Die Zeitschrift des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins e. V. Mai 2019 Ronsdorf-Echo EXTRA

Informationen und Geschichten rund um die erste Wuppertaler Quartiersgartenschau (Quga) 2019 in Ronsdorf mit Quga-Kalender! 1

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Anzeige-190x130-01.indd 1 08.05.19 16:49 2 Förderverein Historische Parkanlagen, Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein und Ronsdorfer Verschönerungsverein präsentieren: Erste Wuppertaler Quartiergartenschau in Ronsdorf

Eine private Initiative

Die Gartenhistorikerin Dr. Antonia Dinne- bier, die in der Reihe „Wuppertals grüne Anlagen“ bereits einige Parkführer heraus- gegeben hat und noch in diesem Jahr die „Ronsdorfer Anlagen folgen lassen will, über ihre Idee: „Wuppertal bereitet sich auf die Bundesgartenschau 2031 vor. Warum auf Großes warten, fangen wir mit der Gar- tenschau doch einfach schon einmal an, im Quartier. Jedes Jahr richtet die QUGA den Blick auf einen anderen Stadtteil und sein Grün. Die Aktiven laden ein und zeigen öffentlichen Parks und private Gärten, Wäl- der und Besonderheiten ihres Quartiers. So lernen wir und unsere Gäste Wuppertals grüne Anlagen Stück für Stück kennen und schätzen. Ronsdorf macht 2019 den An- fang. Bei Spaziergängen und Aktivitäten, Führungen und Festen lässt sich die Vielfalt des Grüns, aber auch seine Träger, Unter- Blumenbeet und Bandwirkerdenkmal auf dem Bandwirkerplatz. Foto: BLM stützer und Nutzer entdecken. Wir feiern mit dem Ronsdorfer Verschönerungsver- Vorgärten. Besonders attraktive Haus- Seite die unzähligen privaten (Vor-) Gärten, ein sein 150-jähriges Bestehen! Wir be- gärten entziehen sich unseren Blicken. die mit viel Liebe gepflegt werden und auf suchen die berühmte Staudengärtnerei Ausnahmen bilden die Teilnehmer an der der anderen Seite gibt es die Unternehmen Arends von Anja Maubach. Wir umrunden „offenen Gartenpforte“. Bitte surfen Sie (Baumschulen, Gärtnereien und Garten- die Ronsdorfer Talsperre und erkunden die ab Anfang Mai: www.offene-gartenpfor- baubetrieben), die mit ihren Erzeugnissen idyllischen Bachtäler. Das Programm gibt te-rheinland.de. die schönen Pflanzen für wunderbare Pri- dazu viele Gelegenheiten.“ vatgärten bereitstellen.“ Die QUGA ist eine Initiative des Förder- Oasen und der grüne Kranz um verein Historische Parkanlagen Wuppertal Ronsdorf „Besucht Ronsdorf, die bergische und des Stadtverbandes der Bürger- und Gartenstadt!“ Bezirksvereine Wuppertal, unterstützt vom Wie Wuppertal ist Ronsdorf von einem Ressort Grünflächen und Forsten der Stadt „grünen Kranz“ eingerahmt: Scharpena- „Gartenstadt Ronsdorf – Jungfer im Grü- Wuppertal und dem Verband Garten-, cken, Marscheider Wald, Großes Holz, nen“ hieß es in einer Werbeanzeige, die Landschafts- und Sportplatzbau Nord- , , Ronsdorfer Wald. Darin von der Ronsdorfer Stadtverwaltung und rhein-Westfalen. eingebettet liegen große und kleine Erho- dem Verkehrsverein im Februar 1929 der lungs- und Entspannungsräume: Bandwir- Zeitschrift „Bergische Heimat“ veröffent- Von der Vergangenheit in die kerplatz, Stadtgarten, Ronsdorfer Anlagen licht wurde. Es waren die letzten Monate Zukunft Staubenthaler Park, Waldpark Ronsdorfer der selbstständigen Stadt Ronsdorf, die Talsperre und Klinik Bergisch Land. Ende der 1920er Jahre hat sich die bis 1929 Ronsdorfer Straßennamen unterstrei- selbstständige Stadt Ronsdorf als „Garten- chen das Image einer Gartenstadt: Anemo- stadt“ vermarktet. Georg Arends warb mit nen-, Astilben-, Erika-, Gärtner-, Geranien-, Zum Titelbild (BLM) seinen „Blumen in luftiger Höh‘“ an der Gladiolen-, Goldlack-, Forst-, Lilien-, Park-, Die Blüte von Magnolienbäumen Monschaustraße. Auch fast hundert Jahre Reseda-, Staudenstraße. ist ausgesprochen kurz, aber sehr später hat Ronsdorf nichts von seiner gar- Die Überzeugung der Stadtwerber aus heftig! Aber es lohnt sich, diesen tenartigen Lage im Kranz grüner Flächen den 1920er Jahren hat nichts von ihrer Hingucker an Kleins Ecke in Ruhe zu verloren. Überall finden die Bürger grüne positiven Ausstrahlung verloren. 2006 er- genießen und die schönen Blüten Oasen, die zur Entspannung und Bewe- innerte ein Journalist, dass Ronsdorf in auf sich wirken zu lassen. gung einladen. Hier gibt es besonders viele alten Büchern als Gartenstadt bezeich- Wunderbare Gartenstadt Ronsdorf! Blumengeschäfte und Gartenbaubetriebe. net wurde und nennt zwei Gründe für die Und: achten Sie gerne auf die oft schönen heutige Gültigkeit: „Da sind auf der einen

3 1929 Teil der neuen Stadt Wuppertal wurde. Ronsdorf wurde als „hervorragender Luftkurort“ mit folgenden Vorzügen gepriesen: „Herrliche Naturanlagen und schöne Waldungen in unmittelbarer Nähe. Reizend gelegene Talsperre. Sehr günstige Verkehrsverbin- dungen mit Elberfeld, Barmen und Remscheid. Sitz der bergischen Seidenbandindustrie. “Die Ausgestaltung Ronsdorfs als Gartenstadt und Luftkurort war das Hauptziel des 1925 gegründeten Verkehrs- vereins. Kurt Schnöring zitiert Stadtbauinspektor Abel in seinem 1998 erschienenen Bildband „Ronsdorf im Wandel der Zeiten“: „Es galt, den großen Kreisen des erholungsbedürftigen Mittelstandes und der erwerbstätigen Bevölkerung die Möglichkeit zu verschaffen, ohne übermäßige Belastung ihres Geldbeutels, jedes Jahr, inmitten der freien Natur, in gesunder Luft einige Wochen der Erholung zu verbringen und dann frisch gestärkt an Leib und Seele wieder an die Tagesarbeit zurückzukehren.“

Grünes Ronsdorf

Eine Lobeshymne auf das „grüne Ronsdorf“ verfasste im Februar 1929 auch der kommissarische Bürgermeister Wilhelm Leonhard für die Monatsschrift „Bergische Heimat“: Ronsdorf, die freundliche Gar- tenstadt, erfreut sich einer überaus schönen Lage. Welch herrliches Bild, wenn man von den frischwindigen Höhen auf die sanft in der Mulde eingebettete Stadt hinab blickt, die im Frühling und Sommer gleichsam mit grünem Kranze geschmückt ist. Von Gärten rings um- geben, die sich vielfach vorwitzig bis unmittelbar an die Häuser der Innenstadt heranwagen, verdankte sie ihren Namen „Gartenstadt“ mit Recht. Wer kennt nicht die große Staudengärtnerei von Georg Arends, die durch ihren Staudenversand den Namen Ronsdorf fast in alle Welt hinausgetragen hat. Die zweite deutsche Talsperre, nach der Eschbachtalsperre in Remscheid, ist einer der schönsten Was- 2008 war die Haselnuss der Baum des Jahres, gepflanzt auf dem Kaiser- serspeicher Deutschlands und eine wahre Oase! platz in den Ronsdorfer Anlagen. Foto: BLM

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4 Der Bandwirkerplatz ist Ronsdorfs grüne Mitte

(BLM). 1837 sollte neben einem Löschteich in der Mulde das erste Rathaus entstehen. Gebaut wurde erst nach Bürgerprotesten und eingeweiht 1842. Das Baugrundstück kostete 2.500 Thaler, der Neubau stolze 13.000 Thaler. Der Teich wurde zu einem Zierteich mit Springbrunnen umgebaut, später zugeschüttet und durch ein Blu- menrondell ersetzt. Linden säumten den Platz. Günter Konrad 1995: „Beim Betrach- ten alter Bilder von Marktplatz und Rat- haus gewinnt man den Eindruck, dass eine solch repräsentative Anlage selbst weit größeren Städten als Ronsdorf zur Ehre gereicht hätte.“ Am 10. Mai 1890 wurde auf dem Markt- platz ein Zwei-Kaiser-Denkmal enthüllt, die Standbilder der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III. im Zweiten Weltkrieg ent- fernt. Die Stadt Wuppertal bemüht sich um die saisongerechte Bepflanzung des Bandwirkerplatzes. Foto: Auer Durch einen Bombenangriff am 30. Mai 1943 wurde die Innenstadt in Schutt und Gartenstadt und Luftkurort nicht nachweisbar, dass diese Märkte auf Asche gelegt. Dem kriegszerstörten Rat- der genannten Fläche ausgerichtet wur- haus folgte 1960 ein Verwaltungshaus der „Ronsdorf als Gartenstadt und Luftkurort“ den, doch liegt die Vermutung nahe. Aus Stadt Wuppertal, nachdem Ronsdorf 1929 - so lautete der Titel eines Aufsatzes, den dem Jahr 1781 ist bekannt, dass Parzel- eingemeindet worden war. Aus finanziel- der Ronsdorfer Stadtbauinspektor Abel im len aufgekauft werden sollten, um einen len und organisatorischen Gründen trenn- Jahre 1929 in der Zeitschrift „Bergische Hei- Marktplatz zu errichten. Es könnte sich um te sich die Stadt von diesem Gebäude, das mat“ veröffentlichte. Die Lage Ronsdorfs eine Markterweiterung gehandelt haben. im November 2005 abgerissen wurde. Das zwischen Talsperrenwald und Marscheider Das vermutet Historiker Günter Konrad in heutige Stadthaus mit Bürgerbüro, Stadt- Wald, die Anlagen des Ronsdorfer Verschö- seinem Aufsatz „Von Rathäusern, Kirchen teilbibliothek, Café-Bistro „Central“, und nerungsvereins, die Grünanlagen in der In- und Schulen“ für das Buch „Unser Ronsdorf privaten Nutzungen wurde von der Firma nenstadt, die zahlreichen Gärtnereien mit 1745-1995“. 1789 wurde ein Marktmeister Heine-Bau errichtet und vermarktet. Spä- Staudenzucht, Baumschulen und Rosen- berufen, der belegt, dass der Jahrmarkt ei- ter wechselte es den Besitzer. kulturen und natürlich die vielen - kleine- nen festen Platz im Ronsdorfer Wirtschafts- Die Enthüllung des Bandwirker-Denk- ren und größeren - Hausgärten ließen die leben hatte. mals von Max Kratz fand 1980 statt. Unter Bezeichnung „Gartenstadt“ mehr als ge- dem Titel „Ronsdorfer Bänder und Blu- rechtfertigt erscheinen. Vom Brandteich zum Marktplatz menbänder in aller Welt“ wurde 2003 rund um das Bandwirker-Denkmal ein Pflaster Von der Mulde zum Marktplatz Bereits 1837 hatte die Landesregierung den gelegt und ein Staudenbeet angelegt. neben dem Brandteich gelegenen Garten Durch den Neubau bedingt musste der Zweifellos ist dieser Begriff „Gartenstadt“ als Baugrundstück für das Rathaus emp- Marktplatz neu gestaltet werden. Es gab für Ronsdorf noch immer zutreffend. Dazu fohlen. Doch die Ronsdorfer waren von der zahlreiche Bürgerproteste und Gestal- trägt die Wiese vor dem am 25. Juli 1960 Notwendigkeit nicht überzeugt und hat- tungsideen, aber kein städtisches Geld. eingeweihten und im November 2005 ab- ten seit 1835 dem Düsseldorfer Ansinnen Viktor und Peter vom Baur motivierten gerissenen Verwaltungshaus bei. Die Ur- widerstanden. Gebaut wurde schließlich zu einer einmaligen Spendensammlung. sprünge gehen weit über das alte Ronsdor- doch: 1840 und 1841. Das Baugrundstück Über 105.000 Euro sammelten sich auf fer Rathaus, das am 1. Mai 1842 eingeweiht kostete 2.500 Thaler, der Neubau stolze dem Sonderkonto des Heimat- und Bür- worden ist und zu dem damals ein von 13.000 Thaler. Der vor dem Rathaus gelege- gervereins. Für den am 1. Juni 2007 ein- Lindenbäumen umsäumter Rathausplatz ne Löschteich wurde zu einem Zierteich mit geweihten Bandwirkerplatz stehen rund gehörte, hinaus. Zunächst war da ein Tal- Springbrunnen umgebaut. An den beiden 250 Spender und aktive Mitbürger. Frank einschnitt, der zum Bau der ersten Häuser Längsseiten und der dem Rathaus gegen- Zlotorzenski vom städtischen Ressort zumindest teilweise zugeschüttet und über liegenden Schmalseite des Marktes Grünflächen und Forsten lieferte den später planiert worden. Da sich das aufge- pflanzte man je eine Doppelreihe Linden. Gestaltungsentwurf für die neue „grüne schüttete, von einem Bach durchzogene In der Mitte des Platzes wurde ein Kandela- Mitte“. Spielgeräte und Bänke laden zum Gelände nicht als Baugrund eignete, bot es ber aufgestellt. In späteren Jahren riss man Verweilen ein. Nahe Gastronomie und sich als Marktplatz an. 1745 erhielt Ronsdorf den Eisenzaun um den Zierteich ab. Der der Wochenmarkt ergänzen das Angebot. mit der Stadtgründung das Recht, zweimal Teich wurde zugeschüttet und an dessen Ronsdorfs Herz schlägt grün! im Jahr einen Jahrmarkt abzuhalten. Es ist Stelle ein Blumenrondell angelegt. Günter

5 in Schutt und Asche gelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bewahrte der Platz in Verbindung mit den Neubauten an Markt- und Staasstraße und dem Verbindungs- stück Am Markt seine Größe und Form.

