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100 Jahre Frankfurter Tennisclub 1914 Palmengarten e.V.

EINe tennisgeschichte 100 Jahre Frankfurter Tennisclub 1914 Palmengarten e.V.

Die Tennisanlage im Frankfurter Palmengarten um die Jahrhundertwende inmitten von Bäumen, Wiesen und exotischen Pflanzen gehörte sicherlich zu den schönsten Sportstätten weit und breit.

2 Clubgeschichte Chronik

Eine Tennisgeschichte In turbulenten Zeiten gegründet, hat der FTC 1914 Palmengarten den Tennissport in Deutschland von den Anfängen an mitgestaltet und sich durch sportliche Leistungen hohes Ansehen erworben. Heute, nach 100 Jahren, bietet er seinen deutschen und internationalen Mitgliedern Leistungs- und Breitensport, gesellschaftliche Highlights und eine professionelle Jugendförderung.

3 Ernste Miene und Aufstellung in Reih und Glied: Damen- und Herrenmannschaft aus den Anfängen des FTC Palmengarten.

4 Clubgeschichte Chronik

Im FTC 1914 Palmengarten wurde deutsche Tennisgeschichte geschrieben.

Der weiSSe Sport wird geboren im Palmengarten wurden die ersten Deutschen Das moderne Rasentennis hat seine Ursprünge in Jugendmeisterschaften ins Leben gerufen. Das England. Auf der Insel wurde 1874 ein Set mit alles kam nicht von ungefähr: Denn von Beginn an zwei Schlägern, Bällen und einem Netz patentiert, das auf jeder ausreichend großen Wiese gespielt werden konnte. Zunächst war das Spiel ein gro- ßer Partyspaß, wohl deshalb verbreitete es sich so rasch. 1884, also nur zehn Jahre später, war Tennis schon in Frankfurt angekommen. Die Stadt ließ für den neuen Sport, den man in weißer Kleidung betrieb, zwölf Mietplätze im Palmengarten anle- gen. Damals gehörte der Palmengarten mit 29 Hek- tar Grundfläche zu den größten botanischen Gärten Deutschlands – und die Tennisanlage inmitten von Bäumen, Wiesen und exotischen Pflanzen sicher- lich zu den schönsten Sportstätten weit und breit.

1895 beschrieb August Siebert, der damalige Direktor des Palmengartens, die Tennisplätze so: Die innere, vertieft angelegte etwa 6.200 qm große, von der Rennbahn umschlossene Rasenfläche wird im Sommer zu Lawn-Tennis und Croquetspiel ver- wendet, im Winter zu einer künstlichen Eisbahn Auszug aus dem FTC-Kassenbuch Juli 1914 hergerichtet… Ein einfaches Gebäude enthält neben Erfrischungen noch Kasse, Garderoben und Toiletten. begriffen die Mitglieder des Vereins das Spiel mit Im FTC 1914 Palmengarten wurde deutsche Ten- dem weißen Ball nicht nur als Partyspaß und Frei- nisgeschichte geschrieben. Der Verein gehörte zu zeitaktivität, sondern sie betrieben Tennis auch als den Mitbegründern des Deutschen Tennisbundes, Turnier- und Leistungssport.

5 Tennisbälle zu beschaffen, erwies sich nach dem Krieg als fast größte Herausforderung.

Vereinsgründung am Vorabend Albert Stoffel wurde zum Vorsitzenden gewählt. des Ersten Weltkriegs Gespielt wurde jedoch gar nicht im Palmengarten, Am 6. Mai 1914 unterzeichneten die Herren Albert sondern im Sportpark Taunusblick an der Eschers- Stoffel, Behrens, Kittel, Grasshoff, Karl Möbus, heimer Landstraße 219. Scharpf, Schütze und die Brüder Lohnert die Gründungsurkunde der „Frankfurter Lawn Ten- Das Gründungsjahr des Vereins stand unter einem nis Gesellschaft“ – die nicht lange Zeit darauf in tragischen Stern. Kurz bevor das erste Clubturnier „Frankfurter Tennisclub 1914“ umbenannt wurde. ausgetragen wurde, griffen die mitteleuropäischen

