TOURISMUS-NACHRICHTEN MEDIENINFORMATION DER TOURISMUS MARKETING GESELLSCHAFT SACHSEN INDUSTRIEKULTUR IN SACHSEN

Industriekultur in Industriekultur in Sachsen Sachsen 1 Architektur in Sachsen – Ein Jahrtausend Willkommen zur Architektur-Reise durch Sachsen! Der Freistaat mit seiner 1000- Geschichte 2 500 Jahre jähirgen Kulturgeschichte hat wie kaum ein anderes Bundesland das gesamte Industriegeschichte 6 Architekturspektrum zu bieten – von Gotik bis modern-minimalistisch. Neben der Chemnitz- 14 Leipzig Region 18 Kunst und der Musik prägt dieser architektonische Facettenreichtum Sachsen als Dresden Elbland 20 Kulturreiseziel Nummer 1 in Deutschland. Erstmals hat die Tourismus Marketing Oberlausitz 24 Gesellschaft Sachsen eine Broschüre herausgegeben, die durch ein Jahrtausend Erzgebirge 29 32 Architekturgeschichte führt und unter dem Aspekt der touristischen Erlebbarkeit die Sächsische Schweiz 37 wichtigsten Meilensteine von gestern bis heute zusammengetragen hat. Reiseangebote 38 Weitere Veranstaltungen 40 Nach einer Einführung zur Architekturlandschaft Sachsen liegt der Schwerpunkt dieser Spezialausgabe der Tourismus-Nachrichten auf Sachsens Industriekultur.

Wir hoffen, Sie erhalten gute Anregungen zur Recherche und nutzen die Möglichkeit der Veröffentlichung unserer Beiträge. Sie finden die Tourismus-Nachrichten auch unter www.sachsen-tourismus.de. Bilder stehen Ihnen im Bildarchiv im Pressebereich unserer Website zur Verfügung.

Ines Nebelung, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 1

Architektur in Sachsen – Ein Jahrtausend Geschichte

St Annenkirche In Annaberg-Buchholz, © Katja Fouad-Vollmer Bild downloaden

Von Gotik bis Klassische Moderne Pressekontakt:

Dresden. Jeder kennt die weltbekannten Bauten wie die Frauenkirche, den Zwinger Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH und die Semperoper, manche wissen um elegante Dorfkirchen im Erzgebirge und Bautzner Straße 45 / 47 malerisch in Obstwiesen gesetzte Umgebindehäuser in der Oberlausitz. 01099 Dresden Stimmungsvolle Stadtbilder von Leipzig bis Görlitz, von Zwickau bis Zittau, von Ines Nebelung Pressesprecherin Torgau bis Meißen machen Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart spürbar. Tel.: +49 (0) 351-4917025 Industriearchitektur in Chemnitz unter anderem mit dem Gebäude des heutigen Fax: +49 (0) 351-4969306 presse.tmgs@sachsen- Sächsischen Industriemuseums und Leipzig mit der alten Baumwollspinnerei zeugen tour.de von der großen Industriegeschichte Sachsens. Und Architekturinteressierte www.sachsen-tourismus.de begegnen einem reichen Erbe der klassischen Moderne in der Architektur, der Kunst und im Design. Von der Gotik, Renaissance und Barock über den Jugendstil bis zum Neuen Bauen: markante Sehenswürdigkeiten machen ein Jahrtausend Architekturgeschichte erlebbar.

Höhepunkte der mittelalterlichen Baukunst Sie befinden sich in vielen namhaften Städten, sind filigran, hochstrebend und mit spitzen Bögen versehen – gotische Kirchen und Dome. Wie die berühmte Goldene Pforte am Freiberger Dom. Diese macht ihre unvergleichliche Synthese von Architektur und exquisiter Bauplastik zu einem absoluten Höhepunkt mittelalterlicher Kunst. Hinzu kommt der Dom selbst. Neben der bemerkenswerten hochgotischen Hallenarchitektur fallen besonders die sogenannte Tulpenkanzel von 1505 mit ihrer fantasievollen Gestaltung und die reich mit Bildern geschmückte „Bergmannskanzel“ von 1638 ins Auge. Ebenso sehenswert ist der einstige Chorraum, Grablege für neun protestantische Sachsenfürsten. Auf dem Hauptsims halten in 12 Metern Höhe 34 Engel Musikinstrumente in den Händen, der Großteil originale Renaissance- Instrumente. Eine Besonderheit ist ebenso der Dom St. Petri in Bautzen, erste Simultankirche Deutschlands. So ist der Chor für den katholischen und für den evangelischen Gottesdienst bestimmt. An der Elbe ist das Ensemble von

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Albrechtsburg und Dom der Stadt Meißen weithin sichtbar. Die Kirche gilt als einer der stilreinsten deutsch-gotischen Dome. Er verfügt über eine der reichsten und wertvollsten Ausstattungen sächsischer Kirchen. Der Weg nach Meißen lohnt sich Pressekontakt: darüber hinaus auch wegen der Spaziergänge durch geschlossen erhaltene Tourismus Marketing Altstadtgassen mit prächtigen Bürgerhäusern, über den weiten Marktplatz, am Gesellschaft Sachsen mbH Rathaus und an der Frauenkirche vorbei. Und auch der Blick in erzgebirgische Bautzner Straße 45 / 47 01099 Dresden Städte wie Annaberg-Buchholz mit der Annenkirche samt kostbarem Bergaltar und Ines Nebelung Schneeberg mit der Kirche St. Wolfgang und einem echten Cranach über dem Altar Pressesprecherin lohnt sich. Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0) 351-4969306 presse.tmgs@sachsen- Der Renaissance-Glanz tour.de www.sachsen-tourismus.de Die Stadt Torgau gilt als die schönste Renaissancestadt Sachsens. Schloss Hartenfels ist gar das älteste Renaissanceschloss Deutschlands. Seine Kirche wurde einst von Martin Luther geweiht. Die Elbe aufwärts, entwickelte sich Dresden unter Kurfürst August von Sachsen, nicht mit August dem Starken zu verwechseln, zu einer prächtigen Renaissance-Stadt. Das Residenzschloss ist eine Augenweide. Der Schlosshof, reich an Sgraffito-Malereien von italienischen Künstlern, bildet einen Glanzpunkt. Angrenzende Bauten wie der Renaissance-Stallhof mit seinen langen Arkadengängen zeugen ebenfalls vom glanzvollen Dresdner Hof. Die 1945 zerstörten, heute größtenteils wunderschön restaurierten Räume beherbergen Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, wie das Historische und das Neue Grüne Gewölbe und die Rüstkammer. Besucher entdecken hier den umfangreichsten Schatz an Kunst aus der Reformations- und Renaissancezeit. Im September werden die Paraderäume sächsischer Kurfürsten neu eröffnet.

Der Zauber des Barock Das wohl strahlendste Juwel des Dresdner Barock ist der Dresdner Zwinger. Architekten waren Matthäus Daniel Pöppelmann mit dem Bildhauer Balthasar Permoser. Sinnlich, verführerisch und elegant gruppieren sich die Gebäude um einen großen Gartenhof, in dem heute wieder wie damals Orangenbäumchen blühen. Kuppelbekrönte Pavillons verbinden sich mit lang gestreckten Galerieflügeln, die immer wieder mit reizvollen Details überraschen. Bauherr Friedrich August I., alias August der Starke und sein Nachfolger, Friedrich August II., förderten Architektur und Bildende Künste auf höchstem Niveau und machten Dresden zum Anziehungspunkt für Künstler aus dem In- und Ausland, deren Werke zusammen mit umfangreichen Ankäufen, wie Raphaels „Sixtinische Madonna“, den Grundstock der heute weltbekannten Kunstsammlungen bildeten. Die historischen Räume im Semperbau des Zwingers eröffnen nach ihrer Generalsanierung im Dezember neu. Die sächsischen Könige haben das Land auch mit Wehrfestungen, Jagdschlösschen und Lustvillen überzogen. Namhafte Vertreter sind Schloss und Park Moritzburg, Schloss und Park Pillnitz, Schloss Wackerbarth in Radebeul und der Schlossgarten in Weesenstein. Die wohl beeindruckendste Festungsanlage ist die Festung Königstein. Eines der großartigsten Beispiele der deutschen Gartenbaukunst des 19. Jahrhunderts hinterließ jedoch Hermann Fürst Pückler Muskau. Heute zählt der Pückler-Park samt Schloss zum UNESCO-Welterbe.

Semperoper und Leipzig: Paradebeispiele des Historismus Kenner wissen, dass die Dresdner Semperoper von Gottfried Semper am Theaterplatz ein Paradebeispiel für den Historischen Historismus ist. Ihre markante Fassade und der hoch aufragende Balkon, die schmucken Treppenhäuser, Umgänge und der Zuschauersaal machen das Dresdner Opernhaus zu einem der eindrucksvollsten Beispiele der Theaterarchitektur überhaupt. Und wussten Sie, dass Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 3

sich Leipzig als die architektonische Hauptstadt des deutschen Historismus bezeichnet? 10.000 der über 15.600 Kulturdenkmale Leipzigs gehören der Gründerzeit an. Zu nennen sind das Neue Rathaus, das ehemalige Reichsgericht Pressekontakt: und die Universitätsbibliothek, aber auch Bahnhöfe, monumentale Kirchen, Schulen Tourismus Marketing und Banken, und nicht zu vergessen das Völkerschlachtdenkmal, größter Gesellschaft Sachsen mbH Denkmalbau Europas. An den architektonisch beeindruckenden Messepalästen wie Bautzner Straße 45 / 47 01099 Dresden dem Städtischen Kaufhaus, dem Handelshof, der Mädler Passage oder Specks Hof, Ines Nebelung sind Wirtschaftskraft und Bürgerstolz Leipzigs als Stadt der ersten Mustermesse Pressesprecherin 1895 ablesbar. Das geschlossene System an innerstädtischen Passagen und Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0) 351-4969306 Durchgangshöfen ist einzigartig in Deutschland – perfekt geeignet zum Shopping. presse.tmgs@sachsen- tour.de www.sachsen-tourismus.de Sachsen hat Jugendstil Wer Jugendstil in reinster Form sucht, reist am besten nach Chemnitz. Während Industrie-denkmäler wie die einstige Werkzeugmaschinenfabrik der Gebrüder Escher, heute Sächsisches Industriemuseum, die wirtschaftliche Blüte des 19. Jahrhunderts dokumentieren, ist der Chemnitzer Kaßberg ein besonderes Vermächtnis aus dem 20. Jahrhundert. Er zählt zu einem der größten zusammenhängenden und aufwändig sanierten Gründerzeit- und Jugendstilviertel Europas. Es ist das Nobelviertel der Stadt und doch ohne Überschwang, zurückhaltend und wohlproportioniert. Von orientalischer Üppigkeit hingegen zeugt das so genannte Majolikahaus in der Barbarossastraße mit seinen glasierten Tontafeln. Ganz anders ist jenes international bedeutende architektonische Denkmal, in dem sich die streng lineare Ausformung des Jugendstils sehr rein verkörpert: die Villa Esche – einst Wohnhaus der Textilunternehmerfamilie Esche, erbaut 1903 vom belgischen Architekten und Künstler Henry van de Velde. Es gilt als Gesamtkunstwerk europäischen Ranges. Das wohl schönste Jugendstil-Warenhaus Deutschlands befindet sich im ostsächsischen Görlitz. Es ist das einzige seiner Epoche, das noch heute in seiner ursprünglichen bautechnischen Form existiert.

Bauhaus-Erbe und Ikonen der klassischen Moderne Wer Sachsen mit Blick auf diese Epoche der Aufbruchsstimmung besucht, entdeckt manche Besonderheit. Zum Beispiel die erste Gartenstadt Deutschlands, Hellerau, Produkt der Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst, mit dem Festspielhaus Hellerau. Ein Spaziergang durch diesen Dresdner Stadtteil mit seinen kleinen, von hübschen Vorgärten gesäumten Häuschen, öffnet heute den Blick für den zweckmäßig gestalteten Lebens-und Arbeitsraum dieser Zeit. Das frühere Kaufhaus Schocken in Chemnitz,1930 erbaut von Star-Architekt Erich Mendelsohn, beherbergt heute das Staatliche Museum für Archäologie. Das Wohnhaus Schminke in Löbau hingegen ist ein herausragendes Beispiel der „organischen Moderne“. Erbaut von Hans Scharoun, fehlt es in keinem Architektur-Lexikon. Man kann es besichtigen, darin feiern und übernachten. Ganz andere Akzente setzt im Oberlausitzer Niesky das Konrad-Wachsmann-Haus – eine Art Fertigteil-Holzhaus – schnell zu errichten und kostengünstig. Gern besuchen Gäste auch das Leipziger Grassimuseum für Angewandte Kunst und das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden.

Wiederaufbau und DDR-Moderne Nach schweren Kriegszerstörungen begann ein mühsamer Wiederaufbau der großen Städte, teilweise in glanzvollen Rekonstruktionsleistungen, aber auch in programmatischer Abkehr von historischer Bausubstanz. Und dennoch sind auch diese Leistungen heute Teil des historischen Erbes, seien es der Altmarkt und die Prager Straße in Dresden, die moderne Stadtlandschaft in Chemnitz oder das ehemalige Universitätshochhaus, die Oper und das Gewandhaus in Leipzig. Die Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 4

städtebauliche Gegenwart gestaltet sich nicht minder vielschichtig. Engagierte denkmalpflegerische Arbeit zeigt sich am Dresdner Neumarkt im Wiederaufbau eines zerstörten historischen Stadtbildes. Vielfältige Kreativität und Innovation bilden die Pressekontakt: zweite Facette heutigen Architekturgeschehens in Sachsen. Beispiele sind die Tourismus Marketing Gläserne Manufaktur von Volkswagen oder das Militärhistorische Museum in Gesellschaft Sachsen mbH Dresden mit seinem markanten Keil von Daniel Libeskind in der historischen Bautzner Straße 45 / 47 01099 Dresden Bausubstanz, das neue Paulinum, das Porsche-Werk und das Museum für Bildende Ines Nebelung Künste in Leipzig, das Kaufhaus Galerie Roter Turm in Chemnitz und viele mehr. Pressesprecherin Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0) 351-4969306 Ein Muss für Gäste mit Vorliebe für Architektur in Sachsen presse.tmgs@sachsen- Die Broschüre „Architekturlandschaft Sachsen“ stellt mit ihrem Überblick und den tour.de www.sachsen-tourismus.de zahlreichen vertiefenden Blicken das überaus reiche Architekturerbe Sachsens vor und lädt zu immer neuen Entdeckungsreisen durch diese faszinierende Kulturlandschaft ein. Der Industriearchitektur ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Als dritter Teil komplettiert er die hochwertige Broschüren-Reihe zu den in Deutschland einzigartigen Hotspots aus über 1.000 Jahren Kulturgeschichte mit den Themen Musik, Kunst und Architektur.

Alle Broschüren gibt es auch in englischer Sprache. Sie können kostenfrei bei der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen online unter www.sachsen-tourismus.de im Web-Shop, per E-Mail unter [email protected] und auch telefonisch. Sie sind in deutscher und englischer Sprache erhältlich.

Infos Bestellung Broschüre „Architekturlandschaft Sachsen, www.sachsen-tour.de

Termine im Bauhaus-Jubiläumsjahr in Sachsen:

02. März bis 02. Juni 2019 | Dresden ZUKUNFTSRÄUME. Kandinsky, Mondrian, Lissitzky in Dresden 1919 bis 1932

09. März bis 12. Mai 2019, Schloss im Fürst Pückler-Park Bad Muskau Designzentrum – Werkstatt für Glasgestaltung Weißwasser, Friedrich Bundtzen und seine Mitarbeiter

19. März 2019 die Ausstellung „Jan Tschichold – ein Jahrhunderttypograf? Blicke in den Nachlass" im Deutschen Buch- und Schriftmuseum

18. April bis 29. September 2019 | Leipzig „BAUHAUS_SACHSEN“

30. Juni bis 27. Oktober 2019 | Leipzig Druckkunst 1919. Das Bauhaus und seine Vorläufer im grafischen Gewerbe

04. Mai bis 04. August 2019 | Chemnitz Bauhaus: Textil und Grafik 1919 – 1933

29. September bis 01. Dezember 2019 | Chemnitz 7. Marianne Brandt Wettbewerb „Ich bin ganz von Glas“

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500 Jahre Industriegeschichte

Alte Baumwollspinnerei Leipzig, © Andreas Schmidt/LTM Bild zum Download

Industriearchitektur in Sachsen Pressekontakt:

Dresden. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden in Sachsen neben Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH den traditionell gewachsenen Handwerksstrukturen erste industrielle Großbetriebe. Bautzner Straße 45 / 47 Daraus entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts eine umfassende 01099 Dresden Industrialisierung großer Teile des Landes. Weil Sachsen zu den ältesten Ines Nebelung Pressesprecherin europäischen Industrieregionen zählt, weist der Freistaat ein besonders reiches Erbe Tel.: +49 (0) 351-4917025 an Industriearchitektur aus verschiedenen Epochen auf. Es reicht vom späten Fax: +49 (0) 351-4969306 presse.tmgs@sachsen- Klassizismus über verschiedenste Spielarten des Historismus bis hin zu Ikonen der tour.de Moderne. Die ältesten Wurzeln der Industrialisierung gehen bis ins Mittelalter zurück, www.sachsen-tourismus.de als im Erzgebirge der Silberbergbau und die Entwicklung der Glasindustrie rasante wirtschaftliche Transformationsprozesse in Gang setzten. Rund um Annaberg und entlang der Sächsischen Silberstraße dokumentieren technische Denkmäler wie der Frohnauer Hammer aus dem 16. Jahrhundert dieses faszinierende Erbe frühindustrieller Kulturgeschichte. Mit dem langsamen Ende des Silberbergbaus führte der Strukturwandel im Erzgebirge ab dem 17. Jahrhundert zu einem Aufblühen des Textil- und Holzhandwerks. Vor allem im Osterzgebirge wuchs daneben die Tradition des Holzwaren- und Spielzeughandwerks heran, die bis heute die Erzgebirgische Volkskunst prägt. Aus diesen Entwicklungen des Handwerks entstanden ab dem späten 18. Jahrhundert große Industriebetriebe. Im Chemnitzer Raum und an vielen Erzgebirgsorten eröffneten zahlreiche Baumwollspinnereien, bald darauf kam die metallverarbeitende Industrie hinzu. Diese bildet bis heute in Zwickau mit dem Fahrzeugbau und entsprechenden Zulieferbetrieben den prägenden industriellen Kern. Der Handelsplatz Leipzig entwickelte sich unterdessen ebenfalls zu einer schwergewichtigen Industriemetropole, vor allem durch eine starke Textilindustrie. Selbst in der Residenzstadt Dresden siedelten sich große Unternehmen an – hier allerdings vor allem Zweige der „sauberen“ optischen Industrie oder der Gesundheits- und Möbelbranche.