Aus geplantem Kaiser- und Krieger-Denkmal wurde Zwei- Kaiser-Monument

Am 10. Mai 1890, dem 19. Jahrestag des Frankfurter Friedens, wurde auf dem Marktplatz ein Kaiser- und Krieger-Denk- mal „zum ewigen Andenken an die Tap- ferem, welche für die Einigung des deut- Auf dem Bandwirkerplatz begannen viele Freiwillige am 30. März mit dem Picobello-Putz die schen Vaterlandes in den Kämpfen der erste Quartiersgartenschau in der „Gartenstadt Ronsdorf“. Foto: BLM Jahre 1964, 1866 und 1870/1 ihr Leben da- hin gegeben und in dankbarer Erinnerung Konrad resümierte 1995: „Beim Betrachten Marktplatz schwärmen und es am liebs- an die Heldenführer in diesen Kämpfen, alter Bilder von Marktplatz und Rathaus ge- ten gesehen hätten, wenn das Rathaus im die beiden ersten Kaiser des wiedererstan- winnt man den Eindruck, dass eine solch alten Stil wieder aufgebaut worden wäre.“ denen deutschen Reiches, Wilhelm I. und repräsentative Anlage selbst weit größeren Friedrich III.“ von den Bürgern Ronsdorfs Städten als Ronsdorf zur Ehre gereicht hät- Lebendiger Platz eingeweiht. Das bereits 1887 geplante te.“ Er befindet sich mit dieser Feststellung Denkmal sollte zunächst nach dem Tod auf einer Linie mit dem Ronsdorfer Rektor Rathaus und Marktplatz haben vielfältiges Kaiser Wilhelms I. am 9. März 1888 mit des- Otto Ritter, der 1925 folgendes schrieb: „Ei- Leben vom Aufmarsch vaterländischer Ver- sen Statue geschmückt werden. Als dann nen solch schönen, großen Marktplatz hat bände über Volksfeste und Kundgebungen plötzlich sein Sohn und Nachfolger Kai- keines der anderen neun Gemeinwesen im Dritten Reich bis zur unvergessenen ser Friedrich III. nach nur 90 Tagen Regie- im Kreis Lennep. Seine Nordseite begrenzt Ronsdorfer Kirmes erlebt. In einem Leser- rungszeit am 15. Juni 1888 ebenfalls starb, das Rathaus, in dessen baulicher Entwick- brief vom 27. Juni 1999 erzählte Gertrud brachte das Denkmal-Komitee auf der Ge- lung sich das Wachstum der Stadt wider- Halbach: „Wir Mädchen haben mit Puppen meinderatssitzung am 22. Juni 1888 den spiegelt.“ Und in einem Buch über den gespielt und die Jungen Fußball. Am ersten Wunsch zur Sprache, auch den „Liebling Regierungsbezirk Düsseldorf aus dem Jahr Samstag im Juni begann die Kirmes und des deutschen Volkes“ mit einem Stand- 1926 steht, „dass der herrliche Marktplatz dauerte bis Dienstagabend. Sonntags zo- bild zu ehren. Der Antrag zu einem Zwei- mit seinem Rathaus den Hauptpunkt Rons- gen Scharen von Menschen aus Elberfeld kaiser- und Kriegerdenkmal wurde ange- dorfs bildet, der im Bergischen Land einzig und Barmen in unser Städtchen. So ein Fest nommen. da steht.“ Günter Konrad rückblickend: „Es hat es nach dem Krieg in Ronsdorf nicht Das Denkmal, an der Stelle des heutigen ist durchaus nicht übertrieben, wenn alte mehr gegeben.“ Durch einen Bombenan- Park- und Marktplatzes, machte einen im- Ronsdorfer von ihrem Rathaus und dem griff am 30. Mai 1943 wurde die Innenstadt posanten Eindruck. Auf einem Sockel aus grauem Stein erhob sich ein Postament aus poliertem, deutschen Granit und fol- gender Inschrift: „Ronsdorf seinen fürs Va- Unser Lächeln hilft terland gefallenen Söhnen“, dazu die Na- men, Todestag und Sterbeort. Auf beiden Breitseiten des Sockels waren zwei Bron- Unsere Standorte auf einen Blick ze-Reliefs angebracht: Kriegers Abschied und Heimkehr darstellend. Die beiden Erich-Hoepner-Ring 1 Höhne 21 Kaiserfiguren waren meisterhaft in Über- 42369 Wuppertal 42275 Wuppertal Tel.: (0202) 430 46 - 800 Tel.: (0202) 430 46 - 800 lebensgröße (2,40 Meter) ausgeführt. Fax: (0202) 430 46 - 899 Fax: (0202) 430 46 - 870 Die Standbilder der beiden Kaiser wur- Email: [email protected] Email: [email protected] den während des Zweiten Weltkrieges Rathausplatz 4 Bismarckstr. 23 entfernt und wahrscheinlich eingeschmol- 42349 Wuppertal 42853 Remscheid zen, der Sockel des Denkmals im April 1959 Tel.: (0202) 75 95 865 Tel.: (02191) 27 452 Fax: (0202) 75 95 866 Fax: (02191) 29 49 98 abgetragen. Die Reliefplatten aus Bron- Email: [email protected] Email: [email protected] ze haben den Krieg überstanden, waren Friedrich-Ebert-Str. 87 a Kreuzbergstr. 79 dann verschwunden und wieder gefun- 42103 Wuppertal 40489 Düsseldorf den worden. Als Ruth Meyer-Kahrweg ihr Tel.: (0202) 430 46 - 930 Tel.: (0202) 430 46 - 940 Fax: (0202) 430 46 - 939 Fax: (0202) 430 46 - 949 Buch „Denkmäler, Brunnen und Plastiken Email: [email protected] Email: [email protected] in Wuppertal“ (Born-Verlag) 1991 heraus www.beuthel.de gab, war geplant, die Reliefs in der Stadt- teilbibliothek auszustellen.

6 Stadtteilverwaltung und neuer lich keine typische Ronsdorferin darstellt, schen Platz vor dem Verwaltungshaus Platz denn eine solche wäre aus der frommen Zi- und Wiese ein Staudenbeet angelegt. Die onsgemeinde ausgeschlossen worden. Die Arbeiten wurden am 28. März 2003 been- Mit der Zerstörung des Rathauses am 30. Kosten der bei Herbert Schmäke in Düssel- det. Die in die Pflasterung eingelassene, Mai 1943 war auch die Glanzzeit des Markt- dorf gegossenen Plastiken von knapp über vom Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein platzes vorüber. Politik und Verwaltung der 60.000 Mark wurden zur Hälfte vom Textil- gestiftete Bronzeplatte weist auf das Band- Stadt Wuppertal konnten sich nach Kriegs- werk J.H. vom Baur Sohn GmbH & Co KG wirker-Denkmal hin. ende 1945 lange nicht für einen Wiederauf- gestiftet, das gleichzeitig sein 175-jähriges bau entscheiden. Erst 1959/60 wurde das Firmenjubiläum feierte. Auch die Stadt- Denk mal im Sitzen neue Verwaltungshaus für den Stadtbezirk sparkasse Wuppertal zeigte sich spendabel Ronsdorf errichtet und der alte Marktplatz und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Die zum Verweilen gestifteten Stühle wur- in eine Zieranlage mit Parkplatz umge- folgten dem Aufruf des von Hinnerk vom den innerhalb weniger Tage gestohlen. staltet. Pflanzbeete und Kinderspielgeräte Baur initiierten und von Professor Klaus Plötzlich aufgetauchte, gebrauchte Stühle folgten später als Ergänzungen. Goebel geleiteten Denkmal-Ausschusses, verschwanden ebenso oder mussten we- dem sich der Ronsdorfer Verschönerungs- gen Verschmutzung eingezogen werden. Bandwirker-Denkmal verein und der Heimat- und Bürgerverein Ihren 200. Geburtstag nutzte die Weberei angeschlossen hatten. Eigentlich ein Ge- J.H. vom Baur Sohn GmbH & Co KG aus der 1980 wurde das von Professor Max Kratz schenk zum 50. Geburtstag der Stadt Wup- Marktstraße 34, durch Senior Viktor vom (1921-2000) geschaffene Bankwirker-Denk- pertal im Jahre 1979, folgte die Enthüllung Baur und Sohn Peter vom Baur, das Bankwir- mal enthüllt. Der in Bronze dargestellte mit einiger Verspätung. Das 41 Zentimeter ker-Denkmal zu komplettieren. Am 20. Mai Bandwirker verabschiedet sich mit dem hohe Bronzemodell und die Gipsform des 2005 kamen die Mitarbeiterinnen und Mit- Sack gewebter Bänder und macht sich auf Bandwirker-Denkmals hat Professor Kratz arbeiter, aber auch Oberbürgermeister Peter den Weg zum Fabrikanten, von dem er dann dem Von der Heydt-Museum geschenkt. Jung, um die Stiftung und Aufstellung von neue Rohstoffe/Garne für die heimische zwei in Form von halbrunden Webschiff- Produktion erhält. Eine freie Interpretation: Bänder und Blumen chen gebauten Sitzbänken aus der eigenen er trägt einen Liefersack über die Schulter Schreinerei wohlwollend zu begleiten. und symbolisiert - wahrscheinlich unfrei- Unter dem Titel „Ronsdorfer Bänder und Mit Abriss des Verwaltungshauses und willig - mit dem schlecht gefüllten Sack Blumenbänder in aller Welt“ wurde 2003 während des Neubaus durch die Investo- magere Bandwirkerzeiten, während seine rund um das Bandwirker-Denkmal ein ren- und Baufirma Heine wurde die Wiese Frau mit ihrem plastischen Gewand sicher- Pflaster gelegt und als Verbindung zwi- als Bauplatz genutzt.

7 Als bekannt wurde, dass sich Heine ver- pflichtet hatte, den Platz nach der Baufer- tigstellung wieder in den alten Zustand zu versetzen, kam die Idee, diese Gelegenheit zur Attraktivierung und Modernisierung der Fläche zu nutzen. Zu den Wünschen gehörte die Funktionsfähigkeit für Ver- anstaltungen, beispielsweise den Weih- nachtsmarkt mit dem Aufstellen von Ver- kaufshäusern. Im Februar 2006 setzten sich Vertreter von Bezirksvertretung, Interes- sengemeinschaft „Wir in Ronsdorf“ (W.i.R.) und Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein (HuB) zusammen und diskutierten zahl- reiche Ideen und Varianten. Anschließend brachten Anja Maubach Christoph Janthur und Kurt Florian die abgestimmten Wün- sche in eine gestalterische Form. Wesent- lich waren eine runde Formensprache für die Möblierung, eine optische Ergänzung zum neuen Heine-Haus in Form eines breiten Mittelstreifens, der vor der eigent- lichen Markt- oder Parkplatzfläche in einen Pavillon münden sollte. Als diese Pläne in der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung öf- fentlich vorgestellt wurden, brach ein Streit mit Entrüstung vieler älterer Bürger und Anwohner los: „Es soll alles so bleiben, wie es ist“, hieß der Tenor einer Protestgruppe. Der Streit eskalierte und entwickelte sich Einer Initiative von Professor Dr. Klaus Goebel entspringt das Bandwirker-Denkmal auf dem vom zu politisch-demokratischen Differenzen Marktplatz umbenannten Bandwirkerplatz. Die als Sitzbänke gestalteten Webschiffchen stiftete in Fragen der Mitstimmung und bürger- die traditionsreiche Textilfirma Joh. Vom Baur Sohn. Foto: BLM schaftlichen Einflussnahme. Nachdem am 30. August 2006 auf der Basis zweier kon- Bandwirkerplatz ist Ronsdorfs ne Mitte“. Wolfgang Wohlers machte den kurrierender Konzepte die Stadtverwaltung grünes Herz Vorschlag für den neuen Platznamen. Der durch das Ressort Grünflächen und Forsten 2018 verstorbene HuB-Ehrenvorsitzende einen eigenen Entwurf präsentierte, der be- Viktor und Peter vom Baur rüttelten die Be- Kurt Florian war ehrenamtlicher Bauleiter sonders durch einen umlaufenden gepflas- völkerung auf und motivierten zu einer ein- und wässerte in trockenen Zeiten selbst terten Weg auffiel, beschloss am 5. Septem- maligen Spendensammlung. Über 105.000 das frische Grün des Rollrasens. Zeitweise ber 2006 die BV einstimmig, diesen Entwurf Euro sammelten sich auf dem Sonderkonto konnten die bereit gestellten Euros weitere weiter zu entwickeln und Finanzquellen zu des Heimat- und Bürgervereins. Für den am Einkäufe, wie Spielgeräte, Bänke und mehr, erschließen. Die Kosten wurden auf 150.000 1. Juni 2007 eingeweihten Bandwirkerplatz beschleunigen. bis 190.000 Euro veranschlagt. Am 10. Okto- stehen rund 250 Spender und aktive Mit- Das Ergebnis vielfältiger Anstrengungen ber 2006 beschlossen die Bezirksvertreter bürger. Frank Zlotorzenski vom städtischen ist täglich zu sehen: Ronsdorfs Herz schlägt mit großer Mehrheit den neuen Namen für Ressort Grünflächen und Forsten lieferte grün! Und auf Spenderbecher gedruckt: Ronsdorfs grüne Mitte: Bandwirkerplatz. den Gestaltungsentwurf für die neue „grü- Ronsdorf wirkt!

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8 Von der Stadtmühle zum Stadtgarten

(BLM). Der Ronsdorfer Stadtgarten befin- det sich auf historischem Grund („Wiesen- gründe“) der 1786 von der Stadt Ronsdorf für 766 Rthlr. angekauften Stadtmühle. Da- rauf bezieht sich der frühere Name der Stra- ße Am Stadtbahnhof: Mühlenweg. 1848 wurde die Mühle an Ludwig Benninghoven aus Haan verkauft, der dort eine Schnaps- brennerei einrichtete. Beim Bau der 1891 in Betrieb genommenen Ronsdorf-Müngs- tener Eisenbahn diente das Gebäude als Unterkunft für italienische Bauarbeiter. Das Gebäude verfiel und wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert abgerissen. Drei Denkmäler beschäftigen sich mit Krieg und Frieden, finden aber außer am Volkstrauertag geringe Beachtung. Das haben sich die Ronsdorfer Stadtväter 1925 nicht gedacht, als sie den Auftrag gaben, den Ronsdorfer Bach zu kanalisieren, das Wiesengelände zuzuschütten und einen Stadtgarten anzulegen. Sie wollten einen Anziehungspunkt für die Ronsdorfer Be- völkerung schaffen. Ob über den Namen des Baches Unklarheiten bestanden und Im Stadtgarten erinnert dein Denkmal an die Oper des Ersten Weltkrieges (1914-18). Foto: BLM Diskussion stattfanden, ist nicht überlie- fert: Leyerbach, Morsbach oder Ronsdorfer Bach? Die WSW schreiben vom Leyerbach. Der Ronsdorfer Stadtgarten Grün-/Resedastraße bereits an der unteren Friedel Leckebusch kennt den Morsbach. Eine Postkarte erzählt Schenkstraße, in der heutigen Kornmühle. Wegen der Gaststätte Morsbachquelle? Helmut Schmidt, 1998 Das Haus erhielt den Namen „Jesusblöm- Christel Windgaßen: „Ich kenne den Bach ken“, hochdeutsch: Porzellanblümchen, aus der Kinderzeit nur als „Morsbach“. Ihr Der Ronsdorfer Stadtgarten fristet heute weil die dort wohnende Familie Rühl einen Vater Edelmann Windgaßen sprach vom (1998, auch 2008) ein kümmerliches Da- „Kostgänger“ hatte, der von Beruf Gärtner Leyerbach. Alt-Ronsdorfer erinnern sich sein. Er wird zwar gepflegt, von der Be- war. Das „Jesusblömken“ war wahrschein- lebhaft an das „Morsbach-Laufen“ als be- völkerung aber kaum genutzt. Das haben lich bei dem Kostgänger besonders be- liebtes Abenteuer. Marga Rühl hat dem sich die Ronsdorfer Stadtväter 1925 so liebt, denn um das Haus waren die Beete „Morschbeek“ unter dem Titel „Morschbe- nicht gedacht, als sie den Auftrag gaben, voll von diesen Blümchen. Das alte Schie- ekkluepen“ ein Mundartgedicht gewidmet. den Ronsdorfer Bach zu kanalisieren, das ferhaus steht nicht mehr. Es musste einem Das Ehrenmal für die Opfer des Ersten Wiesengelände zuzuschütten und den Neubau Platz machen. Weltkrieges (1914-18) vier Bronzetafeln und Stadtgarten anzulegen. Sie wollten einen Namen von 450 Gefallenen wurde 1930 ein- Anziehungspunkt für die Ronsdorfer Be- Ehrenmale geweiht. Der gegenüber liegende Natur- völkerung schaffen! stein wurde 1995 vom Ronsdorfer Heimat- Eine alte Ansichtskarte zeigt den neu an- Im Vordergrund ist im Stadtgarten das und Bürgerverein für die Opfer des Zweiten gelegten Stadtgarten mit Blick auf die Re- Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1939-1945) enthüllt. Inschrift: sedastraße, heute Kornmühle, und oben Weltkrieges abgebildet. Das von dem be- „Es genügt nicht zu sagen: „Wir dürfen kei- rechts am Bildrand auf die Häuser in der kannten Barmer Architekten Clemens Ju- ne Kriege führen“. Wir müssen bereit sein, Schenkstraße. Im Vordergrund der Auf- lius Mangner entworfene Ehrenmal wurde den Frieden zu lieben und für ihn Opfer zu nahme findet man das heute noch vor- Ende Februar 1930 feierlich eingeweiht. Der bringen. Martin Luther King. Im Gedenken handene Rondell mit den neu gepflanzten Generalanzeiger berichtete darüber, dass an die Opfer des Zweiten Weltkrieges 1939- japanischen Kirschbäumen, die Jahre spä- 300 Sänger das Sanctus aus der Deutschen 1945 und zur Mahnung an die Lebenden.“ ter im Frühling ein Blütenmeer zauberten. Messe von Franz Schubert „Heilig, heilig, Das Mahnmal „Nie wieder Krieg“ steht seit Das hinter der Straße „Am grünen Streifen“ heilig ist der Herr“ gesungen haben. Auf 1981 im Stadtgarten. liegende Wiesengrundstück ist heute be- vier Bronzetafeln sind die 450 Namen der baut. Dahinter ist ein kleines Schieferhaus Gefallenen angebracht. Gegenüber dem Aus dem Buch „Lebendige Vergangenheit“, zu erkennen. Man nannte es im Volksmund Ehrenmal ist in letzter Zeit vom Ronsdorfer Geschichte und Geschichten um Ronsdorf, „Jesusblömken“. das Haus trug vor 1929 die Heimat- und Bürgerverein ein Gedenkstein herausgegeben von Günter Konrad im Jahr postalische Bezeichnung Grünstraße 10, aufgestellt worden, der an die Opfer des 2002. später Resedastraße 17. Früher begann die Zweiten Weltkrieges erinnert.