Clubhaus Palmengarten, 1920

6 Und dies alles 1919, dem ersten Jahr nach dem verlustreichen Krieg – einem Jahr des Hungers und der Entbehrungen nicht nur in Deutschland. Einladung zum FTC-Ball 1919 Die Mitglieder organisierten sogar ein Clubtur- nier – das zweite seit Bestehen des Vereins. Zum 21. November lud der „Vergnügungs-Ausschuss“ zu einem Ball in die „Loge Karl“ am Mozart- Nationen zu den Waffen. Infolge der Kriegsereig- platz unweit der Oper ein; der Dresscode schrieb nisse dachte kaum jemand mehr ans Tennisspielen, „Gesellschaftsanzug oder Cut-away“ vor. zudem wurden die meisten der aktiven Herren zum Militärdienst einberufen. 1918 kamen alle sportli- Tennisbälle zu beschaffen, erwies sich nach dem chen Aktivitäten an der Eschersheimer Landstraße Krieg als fast größte Herausforderung. Aus Kel- zum Erliegen. Die Zahl der Mitglieder sank von lern und Speichern kramten die Mitglieder uralte 100 auf 13. Nur einige Damen spielten noch Ten- Bälle hervor und pumpten sie nötigenfalls mit einer nis; und zwar nun auf den Mietplätzen im Palmen- Sonde wieder auf. Dann wurden sie den Spielern garten. Dieser Umstand führte später zur Übersie- überlassen – leihweise. delung des Vereins auf die Anlage im Herzen des Botanischen Gartens. Ein anderes Problem war die fortschreitende Inflation: Im Frühjahr 1923 stellte der Vorstand „Hat hier jemand Tennisbälle?“ Nachforderungen an aktive und passive Mitglie- Gleich nach Kriegsende gelang es den Herren Karl der in Höhe von je 38.000 bzw. 4.500 Mark, Möbus und Oskar Lohnert, den FTC zu reaktivie- außerdem setzte er die Aufnahmegebühr am ren. Die erste Mitgliederversammlung nach dem 9. Mai auf 10.000 Mark und schon am 6. Juni auf Krieg fand am 6. April statt, acht Tage später 20.000 Markt herauf. Und dies bei einem Kas- erklärte das Präsidium die Tennissaison für eröff- senbestand von rund 101 Milliarden Mark gegen net. Am 18. Mai feierte der Verein sein Stiftungs- Jahresende. fest im Palmengarten-Restaurant.

7 Goldene 20er-Jahre 1920 kehrte der Frankfurter Tennisclub in den Pal- mengarten zurück. Zunächst durften die Mitglieder die Hälfte der 16 vorhandenen Plätze nutzen; die anderen acht Plätze waren weiterhin der Allge- meinheit zugänglich. 1924 übergab die Palmengar- ten-Gesellschaft die gesamte Anlage in die Hände Otto Froitzheim und Ferdi Gosewich des FTC. Nachdem der Verein vier Plätze in zwei Centrecourts umgestaltet hatte, konnte auf insge- samt 14 Tennisplätzen gespielt werden.

Für den FTC waren diese Jahre die „Goldenen 20er“: Zwischen 1919 und 1924 stieg die Mitglie- derzahl auf insgesamt 124 Damen, Herren und Jugendliche an. Da viele starke Turnierspieler dem neuen Verein beitraten, nahm auch seine sportliche Bedeutung rasch zu. Das prächtige Clubhaus Villa Leonhardi, das 1806 errichtet und 1911 moderni- siert worden war, bot Raum für glanzvolle gesell- schaftliche Ereignisse. So entwickelte sich der FTC innerhalb weniger Jahre von einem lokalen Sportverein zu einem der renommiertesten deut- schen Tennisclubs.

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Erste sportliche Erfolge damaligen Spitzenspielern des Clubs. Bei den Ab 1921 veranstaltete der FTC ein „Allgemeines Damen waren vor allem die Weihemann-Schwes- Palmengarten-Turnier“. Ihm folgten nationale und tern, Ilse Friedleben (14-malige Deutsche Meiste- internationale Wettkämpfe, die den Verein selbst rin), Toni Weihemann und Anna Hemp, aber auch und den Palmengarten als Gartenanlage deutsch- Hanne Nüsslein überregional erfolgreich. landweit bekannt machten. , Otto Froitzheim, Oskar Kreuzer und der spätere Einen Namen machte sich der FTC in dieser HTV-Präsident Ferdi Gosewich zählten zu den Zeit auch als Ausrichter großer Jugendturniere.

Nach dem Ersten Weltkrieg stiegt die Mitgliederzahl rasch an und der Verein gewann schnell an sportlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. – FTC-Tennisspieler in den 1920er-Jahren.

