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BETEILIGUNGSVERFAHREN DIE MAGISTRALEN IN WANDSBEK

Beteiligungsspaziergang Protokoll

Bezirksamt Wandsbek Magistralen-Spaziergang 3 (Bramfeld) Länge: 2,0km E Von der Grünanlage an der Seebek bis zum Grünzug an der Osterkirche Bramfeld Fr, 25. September 2020, 16:00 - ca. 18:00 Uhr

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2 2 Treffpunkt: Grünanlage an der Seebek Punkt 1: ASB Seniorentreff Punkt 2: Aral-­Tankstelle Punkt 3: Otto (Bramfelder Spitze) Magistrale Punkt 3: Pizzamax Ende: Grünzug an der Osterkirche 1 Gutachten zur Untersuchung der Magistralen-Räume T ppp architekten + stadtplaner | arbos Freiraumplanung | ARGUS Stadt und Verkehr | Markus Birzer Politik- und Unternehmensberatung

Strecke: Von der Grünanlage an der Seebek bis zum Grünzug an der Bramfelder Osterkirche Bramfeld (2. Grüner Ring) Länge: ca. 2 Kilometer Dauer: ca. 2 Stunden Moderation: Markus Birzer, Politik- und Unternehmensberatung Markus Birzer Teilnehmende: 24 Personen (inkl. Vertreter*innen des Bezirks und Planer*innen)

Nach Beendigung der Online-Beteiligung wurden weitere Beteiligungsmöglichkeiten angebo- ten, um die Planer*innen in ihren Überlegungen zu unterstützen. In drei sog. „Beteiligungsspaziergängen“ bewegte man sich entlang ausgewählter Abschnitte. An mehreren Stationen wurde mit Stadtplaner*innen, Architekt*innen, Grünflächen- und Ver- kehrsplaner*innen über neue Möglichkeiten und Perspektiven diskutiert.

Einleitung

Zu Beginn des Spaziergangs wies Herr Seeger (Bezirk Wandsbek, Fachamt Stadt- und Land- schaftsplanung) auf den Anlass für die Untersuchung und die damit verbundene Zielführung hin. Im Bauforum seitens der Stadt im vergangenen Jahr wurden die Magistralen in gesamt Hamburg von Expert*innen aus ganz Europa einer Betrachtung unterzogen. Es sind dabei für einzelne Abschnitte bestimmter Hauptstraßen exemplarische Entwicklungschancen

aufgezeigt worden. Im Anschluss an das Bauforum untersuchen die Bezirke die Magistralen nun detaillierter. Ziel sei, Perspektiven für die Entwicklung der Magistralen zu entwickeln. Dabei seien neben kurzfristigen, zum Teil schon in der Umsetzung begriffenen Projekten vor allem mittel- und langfristige Entwicklungschancen zu generieren. Dies betreffe vor allem den Verkehr, aber auch das wohnliche Umfeld und die architektonisch-städtebaulichen Möglichkeiten. Man betrachte heute die Fortführung der Magistrale aus dem Bezirk Nord. Diese hätten „ih- ren“ Abschnitt bereits im vergangenen Jahr untersucht.

Soziogramm

Der Moderator, Markus Birzer, stellt einige Fragen an die Teilnehmenden. So waren zwei Per- sonen direkte Anwohner*innen an der Straße. Vier Personen wohnten im weiteren Umkreis der Magistrale, zwei Vertreter des Wohnungsvereins Hamburg 1902, die eine Wohnanlage an der Magistrale in ihrem Bestand haben, waren ebenfalls anwesend. Acht Personen waren bereits auf der Homepage des Projektes bzw. haben sich online beteiligt.

Erste Fragen

Bereits beim Treffpunkt fand eine erste Fragerunde statt:

Vorab lobt eine Teilnehmerin lediglich, dass man eine fahrbare Beschallungsanlage (Verstär- kerbox) mit Mikron dabei habe. Weitere Fragen stellten sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Erster Halt (in Höhe des ASB Seniorentreffs, Bramfelder Chaussee 11)

Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902) erklärt an dieser Stelle, dass der Wohnungsverein diese Spitze zusammen mit dem Nachbareigentümer gerne neu be- bauen würde. Sie hoffen, dass der Bezirk den Baugesuchen durch die Aufstellung eines Bebau- ungsplanes zustimmen möge. Da der Bezirk (Fachausschuss) zustimme muss, hänge der Zeit- plan der Umsetzung davon ab, wann der Bezirk entscheide. Geplant sind 100 Prozent Sozialwohnungen. Insgesamt seien das ca. 70 Wohnungen. Die be- stehenden Gebäude werden dafür abgerissen. Man versuche mit der Planung, den eintragenden Lärm durch eine andere Baukörperstellung wegzunehmen. Die Gebäude werden dafür parallel zur Straße angedacht.