9 Von der Stadtmühle zum Stadtgarten mit Friedenspark

Der Ronsdorfer Stadtgarten befindet sich auf historischem Grund („Wiesengründe“) der 1786 von der Stadt Ronsdorf für 766 Rthlr. angekauften Stadtmühle. Darauf be- zieht sich der frühere Name der Straße Am Stadtbahnhof: Am Mühlendamm. Nach der Erinnerung von Günter Konrad wurde die- se Bezeichnung für die heutige Straße Am grünen Streifen genutzt, ohne dass dies aber eine offizielle Straßenbenennung war. Nach einem Stadtplan von Ronsdorf aus dem Jahre 1930 hieß der nördliche Bereich der Straße Am Stadtbahnhof zwischen Lüt- tringhauser Straße und der Verbindung zur Kocherstraße Färberstraße und der südliche Abschnitt Mühlenstraße. Laut Wolfgang Stock in „Wuppertaler Straßen- namen“ war die Bezeichnung Mühlenweg. Die Wiesenstraße war die heutige Kocher- straße. 1848 wurde die Mühle an Ludwig Der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein hat 1995 zum 250. Geburtstag der Stadt Ronsdorf einen Benninghoven aus Haan verkauft, der dort Findling zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges (1939-45) gestiftet. Foto: BLM eine Schnapsbrennerei einrichtete. 1860 beantragte Elias Benninghoven die Ge- Im 21. Jahrhundert Im Jahr zuvor hatten die Stadtverordne- nehmigung zum Aufstellen einer Dampf- ten von Ronsdorf in ihrer Sitzung am 25. kesselanlage, die aber erst 1874 erteilt Zur Optimierung der Abwasserkosten wur- März 1929 den Antrag der militärischen wurde. Damit trat die Dampfkraft an die de durch die Wuppertaler Stadtwerke AG Vereine vom 6. Februar 1929 genehmigt, Stelle der Wasserkraft. Beim Bau der 1891 in den Jahren 2003 bis 2006 eine neue Ka- ihnen eine für die Errichtung des Denk- in Betrieb genommenen Ronsdorf-Müngs- nalisation mit teilweiser Offenlegung des mals geeignete Fläche in der Grünanlage tener Eisenbahn diente das Gebäude als Ronsdorfer Baches im Bereich des Aschewe- am Mühlenplatz zu überlassen. Der Archi- Unterkunft für italienische Bauarbeiter. Das ges und einem Regenwasserrückhalte- und tekt Clemens Julius Mangner aus Barmen Gebäude verfiel und wurde um die Wende Überlaufbecken unter der Straße Am Stadt- hat das Ehrenmal entworfen, für das sich zum 20. Jahrhundert abgerissen. bahnhof errichtet. Ziel war die Trennung der Denkmalausschuss am 19. Juni 1930 von Schmutz- und Regenwasser. In diesem entschied. Der aus Ruhrsandstein errich- Vom Park zum Wald Zusammenhang kam der Ronsdorfer Bach tete Gedenkstein ruht auf einem Sockel auch nach Unterquerung der Straße Am von 3 x 3 Meter Seitenlänge. Er ist 3,60 Der Stadtgarten spiegelt freiwillig oder un- Stadtbahnhof, nahe Einmündung Schenk- Meter hoch und seine senkrechten Kan- freiwillig die veränderten Zeiten an. War er straße, ans Tageslicht und wurde durch den ten werden durch Pfeiler betont, die sich anfangs stark gegliedert und optisch sorg- Park geführt, bis das Wasser wieder den al- nach oben verjüngen. An den vier Wän- fältig gestaltet, so überwiegt heute der ten Verlauf erreicht. Zur Überquerung wur- den sind die Bronzetafeln eingelassen, auf Charakter als Waldpark. Der Baumbestand den Betonplatten verlegt, unterhalb der denen die Namen von 450 Gefallenen ver- prägt den Stadtgarten, der immer weniger Schenkstraße ein Holzsteg. zeichnet sind. Unterhalb des griechischen seinem Namen gerecht wird. Ein finanziell Kreuzes, mit dem das Denkmal abschließt, provoziertes Ergebnis von Perspektivlosig- Kriegerdenkmal für die Gefallenen stehen als umlaufender Fries die Worte: keit und mangelndem Interesse an exklusi- des Ersten Weltkriegs Den im Weltkrieg 1914-18 gefallenen Söh- ver Gestaltung. nen der Stadt Ronsdorf zum ehrenden An- Aus „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in denken. Erinnerung bewahren und Wuppertal“, Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Verlag, Einem Quaderstein an der rechten Vor- Nachdenken 1991: derseite des Sockels wurden die Worte Am Nachmittag des 30. November 1930 eingemeißelt: „Ich hatt‘ / einen Kamera- Am Volkstrauertag finden im Stadtgarten wurde unter großer Anteilnahme der Bür- den“. Gedenkfeiern für die Opfer der Kriege statt, gerschaft das Ehrenmal der Stadt Ronsdorf Die Gelder für das Denkmal – man an denen sich Chöre und in den vergan- für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs fei- sprach von 10.000 Mark – wurden durch genen Jahren zunehmend auch Schulen erlich enthüllt. Die Pfarrer der lutherischen, Spenden aufgebracht. Ein Jahr später beteiligen. Allerdings wurden die eigentli- reformierten und katholischen Gemeinden, stellte der Denkmalausschuss der in- chen Feiern in die Räume der Freiwilligen sowie ein Rabbiner, gedachten in ihren An- zwischen gegründeten Stadt Wuppertal Feuerwehr verlegt, so dass nur noch die sprachen der Toten. Darauf erklang, gesun- einen Betrag von 500 Reichsmark zur Ein- Kranzniederlegungszeremonie im Stadt- gen von 300 Sängern unter Leitung von Her- fassung der Wege im Stadtgarten am Krie- garten stattfindet. mann Inderau, das Sanctus von Schubert. gerdenkmal zur Verfügung.

10 Findling als Ehrenmal für die Kriegsgefangenen und Vermissten“ auflös- Opfer des Zweiten Weltkrieges te. Die Stadt nahm die Schenkung an, prüf- (1939-1945) te wohl nicht die Inschrift und verpflichte- te sich, für eine angemessene Pflege und Der Findling wurde 1995 vom Ronsdorfer Unterhaltung zu sorgen. Dadurch kam sie Heimat- und Bürgerverein gestiftet. Eine ins Blickfeld des Staatsschutzes. Bronzetafel trägt die Inschrift: Es genügt nicht zu sagen: „Wir dürfen keine Kriege Mahnmal „Nie wieder Krieg“ führen“. Wir müssen bereit sein, den Frie- den zu lieben und für ihn Opfer zu bringen. Aus „Denkmäler, Brunnen und Plastiken Martin Luther King. Im Gedenken an die in Wuppertal“, Ruth Meyer-Kahrweg, Opfer des Zweiten Weltkrieges 1939-1945 Born-Verlag, 1991: und zur Mahnung an die Lebenden. Am Samstag, 14. November 1981, wurde in einer Feierstunde zu Beginn der Rons- Mahnmal für die dorfer Friedenswoche, die vom 14. bis 21. Kriegsgefangenen und Vermissten November 1981 veranstaltet wurde, ein Mahnmal enthüllt, dass alle Menschen da- Aus „Denkmäler, Brunnen und Plastiken in ran erinnern soll, dass es nichts Wichtigeres Wuppertal“, Ruth Meyer-Kahrweg, Born-Ver- gibt, als den Frieden. lag, 1991: Der etwa 1,50 Meter hohe Sandstein- „Nie wieder Krieg!“ ist eine starke Forderung! Am 25. Oktober 1952 wurde im Ronsdor- block war von der „Ronsdorfer Zeitung“ Die Regierenden in aller Welt sind unfähig fer Stadtgarten unter großer Beteiligung gestiftet worden und ein Ronsdorfer Stein- und unwillig und liefern Waffen ohne Ende in der Bevölkerung ein Mahnmal enthüllt, das metz hatte die Inschrift kostenlos einge- Konflikt- und Kriegsregionen. Foto: BLM der Heimkehrerverband zum Gedenken an meißelt. Der Standort des Steins in der seine noch nicht heimgekehrten Kamera- Nähe des Kriegerdenkmals war im Geden- Es beteiligten sich außer den Jusos auch den errichten ließ. Der Kreisvorsitzende Jä- ken an die vielen Menschen gewählt wor- die Ronsdorfer Zeitung, der Verband der ger führte in seiner Rede u.a. aus, dass das den, die in den beiden Weltkriegen sinnlos Verfolgten des Naziregimes (VVN), die Ju- Kriegsgefangenenproblem das brennends- hatten sterben müssen. Der Wuppertaler gend der evangelisch-reformierten Ge- te der Nachkriegszeit Zeit sei: „Wer gegen Pfarrer Wilhelm Flender erinnerte in seiner meinde, die Naturfreundejugend und Menschenrecht und Menschlichkeit Gefan- Rede an die Worte des früheren Präsiden- Amnesty International mit vielen Veran- gene als politisches Faustpfand zurückhal- ten der USA, John F. Kennedy: „Der Friede staltungen. Namhafte Vertreter der evan- te, spiele mit unfriedlichen Gedanken. Die wird nicht kommen, ohne dass wir etwas gelischen Kirche, der Bundeswehr, der Zahl von fast 100.000 amtlich festgestellten dafür tun.“ Diese Mahnung müsse Ansporn Friedensbewegung und der Jugendorga- Kriegsgefangenen, die noch nicht heimge- sein, die Mächtigen dieser Welt zu einem nisationen von SPD und CDU kamen zu kehrt seien, offenbare eine menschliche Umdenken im Wettrüsten zu zwingen und einer Podiumsdiskussion unter Leitung von Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes...“ Das die Bevölkerung vom Fatalismus zu Aktivis- Professor Dr. Günther van Norden im Dür- Mahnmal besteht aus einer Natursteinstele mus aufzurütteln. Die Aufrüstung in Ost selenhaus zusammen. Man war sich darü- von etwa 1,70 Metern Höhe und trägt die und West mache den Frieden nicht siche- ber einig, dass Krieg kein Mittel der Politik in Stein gehauene Inschrift: Vergesst nicht rer, sondern gefährde ihn immer mehr. Die mehr sei, und dass von deutschem Boden die Kriegsgefangenen und Vermissten! Der Ronsdorfer Friedenswoche ging auf eine kein Krieg mehr ausgehen dürfe. Jedoch Stein wird im Halbkreis von einer Hecke Initiative der Jungsozialisten (Jusos) zurück, sahen die Wege zum dauernden Frieden umgeben und japanische Kirschbäume und wurde von einem Organisationskomi- nicht für alle Beteiligten gleich aus. Eine umsäumen die kleine Anlage. tee unter Federführung des Ronsdorfer fortdauernde Auseinandersetzung mit die- Nach einem Bericht über den Volkstrau- Treffpunkt e.V. durchgeführt. ser Frage müsse angestrebt werden. ertag am 19. November 2006 im „Ronsdor- fer Sonntagsblatt“ vom 26. November 2006 und der damit verbundenen Entdeckung In allen Stadtteilen Rund um die Uhr von verbotenen (Sig-)Runenzeichen statt der Buchstaben „SS“ entfernt das städtische Ressort Grünflächen und Forsten kurzfris- tig am 02.12.2006 den Gedenkstein. Hin- tergrund ist eine Strafanzeige des Staats- schutzes gegen einen Mitarbeiter der Stadt Wuppertal, weil der Straftatbestand nach § 86a erfüllt ist. Nationalsozialistische Sym- bole waren auch im Jahr 1952 verboten, doch 54 Jahre blieb die Tat unentdeckt. Zur Geschichte des Gedenksteins gehört im Jahre 1999 die Übergabe in die Obhut der Tel.: 47 946 46 / 27 54 54 / 19 401 Stadt Wuppertal, weil sich der Ronsdorfer Mail: [email protected] | www.taxi4me.net Ortsverband im „Verband der Heimkehrer,

11 Wuppertaler Walderlebnisweg Ronsdorfer Talsperre

Aus dem Waldklassenzimmer zu Krebsen, Bodentieren, Vögeln und zum Wasserkreislauf

(BLM). Als „Heideweiher“ bezeichnete Wolf Stieglitz die Ronsdorfer Talsperre 1992 im von Dr. Wolfgang Kolbe herausgegebenen „Wuppertaler Naturführer“. Ein weiteres Kapitel widmete Helmut Fehr dem Wald- lehrpfad, der später um einige Tafeln zu Wald- und Umweltschäden ergänzt wur- de. Der Autor, damals für den Ronsdorfer Wald und andere Stadtwälder zuständig, fand kritische Worte zum 14 Kilometer lan- gen Lehrpfad, weil er zwar gepflegt und repariert wurde, aber konzeptionell über- holt war. Eine spätere Diplomarbeit zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landschaftsparks Gelpe-Saalbach ent- stand im Millenniumsjahr 2000 durch Sylvia Schwanke, die feststellte: „Der Waldlehr- pfad ist in einem Zustand, der eine Über- holung in thematischer, technischer und vor allem didaktischer Hinsicht nahe legt.“ Diese Steilvorlage nutzte der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein und gründete Begrüßungstafel für den Wuppertaler Walderlebnisweg Ronsdorfer Talsperre. Foto: BLM nach Auflösung des Fördervereins Rons- dorfer Talsperre einen Arbeitskreis mit ver- ler Walderlebnisweg Ronsdorfer Talsperre. früheren Waldlehrpfad, der von Helmut schiedenen Aufgaben und Ziel rund um die Ein Maskottchen hat Helene Kyrieleis auch Fehr konzipiert wurde und „in die Jahre ge- sanierte Talsperre im Saalbachtal. mitgebracht. Der in der Talsperre lebende kommen war“, angeknüpft. Eine der Tafeln Edelkrebs wird zum Sprechen gebracht wurde von Schülern der Erich-Fried-Ge- Bürgerschaftliches Projekt und soll als Wegezeichen dienen. samtschule entworfen. Besonders stolz war Alexander Schmidt, Mehr als ein Jahr arbeitete der Arbeitskreis damaliger Vorsitzender des Ronsdorfer Vandalismus trübt Freude an einem Konzept für einen familien- und Heimat- und Bürgervereins, dass die Finan- kinderfreundlichen Walderlebnisweg. zierung nicht nur gesichert war, sondern Zwölf Jahre später betrachten die städti- Es wurden Themen wie Wasserkreislauf, der städtische Haushalt nicht belastet wur- sche Forstverwaltung und der Ronsdorfer Wassergesundheit, Tier- und Vogelkunde, de: „Bereits vor der Aktion für den Band- Heimat- und Bürgerverein die jüngere Ver- Bäume, Blätter, Früchte und Tierspuren wirkerplatz haben uns Bürger und Vereine gangenheit und Gegenwart, weil Zerstö- aufgegriffen. Diplom-Biologin Helene Ky- durch Spenden in die Lage versetzt, das rungen und Beschädigungen frühere Mü- rieleis, die das Projekt fachverantwortlich Projekt zu realisieren. Maßgeblich wirkten hen zunichtemachen. Ordnungsamt und leitete und mit ihrer Kollegin Nicole Mar- die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Polizei scheinen hilflos. quigny Inhalte entwickelt hatte, versprach und das städtische Ressort Grünflächen Vor einigen Jahren haben aktive Mitglie- außerdem „Rezepte des Waldes. Ein kleines und Forsten am Walderlebnisweg mit. So der des HuB die Dächer der Informations- Beraterteam stand Frau Kyrieleis zur Seite: hat ein Schreiner aus dem Forstbetrieb die tafeln mit neuer Dachpappe belegt, weil Waltraud Rinke, Christel Windgaßen, Bernd elf Gestelle angefertigt, die die Informa- die Holzbretter angefault waren. Auch das Drache und Revierförster Martin Kiefer, der tionstafeln tragen sollten. Ressort Grünflächen und Forsten hat durch interessante Ideen von einem Wassererleb- das Team um Förster Jan Frieg Reparatu- nispfad aus dem Hunsrück mitgebracht Einweihung ren durchgeführt. Jan Frieg beobachtet hat. Dieser Weg im Hahnenbachtal in Kirn- die Zerstörung. Jüngst musste er die run- Land wurde von Dr. Feldhoff entwickelt 2007 wurde nach konzeptionellen und den Sitzbänke im Waldklassenzimmer auf und ist ein Tourismus-Förderprojekt. „So didaktischen Vorarbeiten der Walderleb- dem Lückeplatz abreißen lassen, da diese weit sind wir noch nicht, aber wir zielen nisweg um die Ronsdorfer Talsperre einge- abgebrochen und als Brandbeschleuniger natürlich auf Familien aus der näheren und weiht. Unterhalb des Lückeplatzes und auf genutzt wurden: „Mit einem erneuten Auf- weiteren Umgebung, unseren herrlichen nördlicher Seite der Staumauer erinnert die bau zögere ich noch. Die daneben befindli- Landschaftspark Saalbachtal zu besuchen“, Starttafel an die Mitwirkenden. Damals hat che Tafel wurde nach einem Tag demoliert, erklärt Arbeitskreisleiter Klaus-Günther ein Arbeitskreis unter Leitung des Rons- dafür verwende ich keine Steuergelder. Conrads. Dazu passt der Name: Wupperta- dorfer Heimat- und Bürgervereins an einen Das Waldklassenzimmer wurde nach mei-