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Die Geschichte der Deutschen Jugendmeister- wirtschaftliche, kulturelle und sportliche Leben. schaften nahm 1924 hier ihren Anfang; sie gingen Unter den Vereinsrundschreiben, die vormals aus dem Palmengarten-Jugendturnier hervor. „Mit sportlichen Grüßen“ schlossen, stand nun „Heil Hitler!“ Ende der 20er-Jahre war der FTC 1914 zu einem festen Bestandteil des Palmengartens geworden. Auch der FTC konnte sich den Verhältnissen nicht Unvergessen bleibt das Gastspiel der australischen entziehen. Viele jüdische Mitglieder mussten den Daviscup-Mannschaft 1929. Das Publikum sah ein Verein und das Land verlassen. Alle bisherigen hinreißendes Match des mehrfachen Wimbledon- Jugendverbände wurden aufgelöst und durch die Siegers gegen Otto Froitzheim. Aber Hitlerjugend ersetzt. Wie zwei Dekaden zuvor auch wenn gerade kein Spitzensport auf dem Pro- erhielten die meisten aktiven männlichen Spieler gramm stand, verfolgten die flanierenden Besucher ihren Stellungsbefehl zum Militäreinsatz. des Palmengartens mit regem Interesse das Treiben des Tennisvölkchens in Weiß. Schon zu Beginn des Weltkrieges fanden sich nur noch vereinzelte Tennisspieler im Palmengarten. Weltwirtschaftskrise und 1943 wurde zwar noch ein kleines Turnier aus- Zweiter Weltkrieg getragen, doch als das Bombardement Frankfurt Diese Idylle wurde Ende der 20er-Jahre gestört. Mit erreichte, musste der Spielbetrieb eingestellt wer- der 1929 hereinbrechenden Weltwirtschaftskrise den. Im Clubhaus wurde ein Lazarett unterge- radikalisierte sich die politische Lage in Deutsch- bracht. Das Ende des Krieges war auch das vorläu- land. Die bürgerlich-demokratischen Parteien zer- fige Ende des Vereins. splitterten, die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft, und auch über dem zu einer großen Tennisfamilie 1945 erklärten die amerikanischen Alliierten das zusammengewachsenen FTC zogen dunkle Schat- gesamte Palmengartengelände zum „Off-limits“- ten auf. Mit ihrer antisemitischen Ausrichtung Bereich: Der FTC war ausgesperrt. An Tennis- bestimmte die NSDAP bald das gesamte politische, spielen war nicht zu denken – bis der ehemalige

11 Zuschauer auf der Anlage des FTC Palmengarten 1952 mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Kalies (2.v.l.)

Blick auf einen Teil der 11 Tennisplätze im Palmengarten

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Platzmeister Karl Stephan von den Amerikanern Spitzentennis beauftragt wurde, für die alliierten Truppen einige Das vermeintlich „schwache Geschlecht“ gab fast wenige Plätze in einen bespielbaren Zustand her- von Beginn den Ton im Verein an; schließlich hat- zurichten. Aber bis zum 17. Februar 1951 – also ten die Damen den Palmengarten als idealen Sport- fast sechs Jahre nach Kriegsende – sollte es noch platz entdeckt und während des Ersten Weltkriegs dauern, bevor die Palmengarten-Gesellschaft dem die Vereinsaktivitäten am Leben erhalten. Die Verein die lang ersehnte Nutzung eines Teils der ersten Damen gewannen mehrfach die hessische Tennisanlage offiziell gestattete. Meisterschaft, stellten mit Margarethe Ambrosius

1953 wurde das Clubhaus wieder übernommen und ein 15-jähriger Pachtvertrag unterzeichnet. Der Verein hieß nun offiziell Frankfurter Tennisclub 1914 Palmengarten

Der Club erhält seinen Namen lange die Nummer 1 der hessischen Rangliste und Im selben Jahr setzten die Mitglieder – weitgehend mit Evelin Holdorf und Beate Leschke schon die in Eigenarbeit – zunächst vier Plätze instand. Ein Hälfte der hessischen Auswahl für die „Poensgen- Jahr später konnten wieder 11 Plätze bespielt wer- Spiele“. den. 1953 wurde das Clubhaus wieder übernommen und ein 15-jähriger Pachtvertrag für die Anlage im Die Damen waren seit 1960 absolute Spitze und Palmengarten mit der Stadt Frankfurt unterzeichnet. knüpften an die Erfolge der 20er- und 30er-Jahre Unterdessen hatte der Verein seinen Standort in den an. Bis 1973 wurde die Mannschaft elf Mal Hessen- Namen integriert und hieß nun offiziell „Frankfurter meister und stieg dann in die Regionalliga auf, in Tennisclub 1914 Palmengarten e.V.“ der sie ununterbrochen bis 1983 weiterspielen sollte. Aus dieser großen Ära sollen hier stell- Durch die Initiative einzelner und die Mitar- vertretend für alle Damen folgende Spielerin- beit vieler Mitglieder hatte sich der Verein ein nen genannt werden: Eva Pfaff, Irmgard Krauß, zweites Mal von einer erzwungenen Spielunterbre- Angela Ruschinsky, Beate Leschke, Helen Amos chung erholt. Bald genoss der FTC Palmengarten sowie Margarethe Ambrosius. wieder Ansehen und Achtung wie ehemals weit über die Grenzen Frankfurts hinaus.

13 Die Herren legten in den 60er-Jahren mit Spielern So holte der Verein den Daviscup-Spieler und wie dem mehrfachen deutschen Jugendmeister mehrmaligen Deutschen Meister Dieter Ecklebe Günther Meyer und Dieter Contzen den Grund- nach Frankfurt, später kamen andere Topspieler, stein für den langfristigen sportlichen Erfolg. wie der Wimbledon-Finalist Wilhelm Bungert und Bis 1974 spielten sie in Hessen ganz vorne mit, der Deutsche Meister 1965/66 Bernd Weinmann, waren 1962/63 auch Hessenmeister. Das Präsi- hinzu. 1974 stieg die von Dieter Contzen gecoachte dium unter Professor Hagenmüller beschloss Mannschaft in die gerade gegründete Bundesliga 1968, den Leistungssport stärker zu fördern und auf – und gewann ein Jahr darauf die Deutsche weitere Spitzenspieler für den FTC zu gewinnen. Vizemeisterschaft.

