Kakteen-Gesellschaft
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März 1963 VII/VIII Sukkulentenkunde Jahrbücher der Schweizerischen Kakteen-Gesellschaft HERAUSGEGEBEN VON H. KRAINZ . ZÜRICH ALLE RECHTE VORBEHALTEN! Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet Städtische Sukkulenten-Sammlung Zürich 2 Schutzsammlung der Internationalen Organisation für Sukkulentenforschung (I. O. S.) Mythenquai 88 (beim Strandbad), Tel. (051) 23 75 71 Gegründet: 1931 Zurzeit über 3000 Arten in Kultur Hauptvertreter: Cactaceae, Crassulaceae, Mesembryanthe- maceae, Asclepiadaceae, Liliaceae, Euphorbiaceae usw. Viele Raritäten — Grosse Schauhäuser — Moderne Kasten- anlagen Umfangreiche Kakteensamen-Sammlung für For- schungszwecke (über 3000 Arten) — Samen- und Jungpflan- zen-Tauschverkehr mit privaten und öffentlichen Sammlun- gen in allen Ländern (kein Verkauf!) — Ansichtskarten (Photo-Postkarten) — Katalog — Führungen von Schulen, Vereinen und Gesellschaften bei Voranmeldung. Pflanzensammlung bei f r e i e m Zutritt täglich geöffnet: Werktags 8—12 und 14—17 Uhr Sonntags 10—12 und 14—17 Uhr Sukkulentenkunde VII/VIII Jahrbücher der Schweizerischen Kakteen-Gesellschaft März 1963 HERAUSGEGEBEN VON H. KRAINZ . ZÜRICH INHALT Seite Stauffer, H. U. Zur Lage der systematischen Botanik in der Schweiz . 3 Buxbaum, F. Die phylogenetische Stellung der Gattung Corryo- cactus Britton et Rose einschließlich Erdisia Britton et Rose . 6 Cullmann, W. Die Gattung Haageocereus. 17 Ritter, F. R. Islaya krainziana Ritter spec. nov. 31 Austrocactus hibernus Ritter spec. nov. 34 Gymnocalycium glaucum Ritter spec. nov. 37 Buining, A. F. H. Matucana mirabilis Buin. spec. nov. 39 Haageocereus multicolorispinus Buin. spec. nov. 41 Kladiwa, L. Das Toumeya-Problem und die eingezogenen Genera Navajoa und Turbinicarpus. 42 Franck, G. Das Genus Pediocactus (Britton et Rose) . 61 Simon, W. Neues und Strittiges . 69 Cullmann, W. Gibt es bei cephalienbildenden Kakteen eine strenge Trennung in cephaloide (fertile) und vegetative Zonen? . 75 Buxbaum, F. Konfusion um Cactus chlorocarpus H. B. K.. 76 Variabilität und Kakteen. 82 Schmid, E. Beobachtungen über Phototropismus bei Kakteen. 89 Herre, H. Kakteen- und Mesembryanthemum-Forschung, ein Vergleich. 92 Giftige Kakteen und giftige Mesembryanthemen Buining, A. F. H. Echinocactus famatimensis Speg.. 94 Buining, A. F. H. und Donald, J. D. Die Gattung Rebutia K. Schum. 96 Herre, H. Hinweis zur Kultur der Lithops-Arten im Win- ter . 107 Rauh, W. Über einige interessante Sukkulenten aus Kenia . 108 Janse, J. A. Bemerkungen zu einigen sukkulenten Euphor- bien. 127 Uitewaal, A. J. A. Bemerkungen zur Unterteilung der Gattung Adromischus Lemaire. 130 Schattat, L. Zum heutigen Stand der Kenntnisse der Gattung Kalanchoe . 134 Buchmann- Der VI. Kongreß der Internationalen Organisa- Felber E. tion für Sukkulentenforschung (I. O. S.) vom 5. bis 9. Juni 1961 in Barcelona . 138 Rupf, E. Buchbesprechung . 