12 ner Beobachtung nie als Klassenzimmer Der von der Forstverwaltung immer höher Die aus Unterhaltungs- und Verkehrssi- genutzt. Welches Kind spielt auch schon und länger aufgebaute Zaun wird durch- cherungsgründen aufgegebenen Anlagen in seiner freien Zeit Schule? Beim Pause schnitten, demoliert oder überstiegen (Sprunggrube, Springstämme) werden machen oder Ausruhen habe ich jedoch (Holzstämme als Treppenstufen). Jan Frieg: nicht sonderlich vermisst und wurden nicht einige Klassen dort gesehen. Wenn Stäm- „Die Heide muss als erhaltenswerte Kultur- ersetzt. me nicht mehr sicher sind, aktuell wackeln landschaft zweimal im Jahr von aufkom- sie, die Schrauben gucken heraus, muss menden Bäumen und Sträuchern befreit Mit offenen Augen und Ohren ich reagieren, ansonsten kann ich haftbar werden, da sie sonst Wald würde. Sie ist ein unterwegs gemacht werden. Ein Abriss ohne Ersatz nährstoffarmer Lebensraum. Hundekot und ist auch nicht in meinem Sinne, da würde anderer Eintrag zerstören diese Eigenart. Der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein etwas fehlen. Eine zündende Idee dafür Die von der Verwaltung gefällte Lärche soll setzt auf die längst erprobte Mitwirkung habe ich jedoch noch nicht.“ Da das Wald- nicht primär die Sicht sondern der Weg ver- seiner Mitglieder und der Ronsdorfer Be- klassenzimmer ein wichtiger Bestandteil sperren. Gerade dort sammeln sich feierlus- völkerung, die schon den Bandwirkerplatz des Walderlebnisweges ist, mag sich der tige Personen und hinterlassen Müll (gerne und Denkmäler mitfinanziert haben, Band- HuB damit nicht abfinden. Der damalige auch Alkoholflaschen). Notfalls müssen alle wirkermuseum und Bandwirkerbad tragen. Arbeitskreisleiter Klaus-Günther Conrads: Bänke abgebaut werden. Damit bestraft Vorsitzende Christel Auer: „Im Ronsdorfer „Es geht nicht allein um Steuergelder, son- man aber die regelkonformen Besucher.“ Wald fehlt natürlich die soziale Kontrol- dern der Walderlebnisweg wurde durch Im Falle von normalem Verschleiß oder le, weil nur wenige Menschen unterwegs Spenden mitfinanziert. Hoffentlich ist eine Vandalismus kann die Verwaltung zeitnah sind, noch weniger an den Abenden der Fördermöglichkeit durch die Bezirksvertre- Abhilfe schaffen. Umgerissene Schilder, Frei- und Samstage. Dennoch rufen wir alle tung Ronsdorf möglich.“ wie jüngst am oberen Weiher im Saal- Mitbürger auf, mit offenen Augen um die bachtal, sind aufwändiger zu reparieren. Talsperre zu gehen und zu beobachten, Geschütztes Biotop Frieg: „Passiert dies öfter, wird das Schild was Ungewöhnliches passiert. Bitte rufen entfernt.“ Conrads: „Wenn Schilder ersatz- Sie sofort 110 an, wenn die Polizei kommen Die Heidefläche, ein geschützter Biotop los entfernt werden, macht bald der Wald- und aktiv werden soll. Wir wollen uns unse- mit deutlich erkennbarem Naturschutz- erlebnisweg als Ganzes keinen Sinn mehr. ren Walderlebnisweg in unserem „grünen schild, muss häufig als Hundeauslauffläche Deshalb appellieren wir, mit uns über Kos- Wohnzimmer“, auf den wir noch immer und Zugang zur Wasserfläche herhalten. ten zu beraten.“ stolz sind, nicht nehmen lassen.“

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13 Von Elias Ellers „Stiftshütte“ und das „Paradiesgärtlein“ zu „Kleins Ecke“

(BLM). Die halbrunde grüne Anlage mit dem Gedenkstein für Elias Eller ist an der Stelle angelegt worden, an der früher die so genannte „Stiftshütte“, das Wohnhaus von Elias Eller (1690-1750) gestanden hat. Nach Veröffentlichungen von Engelbert Wüster hat Eller das neue Haus ab bewohnt. Es befand sich gegenüber dem Eckhaus des ersten Predigers Daniel Schleyermacher, später Garschagen (Barmer-/Breitestraße), in dem ursprünglich ein Bet- und Versamm- lungsraum der Ellerianer eingerichtet war. Eller, der mit seiner zweiten Ehefrau Anna vom Büchel schon zu Elberfelder Zeiten die ‚Ellerianische Societät‘ begründet hatte, ließ das Haus zentral gelegen er- richten. Mit religiösem Bedacht wurde die Lage der „Stiftshütte“ so bestimmt, dass das Haus nicht nur im Schnitt- und Mittel- punkt von vier Straßen lag (der südwestli- che Straßenverlauf zum Stall kam über den Elias Ellers „Stiftshütte“ an der Marktstraße. Foto: privat Projektstatus nicht hinaus), sondern auch aus möglichst allen umliegenden Häusern einsehbar sein sollte. Viele Erstgeborenen Nach 1780 praktizierte längere Zeit Dr. zentrale Lage des durch einen Vorbau ver- in Ronsdorf, dem „neuen Philadelphia“, Adolf Scheidt in diesem Hause, dessen größerten Geschäftshauses trugen zu einer hatten Eller zum Paten und wurden auf Sohn Gustav Adolf der Stadt Ronsdorf Turn- Prosperität bei, dass „Kleins Ecke“ die Be- den Namen Elias getauft. platz und Turnhalle an der später nach ihm deutung eines Waren- und Kaufhauses er- Am 26. Januar 1734 heirateten Elias El- benannten Scheidtstraße stiftete. Scheidt langte. Der Kundenkreis reichte im letzten ler und Anna vom Büchel (1698-1743) in leistete stattliche Zuwendungen für die Fe- Drittel des 19. Jahrhunderts über das Städt- Elberfeld, getraut hatte sie Daniel Schley- rienspiele der Schulen und wurde Ronsdor- chen, die Außenortschaften, bis nach Lüt- ermacher, der dortige zweite Pfarrer. Mit fer Ehrenbürger. tringhausen, Lennep und Remscheid. Über seiner zweiten Frau, Tochter des Elberfel- Der Bürgermeister Elias Eller amtierte drei Generationen hinaus behaupteten so der Bürgers Engelberth vom Büchelstark, bis April 1748, dann wurde er für ein Jahr Kleins Ecke im wirtschaftlichen Leben der die in einem Kirchenlexikon als Prophetin, Stadtrichter. Im März 1749 wird er Agent Stadt und im privaten Kreise der Familie Zionitin und Zionsmutter bezeichnet wird und Vorsteher aller Protestanten in Jülich ihre besondere Stellung. In einer Zeit, in und bereits 1722 aufgefallen war, als sie und Berg (Resident des Königs in Preußen). der um den Brennpunkt des geschäftlichen seelisch erregt in Geschichten „vom An- Lebens und des Verkehrs eine nachbarliche bruch und vom Siege des Reiches Jesu Kleins Ecke Umwelt lebte und wirkte, die nun auch Christi auf Erden“ sprach (Klugkist Hesse, längst versunken und vergessen ist. Kurz 1941), zog er mit dem Ziel der Gründung Ellers Wohnhaus wurde später von einer nach der Wende zum 20. Jahrhundert, vor einer philadelphischen Gemeinschaft Familie Klein bewohnt, nachdem der Ra- allem während und nach dem Ersten Welt- nach Ronsdorf. Hier stand man nicht so devormwalder Kaufmann August Wilhelm krieg (1914-18) wurde Kleins Ecke durch den stark unter Aufsicht (wirtschaftlich, poli- Klein erworben und 1825 im alten Haus- Niedergang der Wirtschaft und die verän- tisch und religiös) und bezog das reprä- teil ein Manufakturwaren-/ Textilgeschäft derten Verhältnisse immer stärker in Mit- sentative neue Haus im Herzen der gera- gegründet hatte. Daraus entstand im leidenschaft gezogen. Als dann der älteste de erst entstehenden Siedlung (ab 1745 Volksmund „Kleins Ecke“. Unter umsichti- der drei Söhne des Geschäftsinhabers, Au- Stadt) Ronsdorf. Dazu hatte er ein Fünftel ger kaufmännischer Leitung Kleins entwi- gust Klein, das Geschäft von seinem ver- des elterlichen Besitzes Klosterbusch von ckelte sich das Geschäft zu einem bedeu- storbenen Vater übernommen hatte und seinem Bruder Samuel gekauft, ihn ausro- tenden Geschäft in dieser Branche. Hoch einige Jahre nach dem Krieg verstarb, ging den und mit*2 rund 40 Häusern bebauen betagt übergab er seinem Sohn Wilhelm das alte Geschäftshaus, mit dem „Paradies“ lassen. Aus Sicht des Historikers Professor („Willi“) Klein das Geschäft, der es mit den in andere Hände über, diente wechselnden Dr. Klaus Goebel ist der überlieferte Be- bewährten Praktiken seines Vaters weiter- Geschäftsbetrieben mancherlei Branchen, griff „Stiftshütte“ unzutreffend. In dem führte und noch größer ausbaute. Der mit wurde dann von der Stadt Wuppertal auf- Wohnhaus fanden natürlich Versamm- kaufmännischem Blick für die Bedürfnis- gekauft, um dann im allgemeinen Ver- lungen statt. Überraschend ist die zweite se der Bevölkerung und der Umgebung kehrsinteresse 1938 niedergerissen zu wer- Frau Ellers im November 1743 gestorben. angepasste Vertrieb von Qualitätsware, den. Professor Dr. Klaus Goebel spricht vom Elias Eller hat bis zu seinem Tod am 16. Mai der Mangel an einschlägigen Geschäften Erwerb durch die Stadtsparkasse, um dort 1750 im zentralen Haus gewohnt. gleicher Branche im Städtchen und die einen Neubau errichten zu können.

14 Die Straßenbahn musste immer einen großen Bogen um Ellers ehemalige „Stifts- hütte“ machen. Das Haus, das von seiner Bauqualität dem Pastorat an der Kurfürs- tenstraße 6 geähnelt hat, wurde 1938/9 im Auftrag des letzten Eigentümers, der Stadtsparkasse Wuppertal, abgerissen, weil auf diesem und dem benachbarten Grundstück eine neue Filiale errichtet wer- den sollte. Der Zweite Weltkrieg (1939-45) und der Bombenangriff am 30. Mai 1943 machten die Pläne zunichte. Erst viele Jahre später baute die Stadtsparkasse schließlich doch ihre Ronsdorfer Geschäftsstelle neu und ließ Raum für eine kleine Parkanlage, deren Glanzpunkt eine Magnolie ist. Dieser tolle Baum und die benachbarte Zypresse stammen aus der Nach-Eller-Zeit. Elias El- lers „Paradiesgärtlein“ bestand schon zur Zeit der Stadtgründung um 1745. Wie der Garten damals ausgesehen hat, ist wegen fehlender Unterlagen nicht bekannt. Er wird vermutlich der täglichen Nahrungs- versorgung gedient haben und weniger der Verschönerung des Grundstückes. Ein Viertel Jahrtausend liegt im geschichtli- chen Dunkel. Ein historischer Arbeitskreis der Evange- lisch-reformierten Gemeinde, deren Grün- der Elias Eller war, hat sich auf die Spuren dieses historischen Gartens begeben. Die örtliche Situation am zentralen Ronsdorfer Straßenkreuz von Elias-Eller- (früher Neu-, Barmer- und Deutschherren-), Staas- (frü- her Mittel-), Markt- und Breitestraße: die heutige Anlage mit Gedenkstein war das frühere „Paradiesgärtlein“ Elias Ellers! Wer heute am Sparkassengebäude entlang von der Marktstraße zur Staasstraße geht, darf sich erinnern, dass es auch entlang des „Pa- radiesgärtleins“ und Ellers Grundstück eine Kleins Ecke meint der Ronsdorfer Volksmund und ist, wo einst Elias Ellers „Stiftshütte“ stand und daran Wegeverbindung gab. ein Findling mit Gedenktafel erinnert, durch die Kunstrauschbank ein echter Hingucker. Foto: BLM

15 Begehbare Lutherrose

Nachdem die 150 Jahre alte Blutbuche, die marke von 25.700 Euro erreicht wurde, allen den evangelischen (früher: lutherischen) Mitstreitern und Sponsoren von Herzen. Kirchplatz über Generationen hinweg ge- Im November 2015 wurde die Herzensan- prägt hatte, 2014 wegen massiven Pilz- gelegenheit "begehbare Lutherrose" dann befalls gefällt werden musste, galt es, den anlässlich des Gustav-Adolf-Werkes-Jah- nun kargen und verwaisten Platz vor der resfestes feierlich eingeweiht. Inzwischen Lutherkirche mit neuem Leben zu füllen. kann man sich unseren Kirchplatz ohne Ein Ideenwettbewerb wurde ausgerufen - die Lutherrose gar nicht mehr vorstellen. und schon bald zeichnete sich ab, dass sich Ein Ort zum Verweilen, zum Staunen, zum die evangelische Gemeinde - gleichsam Nachdenken über Gott und die Welt, zum querbeet durch alle Generationen - einen Klönen, Zur-Ruhe-Kommen. neuen Baum, dazu Grünes und Blühendes Die im Reformationsjubiläumsjahr 2017 sowie kommunikative Sitzgelegenheiten realisierte Mosaikpflasterung mit der In- wünschte. schrift VIVIT ("Er/Christus lebt) und die Landschaftsarchitekt Christoph Ibach aufgestellte Infotafel sind für Planer Ibach formte daraus den genialen Entwurf einer "nunmehr der Punkt auf dem i. Ganz so, "begehbaren Lutherrose": Luthers farben- wie ich es mir als Planer seinerzeit gedacht frohes und leuchtendes Familienwappen habe." Und Pfarrerin Slupina-Beck ergänzt: und Siegel seit 1530. Er selbst bezeichne- "Die Lutherrose zeigt auf unverwechselbare te die Lutherrose, deren Konturen er wohl Weise protestantisches Profil. Da ist nichts erstmals als Mönch im Fenster der Erfurter Starres, Stures. Sondern mit weichen, offe- Begehbare Lutherrose vor der Lutherkirche. Augustinerkirche begegnet ist, als Merk- nen Konturen und sehr sinnlich schmiegt Foto: BLM zeichen seiner Theologie, besteht sie doch sich die Rose um das beherzte Zentrum aus einem roten Herz, in dem als Mitte und des Glaubens. Dieses Familienwappen und stehen und lesen aufmerksam die Bedeu- Ziel des christlichen Glaubens das Kreuz Siegel Luthers wappnet gegen Ideologien tung der Lutherrose durch. Immer wieder abgebildet ist. Eingebettet ist solch be- und besiegelt die Liebesgeschichte Gottes werde ich angesprochen auf diese blü- herzter Glaube in einer weißen Rose, de- mit seinen Menschenkindern. hende Oase mir Botschaft. Oft schließe ich ren Farbe für die Engel und die bergenden Die Ronsdorfer haben ihre Lutherrose dann auch die Lutherkirche auf - und es er- guten Mächte steht. All das ist umgeben längst ins Herz geschlossen. Viele Flaneure, geben sich spannende Gespräche über die von himmlischem Blau, das die ausstehen- zufällig Vorbeikommende, mit Einkaufs- unverlierbare Heimat namens Glaube." de künftige Herrlichkeit symbolisiert. Und tüten Bepackte bleiben vor den Infotafeln Friederike Slupina-Beck weil die Güte und Treue Gottes ewig sind, wird die Rose von einem goldenen Ring umschlossen. Dass dieses "Merkzeichen" der reformatorischen Theologie des Na- mensgebers unserer Kirche nun auch mit allen Sinnen erfahrbar gemacht wird und als Visitenkarte und Markenzeichen unse- rer Gemeinde den Kirchplatz vor der Lu- therkirche generationenübergreifend mit neuem Leben füllt - das war der große An- sporn im Sommer 2014, als mit Pflanzung der Winterlinde - die im Entwurf ja das Kreuz symbolisiert - der Anfang gemacht wurde. In Rekordzeit wurde die begehba- re Lutherrose dann innerhalb eines Jahres ausschließlich über Spenden realisiert: viele wunderbare und fantasievolle Spen- denaktionen, Sponsorenläufe und Bene- fizkonzerte wurden ins Leben gerufen, um die ersehnte farbenfrohe, landschaftsarchi- tektonisch ungemein reizvolle und theo- logisch sprechende Gestaltung des Platzes vor der Lutherkirche zu realisieren. In rekordverdächtiger Zeit konnte die Evangelische Kirchengemeinde ihre „begehbare Lutherrose“ Architekt Christoph Ibach und Pfarrerin verwirklichen. Nachdem der Ronsdorfer Gartenbaubetrieb Herbert Plöttner die junge Winterlinde Friederike Slupina-Beck dankten nach dem gepflanzt hatte, Ralph Steigerwald den Metallrahmen fertigte und die Firma Nusser die Sitzgelegenheiten montierte, setzte Gartenbauer Ralf Feick mit seinem Team mit der Bepflanzung den Schlusspunkt. Pfarrerin gewaltigen Spendenmarathon, als beim Friederike Slupina-Beck (2.v.r.) und Gemeindemitglied und Landschaftsarchitekt Christoph Ibach (r.) abschließenden Benefizkonzert die Ziel- begleiteten das Projekt und stellten es Gemeinde und Öffentlichkeit vor.