Regionalliga-Mannschaft in den 60er-Jahren. Hinten (v.l.n.r.): Eva Pfaff, Irmgard Krauß, Gerd Holle, „Mausi“ Mitlewski, Andrea Rudschinsky, Beate Leschke, Vorne: Helen Amos, Margarethe Ambrosius

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Sechs Jahre spielte der FTC Palmengarten in der Spitzentennis zurück und konzentrierte sich auf Bundesliga. Neben Bungert und Ecklebe gehörten die Förderung des eigenen Nachwuchses und auf Spieler wie Peter Dinckels, Gideon Hilb, Rainer den Breitensport. Klerx, Gerd-Elgo Klieme, Klaus Koch-Schwarz, Wolfgang Popp, Dirk Vestweber und Stefan Zielen Fünf Jahre spielten die Herren dann in der Oberliga – zur Mannschaft; an Nr. 1 spielte der junge Austra- stets mit dem Ziel vor Augen, den Aufstieg zu schaf- lier Rod Frawley. 1981 zog sich der Tennisverein fen. 1987 zogen sie schließlich in die zweithöchste aus finanziellen Gründen aus dem gesponserten deutsche Spielklasse ein.

Bundesliga-Mannschaft 1974 (hinten v.l.n.r.): Coach Dieter Contzen, Bernd Weinmann, Gerd-Elgo Klieme, Rod Frawley, Dieter Ecklebe, Peter Dinckels, Wilhelm Bungert; (vorne v.l.n.r.): Gideon Hilb, Wolfgang Popp, Klaus Koch-Schwarz.

15 Der Umzug nach Eschersheim ist ein Wendepunkt in der Tradition des Clubs. Durch viel persönlichen Einsatz gelang es dem damaligen Vorstand, auch auf der neuen Anlage ein außergewöhnlich attraktives und großzügiges Ambiente zu schaffen.

in den Berkersheimer Weg Ungeachtet der sportlichen Erfolge stand jedoch zu verlagern; denn der Palmengarten sollte als fest, dass der FTC Palmengarten umziehen Erholungsraum für eine breite Öffentlichkeit aus- musste. Am 22. Oktober 1989 – 75 Jahre nach gebaut werden. Die Stadt verlängerte den Pacht- Gründung – wurde auf den Plätzen im Palmen- vertrag zwar noch einmal bis 1975, dann aber garten der letzte Ball geschlagen. Schon seit 1969 schickte sie dem Verein die finale Kündigung hatten Vertreter der Stadt Frankfurt erste Pläne ins Haus. Und die langwierige Suche nach einem diskutiert, den FTC an einen anderen Standort Ersatzgelände begann.

Clubhaus Palmengarten, 1980

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Einerseits musste sich das neue Areal in städtischem 2. Bundesliga-Mannschaft: hinten (v.l.n.r.) Trainer und Besitz befinden und von Behörden, Verbänden und Coach Torsten Hamm, Caroline Christian, Stefanie den diversen Interessenvertretern als Sportanlage Barfeld, Anouschka Popp. Vorne (v.l.n.r.) Eva Pfaff, akzeptiert werden. Andererseits sollte es natürlich Kerstin Renneisen, Jeanine Christian, Gabriella Mach auch den Vorstellungen der Mitglieder entsprechen, hatten doch die Plätze in einem von viel Grün und mit viel Energie und Herzblut zum Erfolg geführt. Blumen umgebenen Park einen ganz besonderen Die Arbeiten begannen 1988. Vier Jahre sollte es Charme. Und mit dem historischen Clubhaus, der dauern, bis die offizielle Eröffnung an der neuen Villa Leonhardi, besaß der FTC ein Kleinod, um das Adresse am Berkersheimer Weg am 23. Mai 1992 mancher andere Tennisverein ihn beneidete. stattfinden konnte. Auf einem Areal von 36.000 Quadratmetern – viermal so groß wie die Fläche Sicherlich stellt dieser Umzug einen Wendepunkt im Palmengarten – verfügt der FTC Palmengarten in der Tradition des Clubs dar. Doch durch viel per- seitdem über 17 Sandplätze und fünf feste Hallen- sönlichen Einsatz gelang es dem damaligen Vor- plätze, moderne Umkleide- und Duschräume mit stand und den Planern, auch auf der neuen Anlage Sauna und Fitnessraum sowie einem gut ausge- im Frankfurter Stadtteil Eschersheim ein außerge- statteten Tennis-Shop. Die attraktive „Clublounge“ wöhnlich attraktives und großzügiges Ambiente zu wird wegen der ausgezeichneten Küche und der schaffen. In der Verantwortung waren der Präsi- dort stattfindenden Geselligkeiten gern auch von dent Dr. Joachim Bredereck sowie die Vorstände Nicht-Tennisspielern frequentiert. Den Zusatz Klaus Alof, Ralph Hess, Gerhard Pöhler, Reinhard „Palmengarten“ führt der Verein weiter im Namen Przibilski, Dieter Spindelböck und Heinz Stephan: – als Reminiszenz an einen Ort, der für die älteren Sie alle haben das gemeinsame Projekt über meh- Clubmitglieder nicht nur Sportstätte, sondern auch rere Jahre hinweg in zahllosen Stunden Freizeit und eine Art Heimat gewesen war.