Jürgen Rose stellt sich als Mitglied des Seniorenbeirats vor. Er wohne in der Nähe. Der Se- niorenbeirat glaube, dass diese Lage gut wäre für Seniorenwohnungen. Der Grund ist die An- bindung an die Einkaufsmöglichkeiten und die Bushaltestellen in beide Richtungen. Auch der Seniorentreff und die sich dahinter befindende Pflege. Einige Schrebergärten und Grünanlagen sind auch nicht weit. Herr Fährmann erklärt, dass der Seniorentreff bleiben soll und in den Neubau wieder einzie- hen werde. Man habe ein Konzept entwickelt, den Treff auch während Bauphase zu erhalten.

Ein Teilnehmer gibt sich als Mitglied des ADFC zu erkennen: Wie gestalten sie den Wohnungs- schnitt, so dass einige den Lärm ertragen müssen und einige nicht? Wird man die Fenster öff- nen können oder werden einige unter dem Verkehrslärm leiden und andere nicht? Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902): Selbstverständlich braucht jeder Ruhe und sollte ohne Verkehrslärm seine Fenster öffnen können. Deshalb planen wir, die Schlafräume nach hinten zu orientiert und Nutzflächen wie Küche und Badezimmer

nach vorne, zur Hauptstraße (Magistrale) auszurichten.

Ein Teilnehmer gibt sich als Mitglied des Inklusionsbeirates zu erkennen. Er fragt: Können wir mit einem rollstuhlgerechten, barrierefreien und barrierearmen Konzept rechnen, wird dies be- achtet? Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902): Dreimal ja.

Frage: Die Höhe des Gebäudes wird größer als das, was bisher zu sehen ist. Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902): Geplant sind fünf bis sechs Geschosse. Es gibt einen Konsens mit Stadtplanung bisher in diesem Punkt.

Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Wir arbeiten an diesem Gutachten interdisziplinär und alle Büros (Verkehr- und Grünraumplaner sowie Städtebau und Architekur) sind anwesend. Wichtige Fragen zu den Magistralen können bis hierhin angesprochen werden. Wir haben vor- hin die Grünanlage an der Seebek gesehen, wir sehen hier den starken Verkehr und auch die baulichen Fragen. Unserer Meinung nach sollte hier das Stadtbild repariert werden, also der Eingang nach Bram- feld bzw. in den Wandsbeker Bezirk. Der Eingang stellt sich als eher desolat dar und benötigt eine neue Ordnung. Zu dem hier geplanten zusätzlichen Wohnraum: Die Höhenfrage wechselt hier sehr stark zwi- schen zwei und vier Geschossen. Der Stadtteil verträgt aber unserer Meinung nach durchaus etwas höhere Gebäude. Wir halten sechs Geschosse an den Magistralen für verträglich.

Frage: Wie groß werden die Wohnungen, wie viel Zimmer sind geplant? Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902): Wir legen Wert auf Woh- nungsmix, auch generationsübergreifend, was heißt, dass wir verschiedene Wohnungsgrößen mit bis zu 5 Zimmern anbieten werden.

Frage: Wir freuen uns sehr über den sozialen Wohnungsbau. Die Frage bleibt, was die Nutzung eines attraktiven öffentlichen Raumes angeht. Wie kann der Bürger den entstehenden Raum nutzen? Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902): Die öffentliche Aufent- haltsqualität muss noch besprochen werden. Ob und wie zum Beispiel der Innenhof öffentlich zugänglich wird, ist noch offen. Herr Seeger (Bezirk Wandsbek, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung): Wir versuchen auch, gewerbliche Räume zu schaffen. Das Erdgeschoss sollte in diesen Abschnitt eventuell nicht bewohnt, sondern mit Infrastruktur gefüllt werden, dafür müsste es aber natürlich auch genügend Nutzer und entsprechende Bedarfe geben. Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902): Wir wollen zum Beispiel die Seniorentagesstätte wieder in das Erdgeschoss einziehen lassen, dies würde dem Ziel der Planung entsprechen.

Frage: Was ist mit den Bäumen auf dem Grundstück bleiben diese erhalten? Holger Fährmann (Vorstand des Wohnungsvereins Hamburg 1902): Es ist wie immer, man versucht so viele wie möglich zu erhalten, besonders im Innenhofbereich. Wir haben aber auf einem anderen Grundstück um die Ecke bereits Ersatzbäume gepflanzt, also bereits eine Aus- gleichspflanzung hergestellt, falls hier mehr Bäume fallen müssen als geplant.