16 Kinderleben im wunderschönen Staubenthaler Park

(BLM). Die Gegend des Ronsdorfer Kran- derbetreuungsplätzen zu einer schönen ausreichende Stromversorgung zusätz- kenhauses war einst Wald und hieß früher Fügung. lich errichtet werden musste. Neumann: „Stubbendelle“. Aus diesem Flurnamen Das moderne Gebäude wurde in Mas- „Außerdem sind die Baukosten aufgrund wurde später der heutige Name „Stauben- sivbauweise im Passiv-Haus-Standard er- der guten Auslastung der Unternehmen thal“ abgeleitet. Die „Stubbendelle“ war, richtet und ist barrierefrei. Die Nutzfläche gestiegen. Die Fertigstellung hat sich um wie der Historiker Professor Dr. Klaus Goe- beträgt 1.150 Quadratmeter und bietet einige Monate verzögert, da zunächst kein bel ermittelt hat, im 18. Jahrhundert eine Platz für sechs Gruppen. Die Anzahl der Anbieter für die Fenster gefunden werden Talsenke, eine Delle mit lauter Baumstümp- zu betreuenden Kinder ist von deren Alter konnte. Der spätere Lieferant hat dann die fen, genannt nach abgeholzten Bäumen, und Gruppenstruktur abhängig und liegt Arbeiten nicht fristgerecht ausgeführt, was so genannten Stubben. bei rund 100. Michael Neumann, heutiger Folgen für die Ausführung der nachfolgen- Der Name „Stubbendelle“ taucht in der Leiter des Stadtbetriebes Kindertagesstät- den Gewerke wie Innenputz, Anstrich Bo- Ronsdorfer Chronik auf, als 1824 die Evan- ten und vorheriger Produktmanager im denbeläge und Fassade hatte. Unbekann- gelisch-reformierte Kirchengemeinde eine Gebäudemanagement (GMW): „Der archi- te Personen haben Spülkästen mehrerer Fläche östlich der heutigen Staubenthaler tektonische Entwurf stammte aus unse- Toiletten manipuliert, so dass Wasser ins Straße ihren zweiten Friedhof eröffnet. In rem Gebäudemanagement. Das Raum- Haus gelaufen ist und ein unbestimmter dieser Zeit wurden an der Staubenthaler programm des Landesjugendamtes für die Schaden verursacht wurde. WC-Trennwän- Straße Wohnhäuser errichtet. Ronsdorf Betreuung von Kindern unter drei Jahren de wurden wieder ausgebaut und die Vor- drängte in seiner Entwicklung aus der wurde berücksichtigt.“ wandinstallation samt Fliesen entfernt. Die „Mulde“ heraus. Ein Teil des Höhenweges Die Baukosten von etwa 4,4 Millionen Spülkästen mussten ausgetauscht werden- Richtung Monschau erhielt den Namen Euro überschritten die Kalkulation um den und die Wände neu errichtet und ge- Staubenthaler Höhe. 15 Prozent, weil eine Trafostation für die fliest werden.“ Der Park spielt in der Geschichte des Ronsdorfer Krankenhauses namentlich keine Rolle, doch zeigen alte Karten und Luftbilder einen wohlgestalteten Park. Die Chronik beginnt 1873, als westlich der Staubenthaler Straße mit dem Bau des Krankenhauses begonnen wurde. Die Ein- weihung fand 1875 statt. 106.820,73 Mark kostete die Einrichtung, in der 10 Kranke und 6 alte Menschen Platz fanden. Erst 1911 gab es elektrische Beleuchtung. Am 17. Juli 1914 beschlossen die Stadtverordneten die Trennung von Krankenhaus und Altenheim, doch erst nach Ende des Ersten Weltkrieges (1914-18), wurde das Altenheim 1919 an der damaligen Neustraße und heutigen Straße An der Blutfinke in Betrieb genommen. 1925 wurde auf dem Gelände ein Kinder- sol- und Sonnenbad errichtet. Mit Grün- dung der Stadt Wuppertal kam das Kran- kenhaus 1929 in neue Hände, sozusagen als Erbe der vormaligen Bandwirkerstadt. Ab 1939 wurde die Baracke als Hilfsstation für TBC-Kranke (Seuchenstation) genutzt. Der Zweite Weltkrieg ließ das Krankenhaus un- beschädigt, wurde Lazarett. 1978 schloss die Stadt Wuppertal das Ronsdorfer Kran- kenhaus. Übergangsweise als Dialysezent- rum genutzt kam 2005 das politische Aus, an dem Bürgerproteste nichts änderten. Wehmütig haben viele Ronsdorfer, unter ihnen auch Personen, die im Haus geboren wurden, von „ihrem“ Krankenhaus inmitten des Staubenthaler Parks Abschied genom- men. Nachdem die Stadt Wuppertal das Areal eigentlich zum Wohnungsbau ver- Die zwei Baumdenkmale sind vom alten Ronsdorfer Krankenhaus erhalten geblieben und prägen kaufen wollte, wurde der Mangel an Kin- den Staubenthaler Park. Foto: BLM

17 Ronsdorfer Anlagen

Der Wald kann ohne den Menschen leben, Naturschutz, Erholungsfunktion und Wirt- Vorstand der Mensch jedoch nicht ohne den Wald. schaftlichkeit zu erhalten und zu pflegen. Aus dieser Erkenntnis gründeten Rons- Diese Aufgabe wird einem hauptamtlichen Der Vorstand besteht aus sechs Mitglie- dorfer Bürger 1869 den Verschönerungs- Forstarbeiter übertragen. Daneben legen dern, die jeweils für drei Jahre gewählt wer- verein, um dem immer weiter fortschrei- der Vorstand und einige aktive Mitglieder den. Jedes Jahr werden zwei von ihnen neu tenden Kahlschlag in den Wäldern rund Hand an. Neben der Jahreshauptversamm- gewählt. Der Oberbürgermeister der Stadt um Ronsdorf Einhalt zu gebieten und den lung führt der Verein hin und wieder ver- Wuppertal hat seit jeher eine beratende Bürgern Erholungsgebiete zur Verfügung schiedene Veranstaltungen durch. Stimme, die er an den Leiter des Forstamtes zu stellen. delegiert hat. Der Vorstand setzt sich der- Einladende Ruhebänke mit Blick auf Vereinschronik zeit wie folgt zusammen: kleine Waldwiesen, ein dichtes Netz ge- Michael Heil, Vorsitzender pflegter Wege (nicht die Größe entschei- Bei der Gründung des Vereines im Jahre Martin Schwefringhaus, det), majestätischen Buchen und Kasta- 1869 waren die bergischen Wälder durch stellv. Vorsitzender nien, ein Kinderspielplatz und das ein oder Einschläge für Brennholz und für die Hans Lösel, Schriftführer andere Kleinod. Ein Stück Ronsdorf zum Eisenverhüttung auf klägliche Reste ge- Torsten Breuckmann, Schatzmeister Durchatmen, joggen, schwatzen, spielen schrumpft. Heiden mit vereinzelten Bäu- Gerrit Frickenhaus, Beisitzer und lachen, für Alte und Junge, Träumer men und „Krüppelwälder“ prägten damals und stellv. Schatzmeister und Realisten, Hunde und Hundebesitzer, das Landschaftsbild. Die zunehmende Ent- Jörk van Balen, Beisitzer Singvögel und Eichhörnchen. Das sind die waldung und die fortschreitende Industri- Sebastian Rabe, Stellvertreter des Ronsdorfer Anlagen! alisierung führte zu den ersten Keimzellen Oberbürgermeisters der Stadt Wuppertal der Naturschutzbewegung in Deutsch- Ronsdorfer Verschönerungsverein land. Einer davon war der Ronsdorfer Ver- Die bisherigen Vorsitzenden (RVV) schönerungsverein. 1869 – ?, August Matthey Im RVV kümmern sich engagierte Rons- Mitgliedschaft ? – 1898 Johann Sebulon Carnap dorfer Bürger bereits seit Mitte des 19. 1898 – 1904, J. August Käufer Jahrhunderts um den Erhalt des Waldes Am 23. August 1869 trafen sich 52 interes- 1904 – 1924, Johannes Carnap im Norden des Stadtteiles. Dank der Mit- sierte Ronsdorfer Bürger. Am 6. September 1924 – 1934, Carl Braus glieder konnte der Verein die Fläche er- wurde der Verein schließlich mit 38 Perso- 1934 – 1935, Paul Böning werben, als attraktives Naherholungsge- nen gegründet. Die Entwicklung der Mit- 1935 – 1966, Dr. August Köster biet gestalten und bewahren. Damit das gliederzahlen spricht für die Kontinuität 1966 – 1986, Hinnerk vom Baur so bleibt, sind wir auch zukünftig auf das und Nachhaltigkeit des RVV! Helfen sie uns, 1986 – 2000, Hans Bilstein Wohlwollen der Ronsdorfer angewiesen. dass dies so bleibt! Derzeit hat der Verein 2000 – 2016, Bernd Drache Wenn Ihnen der deutsche Wald am Herzen über 650 Mitglieder. seit 2016 Michael Heil liegt, werden auch Sie Mitglied. Mit einem geringen Beitrag können Sie etwas für den Erhalt der Anlagen direkt vor Ihrer Haustür tun.

Aktivitäten

Nach der Satzung, ist das oberste Ziel des Ronsdorfer Verschönerungsverein der Erhalt eines gepflegten und unan- tastbaren Erholungsgebietes. Doch auch der Natur-, Tier- und Umweltschutz sind in den Statuten verankert. Immerhin ein Viertel der Fläche ist als schutzwürdiger Eichen-Buchenwald-Biotop ausgewiesen. Obwohl die Erholungsfunktion an erster Stelle steht, erfüllen die Ronsdorfer Anla- gen einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- bewusstsein, denn sie ermöglichen dem Besucher einen direkten Naturkontakt in unmittelbarer Nähe zum Wohnort. Damit das so bleibt, bemüht sich der Ronsdorfer Verschönerungsverein, den Wald und die Einrichtungen unter Berücksichtigung von

18 Vergangenheit und Gegenwart

Bis 1959 fuhr eine Straßenbahn durch die Ronsdorfer Anlagen. Am „Kaiserplatz“ steht ein Betriebsgebäude, vor dem ger- ne Feste gefeiert werden. Jung ist der von Mitgliedern gepflegte Kräutergarten. Kin- der nutzen gerne den Waldspielplatz. Auf der „langen Wiese“ stehen Kaiserlinden für Emil Zatopek und Alfred Howad.

Kräutergarten

Die Initiatorin des Kräutergartens am Kai- serplatz, Katrin Windgassen-Engel, betont, dass kein wissenschaftliches Expertenwis- sen vermittelt wird: „Der Garten ist zum Kräutergärtnerin Katrin Windgassen-Engel (l.) und Ex-RVV-Vorsitzender Bernd Drache. Foto: BLM Austausch, zur Freude am Teilen, über das was man von Kräutern weiß. Und eine Ein- ladung, sich am Kräuterbeet zu beteiligen. Erbe verpflichtet leisten zu können“, leistet RVV-Vorsitzen- Im Kräutergarten und auf der Wiese ste- Die großartige Idee ist ein Geschenk, das der Michael Heil Aufklärungsarbeit und hen mehr als 20 Wildkräuter.“ Die Kräuter nach dem bewährten Motto „Was Du er- wirbt um neue Mit-glieder: „Es ist wichtig, sind auf verschiedene Weise nützlich. Man- erbt von Deinen Vätern, erwirb es, um dass die Menschen, die, oft von Hunden che sind essbar oder zum Würzen, andere es zu besitzen!“ gepflegt werden will. begleitet, regelmäßig die Anlagen zur Er- giftig und nur homöopathisch zu ver-wen- Dieser Verpflichtung kommen zum Leid- holung und Entspannung nutzen, sich zur den. Manche sind zur Förderung der Ver- wesen des RVV-Vorstandes immer weni- bürgerschaftlichen Pflicht bekennen. Kos- dauung und Entgiftung kurmäßig brauch- ger Bürger nach. Vermutlich wissen viele tenlos ist zwar das Betreten der Ronsdorfer bar. Ronsdorfer nicht, dass der Waldpark zwi- Anlagen, aber die Arbeit zumindest eines Katrin Windgassen-Engel: „Am besten schen Erbschlöer Straße, Friedenhort, In Mitarbeiters und die Sachkosten müssen lernt man über Pflanzen und Kräuter, wenn der Krim, Elfriede-Stremmel-Straße und bezahlt werden. man sie sich vor Ort genau ansieht, ihren Schmalenhofer Bachtal nicht der Stadt, Standort begutachtet, riecht und anfühlt. sondern einem privaten Verein gehört. Baumspaziergang durch die Ein Anwendungsbeispiel, sei es von mir „Das bedeutet, dass Mitgliedsbeiträge, Ronsdorf Anlagen oder aus der Runde, das macht Freude und Spenden und Erbschaften notwendig verbindet mit der Natur.“ sind, um die notwendigen Pflegearbeiten Neben den von der früheren Industrie ge- prägten Stadtgebieten im Tal der Stadt, Weitere Informationen online: www.ronsdorfer-verschoenerungsverein.de sind die Höhenzüge Wuppertals durch vie- le Grünflächen geprägt. Was die wenigsten wissen: Wuppertal ist mit einer Gesamt- waldfläche von fast 5.000 Hektar die grüns- te Großstadt Deutschlands. Die ca. 250 Kilo- meter Wanderwege durch die Wälder laden zu vielen Spaziergängen ein, so auch durch die Ronsdorfer Anlagen. Die Ronsdorfer Anlagen sind in zwei Be- reiche gegliedert. Es gibt den nördlichen und den südlichen Teil der Anlagen, die durch die Parkstraße (L 419) voneinander getrennt sind. Der südliche Teil (20 Hektar) befindet sich zwischen den Straßen Erb- schlöer Straße, Parkstraße und In der Krim. Der nördliche Teil (11 Hektar) wird begrenzt, durch die Anlagen des TSV 05 Ronsdorf e.V., den Erich-Hoepner-Ring und durch das Ge- biet Erbschlö. Im Norden verläuft eine alte Panzerstraße durch den Wald, die die Rons- dorfer Anlagen vom Gebiet Scharpenacken trennt. Aufgrund der vielen Straßenanbin- dungen sind die Anlagen gut über öffentli- che Verkehrsmittel zugänglich, mit den Bus- Die Haselnuss war 2008 Baum des Jahres und wurde auf dem Kaiserplatz gepflanzt. Foto: BLM linien 620, 630, 640, CE 61, CE 62.

19 Im Dienste der Gesundheit – Ihre Apotheken in Ronsdorf Die fünf Blutbuchen rahmen auf der „langen Wiese“ einen historischen Baumstumpf ein: dort stand einst die Hitler-Eiche. Foto: BLM

Die Ronsdorfer Anlagen gehören dem vor Teil darauf, diese gut im Blick zu haben. 150 Jahren gegründeten Ronsdorfer Verschö- Es muss die L419 überquert werden. Dort nerungsverein (RVV). Die Fläche ist geprägt ist zwar eine Fußgängerampel, aber es ist durch Eichen- und Buchenbestände und dennoch eine gefährliche Situation, da ist ein wichtiges Biotop für viele Tier- und dies eine sehr stark befahrene Straße ist. Pflanzenarten. Neben Eichen und Buchen Des Weiteren ist darauf zu achten, dass gibt es eine Vielzahl an weiteren Baumar- kein Müll in den Anlagen zurückgelassen ten. Der Baum-Spaziergang wurde konzi- wird. Der Ronsdorfer Verschönerungs- piert, um einen kleinen Einblick in diese verein bemüht sich, den Wald unter Be- Vielfalt zu geben und zu einem Besuch rücksichtigung von Naturschutz, Erho- der Ronsdorfer Anlagen einzuladen. lungsfunktion und Wirtschaftlichkeit zu Die Broschüre, die auf der Website www. erhalten! Die Sauberkeit ist da ein wichti- ronsdorfer-verschoenerungsverein.de zum ger Aspekt. Falls Sie einen Hund dabeiha- Download bereit steht, führt durch die ben, gibt es sogar extra Hundemüllbeutel, Gebiete der Ronsdorfer Anlagen und stellt die Sie zum Beispiel am ersten, südlichs- auf dem Baum-Spaziergang eine Vielzahl ten Eingang des Waldes in der Straße der hier zu findenden Baumarten vor. Friedenshort unweit des Startpunktes des Fotos von den Blättern und den Früchten Spaziergangs finden können. und Früchten dienen zur Veranschauli- Der Start des Baum-Spaziergangs be- chung, so dass eine Kontrolle möglich ist. findet sich am Waldeingang am Ende der Die einzelnen Merkmale werden zum Teil Straße Friedenshort. Schräg gegenüber mit biologischen Fachbegriffen beschrie- des sich dort befindenden Altenzentrums ben. Es gibt aber Begriffserklärungen zu ist ein Platz am Waldrand, auf dem sich der allen genannten Merkmalen von Blatt, Hütte des Ronsdorfer Verschönerungsver- Blüte und Frucht. Aus einer Übersichtskar- eins befindet. te können die ungefähren Standorte der jeweiligen Bäume entnommen werden. In der Reihenfolge, wie Sie die Bäume auf dem Weg finden können, werden diese einzeln genauer beschrieben. Hausgerätespezialist Der Baum-Spaziergang ist als Rundweg Kundendienst, Beratung und Verkauf angelegt. Er ist ca. 3 km lang und umfasst Ihr eine reine Geh-Zeit von 45 Minuten. Sie Service-Hotline 02 02 / 51 98 66 25 sollten sich allerdings an den verschiede- nen Bäumen ein wenig Zeit lassen, um die Merkmale der einzelnen Bäume zu entdecken und unterscheiden zu können. Toellner GbR Also sollte ein Zeitfenster von gut 90 Mi- nuten eingeplant werden. Falls Sie den Hahnerberger Str. 246c Baum-Spaziergang mit Kindern durchfüh- 42349 Wuppertal ren, achten Sie besonders am Übergang www.hausgeraete-wuppertal.de zwischen dem südlichen und nördlichen

20 Suche nach den Paradiesflecken in Wuppertal

In einem Fotowettbewerb werden Wuppertals – und damit natür- lich auch Ronsdorfs – Paradiesflecken, originelle „Klein-Grün-Pro- jekte“ von Bürgerinnen und Bürgern vor der Haustür, im Vorgarten, in Straße und auf öffentlichen Plätzen, gesucht. Das kann eine Clematis sein, die wild rankend einen Mast erobert, eine Bienenweide im mobilen Beet, eine schön bepflanzte Baum- scheibe oder einfach eine begrünte Hauswand. Wichtig ist nur, dass die grünen Flecken eine wohltuende Wirkung für alle im öffentlichen Raum entfalten und so alle Bürgerinnen und Bürger teilhaben lassen.