17 Sportliche Erfolge Sportlich schloss der Verein fast nahtlos an die Zeit Popp, Meike Babel, Petra Winzenhöller, Stefa- vor dem Umzug an. Die Damenmannschaft spielte nie Meyer, die Schwestern Jeanine und Caroline 1994 bis 2003 in der Regional-, später 2. Bundes- Christian und Kerstin Renneißen in der 2. Bun- liga. Angeführt wurde sie von Eva Pfaff, der wohl desliga auf. erfolgreichsten Spielerin, die je im FTC 1914 Palmengarten gespielt hat. Neben ihr schlugen Bei den 1. Herren konnte die 1987 erreichte Spiel- Spielerinnen wie Laura Ganzer, die mehrfache klasse für die folgenden zehn Jahre gehalten wer- hessische Meisterin und aus Ungarn stammende den. Leistungsträger dieser Ära waren zunächst Gabriella Molnar, spätere Mach, Anouschka Gilad Bloom, Dominik Böttcher, Christian Marten,

Endrunde zur 1. Bundesliga, 1994. Hinten (v.l.n.r.): Christian Schneider, Christian Marten, Shahar Perkiss, Dominik Böttcher, Patrick Gottesleben, Philipp Stockhoff, Claus Düppe; vorne (v.l.n.r.): Christian Lahrtz, Nils Koitka, Christoph Pöhler, Fitness-Coach Rolf Heimroth

18 Teilnehmer des Junior World-Ranking-Turniers

Philipp Stockhoff, Steven Althaus, Claus Düppe, die Geschäfte kommissarisch weiter. Seit 2003 leitet Norbert Stamm, Torsten Hamm und Uwe Biehl. Dr. Ingo Mantzke die Geschicke des Vereins; und er Im Lauf der Jahre kamen immer neue Spitzenspie- trat kein leichtes Erbe an. ler hinzu, unter anderem Shahar Perkiss, Christian Schneider, Michael Dallmann, Nils Koitka, Chris- Denn der Tennisboom der Ära von , tian Lahrtz, Christoph Pöhler, Alexander Waske, Boris Becker und Michael Stich hatte sich merklich Patrick Gottesleben und Shlomo Glickstein. abgekühlt. Tennisspielen und die Mitgliedschaft in einem Club war bei vielen Menschen in Frankfurt 1993 bis 1995 veranstaltete der FTC Palmengarten mit seinem vielfältigen Freizeitangebot nicht mehr das „Junior World-Ranking-Tournament“, ein inter- attraktiv. So stand für den Vorstand um Dr. Ingo nationales Jugendturnier, von dem einige Teilneh- Mantzke fest: Der FTC 1914 Palmengarten musste mer – wie Andrea Petkovic und Tomas Berdych – mit der Zeit gehen und sich wandeln. Er sollte zu später in die Weltelite vorstoßen sollten. Viele große einem Club werden, der sowohl sportlich als auch Namen aus der Welt des weißen Sports besuchten gesellschaftlich einen deutlichen Mehrwert für seine in diesen Jahren den FTC oder trainierten auf der Mitglieder schafft. Und genau dadurch sollte er auch Anlage, darunter , Nicole Provis, Niki zu einem Anziehungspunkt für die vielen internatio- Pilic, Marty Riessen, Jim Courier, John McEnroe, nalen Bürger Frankfurts werden. Anders Jarryd und Mary Joe Fernandez. Kooperationen mit der Fitness-Company, dem Jahre des Wandels Internationalen Tennis Club, dem Wirtschaftsclub Am 25. Mai 2001 verstarb unerwartet der langjäh- Rhein-Main, dem International Bankers Forum und rige Präsident Dr. Joachim Bredereck. Ein Jahr führte der Europäischen Schule waren der richtige Schritt der stellvertretende Vorsitzende Karl Otto Linz in diese Richtung.