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Prunkende Wirtschaft

Die repräsentative Bernhard’schen Spinnerei in Chemnitz ist der älteste Industriebau Sachsens. Bereits 1800 nach Plänen von Johann Traugott Lohse fertiggestellt, Pressekontakt: erscheint die Anlage als frühklassizistische schlossähnliche Anlage mit Tourismus Marketing aufragendem, säulengeschmückten Mittelrisalit. Heute dient der Komplex nach Gesellschaft Sachsen mbH musterhafter Sanierung und Umbau als Seniorenresidenz. In Wurzen hat sich mit der Bautzner Straße 45 / 47 01099 Dresden Freiherrlich Lorenzschen Zuckerfabrik von 1812 ebenfalls ein Beispiel der frühen Ines Nebelung Industrialisierung erhalten und auch die Bauten der Baumwollspinnerei Höffer im Pressesprecherin erzgebirgischen Tannenberg zeugen bereits seit 1838 vom damaligen Wachstum in Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0) 351-4969306 Sachsen. presse.tmgs@sachsen- tour.de www.sachsen-tourismus.de Die große Zeit der Industriearchitektur begann freilich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Im ganzen Land entstanden ausgedehnte Betriebsanlagen, in denen die nüchterne Sachlichkeit der industriellen Arbeitswelten oft im Formenkleid des Historismus erschien, der repräsentative Architektur mit historischen Stilbezügen verband. Die 1882 fertiggestellte Flachsspinnerei Hirschfelde in Zittau beeindruckt etwa als Stilmix aus italienischer Frührenaissance und englischer Tudorgotik. Sie dient heute als Bildungsstätte des Internationalen Bunds. Auch das Industriemuseum Chemnitz zeugt mit seiner monumentalen Rundbogenarchitektur und dekorativen Klinkerfassaden vom Willen der frühen Industrieunternehmer zur repräsentativen Selbstdarstellung. In diesem Fall war es die Hermann und Alfred Escher AG Werkzeugmaschinenfabrik, die den eindrucksvollen Betriebskomplex 1907 errichteten ließ. Ebenso sehenswert ist die ehemalige Tuchfabrik in Crimmitschau, heute Sitz des dortigen Industriemuseums. Der geschlossen erhaltene Komplex offenbart beispielhaft die unterschiedlichen Bauphasen vom späten 19. bis zum Anfang des 20.Jahrhunderts und zeigt dabei den Übergang vom späten Historismus zur frühen Reformarchitektur.

Und gerade dieser Wandel vom späten Historismus über den Jugendstil bis zur frühen Moderne spiegelt sich in etlichen weiteren Beispiele der sächsischen Industriearchitektur wider. Die Nähfadenfabrik von 1904 in Zittau passt ebenso in diese Reihe wie die zwischen 1881 und 1906 entstandene Strumpfmaschinenfabrik Ludwig auf dem Chemnitzer Sonnenberg. Gleiches gilt für die um 1900 erbaute Trikotagenfabrik in Oschatz und die ehemalige Bleichert‘schen Braunkohlewerke aus dem Jahr 1912, die heute in Borna als Freizeitzentrum VULT genutzt werden. Ebenfalls bemerkenswert: der so genannte Conti-Bau der Wanderer-Werke in Chemnitz, den Erich Basarke 1912 für den Büromaschinenhersteller und Motorfahrzeugproduzenten entwarf.

In Leipzig sticht im Grafischen Viertel das ehemalige Reclam Karree hervor, das zwischen 1887 und 1905 nach Plänen von Max Bösenberg als Sitz des Reclam- Verlags errichtet wurde. Noch immer wird der Bau mit seinen gelb-roten Klinkerfassaden, der regelmäßigen Rundbogengliederung und den markanten Sandsteinrisaliten als Büro- und Geschäftshaus genutzt. Und noch immer prägt dieser Komplex ein ganzes Quartier. Ebenso eindrucksvoll werden die einstigen Buntgarnwerke in Leipzig-Plagwitz von den kräftigen Farben ihrer Ziegelfassaden am Ufer der Weißen Elster inszeniert. Die zwischen 1878 und 1908 errichtete Anlage entstand in mehreren Bauphasen zuerst unter der Federführung des Architekturbüros Pfeifer & Händel, später von Händel & Franke. Als einer der größten erhaltenen Textilindustriekomplexe Europas wurden die Buntgarnwerke zum

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leuchtenden Wahrzeichen des Strukturwandels: Im ehemaligen Industriebezirk

Plagwitz wurden sie nach gründlicher Sanierung zu einem gefragten Wohn- und Dienstleistungsstandort. Ebenfalls in Plagwitz ist der vom Jugendstil beeinflusste Pressekontakt: Bau der Maschinenfabrik Unruh & Liebig zu entdecken, mit reich gegliederter Tourismus Marketing Klinkerarchitektur und markantem Segmentbogen. Gesellschaft Sachsen mbH Bautzner Straße 45 / 47 01099 Dresden Um 1900 wurden die Industrieanlagen zunehmend zu Visitenkarten der Ines Nebelung Unternehmen, die durch ausdrucksstarke Architektur repräsentieren wollten. Das Pressesprecherin wohl markanteste Beispiel dafür stellt die ehemalige Zigarettenfabrik Yenidze am Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0) 351-4969306 Dresdner Elbufer dar, die heute als attraktiver Bürostandort dient. Die Pläne von presse.tmgs@sachsen- Hermann Martin Hammitzsch machten den Bau 1909 zum monumentalen Zitat tour.de www.sachsen-tourismus.de arabischer Moscheenarchitektur und etablierten ihn als Markenzeichen des Unternehmens. Im gleichen Jahr startete zwar der Bau der Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau, doch der Gegensatz zur Yenidze könnte größer kaum sein. Denn die Werkstättenanlage aus der Feder Richard Riemerschmids weist ganz programmatisch einen reformorientierten, zwar sachlichen, aber dennoch malerischen Charakter auf. Dieser sollte das Selbstverständnis jenes Herstellers qualitätsvoller industriell gefertigter Möbel verdeutlichen, der den wirtschaftlichen Kern der Gartenstadt Hellerau bildete. Eine vergleichbare frühmoderne Gestaltungshaltung zeigen auch die 1910 fertiggestellten Bauten des Dresdner Schlachthofgeländes von Hans Erlwein oder die Ernemann-Kamera-Werke in Dresden-Striesen, die Emil Högg gemeinsam mit Richard Müller entwarf. Ihr Bau wurde 1916 abgeschlossen und derzeit beherbergen die früheren Kamerawerke passenderweise die Technischen Sammlungen der Stadt Dresden.

Schau für neue Techniken Neben den Industriebetrieben etablierten sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert auch mehrere neu gegründete Ausbildungsstätten wie die Gewerbeschule in Chemnitz, aus der später die Technische Universität erwachsen sollte. Ihr Hauptgebäude entstand 1877 nach Plänen von Alwin Gottschaldt und zeigt sich mit repräsentativen italienischen Neorenaissanceformen. Die 1928 eingeweihte Chemnitzer Industrieschule von Friedrich Wagner-Poltrock demonstriert mit ihrem kraftvoll entworfenen Backsteinexpressionismus dann schon den vollzogenen Wandel zur Moderne. Gleiches gilt für den Baukomplex der Sächsischen Höheren Textilfachschule in Reichenbach im Vogtland. 1927 nach Plänen von Rudolf Ladewig fertiggestellt, vermittelt der langgestreckte, gestaffelte Ziegelbau zwischen Sachlichkeit und spätexpressionistischen Formen. Und selbstredend wurden damals auch neue Technologien zur Schau gestellt. So verdeutlichte der König-Friedrich- August-Ausflugsturms in Löbau schon 1854 das konstruktive Potenzial der Gusseisentechnik auf spektakuläre Weise. Weitgespannte Eisenkonstruktionen ermöglichten erstmals den Bau großer Flachkuppeln, etwa für die stadtbildprägenden Gasometer in Dresden und Leipzig. Der Bau in Dresden-Reick von 1908 ist heute als „Panometer“ zur Präsentation der großen Panoramamalereien von Yadegar Asisi umgebaut, in der Leipziger Roscherstraße steht ebenfalls noch eines dieser Bauwerke aus dem Jahr 1904. Dass sich technische Anlage, auch weniger nüchtern präsentieren können, bewies Architekt Georg Wünschmann 1907 in Leipzig: An der Weiße Elster inszenierte er das Palmgartenwehr als ebenso kraftvolles wie malerisches Zitat einer bebauten mittelalterlichen Brücke.

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Museumsreife Zwischenkriegsjahre

Nach dem Ersten Weltkrieg blühte die Industriearchitektur erneut auf. Nun entstanden Werks- und Verwaltungsgebäude in allen Varianten moderner Pressekontakt: Architektur. Monumentale Sachlichkeit zeigen beispielsweise die zwischen 1914 und Tourismus Marketing 1930 errichteten Erweiterungsgebäude der Zwickauer AG oder die von Paul Gesellschaft Sachsen mbH Wolf entworfenen Bauten des Dresdner Kraftwerks Mitte. Expressionistische Bautzner Straße 45 / 47 01099 Dresden Ausdruckskraft strahlen in Chemnitz die von Hans Poelzig entworfene Ines Nebelung Trikotagenfabrik Goeritz aus oder die Bauten der Schubert & Salzer Maschinenfabrik Pressesprecherin mit ihrem markanten Uhrturm. Enormen Gestaltungswillen spiegeln ebenfalls die Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0) 351-4969306 Erweiterungsbauten der Anker Teigwarenfabrik Löbau wider, die Hans Scharoun ab presse.tmgs@sachsen- 1934 von für den Bauherren Fritz Schminke entwarf. tour.de www.sachsen-tourismus.de

All diese Beispiele zeigen die Vielfalt und Qualität der Industriearchitektur jener Jahre und diese Liste ließe sich quer durchs Land beliebig verlängern. Verwiesen sei deshalb noch auf einige besonders bemerkenswerte Bauten, die sich weit verteilt in Sachsen finden. Das expressionistische Pumpspeicherwerk Niederwartha etwa wurde 1927 bis 1930 bei Dresden errichtet, gezeichnet von Emil Högg. Dessen Kollege Alwin Weiß setzte 1928 beim Entwurf der Nowa-Strupffabriken in Bernsdorf auf eine ausdrucksstarke klassisch-moderne Klinkerarchitektur. Rote Backsteine prägen denn auch die Fassade des so genannten Stelzenhauses am Karl-Heine- Kanal in Leipzig-Plagwitz: In seinen neusachlichen Formen dient das ehemalige Walzwerk von 1939 inzwischen als Bürogebäude mit Restaurant. Kolossal erscheint noch immer die Anlage der ehemaligen Brikettfabrik Werminghoff, die zwischen 1914-27 in Hoyerswerda-Knappenrode errichtet wurde: Als Museum „Energie-Fabrik“ begeistert der Bau seine Besucher nicht nur mit faszinierenden Ausstellungen, sondern zugleich mit seiner enormen Architekturqualität. Analog dazu dienen die Bauten des Kaiserin-Augusta-Schachts in Oelsnitz heute als Bergbaumuseum, bis 1924 erbaut und beeindruckend gestaltet nach Entwürfen von Erich Basarke. Den gleichen Weg nahmen die Zwickauer Horch-Werke, die heute als Museum für die große Automobiltradition einer ganzen Region dient. Für die ehemaligen Astra- Werke in Chemnitz entwarf Architekt Willy Schönfeld ab 1928 eine elegant-sachliche Architektur, die jetzt von der Landesdirektion Chemnitz genutzt wird. So wird auch mit diesem letzten Beispiel deutlich: Das architektonische Erbe der Industrielandschaft zählt zu den faszinierendsten Erfahrungen einer kulturhistorischen Reise durch Sachsen.

Route der Industriekultur durch Sachsen

Dresden. Das Wort „Industriekultur“ an und für sich lässt wohl erst einmal nur bei Kennern die Augen leuchten. Dabei birgt das goldene Zeitalter der Industrialisierung Grandioses. Entlang der „Route der Industriekultur in Sachsen“ wird die einstige große Bedeutung Sachsens als wirtschaftlich stärkste Region in Deutschland erlebbar – ob in lebendigen Museen oder in immer noch aktiven Produktionsstätten. Aus der einstigen Vielfalt ragen die Branchen Bergbau, Textil, Fahrzeuge & Verkehr, Nahrungs- und Genussmittel, Druck & Papier hervor. Auch weitere Industriezweige sind vertreten, ebenso wie herausragende Leistungen der Architektur. Woher rührt dieser kulturelle Reichtum? Und wie zeigt er sich darüber hinaus? Die Antwort ist einfach, aber vielleicht überraschend: Vom „Rétablissement“, seinem ganz eigenen Wirtschaftswunder nach dem Siebenjährigen Krieg 1763, bis zum Ende des zweiten Weltkriegs 1945 war Sachsen die führende Wirtschaftsregion Deutschlands. Noch bevor sich 2020 die Tore für die 4. Sächsische Landesausstellung mit Blick in diese

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beeindruckende Zeit der Wirtschaftswunder öffnen, können sich Sachsenurlauber bereits jetzt ansehen, welche lebendigen Zeugen diese Ära hinterlassen hat: auf der Route der Industriekultur in Sachsen.

Pressekontakt: Bergbau – Bergkgeschrey und letzte Hunte Tourismus Marketing Als Siedler im Jahr 1168 in der Nähe von Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, Gesellschaft Sachsen mbH Silber fanden, war das der Auftakt zu mehr als 800 Jahren Bergbaugeschichte, der Bautzner Straße 45 / 47 Grundstock für den Reichtum Sachsens und der Ursprung von technischen 01099 Dresden Ines Nebelung Innovationen und wirtschaftlichen Denkweisen, die es dem Land später Pressesprecherin ermöglichten, zur führenden Industrieregion in Deutschland aufzusteigen. Noch Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0) 351-4969306 heute zeugen davon Erlebnisbergwerke, Technische Denkmale und nicht zuletzt die presse.tmgs@sachsen- Sprache und die lebendigen Traditionen der Einheimischen. Übrigens ist Sachsen tour.de immer noch Bergbauland. In vier Tagebauen wird Braunkohle gefördert, außerdem in www.sachsen-tourismus.de fast 300 kleineren und mittleren Betrieben Erden, Steine und Erdwärme.

Textil – Kleider machen Leute Wie zuvor in England war in Sachsen die Textilindustrie der Motor der Industrialisierung. Mit dem Welthandelsplatz Leipzig, Energie aus Wasserkraft, gut ausgebauter Infrastruktur und einigen Rohstoffen waren alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ansiedlung der Textilindustrie gegeben. Weitsichtige Unternehmer investierten in alle Bereiche von der Forschung bis zum Handel, besonders erfolgreich aber im Textilmaschinenbau mit seinem Zentrum Chemnitz. Produkte wie Plauener Spitze, Stickereien aus Eibenstock oder Damast aus Großschönau dominierten bald den Weltmarkt. Noch heute werden viele dieser Produkte in Sachsen gefertigt, wenn auch in kleinerem Rahmen. Und Blicke in Vergangenheit und Gegenwart stehen dem interessierten Besucher jederzeit offen.

