FWU – Schule und Unterricht
VHS 42 10504 / DVD 46 10504 20 min, Farbe
Der Treck der Tuareg
FWU – ® das Medieninstitut der Länder 00 Lernziele ten könnten in Zukunft den Zug der Karawa- Die Schüler und Schülerinnen erhalten einen nen behindern. Einblick in das Leben der Tuareg. Dabei erken- nen sie, wie sich Menschen an die Gegebenhei- ten ihrer natürlichen Umwelt anpassen und mit Ergänzende Informationen deren Widrigkeiten und Gefahren umgehen. Außerdem erfahren sie, welche Entwicklungen (Erdöl, LKW) das Weiterbestehen dieses tradi- Daten und Fakten tionellen Lebens bedrohen. • Tuareg: (nennen sich selber „Imuhar“ = die „Freien“) nennen sich auch die Vorkenntnisse Der Film erfordert keine speziellen Vorkennt- „Söhne der Winde und Wolken“ nisse. • Berbervolk Afrika (als Kontinent) und die Sahara (als größ- • etwa 1-2 Mio. Menschen te Wüste der Erde) sollten aber bekannt sein. Es • Hauptreligion: ein nicht sehr streng aus- bietet sich an, die Schüler und Schülerinnen die gelegter Islam, gemischt mit vorislami- im Film gezeigten und genannten Orte im Atlas schem Naturglauben suchen und eine kleine Skizze anfertigen zu las- • eigene Sprache und Schrift sen. Dies kann vor oder besser nach dem Be- • Erbfolge über die weibliche Linie trachten des Films geschehen. • Siedlungsgebiet: Nordwestafrika (Niger, Es handelt sich dabei um folgende Orte: Aïr-Ge- birge, Oase Timia, Oase Bilma, Agadez und die Mali, Algerien, Burkina Faso, Libyen, Ténéré-Wüste. Im Film erscheint eine Karte, die Mauretanien, Senegal (wenige), Nigeria die Orte zeigt. (wenige) Ein Größenvergleich mit Deutschland ist eben- • Ihr Lebensraum ist etwa fünfmal so groß falls empfehlenswert. wie Deutschland. • Bekannt durch die indigoblaue Kopfbe- deckung der Männer, die nur die Augen Zum Inhalt frei lässt.
Der Film begleitet eine Tuareg-Karawane Die meisten Tuareg sind nomadische Vieh- von der Oase Timia im Aïr-Gebirge quer züchter, daneben gibt es traditionell noch durch die Ténéré-Wüste bis zur Oase Bilma. Schmiede, Kamelzüchter und Karawanen- Der Zuschauer erlebt die Vorbereitungen führer. der Reise, die Ängste der Männer, die Gefah- Früher lebten die Tuareg vor allem vom Ka- ren und die Schönheit der Wüste. In Bilma rawanenhandel zwischen Nordafrika und sieht man, wie dort seit Jahrhunderten Salz Schwarzafrika. Erst mit den Verbesserun- gewonnen und gehandelt wird. Ein Abste- gen in der Seefahrt und dem Transport von cher führt außerdem nach Agadez zum Sul- Gütern über den Seeweg verlor der Handel tan der Tuareg. Auf dem Weg dorthin trifft durch das „Meer aus Sand“ seine Bedeu- man auf einen LKW-Händler, der die Wüste tung. Heute findet der Handel vor allem schneller, aber auch unzuverlässiger durch- zwischen den Oasen der Sahara und den quert, als die traditionelle Kamel-Karawane. südlich angrenzenden Savannengebieten Außerdem deutet ein kleines Sprengloch statt. Er besteht vorwiegend aus dem Er- darauf hin, dass in der Ténéré Erdöl gesucht werb und Tausch von Salz, das in einigen wird. Sperrgebiete rund um Erdölförderstät- Oasen (Bilma, Fachi) abgebaut wird sowie 2 von Hirse, die in den Savannengebieten an- • Erdölsuche (evtl. Einrichtung von Sperrge- gebaut wird. bieten; im Film