Bekanntmachung

Planfeststellungsverfahren für den Neubau der Nordumgehung -Reichensachsen im Zuge der Bundesstraße 452, -Meißner-Kreis, von Bau.km 0+400 bis Bau-km 2+186, einschließlich Anschluss an die Bundesstraße 27, Anschluss der Landesstraße 3403, Anschluss des Ortsteils Reichensachsen sowie für die Realisierung von landschaftspflegeri- schen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auf dem Gebiet der Gemeinde Wehretal und der Stadt hier: Anhörungsverfahren zur 2. Planänderung

Mit Datum vom 30.07.2002 hatte das damalige Amt für Straßen- und Verkehrswesen Eschwege (heute Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement -, Dienststelle Eschwege) für das o.a. Bauvorhaben die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens beantragt. Für das Vorhaben besteht eine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung gem. § 3a des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG).

Für das Bauvorhaben einschließlich der landschaftspflegerischen Ausgleichs- und Ersatzmaß- nahmen werden Grundstücke in der Gemeinde Wehretal und der Stadt Eschwege in Anspruch genommen.

Im Jahr 2006 erfolgte eine erste Änderung der Planung mit einer erneuten Offenlage der Planun- terlagen. Zu dem Plan bzw. zu den Planänderungen haben bisher noch keine Erörterungstermine stattgefunden.

Nunmehr hat Hessen Mobil, Dienststelle Eschwege, die in den Jahren 2002 und 2006 ausgeleg- ten Pläne erneut geändert. Anlass, Zweck und Art der Planänderungen ergeben sich im Einzelnen aus dem in den Unterlagen enthaltenen Erläuterungsbericht (Unterlage 1) und den sonstigen Planunterlagen.

Die Änderungen wurden im Wesentlichen veranlasst durch

 inzwischen eingetretene Gebietsänderungen der Natura 2000 (Festsetzung 2008),  Grenzkorrekturen der FFH-Gebiete „Trimberg bei Reichensachsen“ und „Werra- Wehretal“ 2008,  die Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung mit dem erweiterten Prognosehorizont 2025,  die im Anhörungsverfahren gewonnenen Erkenntnisse aufgrund der erhobenen Einwendungen und abgegebenen Stellungnahmen sowie  die Berücksichtigung neuer technischer Regelwerke.

Die Planänderungen betreffen im Wesentlichen die folgenden Unterlagen:

 Erläuterungsbericht  Allgemein verständliche Zusammenfassung nach § 6 UVPG  FFH-Verträglichkeitsprüfungen „Trimberg bei Reichensachsen“ und „Werra- und Wehretal“  Verschiedene Pläne (Übersichtskarten, Lagepläne, Höhenpläne, Ausbauquerschnitt)  Schalltechnische Untersuchung

 Landschaftspflegerische Begleitplanung  Wassertechnische Unterlagen  Grunderwerb  Erläuterungsbericht zur Abschätzung der Luftschadstoffbelastung  Bauwerksverzeichnis  Widmungs- und Umstufungsplan

Eine grundsätzliche Änderung der technischen Planung (Linienführung) liegt nicht vor.

Die gegenüber dem Planungsstand des Jahres 2006 vorgenommenen Änderungen der Planunter- lagen sind in der Regel kenntlich gemacht. Sind die Änderungen so umfangreich, dass deren Do- kumentation im Text oder in den Planunterlagen nicht mehr sinnvoll nachvollziehbar ist, ist aus Gründen der Lesbarkeit auf eine Änderung im Text verzichtet worden. Diese Planunterlagen wurden dann neu erstellt und ersetzen die entsprechenden ursprünglichen Unterlagen ganz oder teilweise. Die Änderungen bzw. der Ersatz von Unterlagen sind in einem Planänderungsver- zeichnis dokumentiert.

Der geänderte Plan (Zeichnungen und Erläuterungen) liegt in der Zeit vom 22.05.2017 bis ein- schließlich 21.06.2017 in den Verwaltungen der Gemeinde Wehretal und der Stadt Esch- wege während der Dienststunden zur allgemeinen Einsichtnahme aus. Zudem wird der Plan im Internet auf www.rp-.de unter „Öffentliche Bekanntmachungen“ veröffentlicht; maßgeb- lich ist jedoch der Inhalt der zur Einsicht ausgelegten Unterlagen (§ 27a Abs. 1 Hessisches Ver- waltungsverfahrensgesetz, HVwVfG).