Fahrzeuge und Verkehr – Beschleunigung und Entschleunigung Die Entwicklung des Verkehrswesens war eine der wichtigsten Voraussetzung der Industrialisierung und wurde seinerseits auch von ihr vorangetrieben. Die Leipzig- Dresdner Eisenbahn war die erste deutsche Fernbahnstrecke, wenig später folgte die erste länderübergreifende Strecke von Leipzig nach Magdeburg. In Übigau bei Dresden wurde die erste deutsche Lokomotive gebaut. Pioniere wie Emil Hermann Nacke und August Horch begründeten die sächsische Automobilindustrie, die heute wieder in voller Blüte steht. Noch heute kann man in Sachsen täglich unter Dampf fahren. Kein Dresden-Besuch wäre komplett ohne eine Fahrt auf der Elbe mit dem Schaufelraddampfer. Und wo sonst findet man noch eine Pferdestraßenbahn oder eine Bergschwebebahn?

Nahrungs- und Genussmittel – Kaffeesachsen und Goldkrone Im Band 20 des großen Deutschen Wörterbuchs gibt es das Wort „Kaffeesachse“, das sich nicht auf den Pro-Kopf-Kaffee-Verbrauch der Sachsen bezieht, sondern auf ihre Vorliebe für Genüsse aller Art und ihre historische Vorreiterrolle bei der Verbreitung der Kaffeekultur in Europa. Beim Bierkonsum sind die Sachsen mit ca. 200 Litern pro Jahr und Kopf in Deutschland führend. Zudem verfügt Sachsen über einer der kleinsten und nördlichsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Bekannt ist Sachsen auch für die Produkte der Weinbrennerei in Wilthen wie die „Goldkrone“. Ein Besuch bei denen, die auf eine lange Tradition zurückblicken und ihre Türen offen halten und trotz strenger Hygienevorschriften auch dürfen, lohnt sich immer.

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Papier und Druck - Druckerschwarz und büttenweiß Im Juli 1650 gab der Leipziger Drucker Timotheus Ritzsch mit den „Einkommenden

Zeitungen“ die erste Tageszeitung der Welt heraus. Die Leipziger Drucker hatten sich schon bei der Verbreitung von Luthers Schriften hervorgetan. Bis zum Ende des Pressekontakt: 19. Jahrhunderts entwickelte sich Leipzig zur deutschen Verlagshauptstadt. Rund Tourismus Marketing 1.500 Firmen des Buchhandels waren in der Stadt tätig, neben namhaften Verlagen Gesellschaft Sachsen mbH auch die großen Zwischenbuchhändler und Herstellungsbetriebe sowie Bautzner Straße 45 / 47 01099 Dresden Maschinenbauunternehmen. Auch wenn das sächsische Verlagswesen mittlerweile Ines Nebelung seine Bedeutung im Zuge der deutschen Teilung verloren hat, zeugen noch heute Pressesprecherin die Leipziger Buchmesse, die Deutsche Nationalbibliothek und architektonische Tel.: +49 (0) 351-4917025 Fax: +49 (0 )351-4969306 Hinterlassenschaften von dieser großen Tradition. presse.tmgs@sachsen- tour.de www.sachsen-tourismus.de Architektur – Funktion und Form Anfang des 20. Jahrhunderts gelang es Architekten, mit Industriebauten Aufsehen zu erregen. Im Kernland der Industrialisierung in Deutschland entstanden naturgemäß besonders viele herausragende Bauwerke. Wegen fehlender Investitionen zu DDR Zeiten ist vieles von dem, was anderenorts wegmodernisiert worden wäre, auch erhalten geblieben. Aber nicht nur alte Fabrikbauten faszinieren, sondern auch die zahlreichen Villen ihrer ehemaligen Besitzer und die von diesen für ihre Arbeiter und deren Familien geschaffenen Wohnsiedlungen und Infrastrukturbauten. So entstanden nicht nur Gesamtkunstwerke wie die Villa Esche und Ikonen der Moderne wie das Haus Schminke in Löbau, sondern auch ganze Ensembles wie die erste deutsche Gartenstadt im Dresdner Vorort Hellerau.

Weitere Industriezweige – Goldener Boden Zum Gesamtbild des sächsischen Industriekulturerbes gehören auch altes Handwerk und Manufakturen, wo sie entweder Vorläufer der Industrieproduktion waren oder in Nischen überlebt haben. So konnte die Produktion von Porzellan niemals vollständig automatisiert werden und beim ältesten Hersteller Europas zählen die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten der Mitarbeiter zum größten Kapital. Auch die Glashütter Uhrenbetriebe setzen auf diese Talente. Manche Handwerke, die einst stark industrialisiert waren, sind ganz verschwunden, während beim Musikinstrumentenbau nur die industrielle Fertigung keine Rolle mehr spielt. Das schönste aber ist, dass man den Herstellern überall über die Schultern schauen kann, ganz egal ob man sie eher als Industrie oder Handwerk ansieht.

Weitere Informationen enthält die Broschüre „Industriekultur in Sachsen“ der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen. Darin werden die lebendige Zeugen eines goldenen Zeitalters“ vorgestellt, die durch die Route der Industriekultur in Sachsen miteinander verbunden sind. Informieren kann man sich auch im Internet unter www.sachsen-industriekultur.de. Aktuell gehören 53 Einrichtungen zur Route.

Infos Bestellung Broschüre „Route der Industriekultur in Sachsen“, www.sachsen-tourismus.de

Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 11

BOOM! 500 Jahre Industriekultur in Sachsen

Dresden. „Boom! 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ so lautet der Titel der 4. Pressekontakt: Sächsischen Landesausstellung, die vom 25. April bis zum 1. November 2020 im Sächsisches -Bau in Zwickau sowie an sechs weiteren Schauplätzen in Südwestsachsen Staatsministerium für Kunst stattfinden wird. Der plakative Begriff „Boom!“ umreißt die Dynamik und den Pressesprecher Andreas zyklischen Verlauf der industriellen Entwicklung Sachsens. Dass dieser Prozess in Friedrich [email protected] Sachsen bereits mit dem Bergbau der Renaissance eingesetzt hatte – also vor rund hsen.de 500 Jahren - unterscheidet diesen international vernetzten Kulturraum von anderen industriell geprägten Regionen Europas. Die rund 500-jährige Industriekultur Sachsens ist eine Abfolge von verschiedenen Wirtschaftsaufschwüngen in diversen Branchen. Sie erlebten zeitlich versetzt aber teilweise auch zeitgleich ihre Hochkonjunktur. Die Landesausstellung wird darstellen, wie die industrielle Entwicklung das Land und die Menschen geprägt hat.

Vor dem Hintergrund, dass Industriekultur kein Steckenpferd von Spezialisten ist, sondern eine lebendige Erfahrung für die Menschen in Sachsen, soll das Publikum der Landesausstellung Industriekultur als Motor der sächsischen Geschichte miterleben, als prägenden Faktor der Landschaften, Städte und Biografien bis heute.

Die Zentralausstellung thematisiert in einem kulturhistorischen Panorama 500 Jahre Industrie-, Arbeits- und Gewerbekultur in Sachsen. Auf 2.500 m2 lassen über 500 wertvolle historische Objekte, hochkarätige Kunstwerke, Fotografien und Filme diese großartige Tradition lebendig werden. Der Gang durch die Industrie-Geschichte überrascht mit inhaltlichen Zuspitzungen, in denen das historische Material in unerwarteten Zusammenhängen präsentiert wird. So lauten die Titel der sechs Kapitel: Barock & Berggeschrey, Garn & Globalisierung, Karl Marx & Karl May, Schockensöhne Zwickau & Sachsenstolz, Trabi & Treuhand oder Industriekultur 5.0. Die Ausstellung zeigt, dass Sachsen durch zahlreiche Boom-Phasen geprägt wurde, sie zeigt aber auch, dass jeder Aufschwung aus Tiefpunkten und ihren Konflikten hervorgeht. Innovationsgeist und -wille haben sich hierzulande als Generaltugenden entwickelt: Die Fischilanz, die gespannte Aufmerksamkeit, die geistige Beweglichkeit und Umtriebigkeit gehören gewissermaßen zum „Spirit“ der Sachsen. In einem großen Finale unter dem Motto Industriekultur 5.0 präsentiert die Ausstellung Zukunftsentwürfe, mit denen die heutigen Menschen den Herausforderungen des Wirtschaftslebens, den Veränderungen der Industrie 4.0 und dem demographischen Wandel begegnen.

Temin: 25.04.20 – 01.11.20, 4. Sächsische Landesausstellung (Zwickau, Chemnitz, Oelsnitz/Erzgebirge, Crimmitschau)

Erlebnis Zeitreise: DAMPFBAHN-ROUTE Sachsen

Radebeul. Nur in Sachsen kann man täglich und zu jeder Jahreszeit mit schmalspurigen Dampfzügen gleich in verschiedenen Regionen auf Zeitreise gehen. Die Dampfbahn-Route Sachsen als Ferienstraße verbindet die Bahnen mit Übernachtungsmöglichkeiten, genussvoller Gastronomie und Aktivangeboten.

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Täglich verkehrt auch die Fichtelbergbahn von Cranzahl in Deutschlands höchstgelegene Stadt, Kurort Oberwiesenthal im Erzgebirge. Verschiedene

Gruppenangebote und Themenfahrten wie die Dampfzugfahrt ins Suppenland, Pressekontakt: Walderlebnistage oder Mondscheinfahrten verbinden die Dampfzugfahrt mit Erlebnissen rund um die Strecke. Täglich in Betrieb und an ausgewählten SOEG mbH, Projekt DAMPFBAHN-ROUTE Wochenenden steht die Döllnitzbahn zwischen Oschatz, Mügeln und Glossen in Am Alten Güterboden 4 Nordsachsen unter Dampf. Auch an dieser Strecke gibt es über das gesamte Jahr 01445 Radebeul Tel.: +49 (0) 351-2134440 verteilt Themenfahrten und Veranstaltungen. Ein Höhepunkt ist das Bahnhofsfest in Fax:+49 (0) 351 2134445 Mügeln, einem der größten Schmalspurbahnhöfe Europas. [email protected] www.dampfbahn-route.de Weitere Museumsbahnen mit Dampfbetrieb an saisonalen Fahrtagen und Wochenenden sind die Preßnitztalbahn und die Museumsbahn Schönheide im Erzgebirge sowie die 600 mm-spurige Waldeisenbahn Muskau im Nordosten Sachsens.

Eine Fahrt mit der Preßnitztalbahn von Steinbach nach Jöhstadt verbindet landschaftliche Idylle mit einem besonders authentischen Museumsbahnbetrieb. Jährlicher Höhepunkt ist das Bahnhofsfest der Preßnitztalbahn zu Pfingsten. Gleichzeitig ist bei der Waldeisenbahn Muskau das Park- und Blütenfest in Kromlau ein Höhepunkt.

Auch Bahnerlebnisse rund um regelspurige Eisenbahnen und weitere touristische Verkehrsmittel, wie den Bergbahnen und der Sächsischen Dampfschiffahrt sind an der Dampfbahn-Route Sachsen zu finden. Besonders die großen Eisenbahnfestivals, wie das Dresdner Dampfloktreffen oder das Heizhausfest im Sächsischen Eisenbahnmuseum in Chemnitz locken Eisenbahnfreunde aus aller Welt nach Sachsen. Verschiedene Partner bieten Ihnen darüber hinaus passgenaue Übernachtungsmöglichkeiten wie zur „Dampfzauberwoche“ im Zittauer Gebirge oder den „Bahn-Erlebnistagen“ im Erzgebirge an.

Termine: 02. - 04.08.19 Historik Mobil, Schmalspurbahn Zittau 12.- 14.04.19 Dresdner Dampfloktreffen 08. - 10.06.19 Bahnhofsfest Preßnitztalbahn 13./14.07.19 Schmalspurbahnfestival Weißeritztalbahn, Freital 23. - 25.08.19 Heizhausfest im Eisenbahnmuseum Chemnitz 24./25.08.19 Bahnhofsfest Mügeln 14./15.09.19 Schmalspurbahnfestival Lößnitzgrundbahn, Radebeul

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Chemnitz-Zwickau

Industriemuseum Chemnitz, © Ulf Dahl Bild downloaden

Chemnitz – Zwickau: Kulturregion der Industrie Pressekontakt:

CWE Chemnitzer Chemnitz/Zwickau. Als „Kulturregion der Industrie“ steht die Region Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Chemnitz/Zwickau für Industriekultur wie keine andere Region in Sachsen. Die Stadt mbH Chemnitz wuchs im 19. Jahrhundert explosionsartig. Ihre Anziehungskraft verdankte Innere Klosterstraße 6-8 sie der industriellen Revolution: Textilindustrie, Maschinen- und Fahrzeugbau mit 09111 Chemnitz Caroline Langer Unternehmern wie dem „Sächsischen Lokomotivkönig“ Richard Hartmann oder der Tel.: + 49 (0) 371-3660262 Strumpffabrikanten-Dynastie Esche und Unternehmen wie Wanderer und Auto Union Fax: + 49 (0) 371-3660211 [email protected] ließen die Stadt binnen gut 100 Jahren zu einer der reichsten Kommunen www.cwe-chemnitz.de Deutschlands aufsteigen. Unternehmervillen wie die von Henry van de Velde geplante Villa Esche, ein herausragendes Gründerzeit- und Jugendstilviertel, der Kaßberg, sowie die neoklassizistischen Bauten des Neuen Rathaus, der Oper Chemnitz und der Kunstsammlungen Chemnitz sind Spiegel dieser erfolgreichen Zeit und architektonische Perlen der Stadt.

Auf dem Kaßberg, einem der größten zusammenhängenden Gründerzeitviertel Deutschlands und Europas findet man auch das Elternhaus der wohl bedeutendsten deutschen Metallgestalterin, Marianne Brandt. Der Marianne Brandt Gesellschaft ist es zu verdanken, dass heute die Studienräume der berühmten Chemnitzerin öffentlich zugänglich sind und Besucher sich hier zum Leben und Werk der Gestalterin informieren können. Mit dem berühmten vom Architekten Erich Mendelsohn geschaffenen Kaufhaus Schocken, dem heutigen Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac), und dem Stadtbad Chemnitz, herausragender Bau des Architekten Fred Otto, reiht sich die Stadt in die Route durch die Geschichte der Moderne.

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„Das Herz der deutschen Automobilindustrie“ oder die „Stadt der 100 Schornsteine“ sind Bezeichnungen, die für die unglaubliche industriekulturelle Geschichte der Region Zwickau stehen. Neben der klassischen Bergbau- und Automobilindustrie Pressekontakt: zeigen Kleinstädte wie Crimmitschau, die Stadt der Textilindustrie, mit ihren CWE Chemnitzer malerischen Villenvierteln, dass sie einst zu den reichsten Industriestädten der Wirtschaftsförderungs- und Region zählten. In der Lindenstraße mit ihrer prachtvollen Allee kann man heute Entwicklungsgesellschaft noch reich verzierte Villen in idyllischer Lage bewundern. Es scheint, als hätte jeder mbH Innere Klosterstraße 6-8 versucht, seinen Nachbarn um ein Türmchen oder ein Schnörkel am Haus zu 09111 Chemnitz übertrumpfen. Besonders auffallend ist der Einbau von Tiefgaragen direkt in den Caroline Langer Tel.: + 49 (0) 371-3660262 Hang – ein absolutes Highlight, waren die erst aufkommenden Automobile doch Fax: + 49 (0) 371-3660211 wirklich ein Luxusspielzeug der damaligen Zeit. Zu den bekanntesten Architekten [email protected] zählt dabei Max Pommer, der unter anderem einen Teil des Leipziger www.cwe-chemnitz.de Hauptbahnhofes entwarf.

Industriekultur bedeutet auch, die Schätze der Industriearchitektur zu erhalten. Herausragende Beispiele dafür sind der Förderturm des ehemaligen Martin Hoop Schachts IV in Mülsen. Der Turm auf dem von der heutigen Industrie nachgenutzten Gelände ist mit seiner kunstvollen neuen Fassade zu einem eindrucksvollen Meisterwerk geworden. In der ehemaligen Knopffabrik in Zwickau, wo vormals auch die Ausbildungsstätte des „VEB Sachsenring“ untergebracht war, wurde mit der Sanierung eine Kletterhalle für Wagemutige sowie Wohnungen mit einem imposanten Blick über die Dächer Zwickaus geschaffen. Dass Industriearchitektur bildend sein kann zeigt ein zukünftiges Projekt in Limbach-Oberfrohna, wo die alte Louis H. Schaarschmidt Fabrik nach 25 Jahren Leerstand zu einer evangelischen Schule umfunktioniert wird. Ganz und gar modern kann in Chemnitz und Zwickau auch die Industriekultur erlebt werden. Natürlich gibt es die herausragenden Museen der Region wie das Sächsische Industriemuseum Chemnitz, das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz, die Tuchfabrik Gebrüder Pfau in Crimmitschau oder das August-Horch-Museum Zwickau. Nicht ohne Grund findet hier 2020 die Sächsische Landesausstellung „Boom – 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ statt. Die Leitausstellung wird im sogenannten Audi-Bau in Zwickau stattfinden, einem traditionellen Industriegelände, auf dem Anfang des 20. Jahrhunderts die Firma Audi gegründet worden ist. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das August Horch Museum, das mit einer Sonderausstellung als Zusatzstandort zum Thema Automobilbau Teil der Landesausstellung ist. Neben den musealen Highlights verwandeln sich aber auch Industriebrachen und Freiräume in der Region Chemnitz/Zwickau zu touristischen Höhepunkten. Festivals wie die Tage der Industriekultur oder die Begehungen machen Industriekultur lebendig und die Städte spannend, vielseitig und bunt.

