er sieht sie aus erraum ausfüllen sollen. Ich habe vermieden, sie als der Ferne des Alls zu sich kommen, und dorthin wird er Erinnyen zu bezeichnen, denn ich denke eher an psy- sie als Sternbild wieder versetzen, wenn Orest meint, sie chische Vorgänge „in“ Orest als an mythische Fabelwe- gemordet zu haben. Die Sprache des Dionysos ist geprägt sen. Natürlich sind die Frauenstimmen auch die multi- durch Sprachwendungen und Zitate aus den Dionysos- plizierte Stimme Klytaimnestras. Diese Musik kehrt Dithyramben Nietzsches. immer zurück, fast ohne sich zu verändern, wenn Orest von seinen Gewissensqualen erreicht wird. Die sind Erstmals schreiben Sie ein Libretto selber. Wie wirkt sich durchaus nicht immer da, aber vor allem am Schluss, das auf Ihre Arbeitsweise aus? wenn er sich von Zwängen befreit hat und geht, ohne Ich habe mit wunderbaren und spannenden Libret- zu wissen, wohin es ihn treiben wird, treten diese Be- tisten zusammenarbeiten können. Leider habe ich zwei gleiter wieder auf. Sie werden dabei sein, wenn er sich davon durch allzu frühen Tod verloren. Ich bin als Kom- zu suchen beginnt. Und er hat die Liebe Hermiones, die ponist immer auch an der Gestaltung der Libretti betei- auch nicht wissen wird, wohin sie der Weg führt. Ein sehr ligt gewesen, zum Teil – bedingt durch die Schicksale der fragiles Beginnen der Beiden, denn er sagt, er sei nicht Librettisten – außerordentlich intensiv. Dennoch habe der, der er ist, er wolle der sein, den er sucht – und Her- ich das Gegenüber gebraucht und dafür geliebt, dass es mione kann den nicht kennen, der sie erwartet … das Denken aus mir herausgezogen hat, das ich brauch- Fragen: Marie Luise Maintz te, um die Stücke bewältigen zu können. Dieses Mal fehlte das Gegenüber, denn als ich begann, über das Stück nachzudenken, habe ich keinen Men- schen getroffen, mit dem ich mich auf die intime Aus- Manfred Trojahn – aktuell einandersetzung einlassen wollte, die in solcher Zusam- menarbeit liegt. Ich musste es selbst angehen und bin In ihrem Liederprogramm „Goethe und das Ewig wunderbar unterstützt worden von meiner Frau Diet- Weibliche“ führt Marlis Petersen helhelhelenenenaaa für Sop-Sop-für lind Konold, die ein umfängliches dramaturgisches Wis- rrran und Klavier,viervier auf, u. a. in Zürich, Genf, Athen, sen aus jahrzehntelanger Theatererfahrung in ihre Kri- Wien und Graz (3.10./26.11.8.2./28.2.2012). +++„l„l„lei-ei-ei- tik einbringen kann, und von Klaus Bertisch, dem Chef- se gondeln“ hommage an frfrage anz lisztlisztanz wird an der dramaturgen der Nederlandse Opera, der mir alle Hilfe Robert Schumann Hochschule Düsseldorf von und Offenheit zuteil werden ließ, die ich brauchte. Hanni Liang (Klavier) uraufgeführt (28.10.2011). Das Komponieren trägt schon autistische Züge, die +++ Für die Konzertreihe „ImZentrumLied“ in Köln ich oft schwer ertragen kann, aber beides zu verantwor- komponiert Manfred Trojahn abendröte. ein zy- ten, erleichtert das Tun in keiner Weise. klklklus aaus uf texte vvuf on frfron iedriedriedrich schlschlich egel.egelegel Die Urauf- führung durch Ingrid Schmithüsen (Sopran) und Thomas Palm (Klavier) im November 2011 wird mit Manfred Trojahn Franz Schuberts Kompositionen aus diesem Ge- Orest. Musiktheater in sechs Szenen dichtzyklus kombiniert. +++ An der Nederlandse Uraufführung: 8.12.2011 Amsterdam (De Neder- Opera Amsterdam wird Orest,OrestOrest Musiktheater in landse Opera), Musikal. Leitung: Marc Albrecht, sechs Szenen nach einem eigenen Libretto in ei- Inszenierung: Katie Mitchell ner Inszenierung von Katie Mitchell und einem Personen: Orest (Bariton), Menelaos (Tenor), Apol- Bühnenbild von Giles Cadle uraufgeführt. Die lon/Dyonisos (hoher Tenor), Hermione (Sopran), musikalische Leitung hat Marc Albrecht (8.12.2011, Helena (Sopran), Elektra (Mezzosopran) – 4 hohe Weitere Aufführungen: 11., 13., 16., 19., 22., 26., und 4 tiefe Männerstimmen, 6 Frauenstimmen 28.12.2011). +++ Manfred Trojahns Oper La GrGrLa andeandeande aus dem Hintergrund: 4 S, 2 A (+ 6 Violinen), über MagiaMagiaMagia nach einem Libretto von Christian Martin Lautsprecher in den Saal übertragen Fuchs feiert am Musiktheater im Revier Gelsen- Orchester: 3 (2 Picc, Afl), 2, Eh, Heckelphon, 1, BKlar, kirchen in einer Neuinszenierung von Gabriele 2, Kfag – 4,3,2, KbPos – Pk, Schlg (3) – 2 Hfe – Str. Rech Premiere. Die musikalische Leitung hat Lutz Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise Rademacher (24.3.2012).

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Musik für Kinder muss nicht betulich oder senti- mental sein. In seinem Stück „Jakub Flügelbunt“ Die Kunst der Kürze setzt Miroslav Srnka auf Pointe, Kürze und Tempo. Miroslav Srnkas Kinderstück „Jakub Flügelbunt“ Auch das Orchester ist in das Geschehen einbezo- für die Semperoper Dresden gen.

Streit in der Vogelfamilie: Der junge Jakub will fliegen gesungen, der zum Schluss eine andere Stimme hat. Aus lernen, der Vater hilft, die Mutter ist strikt dagegen („Bit- dem kleinen Vogelstimmchen ist ein profunder Bariton te – Nein – Bitte – Nein – Also gut. – Auf gar keinen Fall!!! geworden … …“). Als er sich gegen den Willen der Eltern bei Wind all- eine aufmacht, bricht er sich den Flügel. Durch die wei- Um die Kunst der Pointe geht es auch in Moves für gro- se Eule lernt Jakub, dass man auch mit anderen Stärken ßes Orchester, das Miroslav Srnka für das hr-Sinfonie- etwas erreichen kann. Er erfährt die Freundschaft und orchester und das neue Frankfurter Festival „cresc...“ Hilfe der anderen Tiere, siegt im Wettrennen und fin- schreibt. Moves sind fünf kurze heterogene Stücke, die det schließlich heraus, dass Magdalena, die so schön sin- auf allen Ebenen das Unvorhersehbare und die musika- gen kann, ihn auch mag... lische Überraschung erkunden: eine Recherche über die Jakub Flügelbunt ... und Magdalena Rotenband. Oder: schwere Kunst, die Leichtigkeit zu komponieren und die Wie tief ein Vogel singen kann ist ein Märchenstück für Kleinform blühen zu lassen. Marie Luise Maintz drei Sänger und Orchester, ein Auftragswerk der Sem- peroper Dresden. Miroslav Srnka komponiert eine un- terhaltsame Geschichte und Fabel gleichermaßen. De- ren Personal ist quietschvergnügt und mit dem Poten- zial zu großer Tragik versehen, so wie es sich für Helden „Von großer Wucht“ – Pressestimmen zur aus dem Geist des Comics gehört. Srnka, der auch das Uraufführung von „Make No Noise“ bei den Textbuch schrieb, erzählt die Geschichte, die ohne jegli- Münchner Opernfestspielen (28.6.2011) che Melodramatik einige große psychoanalytische The- men enthält, mit einer knappen, lakonischen Sprache Näher am echten Leben war Musiktheater lange nicht. und einem unsentimentalen Duktus. Kürze und Tempo Abendzeitung 30.6.2011 der Erzählung sind der Schlüssel zum Verständnis der Geschichte und ihrer Musikalisierung. Die Situationen Der 36-jährige Tscheche, eines der vielseitigen, durch- und Figuren – verschiedene musikalische Charaktere schlagenden Talente seiner Generation, hatte wohl nicht wie das plappernde Eichhörnchen, der behäbige Igel Subversion im Sinne, wohl aber Ironie und Selbstironie. oder die singende Magdalena – werden über die Ge- Sein gut 90-minütiger abendfüllender Musiktheater- schwindigkeit vermittelt: Und schließlich wird das gan- Erstling frappierte vor allem durch sublim irritierende, ze Orchester in die Handlung einbezogen. „Aus allen, die die Rezeption auf Distanz haltende, mancherlei Erwar- auf dem Podium sitzen, entsteht eine Gemeinschaft. Die tung weckende und unterlaufende Ingredienzien … Orchestermusiker sind zunächst Beobachter, dann Teil- Hans-Klaus Jungheinrich / nehmer der Geschichte. Wichtig ist, dass viele Momen- Frankfurter Rundschau, 1.7.2011 te musikalisch erzählt werden können: der Wind, das Rennen, der Flug, das Thema Singen. Was Kinder inter- Was für eine dichte, packende und intime Uraufführung essiert, sind Energien, Impulse. Und so wähle ich eine … Miroslav Srnkas anderthalbstündige Kammeroper musikalische Form, die über Pointen funktioniert, die „Make no noise“ nach dem Film „The Secret Life Of immer ereignisreich ist.“ Dies realisiert Srnka in griffi- Words“ von Isabel Coixet erzählt von zwei traumatisier- gen Szenenwechseln durch Farben, Instrumentierung, ten Menschen auf einer Bohrinsel: …. Laura Tatulescu Schnitte und mit drei Sängern, die in verschiedene Rol- und Holger Falk zeigen großartig facettenreich die lang- len schlüpfen. Die Hauptfigur Jakub vollzieht eine be- same Annäherung der beiden Versehrten – vom Stam- sondere Entwicklung. Er wird von einem Countertenor meln des Beginns bis zum unbegleiteten Dialog des Fi- nales, einem der wohl schönsten, berührendsten und Miroslav Srnka kargsten (Liebes-)Duette, das es in der zeitgenössischen Jakub Flügelbunt … und Magdalena Rotenband Oper gibt. Klaus Kalchschmid / Die Welt, 4.7.2011 oder: Wie tief ein Vogel singen kann für drei Sänger und Orchester Srnka versteht es, Situationen und Befindlichkeiten der Uraufführung: 15.12.2011 Dresden (Semperoper), dramatis personae in Klänge, musikalische Gesten, sig- Staatskapelle Dresden, Leitung: Tomáš Hanus, Sze- nifikante Geräusche und sogar vokalen Wohlklang für nische Ausstattung: Arne Walther Hanna zu fassen. Das ist durchaus „intellektuell“ inspi- (auch 18., 22. und 26.12.2011) riert, der „unmittelbare Zugang“ ergibt sich eher Besetzung: Jakub (Counter), Magdalena, Mutter, dadurch, dass der Komponist am narrativen Prinzip in Eichhörnchen (Sopran), Vater, Igel, Eule (Bass) seiner Oper festhält, den Text nicht zerlegt und in ab- Orchester: 1,1,2,1 – 3,2,1,1 – Schlg (3) –Klav – Hfe – Str strakten Sprach-Klang überführt. Der Zuschauer nimmt Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise an der Geschichte teil. Gerhard Rohde / F. A. Z. 30.6.2011

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„Make No Noise“ in München (Foto: Wilfried Hösl)