19 Fed Cup Deutschland gegen China, 2009: Blick auf den FTC-Centrecourt

Sehr wichtig für den Verein ist auch die japanische niere ohne Ranglistenpunkte – dafür mit viel Spaß: Community. Längst ist der Club für alle in Frank- Finanzplatz-Cup, Ehepaarturnier, KIA-Mixed- furt ansässigen sportbegeisterten Japaner eine feste Turnier. Doppelturniere in Halle und auf Sand Anlaufstelle. Und mit seiner Soft-Tennis-Initiative zogen seit 2004 nicht nur die FTC-Mitglieder, son- hat auch der Trainer Uwe Biehl neue Wege einge- dern Tennisspieler von nah und fern an. schlagen. Außerdem gelang es dem Vorstand mit seinem Selbstverständlich wurde seitdem weiterhin vor Geschäftsführer, dem früheren DTB-Trainer Jür- allem Tennis gespielt, viele Mannschaften nahmen gen Hackauff, den FTC Palmengarten zum Aus- engagiert und erfolgreich an den Punktspielen teil. tragungsort für Spitzentennis zu machen. In bester Daneben setzte der Vorstand aber auch auf Tur- Erinnerung sind noch die spannenden Fed Cup-

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Partien Deutschland gegen China (3:2) und gegen In lauen Sommernächten genoss man großforma- Frankreich (2:3), die den Centrecourt bis auf den tige Filmvorführungen, Tennis spielte dabei immer letzten Platz füllten. eine Rolle – wie in Woody Allens „Matchpoint“. Ein Highlight war in den vergangenen Jahren das Viele Gäste trafen sich im FTC auch zu gesell- SHARETY-Turnier. 2013, zum Beispiel, traten schaftlichen Events. Mehrere Jahre war hier eine Weltstars von einst sowie die aktuelle deutsche Fed Veranstaltungsreihe des Deutschen Filmmuseums Cup-Mannschaft kostenlos an und erspielten zuguns- unter dem Motto „Kino an anderem Ort“ zu Gast. ten krebskranker Kinder einen sechsstelligen Betrag.

Hessenmeister des FTC 1914 Palmengarten

Seit 1969 führt der Hessische Tennis-Verband eine Liste der Hessenmeister. Unten finden Sie eine Übersicht – und auf den Folgeseiten fünf unserer Spitzenspieler.

1969 Evelyn Holdorf 1992 Maike Babel (Halle), Gabriella Mach 1970 Dieter Ecklebe 1993 Claus Düppe (Halle), Gabriella Mach 1972 Dieter Ecklebe, Irmgard Krauß 1994 Philipp Stockhoff (Halle), 1975 Rod Frawley, Helen Amos Maike Babel (Halle) 1976 Rod Frawley 1998 Gabriella Molnar (frühere Mach) 1977 Peter Dinckels 2001 Petra Winzenhöller (Halle) 1979 Dirk Vestweber, Eva Pfaff 2005 Maximilian Abel (Halle) 1980 Rod Frawley 2006 Maximilian Abel 1981 Helen Amos (Halle) 2010 Maximilian Abel (Halle) 1982 Claudia Lüer (Halle) 2013 Maximilian Abel (Halle) 1987 Anouschka Popp (Halle) 2013 Maximilian Abel 1988 Anouschka Popp 2014 Constantin Christ (Halle)

21 Wolfgang Popp Claus Düppe, Philipp Stockhoff

Wolfgang Popp gewann zwar keinen Hessenmeis- Philipp Stockhoff (rechts) spielte schon als Kind ter-Titel, aber er wurde mehrmaliger Deutscher im FTC Palmengarten. In den 90er-Jahren war er Meister im Einzel und im Doppel. Als Jugendlicher Mitglied der erfolgreichen Regionalliga-Mann- trainierte er bereits im FTC bei Dieter Ecklebe und schaft. Hessenmeister in der Halle wurde er 1994, war u.a. Jugend-Europameister. In der Bundesliga- ein Jahr zuvor holte sich sein Mannschaftskollege Mannschaft des FTC war Wolfgang Popp einer Claus Düppe (links) den Titel; im selben Jahr der Spitzenspieler, bis er 1983 zum TC Blau-Weiß siegten sie gemeinsam im Doppel (Foto). Neuss wechselte. Für Deutschland spielte er von 1982 bis 1984 im Daviscup-Team.

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Gabriella Molnar

Die sechsfache Hessenmeisterin (4 Mal Einzel, 1 Mal Doppel, 1 Mal Mixed) spielte viele Jahre in der Bundesliga-Mannschaft des FTC. Als Profiten- nisspielerin (1988-2001) war ihre beste Weltranglis- tenposition Nr. 183. In Ungarn, ihrem Heimatland, war sie die Nr. 1. Gabriella Molnar hatte wäh- rend ihre Zeit im FTC viele Fans: Ihre präzisen Schläge und ihr kämpferisches Spiel begeisterten die Zuschauer.

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Links: Tennisspaß für FTC-Kinder. Hier mit den Trainern Torsten Hamm, Christian Marten und Vincent Corbinais.