Termine: 15. - 18.08.19 Begehungen Chemnitz Tage der Industriekultur in Chemnitz 16. – 29.09.19 Tage der Industriekultur in Chemnitz

Zwickau bereitet Umfeld für Landesausstellung vor

Zwickau. Neu etabliert wird ein „Weg zur Industriekultur“. Unter diesem Arbeitstitel werden Denkmale der Industriegeschichte und -kultur mit eigenen Tafeln gekennzeichnet und zugleich eine interessante, touristische Verbindung zwischen Stadtzentrum und August Horch Museum sowie Audi-Bau geschaffen. Zu den

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Stationen zählen beispielsweise der „Alte Gasometer“, 1875 gebaut und heute soziokulturelles Zentrum, das ehemalige Telegraphenamt, 1883 erbaut und heute Sitz der Staatsanwaltschaft, oder die Moritzkirche, die aufgrund des damaligen Pressekontakt: Bevölkerungswachstums gebaut und 1893 eingeweiht wurde. Der „Weg zur Industriekultur“ soll bis März 2020 begeh- und erlebbar sein. Mathias Merz Pressesprecher der Stadt Zwickau Mit dem neuen Weg trägt die Stadt ein weiteres Mal ihrer reichhaltigen wirtschafts- Tel.: +49 (0) 375-831801 und industriegeschichtlichen Geschichte Rechnung. 1118 erstmals urkundlich [email protected] www.zwickau.de erwähnt, bildeten im Mittelalter vor allem der Abbau und der Handel des Silbererzes die Grundlage für Reichtum und Ansehen. Im 19. Jahrhundert sorgten die Industrialisierung und insbesondere der Steinkohlebergbau für einen „Boom“: Zwischen 1862 und 1900 stieg die Bevölkerungszahl von rund 20.000 auf über 55.000.

Mit der Ansiedlung August Horchs schlug 1904 die Geburtsstunde des Automobilbaus in Zwickau. Die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen sind heutzutage nicht nur die wichtigste Branche der viertgrößten Stadt Sachsens. Besonders hier sind die Weichen in Richtung Zukunft gestellt: Der Volkswagenkonzern will Zwickau zum europäischen Kompetenzzentrum für E- Mobilität entwickeln. Zeugnis dieser Historie legen nicht nur zahlreiche Denkmale in der Stadt ab. Das August Horch Museum, gemeinsam getragen von der Audi AG Ingolstadt und der Stadt Zwickau, präsentiert die mehr als 110-jährige Tradition des Fahrzeugbaus und bietet Ein- und Seitenblicke auf sozialgeschichtliche Aspekte. In den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Priesterhäusern, die zu den ältesten erhaltenen Wohnhausensembles Europas gehören, wird Stadtgeschichte anschaulich vermittelt. Handwerk, Bildungstraditionen oder der Bergbau spielen dabei eine besondere Rolle.

Auch für das Jahr 2020 planen die Stadt und diverse Partner Besonderes. So sollen insbesondere vielfältige Veranstaltungen einen ergänzenden Rahmen zu der Landesausstellung sowie der Schauplatzausstellung im Horch Museum bilden. Die Kunstsammlungen Zwickau zeigen im Max-Pechstein-Museum „Industriearchitektur in Sachsen“. Die Galerie am Domhof plant eine Ausstellung mit Bildern vom Bergbau und in den Priesterhäusern soll mit Modellen Bergbautechnik der WISMUT vorgestellt werden. Daneben sollen regelmäßig stattfindende Events ein Rolle spielen, wie das Internationale Trabantfahrer-Treffen des August Horch Museums, das eigens auf 2020 verschoben wurde, die Sachsen Classic der Motorpresse Stuttgart, oder das historische Markttreiben, das auf den innerstädtischen Plätzen die Epochen von Mittelalter, 19. Jahrhundert und Industrialisierung wieder aufleben lässt.

Industriemuseum Chemnitz – Industrie im Wandel erleben

Chemnitz. Schlechtes Wetter in Chemnitz? Ab ins Industriemuseum! Der imposante und denkmalgeschützte Backsteinbau beherbergt bedeutende Zeugnisse sächsischen Erfindergeistes und technischer Entwicklungen, die unser Leben bis heute beeinflussen. Geschichte zum Anfassen, und das ist bei einigen Ausstellungsstücken durchaus wörtlich zu nehmen, lässt die Herzen von Technikbegeisterten höher schlagen. Die denkmalgeschützten Fabrikgebäude an der Zwickauer Straße in Chemnitz sind bereits seit dem 19. und frühen 20.

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Jahrhundert Standort für industriell gefertigte Produkte. Wo einst in der modernen

Gießerei der Hermann und Alfred Escher AG Gussteile für Maschinen im In- und Ausland gefertigt wurden, zeugen heute im Industriemuseum Chemnitz Artefakte vom Erfinder - und Unternehmergeist sächsischer Firmen vom Beginn der Pressekontakt:

Industrialisierung bis in die Gegenwart. Seit Jahrhunderten zählt Sachsen, speziell Industriemuseum Chemnitz die Regionen Chemnitz, Erzgebirge und Vogtland zu den wichtigen deutschen Zwickauer Straße 119 09112 Chemnitz Industriezentren. Viele technische und industrielle Entwicklungen von weltweiter Claudia Wasner Bedeutung haben hier ihren Ursprung. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 (0) 371-3676110 Dazu gehören die Innovationen des sächsischen Erzbergbaus ebenso wie die wasner@saechsisches- Impulse für den Werkzeug- und Textilmaschinenbau oder die Leistungen für den industriemuseum.de www.saechsisches- Fahrzeugbau und die Büromaschinentechnik. Eindrucksvoll demonstrieren industriemuseum.de ausgewählte Exponate auf einem „silbernen Band" durch die Ausstellungshalle des Industriemuseums Chemnitz die wirtschaftliche Entwicklung in bedeutenden Branchen Sachsens. Die in einem Turm präsentierten Fahrzeuge der Marke DKW spiegeln den Zeitgeist des Fahrzeugbaus Anfang des 20. Jahrhunderts wider. Sie erzählen von der unvergesslichen sächsischen Automobilmarke und inspirieren Besucher zur Beschäftigung mit dem Unternehmensgründer und Wegbereiter des Frontantriebes Jørgen Skafte Rasmussen, dessen einzigartige Privatsammlung seit 2011 die Ausstellung des Industriemuseums Chemnitz bereichert.

Ein besonderes Anliegen des Museums ist die funktionsfähige Restaurierung der Maschinen und deren Vorführung durch sachkundiges Personal. Mehrmals täglich erhalten die Besucher bei der Vorführung der historischen Transmissionswerkstatt aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts Einblick in die Produktionsweise vor 50 bis 100 Jahren. Im Gegensatz dazu vermittelt die Schweißroboteranlage, die bis 2012 bei der Volkswagen Sachsen GmbH Zwickau im Einsatz war, einen Eindruck von der rasanten technischen Entwicklung der jüngeren Zeit. In einem separaten Ausstellungsbereich erfahren die Besucher anhand funktionsfähiger Textilmaschinen den Prozess von der Fadenbildung bis zur Konfektionierung. Besonderes Schmuckstück ist der nach historischem Vorbild restaurierte Maschinensaal mit einer Dampfmaschine der Chemnitzer Maschinenfabrik Germania von 1896, die mehrmals im Jahr unter Frischdampfzufuhr öffentlich vorgeführt wird.

Das Industriemuseum Chemnitz ist Teil des Zweckverbandes Sächsisches Industriemuseum, dem drei weitere Museen und technische Denkmale angehören. Das Museum ist Teil der Europäischen Route der Industriekultur ERIH und Standort der Route der Industriekultur in Sachsen.

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Leipzig Region

Leipzig Plagwitz, © Andreas Schmidt/LTM Bild downloaden

Industriepionier Karl Heine wird 200 Jahre alt Pressekontakt:

Leipzig Tourismus- und Leipzig. Eine einzigartige Industriearchitektur erlebt im Stadtteil Plagwitz eine neue Marketing Gesellschaft Andreas Schmidt Blütezeit: Im Jahr 2019 jährt sich der Geburtstag von Karl Heine (1819 – 1888) zum Presse- und 200. Mal. Mit vielen Aktivitäten ehrt Leipzig ein ganzes Jahr lang seinen berühmten Öffentlichkeitsarbeit Sohn. Dazu gehören das Kunst-Markt-Fest „Bohei & Tamtam" in Plagwitz, die „Tage Augustusplatz 9 04109 Leipzig der Industriekultur" entlang der Route „Offenes Werktor" mit Führungen durch Tel.: +49 (0) 341-7104310 Unternehmen im produzierenden Gewerbe oder das Leipziger Wasserfest mit vielen [email protected] www.leipzig.travel Aktionen an, um und auf den Leipziger Gewässern, darunter eine Bootsparade und www.wasser-stadt-leipzig.de das beliebte Entenrennen.

Das deutsche Unternehmertum ist eng mit Karl Heine - früher Carl Erdmann Heine - und der Geschichte des Stadtteils Plagwitz verbunden. Bis heute hat sich dort ein ca. 90 Hektar großes Flächendenkmal der Industriearchitektur erhalten, das seinesgleichen sucht. Plagwitz war das erste planmäßig entwickelte, großräumige Industriegebiet Deutschlands. Heines Visionen ermöglichten den Bau des heutigen Karl-Heine-Kanals, der zur Schaffung einer Schifffahrtsstraße von Leipzig nach Hamburg führen sollte. Ziel war es, die in Leipzig produzierten Industriewaren über den Hamburger Hafen weltweit abzusetzen. 1898 wurde das vorerst letzte Teilstück eröffnet, welches kurz vor dem Lindenauer Hafen endete. Über den Durchstich des 3,3 Kilometer langen Karl-Heine-Kanals zum Lindenauer Hafen 2015 hätte sich der Visionär bestimmt gefreut. Sein Traum war es, eine Wasserstraße „von der Elster an die Alster" zu schaffen. Als Würdigung seiner Leistungen wurde ihm zu Ehren 1897 ein repräsentatives Denkmal gesetzt, das der Bildhauer Carl Seffner entwarf.

Ab 1920 ließen Rüstungsindustrie, Aktienspekulation, Krieg und wirtschaftlicher Verfall der sozialistischen Planwirtschaft den Industriestandort Plagwitz in den Hintergrund geraten. Nach der Wende 1989 erfolgte endgültig der Niedergang. Die Betriebe wurden liquidiert, die Bevölkerung wanderte ab und es kam zu hohem

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Leerstand. Über 90.000 Industriearbeitsplätze gingen in Leipzig verloren, davon ein großer Teil in Plagwitz. Nun waren abermals Visionen gefragt.

Eine neue Gründerzeit begann, denn die Stadt Leipzig und zahlreiche Investoren Pressekontakt: starteten ein Aufbauprogramm. Die Baudenkmäler sowie die Gewässer und Leipzig Tourismus- und Gleisbogen, die in ihrer Gesamtheit den einzigartigen Charme von Plagwitz Marketing Gesellschaft ausmachen, wurden renoviert und rekonstruiert. In ehemaligen Fabrikhallen Andreas Schmidt Presse- und entstanden Lofts und Gewerberäume. Zahlreiche Unternehmen, vor allem aus der Öffentlichkeitsarbeit Kreativ-Branche, siedelten sich in Plagwitz an. Augustusplatz 9 04109 Leipzig Tel.: +49 (0) 341-7104310 Weltweit bekannt ist heute die ehemalige Leipziger Baumwollspinnerei. Kaum eine [email protected] andere große Fabrikanlage, die kommerziell revitalisiert wurde, bietet ein derartig www.leipzig.travel www.wasser-stadt-leipzig.de breites Angebot für ein kunstinteressiertes Publikum und bleibt dabei gleichzeitig kreative Heimat für viele Künstler. Eine weitere touristische Attraktion ist das „Da Capo - Eventhalle und Oldtimermuseum“. In der restaurierten Fabrikhalle, die Landmaschinenfabrikant Rudolf Sack 1895 erbauen ließ, befindet sich eine der größten Sammlungen amerikanischer Oldtimer. Ein kultureller Leuchtturm ist ebenfalls das nur ein paar hundert Meter entfernte Kunstkraftwerk Leipzig. Das ehemalige Heizkraftwerk hat sich seit 2016 in ein Zentrum für digitale Kunst und Kultur verwandelt und fasziniert u.a. mit dem größten Videoprojektionssystem Deutschlands.

Ein Ausflug entlang der Wasserwege in Plagwitz ist nicht nur an heißen Sommertagen ein erfrischendes Vergnügen. Vom Boot aus kann man Leipzigs beeindruckende Industriearchitektur aus ungewöhnlichen Perspektiven betrachten. Ein beliebter Ausgangspunkt ist der Leipziger Stadthafen, nur rund 600 Meter vom Innenstadt-Ring entfernt. Ein pfiffiger italienischer Wirt importierte vor mehreren Jahren sogar echte venezianische Gondeln nach Plagwitz, so dass sich dem Ausflügler heute die Chance bietet, einen romantischen Hauch Venedig zu genießen. Wer Leipzigs Industriekultur und die Wasserwege in Plagwitz näher kennenlernen möchte, kann bei der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH das dreitägige Reiseangebot „Auf Spritztour durch Leipzig" buchen: www.leipzig.travel/reiseangebote

Termine: 22.06.19 Kunst-Markt-Fest „Bohei & Tamtam"

22. - 25.08.19 Tage der Industriekultur 16. - 18.08.19 Leipziger Wasserfest 06.03. - 28.06.2020 Das Auge des Fotografen. Industriekultur in der deutschen

Fotografie seit 1900, Museum für Druckkunst Leipzig,

Leipzig: 360 – Grad im ehemaligen Gasometer Pressekontakt:

Leipzig. Einen Garten wie aus der Sicht eines Pollenkorns betrachten, so als stünde Panometer Leipzig Richard-Lehmann-Straße 114 man auf dem Stempel inmitten des Blütenkelchs einer Kamille? Das ist möglich im 04275 Leipzig neuen Panorama von Yadegar Asisi „CAROLAS GARTEN – Eine Rückkehr ins Tel.: +49 (0) 341-3555340 aradies“ im Panometer Leipzig. Das umgebaute Gasometer II in Leipzig-Connewitz [email protected] www.panometer.de diente der Stadt bis 1977 als Speicherort für Stadtgas. Seit 2003 bespielt der Künstler das 32 Meter hohe Bauwerk mit seinen 360-Grad-Panoramen. Das

Panometer Leipzig präsentiert seitdem die größten 360-Grad-Panoramen der Welt.

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Dresden Elbland

Kraftwerk Dresden Mitte, © Ollver Killig Bild downloaden

Architektur in Dresden: Kontinuität und Wandel Pressekontakt:

Dresden Marketing GmbH Dresden. In Dresden wird die historische Bausubstanz auf besonders sensible Art Karla Kallauch und Weise gepflegt. Kein Wunder also, dass Besucher aus allen Teilen der Welt in Pressestelle Messering 7 die sächsische Landeshauptstadt strömen, um sich auf den Spuren vergangener 01067 Dresden Jahrhunderte durch die schöne Stadt treiben zu lassen. In der Art sicher einmalig Tel.: +49 (0) 351-50173130 [email protected]. dürfte die Bebauung des Dresdner Neumarktes sein. Das Areal mit seinen acht de Bauquartieren orientiert sich am historischen Vorbild, integriert aber auch neue www.dmg.dresden.de Elemente wie etwa bei der Fassadengestaltung mit der Frauenkirche als altem und neuem Mittelpunkt.

Zu den herausragenden Beispielen zeitgenössischer Architektur zählen der Neubau der Synagoge Dresden und der Umbau des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr nach Entwürfen von Daniel Libeskind. Das Dresdner Museum reiht sich damit in eine Reihe weltbekannter vom amerikanischen Stararchitekten geplanter Gebäude ein. Wer zeitgenössische Architektur schätzt, sollte sich auch den Sächsischen Landtag und die kuppelförmige Glasüberdachung des Kleinen Schlosshofs im Residenzschloss anschauen, beide Projekte nach Entwürfen von Peter Kulka.

Auch in Dresden sind historische Industrieareale wie das „Kraftwerk Mitte Dresden“ umgenutzt worden. Das imposante Industriedenkmal aus dem 19. Jahrhundert ist heute Kultur- und Kreativstandort in einem. Dort, wo im 19. Jahrhundert Dresdens zweites Gasometer betrieben worden ist und einige Jahrzehnte später ein Heizkraftwerk die Stadt mit Energie belieferte, treffen heute Bewohner mit Besuchern aus der ganzen Welt zusammen, um die Aufführungen von Staatsoperette Dresden und tjg. theater junge generation zu erleben. Das Kraftwerk Mitte Dresden ist aber noch viel mehr – mit der Eventlocation Kraftwerk Mitte, der Musikhochschule, dem DREWAG Energiemuseum oder dem BistroT1 im ehemaligen Pförtnerhäuschen.