… grelles Kammermusiktheater … Die Geschichte einer behinderten Frau, die auf der Bohrinsel einen Schwer- Miroslav Srnka – aktuell verletzten pflegte und später mit ihm traumatische Er- In der Phillips Collection in Washington D.C. wid- innerungen auslebt, ist schon darum von großer Wucht, met das Fama Quartet Miroslav Srnka ein Porträt- weil sich zwei verstörte Menschen in Panik begegnen; konzert, in dem EngrEngrEngrams for string quartettettet und beklemmend Laura Tatulescu als Hanna, Holger Falk als Tree of Heavvven for vivien ooolin,lin,lin, viooola and vivila ooollloncelloncelloncellooo Joseph. Das Zurückrufen schlimmer Lebensvergangen- gespielt werden (13.10.2011). +++ Das Quatuor Di- heit mündet in selbstzerstörerischen Akt der Gewalt – otima und Juan Carlos Garvayo (Klavier) spielen oder in Brüten und Schweigen. Singen wird zum Aus- das Klavierquintett Pouhou vvPouhou lnou / Qu’une weg aus gestörter Kommunikation, die sich in der Regie vvvagueagueague beim Festival Milano Musica in Mailand von Matthew Lutton in destruktiven „Spielen“ entlädt. (28.10.2011). +++ Die Uraufführung der revidierten Der Klangfantasie Miroslav Srnkas gelingt es, die in- Fassung von EngrEngrEngrams for string quarquaring tet spielt nere Zerreißprobe der Protagonisten und ihrer Geschich- das Quatuor Diotima bei den Kasseler Musiktagen. te real zu machen. (1.11.2011), eine weitere Aufführung findet beim Wolfgang Schreiber / Opernwelt 9–10/2011 Festival Contempuls in Prag statt (16.11.2011). +++ Das hr-Sinfonieorchester wird in Darmstadt un- Srnka hat in „Make No Noise“ eine Musik der beschä- ter Leitung von Matthias Pintscher MoMoMovvves für gro-gro-es digten Seelen komponiert. … Srnka lässt mehr weg, als ßes Orchester uraufführen (26.11.2011). +++ An der er hinzufügt, das aber mit enormem Gespür für die in- Semperoper Dresden wird JakJakJakub FlFlub ügelügelügelbbbunununttt für neren und äußeren Verwundungen seiner beiden Prot- drei Sänger und Orchester von der Staatskappelle agonisten. …Phänomenal agieren die beiden Hauptdar- Dresden unter Tomáš Hanus uraufgeführt (15./18./ steller, Laura Tatulescu und Holger Falk. Stimmlich und 22./26.12.2011). +++ Das Ensemble Recherche spielt darstellerisch gleichermaßen beeindruckend, gelingt es Tree of Heavvvenenen für Violine, Viola und Violoncello ihnen – unterstützt durch die reduzierte, punktgenaue in Freiburg (28.1.2012). +++ Im Centre Pompidou Regie Matthew Luttons – Tragik, Elend und Anmut die- Paris wird das Ensemble Intercontemporain TreeTreeTree ses schier hoffnungslosen Paars miteinander zu ver- of HeaHeaof vvvenenen für Violine, Viola und Violoncello auf- schmelzen. Robert Jungwirth / Klassikinfo 4.7.2011 führen (5.4.2012).

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Wie aus dem Nichts etwas Geschaffenes, Kreatürli- ches entsteht: Damit beschäftigt sich Matthias Pintscher in seiner neuen Ensemblekomposition „In einem Anfang …“ „Bereshit“, die im Januar 2012 vom Ensemble Matthias Pintschers „Bereshit“ für großes Ensemble Intercontemporain uraufgeführt werden wird.

„In einem Anfang…“ bezeichnet den biblischen Schöp- fungsmythos: „Bereshit“ ist das erste Wort der Torah, des MaMaMatthias PinPintthias tscher – aktuell Alten Testaments. Es ist in diesem Begriff von einem Ungefähren die Rede, von „einem“ Beginn, nicht von In der Alice Tully „dem“ Anfang, einer Zäsur. Dies ist Ausgangspunkt von Hall New York Matthias Pintschers Komposition Bereshit für großes spielt das Juilliard Ensemble, die er für das Ensemble Intercontemporain Orchestra OsirOsirOsirisisis geschrieben hat. Sie handelt von nichts weniger als dem for orchestraaa unter Akt der Schöpfung, vom Entstehen des Kreatürlichen. Leitung von Mat- „Als würde man im Stockdunkeln der Nacht in einem thias Pintscher (5.11. fremden Zimmer aufwachen und erst nach einigen Se- 2011). +++ Beim kunden realisieren, wo man ist. In diesem Zustand ver- neuen Frankfurt sucht man, die Konturen des Raumes zu erfassen, es ist Festival „,cresc…‘. ein Beginn des Beginns aus absoluter Dunkelheit und Biennale für Mo- Unförmigkeit, ganz behutsam und sukzessiv lösen sich derne Musik“ diri- Partikel, die sich dann verdichten und zu Formen zusam- giert Pintscher in zwei Konzerten ein Gemein- menfügen.“ Diesen Eindruck beschreibt Pintscher als schaftsprojekt von Ensemble Modern und hr-Sin- Ausgangspunkt für seine Komposition. fonieorchester, bei dem neben Werken von Berio, Die Vorstellung vom Entstehen der Dinge ist zugleich Xenakis, Stockhausen und Srnka celcelcelestial object I Metapher für das Erschaffen, den schöpferischen Akt für TromTromfür pete und Ensembleee auf dem Programm und dessen Unfassbarkeit. Sie beschreibt letztlich auch steht (26./27.11.2011). +++ Das London Philharmo- den Vorgang der Wahrnehmung, des Bewusstwerdens nic mit Vladimir Jurowski wird tototowwwararards OsirOsirds isisis in des Menschen, ist philosophische Reflexion an sich. In London, in Ann Arbor und der Carnegie Hall New der Musik als prozessualer Kunst kann dies ein Abbild York aufführen (30.11./6. und 7.12.2011). +++ In der finden. „Bereshit entsteht aus einem Anfangsklang wie Cité de la musique Paris dirigiert Matthias Pint- aus dem absoluten Nichts, aus einem Ton, der in perkus- scher ein Konzert des Ensemble Intercontempo- sive Geräusche absinkt, aus denen sich dann Elemente rain, in dem songs from Solllomon’omon’omon’s ggs ararardendenden zur herauslösen und verdichten. Es ist ein sehr vegetatives Aufführung kommen. Solist ist Leigh Melrose (Ba- Stück, das Material wird quasi chronologisch behandelt, riton) (15.12.2011). +++ Seit Herbst 2010 ist Matthias es erschließt sich langsam. Die Komposition entsteht Pintscher Artist-in-Association beim BBC Scottish aus der Idee, ein ganzes Kompendium an Klängen, Ges- Symphony Orchestra. Er dirigiert dort im Januar ten, Rhythmen, Orchestrationen aus einem Urzustand 2012 vier Konzerte. In Glasgow wird ein NeuesNeuesNeues von Klang herauszulösen. Es gibt einen Zentralton, ein WWWerk für Orchester uraufgeführt (19.1.2012). +++ F, der das Stück eröffnet und sich wie ein Horizont durch BereshiBereshiBereshittt for ensembleee wird in Paris vom En- das Stück zieht.“ semble Intercontemporain unter Leitung von Su- Eine genuin prozessuale Vorstellung, die Matthias sanna Mälkki uraufgeführt, die Deutsche Erstauf- Pintscher in seinen jüngsten Kompositionen entwickelt führung findet in der Kölner Philharmonie statt hat – dem Violinkonzert Mar’eh und dem Chorwerk she- (22./24.1.2012). +++ Beim Festival Ultraschall Berlin cholat ahava ani etwa – wird hier gleichsam zum Pro- kommt Mar’Mar’Mar’eh for vivieh ooolin and orchestraaa zur Auf- gramm: „Mich interessieren die fließenden Klänge und führung. Es spielt das DSO Berlin mit Hae-Sun Farben, die Vorstellung von einer perspektivischen Kang als Solistin unter Leitung des Komponisten Klanglichkeit. Das Stück handelt von diesem großen (29.1.2012). +++ In einem Konzert des Plural En- Fluss, von einem Kontinuum von Klängen und Ereignis- sembles Madrid werden unter Leitung des Kom- sen, das sich im Wachsen fortwährend verwandelt. Erst ponisten u. a. StudStudStudy I & IIy I for TreaTreaI tise on the veileileil allmählich verfestigen sich die Dinge, gibt es solistische sowie sonic eclieclisonic psepsepse aufgeführt (2.2.2012). +++ Er- Ereignisse. Bereshit setzt fort, was ich in den letzten Jah- neut ist Pintscher als Komponist und Dirigent in ren an Klanglichkeiten entwickelt habe. Im Klangden- Australien zu Gast. In Konzerten des Sydney Sym- ken und in der Räumlichkeit geht dieses Stück weit über phony und des Melbourne Symphony kommt u. a. die kammermusikalische Dimension des Ensemble- tototowwwararards OsirOsirds isisis zur Aufführung (7., 8., 10., 15, apparats hinaus.“ 16.3.2012). +++ Matthias Pintscher ist zum Künst- Bereshit wird am 22. Januar 2012 in Paris vom En- lerischen Leiter und Kurator für das Projekt „Im-„Im-„Im- semble Intercontemporain unter Leitung von Susanna puls RomRompuls ananantik“tiktik in Frankfurt für 2012/13/14 er- Mälkki uraufgeführt, die Deutsche Erstaufführung fin- nannt worden. det am 24. Januar in der Kölner Philharmonie statt. (Foto: Andrea Medici Baci&Baci Studio NY) Marie Luise Maintz

20 [t]akte 2I2011 2I2011 Aktuell: Dieter Ammann und Thomas Daniel Schlee

„Vollendete Poesie“ – Pressestimmen zur Dieter Ammann – akuell Uraufführung von Matthias Pintscher Violin- konzert „Mar’eh“ für Julia Fischer in Luzern Das Ensemble Lucerne Chamber Brass spielt De-De-De- vvvelelelopmenopmenopmentststs für zwei Trompeten, Horn, Posaune Es ist ein ruhiges, ein lyrisches Stück ohne Knall- und Tuba im Luzerner Theater (22.1.2012). +++ effekte, eine zarte Seelenwelt, die Pintscher ge- A(tenir)tensiononon für Flöte und Perkussionsduo zeichnet hat und die in Luzern klangsituativ als wird vom Trio CONTEXTO in der Musikhochschu- erzählerisch belebt wurde. Es gehe ihm um ein le Lausanne aufgeführt (6.2.2012). +++ Das Klavier- nach innen gerichtetes Drama, sagt der Kompo- duo RegRegRegararard sur lld es trtres adiadiaditititionsonsons wird bei den „Ber- nist, eine Abkehr vom Zur-Schau-Stellen, vom Zu- keley Chamber Performances“ (USA) vom zofo schauer-Überrumpeln. Zwar gibt es auch Höhe- duet dargeboten (28.2.2012). +++ ViViViooolalalatititiononon für Vi- punkte, Klangballungen und Energieknoten, aber oloncello und Ensemble wird vom Ensemble Na- der Unterschied zu Beethoven und dem folgenden mascae/ Ensemble contemporain de l’HEMU Liszt könnte kaum größer sein. Am Ende ent- Genève, unter Leitung von William Blank in Zü- schwebt Julia Fischer, wie sie gekommen ist, auf rich, Genf, Lausanne, Annemasse und Bern aufge- der E-Saite … der Höhepunkt des Abends. führt (29./30.3., 2./4./13.4.2012). Wolfgang Schreiber / Süddeutsche Zeitung 13.9.2011

Wie ein kleines Universum faltet sich der Klang auf … Julia Fischer vermochte mit ihrer makello- sen Technik all die kleinen Schattierungen zu for- mulieren und trotzdem ihren satt schillernden Geigenton singen zu lassen. Und Jurowski führte [das London Philharmonic Orchestra] mit einzig- artiger Präzision durch diesen organischen Bogen, diesen Atemzug in vollendeter Poesie. Jenny Berg / Neue Zürcher Zeitung 13.9.2011

Dieter Ammann Thomas Daniel Schlee Neue Bücher Thomas Daniel Schlee – aktuell Laurenz Lütteken: Musik der Renaissance. Imagination und Wirklichkeit einer kulturellen Praxis. 241 Seiten. In Biel wird die SonSonSonaaata da Cameraaa vom Sinfonie Bärenreiter-Verlag / Verlag J. B. Metzler 2011. € 29,95. Orchester Biel unter Leitung von Thomas Rösner Laurenz Lütteken behandelt in seinem Buch die Musik dargeboten (1.11.2011) +++ Im Konzerthaus Wien als substanziellen Bestandteil der Kultur des 15. und 16. wird Schlees ConcerConcerConcertino für zwei Oboen und Jahrhunderts und fügt sie in eine umfassende Kultur- Streichorchester vom Wiener Kammerorchester, geschichte ein. Er skizziert die Wesensmerkmale dieser unter Leitung von Yaniia Huang gespielt. Epoche, beschreibt den Ort der Musik im System der (28.3.2012) +++ Für die Camerata Salzburg kompo- Künste, vergleicht musikalische Denk- und Handlungs- niert Schlee HorHorHorai,aiai ein Orgelkonzert, das in der formen mit denen der Malerei, Literatur und Philosophie Saison 2012/13 mit Elisabeth Ullmann als Solistin und erläutert die sozialen und politischen Zusammen- uraufgeführt wird. +++ Seine SSSymymymphonie Nr... 22, ein hänge, in denen sich Musiker, Komponisten und Musik- Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde Wien, theoretiker bewegten. Dabei entsteht ein faszinierendes wird von den Wiener Symphonikern unter Leitung Panorama einer Zeit. von Manfred Honeck im Musikverein uraufge- führt (15.6.2013). Julian Caskel: Entwickelnde Repetition. Typologische Untersuchungen zum Scherzosatz in der zyklisch gebun- denen Instrumentalmusik 1800–1850. Gustav Bosse Verlag 2010. Kölner Beiträge zur Musikwissenschaft, Band 13. 676 Seiten. € 49,95.