Zweiter Halt (gegenüber der Aral-Tankstelle, Bramfelder Chaussee 57)

Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Wir halten hier an, weil man hier verschiedene Dinge sehen kann.

Hinter den Baustellencontainern befinden sich ein Supermarkt mit Parkplätzen und die Aral Tankstelle. Hamburg kann es sich eigentlich nicht mehr leisten, eingeschossig zu bauen. Ein Vollsortimenter kann auch im Erdgeschoss von Wohnhäusern unterkommen. Dies kann man immer wiederkehrend überall in Hamburg sehen. Wenn wir mehr bauen und verdichten stellt sich die Frage nach Freiflächen. Wir haben hier keine Grünanlagen, die direkt an der Magistrale angrenzen. Richtung ist dies anders. Nur am Anfang und am Ende der Magistrale haben wir vernünftige Grünflächen. Ansonsten haben wir nur gegenüber von uns eine kleine grüne aber unattraktiv laute Grünflä- che (neben der Aral Tankstelle). Wir untersuche, wo wir mehr solcher Flächen anbieten können. Die Idee ist, eventuell die klei- nen Grünflächen auszuweiten zu einem Park, falls dies möglich ist.

Frage: Ein Schallschutz würde ja schon reichen. Also im Prinzip das, was an der A7 gemacht wird. Gerade bei solchen Sachen bietet sich doch so etwas an. Wenn sie es offen lassen, wird keiner kommen, da es zu laut ist. Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Wir wollen die Grünflä- che ja nicht hinter Mauern oder Schutzwällen verstecken. Wir wollen langfristig einen attrak- tiven bespielten Straßenraum und haben die Hoffnung, dass in Zukunft weniger Autos fahren und der Lärm durch mehr Elektromobilität abnimmt.

Frage: Parkplätze kann man zwar nach oben setzen, aber man könnte doch auch Häuser auf Stelzen stellen, um im Erdgeschoss Parkfläche zu haben. Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Wir sind keine Freunde davon, Häuser auf Stelzen zu stellen. Vielmehr wollen wir den Stadtraum zurückgewinnen und dafür brauchen wir attraktive Erdgeschossflächen mit Infrastruktur. Für Fußgänger ist es sehr unangenehm, an einem Parkplatz entlang zu gehen. Also lieber eine Tiefgarage oder die Park- plätze auf dem Dach und im Erdgeschoss Läden.

Dritter Halt (gegenüber von Otto, Bramfelder Chaussee 97)

Herr Seeger (Bezirk Wandsbek, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung): Die Baustelle, die wir hier sehen, ist der Anfang der Entwicklung an dieser Ecke. Geplant sind ca. 1.000 Wohn- einheiten am Moosrosenweg weiter nördlich. Das erste Projekt wurde mit einem Architektur- wettbewerb entschieden. Das Gebäude an der Ecke wird ein Bürogebäude.

Frage: Der ADFC hat sich intensiv mit dem Projekt beschäftigt. Aufgrund der Platzmaximie- rung war der Investor nicht bereit, für Fuß- und Radweg mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Wir finden es sehr schade, dass wir nur wenig Platz bekommen und können nur hoffen, dass der Verkehr weniger wird. Wir finden es sehr bedauerlich! * Ergänzung: Im B-Plan Verfahren wird dem Straßenraum zu Lasten des Baugrundstücks 2m zugeschlagen.

Peter Köster (arbos Landschaftsarchitekten): Das geplante Moosrosenquartier ist eine typi- sche Situation. Wenig genutzte Flächen werden mit Wohnungen bebaut. In zweiter Reihe ent- steht eine kleine öffentliche Parkanlage in zweiter Reihe. Somit ist ein Schutz der Grünanlage durch die Bebauung an der Magistrale vorhanden. All dies gegenüber eines Geschäftshauses.

Hinweis: Ich finde es schade und verstehe nicht, warum ein Bürogebäude und keine Wohnun- gen gebaut werden. Antwort (Vertreter Kommunalpolitik): Hier liegt das Problem dabei, dass Wohngebäude lärm- technisch funktionieren müssen, weshalb ein Büro an dieser Stelle besser liegt. Die Frage ist bei dieser Entscheidung, wo ist Wohnungsbau und wo müssen wir gewerbliche Nutzung zulas- sen.