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Dresden war einer der ersten Standorte, an denen der Architekt und Künstler Yadegar Asisi ein Gasometer umfunktioniert hat. Mittlerweile präsentiert das „Panometer Dresden“ abwechselnd eines von zwei verschiedenen Motiven in Form Pressekontakt: riesiger 360°-Panoramen: „Dresden im Barock“ und aktuell bis mindestens Herbst 2019 „Dresden 1945“. Dresden Marketing GmbH Karla Kallauch Pressestelle Das Areal der „Zeitenströmung“ im Norden der Stadt hat seit seiner Gründung in der Messering 7 zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wechselvolle Geschichte durchlebt, u.a. als 01067 Dresden Tel.: +49 (0) 351-50173130 Werk zur Herstellung von Schifffahrtsturbinen und später als Betriebsteil vom VEB [email protected]. Strömungsmaschinen. Die heutige Nutzung ist vielfältig, reicht vom Working-Space de für Start-ups über Location für Events bis hin zur Präsentationsfläche für www.dmg.dresden.de Sonderausstellungen aller Art. Exquisite kulinarische Genüsse werden im Gebäude 25/26 vom Elements DELI & Restaurant“ geboten. Hier kocht Stephan Mießner, mittlerweile mit eigenem Stern. Aktuelle Geschichten aus Dresden Elbland: www.dresden-magazin.com

Die Staatsoperette Dresden im Kraftwerk Mitte Pressekontakt:

Dresden. Seit Dezember 2016 spielt die Staatsoperette Dresden in ihrem neuen Staatsoperette Dresden Kraftwerk Mitte 1 Theater im Kraftwerk Mitte. Hier entstand ein Theaterkomplex, der die 01067 Dresden denkmalgeschützten Industriebauten aus dem 19. Jahrhundert genial mit modernen Jana-Carolin Wiemer Zweckbauten vereint. Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 (0) 351-32042120 Knapp 100 Jahre produzierte das Kraftwerk Mitte, nur einen Steinwurf entfernt vom [email protected] www.staatsoperette.de historischen Dresdner Zentrum, Energie für die sächsische Landeshauptstadt. Der Industriekomplex gehörte in vielerlei Hinsicht zu den markantesten Punkten in Dresdens Mitte. Das gewaltige Kesselhaus, mit seinen vier Schornsteinen im Volksmund auch „Aurora" genannt, prägte mitsamt den Funktionsgebäuden die Stadtsilhouette. In den 1990er-Jahren wurde das Kraftwerk durch neue, moderne und umweltfreundlichere Anlagen ersetzt. Übrig blieb ein Industrieareal in bester Innenstadtlage, das allmählich verfiel und zum Teil abgerissen wurde.

Seit 2008 trieb die Landeshauptstadt Dresden die schrittweise Revitalisierung der denkmalgeschützten Brache voran. Das Herz der Planungen war dabei der Neubau der Staatsoperette Dresden und des Theaters Junge Generation auf dem Gelände. Das Bauvorhaben bezieht bestehende Industriegebäude ein, sieht aber auch ergänzende Neubauten vor.

Mit dem Dampfer Dresdens Wahrzeichen entdecken Pressekontakt:

Sächsische Dresden. Den Blick schweifen lassen und die berühmte Dresdner Architektur vom Dampfschifffahrts-GmbH Wasser aus erleben – an Bord der Sächsischen Dampfschiffahrt, der ältesten und & Co. Conti Elbschifffahrts KG größten Raddampferflotte der Welt, wird das möglich. Beim Start in der Dresdner Georg-Treu-Platz 3 Altstadt erleben Dampferfreunde die verschiedenen Architekturepochen, die 01067 Dresden Tel.: +49 (0) 351-866090 berühmte barocke Silhouette, Gebäude der Bauzeit zwischen 1950 und 1990 sowie [email protected] den modernen Baustil der Synagoge. Nicht zu vergessen die Brückenarchitektur: e Zuerst kommt die 1967 erbaute Carolabrücke ins Bild, gefolgt von der 1877 www.saechsische- dampfschiffahrt.de fertiggestellten Albertbrücke. Wenige Fahrtmeter weiter erhebt sich die 2013 errichtete Waldschlösschenbrücke, die jüngste Dresdner Brücke.

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Während der 90-minütigen „Stadtfahrt“ zu Wasser passiert der Dampfer auch die Dresdner Elbschlösser, die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen. Kurz darauf erkennt man eines der Wahrzeichen Dresdens, die Loschwitzer Brücke. Die Konstruktion aus Schmiedeeisen, im Volksmund das „Blaue Wunder genannt, ist eine wahre Architekturleistung ihrer Zeit: 1893 erbaut handelt es sich dabei um eine Hängebrücke. Zu einem weiteren Highlight, nach Pillnitz, gelangen Dampferfans mit der „Schlösserfahrt“. Eine wunderbare Gelegenheit für einen Landgang, um die beeindruckende Park- und Schlossanlage mit Palais, Orangerie und Palmenhaus aus der Zeit August des Starken zu besichtigen. Den Rückweg kann man wieder entspannt per Schiff antreten.

Die Eisenbahn: Im Verkehrsmuseum Dresden Pressekontakt:

Verkehrsmuseum Dresden Dresden. Am 7. April 1839 fuhr der erste Zug auf der neueröffneten Leipzig- gGmbH Dresdner Eisenbahn. Die zu jener Zeit längste Eisenbahnstrecke der Welt nahm Augustusstraße 1 01067 Dresden ihren Betrieb auf und veränderte das Leben der Menschen nachhaltig. Ende des 18. Josephine Wolf Jahrhunderts revolutionierte in England die Dampfmaschine die Arbeitswelt und das Marketing Tel.: +49 (0) 351-8644134 Transportwesen. Die Eisenbahn wurde zum Motor der industriellen Revolution. Rund Fax: +49 (0) 351-8644110 30 Jahren später katapultierte die Eisenbahn unter Zischen und Dampfen auch [email protected] Deutschland in das neue Zeitalter. Nach der Erprobung der neuen Technik auf der www.verkehrsmuseum- dresden.de Strecke zwischen Nürnberg und Fürth 1835 fuhr vier Jahre später auf der ersten Ferneisenbahn zwischen Leipzig und Dresden die erste funktionsfähige deutsche Lokomotive: die Saxonia, gebaut von dem Dresdner Ingenieur Johann Andreas Schubert. Mit der Erfindung und Verbreitung der Eisenbahn trat unsere Gesellschaft in eine Phase der Beschleunigung ein, die bis heute anhält. Sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr ist die Eisenbahn von großer Bedeutung. Aber wo geht die Reise in den nächsten Jahren und Jahrzehnten hin?

Das Verkehrsmuseum Dresden lädt seine Besucher dazu ein, sich ab 7. April 2020 in der neuen Dauerausstellung Schienenverkehr auf eine Zeitreise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Eisenbahn zu begeben – lebendig, interaktiv und multimedial. Die Ausstellung macht begreif- und erlebbar, wie die Eisenbahn das Gesicht der Welt und das Leben der Menschen für immer veränderte – und bis heute prägt. Im Prolog der Ausstellung erweckt ein Besuch in der Werkstatt des Dresdner Ingenieurs Johann Andreas Schubert die Eisenbahn-Pionierzeit zum Leben. Hier schraubt der begnadete Konstrukteur an der „Saxonia“ (Original- Nachbau von 1989) und einem Güterwagen für jene erste deutsche Ferneisenbahn (um 1845) – heute Deutschlands ältester Güterwagen und letzter „Zeitzeuge“ der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. In einer trubeligen Bahnhofshalle tauchen die Besucher in ein Zeitalter ein, in dem die Eisenbahn beständiger Motor des industriellen Wachstums in Deutschland ist und konkurrenzlos Waren und Menschen befördert. Beim Aufenthalt in einem Stehwagen der IV. Klasse von 1878 geben ihnen einige Fahrgäste Auskunft, wie es sich als einfacher Bürger reist. Ein völlig anderes Bild vermittelt der Besuch des Hofsalonwagens, in dem sich Prinzessin Mathilde von Sachsen etwa zur gleichen Zeit und mit viel Komfort befördern lässt. Wer wiederum mehr über das Funktionieren einer Dampflokomotive wissen möchte, kann per Augmented Reality-Anwendung eine der ausgestellten Lokomotiven durchsichtig machen.

Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 22

Die Ausstellung schlägt spannende Brücken in die Gegenwart und Zukunft des Schienenverkehrs. Sie wagt einen Blick in die Zukunft und zeigt den ersten vollständig aus Carbon gefertigten Triebkopf – genau 181 Jahre, nachdem zwischen Leipzig und Dresden die erste deutsche Ferneisenbahn ihren Betrieb aufnahm.

Albrechtsburg Meißen: Ikone und Porzellanschloss Pressekontakt:

Stadt Meißen Meißen. Man schreibt das Jahr 1471. Das sächsische Kurfürstentum wird von der Amt für Stadtmarketing Brüder-Doppelspitze, Ernst und Albrecht von Sachsen, regiert, die sich ein Tourismus und Kultur / Tourist-Information Meißen repräsentatives Doppelhaus bauen lassen möchte. In Meißen soll es stehen, der Karolin Burstein ältesten und wichtigsten der sächsischen Residenzen: die Albrechtsburg, einzigartig Markt 3 gebaut von Arnold von Westfalen. Leider wurde sie nie als Wohnschloss genutzt. 01662 Meißen Tel.: +49 (0) 3521-419414 Erst August dem Starken kam die leer stehende Immobilie zupass. 1708 war in Fax: +49 (0) 3521-419419 Dresden hochgeheim das erste europäische Porzellan erfunden worden. Das „weiße karolin.burstein@stadt- meissen.de Gold“ sollte an einem abgeschiedenen Ort produziert und so die Porzellan-Rezeptur www.stadt-meissen.de geheim gehalten werden. So wurde die Albrechtsburg 1710 zur Porzellan- Manufaktur und blieb es anderthalb Jahrhunderte lang. 1864 begann die Sanierung und Restaurierung der Albrechtsburg. Säle und Decken wurden hergerichtet wie sie wahrscheinlich im 15. Jahrhundert angelegt worden waren. Ab 1873 kamen Dekormalereien und Wandgemälde im historisierenden Stil dazu. 1881 wurde die Albrechtsburg zum Museum und ist als Denkmal der Kunstfertigkeit des Architekten Arnold von Westfalen seither ein Magnet für Besucher aus aller Welt. In ihrer Dauerausstellung wird die wechselvolle Geschichte unterhaltsam geschildert.

Dom, Albrechtsburg, die Bürgerhäuser in der Altstadt: Gotik, Renaissance, Barock, Gründerzeit und Jugendstil sind die Baustile, die das Gesicht der Stadt prägen. Wer sich auf dem Meißner Markt einmal um die eigene Achse dreht, sieht sorgsam restaurierte Häuser. Ob Markt, Burgstraße, Domplatz oder Freiheit: Die restaurierten Häuser sind voller Leben. Es gibt schöne Läden, lauschige Plätze und gemütliche Lokale. Wer nicht nur die Atmosphäre genießen, sondern auch Informationen bekommen will, begibt sich auf die „Denkmalroute“ mit 25 Baudenkmalen.

Dabei gibt es in Meißen auch bemerkenswerte Bauten der klassischen Moderne. Der Meißner Bahnhof zum Beispiel, wichtigste Station für den öffentlichen Nahverkehr in der Region. Im Meißener Stadtmuseum zeigt von Juni bis Oktober 2019 eine Ausstellung markante Bauten aus der Zeit von 1900 bis um 1930 werden vorgestellt. Architektonische Geschichte und Geschichten sowie Besonderheiten schildert eine Website. Mehr wird auch in der Broschüre „ Architektur im Wandel der Zeit“ erzählt.

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Oberlausitz

Altstadt Görlitz, © Katja Fouad-Vollmer Bild downloaden

Von der Armutsregion zum Industriestandort Pressekontakt:

Marketing-Gesellschaft Bautzen. Anfang des 19. Jahrhunderts galt die Lausitz als Armutsregion Oberlausitz-Niederschlesien mbH Deutschlands, doch die Anbindung an das Eisenbahnnetz brachte einen wahren Humboldtstraße 25 Aufschwung mit sich. Ein Gründungsboom ließ sie daraufhin zu einem 02625 Bautzen Industriestandort heranwachsen. Mehrere Dampfeisenbahnen durchquerten die Tel.: +49 (0) 3591-48770 Fax: +49 (0) 3591-487748 Oberlausitz und vereinfachten den Transport von Industriegütern. Zwei dieser [email protected] Bahnen sind noch heute zu erleben. Die Zittauer Schmalspurbahn und die www.oberlausitz.com Waldeisenbahn Muskau sind Zeugen dieser Zeit, die jährlich zahlreiche Touristen anlocken.

Jahrhundertelang sicherten zum Beispiel der Bergbau, die Textilindustrie und die Energiegewinnung den Broterwerb der Menschen. Die Glasindustrie prägte besonders Weißwasser. Mit seinen elf Glashütten zählte der Ort zu den weltweit größten Produktionsstandorten dieser Art. Das Andenken an die zahlreichen Fabriken, Glashütten, Holzhäuser und Tagebaue wird in der Oberlausitz noch heute bewahrt. Zahlreiche Museen zeugen von den verschiedenen Industriezweigen, die die Region einst beheimatete. So versetzt beispielsweise die Energiefabrik Knappenrode ihr e Besucher zurück in die Zeit der industriellen Revolution. Hier scheint der Moment der Stilllegung einer alten Brikettfabrik, die das Herzstück des Museums ist, konserviert zu sein.

In Großröhrsdorf lässt sich außerdem die Geschichte der Bandweberei eindrucksvoll nachvollziehen. Die Bandweberei, 1680 von George Hans eingeführt, machte aus dem Bauerndorf Großröhrsdorf in der Oberlausitz eine Stadt mit großen Bandfabriken. Großröhrsdorf und umliegende Orte bildeten das größte Bandweberzentrum im Osten Deutschlands. 34 Bandwebereien gab es in der Region einst – vier führen diese Tradition heute noch fort. Seit 20 Jahren bewahrt und veranschaulicht das Technische Museum der Bandweberei im Ort die Entwicklung der Bandweberei vom einfachen Handwebstuhl um 1680 zum modernen Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 24

Webautomaten. Weitere Einblicke in die historische Entwicklung der Textilindustrie lassen sich im Deutschen Damast- und Frottiermuseum in Großschönau gewinnen. Der wohl einzige funktionsfähige Damasthand-Zug-Webstuhl Europas sowie der letzte funktionierende Frottierhandwebstuhl Deutschlands erwecken althergebrachte Techniken wieder zum Leben.

Der Granitabbau wurde einst für den Straßen - und Brückenbau, für Eisenbahnlinien und Gehwege benötigt. Besonders die Orte Demitz-Thumitz und Haselbachtal profitierten von diesem Industriezweig. In den dortigen Museen erhalten Interessierte einen Einblick in die Steingewinnung und -bearbeitung. Die Holzindustrie, die Braukunst und der Maschinenbau sind weitere traditionelle Gewerbe, die der Region sogar bis heute erhalten sind. Die Landskron BRAU-MANUFAKTUR lädt mit spannenden Führungen dazu ein, die Geheimnisse des traditionellen Brauhandwerks hautnah mitzuerleben.

Auch architektonisch wartet die Region im Dreiländereck Deutschland - Polen - Tschechien mit einigen Besonderheiten auf. Türstöcke aus Granit oder Sandstein, schmiedeeiserne Fenstergitter, kunstvolle Verschieferungen an der Fassade – die Umgebindehäuser fallen mit ihren schönen Details und ihrer außergewöhnlichen Bauweise direkt ins Auge. Die Bauten, die weltweit ausschließlich hier zu finden sind, können vielerorts bestaunt werden.

Die zahlreichen Bockwindmühlen, die ebenfalls in der Oberlausitz verbreitet sind, berichten vom Leben und Arbeiten vergangener Zeiten. Sogar Schrotholzhäuser kann man heute noch besichtigen – fast 30 dieser außergewöhnlichen Behausungen wurden in Rietschen wiederaufgebaut. Dabei ist besonders beachtlich, dass sie ganz ohne Nagel auskommen. Die Anfänge des Fertighausbaus kann man in Niesky nachverfolgen. Viele berühmte Architekten experimentierten an den dortigen Holzhäusern, darunter auch Konrad Wachsmann. Eine weitere architektonische Meisterleistung findet sich in Löbau. Das Haus Schminke wurde von Hans Scharoun gestaltet und zählt zu den wichtigsten Wohnhäusern der klassischen Moderne. Es fehlt in keinem Architektur-Lexikon.