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Beat Furrer – aktuell Philipp Maintz – aktuell

Beat Furrer – aktuell

Eine konzertante Aufführung des Musiktheaters FFFAMAAMAAMA wird in der Tonhalle Zürich vom Ensemble Arc en ciel unter Leitung des Komponisten darge- boten (13.11.2011). +++ Beat Furrer leitet ein Konzert des Projektensembles KlangNetz der Dresdner Philharmonie und der Hochschule für Musik Dres- den, bei dem sein KKKonzeronzeronzert für KlaKlat vier und En- semblsemblsembleee sowie Xenos für Ensembleee auf dem Pro- gramm stehen (8.12.2011). +++ Ein Porträtkonzert zu Beat Furrer wird das Münchner Kammerorches- ter mit seinem Leiter Alexander Liebreich in der Pinakothek der Moderne präsentieren. Auf dem Philipp Maintz (Foto: Arnfried Zerche) Programm stehen u. a. AnAnAntichesistichesistichesis für 14 Streicher, ArArAriaiaia für Sopran und sechs Instrumente, InInInvvvocaocaocati-ti-ti- Philipp Maintz – aktuell on VIVIon für Sopran und Bassflöte. Solistin ist Tora Augestad (4.2.2012). +++ Beat Furrer ist als Compo- fernerfernerferner,,, und immer ferner... musik für orgel solllooo ser in residence zum Tongyeong International wird von Francesco Filidei beim Festival Musica Music Festival nach Südkorea eingeladen, wo das Strasbourg, in Köln bei den Orgelmixturen 2011 in Münchner Kammerorchester und das Australian der Jesuitenkirche St. Peter, in St. Eustache Paris, Chamber Orchestra Werke von ihm präsentieren in der Stiftskirche Stuttgart sowie bei den „concerti werden (23.–30.3.2012). internazionali d’organo“ in der Chiesa di Gesù Re- dentore in Modena aufgeführt (1./15./23./28.10.2011 und 18.12.2011). +++ Im Rahmen des Internationa- len Münchener Orgelherbstes spielt Hansjörg Alb- recht auf der neu geweihten Rieger-Orgel von St. Michael in München die Uraufführung von in no-no-in mine:mine:mine: coronæ.æ.æ. musik für orgel solllo (9.11.2011). +++ Barry Jordan spielt fernerfernerferner,,, und immer ferner... mmmusik für orgel solllooo im Magdeburger Dom. (11.11.2011). +++ Beim Festival Ars Musica Brüssel wird ein Neues WWNeues erk für BrBrerk aaatsche und Livvve-Ele-Ele-Elek-ek-ek- troniktroniktronik von Garth Knox (Viola) sowie die revidier- te Fassung von gelände/zeichnung.ungung mmmusik fürfürusik klaklaklavier und livvve-ele-ele-elektronikektronikektronik von Stephane Gins- burgh uraufgeführt (10.3.2012). +++ Das Ensemble Zwei neue Bücher zu Beat Furrer sind erschienen: Alternance spielt in Paris NAHT (y(yNAHT o no pido a la Stimmen im Raum.um.um. Der Komomomponist BeaBeaponist t FurrerFurrer,Furrert noche explicaciiiones).ones).ones). musik für viviusik oooline und vi- hrsg. von Hans-Klaus Jungheinrich, edition neue ooollloncelloncelloncellooo sowie die französische Erstaufführung zeitschrift für musik / Alte Oper Frankfurt, Mainz von tourbilltourbilltourbillon.on.on. musik für vioooline,line,line, viooollloncelloncelloncellooo 2011 und Michael Kunkel (Hrsg.): Metamorpho- und klaklaund vierviervier (27.3.2012). +++ Philipp Maintz kom- sen.sen.sen. Beat Furrer an der Hochschululule für Musik poniert für das Festival Printemps des Arts, Mon- Basel.Basel.Basel. Schriften,iften,iften, Gespräche,äche,äche, Dokkkumenumenumente,tete Pfau- te-Carlo wwwenn steine sich gen himmel stauen.uen.uen. Verlag, Saarbrücken 2011. mmmusik für bariiiton und großes orchesterorchester. Die Ur- aufführung unter Leitung von Jean Deroyer spielt das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, Solist ist Otto Katzameier (25.3.2012).

22 [t]akte 2I2011 2I2011

In „Viaggiatori“ für Soli, Chor und Orchester nach Hofmannsthal, Wölfli, Dante und Hölderlin vertont Andrea Lorenzo Scartazzini „Situationen des Imaginäre Reisen Unterwegs-Seins, gleichsam Reiseberichte von Or- Eine vielschichtige Vokalkomposition von Andrea ten, die es nicht (mehr) gibt – laute und stille Orte Lorenzo Scartazzini der Fantasie und der philosophischen Spekulation“.

Mit einer nachdenklichen Reflexion über die Zeit be- Schrecken herrschen, sondern ewiges ginnt Andrea Lorenzo Scartazzini Viaggiatori („Reisen- Grau. Rede und Wechselrede der bei- de“) seine Komposition zum 100-jährigen Bestehen des den Dichter sind dem Bass vorbehal- Basler Bach-Chors (Uraufführung: 18.11.2011 Basler ten, wobei die Diktion der beiden Figu- Münster): Im Prolog vertont er den Monolog der Mar- ren unterschiedlich gestaltet ist. Dem schallin aus Strauss’/Hofmannsthals Rosenkavalier (ur- Chor kommt keine erzählerische Funk- aufgeführt im Gründungsjahr des Chors 1911) als viel- tion zu, seine Vokalisen sind in den stimmiges Chorgedicht, um den das Orchester einen musikalischen Fluss eingebettet und flüchtigen, filigran-auratischen Klangfluss legt. In den veranschaulichen mit seufzenden folgenden Sätzen komponiert er „drei poetische Entwür- Clustern und langgezogenen einstim- fe, drei zu Klang gewordene Stationen: Irdisches Mega- migen Linien die emotionale Topogra- lopolis, unterweltliches Dämmern und entrückte Göt- fie dieser trostlosen Seelenlandschaft. ter.“ Friedrich Hölderlins kurzes und rät- Der Komponist schreibt über sein 35-minütiges Werk selhaftes Gedicht ,Lebensalter‘ – ist für Soli, Chor und Orchester: eine philosophische Gedankenreise an Andrea Lorenzo Scartazzini antike Stätten, die nach dem Ge- (Foto: Matthias Willi) „Dem ersten Satz liegt ein Text des schizophrenen Künst- schichtsbild des Dichters Zeugen für lers Adolf Wölfli zugrunde, der den größten Teil seines eine glückhafte Verbindung der Menschen mit dem Lebens in der psychiatrischen Anstalt zubrachte, dort ein Göttlichen sind. Doch diese Antike existiert nicht mehr; gigantisches, 25.000 Seiten umfassendes Werk aus dem heutigen Menschen ist die natürliche Verbindung Zeichnungen, Collagen und Texten schuf und sich ein mit der transzendenten Sphäre entzogen: ,fremd / Er- neues, großartig-buntes Leben erdichtete, den Kosmos scheinen und gestorben mir / Der Seligen Geister‘. Die- bereiste, die Sankt-Adolf-Riesen-Schöpfung errichtete ser letzte Satz für Chor und Sopran ist eine Metamor- und sich als deren Herrscher Sankt Adolf II. inthroni- phose und darin spiegelt sich ein wesentlicher Aspekt siert. Auf seiner Weltreise besucht er zahlreiche Städte, des Gedichtes. Die satte Robustheit des Anfangs durch- die er minutiös, obsessiv und voller Stereotypien be- läuft in mehreren Schleifen prozesshaft eine Verwand- schreibt. In der Vertonung für Tenor und Sopran ,spricht‘ lung; das Kollektiv wird vom Individuum abgelöst und eine multiple Persönlichkeit: Wörter und Sätze überla- das Konkret-Gestalthafte verdampft allmählich zu je- gern sich, verbohren und verschränken sich ineinander. nen schwirrenden, ätherisch-flüchtigen Partikeln, wel- Wie die manisch-übersteigerte Beschreibung selbst che im Prolog das Vergehen der Zeit symbolisierten.“ wuchert auch die Musik: expressionistisch-grell und Andrea Lorenzo Scartazzini / Marie Luise Maintz durchsetzt von perkussivem Baulärm mündet sie in ein babylonisches Stimmengewirr des Chors und findet zu einem krachenden Schluss. Der musikalischen Groteske folgt eine Elegie, ein in- trovertierter Trauergesang über Worte aus dem IV. Can- Andrea Lorenzo Scartazzini – aktuell to der Divina Commedia Dante Alighieris. Sein Weg durch die Hölle führt den Dichter in Begleitung Vergils Andrea Lorenzo Scartazzini ist Stipendiat des auch in den Limbus, einen Ort, wo weder Freude noch Künstlerprogramms der Swatch Group und ver- bringt 2011 einen mehrmonatigen Arbeitsaufent- Andreas Lorenzo Scartazzini halt im Swatch Art Peace Hotel in Shanghai. +++ Viaggiatori für Soli, Chor und Orchester auf Texte Der Basler Bach-Chor hat Andrea Lorenzo Scartaz- von Hugo von Hofmannsthal, Adolf Wölfli, Dante zini mit einem großen oratorischen Werk anläss- Alighieri und Friedrich Hölderlin lich seines 100-jährigen Bestehens beauftragt. Vi-Vi-Vi- Uraufführung: 18.11.2011 Basler Münster, Basler aggiaaggiaaggiatortortoriii für Chor und Orchester nach Texten von Bach-Chor, Basel Sinfonietta, Leitung: Joachim Hoffmannsthal, Dante, Wölfli und Hölderlin wird Krause am 18. November 2011 im Basler Münster unter Besetzung: Sopran solo, Tenor solo, Bass solo, Chor Leitung von Joachim Krause uraufgeführt. +++ (SATB) Scartazzinis Oper Der Sandmannannann nach Motiven Orchester: 3 (3. auch Picc), 3,3 (3. auch BKlar), 2, Kon- der gleichnamigen Erzählung von E. T. A. Hoff- traforte – 3,3,3, KBTub – Hfe – Pianoakkordeon – mann wird am Theater Basel uraufgeführt. Das 4 Pk, Perk (4) – Org – Str 10, 10, 8, 6, 4 Libretto schrieb Thomas Jonigk, die Inszenierung Aufführungsdauer: ca. 35 Minuten wird Christof Loy verantworten. Premiere ist am Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leihweise 21. Oktober 2012 am Theater Basel.

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Ein Versuch über das Gemeinsame im Verschiede- nen ist für Charlotte Seither der Ausgangspunkt für Gleiche Wege „Equal ways of difference“, ihre Komposition zum zehnjährigen Jubiläum des elole-Klaviertrios, mit zum Verschiedenen dem sie seit dem Bestehen des Ensembles zusam- Charlotte Seithers neue Kompositionen menarbeitet.