angesprochen) Die im Film gezeigten Tuareg machen so- wohl die Reise vom Aïr nach Bilma und zurück, als auch die in den Süden und Zur Verwendung zurück. Im Film wird die Karawane nach Bilma gezeigt. Der Film eignet sich zum Einsatz in allen Jahrgangsstufen von 5-13. Er gibt einen Die Tuareg-Gesellschaft ist streng geglie- wunderschönen Einblick in das Jahrhun- dert. Traditionell hat sie einen feudalisti- derte alte Leben der Tuareg, zeigt beein- schen Charakter mit einer kleinen Anzahl druckende Bilder der Wüste und lässt deren von adeligen Familien, vielen Vasallen und Bewohner in zahlreichen Interviews selbst einer Unterschicht aus schwarzen Arbeitern zu Wort kommen. (früher oft Sklaven). Männer und Frauen Dieser Film bildet eine in sich geschlossene haben getrennte Aufgabengebiete. Die Einheit, die nicht ausführlich interpretiert Frauen kümmern sich um die Ziegen und und aufbereitet werden muss. Er kann als stellen Milch und Käse her. Sie sind auch für reiner Eindruck für sich selber sprechen. den Erhalt der Zelte zuständig. Die Männer Darüber hinaus bietet er aber, falls er- versorgen die Kamele und ziehen mit den wünscht, die Möglichkeit, auf die Lebensbe- Karawanen, um Handel zu treiben. Einige dingungen in einem Extremraum genauer Tuareg waren bereits früher sesshaft und einzugehen und sich mit den Gefahren, die betrieben Gartenbau in den Oasen. Sie deren Erhalt bedrohen, auseinanderzuset- waren gesellschaftlich und finanziell zen. Ein Vergleich mit den Lebensbedingun- schlechter gestellt als die nomadisierenden gen bei uns bietet sich an. Tuareg. Diese Situation hat sich inzwischen Der Film kann verwendet werden um – vor verändert, wenn nicht sogar umgekehrt. allem in der Unterstufe – das Leben von Probleme Menschen in extremen Lebensräumen zu zeigen. Das Jahrhunderte alte Nomadenleben der Darüber hinaus eignet er sich gut für die Tuareg ist durch neuere Entwicklungen be- Mittelstufe und Oberstufe, um auf die Ge- droht. fahren einzugehen, die dem traditionellen Beispiele: Nomaden- und Karawanenleben drohen. An • Zölle und geschlossene Staatsgrenzen erster Stelle steht die Konkurrenz durch verhindern das freie Umherziehen als LKWs. Die Aussage geht dahin, dass LKW Nomaden und Karawaniers. und Karawane auch in Zukunft nebeneinan- • Dürren der 70er und 80er Jahre zwangen der existieren werden, da die LKWs zwar viele Tuareg aus existentiellen Gründen schneller sind, ihr Ziel aber nicht immer er- ihr Leben als Nomaden aufzugeben. reichen (Pannen). Andere Quellen sind hier • Tuareg-Revolte: Aufstand der Tuareg weniger optimistisch. Auch die Suche nach gegen die Regierungen in Mali und Niger Erdöl könnte die Karawanenrouten betref- (1990). Viele kamen ums Leben. fen, wenn genau in deren Verlauf Sperrge- • Konkurrenz durch LKW (im Film angespro- biete errichtet würden. Durch die Verwen- chen) dung von Zusatzmaterial (siehe unten) kann 3 auf weitere Bedrohungen und Probleme ein- http://www.gfbv.at/pdf/tuareg_folder.pdf gegangen werden. (oder vorher bestellen unter: Gesellschaft für bedrohte Völker, Prinz Eugen Str. 52/5, Fragen zum Film: A-1040 Wien, Tel. (01) 503 49 90) • Suche die im Film genannten und gezeig- ten Orte und Landschaften im Atlas und • Warum ist das traditionelle Leben über- mache eine Kartenskizze davon in dein haupt erhaltenswert? Heft. (Aïr, Timia, Bilma, Agadez, Ténéré) • – Angepasste Nutzung eines sonst fast • Welche möglichen Gefahren bedrohen die unnutzbaren Raumes. Karawane? Unterscheide natürliche und • – Symbiose zwischen Mensch, Tier und menschgemachte Gefahren. (Wasserman- Wüste -–› Verhinderung der weiteren gel, Sandstürme, Verirrung / LKW, Erdöl- Ausbreitung der Wüste. funde) • – Erhalt von Sozialstrukturen, die ein • Welche Vorteile bringen die Förderung Leben in Würde ermöglichen, bei dem von Uran oder Erdöl für die lokale Bevöl- alle Familienmitglieder ihren Beitrag kerung? (keine) leisten können. • Wie wird Salz gewonnen? (in Verdun- stungsbecken) • Was machen die Tuareg mit dem Salz? Mehr Info im Internet (Eigenbedarf: lebensnotwendiges Nah- Gesellschaft für bedrohte Völker (Faltblatt) rungsmittel für Mensch und Tier, Heilmit- http://www.gfbv.at/pdf/tuareg_folder.pdf tel; Handelsware: Verkauf im Süden) Gesellschaft für bedrohte Völker http://www.gfbv.de/voelker/afrika/ Fragen über den Film hinaus: tuareg.htm (Benutze das Zusatzmaterial / gehe auf die Definitionen, Daten und Fakten Internetseite der Gesellschaft für bedrohte http://de.wikipedia.org/wiki/Tuareg Völker: Definitionen, Daten und Fakten (engl.) http://www.gfbv.de/voelker/afrika/tuareg.htm) http://www.answers.com/topic/tuareg • Welche weiteren Veränderungen bedrohen Sehr schöne Fotos das traditionelle Leben der Tuareg? http://www.moula-moula.de/ • – Grenzen und Zölle beschränken die Be- Reisebeschreibung mit Infos zu im Film genann- wegungsfreiheit der Karawanen. ten Orten • – Viele Regierungen wollen die Tuareg http://www.tidene-expedition.de/ sesshaft machen, um besser Steuern Tenere-Wueste.htm eintreiben zu können. http://www.suntours.de/laenderinfo/ • – Dürre der 70er und 80er Jahre zwang l_niger.htm viele zur Arbeit auf den Erdölfeldern Geschichtliches (engl.) bzw. in den Randgebieten der Städte zu http://www.routledge-ny.com/ref/ leben oder als Gartenbauern in den africanhist/tuareg.html Oasen sesshaft zu werden. • – Während der Tuareg-Revolte in den 90er Jahren kamen viele Tuareg ums Leben. Benutze zur Beantwortung das Faltblatt der Gesellschaft für bedrohte Völker: 004 Nur Bildstellen/Medienzentren: öV zulässig öV Bildstellen/Medienzentren: Nur Grünwald Verkauf Medienzentren konfessionelle und Medienzentren Verleih Thielmann Gabi Dr. FWU im Referentin Pädagogische ZDF Bildnachweis Dörmer Uta Begleitkarte und Fachberatung Wesely Katharina Bearbeitung Schönborn Bert Neumann, Ulf Kamera Heinz Walter Regie und Buch ZDF des Auftrag im Kofler Christian Hassinger, Oliver Produktion 2005 Bild, und Film für Institut FWU Herausgabe und Fassung Bearbeitete nenthttp://www.fwu.de Internet [email protected] E-Mail 40 97-2 64 89) (0 Telefax 97-1 64 89) (0 Telefon Grünwald D-82031 3 Bavariafilmplatz Geiselgasteig GmbH gemeinnützige Unterricht und Wissenschaft in FWU Institut für Film und Bild 2005 © durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen, und Kreis- Landes-, durch durch FWU Institut für Film und Bild, und Film für Institut FWU durch
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