1. Jede, deren bzw. jeder, dessen Belange durch die Planung berührt werden, kann bis zu zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, also spätestens bis 05.07.2017 (maßgeb- lich ist der Eingang der Einwendung, nicht das Datum des Poststempels), entweder bei dem Regierungspräsidium Kassel, Steinweg 6, 34117 Kassel, (Anhörungsbehörde) oder bei den auslegenden Kommunen Wehretal und Eschwege schriftlich oder zur Nie- derschrift Einwendungen gegen die Planänderung erheben. Gleiches gilt für Stellung- nahmen von Vereinigungen.

Die Erhebung von Einwendungen in elektronischer Form (E-Mail) ist nicht möglich.

Die Einwendung muss den geltend gemachten Belang und das Maß der Beeinträchtigung sowie den Namen und die Anschrift der Einwenderin bzw. des Einwenders erkennen las- sen. Soweit die Beeinträchtigung von Grundeigentum geltend gemacht wird, sollten die Gemarkung und die Flurstücksnummer des betroffenen Grundstücks angegeben werden.

Bei Einwendungen, die von mehr als 50 Personen auf Unterschriftenlisten unterzeichnet oder in Form vervielfältigter gleich lautender Texte eingereicht werden (gleichförmige Eingaben), ist auf jeder mit einer Unterschrift versehenen Seite eine Unterzeichnerin oder ein Unterzeichner mit Namen, Beruf und Anschrift als Vertreterin bzw. Vertreter der üb- rigen Unterzeichnerinnen oder Unterzeichner zu bezeichnen. Vertreterin oder Vertreter kann nur eine natürliche Person sein. Gleichförmige Eingaben, die diesen Erfordernissen nicht entsprechen, können im Verfahren unberücksichtigt bleiben. Dies gilt auch, soweit die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner ihren Namen oder ihre Anschrift nicht oder unleserlich angegeben haben (§ 17 Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetzt (HVwVfG)).

Nach Ablauf der zuvor genannten Einwendungsfrist sind alle Einwendungen ausge- schlossen, soweit diese nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen (§ 73 Abs. 4 Satz 3 HVwVfG). Einwendungen und Stellungnahmen der Vereinigungen sind nach Ablauf dieser Frist ebenfalls ausgeschlossen (§ 73 Abs. 4 Satz 5 HVwVfG). Der Einwen- dungsausschluss beschränkt sich bei Einwendungen und Stellungnahmen, die sich auf die Schutzgüter nach § 2 Abs. 1 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) beziehen, nur auf dieses Verwaltungsverfahren.

2. Diese ortsübliche Bekanntmachung dient auch der Benachrichtigung der

a) vom Land Hessen anerkannten Naturschutzvereinigungen sowie der b) sonstigen Vereinigungen, soweit diese sich für den Umweltschutz einsetzen und nach in anderen gesetzlichen Vorschriften zur Einlegung von Rechtsbehelfen in Umwelt- angelegenheiten vorgesehenen Verfahren anerkannt sind (Vereinigungen),

von der Auslegung des Planes. Auf § 73 Abs. 4 HVwVfG wird hingewiesen (s.o. Ziffer 1).

3. Die Anhörungsbehörde kann auf eine Erörterung der rechtzeitig abgegebenen Stellung- nahmen von Behörden und Vereinigungen sowie rechtzeitig erhobenen Einwendungen verzichten (§ 17a Ziffer 1Bundesfernstraßengesetz (FStrG)).

Findet ein Erörterungstermin statt, wird er ortsüblich bekannt gemacht werden. Ferner werden diejenigen, die rechtzeitige Einwendungen erhoben haben sowie Vereinigungen, die rechtzeitig Stellungnahmen abgegeben haben, von dem Termin gesondert benachrich- tigt. Bei gleichförmigen Einwendungen wird die Vertreterin oder der Vertreter gesondert benachrichtigt (§ 17 HVwVfG). Sind mehr als 50 Benachrichtigungen vorzunehmen, so können sie durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt werden.