horizontale, von Spaltklängen aufgeraute Linienfüh- rung begibt. Durch die Geräusch- und Obertonzutaten, die sich aus den Spaltklängen ergeben, eröffnet sich ein schwebender, mikroskopisch aufgefächerter Raum, in den sich die anderen Instrumente linear einfügen, ihn wiederum durchbrechen und ihn auf behutsame Weise in eine andere Richtung biegen. Dunkle, weich ausge- franste Klänge, wie sie die Bassflöte oder die Bassklari- nette hervorbringen können, dominieren, in die die Streicher ebenfalls linear eingewoben werden. Das Kla- vier ist in diesem Stück von der harmonischen Stütz- funktion enthoben und agiert wie ein Multiphonic-In- strument. Die Realität, die Brüchigkeit der Klänge wird Das elole-Klaviertrio (Foto: Susanne Keichel) sichtbar gemacht und als Teil eines fließendes Systems „Die titelgebende Idee zu Equal ways to difference war verstanden.“ Die Komposition kommt am 21. Oktober im früh da: Es geht um die spezifische Qualität der Verschie- Rahmen des Projektes „Mit den Augen hören“ im Mu- denartigkeit dieser drei Musiker und ihrer Instrumen- seum Folkwang Essen zur Uraufführung. te, die in Triokompositionen traditionell homogenisiert Marie Luise Maintz werden“, so Charlotte Seither. Die Komposition macht das Widerspiel zwischen gemeinsamer Klangfindung, Charlotte Seither – aktuell der Verschmelzung im Zusammenspiel und der Indivi- dualität zum Thema: den Prozess des Einander-Findens. Zu seinem 10-jährigen Jubiläum stellt das elole- Ihr Gegenstand ist eine musikalische Sprachgebung, in Klaviertrio Dresden im Festspielhaus Hellerau die der die Verschiedenheit, aber auch das Gemeinsame Uraufführung von Equal wwEqual aaays of difference für greifbar im Raum steht. „Am Anfang formieren sich klei- KlaKlaKlaviervierviertrtrtriiiooo von Charlotte Seither vor. Das Konzert ne Einheiten, die immer wieder in eine vibrierende Stil- erfolgt in Kooperation mit dem Deutschlandfunk le münden und neu ansetzen. Dies sind keine Zäsuren, und dem Tonlagen-Festival Dresden (5.10.2011) und sondern Momente, in denen das Material abbricht, die ist auch in Chemnitz zu hören (9.10.2011). +++ Als sich aus dem Geräuschhaften entwickeln, eine Irritati- Auftragswerk des Landesmusikrats NRW und des on erzeugen und mit dem abgebrochenen Material E-Mex-Ensembles kommt im Museum Folkwang wieder ansetzen.“ Daraus geht nach und nach eine Li- Essen More reasons for reality für Bassflöte,öte,öte, nearität hervor und eine sich immer weiter ins Obertö- BassklarBassklarBassklarinette,inette,inette, Vioooline,line,line, Viooollloncelloncelloncello und KlaKlao vierviervier nige zurückziehende klangliche Silhouette. Die Streich- zur Uraufführung. Es spielt das E-Mex Ensemble instrumente werden ihrer warmen Holzresonanz ent- (21.10.2011). +++ Das in 2004 mit dem Kompositi- kleidet, zugleich wird die Fixierung auf Tonhöhen zu- onspreis der Berliner Cappella ausgezeichnete nehmend aufgegeben, bis die Musik in einen „atmen- Vokalwerk HorHorHoraaa ist mit gleich zwei Ensembles zu den, pulsierenden, schwebenden Raum“ mündet. hören: Der Norddeutsche Figuralchor (Leitung: Jörg „Das Stück wird zum Schluss sehr reduziert, aber Straube) bringt es zur Eröffnung des Internationa- klanglich immer feiner. Der Raum des Klaviertrios wird len Heinrich-Schütz-Festes in Hannover zur Auf- mehr und mehr utopisiert, die Instrumente klingen in führung (29.09.2011), der Dresdner Kammerchor einer Sogbewegung immer abstrakter, ihre Identifika- (Hans-Christoph Rademann) zum Gedenken an tion wird schließlich aufgegeben, der Klang immer stär- die Reichspogromnacht in Dresden. (10.11.2011). +++ ker fraktalisiert.“ Die Form der 12-minütigen Komposi- ChChChamamamplplplèèèvvve für ViVie oooline,line,line, Viooollloncelloncelloncello und KlaKlao vierviervier,,, tion entspricht der Ausschwingkurve eines Tones. Die Auftragswerk der Villa Musica Mainz aus dem Jahr trichterartige Entwicklung und die Linearität zielen auf 1994, wird zum 25-jährigen Jubiläum der Stiftung jene Utopie, die in den jüngsten Kompositionen Char- in Mainz erklingen. Das Konzert erfolgt in Koope- lotte Seithers immer wieder zum Thema wurde: einen ration mit dem SWR und ist auch in Frankenthal, fernen Horizont, auf den die Form zustrebt, den sie je- Herdorf und auf Schloss Engers in Neuwied zu hö- doch niemals erreicht. ren (11., 12., 13.11.2011). +++ Recherche sur le fondfonde für Orchester wird nach der Uraufführung beim Charlotte Seithers More reasons for reality (2011) für Ensemblia Mönchengladbach Festival mit den Bassflöte, Bassklarinette, Violine, Violoncello und Kla- Niederrheinischen Sinfonikern (Leitung: Graham vier entstand als Auftragswerk für das E-Mex-Ensemble Jackson) in vier weiteren Sinfoniekonzerten zu Dortmund. Es wird, wie die Komponistin sagt, „ von der hören sein (2., 6., 7. und 8. März 2012). Bassklarinette dominiert, die sich immer wieder in eine

24 [t]akte 2I2011 2I2011 Musik der Vergangenheit, Drei ostdeutsche Städte sind an drei aufeinander- Gegenwart und Zukunft folgenden Tagen Gastgeber für Uraufführungen Drei großbesetzte Werke in Leipzig, Chemnitz und von Colin Matthews, Torsten Rasch und Jonathan Berlin Harvey.

Einen Blick zurück in Zeit und Welt Beethovens wirft die Der Kehrvers der Kinderstimmen aus der Feder des Grand Barcarolle von Colin Matthews. Sie geht auf die radikalen Theologen Hans Küng gliedert das Stück. Nach Anregung Riccardo Chaillys zurück, ein Stück zu kompo- Küng kann der Weltfriede nur durch eine weltumfassen- nieren, das neben Beethovens 8. Sinfonie erklingen soll. de ethische Übereinkunft erreicht werden. Eine solche Colin Matthews dazu: „Ich fragte mich, wie es wäre, wenn Ethik existiert bereits seit Jahrtausenden in den größe- Beethoven sich nach zweihundert Jahren seine 8. Sinfo- ren Weltkulturen und -religionen; es gelte lediglich, sie nie wieder vornähme und merkte, dass er vergessen hat- zusammenzubringen. Dieser Gedanke steht hinter Welt- te, einen langsamen Satz zu komponieren. Das soll nicht ethos, einem Kompositionsauftrag Hans Küngs. Das heißen, dass diese Grand Barcarolle in die Achte einge- Werk gruppiert sich um die ethischen Lehren von sechs fügt werden sollte. Jedenfalls fing ich an, indem ich aus religiösen Figuren: Elementen der 8. Sinfonie und der Klaviersonaten op. 81a und op. 101 mein eigenes Beethoven-Pasticcio zusammen- Konfuzius über Humanität / Moses über die Goldene setzte. Im Lauf der Arbeit sanken diese Elemente unter Regel / Hindu-Schriften über Gewaltlosigkeit / Mo- die Oberfläche, und es tauchte zu meiner Überraschung hammed über Gerechtigkeit / Buddha über Wahrheit ein anderer Komponist auf: Ausgerechnet zu Mahlers ein- / Jesus über Miteinander. hundertstem Todestag war mein erster Entwurf fertig. So erinnert das Stück passenderweise an einen hundertsten Wie der Text seine Anregungen aus allen Richtungen und einen zweihundertsten Gedenktag … Warum aber bezieht, speist sich auch die Musik aus vielen unter- eine Barcarolle? Vor allem, weil Beethoven selber nie eine schiedlichen Stilen und Kulturen, die Harveys eigenen geschrieben hat – so gibt es keine Eifersüchteleien. Hätte vielfältigen Werdegang widerspiegeln: Er wuchs als er eine geschrieben, es wäre sicher eine ,Große Barcarolle‘ anglikanischer Chorsänger auf, fühlte sich dann aber zu dabei herausgekommen.“ den Religionen des Ostens hingezogen. So vertritt im zweiten Satz die Trompete das jüdische Widderhorn, das Wie das Stück von Matthews die Vergangenheit aus Schofar, und Glissandi in den Holzbläsern deuten Klez- Sicht der Gegenwart betrachtet, vereint die Musik von mer-Musik an. Oder im dritten Satz, in dem die Thema- Torsten Rasch Vergangenheit und Gegenwart auf ein- tik wechselt zwischen dem Tanz des Hindugottes Nata- zigartige Weise: radscha und dem Yogi-Gesang des Chores. In großer Be- „Raschs eigentümlicher Dialog von Vergangenheit setzung – gemischter Chor, Kinderchor und großes Or- und Gegenwart, von Selbst und Anderem lässt aus chester (mit einer breiten Palette exotischen Schlag- einer Reise in unterschiedliche Vergangenheiten et- zeugs) – stellt Weltethos dem mächtigen Text eine Mu- was Neues entstehen. Gleichzeitig erscheint die Ver- sik von epischer Dimension an die Seite. fm gangenheit in anderem Licht, indem sie sich selbst- (Übersetzung: Friedrich Sprondel) bewusst ihren Gespenstern stellt.“ (John Fallas) Colin Matthews Genau das geschieht in Wouivres. Die vier Sätze des Grand Barcarolle Werks erinnern an eine traditionelle sinfonische Satz- Uraufführung: 11.10.2011 Leipzig: Gewandhausor- folge – einleitend, langsam, schnell, zusammenfassend –, chester Leipzig, Dirigent: Riccardo Chailly doch das harmonische Material gehört einer anderen, Weitere Aufführungen: Wien, 18.10.2011; eher zyklischen Bewegung an, in der dieselbe harmoni- Paris, 29.10.2011; London, 1.11.2011 sche Fortschreitung in unterschiedlichen Zusammen- hängen erscheint. Diese allgegenwärtige Fortschrei- Torsten Rasch tung, die ihre Spur durch das Stück zieht, ist mit dem Wouivres. Four pieces for orchestra Titel Wouivres gemeint, einem keltischen Wort mit min- Uraufführung: 12./13.10.2011 Chemnitz: Robert- desten vier Bedeutungen: 1. eine schleichende Schlan- Schumann-Philharmonie, Dirigent: Frank ge, 2. ein Fluss, der sich durch die Landschaft schlängelt, Beermann 3. ein unterirdisch sich windender Strom, der Erde und Menschen zugute kommt, und 4. kosmische oder mag- Jonathan Harvey netische Ströme, die alles umfassen. Weltethos für Sprecher, Chor, Kinderchor und Orchester Die Zukunft – kosmisch ebenso wie vom Menschen ge- Uraufführung: 13.10.2011 Berlin: Dale Duesing macht – ist Gegenstand des Stücks Weltethos von Jona- (Sprecher), Berliner Philharmoniker, Rundfunkchor than Harvey. Berlin, Kinderchor des Georg-Friedrich-Händel- „Wir haben Zukunft: Wir Kinder haben Zukunft, Gymnasiums Berlin, Leitung: Sir Simon Rattle wenn wir immer Menschen bleiben. Menschen mit Ver- Verlag: Faber Music, Vertrieb: Bärenreiter · Alkor nunft und Herz …“

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Tiepolo und Beethoven Neue Orchesterkompositionen von Hugues Dufourt, Brice Pauset und Bruno Mantovani

In diesen Tagen vollendet sich ein Zyklus von Hugues mente mit seinem Bedürfnis, zu den Wurzeln seiner äs- Dufourt, der mit den Uraufführungen von L’Afrique thetischen Empfindungen zu pilgern. d’après Tiepolo (2005) bzw. L’Asie d’après Tiepolo (2009), jeweils bei den Wittener Tagen für Neue Musik, seinen Mit einer einzigen Note als Ausgangspunkt schafft Anfang nahm. Auch L’Europe d’après Bruno Mantovani ein ganzes Universum: Upon one note Tiepolo, uraufgeführt am 7. Oktober wird am 13. Oktober 2011 durch das Gewandhausorches- 2011 im Rahmen des Festivals „Musica“ ter Leipzig unter Riccardo Chailly uraufgeführt. Es han- in Straßburg und zwei Tage später delt sich um ein Auftragswerk im Rah- wieder aufgenommen beim „Musik- men eines großen Programms von protokoll“ in Graz sowie in den Nieder- Konzerten und Auftragskompositio- landen und in Belgien, entstand mit nen rund um die Sinfonien von Beet- Bezug auf die Fresken, die Tiepolo für hoven. Laut Auftragstext soll Mantova- das Treppenhaus der Würzburger Re- nis Beitrag einen engen Bezug zu sidenz schuf. Und wie die beiden ers- Beethovens Vierter Sinfonie haben, die ten Teile zeichnet sich auch diese Kom- unmittelbar nach der Uraufführung position durch formale Innovationen von Upon one note erklingt. So wird es und neuartige Klangassoziationen aus. den Zuhörern möglich sein, die Verbin- Es kommen hier insbesondere beste- dungen zwischen den beiden Werken, chende Neuheiten in Bezug auf den wie sie Mantovani beabsichtigt hat, Umgang mit den Bläsern zur Anwen- nachzuvollziehen. Das Konzert wird Hugues Dufourt dung, die sich der Komponist in jüngs- am 14. Oktober in Leipzig und dann (Foto: Astrid Karger) ter Zeit erschlossen hat (und die bereits anlässlich einer Tournee des Orches- in seinem letzten Orchesterstück Voyage par-delà les ters in Wien, Paris und London wieder- Bruno Mantovani fleuves et les monts umgesetzt wurden): Nicht über holt. Mantovanis Kompositionsstil (Foto: Pascal Bastien) den Kontrapunkt entsteht die Polyphonie der Bläser, weist ja längst schon beethovensche sondern über die ihnen eigenen Klänge. Damit bietet Züge auf, auch was die Dramaturgie betrifft (in Bezug Dufourt dem Publikum ein tiefgründiges und facet- auf die Wechselhaftigkeit des Zeitverlaufs). Es gilt, dass, tenreiches Hörerlebnis und mithin die Erfahrung, der was erneut gehört wird, neu gehört wird. Hört sich das Aufführung eines reifen Werke beizuwohnen. Die B im Bass, mit dem das Stück beginnt und schließt, wie Struktur der Musik öffnet Räume für Klangprojektio- das B von Beethoven an? Benoît Walther nen und Klangmischungen, in denen Wucht und Tie- (Übersetzung: Irene Weber-Froboese) fe von Tiepolos Malerei ihren Niederschlag finden können.