Im Jubiläumsjahr trainieren mehr als 200 Kinder und Jugend- Führende Tennis-adresse liche im FTC Palmengarten. Im 100. Jahr seines Bestehens hat sich der FTC Palmengarten als moderner Tennisclub etabliert. In Deutschland gehört er zu den ersten Adressen für Engagement für die Jugend sportlich ambitionierte und gesellschaftlich enga- Heute ist der FTC Palmengarten auch sportlich gierte Spieler; in Frankfurt und Umgebung ist er ein wieder auf dem Weg nach oben. Die 1. Herren Anziehungspunkt für viele Angehörige der interna- mit dem früheren Deutschen Meister Maxi Abel, tionalen Financial Community. Wettkampfspieler dem lettischen Daviscup-Spieler Andis Juska und finden im Club sportliche Herausforderungen – in dem aktuellen Hessenmeister in der Halle Constan- aktuell rund 50 Mannschaften, darunter die Hessen- tin Christ an der Spitze gilt in der Hessenliga als liga-Mannschaft der 1. Herren und die Verbands- heißer Aspirant auf den Aufstieg. liga der 1. Damen –, Freizeitspieler schätzen es, mit Freunden oder der Familie einfach nur „Bälle Zudem setzt sich der Vorstand – besonders Jugend- zu schlagen“ und anschließend auf der großzügigen wart Prof. Stefan Zielen, der in seiner aktiven Zeit in Clubterrasse zu entspannen. der Bundesliga-Mannschaft des Clubs spielte – für ein professionelles Jugendförderungsprogramm ein. Deshalb ist es sicher kein Zufall, dass der FTC Pal- Die Folge: Während im Jahr 2000 im FTC Palmen- mengarten nun auch Mitglied in der 2009 gegrün- garten nur rund 30 Kinder und Jugendliche trainier- deten Gruppe „Leading Tennis Clubs of Germany“ ten, sind es im Jubiläumsjahr mehr als 200. Und die ist, der in Deutschland ansonsten nur noch der Hessenmeister bei den Junioren kamen in den Jah- Rochus Club Düsseldorf, der TC Blau-Weiss Ber- ren 2012 und 2013 vom FTC Palmengarten, um nur lin, ETUF Essen, der TK Grün-Weiß Mannheim einen Erfolg dieses Engagements zu nennen. und der MTTC Iphitos München angehören.

25 100 Years Frankfurter Tennisclub 1914 Palmengarten e.V. A tennis history

Founded on the eve of World War I, Frankfurt Tennis Club (FTC) soon recorded the sizeable number of 100 members. Although the city of Frankfurt had opened rental courts in the midst of their municipal gardens, it took the FTC until 1920 to move into the charming surroundings of Palmengarten, where 14 courts and 2 centre courts were at the club’s disposal.

The 1920s proved to be golden, indeed. The club attracted top players from everywhere, for FTC members regarded tennis not just as a pastime activity, but also as a competitive sport. Gottfried von Cramm, Otto Froitzheim, Oskar Kreuzer, and Ferdi Gosewich headed the men’s team. In the ladies’ team, the Weihemann sisters – Ilse Friedleben (14 times German Champion), Toni Weihemann, and Anna Hemp – as well as Hanne Nuesslein were the most prominent players.

The 1930s then cast their dark political shadows over the big happy tennis family. The Jewish members had to leave the club and, often, the country. During World War II tennis came to a complete standstill, as the bomb war hit Frankfurt heavily and the majority of the active men had to serve in the army. The end of the war marked also the temporary end of FTC.

In 1945, US Allies started preparing a few courts for their military personnel, while Germans were off limits until 1951. In the years to come, members repaired court after court all by themselves, and then reopened the club pavilion, which had been a military hospital in the years before. After a while, FTC recovered from the aftermaths of war and regained its former profile and nation-wide reputation.

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From an athletic point of view, the 1960s and 70s were most successful: The ladies’ team was top-ranking in Hessia and won the Hessian Championship several times in a row, as did the men’s team. At this stage, the club management and its chairman Professor Hagenmueller had the idea of establishing a premium team, capable of competing in the National Tennis League (Bundesliga). players such as Dieter Ecklebe, Wilhelm Bungert, and Bernd Wein- mann joined the club and made the dream come true. In 1974, FTC’s men’s team coached by Dieter Contzen celebrated its promotion to the premier league.

With number 1 player Rod Frawly from Australia, the men kept competing in the premier league for 6 years. However, the course of the 1980s put an end to sponsored top tennis in the club, as more and more members disapproved of the considerable costs. At the same time, another problem started to keep the management busy: as city councillors discussed plans to expand Palmengarten for public use, FTC sooner or later would have to face a complete relocation. So, an intricate and tedious search for a new sports ground began.

On 22 October 1989 – 75 years after its foundation – FTC members hit the last ball in Palmengarten. The relocation certainly marks a watershed moment in the club’s tradition. However, club managers, architects, and project developers were highly committed and eventually created an equally attractive and generous atmosphere on the new sports ground in Frankfurt-Eschersheim. The former chairman Dr Joachim Bredereck plus further club management members Klaus Alof, Ralph Hess, Gerhard Poehler, Reinhard Przibilski, Dieter Spindelboeck, and Heinz Stephan were in charge.