Der Industriekultur in der Oberlausitz auf der Spur Pressekontakt:

Marketing-Gesellschaft Bautzen/Görlitz. Stolze Zeugnisse der Industriegeschichte der Oberlausitz erleben Oberlausitz-Niederschlesien Besucher auf der Route der Industriekultur in den Landkreisen Bautzen und Görlitz. mbH Humboldtstraße 25 Zehn Ankerpunkte bilden das Kern-Netz der Tour. Das Technische Museum der 02625 Bautzen Bandweberei Großröhrsdorf, das Deutsche Damast- und Frottiermuseum Tel.: +49 (0) 3591-48770 Großschönau, das Haus Schminke sowie der König Friedrich-August-Turm in Löbau, Fax: +49 (0) 3591-487748 [email protected] die Energiefabrik in Knappenrode, das Granitabbaumuseum Königshainer Berge, www.oberlausitz.com das Konrad-Wachsmann-Haus Niesky, die Landskron Braumanufaktur, das Glasmuseum in Weißwasser und das Handwerk- und Gewerbe-Museum Sagar veranschaulichen die gesamte Bandbreite und Meilensteine der Industriekultur der Oberlausitz.

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Architekturwunder Görlitz – von Gotik bis Moderne

Görlitz. In Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, verstecken sich Perlen aus Pressekontakt:

500 Jahren europäischer Architekturgeschichte – mit Bauwerken von Spätgotik über Europastadt GörlitzZgorzelec Renaissance, Barock, Gründerzeit und Jugendstil bis zur Moderne. Wer Görlitz GmbH besucht, wird zum Zeitreisenden und erlebt ein städtebauliches Gesamtkunstwerk Görlitz-Information Fleischerstraße 19 mit fast 4000 Baudenkmälern. Das historische Stadtbild zählt zu den am besten 02826 Görlitz erhaltenen in ganz Mitteleuropa. Insbesondere die Häuser in der Görlitzer Altstadt Tel.: +49 (0) 3581-47570 willkommen@europastadt- faszinieren mit ihren reich verzierten Fassaden, kunstvollen Gewölben und bemalten goerlitz.de Decken aus den verschiedenen Epochen. Nirgends in Deutschland findet sich eine www.goerlitz.de solche Dichte aufwendig restaurierter Baudenkmäler.

Die Stadt, in der böhmische, sächsische, preußische und schlesische Einflüsse spürbar sind, hat seit 1990 dank großzügiger Förderungsmaßnahmen und privatem Engagement sowie der „Altstadtmillion“ eines unbekannten Gönners zu alter Blüte gefunden und ist heute schöner denn je. Für viele ist sie sogar die schönste Stadt Deutschlands. Unerwartet für den Besucher mag sein, dass es auch Architektur mit einfacher und klarer Formensprache gibt: Die Christuskirche aus den 1930er Jahren wurde geschaffen vom Architekt Dr. h. c. Otto Bartning, der zeitweilig Vorstand des deutschen Werkbundes und neben Walter Gropius am Gründungskonzept des Bauhauses beteiligt war. Außerdem wurde in Görlitz zwischen 1928 bis 1930 die Siedlung Frauenburgstraße errichtet – als einfache, preiswerte Mietwohnanlage. Architektonisch steht das Ensemble dem Leitbild des „Neuen Bauens“ und der Gartenstadt nahe, dessen ideelle Grundlagen aus dem Werkbund stammen.

Einzigartig für Görlitz sind die Hallenhäuser entlang der historischen Handelsstraße VIA REGIA. Die „Kaufmannspaläste“ stellen eine Mischung aus Wohn-, Wirtschafts- und Repräsentationsgebäude dar und geben einen guten Eindruck davon, wie im Spätmittelalter das Leben der Tuchhändler aussah. 30 dieser einzigartigen Baudenkmäler wurden unter dem Titel „Die Görlitzer Hallenhäuser an der Via Regia“ für die Bewerbung um den UNESCO-Welterbe-Status zusammengefasst. Mehr Görlitzer Geschichte(n) kommen Besucher am besten live vor Ort bei einer der thematisch vielfältigen Stadtführungen auf die Spur. Führungen sind buchbar unter www.goerlitz.de/Stadtfuehrungen.html.

Brauhandwerk trifft Baudenkmal in Görlitz Pressekontakt:

Görlitz-Information Görlitz. Hinter den denkmalgeschützten Backsteinmauern der Landskron Brau- Obermarkt 32 Manufaktur am reizvollen Görlitzer Neißeufer wird heute noch immer nach 02826 Görlitz Tel.: +49 (0) 3581-47570 traditionellem, handwerklichem Verfahren und mit offener, handgeführter Gärung willkommen@europastadt- gebraut. Die 1869 gegründete Landskron Brauerei gehört damit zu den ältesten goerlitz.de produzierenden Industriedenkmälern Deutschlands – und feiert in diesem Jahr sein www.goerlitz.de 150jähriges Bestehen.

Die Brau-Manufaktur setzt nicht nur auf Produktion, sondern auch auf Erlebnis. Bei den regelmäßigen Führungen – von der kurzen 0,33 l -Tour bis hin zur ausführlichen Kellermeister-Tour mit zünftiger Zwickelbierverkostung im Lagerkeller – erfahren Besucher mehr über die Braukunst, schauen in das historische Sudhaus mit seinen kupferfarbenen Kesseln und können in die unterirdischen Gewölbekeller hinabsteigen, in denen das Bier in großen Bottichen gärt. Ein ausgesprochenes

Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 26

Highlight für Bierliebhaber sind die Brauseminare: Während des 7- bis 8-stündigen Braukurses brauen die Teilnehmer ihr eigenes Bier, erhalten ein Brauerdiplom und Kostproben des selbstgebrauten Bieres zum Genießen.

Darüber hinaus ist das Industrieareal auch als Event- und Filmlocation gefragt. Regelmäßig finden Konzerte aller Musikrichtungen, Magie und Comedyshows statt – insgesamt rund 140 Veranstaltungen jährlich. Vom 14. bis 16. Juni findet das traditionelle „BRAUfest der Sinne“ statt. Ein weiteres Highlight im Jubiläumsjahr ist die Eröffnung des neuen Besucherzentrums im Sommer. Dafür wird das leer stehende Maschinenhaus im Herzen des Brauereigeländes aufwendig umgebaut und eine Dauerausstellung inszeniert, die 150 Jahre Görlitzer Brauereigeschichte mit allen Sinnen erlebbar machen wird. Brauseminare und Führungen sind buchbar unter www.landskron.de.

Termin: 14. – 16.06.19 BRAUfest der Sinne

Bautzener Geschichte(n) in technischen Denkmälern Pressekontakt:

Stadtverwaltung Bautzen Bautzen. Die Geschichte der Bautzener Hammermühle, die heute gleichzeitig Mahl-, Wirtschaftsförderungsamt/ Öl- und Senfmühle ist, geht zurück bis in das 15. Jahrhundert. Unmittelbar am Ufer Tourismusförderung Michaela Franz der Spree wurde die Mühle im Jahr 1493 von der Stadt Bautzen als Drahtmühle Tel.: +49 (0) 3591-534595 erbaut und im Jahr 1740 um ein Eisenhammerwerk erweitert. Eine Führung durch Fax: +49 (0) 3591-534599 das mehrgeschossige Gebäude mit seinen Wasserrädern, dem Walzenstuhl und [email protected] www.tourismus-bautzen.de dem Schrotgang sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Der Inhaber der Mühle, Stephan Hierl, und seine Familie erzählen anschaulich aus dem Mühlen-Alltag und die vielen Arbeitsschritte bis der hier hergestellte Manufaktur-Senf im Glas landet. Im Laden kann man den Mostrich in vielen verschiedenen Geschmacksvarianten probieren und erwerben, dazu Bio-Lein-und Sonnenblumenöl sowie Siegelerden, die ebenfalls in der Mühle produziert werden.

Rund einen Kilometer spreeaufwärts liegt die Alte Wasserkunst als markanter Blickfang. Sie wurde zur Versorgung der Bewohner mit Wasser aus der Spree 1495/96 als hölzerne Anlage erbaut und 1558 durch einen steinernen Turm ersetzt. Um das Wasser zum höchst gelegenen Punkt der Stadt leiten zu können, musste der Sammelbehälter im oberen Teil der Wasserkunst höher als dieser liegen. Das mit einem Wehr unterhalb der Wasserkunst angestaute Spreewasser trieb ein Wasserrad an; dieses wiederum bewegte eine Pumpenanlage, die zunächst Wasser aus dem Fluss und aus stadtnahen Quellen im Turm nach oben beförderte. Der Sammelbehälter der Wasserkunst lag auf etwa 224 m über NN und damit höher als der höchst gelegene Brunnen am Fleischmarkt mitten in der Stadt. So konnte das Wasser mit Hilfe der Schwerkraft durch ein System kommunizierender Röhren zu jedem der in der Stadt verteilten Wassertröge geleitet werden. 1965 wurde die Alte Wasserkunst stillgelegt und ist heute ein technisches Museum. Das denkmalgeschützte Bauwerk bietet neben dem Maschinenhaus auch eine Aussichtsplattform, die vom Keller über 184 Stufen erreichbar ist und einen sehr guten Blick über die Dächer von Bautzen und das Oberlausitzer Bergland bietet.

Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 27

Unter Druck: Energiefabrik Knappenrode

Knappenrode. Vor über 100 Jahren produzierte die Brikettfabrik Werminghoff das Pressekontakt: erste Brikett. Bis 1993 wurden in der Brikettfabrik Knappenrode in elektrischen und Sächsisches dampfbetriebenen Pressen unter großem Druck insgesamt 67 Millionen Tonnen Industriemuseum Braunkohlebriketts für Haushalte und Industrie gepresst. Heute befindet sich auf dem Energiefabrik Knappenrode Ernst-Thälmann-Straße 8 Gelände eines der vier Sächsischen Energiemuseen, die Energiefabrik 02977 Hoyerswerda/OT Knappenrode. So nah wie in Knappenrode kommt man Industrie nur selten – und Knappenrode Tel: +49 (0) 3571-6095540 das liegt nicht nur am Geruch von damals, der noch immer in der Luft liegt. Bei info- einem Rundgang werden die damaligen, heute kaum noch vorstellbaren energiefabrik@saechsisches Arbeitsbedingungen – Hitze, Lärm und Staub – drei Mal täglich mittels riesiger -industriemuseum.de www.web.saechsisches- Projektoren simuliert. Ein überwältigendes Erlebnis für alle Sinne. Neben dem industriemuseum.com/knapp Erlebnisrundgang durch die Fabrik erwarten Gäste in der fast 25 Hektar großen enrode.html Museumslandschaft unter anderen Sachsens größte Ofen- und Feuerstättenausstellung, historische Maschinen- und Fahrzeugtechnik und Sonderausstellungen. Bis 2020 wird das Museum umgebaut, die ständigen Ausstellungen, der Erlebnis-Rundgang und der Außenbereich sind dennoch weiterhin uneingeschränkt erlebbar.

Pressekontakt: Rundgang „Architektour“ in der Hoyerswerdaer Neustadt Tourist-Information Hoyerswerda. Die Neustadt von Hoyerswerda - ein architektonisches Kleinod? Vor Hoyerswerda Braugasse 1 60 Jahren galt sie als Pilotprojekt des industriellen Bauens und fasziniert auch heute Tel.: +49 (0) 3571-2096170 noch. 1955 wurde der Grundstein für eine neue, moderne Stadt gelegt. In hoyerswerda@lausitzerseenl and.de industrieller Serienfertigung entstanden in der Neustadt von Hoyerswerda Häuser mit vorgefertigten Platten. Bis in die späten 1980er Jahre wurden so insgesamt zehn Wohnkomplexe mit Plattenbauten in den unterschiedlichsten Varianten gebaut.

Mit der Hoyerswerdaer Architektin Dorit Baumeister geht es auf dem geführten Rundgang durch die Neustadt – durch das am Reißbrett entwickelte Planstadtmodell. Thematisiert werden die planerischen und philosophischen Grundsätze, die Realisierung des Stadtmodells bis 1989, die Umkehr der Entwicklung nach 1990 in Folge des Schrumpfungsprozesses sowie die Prognosen und Perspektiven für die Zukunft. Die Tour dauert zirka drei Stunden, öffentliche Termine 2019 sind am 10. Mai, 22.Juni, 3.August und 27. September jeweils 13 bis 16 Uhr.

Termine für Führungen: 10.05., 22.06., 03.08., 27.09.19

Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 28

Erzgebirge

Fichtelbergbahn Erzgebrige, © Greg Snell/TVE Bild downloaden

Pressekontakt: Dampfbahnen, Berggeschrey, letzte Hunte und Holzkunst Tourismusverband Annaberg-Buchholz. Als Siedler im Jahr 1168 im heutigen Freiberg Silber fanden, Erzgebirge e.V. Adam Ries-Straße 16 begannen mehr als 800 Jahre Bergbaugeschichte – der Grundstock für den 09456 Annaberg-Buchholz Reichtum Sachsens. Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Sachzeugen des Doreen Burgold PR Bergbaus, faszinierende Bergstädte, imposante Sakralbauten, Besucherbergwerke Tel.: +49 (0) 3733-1880023 und Kunstwerke mit bergmännischem Bezug wie im Erzgebirge. Sie bilden eine presse@erzgebirge- europaweit einzigartige Kulturlandschaft, derentwegen die Region den UNESCO- tourismus.de www.erzgebirge- Welterbe-Titel anstrebt. Die Entscheidung zur Aufnahme in die UNESCO- tourismus.de Welterbeliste wird im Sommer 2019 erwartet. Die Zeugen der verschiedenen Bergbauepochen reihen sich – wie Perlen an einer Schnur – entlang der Sächsisch- Böhmischen Silberstraße. Sie gilt als längste Ferienstraße Sachsens.

Die Industrialisierung wäre ohne ein gut funktionierendes Verkehrswesen undenkbar gewesen. So brachte Sachsen mit der Leipzig-Dresdner Eisenbahn die erste deutsche Fernbahnstrecke „ins Rollen“. Von ehemals 19 Schmalspurbahnen in Sachsen haben sich im Erzgebirge vier Bahnen mit der Spurweite von 750 Millimetern erhalten. Auf insgesamt 56 Kilometern Gesamtlänge führen die Fichtelberg-, Preßnitztal- und Weißeritztalbahn sowie der Museumsbahn Schönheide durch verträumte Dörfer und idyllische Täler. So schnaufen an vielen Wochenenden die Dampfzüge der Preßnitztalbahn entlang der reizvollen Strecke durch das Erzgebirge. Südlich von Dresden zuckelt die Weißeritztalbahn ins Osterzgebirge – auch wieder auf ihrer originalen Strecke bis in den Kurort Kipsdorf. Die Fichtelbergbahn dampft von Cranzahl in Deutschlands höchst gelegene Stadt, Kurort Oberwiesenthal im Erzgebirge. Pioniere wie Emil Hermann Nacke und August Horch begründeten die bis heute florierende sächsische Automobilindustrie. Für Begeisterung bei Technikfans sorgen auch das Schmalspurbahn-Museum Rittersgrün sowie das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg. Dort können Besucher die großen Lokomotiven in ihren Lokschuppen aus nächster Nähe betrachten.

Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 29

Zum Gesamtbild des sächsischen Industriekulturerbes gehören auch altes Handwerk und Manufakturen. Dazu zählen im Erzgebirge die Holzkunst- und

Spielzeughersteller mit ihren weltbekannten Figuren wie Nussknacker, Engel und Pressekontakt: Bergmann, Pyramide und Schwibbogen. Zu bewundern sind ihre liebevoll gefertigten Produkte in Zentren der Spielwarenherstellung, etwa in Seiffen, Annaberg-Buchholz, Tourismusverband Erzgebirge e.V. Grünhainichen, Olbernhau oder Marienberg. Auch die Uhrenbetriebe in Glashütte Adam Ries-Straße 16 setzen auf die talentierten Hände ihrer Mitarbeiter. Das Schönste aber ist, dass man 09456 Annaberg-Buchholz Doreen Burgold den Herstellern überall über die Schultern schauen kann. PR Tel.: +49 (0) 3733-1880023 presse@erzgebirge- tourismus.de Schauplatz der 4. Sächsischen Landesausstellung www.erzgebirge- tourismus.de Annaberg-Buchholz. Wenn in Sachsen und speziell im Erzgebirge über 500 Jahre Industriekultur gesprochen wird, dann gehört zwingend die Bergstadt Freiberg in die Geschichte. Denn Freiberg ist die Silberstadt Sachsens schlechthin. Vom 25. April bis 1. November 2020 ist die „Reiche Zeche“ Freiberg einer von sechs Schauplätzen der 4. Sächsischen Landesausstellung zur Industriekultur. 2020 können die Besucher der 4. Sächsischen Landesausstellung hier im Forschungs- und Lehrbergwerk Tradition und Erfindergeist 150 Meter unter Tage erleben und sich von der authentischen Atmosphäre eines noch in Betrieb befindlichen Bergwerkes beeindrucken lassen. www.freiberg-service.de

Die deutsche Automobil- und Zweiradgeschichte ist ohne die Sächsische Automobil- und Zweiradindustrie undenkbar. An der traditionellen Wirkungsstätte August Horch´s in Zwickau lädt das August- Horch Museum zu einer faszinierenden Erlebnisreise ein. Zudem wird sich das Museum als zentraler Ausstellungsort der 4. Sächsischen Landesausstellung als Schauplatz zum Thema Automobil präsentieren. www.horch-museum.de

Das Bergbaumuseum Oelsnitz im Erzgebirge. wird als ein weiterer Schauplatz den sächsischen Steinkohlenbergbau repräsentieren. Bis es soweit ist, erfolgen umfangreiche Sanierungsarbeiten, weswegen das Museum bis zum Start der Landesausstellung geschlossen bleibt. Industriekultur kann man dennoch in Form von verschiedenen Veranstaltungsangeboten schnuppern. www.bergbaumuseum- oelsnitz.de

Die Saigerhütte Grünthal in Olbernhau ist das einzige Denkmal der Buntmetallurgie in Europa. Ursprünglich für das Ausschmelzen von Silber aus Schwarzkupfer errichtet, entwickelte sich das Werk zum Zentrum der Kupferverarbeitung. Ein besonderes Erzeugnis war das »Grünthaler Dachkupfer«, das teilweise noch heute europaweit zu finden ist. www.olbernhau.de

Das Museum Kalkwerk Lengefeld zählt zu den bedeutendsten technischen Denkmalen der alten Bindemittelindustrie in Europa. Hier lässt sich der Abbruch von Kalkstein bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Technische Anlagen der Kalkgewinnung und -verarbeitung zeugen von dieser langen Tradition. Der geschlossene Denkmalbestand ist von herausragender Bedeutung und ermöglicht umfassende Einblicke in die Geschichte der Förderung, Verarbeitung und Aufbereitung sowie die Verwaltung und das Sozialwesen der Kalkgewinnung. In unmittelbarer Nachbarschaft des Kalkwerkes wird bis heute Dolomitmarmor abgebaut und damit die Bergbautradition fortgeführt.

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Der Frohnauer Hammer gehört zu den bekanntesten Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten Sachsens und ist das älteste Schmiedemuseum Deutschlands (seit 1910). Der Museumsrundgang führt die Besucher zuerst in das historische Pressekontakt: Hammerwerk, wo der kleine Hammer und die Blasebälge in Funktion vorgeführt werden. Im Obergeschoss zeigt eine Ausstellung die Erzeugnisse, die einst hier Tourismusverband Erzgebirge e.V. gefertigt wurden. www.annaberg-buchholz.de Adam Ries-Straße 16 09456 Annaberg-Buchholz Doreen Burgold PR Echte Kreuzfahrten und Handwerk erleben Tel.: +49 (0) 3733-1880023 presse@erzgebirge- tourismus.de Annaberg-Buchholz. Mit Benzin, Diesel & Dampf darf die Erlebnisheimat in www.erzgebirge- vielfältiger Weise zu Land erkundet werden. Los geht`s mit der Erzgebirgischen tourismus.de Aussichtsbahn, die im Mai in die Fahrsaison startet. Weitere Fahrtermine folgen dann im Jahresverlauf auf einer der eindrucksvollsten & aussichtsreichsten Bahnstrecken des Erzgebirges. Auch die Schmalspurbahnen der Region die Fichtelberg-, die Preßnitztal-, die Weißeritztalbahn sowie die Museumsbahn Schönheide dampfen durch die Erzgebirgstäler. Originelle Aktionen wie eine Werkstattführung durch den Lokschuppen Oberwiesenthal, Märchenzüge, Schnapsverkostungsfahrten „Kräuterzauber hochprozentig“ oder „Malter in Flammen“ lassen den Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

„Hereinspaziert und Handwerk entdecken“: Überall im Erzgebirge öffnen alljährlich am 3.Oktoberwochenende Handwerker ihre Werkstatttüren und gewähren Einblicke in ihre einzigartige und vielfältige Handwerkskunst. In diesem Jahr feiert der Tag des traditionellen Handwerks sein 20-jähriges Jubiläum zum Sehen, Staunen und Mitmachen, so das heimliche Motto.

Besucher haben dann die Möglichkeit, sich einmal selbst an der Werkbank auszuprobieren: Sei es, das glühende Eisen mit dem Schmiedehammer zu bearbeiten, eine Glaskugel zu blasen, das Eisen beim Drechseln zu führen oder einen typisch erzgebirgischen Spanbaum zu stechen. Unnachahmlich ist dabei die Atmosphäre in den Werkstätten – hier wird geplaudert, gestaunt und gefachsimpelt. Besucher können sich auf außergewöhnliches und seltenes Handwerk freuen: Porzellanhandmalerei, Räucherkerzenherstellung, Federn schleißen, Seilern, Schindeln ziehen, Bürsten-Herstellung und vieles mehr. Auch Bäckerbetriebe heizen ihre Öfen an, um an diesem Aktionstag ihr Handwerk vorzustellen. Neben der Hommage an das Handwerk wird an fast allen Orten mit einem tollen Rahmenprogramm samt Musik, Kinderaktionen oder kulinarischen Köstlichkeiten gefeiert.

Termine: 08. - 10.06.19 Bahnhofsfest Preßnitztalbahn 13./14.07.19 Schmalspurbahnfestival Weißeritztalbahn, Freital 20.10.19 Tag des traditionellen Handwerks 13. – 22.09. Pobershauer Bergfest

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Vogtland

Erlebniswelt Musikinstrumentenbau, © Bertram Boelkow Bild downloaden

Pressekontakt: Vogtland – die Architektur des Klangs Musicon Valley® e.V. . Das Vogtland steht wie keine andere Region für den Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Musikinstrumentenbau im Herzen Deutschlands: Seit 350 Jahren werden im Johann-Sebastian-Bach- sogenannten vogtländischen Musikwinkel in kleinen Handwerksbetrieben Straße 13 08258 Markneukirchen Instrumente hergestellt, die ein Wunderwerk an Präzision und Qualität darstellen. Die Tel.: +49 (0) 37422-402940 Tradition des vogtländischen Musikinstrumentenbaus gehört inzwischen zum Fax: +49 (0) 37422- 402999 Immateriellen Kulturerbe Deutschlands. In über 100 Manufakturen und Werkstätten erlebniswelt@musiconvalley. de werden heute noch erstklassige Orchesterinstrumente, Gitarren, Akkordeons und www.erlebniswelt- Mundharmonikas gebaut. Musiker auf der ganzen Welt spielen auf Instrumenten aus musikinstrumentenbau.de dem Vogtland!

Die Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Vogtland bietet Musikvereinen und Orchestern organisiert der Verein Musicon Valley e.V. individuelle Erlebnisreisen. Im Mittelpunkt steht der Blick hinter die Kulissen der traditionellen Werkstätten und modernen Produktionsbetriebe des Musikinstrumentenbaus. Hier können Musiker mit erfahrenen Meistern fachsimpeln und hautnah dabei sein, wenn Musikinstrumente mit Weltruf entstehen. Die landschaftlich reizvolle Region des Vogtlandes mit einem vielseitigen Freizeitangebot sowie die Gastspielmöglichkeit in der renommierten Kultur- und Festspielstadt bilden das abwechslungsreiche Rahmenprogramm.

Vogtland-Urlauber können bei spannenden Schauvorführungen in drei Erlebniswerkstätten erleben, wie Streich- und Blechblasinstrumente von Hand hergestellt werden. Fragen, Anfassen und Ausprobieren sind dabei ausdrücklich erwünscht. Die Schauvorführungen finden immer mittwochs um 14.30 Uhr statt. Für Gruppen ab 10 Personen werden individuelle Termine vereinbart. Um 1900 galt das Vogtland als musikalischer Großlieferant, welcher ganze Orchester und Musikchöre ausstatten konnte. Von diesen wirtschaftlich glanzvollen Zeiten zeugen noch heute repräsentative Bürgerhäuser und die Villen der Verleger. Der Wohlstand der Region Tourismus-Nachrichten Sachsen | Spezial-Ausgabe Industriekultur in Sachsen | 2019 32

wurde durch Hunderte von Handwerkern begründet, die damals in der gesamten

Region nicht nur Instrumente, sondern auch alle Bestandteile und sämtliches Zubehör herstellten. Von diesem einstigen Umfang hat sich bis zur Gegenwart das Pressekontakt: Kunsthandwerk erhalten. Darüber hinaus gibt es größere Hersteller, bei denen Musicon Valley® e.V. ebenfalls mit viel Handarbeit und handwerklichem Wissen gearbeitet wird, so dass Erlebniswelt man sie zu Recht als Instrumenten-Manufakturen bezeichnet. Musikinstrumentenbau® Johann-Sebastian-Bach- Straße 13 Die Handwerkskunst wird eindrucksvoll auch im Musikinstrumenten-Museum 08258 Markneukirchen Markneukirchen sowie in den Werkstätten der Instrumentenbauer selbst Tel.: +49 (0) 37422-40 2940 Fax: +49 (0) 37422-402999 dokumentiert und gezeigt. erlebniswelt@musiconvalley. de www.erlebniswelt- musikinstrumentenbau.de – 190 Jahre Mundharmonika-Fertigung

Pressekontakt:

Klingenthal. Mit 100 Jahre Stadtrecht und 190 Jahre industrielle Entwicklung begeht Touristinfo Klingenthal Klingenthal 2019 gleich zwei große Jubiläen und bringt sich in das Jahr der Schloßstraße 3 Industriekultur 2020 in besonderer Weise ein. Am 24. Januar 1716 wurde die Innung 08248 Klingenthal der Geigenmacher zu Klingenthal gegründet. Mit der Einführung der Mundharmonika Tel.: +49 (0) 37467-64832 ab 1829 und der Handharmonika ab 1852 setzte die Industrialisierung des Musik- und Musikinstrumentenbaus in Klingenthal ein und hat seitdem unmittelbaren Einfluss auf Wintersportmuseum Klingenthal eine ganze Landschaft, den Städtebau, das kulturelle Leben und auf die Bürger. Schloßstraße 3 Deutliche Spuren lassen sich bis heute auch im Veranstaltungskalender der Stadt 08248 Klingenthal Klingenthal nachverfolgen. Tel.: +49 (0) 37467-64827 www.klingenthal.de

Eine auf fast 16 Kilometern Länge verteilte Streusiedlung mauserte sich ab 1829 zu einem großflächigen Fertigungsnetzwerk. Firmen fertigten um 1860 jährlich etwa drei Millionen Mundharmonikas und hunderttausende Handzuginstrumente. 1871 zählte die Handels- und Gewerbekammer im Raum Klingenthal 347 Mundharmonika- und 663 Handharmonikahersteller. Hinzu kamen tausende Heimarbeiter, Zulieferer und dutzende weltweit agierende Handelsunternehmen. 1913 deckte die Produktion aus Klingenthal zwei Drittel des weltweiten Bedarfs an Handharmonikas! 1843 wurde die Musikschule mit dem Zweck gegründet, der heimischen Musikinstrumentenindustrie musikalisch vorgebildeten Nachwuchs zuzuführen. Manufakturen unterhielten Werksorchester, 1866 wurde das Musikvereinschor, das heutige Stadtorchester Klingenthal gegründet. Die Streusiedlung entwickelte sich zu einer Stadt: Anschluss an die Eisenbahn, Amtsgericht, Bau der Wasserleitung und nahezu eine Verdopplung der Einwohnerzahl führten schließlich auch zum Erfolg beim Antrag zur Erhebung zur Stadt. 1919 erhielt Klingenthal Stadtrecht. Seit 1870 wurde die industrielle Fertigung in großen Manufakturen und später auch im Werk I des VEB Klingenthaler Harmonikawerke (KHW) organisiert und zentralisiert.

Längst ist der Musikinstrumentenbau zwar nicht mehr der Haupterwerbszweig in Klingenthal, doch der Musikinstrumentenbau lebt: Akkordeons, Konzertinas, Bandoneons, Deutsche und Wiener Harmonikas, Mundharmonikas, Zithern, Blockflöten, Saiten, Koffer- und Etuis, Beschallungstechnik und Zubehör werden nach wie vor in Klingenthal gefertigt. Wettbewerbe und Festivals finden alljährlich in der Stadt am Aschberg. Von dieser erfolgreichen Geschichte erzählt das Musik- und Wintersportmuseum Klingenthal. Es zeigt in seiner ständigen Ausstellung Instrumente, historische Bilder, Maschinen und Arbeitsplätze der industriellen Revolution im Musikinstrumentenbau. Hier kann man das Herz der Instrumente

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Schwingen sehen – mittels eines speziellen Modells wurde die mit Überschallgeschwindigkeit durchschlagende Tonzunge für das menschliche Auge sichtbar gemacht. Die Besucher können außerdem einen Blick in die zentralisierte Touristinfo Klingenthal und volkseigene Produktion der DDR- Zeit mit der Darstellung der Arbeitsteilung/ Schloßstraße 3 Reihenfertigung der VEB Klingenthaler Harmonikawerke werfen und die bis heute so 08248 Klingenthal Tel.: +49 (0) 37467-64832 bekannte Marke „Weltmeister“ sogar selbst in den Händen halten und die Tonzungen zum Klingen bringen. Eine zeitgenössische Präsentation der gegenwärtigen Musik- und Manufakturen aus dem Musikinstrumentenbau im Klingenthaler Raum führt die Wintersportmuseum Klingenthal Ausstellung bis in die Gegenwart fort. Bis heute sind Maschinen- und Werkzeugbau Schloßstraße 3 bedeutende wirtschaftliche Produktionszweige im klingenden Tal. Mit der Berufung 08248 Klingenthal Tel.: +49 (0) 37467-64827 auf die lange Tradition des Musikinstrumentenbaus stellen kleine aber feine www.klingenthal.de Manufakturen und Werkstätten traditionell gefertigte Instrumente und Zubehör her. Der Internationale Akkordeonwettbewerb im Mai und das Internationale Festival „Mundharmonika live“ im September locken Musikliebhaber aus der ganzen Welt nach Klingenthal.

Von Ziegelstein über Plauener Spitze bis Teppich

Auerbach. Der Vogtland Panorama WegⓇ beginnt und endet an der Göltzschtalbrücke, der größten Ziegelsteinbrücke der Welt. Aus mehr als 26 Millionen Ziegeln ist sie erbaut und wurde 1851 als Eisenbahnbrücke eröffnet. Auch heute noch verläuft hier die Zugverbindung von Leipzig bzw. Dresden über das Vogtland ins bayerische Hof. Ganz klein fühlt man sich hier als Wanderer, wenn man vor diesem beeindruckenden Bauwerk steht. Ein "Muss" sind die Führungen vor der Brücke, die sich insbesondere dem Baugeschehen vor über 150 Jahren widmen.

www.goeltzschtalbruecke.info

Plauener Spitze „Dentelle de Saxe“ – dieser Name steht für das filigrane Produkt, das Plauen zu Weltruhm verhalf. Wie ein roter Faden zieht sich die Spitzenstickerei durch die Stadtgeschichte und führt bis heute auf die Laufstege der Modewelt. Ihre Blütezeit erlebte die Branche Anfang des 20. Jahrhunderts und brachte Plauen Wohlstand und ein geradezu großstädtisches Flair. Heute fertigen noch etwa dreißig Unternehmen im gesamten Vogtland unter dem Markennamen Mode- und Dekorationsartikel. Einige dieser Unternehmen wie die Modespitze Plauen oder die Stickerei Vogel bieten Schauvorführungen, Besichtigungen oder einen Betriebsverkauf an.

www.plauenerspitze.info

Schaustickerei Plauen In Plauen ist es gelungen, einen einzigartigen, authentischen Stickerei-Standort zu erhalten. Wenn hier die historischen Stickmaschinen zu arbeiten beginnen, wird die Arbeitswelt der Sticker vor 100 Jahren erlebbar. Parallel zur Sächsischen Landesausstellung 2020 wird es in der Schaustickerei eine Themenreise unter dem Motto “Die Plauener Spitze(n) – Sticken für den Weltmarkt“ geben. Die erweiterte Sonderausstellung im Außenbereich veranschaulicht an fünf Stationen die Themen Lohnstickerei, Stickmaschinen, die Marke “Plauener Spitze” sowie das Erbe und die Zukunft der vogtländischen Stickerei.