Brice Pauset schrieb für Andreas Staier ein Kontra-Kon- Hugues Dufourt zert. Es kam am 18. September 2011 in der Kölner Phil- L’Afrique d’après Tiepolo, L’Europe d’après harmonie zur Uraufführung und soll wie ein Spiegel, der Tiepolo (Uraufführung) zur Erforschung des eigenen Ichs dient, 7.10.2011 Straßburg (Festival „Musica“) das Vierte Klavierkonzert op. 58 von Be- ensemble recherche ethoven reflektieren. Bekanntlich ver- auch 9.10.2011 Graz („Musikprotokoll“) liert Pauset seine musikalische Her- Brice Pauset kunft nie aus dem Blick. Im Herbst 2010 Kontra-Konzert kam in der Salle Pleyel eine für David Uraufführung: 18.9.2011 Köln Grimal und Peter Eötvös geschriebene Andreas Staier (Hammerklavier), Freiburger Schlag-Kantilene zur Uraufführung, Barockorchester, Leitung: Gottfried von der Goltz ein Konzert für Violine und Orchester mit Bezug auf Beethovens Violinkon- Bruno Mantovani zert op. 61, auf ein Schlüsselwerk also, Upon one note für das Pauset im Übrigen neue Kaden- Uraufführung: 13./14.10.2011 Leipzig Gewandhausorchester Leipzig, Leitung: Riccardo Brice Pauset (Foto: C. Daguet / zen komponierte, die von den Éditions Editions Henry Lemoine) Henry Lemoine publiziert wurden. In Chailly seinem Kontra-Konzert (ebenso für Verlag: Editions Henry Lemoine, Vertrieb: Andreas Staiers Fortepiano geschrieben wie die Kontra- Bärenreiter · Alkor Sonate aus dem Jahre 2000, für die Schubert Pate stand) Info: www.henry-lemoine.com verbindet sich die Leidenschaft Pausets für alte Instru-

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Schumanns Violinkonzert in einer Bearbeitung für Ein Klarinettenkonzert Klarinette und Orchester und die „Waldszenen“ für Kammerorchester sind die neuesten Werke aus der von Schumann? Bearbeiterwerkstatt Andreas N. Tarkmanns. Beide Neue Bearbeitungen von Andreas N. Tarkmann werfen ein neues Licht auf bekannte Werke.

Auch für Andreas N. Tarkmann bot das Robert-Schu- mann-Jubiläumsjahr 2010 einen willkommenen Anlass, sich mit dem Werk des romantischen Komponisten aus- einanderzusetzen, um schließlich zwei Bearbeitungen zu veröffentlichen, die eine ganz spezielle Sichtweise auf die entsprechenden Originalwerke ermöglichen. Bei dem viel gescholtenen und von Clara Schumann jahrzehntelang unter Verschluss gehaltenen Violinkon- zert Robert Schumanns ging Tarkmann von der Überle- gung aus, ob nicht ein ganz anderes Soloinstrument zu dem Werk besser passen könnte als die Geige. Er kam zu der Ansicht, dass der Solopart in seiner eigentlichen melodischen Empfindung und seiner Einbettung in den Orchesterpart viel sinnfälliger und plastischer von ei- nem Blas- als von einem Streichinstrument darstellbar sei. Etliche Wendungen und Motive der Solostimme sind in ähnlicher und charakteristischer Art und Weise in Schumanns Kompositionen für Klarinette zu finden, so dass eine Übertragung der Solovioline auf dieses Instru- ment ein reizvolles, spannendes und zugleich sinnvol- les Unterfangen ist. Natürlich ist eine wörtliche exakte Übertragung der Solostimme auf ein gänzlich anders disponiertes Instrument unmöglich, doch ist es erstaun- lich, wie Tarkmann es schafft, das Violinkonzert mittels brillanter Arrangiertechniken in ein überzeugendes Kla- rinettenkonzert zu verwandeln, das in dieser Fassung nun die Lücke eines großen romantischen Klarinetten- konzerts füllen könnte. Die junge, phänomenale Klarinettistin Shirley Brill aus Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra ließ sich auf die Herausforderung dieser besonderen „Uraufführung“ ein und lieferte im Mai 2011 in Chur – (Foto: photocase/morningside) zusammen mit der Kammerphilharmonie Graubünden fassung eine willkommene Ergänzung zu der geringen unter Douglas Bostock – ein überzeugendes Plädoyer für Zahl an Originalwerken für mittelgroßes Kammeror- das schumannsche „Klarinettenkonzert“. chester im romantischen Repertoire. Die Besetzung ori- entiert sich an Richard Wagner Siegfried-Idyll, für die Im Gegensatz zum späten Violinkonzert sind Schu- Tarkmann schon das „Waldweben“ (!) und andere Wer- manns neunteilige Waldszenen auf der Beliebtheitsska- ke des Bayreuther Meisters umgeschrieben hat. Diese la seiner Werke oben angesiedelt. Dieser brillante Kla- Bearbeitungen sind ebenfalls bei Cecilia Music Concept vierzyklus beschreibt äußerst stimmungsvoll die ver- GmbH (Vertrieb: Bärenreiter · Alkor) erschienen. FGS schiedenen Stationen einer romantischen Wanderung durch den deutschen Wald. Die programmatische Robert Schumann Leuchtkraft der einzelnen Sätze verlangt geradezu nach Konzert für Klarinette und Orchester c-Moll einer Orchesterinstrumentation, und es ist erstaunlich, Konzert für Klarinette und Orchester c-Moll dass es eine solche Bearbeitung bislang noch nicht gab. (nach dem Violinkonzert d-Moll), Bearbeitung Andreas N. Tarkmann hat sich in seiner Instrumentati- von Andreas N. Tarkmann on für die Besetzung eines Kammerorchesters der Ro- Besetzung: Solo-Klarinette – 2,2,2,2 – 2,2,0,0 – Pk, – Str mantik entschieden, um so ein möglichst authentisches Aufführungsdauer: ca. 30 Minuten Klangbild der Schumann-Stücke zu gewährleisten. Waldszenen op. 82, Instrumentation für Kammer- Wie gut diese Instrumentation der Waldszenen allein orchester von Andreas N. Tarkmann mit den Orchesterfarben der Romantik funktioniert, Besetzung: 1,1,2,1 – 2,0,0,0 – Str demonstrierte bei der Uraufführung wiederum die Aufführungsdauer: 20 Minuten Kammerphilharmonie Graubünden unter Douglas Bo- Verlag: Cecilia Music Concept Köln, www.cecilia- stock im Mai 2011 in Chur. Als Auftragsarbeit dieses Or- cmc.de,Vertrieb: Bärenreiter · Alkor chesters entstanden, ist Tarkmanns Kammerorchester-

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Neue CDs und DVDs

DVDs DVDs

Francesco Cavalli: Artemisia Antonio Vivaldi: Motezuma La Venexiana, Leitung: Claudio Il complesso barocco, Musikal. Cavina Leitung: Alan Curtis, Inszenie- Glossa rung: Stefano Vizioli Dynamic Georg Friedrich Händel: Oreste Kurpfälzisches Kammer- Georg Friedrich Händel: Theodora orchester, Leitung: Tobias Horn Produktion der Salzburger Animato Festspiele Freiburger Barockorchester, Joseph Haydn: Die sieben letzten Musikal. Leitung: Ivor Bolton, Worte unseres Erlösers am Inszenierung: Christof Loy Kreuze Unitel London Philharmonic Orchestra, Leitung: Vladimir Jurowski Georg Friedrich Händel: Alcina LPO Wiener Staatsoper 2010, Les Musiciens du Louvre, Wolfgang Amadeus Mozart: Arien Leitung: Marc Minkowski, lldebrando D’Arcangelo, Inszenierung: Adrian Noble Orchestra del Teatro Regio di Arthaus Torino, Leitung: Gianandrea Noseda Wolfgang Amadeus Mozart: Deutsche Grammophon Così fan tutte Produktion der Salzburger „Mostly Mozart“ Festspiele Mojca Erdmann, La Cetra Anton Bruckner: 6. Sinfonie Wiener Philharmoniker, Musikal. Barockorchester Basel, Leitung: London Philharmonic Orchestra, Leitung: Adam Fischer, Inszenie- Andrea Marcon Leitung: rung: Claus Guth Deutsche Grammophon LPO Unitel Wolfgang Amadeus Mozart: Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7 Overtures Wolfgang Amadeus Mozart: Orchestre de la Suisse Romande, La Cetra Barockorchester, Don Giovanni Leitung: Marek Janowski Charlotte Seither: Essay on Leitung: Andrea Marcon Produktion der Salzburger Pentatone Shadow and Truth; Living Deutsche Grammophon Festspiele gardens; Gran Passo; Herzfalter; Wiener Philharmoniker, Musikal. Ludwig van Beethoven: Fidelio Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7 Dir, mir zu; Corps croisé Leitung: Bertrand de Billy, Arnold Schoenberg Chor, Mahler SWR Sinfonieorchester, Leitung: diverse Interpreten Inszenierung: Claus Guth Chamber Orchestra/Lucerne Sylvain Cambreling Edition Zeitklang Unitel Festival Orchestra, Leitung: Glor Classics Matthias Pintscher: Sonic eclipse Antonín Dvořák: Rusalka Decca Johann Strauss: Der Karneval in , Leitung: Beat Bayerisches Staatsorchester, Rom Furrer Musikal. Leitung: Tomas Netopil, Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 1 Chor und Orchester der Staats- Wittener Tage für neue Kammer- Inszenierung: Martin Kusej Philharmoniker Hamburg, operette Dresden, Leitung: Ernst musik/WDR 3 Unitel Leitung: Simone Young Theis Oehms cpo Matthias Pintscher: Wolfgang Amadeus Mozart: sonic eclipse; a twilight’s song; La clemenza di Tito Anton Bruckner: Sinfonien Nr. 4 Antonín Dvořák: Rusalka she-cholat ahavah ani Chor und Orchester der Opéra und 7 The Cleveland Orchestra, Marisol Montalvo (Sopran), national de Paris, Musikal. Sinfonieorchester Basel, Leitung: Leitung: Franz Welser-Möst Gareth Flowers (Trompete), Leitung: Sylvain Cambreling. Mario Venzago Orfeo David Byrd-Marrow (Horn), Inszenierung: Ursel und Karl- cpo International Contemporary Ernst Herrmann Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 6 Antonín Dvořák: Requiem Ensemble, Leitung: Matthias OpusArte Mozarteum Orchester Salzburg, London Philharmonic Orchestra Pintscher, SWR Vokalensemble Leitung: Ivor Bolton and Choir, Leitung: Neeme Järvi Stuttgart, Leitung: Marcus Creed Oehms LPO

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Termine (Auswahl) Oktober 2011 Oktober 2011 Oktober 2011 Oktober 2011