Die Vertretung durch einen Bevollmächtigten ist möglich. Die Bevollmächtigung ist durch eine schriftliche Vollmacht nachzuweisen, die zu den Akten der Anhörungsbehör- de zu geben ist. Bei Ausbleiben einer oder eines Beteiligten in dem Erörterungstermin kann auch ohne sie bzw. ihn verhandelt werden.

Der Erörterungstermin ist nicht öffentlich.

4. Kosten, die durch die Einsichtnahme in die Planunterlagen, die Erhebung von Einwen- dungen und Stellungnahmen, die Teilnahme an einem Erörterungstermin oder die Bestel- lung eines Vertreters entstehen, werden nicht erstattet.

5. Entschädigungsansprüche, soweit über sie nicht in der Planfeststellung dem Grunde nach zu entscheiden ist, werden in einem gesonderten Entschädigungsverfahren behandelt.

6. Über die Einwendungen und Stellungnahmen sowie über die Zulässigkeit des Vorhabens wird nach Abschluss des Anhörungsverfahrens durch die Planfeststellungsbehörde ent- schieden. Zuständige Planfeststellungsbehörde ist das Hessische Ministerium für Wirt- schaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Die Zustellung der Entscheidung (Planfeststellungsbeschluss) an die Einwender und die- jenigen, die eine Stellungnahme abgegeben haben, kann durch öffentliche Bekanntma-

chung ersetzt werden, wenn mehr als 50 Zustellungen vorzunehmen sind (§ 74 Absatz 5 Satz 1 HVwVfG).

7. Vom Beginn der Auslegung des Planes treten die Anbaubeschränkungen nach § 9 FStrG in Kraft. Darüber hinaus dürfen ab dem Auslegungsbeginn auf den von der Planung be- troffenen Flächen bis zu ihrer Übernahme durch den Träger der Straßenbaulast wesent- lich wertsteigernde oder das geplante Vorhaben erheblich erschwerende Veränderungen nicht vorgenommen werden (Veränderungssperre). Veränderungen, die in rechtlich zu- lässiger Weise vorher begonnen worden sind, Unterhaltungsarbeiten und die Fortführung einer bisher ausgeübten Nutzung werden hiervon nicht berührt (§ 9a Abs. 1 FStrG).

Darüber hinaus steht ab diesem Zeitpunkt dem Träger der Straßenbaulast ein Vorkaufs- recht an den vom Plan betroffenen Flächen zu (§ 9a Abs.6 FStrG).

8. Da das Vorhaben UVP-pflichtig ist, wird darauf hingewiesen, dass durch die Auslegung der Planunterlagen gleichzeitig die Beteiligung der Öffentlichkeit zu den Umweltauswir- kungen des Vorhabens nach § 9 Absatz 1 UVPG erfolgt. Die Ziffern 1, 3, 4 und 6 gelten für die Anhörung der Öffentlichkeit zu den Umweltauswirkungen des Vorhabens nach §°9 Abs. 1 UVPG entsprechend.

Die ausgelegten Planunterlagen enthalten die nach § 6 Absatz 3 UVPG notwendigen An- gaben wie z.B.

 Erläuterungsbericht (Unterlage 1)  Allgemeinverständliche Zusammenfassung (Unterlage 1a)  Schalltechnische Untersuchung (Unterlage 11)  Landschaftspflegerische Begleitplanung (Unterlage 12)  Wassertechnische Unterlage (Unterlage 13)  Erläuterungsbericht zur Abschätzung der Schadstoffbelastung (Unterlage 15.4).

9. Die Einwendungen, die aufgrund der Auslegung der Planunterlagen in den Jahren 2002 (Ursprungsverfahren) und 2006 (1. Planänderung) erhoben worden sind, liegen der An- hörungsbehörde vor. Sie sind weiterhin Bestandteil des Verfahrens und müssen nicht nochmals wiederholt werden.

Regierungspräsidium Kassel 22 – 66 k 04-01 B/7 (228) Im Auftrag gez. Steinmetz