Der Fotowettbewerb dauert bis 31. Oktober 2019!

1. Mache ein Foto von deinem grünen Paradiesfleck. 2. Besuche die Website: http://paradiesflecken.de 3. Lade das Bild hier hoch, markiere den Ort auf der Karte und verfasse einen Kommentar zum Bild. 4. Gib Deine E-Mail-Adresse an und erkläre dich mit den Nutzungsbedingungen einverstanden.

Im November bewertet eine Jury die eingereichten Paradiesflecken nach den Kriterien Gemeinnützigkeit, Originalität, Kreativität, Ökolo- gie, Übertragbarkeit. Ausgezeichnet werden Fotografinnen und Fo- tografen und – wenn bekannt – auch die Gärtnerinnen und Gärtner. Kontakt: [email protected] Begrüßung des Frühlings in den Ronsdorfer Anlagen. Fotos: BLM

Prinz Augenoptik Inh. Andreas Prinz • Augenoptikermeister Staasstr. 50 • 42369 Wuppertal Tel: 0202 / 464617

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Prinz.03.2016.indd 1 02.11.16 15:53 Uhr Denkstein in den Ronsdorfer Anlagen

Bis in die siebente Generation

So weit in die Zukunft soll man voraus- schauen, wenn man folgenschwere Ent- scheidungen trifft. Dies war ein Grundsatz der traditionellen Irokesen Nordamerikas und damit waren sie dem Nachhaltigkeits- gedanken heutiger Zeiten weit voraus. Im Frühjahr 2010 haben die damaligen Rons- dorfer Sielmanns Natur-Ranger den Ge- danken der Indianer aufgegriffen und das Projekt „Denkstein – Briefe an die Zukunft“ ins Leben gerufen. An einem zentralen Ort in den Ronsdorfer Anlagen wurde ein unbehauener, fast 350 Millionen Jahre alter Kalksteinfelsen plat- ziert, dessen Inschrift die Menschen mit den Worten Kofi Annans ermahnt, die nachhal- Der „Denkstein“ in den Ronsdorfer Anlass ist auf das Jahr 2200 ausgerichtet… Foto: BLM tige Entwicklung zu einer täglichen Realität für alle Menschen zu machen. Der Denkstein der Erde kämpfen. Junge Menschen sehen niemand weiß, was nach unserem Tod erinnert damit nicht an ein vergangenes die Welt oftmals aus einer unverbrauchten sein wird. Das höchste Prinzip der Natur Ereignis, sondern er zielt auf die Zukunft, Perspektive; sie hinterfragen, denken und ist Kreislauf und Weiterentwicklung: Al- konkret auf den 1. Januar 2200. An diesem erkennen Zusammenhänge, für die viele les wandelt sich, alles ist Teil des Ganzen, Tag, so hoffen die Initiatoren, sollen unsere Erwachsene im Mainstream der sogenann- nichts kann dem entkommen. Liegt der Nachfahren die Briefe der Natur-Ranger und ten Normalität blind geworden sind. Noch Gedanke, dass wir zwangsläufig über un- etlicher Konfirmanden der Evangelischen weitgehend frei von den Abhängigkeiten seren Tod hinaus von Existenz zu Existenz Kirchengemeinde Ronsdorf lesen, die 2010 des Arbeitslebens stellen sie einige der gehen, vor diesem Hintergrund nicht viel im Gemeindearchiv hinterlegt wurden. So Fundamente unserer Existenz in Frage, auf näher als die Vorstellung eines absoluten erfahren sie aus erster Hand, was die Men- der die globale Gesellschaft ruht: Konkur- Endes? Wenn es so wäre, dann würden schen vor 200 Jahren bewegte und geben renz, Konsum, grenzenloses Wachstum, wir selbst erleben, wie sich die Welt in den ihnen damit eine Möglichkeit, die tatsächli- Kapitalismus. Auch wenn sie kein Rezept kommenden Jahrmillionen weiterentwi- che Entwicklung der Welt zu vergleichen, zu zur Rettung der Erde haben, so haben ckelt – wir würden „am eigenen Leib spü- beurteilen – und vielleicht wertvolle Schlüs- sie erkannt, dass es so nicht weitergehen ren“, ob wir die Welt zum Himmel oder zur se daraus zu ziehen. kann; dass die Menschheit taumelt und am Hölle machen werden ... Im Moment sieht es leider danach aus, Rand des Abgrundes steht. Vielleicht sehen wir uns in sieben Gene- dass die nachfolgenden Generationen hart Das moderne Leben hat unsere Verbin- rationen am Denkstein in den Ronsdorfer mit uns ins Gericht gehen werden, denn dung zum großen Ganzen verschüttet: Anlagen wieder und philosophieren über in den ersten neun Jahren nach der Denk- Wer im Stillen den Gedanken „Nach mir die Stimmen aus der Vergangenheit? Wir steinsetzung sind wir den planetaren Gren- die Sintflut“ akzeptiert, der vergisst, dass werden sehen! Frank Baldus zen der Belastbarkeit leider weiterhin näher gekommen: Die globale Durchschnitts- temperatur ist um rund 0,2° C gestiegen – Tendenz weiter steigend. Die Abholzung von Wäldern und das Artensterben hat sich weltweit dramatisch beschleunigt. Nach neuesten Erhebungen liegt etwa die Aus- sterberate mehr als 1.000 % über dem natür- lichen Wert. Hinzu kommt die Feuersbrunst der Fake-News, die durch das Internet fegt, Millionen Menschen verunsichert und ext- remen politischen Ideen einen Nährboden bietet. Darauf wachsen Hass und Habgier, die ärgsten Feinde der Vernunft, der Demo- kratie und jeder nachhaltigen Entwicklung. Vielleicht die einzige Bewegung, die einen Funken Hoffnung macht, sind die Schüler, die bei den „Fridays for future“ auf die Straße gehen und lautstark für das Wohl

22 Ronsdorfer Wald mit Talsperre, Saalbach und Gelpe

(BLM). Der Naturraum Gelpe umfasst eine Ruhig und idyllisch war es an Gelpe und in dichtem Abstand reihten.“ In ihrer Dip- Fläche von rund 800 Hektar, von der 380 Saalbach nicht immer. Zwischen Ronsdorf lomarbeit „Naherholung in Ballungsräu- Hektar Wald, 300 Hektar Landwirtschaft, und Cronenberg findet man auf engstem men: Gelpe-Saalbachtal“ des Jahres 2000 30 Hektar Brache und 90 Hektar sonstige Raum Erinnerungen an zahlreiche Schleif- bezeichnet Sylvia Schwanke den Raum Flächen sind. Zwischen der Friedrichshöhe kotten und Hammerwerke. Bauliche Reste zwischen Ronsdorf, Cronenberg und Rem- (343 Meter über NN) und dem Westenham- werden immer weniger, teilweise sind nur scheid als „Freiraum von herausragender mer (172 Meter über NN) liegen 171 Höhen- die Grundmauern erkennbar. Der Westen- Bedeutung“ und nennt als Grund, die zent- meter Differenz. hammer ist ins Bergische Museum nach Ber- rale Lage des Gebietes zwischen den Städ- Der Rat der Europäischen Gemeinschaft gisch-Gladbach transloziert worden. Allein ten und das hohe Erlebnispotenzial der (EU) hat 1992 die Flora-Fauna-Habitat-Richt- der Steffenshammer (Museum) ist an Ort naturnahen Kulturlandschaft. Sie verhehlt linie (FFH) beschlossen. Ein ökologisch und Stelle erhalten geblieben. Die Zeugen in ihrem Analysewerk nicht den Konflikt vernetztes Gebietssystem „Natura 2000“ des einstmals bedeutenden Eisengewerbes zwischen Naturschutz und Erholungsnut- soll in Europa zur Erhaltung der natürli- lassen ahnen, dass im Gelpe- und Saalbach- zung, der einen schonenden Umgang der chen Lebensräume, wild lebender Tiere tal noch vor 100 Jahren ein reges kleinin- Menschen mit dem wertvollen Gut erfor- und Pflanzen gepflegt werden. Die Stadt dustrielles Treiben herrschte. derlich macht. Was im Unterbewusstsein Wuppertal ist mit dem 191 Hektar großen Der Ronsdorfer Wald wird von der Rot- des Besuchers und Nutzers möglich ist, hat Gelpe-Saalbachtal betroffen. Grund dafür buche und Fichte beherrscht. Charakteris- Sylvia Schwanke so beschrieben: Das Ver- sind die exemplarisch vorhandenen Bach- tisch ist der teilweise über vier Meter hohe mögen von Naturräumen, durch physisch Erlen-Eschen-Wälder, das Vorkommen der Ilex. Die Eiche ist eine weiter bedeutsame und psychisch positive Wirkungen der kör- Groppe, die nach der Roten Liste der ge- Baumart, weniger Bergahorn, Birke, Eber- perlich-geistigen Regenerierung und Ent- fährdeten Tiere und Pflanzen in der Bun- esche. spannung, der Erholung und Gesundung, desrepublik Deutschland 1984 als stark ge- dem Genuss ethisch-ästhetischer land- fährdet eingestuft wurde. Herausragender Landschaftspark schaftlicher Reize und damit der Erholung Das Gelpe- und Saalbachtal stellt eines Gelpe von Leistungskraft, Lebensfreunde und der wertvollsten Fließgewässer und Auen Lebenserwartung beim Menschen zu die- mit natürlichen Lebensräumen im Ber- Dr. Christoph Heuter schreibt im 2000 er- nen. Das Landschaftsbild vermittelt durch gischen Land dar. Das gesamte Gebiet schienenen Buch „Mit Feuer und Wasser“ Formen, Farben, Arten, natürliche Prozes- zwischen Ronsdorf, Barmen-Süd, Elber- über Stationen der Industriekultur zwi- se und das Relief geistige, körperliche und feld-Süd, Cronenberg und Remscheid-Nord schen und Sieg über die Gelpe von sinnliche Erfahrungen und führt zum um- besteht aus abwechslungsreichen Struktu- „einem der charakteristischen Gewerbetä- fassenden Landschaftserlebnis. ren von Wiesen, Weiden, Quellfluren mit ler des Raumes Remscheid, Solingen, Wup- Nassgrünland, sowie Auenwäldern und pertal, in dem sich bis ins 20. Jahrhundert Tiere und Teiche Röhrichten. hinein Hammerwerke und Schleifkotten Im Verlauf der Fließgewässer (Gelpe 4.300 Meter Länge, entstehend aus Zusammen- schluss der Bäche Dorn- und Huckenbach) befinden sich zahlreiche Teichanlagen, die überwiegend künstlich angelegt wurden. Neben den zehn ehemaligen Stauteichen, davon acht im Gelpetal und zwei im Saal- bachtal, gibt es mindestens acht kleinere Teiche, die in den Quellbereichen der klei- neren Zuflüsse liegen. Hinzu kommen das Teichsystem einer ehemaligen Fischzucht- anlage auf dem Gelände der Greifvogel- auffangstation am „Speckshämmerchen“ und die Teichanlagen nahe der Ortschaft . Die Pflege der Teichanlagen obliegt den Eigentümern der Grundstücke, während die Fischrechte in der Hand einer privaten Fischerei liegen. Die Ronsdorfer Talsperre ist an den Ronsdorfer Angelver- ein verpachtet, der rund 600 Mitglieder hat. In den Gewässern sind folgende Tier-/ Fischarten anzutreffen: Bach- und Regen- bogenforelle, Elritzen, Europäischer Edel- Blick auf die Talsperre mit Staumauer. Die vorne wachsende Heide ist besonders geschützt, wird aber von ungebetenen Besuchern immer wieder zertrampelt. Das Baden ist in der Talsperre verboten. krebs (auf der Roten Liste, in Ronsdorfer Foto: BLM Talsperre), Groppe, Große Teichmuschel,

23 Gründlinge, Hecht, Karpfen, Rotauge, Rot- über dem Meeresspiegel auf der Rons- feder, Schleihen, Zander. Sechs ehemalige dorfer Friedrichshöhe, der tiefste Punkt Hammerteiche und fünf kleiner Teiche sind wird in der Ortschaft Clemenshammer mit eingezäunt und für Erholungssuchende 167 Meter über Normal Null erreicht. Im nicht zugänglich. Bisher nicht eingezäunt Einzugsgebiet wohnen über eine halbe sind die Teiche der ehemaligen Wasser- Million Menschen. Geologen ordnen das kraftwerke „Steffenshammer“, „Jasperskot- Erholungsgebiet dem Bergisch-Sauerlän- ten“, „Käshammer“, „Roodekotten“ und der dischen Gebirge (Süderbergland) zu. Die „Untere Mannesteich“. Eine intensive Er- naturräumliche Einheit „Bergische Hoch- holungsnutzung erfolgt durch das Spielen fläche“ teilt sich in die Untereinheiten der Kinder und Hunde in den Gewässern „Remscheider Bergland“ und „Lichtschei- und in Form von Naturbeobachtung. der Höhenrücken“ auf. Der Raum gliedert Die Ronsdorfer Talsperre erfüllte neben sich in Höhenrücken, Kuppenbereiche und ihrer Trinkwasserfunktion den Zweck, Was- steilwandige Kerbtäler mit Quellmulden, serreservoir für die Hammer- und Schleif- Siepen und Bächen. Die Waldfläche ist 395 kotten im Saalbachtal und im Unterlauf Hektar groß, die landwirtschaftlich ge- der Gelpe zu sein. Seit der Stillegung aller nutzte Fläche 290 Hektar, das Brachland ist gewerblichen Tätigkeiten hat die Entwick- 60 Hektar groß und die sonstige Fläche hat lung zum naturbezogenen Naherholungs- eine Größe von 55 Hektar. Das Jagdrevier und Freizeitraum stattgefunden. Bereits Holthausen hat eine Größe von etwa 560 über Jahrzehnte hinweg steht das Beob- Hektar. Feuchtwiesen, Brachen, Röhrichte, achten der Natur, Wandern, Spazieren ge- Erlen- und Eschenbestände bestimmen hen, Spielen, Reiten, Radfahren und Moun- Frühling im Ronsdorfer Wald. Foto: BLM die Täler. An Hängen und Kuppen befin- tainbiking im Vordergrund. den sich Bestände von Eichen, Birken, Rot- buchen und Fichten. Landschaftsplan „Gelpe“ reich oder vielfältig ausgestatteten Land- schaft. Die Anreicherung einer im Ganzen Gebietsentwicklungsplan Mit der Verabschiedung des Wuppertaler erhaltungswürdigen Landschaft mit natur- Landschaftsplanes Gelpe im April 1999 nahen Lebensräumen und gliedernden Im Entwurf für den Gebietsentwicklungs- wurde das zusammen hängende Fließge- und belebenden Elementen. Ausbau der plan (GEP) wird der Freiraum Gelpe-Saal- wässersystem Gelpe- und Saalbachtal mit Landschaft für die Erholung und tempo- bach so dargestellt: den Siefen und Bachtälern der Bereiche räre Erhaltung bis zur Verwirklichung der Allgemeine Freiraum-, Wald- oder Agrarbe- Dorn, Huckenbach, Eichholz, Hipkendahl, Bauleitplanung. Insgesamt hat das Gebiet reiche mit den Funktionen Schutz der Na- Dohr und dem Saalscheider Siepen als zwischen Hahnerberg/Lichtscheid (Lan- tur, Landschaft und landschaftsorientierte Naturschutzgebiet von etwa 122 Hektar desstraße 418) und Morsbachtal (L 218), Erholung, regionale Grün- und Biotopver- ausgewiesen. Einige Naturdenkmale sind Cronenberg und Ronsdorf, eine Größe bindung. Die Täler und angrenzenden Le- festgelegt. Der Bereich Lichtscheid wird als von 800 Hektar, von denen 760 Hektar auf bensräume gehören zu den hochwertigs- Freizeit- und Erholungsschwerpunkt dar- Wuppertaler Stadtgebiet liegen, der Rest ten Biotopen der Stadt Wuppertal, obwohl gestellt. Für die Landschaft sind folgende gehört zu Remscheid. Die Ausdehnung sich im Laufe und mit den jahrhundertelan- Ziele festgelegt: Die Erhaltung einer mit reicht von etwa 4.600 Metern in Nord-Süd- gen, unterschiedlichen Nutzungen ein in- naturnahen Lebensräumen oder sonsti- und 3.500 Metern in Ost-West-Richtung. tensives Erschließungsnetz in unmittelba- gen, natürlichen Landschaftselementen Der höchste Punkt liegt mit 343 Meter rer Nähe zu den Biotopen entwickelt hat.