1.10.2011 Freiburg (Premiere) 4.10.2011 Bamberg (Premiere) 8.10.2011 München (Staatsthea- 14.10.2011 Macau (China) Wolfgang Amadeus Mozart: Wolfgang Amadeus Mozart: ter am Gärtnerplatz, Premiere) Georg Friedrich Händel: Die Zauberflöte Le nozze di Figaro Bedřich Smetana: Acis and Galatea Musikal. Leitung: Fabrice Bollon, Sommer Oper Bamberg, Musikal. Die verkaufte Braut Akademie für Alte Musik Berlin, Inszenierung: Jarg Pataki Leitung: Till Fabian Weser, Musikal. Leitung: Lukas Beikircher, Shanghai Opera House Chorus, Inszenierung: Rainer Lewandowski Inszenierung: Peter Baumgardt Musikal. Leitung: Aaron Carpenè, 1.10.2011 Luxemburg Inszenierung: Stefano Vizioli Matthias Pintscher: Mar’eh 5.10.2011 Berlin (Staatsoper im 8.10.2011 Osnabrück (Premiere) for violin and orchestra Schillertheater – Werkstatt) Wolfgang Amadeus Mozart: 14.10.2011 Taichung (Taiwan) Julia Fischer (Violine), London Lucia Ronchetti: Last Desire Don Giovanni Ludwig van Beethoven: Fidelio Philharmonic Orchestra, Musikal. Musikal. Leitung: Harry Lyth, Musikal. Leitung: Hermann Taiwan Symphony Orchestra, Leitung: Vladimir Jurowski Inszenierung: Elmar Supp Bäumer, Inszenierung: Walter Leitung: Lan Shui Sutcliffe (auch 15.10.2011) 1.10.2011 Mönchengladbach 5.10.2011 Dresden (Festspielhaus (Premiere) Hellerau) 9.10.2011 Dortmund (Premiere) 15.10.2011 Düsseldorf (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: –> Charlotte Seither: Equal ways of Francesco Cavalli: Eliogabalo Georges Bizet: Carmen Le nozze di Figaro difference (Uraufführung) Musikal. Leitung: Fausto Nardi, Musikal. Leitung: Axel Kober, Musikal. Leitung: Graham elole-Klaviertrio Inszenierung: Katharina Thoma Inszenierung: Carlos Wagner Jackson, Inszenierung: Kobie van Rensburg 5.10.2011 Straßburg (Festival 9.10.2011 Köln (Premiere) 15.10.2011 Karlsruhe (Premiere) Musica) Wolfgang Amadeus Mozart: Hector Berlioz: Les Troyens 1.10.2011 Straßburg (Festival Musica) –> Jean Barraqué: Quatuor à cordes; La clemenza di Tito Musikal. Leitung: Justin Brown, Philipp Maintz: diverse Werke für Klavier Musikal. Leitung: Konrad Inszenierung: David Hermann ferner, und immer ferner (Uraufführungen) Junghänel, Inszenierung: Uwe Francesco Filidei (Orgel) Quatuor Diotima, Nicolas Eric Laufenberg 15.10.2011 Versailles (Opéra Royal) (auch 15.10. Köln; 28.10. Stuttgart; Hodges (Klavier) Christoph Willibald Gluck: 18.12.2011 Modena) 9.10.2011 Köln (Funkhaus) Iphigénie en Aulide (konz.) 7.10.2011 Amagasaki (Premiere) Miroslav Srnka: Tree of heaven Opéra Fuoco, Leitung: David 1.10.2011 Tokyo (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: for violin, viola and violoncello Stern Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro Trio Zebra Così fan tutte Kyoto Symphonic Orchestra, 15.10.2011 Weimar (Premiere) Philharmonic Orchestra of Tokyo Leitung: Junichi Hirokami 9.10.2011 Münster Charles Gounod: Margarete University of Arts & Music, Georg Friedrich Händel: Jephtha Musikal. Leitung: Felix Bender, Musikal. Leitung: Ken Takazeki 7.10.2011 Krakau Kantatenchor Münster, L’Arco Inszenierung: Karsten Wiegand Georg Friedrich Händel: Barockorchester, Leitung: Martin 2.10.2011 Frankfurt (Premiere) Alcina (konz.) Gerenkamp 15.10.2011 Wien, Theater an der Emmanuel Chabrier: L’Etoile Les Musiciens du Louvre, Wien (Premiere) Musikal. Leitung: Henrik Nánási, Leitung: Marc Minkowski 11.10.2011 Kopenhagen (Premiere) Georg Friedrich Händel: Serse Inszenierung: David Alden Wolfgang Amadeus Mozart: Ensemble Matheus, Musikal. 8.10.2011 Görlitz (Premiere) Così fan tutte Leitung: Jean-Christophe 3.10.2011 Altenburg Carl Zeller: Der Vogelhändler Musikal. Leitung: Daniele Calle- Spinosi, Inszenierung: Adrian Georg Friedrich Händel: Jephtha Musikal. Leitung: Manuel Pujol, gari, Inszenierung: Guy Joosten Noble Domkantorei Altenburg, Inszenierung: Sebastian Ritschel Consortium Musica Sacra 13.10.2011 Halle (Universität) 21.10.2011 Baden (Österreich, Köln, Leitung: Andreas Meisner 8.10.2011 Kiel (Premiere) Francesco Geminiani: Premiere) Peter I. Tschaikowsky: La selva incantata Charles Gounod: Margarete 3.10.2011 Chemnitz (Premiere) Der Nussknacker Händel Festspielorchester, Musikal. Leitung: Franz Josef Wolfgang Amadeus Mozart: Musikal. Leitung: Georg Fritzsch, Leitung: Bernhard Forck Breznik, Inszenierung: Robert Die Zauberflöte Choreographie: Yaroslav Herzl Musikal. Leitung: Frank Beer- Ivanenko 13.10.2011 Washington mann, Inszenierung: Dominik (The Phillips Collection) 21.10.2011 Essen Wilgenbus 8.10.2011 London (Britten –> Miroslav Srnka: Engrams for –> Charlotte Seither: „More reasons Theatre, Premiere) string quartet; tree of heaven for reality“ für Bassflöte, Basskla- Georg Friedrich Händel: Serse (USA-Erstaufführungen) rinette, Violine, Violoncello und English Touring Opera, Musikal. Fama-Quartet Klavier (Uraufführung) Leitung: Jonathan Peter Kenny, e-mex neue musik ensemble Inszenierung: James Conway

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Termine (Auswahl) Oktober 2011 Oktober / November 2011 November 2011 November 2011

22.10.2011 Augsburg (Premiere) 29.10.2011 Harvestehude 5.11.2011 Neumünster 9.11.2011 Frankfurt (Alte Oper) Georges Bizet: Carmen Georg Friedrich Händel: Wolfgang Amadeus Mozart: Ludwig van Beethoven: Musik zu Musikal. Leitung: Dirk Kaftan, Israel in Egypt Die Zauberflöte Goethes Trauerspiel Egmont Inszenierung: Lorenzo Fiorini Harvestehuder Kammerchor, Hamburg Consort, Leitung: hr-Sinfonieorchester, Leitung: , Leitung: Hans-Jürgen Schnoor, Insze- Bertrand de Billy 22.10.2011 Basel (Premiere) Claus Bantzer nierung: Martin Stiefermann (auch 10. und 11.11.2011) Antonín Dvořák: Rusalka (auch 6.11.2011) Musikal. Leitung: Giuliano Betta, 29.10.2011 Remscheid 9.11.2011 München (St. Michael) Inszenierung: Jurate Vansk Gioachino Rossini: 5.11.2011 New York (Juilliard School) Philipp Maintz: in nomine: Un petit train de plaisir Matthias Pintscher: Osiris coronae (Uraufführung) 23.10.2011 Hamburg (Premiere) Bergische Symphoniker, Juilliard Orchestra, Leitung: Hansjörg Albrecht Georg Philipp Telemann: Flavius Leitung: Peter Kuhn Matthias Pintscher Bertaridus, König der Longobarden 10.11.2011 Dresden (Neue Synagoge) Musikal. Leitung: Alessandro De 29.10.2011 Zürich 6.11.2011 Bonn (Premiere) Charlotte Seither: Hora Marchi, Inszenierung: Jens- Bohuslav Martinů: Nonett Wolfgang Amadeus Mozart: Dresdner Kammerchor, Leitung: Daniel Herzog Musiker des Tonhalle Orchesters La finta giardiniera Hans-Christoph Rademann Musikal. Leitung: Daniel Jakobi, 24.10.2011 Bonn (PianoPlus) 30.10.2011 Darmstadt Inszenierung: Philipp Himmel- 10.11.2011 München (Prinzregenten- Charlotte Seither: Gran passo Hector Berlioz: mann theater, Premiere) Luisa Imorde (Klavier) La damnation de Faust Wolfgang Amadeus Mozart: Konzertchor Darmstadt, Darm- 6.11.2011 Gießen (Premiere) La finta giardiniera 26.10.2011 Basel städter Hofkapelle, Leitung: Georg Friedrich Händel: Bayerische Theaterakademie, Rudolf Kelterborn: Wolfgang Seeliger Acis and Galatea Münchner Kammerorchester, Espansioni – Sinfonie 3 Musikal. Leitung: Jan Hoffmann, Musikal. Leitung: Alexander Sinfonieorchester Basel, Musikal. 30.10.2011 Stuttgart (Premiere) Inszenierung: Stephanie Liebreich, Inszenierung: Lydia Leitung: Dennis Russell Davies Hector Berlioz: Kuhlmann Steier La damnation de Faust 28.10.2011 Biel (Premiere) Musikal. Leitung: Kwamé Ryan, 6.11.2011 Innsbruck (Premiere) 11.11.2011 Frankenthal, Wolfgang Amadeus Mozart: Inszenierung: Andrea Moses Wolfgang Amadeus Mozart: Charlotte Seither: Champlève Don Giovanni Idomeneo Stipendiaten der Villa Musica Musikal. Leitung: Franco Trinca, 1.11.2011 Biel Musikal. Leitung: Christoph Alt- (auch 12.11. Herdorf, Hüttenhaus; Inszenierung: Gerd Heinz Thomas Daniel Schlee: staedt, Inszenierung: Peer Boysen 13.11.2011 Neuwied) Sonata da Camera 28.10.2011 Düsseldorf (Robert Sinfonie Orchester Biel, Leitung: 6.11.2011 Treviso (Festival L’arsenale) 11.11.2011 London (Kings Place) Schumann Hochschule) Thomas Rösner Matthias Pintscher: on a clear day Wolfgang Amadeus Mozart: –> Manfred Trojahn: leise gondeln. Alfonso Alberti (Klavier) Il re pastore hommage an franz liszt 1.11.2011 Kassel (Kasseler Musiktage) Classical Opera Company, Hanni Liang (Klavier) Miroslav Srnka: 8.11.201 Hradec Králové Leitung: Ian Page –> Engrams for string quartet –> Matthias Pintscher: Reflections (auch 12.11.2011) 28.10.2011 Hannover (Hochschule Quatuor Diotima on Narcissus (Tschech. Erstauff.) für Musik und Theater, Premiere) Jan-Filip Tupa (Violoncello), Brno 11.11.2011 Magdeburg (Dom) Wolfgang Amadeus Mozart: 1.11.2011 Kassel (Kasseler Musiktage) Philharmonic Orchestra, Leitung: Philipp Maintz: ferner, und Così fan tutte Thomas Daniel Schlee: Jubilus Peter Vrábel immer ferner Musikal. Leitung: Paul Weigold , Enos-Trio Barry Jordan (Orgel) Inszenierung: Matthias Remus 8.11.2011 Rotterdam (Premiere) 4.11.2011 Frankfurt/Oder Wolfgang Amadeus Mozart: 11.11.2011 Tokyo 28.10.2011 Mailand (Milano Gerhard Wimberger: Heinrich Die Entführung aus dem Serail Wolfgang Amadeus Mozart: Musica) und Kleist (konz. Uraufführung) Orchestra of the 18th Century, Così fan tutte –> Miroslav Srnka: Pouhou Brandenburgisches Staats- Cappella Amsterdam, Musikal. Les Boréades, Musikal. Leitung: vlnou (Ital. Erstaufführung) orchester Frankfurt, Leitung: Leitung: Frans Brüggen, Insze- Ryou Terakad Juan Carlos Garvayo (Klavier), Gernot Schulz nierung: Jeroen Lopes Cardozo Quatuor Diotima 13.11.2011 Krefeld (Premiere) 4.11.2011 Potsdam (Premiere) 9.11.2011 Amsterdam (Premiere) Antonín Dvořák: Die kleine 29.10.2011 Dresden (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: Wolfgang Amadeus Mozart: Seejungfrau Georg Friedrich Händel: Alcina Le nozze di Figaro Idomeneo Musikal. Leitung: Karsten Musikal. Leitung: Rainer Kammerakademie Potsdam, Musikal. Leitung: John Nelson, Seefing, Inszenierung: Ansgar Mühlbach, Inszenierung: Jan Musikal. Leitung: Sergio Azzolini, Inszenierung: Ursel und Karl- Weigner Philipp Gloger Inszenierung: Andreas Dresen Ernst Herrmann

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Termine (Auswahl) November 2011 November 2011 November 2011 Dezember 2011