141 SCHWEIZERISCHE KAKTEEN-GESELLSCHAFT (Gegr. 1930) Geschäftsführender Hauptvorstand: Präsident und Sekretariat: W. Höch-Widmer, Liebeggerweg 18, Aarau Kassier: H. Meier, Winznau, Hauptstraße Postscheckkonto Basel V 3883 Redaktor und Vorsitzender des Kuratoriums des Wissenschaftlichen Fonds (Postcheckkonto Zürich VIII 42553): H. Krainz, Mythenquai 88, Zürich 2 ORTSGRUPPEN • EINZELMITGLIEDER Lichtbildervorträge in den Monatsversammlungen der Ortsgruppen Bibliothek Tagungen Monatlich erscheinendes Organ «Kakteen und andere Sukkulenten» Unverbindliche Auskunft über Mitgliedschaft erteilt das Sekretariat Diese Publikation ist durch Zuwendungen folgender Personen gefördert worden: M. Baumann, Prof. Dr. K. Beyeler, W. Bürgi, E. Brunner, Dr. E. Buchmann, M. Droll, Mme E. Dupraz, H. Erni, J. Fischer, G. Frey, Fr. Fussel, Frl. R. Glos, F. Hahn, Fr. E. Heer, W. Hoch, Fr. L. Huber, Dr. J. Jeuch, F. Isaak, Pfr. E. Iselin, Dr. R. Isenring, Dr. H. Kallilala, Dr. A. Keller, H. Konz, F. Krähenbühl, F. Krainz, Dr. E. Kretz, R. Leemann, A. Leist, W. Lüthi, Dr. R. Maag, H. Meier, Dr. C. Mettler, Dr. H. Meyer-Fröhlich, Frl. M. Meyer, G. Moll, W. Moser, F. Mül- ler, H. Münsterberg, G. Patzen, A. Péclard, A. Portmann, Dr. H. Pfosi, H. Renggli, F. Riviere de Caralt, G. Ross, A. Schatzmann, Prof. Dr. E. Schmid, W. Simon, Dr. J. R. Spinner, H. Spühler, Frl. I. Teufel, H. Thiemann, Fr. Dr. J. Tobler, M. von Rotz, F. Welten, Ing. F. Wild, Fr. M. Wysling, Fr. B. Zehn- der-Eisenberg; ferner durch die Ortsgruppen Baden, Bern, Freiburg, Luzern, Solothurn, Zürich und Zurzach der SKG. Zur Lage der systematischen Botanik in der Schweiz Von H. U. Stauffer In Hochschulkreisen und wissenschaft- der systematischen Botanik und ihre Ab- lichen Gremien wird nicht selten die Mei- grenzung gegenüber andern Teilgebieten nung vertreten, die Systematische Botanik der Botanik an einem Schema (Seite 4) er- sei als Wissenschaft weitgehend abgeschlos- läutert werden, wobei allerdings manche sen, es seien in dieser Disziplin keine funda- sich durchdringenden Beziehungen zwi- mentalen Probleme mehr zu lösen, sondern schen den einzelnen Disziplinen nicht zum höchstens noch einige bescheidene Lücken Ausdruck gebracht werden können. zu füllen. Tatsächlich lassen sich gerade in unse- Das Objekt jeglicher botanischer For- rem Lande manche äußerlichen Zeichen schung ist die Pflanze, die uns immer als eines Rückganges beobachten: einzelnes Individuum entgegentritt. Eine erste Aufgabe besteht darin, diese Indivi- Vor einigen Jahrzehnten gab es an allen Profes- duen in ihren Eigenschaften in jeder Bezie- su- -> unsern Hochschulen ordentliche Professo- hung zu erfassen, zuerst unabhängig, spä- Professo- ren für systematische Botanik. Davon sind ter auch in ihrer Verknüpfung mit der Um- gegenwärtig noch zwei vorhanden — beide welt. Dabei handelt es sich einerseits um in Zürich —, alle übrigen sind durch Lehr- Eigenschaften der Form, andererseits um stühle für allgemeine Botanik abgelöst wor- solche der Funktion, die wir entweder sta- den. tisch, als seiende, oder dynamisch, als wer- Die Zahl der Studenten, die das Gebiet dende im Verlauf einer Entwicklung, ver- als Hauptfach wählen, geht stark zurück. folgen können. Die Erfassung kann zugleich So wurden beispielsweise im Dezennium in ganz verschiedenen Größenbereichen er- 1904 bis 1914 am Institut für systematische folgen, was sich etwa an der Reihe der Mor- Botanik der Universität Zürich 24 Disser- phologie — Anatomie — Zytologie ablesen tationen