Architektur- und Sachverständigenbüro

Dipl.- Ing. Architektin Hordenbachstraße 95 Mitglied der Christiane Windgassen 42369 Wuppertal Architektenkammer NRW Tel.:0202 - 76 94 78 45 [email protected] Vereinigung Fax:0202 - 76 94 78 46 www.as-windgassen.de freischaffender Architekten

24 Park der Klinik Bergisch Land

(BLM). 1901 hat der Bergische Verein für Gemeinwohl im Saalscheid eine Lungen- klinik für Tuberkulose und Schwindsucht als „Bergische Volksheilstätte“ eingeweiht. Die Lungenheilstätte hatte 131 Betten. 1908 übernahm die Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz den Betrieb und schaffte 1911 einen Röntgenapparat an. 1931 fand die Umwandlung in ein Waldsanatorium für er- holungsbedürftige, Tbc-gefährdete Frauen statt. Von 1932 bis 1938 war die Einrichtung geschlossen. Die LVA Rheinprovinz über- nahm das Objekt erneut. 1941 wurde ein Krankenhaus (Lazarett) mit der Bezeichnung „Städtisches Hilfskrankenhaus Wupper- tal-Ronsdorf“ eingerichtet. Nebenan betrieb die LVA ein 152-Betten-Krankenhaus für Früher war die Lungenheilstätte von einem Zaun umgeben, heute ist die Klinik Bergisch Land mit Tbc-Kranke. Der unvergessene Bombenan- ihrem Wald ein grünes Paradies mit einem Baumlehrpfad. Foto: BLM griff am 30. Mai 1943 auf Ronsdorf zerstörte den Westflügel der Lungenklinik. Mit dem Abriss des alten Haupthauses ver- schwand 1975 auf Holthausen die historische Bezeichnung. Von der Miniaturgolfanlage ist das Untergeschoss des alten Gebäudes noch erkennbar. Erhalten blieb auch das Werk der alten Dachreiteruhr. Ansonsten sind die Klinikgebäude von einem attraktiven Park mit wertvollem Baumbestand umgeben. Wirklich zauberhaft wirken im Mai die zahl- reichen Rhododendronpflanzen! Der nahe Wald lädt ebenso zu entspannenden, erhol- samen Spaziergängen ein. Die Landesversicherungsanstalt Rhein- provinz, Vorläufer der heutigen Deutschen Rentenversicherung, legte den Behand- lungsschwerpunkt auf Rehabilitation, Stoff- Zur Zeit der Rhododendronblüte ist der Klinikpark ein Muss! Foto: BLM wechselkrankheiten und, ab 1985, auf Tu- mornachsorge und kreierte den Namen „Klinik Bergisch Land“. 2001 übernahmen die Wittgensteiner Kliniken den Klinikbetrieb. Die Gebäude wurden modernisiert und Neubauten entstanden. Die Helios-Klinik Bergisch Land ist eine Fachklinik für Onko- in Ronsdorf logische Rehabilitation und Anschlussheil- behandlung mit 193 Betten, aber nur zeitlich begrenzter Pächter. Die Deutsche Renten- versicherung hat ihren Besitz an einen priva- ten Investor verkauft. Kern des Klinikparks, Teil des Ronsdorfer Waldes im Landschaftspark Gelpe-Saalbach, ist der idyllische See, der von einem Baum- lehrpfad umgeben ist. Das früher einge- zäunte Klinikgelände wird von drei Wegen, die sich zum Spazieren, Wandern und Jog- gen eignen, durchzogen: der gelb markierte (Dreiecke) Rhododendronweg ist 1,5 Kilome- Wir schaffen noch mit Herz und Hand! ter lang, der blaue Eichhörnchenweg 2,7 Ki- lometer, der rote Buchenweg 3,4 Kilometer.

25 Anja Maubach hat die Liebe zur Pflanze von Uropa Georg Arends geerbt

Die Gärtnerei Arends & Pfeifer wurde von Georg Arends und seinem Kollegen Ernst Pfeifer am 1. März 1888 in Ronsdorf gegrün- det. 1901 trennten sich die zwei Gärtner und jeder verfolgte seine persönlichen gärtne- rischen Ziele. Georg Arends konzentrierte sich auf die Züchtung winterfester Stauden für das Bergische Land. Die Welt der Stau- den eröffnete sich während seiner eigenen gärtnerischen Wanderjahre, die ihn 1884/85 in die Staudengärtnerei Ware in die Nähe von London führte. In zielführender gedul- diger Arbeit, geleitet von außerordentlichen Kenntnissen der Blumen und ihrer Lebens- Vor allem Besucher von der britischen Insel genießen Führungen mit Anja Maubach. Foto: BLM weise, ist es ihm mit seinen „x arendsii“- Züchtungen gelungen, in wenigen Jahren arbeit aus dem Himalaya und England. Viele Das 1901 erbaute Wohn- und Geschäfts- seinem Betrieb zu gärtnerischem Weltruf zu der arendsschen Staudenzüchtungen sind haus in der Monschaustraße hat Anja Mau- bringen. Von Anfang an wurden aufwendi- zu Garten-Klassikern geworden: Astilbe x bachs „Montjoie“ getauft. Heißt so viel wie ge Pflanzenkataloge gedruckt und Kunden arendsii, Aconitum x arendsii, Hosta sieb- Berg der Freude! Die meisten Häuser und aus ganz Europa bestellten Stauden und Sä- oldia Elegans. Manch Sortenname ehrt die Gartenbereiche tragen Namen. Der „ Garten mereien in Ronsdorf. Region, wie zum Beispiel der Polsterphlox der hilfreichen Freunde“, der „Garten der Neben den Stauden vertiefte Arends auch „Ronsdorfer Schöne“ oder die bezaubernde langen Vorfreude“, der „Weißer Abendgar- die Züchtung der vor hundert Jahren belieb- Iris „Toelleturm“. ten“, die Villa Wellblech, der Taubenschlag ten Zimmerpflanze Primula obconica.1887 und vieles mehr. wurde eine kleinblumige, lilafarbene Wild- Gartenkultur Anja Maubach freut sich, dass ihr Tradi- art aus England auf den Kontinent gebracht, tionsunternehmen im Sinne eines hohen die den Namen (Primula obconica) trug. Die Pflanzen aus der Gärtnerei Arends ge- Ansehens in einem Atemzug mit Schloss Durch sorgsamste Auslese und Kreuzung hören zu Wuppertals schönsten Exportar- Benrath genannt wird – touristisch betrach- wurden im Laufe der Jahre alle die großblu- tikeln und sind weit über die Grenzen des tet und der Reiseliteratur folgend. migen und herrlich gefärbten Sorten erzielt, Bergischen Landes hinaus bekannt. Das Um den Menschen an ihre natürliche Be- welche einen hervorragenden Platz unter Erbe von Georg Arends, wurde von seinen ziehung zur Natur zu erinnern, bietet Anja den Topfblumen einnahmen. Wer sie in den Söhnen Erich Arends und Werner Arends Maubach am alljährlich am letzten August- Gewächshäusern je beisammen sah, ihre weiterentwickelt. Den Schritt in die 1970er wochenende stattfinden „Tag der offenen leuchtenden Farben: tiefrot, rot, hellrot, lila, Jahre, verbunden mit der Öffnung der Gärt- Gartentür“ Gartenführungen über Rons- hellblau, weiß, der traut seinen Augen nicht. nerei für den Privatkunden, vollzog Ursula dorfs Blumige Höh‘ an. Wenn die Gärtne- Eine besonders große und kräftige Form, Maubach-Arends, die jüngste Enkelin des rei-Chefin von ihrer Lieblingspflanze, der Primula obconica gigantea, erhielt nicht Betriebsgründers. Katzenminze, schwärmt und ihre Blumen, von der Firma, sondern von einem Primel- Anja Maubach absolvierte ihre Stauden- Bäume und Sträucher präsentiert, wird dem spezialisten, Professor Pax aus Breslau, den gärtnerausbildung im Botanischen Garten Zuhörer schnell klar, wie wichtig unsere Na- Namen „Primula Arendsii“. 30.000 Pflanzen Tübingen. Es folgte ein „Wanderjahr“ in tur ist. der verschiedenen Arten wurden alljährlich der englischen Staudengärtnerei Blooms. Anja Maubach bringt ihre Überzeugung als Samenträger herangezogen und aus Weiter ging es mit dem Studium der Land- schnell auf den Punkt: „Man braucht nicht diesen die 12.000 Besten hinsichtlich Form schaftsarchitektur an der Universität Mün- mehr in den Kurzurlaub zu fahren, wenn und Farbe ausgelesen, um nach mühseliger chen-Weihenstephan Seit 1998 wird das man seinen Garten liebt und damit verbun- Handbestäubung den Samen zu liefern, der Unternehmen von Anja Maubach weiterkul- den ist, ist jeder Tag ein Ferientag! Denn in alle Welt versandt wurde. Die Primelzucht tiviert. Mit der Gründung der ersten Garten- ich bin immer dieselbe, ob ich in Nizza sit- wurde 1970 eingestellt, da die Pflanze aus schule in Deutschland, Workshops und den ze oder in meinem Garten.“ Menschen, die der Mode geraten war. Coachingbereich Gartengestaltung, mehrt keinen Garten haben, rät sie, sich um einen Stauden sind Blüten- und Blattpflan- sie den hervorragenden Ruf der Stauden- zu kümmern. Das kann im Kleingartenver- zen, die aus ausdauerndem Wurzelstock gärtnerei. Basis für diesen Erfolg ist das sehr ein der Fall sein oder in Form einer Garten- in jedem Frühling neue krautartige Triebe engagierte, kompetente Team mit bis zu patenschaft. entwickeln und im Herbst unter Einwir- 6 Gärtnerinnen und Gärtner, die zum Teil Ausdruck ihrer Gartenphilosophie und kung stärkerer Fröste wieder absterben. Ihr schon seit Jahrzehnten dort ihren Arbeits- Grundlagen der Gartengestaltungen hat Standort auf freier Höhenlage (352 Meter platz haben. Die Arends Staudengärtnerei Anja Maubach in ihrem erfolgreichen, mit über dem Meeresspiegel) verbürgt ihre Wi- ist Ausbildungsbetrieb für Staudengärt- Preisen ausgezeichneten Buch „Garten ist derstandsfähigkeit und ihr gutes Gedeihen ner und engagiert sich mit dem Exzellenz- Leidenschaft“ ausgedrückt: „Ein Garten ist an anderen Orten. Arends erhielt viele in- stipendium der Stiftung Zukunft NRW für der Ort, an dem ich unmittelbar mit den teressante Pflanzen für seine Züchtungs- Nachwuchsgärtner. Naturelementen verbunden bin.“

26 Landschafts- und Naturschutzgebiet Scharpenacken / Schmalenhofer Bachtal

(BLM). Die 254 Hektar große Fläche des ehemaligen Standortübungsgeländes Scharpenacken bietet aufgrund ihrer Topographie (Hochebene mit weiten Sichtbeziehungen), Größe, parkähnli- chen Landschaftsstruktur, aufgrund des vorhandenen Wegenetzes und ihrer in vielen Teilbereichen hohen landschafts- ökologischen Wertigkeit eine Attraktivi- tät, die seit der Aufgabe der militärischen Nutzung das Ziel der Stadt Wuppertal begründet, diesen Landschaftsbereich als Erholungs- und Naturraum für die Wuppertaler Bevölkerung zu erhalten und dauerhaft zu sichern. Besitzer wur- de nach dem Verkauf durch den Bund das Land Nordrhein-Westfalen. Ex-Natur-Ranger Frank Baldus: „Die Wie- sen sind Magerweiden und ein recht gro- ßer Teil des Waldes dürfte die Flora-Fau- na-Habitat-Kriterien für einen naturnahen Hainsimsen-Buchenwald mit viel Totholz Der Landschaftspark Scharpenacken besticht ganzjährig durch unheimliche Weiten und viele und Altbäumen erfüllen.“ schöne Details. Foto: BLM

Landwirtschaft 1938 zogen Soldaten in die Waldkaser- deurs Oberst Manfred Elseberg. Offizielle Die erste Erwähnung des Hofes Schar- ne 2, spätere Diedenhofen- und Gene- Übergabe der 39 Hektar großen Kaserne penack(en) datiert ins Jahr 1502. Bis 1939 ral-Oberst-Hoepner-Kaserne ein. Nach durch die Bundeswehr am 23. Juni 2003. blieb der Hof erhalten. Am 30. Mai 1943 dem Zweiten Weltkrieg zog 1957 die neu brannte das Hauptgebäude ab. Später gegründete Bundes-wehrein. 1994 Schlie- Schmalenhofer Bachtal verkaufte die Familie Jäger den Boden an ßung der Sagan- & GOH- (Ex-Saarburg-) Familie Vorwerk. Kasernen und Fusion der Colmar- und Die- Der Schmalenhof wurde erstmals um 1500 denhofen-Kasernen zur neuen GOH-Ka- erwähnt. 1963 Räumung, später Niederle- Militärische Nutzung serne. 2001 verkündet der Bundesver- gung im Rahmen militärischer Übungen. teidigungsminister die Schließung der Bodenwellen zur Bewässerung. Am 17. Oktober 1936 unterzeichneten das letzten von ehemals vier Kasernen. Am 13. Heute erinnern nur noch Steine an der Deutsche Reich und die Stadt Wupper- Januar 2003 letzter Appell des Bataillons früheren Häuser. Obstbäume blieben er- tal einen Garnisonsvertrag. Am 15. März 100 und Verabschiedung des Komman- halten, junge Bäume wurden als Ersatz gepflanzt.

Nutzungsvielfalt

Der Landschaftspark Scharpenacken ist Teil des „grünen Netzes“ mit Marper- und Murmelbachtal, Vorwerkpark, Barmer Wald und Anlagen und bietet beste Ge- legenheit zur Erholung, Entspannung und zur Förderung des Fitness durch Spazie- ren, Wandern, Walken und Laufen.

Aktuelle Veranstaltungs- übersicht online: Ronsdorf-Kalender auf

In einem kleinen Teil des Scharpenackens wurden Biotope zur Entwicklung der Lebewesen einge- www.hub-ronsdorf.de zäunt, die ihren Lebensraum durch das Jugendgefängnis verloren haben. Foto: BLM

27 Starkes Engagement von Menschen für Mitmenschen

Schülerinnen und Schüler der Erich-Fried-Gesamtschule besuchten in ihrer Projektwoche das Bandwirkermuseum des HuB. Foto: Auer

(BLM). Äußerer Anlass für die Gründung platz unbenannten grünen Herzens Rons- Ronsdorfer Bürgern kam die Idee für eine des Ronsdorfer Heimat- und Bürgerver- dorfs war der HuB durch seinen früheren Erinnerung an die Ronsdorf-Müngstener eins als Heimatbund war 1958 das erste Vorsitzenden, späteren Ehrenvorsitzen- Eisenbahn. Um die Pflege des Denkmals Ronsdorfer Heimatfest. den und 2018 verstorbenen Kurt Florian neben dem Bandwirkerbad kümmert sich Damals wie heute ging es um die Men- besonders aktiv. Bevor er den jungen Ra- der HuB. Aus dem Vorstand kam auch der schen, denen die einstige Bandwirker- sen vor dem Vertrocknen rettete, war in Anstoß, das Stadtbad vor der Schließung stadt eine Herzensangelegenheit war einer beispielhaften Aktion die Finanzie- zu bewahren und es wurde eine Initiative und ist. „Hier lässt sich gut wohnen und rung des ehrgeizigen Projektes gelungen. zur Gründung eines Fördervereins zum einkaufen“, klingt es oft. 2019 wird der 22. Auch die am Bandwirkerplatz starten- Erhalt des Bades gestartet. Christel Auer: „Ronsdorfer Liefersack“ gefeiert, der wie de Geschichtswerkstatt-Route 4 war eine Heute kümmern sich fleißige Bürger im das „Ronsdorfer Weinfest“ nicht nur dem Fleißarbeit von Günter Konrad und Kurt Förderverein und in der BaRon-Betriebs- Vergnügen und der Unterhaltung dient, Florian. Der HuB hat für den Erhalt der Tal- gesellschaft liebevoll um das Bandwirker- sondern einen sozialen Zweck verfolgt. sperre im Saalbachtal gekämpft und den bad.“ Die Erlöse in längst sechsstelliger Höhe 2007 eingeweihten Walderlebnisweg in- Im Stadtgarten erinnert ein vom HuB werden auf verschiedene Institutionen itiiert. Zum 250-jährigen Stadtjubiläum gestifteter Findling seit 1995 an die Op- und Projekte verteilt, vom Weinfest al- hat der HuB 1995 an Kleins Ecke den Find- fer im Zweiten Weltkrieg, gegenüber lein dem Betrieb des Bandwirkerbades. ling zur Erinnerung an Elias Eller gestiftet. vom Mahnmal an die Opfer des Ersten Nimmt man die jährlichen Basare hinzu, 2018 stifteten die Kunstrausch-Frauen Weltkrieges. Seine größte Leistung er- engagieren sich Menschen für Menschen. Ute Scholl-Halbach, Maria Schneider, bringt der Heimat- und Bürgerverein im Christel Auer, seit 2010 Vorsitzende des Andrea Dewald, Regine Rottsieper und 1989 eröffneten Bandwirkermuseum in HuB und „Regisseurin“: „Es ist das größ- Anna-Maria Klages mit zahlreichen Spen- der ehemaligen preußischen Bandwir- te Geschenk, wenn das Wetter stimmt. dern die wunderschöne Mosaikbank. kerfachschule. Er bewahrt mit fleißigen Etwa 60 Frauen und Männer bilden den Das Geschenk an die Bürger wird vom Ehrenamtlichen das Erbe des Gründers harten Kern der ehrenamtlich Tätigen, Heimat- und Bürgerverein verwaltet. Im Josua Halbach durch die Pflege der Ma- die viele Tage und Stunden ihre Freizeit Herbst hat der HuB mit vielen Partnern schinen, des Archivs und bei wöchent- und Gesundheit in den guten Dienst des die 11. Ronsdorfer Literaturtage „LIT. lichen Öffnungszeiten (mittwochs 17-18 Liefersacks gestellt haben. Ich bin jedem ronsdorf“ ausgerichtet. Aus dem Jahres- Uhr). Im Museum kann man sich trauen einzelnen von Herzen dankbar.“ Der Hei- kreis: Museumsführungen, Tagesfahrten, lassen. Antrieb für den Bürgerverein: „Ge- mat- und Bürgerverein spielt in Ronsdorf Mehrtagesreisen, Picobello-Reinigung, meinsam miteinander in und für unseren eine maßgebliche Rolle. An der Gestal- Kinderfahrt zum Ketteler Hof, Gedenkfei- Stadtteil Ronsdorf leben und ehrenamt- tung des vom Markt- zum Bandwirker- er am Volkstrauertag. Aus den Reihen von lich für die Mitbürger arbeiten.“