13.11.2011 Leeuwarden (NL) 16.11.2011 Las Palmas (Premiere) 21.11.2011 London (Jack Lyons 2.12.2011 Düsseldorf (Premiere) Bohuslav Martinů: Rhapsody- Wolfgang Amadeus Mozart: Don Theatre) Gioachino Rossini: Concerto Giovanni Hector Berlioz: Béatrice et Il barbiere di Siviglia Hans Rijkmans, (Viola), Fries Budapest Festivalorchester, Bénédict (Premiere) Musikal. Leitung: Axel Kober, Kamer Orkest, Leitung: Derk Leitung: Iván Fischer Royal Academy of Music, Musikal. Inszenierung: Claus Guth Stegemans Leitung: Sir Colin Davis, Inszenie- 16.11.2011 Prag (Contempuls rung: John Copley 4.12.2011 Aachen (Premiere) 13.11.2011 Toulon (Premiere) Festival) Wolfgang Amadeus Mozart: Wolfgang Amadeus Mozart: Miroslav Srnka: Engrams for 25.11.2011 Gera (Premiere) Le nozze di Figaro Bastien und Bastienne; string quartet Georges Bizet: Carmen Musikal. Leitung: Marcus Bosch, Der Schauspieldirektor Quatuor Diotima Musikal. Leitung: Jens Troester, Inszenierung: Michel Helle Musikal. Leitung: Pascal Verrot, Inszenierung: Kay Kuntze Inszenierung: Frédéric Bélier- 17.11.2011 Varna (Bulgarien, 4.12.2011 Kariya/Nagakute (Japan) Garcia Premiere) 26.11.2011 Zagreb (Premiere) Johann Strauss: Die Fledermaus Gioachino Rossini: Le Comte Ory Georges Bizet: Carmen Aichi Prefectural University of 13.11.2011 Oviedo (Premiere) Musikal. Leitung: Didier Talpain, Music Academy Zagreb, Musikal. Fine Arts Wolfgang Amadeus Mozart: Inszenierung: Emmanuelle Leitung: Mladen Tarbuk, Die Zauberflöte Cordoliani Inszenierung: Krešimir Doleni 7.12.2011 Dresden Musikal. Leitung: Paul Goodwin, (Hochschule für Musik) Inszenierung: Olivia Fuchs 18.11.2011 Basel (Münster) 26.11.2011 Darmstadt (cresc… Beat Furrer: Konzert für Klavier Andrea Lorenzo Scartazzini: Biennale für Moderne Musik und Ensemble; Wüstenbuch 13.11.2011 Zürich Viaggiatori für Chor und Frankfurt Rhein Main) (Ausschnitt) (Zürcher Tage für Neue Musik) Orchester (Uraufführung) –> Miroslav Srnka: Moves für Dresdner Philharmoniker & Beat Furrer: FAMA (konz.) Basler Bach-Chor, Basel großes Orchester (Uraufführung) Studenten, Leitung: Beat Furrer Ensemble Arc-en-Ciel der Sinfonietta, Leitung: Joachim hr-Sinfonieorchester, ZHdK, Leitung: Beat Furrer Krause Leitung: Matthias Pintscher 8.12.2011 Amsterdam (Premiere) –> Manfred Trojahn: Orest 13.11.2011 Zürich (Tonhalle, 19.11.2011 Berlin (Deutsche 26.11.2011 London (Lyncroft (Uraufführung) Zürcher Tage für Neue Musik) Staatsoper, Premiere) Gardens) Musikal. Leitung: Marc Albrecht, Rudolf Kelterborn: Bedřich Smetana: Bohuslav Martinů: Rhapsody- Inszenierung: Katie Mitchell Streichquartett Nr. 6 Die verkaufte Braut Concerto Galatea-Quartett Musikal. Leitung: Karl-Heinz Emmanuella Reiter (Viola), 9.12.2011 Basel (Gare du Nord) Steffens, Inszenierung: Balász Camden Chamber Orchestra, Rudolf Kelterborn: Ensemble- 14.11.2011 Moskau Kovalik Leitung: Levon Parikian Buch 1; Erinnerungen an Georg Friedrich Händel: Jephtha Mademoiselle Jeunehomme Les Arts Florissants, Leitung: 19.11.2011 Clausthal-Zellerfeld 27.11.2011 Berlin (Komische Oper, Robert Koller (Bariton), Ensemble William Christie Georg Philipp Telemann: Premiere) Diagonal, Leitung: Jürg (auch 17.11. Theater an der Wien; Die Donnerode Georges Bizet: Carmen Henneberger 20.11. Brüssel, Palais des Beaux Göttinger Barockorchester, Kam- Musikal. Leitung: Stefan Blunier, Arts; 22.11. Caen, Théâtre; merchor an der TU Clausthal, Inszenierung: Sebastian 10.12.2011 Gifu (Japan, Premiere) 24.11.2011 Paris, Salle Pleyel) Leitung: Angelina Soller Baumgarten Johann Strauss: Der Zigeunerbaron 16.11.2011 Genf (Premiere) 19.11.2011 Remscheid (Premiere) 27.11.2011 Bielefeld (Premiere) Gifu Scholars, Gifu Kammeror- Wolfgang Amadeus Mozart: Wolfgang Amadeus Mozart: Jacques Offenbach: chester Die Entführung aus dem Serail Così fan tutte (konz.) La Belle Hélène Musikal. Leitung: Jonathan Bergische Symphoniker, Leitung: Musikal. Leitung: Witolf Werner, 10.12.2011 Kiel (Premiere) Darlington, Inszenierung: Mira Peter Kuhn Inszenierung: Bruno Klimek Gioachino Rossini: Bartov Il barbiere di Siviglia 20.11.2011 Köln (Philharmonie) 27.11.2011 Frankfurt (cresc… Musikal. Leitung: Mariano Rivas, 16.11.2011 Köln (Im Zentrum Lied) Wolfgang Amadeus Mozart: Biennale für Moderne Musik Inszenierung: Daniel Karasek –> Manfred Trojahn: abendröte. Thamos, König in Ägypten Frankfurt Rhein Main) ein zyklus auf texte von friedrich Mozarteum Orchester, Leitung: Matthias Pintscher: 10.12.2011 Koblenz (Premiere) schlegel (Uraufführung) Ivor Bolton celestial object I Wolfgang Amadeus Mozart: Ingrid Schmithüsen (Sopran), (auch 21.11.2011, Mannheim, IEMA-Ensemble, Leitung: Die Zauberflöte Thomas Palm (Klavier) Rosengarten) Matthias Pintscher Musikal. Leitung: Enrico Delamboye, Inszenierung: Cordula Däuper

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Termine (Auswahl) Dezember 2011 Dezember 2011 Januar 2012 Januar 2012

10.12.2011 Straßburg (Premiere) 21.12.2011 Wien (Staatsoper, 10.1.2012 Paris (Cité de la 19.1.2012 Glasgow Johann Strauss: Premiere) musique) –> Matthias Pintscher: Neues Werk Die Fledermaus Peter I. Tschaikowski: –> Matthias Pintscher: Bereshit für Orchester (Uraufführung) Musikal. Leitung: Roland Böer, Dornröschen (Uraufführung) BBC Scottish Symphony Inszenierung: Waut Koeken Musikal. Leitung: Paul Connelly, Ensemble Intercontemporain, Orchestra, Leitung: Matthias Choreographie: Peter Wright, Leitung: Susanna Mälkki Pintscher 12.12.2011 Nürnberg (Premiere) Marius Petipa (auch 12.1.2012, Köln, Philharmo- Peter Tschaikowski: nie, Dt. Erstaufführung) 20.1.2012 Berlin (Ultraschall) Der Nussknacker 22.12.2011 Ulm (Premiere) –> Jean Barraqué: Quatuor à cordes; Musikal. Leitung: Philipp Pointner, Georges Bizet: Carmen 13.1.2012 Jena (Premiere) Klavierstücke; Violin-Solosonate Choreographie: Goyo Montero Musikal. Leitung: Timo Hand- Christoph Willibald Gluck: (Dt. Erstaufführungen); Ecce schuh, Inszenierung: Matthias Orfeo ed Euridice (konz.) videmus eum; La nature s’ést 15.12.2011 Dresden (Premiere) Kaiser Jenaer Philharmonie, Leitung: prise aux files da la vie; Klavier- –> Miroslav Srnka: Jakob Flügelbunt Wolfgang Katschner lieder (Uraufführungen) … und Magdalena Rotenband 23.12.2011 Erfurt (Premiere) Quatuor Diotima, Nicolas oder: Wie tief ein Vogel singen Wolfgang Amadeus Mozart: 14.1.2012 Leeds (Premiere) Hodges (Klavier), Carolin kann für drei Sänger und La clemenza di Tito (halbszen.) Georg Friedrich Händel: Widmann (Violine), RIAS Orchester (Uraufführung) Leitung: Samuel Bächli Giulio Cesare Kammerchor, Leitung: Hans- Musikal. Leitung: Tomáš Hanus, Musikal. Leitung: Robert Christoph Rademann Szenische Aussattung: Arne 23.12.2011 Frankfurt Howarth, Inszenierung: Tim Walther (Bockenheimer Depot, Premiere) Albery 21.1.2012 London (Royal Opera Pietro Francesco Cavalli: House, Premiere) 15.12.2011 Paris (Cité de la La Calisto 14.1.2012 Lissabon (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: Musique) Musikal. Leitung: Christian Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni –> Matthias Pintscher: songs from Curnyn, Inszenierung: Jan Bosse Così fan tutte Musikal. Leitung: Constantinos Solomon’s garden (Franz. Musikal. Leitung: Eric Nielsen, Carydis, Inszenierung: Francesca Erstaufführung) 25.12.2011 Leipzig (Gewandhaus) Inszenierung: Guy Joosten Zambello Leigh Melrose (Bariton), Paul Constantinescu: Byzantini- Ensemble Intercontemporain, sches Weihnachtsoratorium 14.1.2012 Wuppertal (Premiere) 22.1.2012 Annaberg (Premiere) Leitung: Matthias Pintscher MDR Rundfunkchor, MDR Wolfgang Amadeus Mozart: Giacomo Puccini: La Bohème Sinfonieorchester, Leitung: La finta giardiniera Musikal. Leitung: Naoshi 16.12.2011 Biel (Premiere) Howard Arman Musikal. Leitung: Florian Frannek, Takahashi, Inszenierung: Birgit Jacques Offenbach: Inszenierung: Tilman Hecker Eckenweber La Belle Hélène 31.12.2011 Avignon (Premiere) Musikal. Leitung: Harald Siegel, Wolfgang Amadeus Mozart: 17.1.2012 Kopenhagen (Premiere) 22.1.2012 Luzern Inszenierung: Vincent Tavernier Le nozze di Figaro Christoph Willibald Gluck: Alceste Dieter Ammann: Developments Musikal. Leitung: Olivier Musikal. Leitung: Lars Ulrik Lucerne Chamber Brass 17.12.2011 St. Gallen (Premiere) Schneebeli, Inszenierung: Mortensen, Inszenierung: Wolfgang Amadeus Mozart: Christian Gangneron Christof Loy 25.1.2012 Olten Die Zauberflöte Rudolf Kelterborn: Musikal. Leitung: Jeremy Carnall, 31.12.2011 Pforzheim (Premiere) 17.1.2012 Nizza (Premiere) Musica luminosa Inszenierung: Bernd Mottl Johann Strauss: Die Fledermaus Wolfgang Amadeus Mozart: Aargauer Symphonieorchester, Musikal. Leitung: Markus Huber, Die Entführung aus dem Serail Leitung: Douglas Bostock 18.12.2011 Basel (Premiere) Inszenierung: Wolf Widder Musikal. Leitung: Philippe Au- Georges Bizet: Carmen guin, Inszenierung: Ron Daniels 28.1.2012 Darmstadt (Premiere) Musikal. Leitung: Gabriel Feltz, Christoph Willibald Gluck: Inszenierung: Calixto Bieito 18.1.2012 Nürnberg (Hochschule Orfeo ed Euridice für Musik, Premiere) Musikal. Leitung: Martin Lukas 18.12.2011 Kassel (Martinskirche) Georg Friedrich Händel: Rinaldo Meister, Inszenierung: Mei Hong Lin Manfred Trojahn: Magnificat Musikal. Leitung: Hartwig Groth, Solisten, Orchester St. Martin, Inszenierung: 29.1.2012 Heidelberg (Premiere) Leitung: Eckard Manz Georges Bizet: Carmen 19.1.2012 Essen Musikal. Leitung: Dietger Holm, Bohuslav Martinů: Inszenierung: Nadja Loschky Rhapsody-Concerto Bohuslav Matousek, (Viola), Essener Philharmoniker, Leitung: Tomáš Netopil

32 [t]akte 2I2011 graphik | www.takeoff-ks.de graphik

JUNGE IM KUNST ATEM UND DER i m GROSSE ZEIT MEISTER 28. OKT. atem– 13. NOV. 2011

WIR SOLLEN SPRECHEN | ERZÄHLEN | JUNG IN DER ZEIT | STAUNEN WIR | VOR DEM NACH- KLANG | VERGANGENER TAGE d e r JUNGE KUNST | Hyeyoon Park | Martina Filják | Daniela Hlinková | Tai Murray | Katharina Persicke | Fabio di Cásola | Petr Nouzovský | Quatuor Diotima | Quartett PLUS 1 | Enos-Trio | Signum Quartett | Minguet Quartett | hr-Sinfonieorchester | Staatskapelle Weimar | Spohr Kammerorchester Kassel u. a. zeitUND GROSSE MEISTER | Dmitri Schostakowitsch | Johannes Brahms | Johann Sebastian Bach | Ludwig van Beethoven | Arnold Schönberg | Franz Liszt | Maurice Ravel | Claude Debussy | Wolfgang Amadeus Mozart | Sergej Prokofjew | Joseph Haydn | Igor Strawinsky | Robert Schumann u. a.