ausgearbeitet, während im Zeit- läßt, die mit der weitern Verfeinerung des raum 1951 bis 1961 nur neun vorgelegt Instrumentariums bei der submikroskopi- wurden. Dabei hat die Zahl der Studierenden schen Morphologie ihren vorläufigen End- an der Fakultät im allgemeinen stark punkt erreicht hat. zugenommen, so daß der relative Rückgang noch deutlicher hervortritt. Auf das Erfassen folgt das Ordnen, und Dieser Rückgang bedingt als Folge auch, eben dies ist die Aufgabe der systematischen daß die Zahl der Biologielehrer, die syste- Wissenschaft. Dabei kann das Ordnungs- matische Botanik im Hauptfach studiert prinzip ganz beliebig gewählt werden, und haben, sehr zurückgeht und damit das Fach- es resultiert ein künstliches System, oder gebiet auch an den Mittelschulen mehr und aber es wird auf den Erkenntnissen eines mehr abgebaut wird. So haben neuerdings Werdens im Verlaufe einer Entwicklung einzelne Gymnasien das bisher obligato- aufgebaut und nähert sich dann einem na- rische Anlegen eines Schülerherbars aus türlichen System realer Verwandtschaft. dem Biologiepensum ausgeschlossen. Die- Dabei ist wesentlich, daß Benennungen und ser Abbau des Faches an den Mittelschulen Schaffung abstrakter Kategorien nicht wirkt sich wiederum ungünstig auf die Selbstzweck, sondern praktische Voraus- Zahl der Studierenden aus, da ja oft die setzung für den Vorgang des Ordnens sind. entscheidenden Anregungen für den Stu- Betrachten wir nun die Systematische dienentschluß in die Mittelschule fallen. Botanik weltweit und gehen wir einmal Man kann sich demnach füglich die Frage aus von den Publikationen der letzten Jahre stellen, ob die systematische Botanik als — wobei wir uns auf die Gefäßpflanzen Wissenschaft denn überhaupt noch zeit- beschränken wollen —, so fällt sogleich gemäß sei. die ungeheure Produktion von Floren in Bevor wir an die Beantwortung dieser allen Ländern und Kontinenten auf. Kaum Frage herangehen wollen, soll die Aufgabe ein Staat, in dem nicht solche Werke in 3 Vorbereitung, im Erscheinen oder kürzlich tung der Systematischen Bota- herausgekommen sind, kaum eine größere nik heute wohl größer ist denn je. Region, für die nicht entsprechende Pla- Wie aber steht es mit den rein wissen- nungen aufgenommen oder schon verwirk- schaftlichen Belangen? Gibt es noch we- licht sind! Aus der Fülle seien wenige Bei- sentliche ungelöste Fragen? Und wenn es spiele herausgegriffen, so für Mitteleuropa sie gibt, besteht irgendwelche Aussicht, die neu in Bearbeitung stehende Flora von ihrer Lösung näher zu kommen? Hegi, als Muster für die vielen Landesflo- ren, die vorzüglich redigierte Flora Neer- Es ist wissenschaftsgeschichtlich interes- landica, als Werke, die sich über Konti- sant, daß zu Anfang dieses Jahrhunderts nente oder Subkontinente erstrecken, die verschiedene Lehrschulen und Standard- Flora der UdSSR, von der bereits 25 Bände werke mehr oder weniger deutlich den An- vorliegen, die Flora Malesiana, wohl das spruch auf «abschließende Darstellung» er- hoben und damit viele völlig offene Frage- bedeutendste Floren-Unternehmen der Ge- stellungen in den Hintergrund gedrängt genwart, die in Vorbereitung stehende Flora wurden. Daß dabei allzuvieles gerade in Europaea und die geplante Flora