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www.schaustickerei.de

Teppichmuseum Schloss Voigtsberg Seit über 130 Jahren stellen in Oelsnitz Fachkräfte hochwertige Teppiche her. Sie finden in der ganzen Welt ihren Absatz. Dass so ein Teppich nicht nur zum drauf herum laufen da ist, erfährt man im Teppichmuseum auf Schloß Voigtsberg. In den benachbarten HALBMOND Teppichwerken hat der Traditionshersteller ein eigenes Outlet am Firmensitz eingerichtet.

www.schloss-voigtsberg.de

Auf den Spuren der Plauener Industriekultur Pressekontakt:

Tourist-Information Plauen Plauen. Im 18. Jahrhundert erreichte die seit 200 Jahren in Plauen eingeführte Unterer Graben 1 08523 Plauen Verarbeitung von Baumwolle einen hohen Entwicklungsstand. Dies führte zur Tel.: +49 (0) 3741-2911027 Gründung erster Manufakturen. Später wuchs die Konkurrenz der englischen Fax: +49 (0) 3741-2913028 maschinell hergestellten Baumwollstoffe so überwältigend, dass nur [email protected] www.plauen.de Nischenprodukte dagegen bestehen konnten. Für Plauen waren das gemusterte, gestickte und konfektionierte Baumwollstoffe. Entlang des Mühlgrabens entwickelten sich im 19. Jahrhundert aus ehemaligen Bleichhäusern moderne Veredlungsbetriebe. Mit der Einführung der ersten Handstickmaschinen und deren Inbetriebnahme 1857/58 wurde die Handstickerei mechanisiert. Als es 1881 gelang, Tüll maschinell zu besticken, schlug die Geburtsstunde der Plauener Spitze, die durch die Entwicklung eines chemischen Verfahrens zur nachträglichen Entfernung des Stickgrundes um 1900 eine Blütezeit erlebte. Eine Großstadt mit ungewöhnlich vielen Millionären, das war Plauen am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Heute können Gäste der Stadt auf den Spuren der einzigartigen Plauener Textilgeschichte wandeln und so Zeuge der rasanten industriellen Entwicklung der Stadt seit Ende des 19. Jahrhunderts werden. Es geht vorbei an liebevoll restaurierten herrschaftlichen Wohnvillen ehemaliger Fabrikanten und teilweise noch gut erhaltenen Fabrikgebäuden, über die Friedensbrücke und entlang des imposanten Baus der Industrie- und Handelskammer. Von dort richtet sich der Blick auf die frühere Gardinenfabrik von Leopold Oscar Hartenstein, ehe man am Dittrichplatz in die Straßenbahn steigt oder zu Fuß über die Neundorfer Straße Richtung historisches Zentrum flaniert. Unterwegs bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Einkehr. Den Abschluss bildet die Elsteraue, einem Gebiet, das während der Industrialisierung eine bedeutende Rolle spielte. Wer die rund 5 Kilometer nicht zu Fuß gehen möchte, der kann auch die gesamte Tour mit der Straßenbahn absolvieren.

Vom Plauener Spitzenzertifikat zum Spitzendiplom Pressekontakt:

Tourist-Information Plauen Plauen. Wer schon immer mal wissen wollte, wie die filigranen Kostbarkeiten aus Unterer Graben 1 Plauener Spitze entstehen und Gestalt annehmen, sich für den Herstellungsprozess 08523 Plauen Tel.: +49 (0) 3741-2911027 interessiert und selbst spitze sein will, der sollte das Plauener Spitzen-Zertifikat Fax: +49 (0) 3741-2913028 erwerben. Bei einem Besuch in der Schaustickerei Plauener Spitze, einzige in [email protected] www.plauen.de Europa erhaltene authentische Textilfabrik mit Wohnensemble, können Gäste den Mitarbeitern über die Schultern schauen und miterleben, wie die unverwechselbaren

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Meisterstücke aus Garn an historischen Stickmaschinen entstehen. Im Anschluss an die Führung heißt es Fragen zu beantworten und einen Wissenstest zu bestehen. Das gewonnene Wissen kann nun praktisch bei der Gestaltung und Fertigung eines einmaligen Meisterstückes angewendet und das Plauener Spitzen-Diplom erworben werden. Dabei entstehen mit Hilfe von Garnen spitzenartige Collagen auf auswaschbarer Folie, die der industriellen Herstellung Plauener Spitze sehr nahe kommen. Das Plauener Spitzen-Diplom gibt es letztlich als Anerkennung und Beweis Ihres Könnens.

Braukunst im Vogtland – Die Wernesgrüner Brauerei Pressekontakt:

Wernesgrüner Brauerei Wernesgrün. Seit über 500 Jahren wird im Vogtland Bier gebraut. Der Gerstensaft GmbH Bergstraße 4 erfreut sich nicht nur regionaler Beliebtheit - er ist bisweilen weltweit bekannt. Um 08237 Wernesgrün 1900 existierten hier über 80 Brauereien, und auch heute wird noch an verschie- Tel.: +49 (0) 37462-617264 denen Orten im Vogtland die Braukunst gepflegt, unter anderem findet sich in www.wernesgruener.de Schöneck ein kleines Brauereimuseum.

Ebenso ein Teil der Route der sächsischen Industriekultur ist die Wernesgrüner Brauerei. Deren berühmtes Bier gab es sogar schon vor dem namensgebenden Ort. Die moderne Brauerei, die sich hinter den historischen Fassaden befindet, kann geführt besichtigt werden. Noch mehr Freude macht Besuchern der Brauerei- Gutshof, der in Brauschänke und Biertenne einlädt und als „Wernersgrüner Musikantenschenke“ viele Jahre im Fernsehen zu sehen war. Und mit etwas Glück kann man sogar die brauereieigenen Pferde der imposanten Rasse Percheron in Aktion erleben.

Heute zählt Wernesgrüner zu den bekanntesten und modernsten Brauereien in den Bundesländern Ost. Aktuell werden hier fünf Biersorten gebraut.

Termine: 23.06.19 60. Plauener Spitzenfest 23. - 25.08.19 + 30.8. - 01.09.19 ibug-festival in Reichenbach 25.08.19 Handwerkertag, Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen 17. - 22.09.19 Mundharmonika-Live-Festival

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Sächsische Schweiz

Festung Königstein, Friedrichsschlösschen, © Sebastian Rose Bild downloaden

Pressekontakt: Festung Königstein feiert 400 Jahre Georgenburg Festung Königstein gGmbH Königstein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ließ der sächsische Kurfürst Johann 01824 Königstein Tel.: +49 (0) 35021-64607 Georg I. (1585-1656) die spätgotische Kaiserburg auf dem Königstein zu einem [email protected] repräsentativen Renaissancebau umgestalten. Damals entstand die bis heute www.festung-koenigstein.de erhaltene Arkadenwand im Burghof und Voluten schmückten Giebel und Zwerchhäuser. Die Innenräume stattete man mit repräsentativen Holzdecken, Öfen und Jagdtrophäen aus. In den beiden Obergeschossen des Hauptgebäudes waren die Appartements des Kurfürsten und seiner Gattin eingerichtet. Am 27. Juli 1619 feierte die kurfürstliche Familie mit dem Hofstaat die Einweihung des Gebäudes, das seitdem „Johann-Georgenburg“ oder kurz „Georgenburg“ genannt wird.

Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der Georgenburg lädt die Festung Königstein am 27. Juli 2019 zum großen Renaissance-Fest ein. Ein historischer Festumzug, in dem der Hofstaat von 1619 nachgestaltet wird, ein Bühnenprogramm mit Musik und Tanz der Renaissance, Schauspielereien und Fechtvorführungen sowie Darbietungen und Mitmachangebote auf dem Festungsplateau lassen die Zeit vor 400 Jahren lebendig werden. Besucher sind aufgerufen, sich im historischen Fechten zu üben oder einen Renaissance-Tanz zu erlernen. Auf die jüngsten Gäste warten historische Spiele. In der Ausstellung der Georgenburg hat eine virtuelle Station Premiere: Erstmals haben Besucher Gelegenheit, das Renaissanceschloss von innen in 3D zu erkunden. Gekrönt wird das Fest vom abendlichen Konzert der „Lautten Compagney“ Berlin auf dem Paradeplatz und einem farbenprächtigen Feuerwerk.

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Historisch und modern: Hotel Elbresidenz Bad Schandau

Bad Schandau. Mit seiner imposanten Erscheinung ist das Hotel Elbresidenz an der Pressekontakt:

Therme Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz zu einer festen Hotel Elbresidenz an der architektonischen Größe im Kurort geworden. Die Ursprünge des 5-Sterne- Therme Bad Schandau Hotelkomplexes lassen sich bis in das Jahr 1617 zurückverfolgen. Aufgrund seiner Markt 1-11 01814 Bad Schandau Jahrhunderte alten Historie steht der gesamte Komplex unter Denkmalschutz. Heute Tel.: +49 (0) 35022-9190 residieren hier Gäste nach mehreren Umbauphasen, nicht zuletzt nach den zwei info@elbresidenz-bad- schweren Hochwasser-Katastrophen der Elbe 2002 und 2013, in einem schandau.net www.elbresidenz-bad- erstklassigen Hotel namens Elbresidenz Bad Schandau an der Therme. Damit ist schandau.net dem Kurort Bad Schandau das Gebäude als architektonisch imposantes Juwel erhalten geblieben.

Multisensorische Bäder-Architektur: Die Toskana Therme Pressekontakt:

Toskana Therme Bad

Bad Schandau. Direkt am Bad Schandauer Elbufer gelegen, ist sie längst zum Schandau Rudolf-Sendig-Straße 8a festen Bestandteil des Flusspanoramas geworden: die Toskana Therme Bad 01814 Bad Schandau

Tel.: +49 (0) 35022-54610 Schandau. Die Architektur überzeugt durch ihre klaren geometrischen Formen und Fax: +49 (0) 35022-54611 badschandau@toskana- gläserne Transparenz. Die äußere Hülle birgt im Inneren ein geschickt konzipiertes therme.de Klang- und Farblichtdesign, das wie viele weitere Details im Dienste eines www.toskana-theme.de entspannenden Badekonzeptes steht. Herzstück des Thermalbades ist der Liquid

Sound Tempel. In diesem salzhaltigen, körperwarmen Wasser wird Baden durch die namensgebende Liquid Sound® Installation zum multisensorischen Erlebnis. Schwerelos schweben die Besucher in einem Meer aus Farbe, Licht und sanften Klängen, die – das ist das Besondere – auch unter Wasser zu hören sind. Dabei staunen die Badenden nicht nur über die Klangeigenschaften des Wassers, sondern erleben auch Überraschungen für das Auge: Die an ein Planetarium erinnernde Kuppel über dem Bad wird für 360º-Projektionen genutzt - Bildkompositionen aus Farben und bewegten geometrischen Strukturen, die das Raumgefühl einer anderen, fantastischen Welt vermitteln, in die man aber ganz wirklich eintauchen kann.

Reiseangebote

Buchungen: 500 Jahre an 5 Tage – Die Industriekultur-Zeitreise Tourismus Marketing So viel Boom durch Sachsens Industriegeschichte gibt es nirgends: Der rote Faden Gesellschaft Sachsen Tel.: +49 (0) 351-491700 bei dieser Reise zieht sich von der Tuchfabrik in Crimmitschau über Zwickau als www.sachsen-tourismus.de Wiege des Automobilbaus bis nach Oelsnitz und Chemnitz als Hauptschauplätze des Steinkohleberg-und Maschinenbaus sowie der Eisenbahngeschichte bis zum einst wichtigsten Silbererz-Lieferanten im Bergbau, Freiberg. An fünf Tagen können sieben Ausstellungen besucht werden. Das ist einmalig – alle Übernachtungen und Tickets inklusive. Buchung unter: www.sachsen-tourismus.de

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Auf Tuchfühlung mit Textil und Automobilgeschichte

Hautnah dran sein am harten Arbeitsalltag der Textilarbeiter in der Crimmitschauer Buchungen:

Tuchfabrik mit ihren originalen Maschinen und anschließend die Autostadt Zwickau Tourismus Marketing als Wiege des sächsischen Automobilbaus und Austragungsort der Sächsischen Gesellschaft Sachsen Landesausstellung zu 500 Jahren Industriegeschichte in Sachsen kennenlernen ist Tel.: +49 (0) 351-491700 www.sachsen-tourismus.de Ziel dieser 3-tägigen Reise. Buchung unter: www.sachsen-tourismus.de

Bauhaus und Industriekultur in Chemnitz erleben Buchungen:

Tourist-Information Chemnitz Die Tourist-Information Chemnitz hat vier spannende Reisearrangements entwickelt, Tel.: + 49 (0) 0371-690680 um in der Stadt auf architektonische zeitreise zu gehen. „100 Jahre Bauhaus in www.chemnitz-tourismus.de Chemnitz“, „Chemnitzer Industriekultur“, „Maschinen-Boom Chemnitz“, „Eisenbahn- Boom Chemnitz“ führt an ein bis 2 Tagen zu den Bauhaus-Orten in der Stadt, in ihre faszinierende Industriegeschichte, in die Zeit sächsischer Maschinebau-Kunst und zu den beeindruckenden Sachzeugen der Eisenbahngeschichte in Sachsen. Zu den gebotenen Leistungen gehören neben den Übernachtungen mit Halbpension unter anderem auch Stadtführungen und der Eintritt in Museen wie ins Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz (smac) im ehemaligen Kaufhaus Schocken, ins Sächsische Industriemuseum Chemnitz, ins Sächsische Eisenbahnmuseum und andere technikhistorische Museen der Stadt sowie ins Stadtbad.

Auf Dampflokreisen mit Augustustours Buchungen:

Wer auf der Suche nach neuen, außergewöhnlichen Dampflokreisen ist, dem macht AugustusTours Turnerweg 6 AugustusTours jetzt entsprechende Angebote. Auftakt ist für alle Dampflokfreunde 01097 Dresden das 11. Dresdner Dampfloktreffen vom 12. bis 14. April. Vom 23. bis 25. August lädt Tel.: +49 (0) 351-563480 [email protected] die Dampflokreise zum Chemnitzer Heizhausfest auf eine nostalgische Fahrt ein. Zu www.augustustours.de/de/erl den Übernachtungen in Drei- und Vier-Sterne-Hotels kommen Tickets für ebnisreisen/dampflokreisen. Dampfsonderzugfahrten oder Dampflokfeste und Reiseunterlagen. html

Stadtrundgang zur Plauener Gewerbe- und Buchungen:

Industriegeschichte https://www.plauen.de/de/tou rismus/fuehrungen- rundfahrten.php Diese Zeitreise in Form eines Spaziergangs nimmt ihren Anfang an den ehemaligen Wohn- und Geschäftshäusern wohlhabender Baumwollwarenhändler in der Nobelstraße. An frühen Fertigungsstätten erhalten die Teilnehmer Informationen zur Geschichte der Tuchherstellung, der Kattundruckerei sowie der Weißwarenindustrie in Plauen. Ein besonderes Kapitel ist der Entwicklung der örtlichen Stickerei- und Spitzenindustrie gewidmet. Die Führung dauert 1,5 Stunden, die Mindestteilnehmerzahl beträgt 10 Personen, maximal sind 30 Personen zugelassen.

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Weitere Veranstaltungen

Impressum: April Herausgeber 26. - 28. Mai 2019, IFA-Oldtimertreffen, Werdau Tourismus Marketing Vor etwa 50 Jahren endete der industrielle Fahrzeugbau in Werdau. Das Treffen hat Gesellschaft Sachsen mbH Bautzner Straße 45–47 sich zum größten Nutzfahrzeug-Oldtimertreffen seiner Art in Deutschland entwickelt. 01099 Dresden Tel.: +49 (0) 351-491700 Mai Fax: +49 (0) 351-4969306 presse.tmgs@sachsen- 26. Mai 2019, Tag des offenen Umgebindehauses tour.de Privatbesitzer öffnen ihre Umgebindehäuser. Die einzelnen Orte bieten ein www.sachsen-tourismus.de interessantes Begleitprogramm an. Druck reprogress GmbH Juni Chemnitzer Straße 46 b 01187 Dresden 01. Juni 2019, TEXTILdorfFest geflachst & zugewebt Großschönau Tel.: +49 (0) 351-478980 Das Deutsche Damast- und Frottiermuseum lädt zum Textildorffest in Haus und Fax: +49 (0) 351-4789813 [email protected] Garten ein. Es finden Führungen, Schauweben an historischen Webstühlen und ein www.reprogress.de kreativer Textilmarkt statt. Redaktion Ines Nebelung 08. bis 10. Juni 2019, Pfingstdampf der Waldeisenbahn Muskau Park- und Blütenfest Kromlau, Waldeisenbahn Muskau, Weißwasser Titel-Foto Industriemuseum Chemnitz

Juli Redaktionsschluss 05. bis 07. Juli 2019, Motorrad Grand Prix in der Region Zwickau 31. Januar 2019 Besucher aus der ganzen Welt kommen zu dieser spektakulären Motorradrennsport- Veranstaltung, bei der sich die weltbesten Zweirad-Piloten unter Beweis stellen.

21. Juli 2019, 9. August Horch Klassik Wunderschöne Karossen und seltene Fahrzeuge sehen die Besucher bei dieser traditionellen Oldtimerrundfahrt, die quer durch Sachsen führt und Start und Ziel in Zwickau hat.

August 22. bis 24. August 2019, Sachsen Classic Bei der Sachsen Classic Rallye werden historische Autos präsentiert, die vor allem eines sind: Echte Hingucker! Bei "Sachsens längstem Automobilmuseum", starten etwa 80 Klassiker bis Baujahr 1976 und Youngtimer, die mindestens 20 Jahre alt sind.

September 15. September 2019, Offenes Granitdorf Demitz-Thumitz und 111 Jahre Sächsische Steinmetzschule

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