KARTENVORVERKAUF Detaillierte Programminformationen sowie Konzertkarten erhalten Sie über KASSELER MUSIKTAGE unsere Tickethotline 0561 316 450-0 oder WWW.KASSELER-MUSIKTAGE.DE online unter: www.kasseler-musiktage.de [t]akte

Termine (Auswahl) Februar 2012 Februar 2012 Februar / März 2012 März 2012

2.2.2012 Madrid (Auditorio 8.2.2012 Stockholm (Folkoperan, 20.2.2012 Singapur (Premiere) 10.3.2012 Brüssel (Ars Musica) Nacional de Música de Madrid) Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: –> Philipp Maintz: Gelände/ Matthias Pintscher: Treatise on Georg Friedrich Händel: Don Giovanni Zeichnung (revidierte the Veil, Study I u. II; Sonic eclipse Giulio Cesare Fassung) (Uraufführung) (Span. Erstaufführungen) Musikal. Leitung: Karl Svensson, 23.2.2012 Genf (Premiere) Neues Werk für Bratsche und Plural Ensemble, Leitung: Inszenierung: Cisco Aznar Bohuslav Martinů: Live-Elektronik (Uraufführung) Matthias Pintscher Juliette ou la clé des songes Stephan Ginsburg (Klavier), 11.2.2012 London (Royal Opera Musikal. Leitung: Jiří Bělohlávek, Garth Knox (Viola) 3.2.2012 Bilbao (Teatro Arriaga) House, Premiere) Inszenierung: Richard Jones Wolfgang Amadeus Mozart: Wolfgang Amadeus Mozart: 10.3.2012 Eggenfelden Der Schauspieldirektor; Le nozze di Figaro 24.2.2012 Halberstadt (Premiere) Johann Strauß: Joseph Haydn: La Canterina Musikal. Leitung: Antonio Giuseppe Verdi: La Traviata Eine Nacht in Venedig Musikal. Leitung: Pablo Mielgo, Pappano, Inszenierung: David Musikal. Leitung: Johannes Musikal. Leitung: Hannes Inszenierung: Marco Carniti McVicar Rieger, Inszenierung: Susanne Ferrand, Inszenierung: (auch 4.2.2012) Knapp 11.2.2012 Passau (Premiere) 10.3.2012 Magdeburg 4.2.2012 Aarhus (Premiere) Claudio Monteverdi: 1.3.2012 Caen (Premiere) (Telemann-Festtage) Wolfgang Amadeus Mozart: Il ritorno d’Ulisse in patria Wolfgang Amadeus Mozart: –> Georg Philipp Telemann: Don Giovanni Musikal. Leitung: Wolfgang Idomeneo Miriways (Erstaufführung nach Musikal. Leitung: Tobias Ring- Katschner, Inszenierung: Kobie Les Siècles, Musikal. Leitung: der kritischen Neuausgabe) borg, Inszenierung: Mikael van Rensburg François Xavier Roth, Inszenie- Musikal. Leitung: Michi Gaigg, Melbye rung: Yannis Kokkos Inszenierung: Jacob Peters- 16.2.2012 Ulm (Premiere) (auch 3.3. Caen; 12./14.3.2012 Messer 4.2.2012 Bergen (Premiere) Georg Philipp Händel: Ariodante Luxemburg) Emmanuel Chabrier: L’Etoile Musikal. Leitung: Nils Schwecken- 11.3.2012 Stuttgart (Premiere) Musikal. Leitung: Emmanuelle diek, Inszenierung: Igor Folwill 2.3.2012 Nantes (Premiere) Leoš Janáček: Osud Plasson, Inszenierung: Mark Christoph Willibald Gluck/ Musikal. Leitung: Sylvain Lamos 18.2.2012 Kassel (Premiere) Hector Berlioz: Orphée Cambreling, Inszenierung: Jossi Alessandro Scarlatti: Griselda Musikal. Leitung: Andreas Spe- Wieler, Sergio Morabito 4.2.2012 München (Pinakothek Musikal. Leitung: Jörg Halubek, ring, Inszenierung: Emmanuelle der Moderne) Inszenierung: Stephan Müller Bastet 16.3.2012 Tours (Premiere) Beat Furrer: antichesis; aria; Wolfgang Amadeus Mozart: XENOS III 18.2.2012 Weimar (Premiere) 2.3.2012 Krefeld Idomeneo Tora Augestadt (Sopran), Georg Philipp Händel: Alcina Charlotte Seither: Musikal. Leitung: Jean-Yves Münchner Kammerorchester, Musikal. Leitung: N.N., Inszenie- Recherche sur le fond Ossonce, Inszenierung: Alain Leitung: Alexander Liebreich rung: Corinna von Rad Niederrheinische Sinfoniker, Garichot Leitung: Graham Jackson 5.2.2012 Salzburg (Landestheater, 18.2.2012 Singapur (auch 6.3. Krefeld; 7./8.3.2012 17.3.2012 Koblenz (Premiere) Premiere) Ludwig van Beethoven: Mönchengladbach) Georg Friedrich Händel: Georg Friedrich Händel: Imeneo Fidelio (konz.) Acis and Galatea Musikal. Leitung: Matthew Halls, Singapore Symphony Orchestra, 3.3.2012 Lüneburg (Premiere) Musikal. Leitung: N. N., Inszenie- Inszenierung: Nina Kühner Leitung: Lan Shui Wolfgang Amadeus Mozart: rung: Christina Gassen Don Giovanni 6.2.2012 Lausanne 19.2.2012 Lausanne (Premiere) Musikal. Leitung: Urs-Michael 19.3.2012 Amsterdam (Premiere) Dieter Ammann: A(tenir)tension Georg Friedrich Händel: Alcina Theus, Inszenierung: Hajo Georg Friedrich Händel: Trio Contexto Musikal. Leitung: Ottavio Fouquet Deidamia Dantone, Inszenierung: Marco Musikal. Leitung: Ivor Bolton, 8.2.2012 Oslo ( Norwegian Santi 7.3.2012 Sydney Inszenierung: David Alden Academy of Music, Premiere) –> Matthias Pintscher: towards Wolfgang Amadeus Mozart: 19.2.2012 Wien (Theater an der Osiris (Austral. Erstaufführung) 22.3.2012 Braunschweig (Premiere) La finta giardiniera Wien, Premiere) Sydney Symphony Orchestra, Zdenek Fibich: Šárka Christoph Willibald Gluck: Leitung: Matthias Pintscher Musikal. Leitung: Sebastian Telemaco (auch 8.3.2012) Beckedorf, Inszenierung: Akademie für Alte Musik, Konstanze Lauterbach Musikal. Leitung: René Jacobs, Inszenierung: Torsten Fischer

34 [t]akte 2I2011 2I2011

Termine (Auswahl) März 2012 März / April 2012 April / Mai 2011 Mai 2012

24.3.2012 Gelsenkirchen (Premiere) 31.3.2012 Magdeburg (Premiere) 28.4.2012 Gelsenkirchen (Premiere) 23.5.2012 Rennes (Premiere) Manfred Trojahn: Jacques Offenbach: Antonín Dvořák: Rusalka Wolfgang Amadeus Mozart: La Grande Magia Les contes d’Hoffmann Musikal. Leitung: Rasmus Le nozze di Figaro Musikal. Leitung: Lutz Radema- Musikal. Leitung: Kimbo Ishii-Eto, Baumann, Inszenierung: Musikal. Leitung: Ernest cher, Inszenierung: Gabriele Rech Inszenierung: Christian von Götz Elisabeth Stöppler Martínez Izquierdo, Inszenie- rung: Jean Liermier 24.3.2012 Zürich (Premiere) 31.3.2012 Salzburg (Osterfest- 28.4.2012 Darmstadt (Premiere) Christoph Willibald Gluck: spiele) Jacques Offenbach: 25.5.2012 Luzern (Premiere) Don Juan Georges Bizet: Carmen Les contes d’Hoffmann Georg Friedrich Händel: Orlando Musikal. Leitung: Theodor Musikal. Leitung: Simon Rattle, Musikal. Leitung: Martin Lukas Musikal. Leitung: Michael Guschlbauer, Choreographie: Inszenierung: Aletta Collins Meister, Inszenierung: John Dew Wendeberg, Inszenierung: Eva- Heinz Spoerli (auch 9.4.2012) Maria Höckmayr 28.4.2012 Witten (Tage für Neue 25.3.2012 Monte-Carlo 5.4.2012 Paris (Centre Pompidou) Kammermusik) 25.5.2012 Salzburg (Pfingstfest- –> Philipp Maintz: Wenn Steine sich Miroslav Srnka: Tree of Heaven –> Matthias Pintscher: Neues Werk spiele) gen Himmel stauen Solisten des Ensemble und Jack Quartet Georg Friedrich Händel: (Uraufführung) Intercontemporain (auch 31.10.2012, London, Giulio Cesare Otto Katzameier (Bariton), Wigmore Hall) Musikal. Leitung: Giovanni Orchestre Philharmonique de 7.4.2012 Radebeul (Premiere) Antonini, Inszenierung: Moshe Monte-Carlo, Leitung: Jean Peter Tschaikowski: Dornröschen 4.5.2012 Wien (Konzerthaus) Leiser, Patrice Courier Deroyer Musikal. Leitung: Michele Carulli, Franz Schubert: Alfonso und Choreographie: Reiner Feistel Estrella (konz.) 26.5.2012 Dresden (Premiere) 27.3.2012 Paris (Conservatoire du Mozarteum Orchester Salzburg, Wolfgang Amadeus Mozart: Centre Paris) 18.4.2012 Zürich (Tonhalle) Leitung: Ivor Bolton La clemenza di Tito Philipp Maintz: Naht, Tourbillon Bohuslav Martinů: Konzert Nr. 2 Musikal. Leitung: Tomáš Netopil, (Frz. Erstaufführung) für Violine und Orchester 5.5.2012 Hannover (Premiere) Inszenierung: Bettina Bruinier Ensemble Alternance Julia Fischer (Violine), Tonhalle Charles Gounod: Margarete (konz.) Orchester Zürich, Leitung: David Niedersächsiches Staats- 26.5.2012 Zürich (Premiere) 28.3.2012 Wien (Konzerthaus) Zinman orchester, Leitung: Ivan Repušic Wolfgang Amadeus Mozart: Thomas Daniel Schlee: (auch 19.4.2012) Die Entführung aus dem Serail Concertino für zwei Oboen und 11.5.2012 Tel Aviv (Premiere) Musikal. Leitung: Adam Fischer, Streichorchester 19.4.2012 Brüssel (Premiere) Christoph Willibald Gluck: Inszenierung: Thomas Langhoff Wiener Kammerorchester, Georg Friedrich Händel: Orlando Orfeo ed Euridice Leitung: Yanjia Huang B’Rock, musikal. Leitung: René Musikal. Leitung: David Stern, Jacobs, Inszenierung: Pierre Audi Inszenierung: Mariusz Trelinski 30.3.2012 Dublin (National Concert Hall) 21.4.2012 Berlin (Philharmonie) 13.5.2012 Basel (Premiere) –> Matthias Pintscher: towards Georges Bizet: Carmen (konz.) Georg Friedrich Händel: Osiris (Irische Erstaufführung) Berliner Philharmoniker, Leitung: Ariodante RTÉ National Symphony Simon Rattle La Cetra, Musikal. Orchestra, Leitung: Hannu Lintu Leitung: Andrea Marcon, 23.4.2012 Wien, Theater an der Inszenierung: Stefan Pucher 30.3.2012 Genf (Bâtiment des Wien (Premiere) Forces Motrices, Premiere) Ambroise Thomas: Hamlet 13.5.2012 Berlin (Komische Oper, Christoph Willibald Gluck/ Musikal. Leitung: Marc Min- Premiere) Hector Berlioz: Orphée kowski, Inszenierung: Olivier Py Georg Friedrich Händel: Serse Atelier Choral et Instrumental, Musikal. Leitung: Konrad Musikal. Leitung: Raphael Leite 27.4.2012 Dresden (Hochschule Junghänel, Inszenierung: Stefan Osório, Inszenierung: Antonio für Musik, Premiere) Herheim Gomes Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro 17.5.2012 Wien (Staatsoper, 31.3.2012 Luzern (Premiere) Premiere) Adolphe Adam: Le Toréador 27.4.2012 Lübeck (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: Musikal. Leitung: Florian Pestell, Wolfgang Amadeus Mozart: La clemenza di Tito Inszenierung: Johannes Die Entführung aus dem Serail Musikal. Leitung: Louis Langrée, Pölzgutter Musikal. Leitung: N. N, Inszenie- Inszenierung: Jürgen Flimm rung: Wolf Widder

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