28 Quartiersgartenschau Wuppertal 2019 „Gartenstadt Ronsdorf“

Wuppertal bereitet sich auf die Bundesgar- Aktivitäten, Führungen und Festen lässt sich eine Wuppertal, unterstützt vom Ressort tenschau 2031 vor. Warum auf Großes war- die Vielfalt des Grüns, aber auch seine Träger, Grünflächen und Forsten der Stadt Wupper- ten, fangen wir mit der Gartenschau doch Unterstützer und Nutzer entdecken. Feiern tal und dem Verband Garten-, Landschafts- einfach schon einmal an, im Quartier. Jedes Sie mit dem Ronsdorfer Verschönerungs- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen. Jahr richtet die QUGA den Blick auf einen verein sein 150-jähriges Bestehen. Besuchen Präsentiert vom Förderverein Historische anderen Stadtteil und sein Grün. Die Aktiven Sie die berühmte Staudengärtnerei Arends. Parkanlagen Wuppertal laden ein und zeigen öffentlichen Parks und Umrunden Sie die Ronsdorfer Talsperre und Ronsdorfer Verschönerungsverein private Gärten, Wälder und Besonderheiten erkunden die idyllischen Bachtäler. Das Pro- Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein ihres Quartiers. So lernen wir und unsere gramm gibt dazu viele Gelegenheiten. Die Der Gesamterlös aus den Veranstal- Gäste Wuppertals grüne Anlagen Stück für QUGA ist eine Initiative des Förderverein tungen der „Quga 2019“ fließt an den Stück kennen und schätzen. Ronsdorf macht Historische Parkanlagen Wuppertal und des Kinder- und Jugendfonds im Ronsdorfer 2019 den Anfang. Bei Spaziergängen und Stadtverbandes der Bürger- und Bezirksver- Heimat- und Bürgerverein e.V.

Sonntag, Permakulturhof Vorm Eichholz e.V., Samstag, Bandwirkerplatz, Marktstraße 21 19. Mai 2019 Dorner Weg 6a 15. Juni 2019 22. Ronsdorfer Liefersack 2019 11.00-17.00 Uhr Offene Gartenpforte und 11.00 Uhr Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein Pflanzentauschubörse Sonntag, Permakulturhof Vorm Eichholz e.V., Ein alter bergischer Resthof mit Bauerngarten, 16. Juni 2019 Dorner Weg 6a Obstwiese, Wallhecke und Bienenhaltung. 11.00-17.00 Uhr Offene Gartenpforte Sonntag, Treff: Wanderparkplatz Ronsdorfer Talsperre, Sonntag, Bärbel Janz, Goldlackstraße 41+43, 19. Mai 2019 Talsperrenstraße 16. Juni 2019 Offene Gartenpforte 12.00-13.30 Uhr Nordic-Walking-Runde mit Frank Hoff- 11.00-18.00 Uhr Feuerwerk der Farben auf 950 m² mann: Talsperrenwald, Talsperre im Saalbachtal Sonntag, Jungmann / Ose, Im Vogelsholz 40, Nordic-Walking-Runde mit Frank Hoff- 16. Juni 2019 T. 0202 464789 mann: Talsperrenwald, Talsperre im 11.00-18.00 Uhr Offene Gartenpforte Saalbachtal. 5 Kilometer, ca. 90 Minuten Sonntag, Dörpfeldstraße, Eingang zur Anmeldung: Telefon 0177 3309155, 23. Juni 2019 Ronsdorfer Talsperre Mail: [email protected] 14.30 Uhr „Waldbaden“ – Mit allen Sinnen die Samstag, Gerätehaus am Kaiserplatz, Friedenshort 55 Natur erleben und genießen 25. Mai 2019 Jubiläumsfest: 150 Jahre Ronsdorfer Unter der Leitung von Heilpraktikerin 14.00 Uhr Verschönerungsverein Heike Prinz Teilnahmespende 5 Euro erbeten www.ronsdorfer-verschoenerungsverein.de Samstag, Christliches Altenheim Friedenshort, Donnerstag, Gerätehaus am Kaiserplatz, Friedenshort 55 29. Juni 2019 Friedenshort 80 30. Mai 2019 Von Feen, Zwergen, Riesen, verwunsche- 11.00-17.00 Uhr Sommerfest mit Wiesenflohmarkt 15.00-16.00 Uhr nen Bäumen,Heldinnen und Helden Anmeldung zum Flohmarkt: Märchenstunde mit Märchenerzählerin Telefon 0202 24658-19 oder 24658-36 Ingrid Reinhardt in den Ronsdorfer Anlagen Sonntag, Stadtgarten, Eingang Am Stadtbahnhof, Samstag, Treff: Bushaltestelle Ronsdorfer Anlagen, 30. Juni 2019 Ecke Am grünen Streifen 1. Juni 2019 Parkstraße, Südseite 11.00-12.00 Uhr Qi Gong 10.15 Uhr Die heutige Idylle auf dem ehemaligen Schnupperstunde mit Fitness-, Ent- Bundeswehrübungsplatz Scharpenacken spannungs- und Wellnesstrainerin Route: Erich-Hoepner-Ring, Scharpenacker Birgit Plömacher Anmeldung: Klaus- Weg, Marpe, bis an den Rand des Vorwerk- Günther Conrads,Telefon 0202 4605339, parks, Scharpenacker Busch, Parkstr., Wan- Mail: [email protected] derzeit ca. 2 Std. Wanderleiter: Michael Dietz. Samstag, Lutherkirche, Bandwirkerstraße 15 Mittwoch, Staudengärtnerei Anja Maubach, 6. Juli 2019 „Walkact“ mit „Apito Fisko“ 12. Juni 2019 Monschaustraße 76 18.50 Uhr brasilianische, südamerikanische Musik 18.30-20.00 Uhr Exklusive Abendführung durch den Gar- von der evangelischen (Gemeindefest) ten von Anja Maubach zur katholischen Kirchengemeinde Anmeldung: Klaus-Günther Conrads, Telefon Sonntag, Stadtgarten, Eingang Am Stadtbahnhof, 0202 4605339, E-Mail: [email protected] 7. Juli 2019 Ecke Am grünen Streifen Freitag, Bandwirkerplatz, Marktstraße 21 11.00-12.00 Uhr Yoga in Motion 14. Juni 2019 22. Ronsdorfer Liefersack 2019 Schnupperstunde mit Fitness-, Ent- 18.00-24.00 Uhr Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein spannungs- und Wellnesstrainerin Birgit Plömacher Anmeldung: Klaus- Samstag, Jungmann / Ose, Im Vogelsholz 40, Günther Conrads,Telefon 0202 4605339, 15. Juni 2019 T. 0202 464789 Mail: [email protected] 14.00-20.00 Uhr Offene Gartenpforte 4 individuelle Sitzplätze, Teich, Hochbeet, Sonntag, Lutherplatz, Bandwirkerstraße 15 Kräutergarten, Grünflächen zum Spielen 14. Juli 2019 Ronsdorfer Anlagen 150-1 und Kunst auf 350 m² 12.00 Uhr Leitung: Michael Dietz

29 Sonntag, Permakulturhof Vorm Eichholz e.V., Sonntag, Permakulturhof Vorm Eichholz e.V., 21. Juli 2019 Dorner Weg 6a 15. September 2019 Dorner Weg 6a 18.30 Uhr Offene Gartenpforte 11.00-17.00 Uhr Offene Gartenpforte Sonntag, Start und Ziel: Christliches Alten- Samstag, Treff: Wanderparkplatz Talsperrenstraße 28. Juli 2019 heim Friedenshort, Friedenshort 80 21. September 2019 Die Apfelbäume in Langenhaus 12.00-13.30 Uhr Nordic-Walking-Runde mit Frank 14.00 Uhr und der leckere Saft Hoffmann: Ronsdorfer Anlagen Wanderung zu den Obstbäumen in Anmeldung: Telefon 0177 3309155, Langenhaus mit Obstbauer Harald E-Mail: [email protected] Auer und Stadtführer Michael Dietz Samstag, Christliches Altenheim Friedenshort, Sonntag, 22. Treff: Parkplatz der Erich-Fried-Ge- 17. August 2019 Friedenshort 80 September 2019 samtschule, An der Blutfinke 14.00 Uhr Ronsdorfer Anlagen 150-2 12.00-13.30 Uhr Nordic-Walking-Runde mit Frank Hoff- Leitung: Klaus-Günther Conrads mann: Holthausen, Pötgeshof, Samstag, Bandwirkerplatz, Marktstraße 21 Gelpe, Eimholz, Huckenbach, 17. August 2019 Ronsdorfer Kinderfest 2019 Dorner Weg,Erich-Fried-GS W.i.R. in Ronsdorf e.V. Anmeldung: Telefon 0177 3309155 Sonntag, NaturFreundehaus Ronsdorf, Dienstag, 24. Gerätehaus am Kaiserplatz, Friedenshort 55 18. August 2019 Luhnsfelder Höhe 7 September 2019 „Ein kleiner Wald in Ronsdorf 11.00 Uhr Matinee: "Bäume, Bäume, nichts als Bäume" 16.30 Uhr mit großer Wirkung“ NaturFreund Peter Hanß zeigt eine kleine Leitung: Förster Jan Frieg Auswahl seiner Bilder von Bäumen. Wetterabhängig Pflanzwochen: Narzissen und Krokusse Mittwoch, Bushaltestelle Parkstraße, Anfahrt mit 1.–12.10.2019 für Frühling 2020 an verschiedenen Orten Zeiten und Orte Stadt Wuppertal Ressort Grünflächen und 21. August 2019 Linie 620 um 10.17 Uhr ab Hauptbahnhof werden online 10.33 Uhr 10-km-Wanderung: Wiesen, schöne Aus- bekanntgegeben: Forsten, Ronsdorfer Verschönerungsverein, sichten, Wälder, Bäche und eine Talsperre www.hub-ronsdorf.de Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein Wanderführerin: Elfi Scholz Sonntag, Kaiserplatz in den Ronsdorfer Anlagen, 23.-25. Bandwirkerplatz, Marktstraße 21 6. Oktober 2019 Friedenshort 55 August 2019 Ronsdorfer Weinfest 2019 11.00-12.00 Uhr Aktiv und Entspannt mit Tai Chi 19.00 Uhr Förderverein Bandwirker-Bad, HuB und Qi Gong zum Mitmachen 24.-25. Staudengärtnerei Anja Maubach, Axel Rosenkranz, Tai Chi und Qi Gong August 2019 Monschaustraße 76 Schule Wuppertal-Ronsdorf 10.00-17.00 Uhr Tag der offenen Gartentür Sonntag, Treff: Wanderparkplatz Talsperrenstraße Gartenführungen und Ausstellung 6. Oktober 2019 Nordic-Walking-Runde m. Frank Hoffmann: Sonntag, Bushaltestelle Toelleturm, Hohenzollernstr. 12.00-14.00 Uhr Ronsdorfer Talsperre, Saalbachtal, Gelpetal, 25. August 2019 Durch das Wander- und Erholungs- Steffenshammer, Westen, Heusiepen, Heidt 14.00 Uhr paradies im Wuppertaler Osten Anmeldung: Telefon 0177 3309155 Marpe, Scharpenacken, Konradshöhe, Samstag, Kulinarische Wanderung zum Deisemannskopf, Murmelbachtal, 12. Oktober 2019 Auftakt der 13. Ronsdorfer Li- Barmer Wald, Toelleturm teraturtage „LIT.ronsdorf“ Leitung: Klaus-Günther Conrads Sonntag, Treff: Wanderparkplatz Talsperrenstraße Freitag, Gerätehaus am Kaiserplatz, Friedenshort 55 13. Oktober 2019 Im Ronsdorfer Wald und drumherum 30. August 2019 Achtsame Bewegung und 14.00 Uhr Leitung: Klaus-Günther Conrads 16.00 Uhr meditative Erholung Übungen mit Katrin Windgassen-Engel Samstag, Gerätehaus am Kaiserplatz, Friedenshort 55 26. Oktober 2019 Lichterklänge – Augen- und Ohrenschmaus Sonntag, Bandwirkerplatz, Marktstraße 21 18.17 Uhr (Einbruch Führung pünktlich zum Einbruch der Nacht 1. September 2019 Spurensuche nach dem „roten Meer“ der Dunkelheit) [email protected] 14.00 Uhr Leitung: Klaus-Günther Conrads Sonntag, Bushaltestelle Luhnsfelder Höhe, Freitag, Gerätehaus am Kaiserplatz, Friedenshort 55 3. November 2019 Naturfreundehaus Friedrichshöhe, -baur 6. September 2019 „Blutspuren“ 13.00 Uhr Herbstliche Bilderbuchlandschaft 17.00 Uhr Krimiwanderung in den Ronsdorfer Anlagen Leitung: Klaus-Günther Conrads Sonntag, Kaiserplatz in den Ronsdorfer Anlagen, Sonntag, Haltestelle Jägerhaus, Anfahrt mit Linie 636: 8. September 2019 Friedenshort 55 10. November 2019 12.05 Uhr ab Oberbarmen Bhf, Bussteig 6 11.00-12.00 Uhr Aktiv und Entspannt mit Tai Chi 12.20 Uhr 9-Kilometer-Wanderung zwischen und Qi Gong zum Mitmachen dem Marscheider Wald und den Axel Rosenkranz, Tai Chi und Qi Gong Ronsdorfer Anlagen Schule Wuppertal-Ronsdorf Wanderführer: Manfred Budschun 14.-21. Woche des Sonntag, Feuerwehr-Wagenhalle, Remscheider Straße 50 September 2019 bürgerschaftlichen Engagements 17. November 2019 Gedenkfeier zum Volkstrauertag Sonntag, Kaiserplatz in den Ronsdorfer Anlagen, 12.30 Uhr mit Kranzniederlegung im Stadtgarten 15. September 2019 Friedenshort 55 11.00-12.00 Uhr Aktiv und Entspannt mit Tai Chi 7.-8. Bandwirkerplatz und Qi Gong zum Mitmachen Dezember 2019 Ronsdorfer Weihnachtsmarkt 2019 Axel Rosenkranz, Tai Chi und Qi Gong 11.00-22.00 Uhr Bunter Markt mit Deko, Getränke- und Schule Wuppertal-Ronsdorf Verzehrständen, W.i.R. in Ronsdorf e.V.

30 Impressum Zeitschrift des Ronsdorfer Heimat- und Redaktion und Gesamtherstellung: Bürgervereins e.V. verantwortlich für den Inhalt: Bergische Blätter Verlags-Gesellschaft mbH Vorsitzende Christel Auer, Tel. 0202 / 46 13 17 Redaktionsteam HuB, Internet: www. Postfach 13 19 42 • 42046 Wuppertal Herausgeber: hub-ronsdorf.de Fon 02 02 / 2 50 67-0 • Fax 02 02 / 2 50 67-24 Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein e.V. Bankverbindung: Geschäftsführer: Uwe E. Schoebler Postfach 210 564, 42355 Wuppertal IBAN: DE68 3305 0000 0000 4047 07, BIC: Mail: [email protected] · E-Mail: [email protected] WUPSDE33XXX www.bergische-blaetter.de

Für die Fotos in diesem Heft haben die Fotografen dem HuB die Veröffentlich­ungen erlaubt. Die Fotorechte verbleiben bei den Urhebern.

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