From the start of the excavations in 1988, it took 4 more years until the opening at the new address, Berkersheimer Weg 106, could be celebrated. Situated on 36.000 square meters, the modern tennis facilities, including 17 outdoor and 5 indoor courts, are 4 times bigger than the old sports ground. Still, many members are feeling a sort of nostalgia, when remembering the Palmengarten times – the old premises weren’t simply a playing field, they also were a spiritual home to many.

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Athletically, FTC almost seamlessly followed up with the era before the relocation. World class player Eva Pfaff with mates like Gabriella Molnar, Anouschka Popp, Meike Babel, Petra Win- zenhoeller, Stefanie Meyer, Jeanine and Caroline Christian, Laura Ganzer as well as Kerstin Renneissen successfully headed the ladies’ team; the men performed comparably well with players such as Shahar Perkiss, Claus Dueppe, Steven Althaus, Nils Koitka, Christoph Poeh- ler, Alexander Waske, Patrick Gottesleben, and Shlomo Glickstein, to name just a few.

On 25 May 2001, longtime chairman Dr Joachim Bredereck passed away. After the tem- porary chairmanship of Karl Otto Linz, Dr Ingo Mantzke took over in 2003 – and inherited quite a few challenges. As the boom years of German tennis, brought about by players like Steffi Graf, Boris Becker, and Michael Stich, were over, playing tennis and being a club member ceased to be as attractive as it has been. Therefore, it was quite clear to the club management that FTC had to adjust to the new situation, adapt its offerings and provide its members added value besides tennis.

Co-operations with institutions and other sports clubs were steps in this direction. More- over, FTC opened its doors for social events, organised motto parties, offered its mem- bers and external audiences the club, for instance as a stage for open air cinema.

However, tennis has always been first and foremost. Some 50 teams are competing regularly in various leagues, the club’s systematic training programme for kids and youngsters has pro- ved most attractive and increased the headcount of new members considerably. Top tennis could be watched at 2 Fed Cup matches, when the German team played China (3:2) in 2009 and France (2:3) in 2010. Today, with former German Champion Maxi Abel, Lettish Davis Cup player Andis Juska, and current Hessian Indoor Champion Constantin Christ, FTC’s men’s team is hopefully on its way back to the top.

To conclude, the year of its centenary sees FTC 1914 Palmengarten as a lively sports club, the ideal place for competitive and leisure oriented players – and as a leading address for tennis enthusiasts from just about everywhere.

29 Der FTC Palmengarten am Berkersheimer Weg in Frankfurt-Eschersheim direkt nach dem Umzug in den 1990er-Jahren. Noch waren Bäume und Sträucher nicht eingewachsen. Heute erfreuen sich die Mitglieder einer parkähnlichen Anlage, die den Zeiten im Palmengarten kaum nachsteht.

30 Clubgeschichte Interview

Heinz, Du hast die große Chronik über die Grün- Teils der Chronik – an den Club herantrat, haben dung des FTC Palmengarten bis zum Umzug des wir das Material gesichtet und mit vielen Zeitzeu- Clubs nach Eschersheim verfasst. Wie war die gen gesprochen. Im Nachlass von Dr. Jochen Bre- Dokumentenlage? dereck, dem langjährigen Präsidenten des Clubs, In der Villa Leonhardi, dem alten Clubhaus, gab fanden wir noch eine Umzugskiste mit neueren es mehrere Aktenmeter Dokumente, die während Fotos und einigen weiteren Dokumenten, aus der des Umzugs nach Eschersheim offensichtlich zum meine Frau die wichtigsten Schätze geborgen hat. großen Teil verloren gegangen sind. Nur einige alte Alben, Schriftstücke, Festschriften, Bundes- Der Club öffnete seine Tore zu Beginn des Ersten ligahefte etc. waren noch vorhanden. Als Werner Weltkriegs. Tennisspielen trotz Krieg – ging das Andreas – der Urheber der Idee und Verfasser eines überhaupt? Am 6. Mai wurde der Club gegründet. Nur wenige Monate später, am 1. August, hat das Deutsche Reich Russland den Krieg erklärt. Die Männer

Team spirit

Heinz Stephan and his wife Uschi have been looking after FTC Palmengarten’s archive since the club moved to Eschersheim in 1990. Heinz himself is the author of a comprehensive Club Chronicle. Moreover, as a professional project developer for Siemens power plants, he was in charge of the club’s relocation and the construction of the new sports ground. ”To get every- thing done in time, in budget and in quality had been the biggest challenges“, he notes. ”The first years on the new sports ground had been rather provisional“, Heinz says, ”a large tent served as pavilion and for taking a shower people had to go to a container.“ On the other hand, it was in those years that members felt a special club spirit, he remembers. With high appreciation Heinz refers to the late president Dr Jochen Bredereck: ”He used to be the rainmaker of those days, setting the club’s agenda in terms of organization, sport, friendship, human responsibility and social life.“

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