Hinweis: Hier war ja vorher aber ein Hotel, also haben auch Menschen hier gewohnt. * Ergänzung: Das Grundstück war jahrelang unbebaut Antwort: Bei kurzfristiger, temporärer Wohnnutzung ist etwas anderes als bei dauerhaftem Wohnen. Bei zwei Verkehrsstraßen mit dieser Lärmemission kann langfristiges Wohnen hier nicht genehmigt werden

Frage: Wie ist das mit den Bussen geregelt, wie soll der Menschenzuwachs vom HVV getragen werden? Was können Sie beim Busverkehr garantieren? Antwort: Die Hochbahn ist an den Planungen selbstverständlich beteiligt. Wir brauchen ver- mutlich eine Haltestelle, die mit langen Bussen funktioniert. Die Hochbahn passt den Plan und die Haltestelle den Bedürfnissen an. Wir haben dabei alle im Blick und alle bekommen auch et- was, zumeist zu Lasten des privaten Autoverkehrs. Hinweis: Wir haben das Thema der Busse großräumig überprüft. Es wird eine bessere Taktung geben und eventuell andere, zusätzliche Buslinien. Das heißt aber auch, es werden mehr Busse kommen und auch Busse in den Seitenstraßen vorkommen sowie größere Bushaltestellen.

Verkehrsplaner: Wir haben geprüft, ob die Anzahl der Spuren auf Straße hier verringert wer- den könnte. Insgesamt muss man aber sagen, dass die derzeitigen Verkehrsstärken es erst gegen Ende der Magistrale hergeben, diese zu reduzieren. Wir haben hier nur vier Spuren und viel neuen Wohnraum, was heißt, der Busverkehr nimmt zu. Also gibt es eventuell neue Linien, vor allem aber engere Taktungen. Das heißt, die vier Spuren müssen bleiben. Eine einzelne Spur pro Fahrtrichtung würde Staus verursachen bei den kleins- ten Aussetzern zum Beispiel im Busverkehr. Die Radwege entsprechen an vielen Stellen entlang der Magistrale nicht der Norm. Hier muss sicher nachgebessert werden.

Frage: Gibt es für die Busse Haltebuchten oder steht der Bus auf der Straße? Antwort: Das ist eine Frage an den HVV. Dazu gibt es keine konkrete Antwort zurzeit. Frage: Der HVV sagt, die Linie 8 kann nicht auf lange Busse umgestellt werden, wenn die Hal- testellen nicht angepasst werden. Gibt es da einen Zeitplan bis wann dies realisiert wird? Herr Seeger (Bezirk Wandsbek, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung): Ob dies überhaupt benötigt wird ist unsicher, wird aber erstmal so geplant. Bevor der HVV investiert, muss der Bedarf evaluiert werden. Zum Zeitplan kann ich noch keine Auskunft geben.

Vierter Halt (bei Pizzamax, Bramfelder Chaussee 175)

Peter Köster (arbos Landschaftsarchitekten): Wir haben hier Halt gemacht, weil hier alle wie- derum viele Fragestellungen zusammenkommen, die die Zukunft der Magistralen ausmachen. Insgesamt ist das Ziel, die Straße von Durchgangs- zu Stadtstraße zu machen. Zu dem Grünbestand gegenüber haben wir gesagt, dass dieser bleiben sollte, auch wenn die- ser sehr gering ist. Die Frage ist, wie können wir mit Freiflächen umgehen? Auf einer Seite ha- ben wir sehr viel Infrastruktur und Wohnfläche und gegenüber ist ein grüner Nutzbereich. Das Ziel ist die menschengerechte Stadt und nicht die autogerechte Stadt, wie dies in den siebziger Jahren der Fall war. Die wird sehr lange dauern, langsam von der autogerechten zur menschengerechten Stadt zu kommen. An bestimmten Stellen werden wir leider Kompromisse machen müssen und uns mit dem Au- toverkehr abfinden. Trotzdem wollen wir in dem Gutachten Spielräume ausloten und Frei- und Grünflächen verbessern.

Frage: Es soll ja für den Bürger außer einer Parkbank mehr etwas angeboten werden. Was kann man auf einem Grünstreifen noch bieten? Peter Köster (arbos Landschaftsarchitekten): Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass wir zum Beispiel an dieser Stelle den Baumbestand erhalten wollen, da dieser wertvoll ist. Wir

können nicht jeden Raum einzeln gestaltet, werden aber exemplarische Vorschläge haben, um diese Bereiche zu verbessern. Wir müssen natürlich erstmal prüfen, ob dies öffentliche Grünflächen sind. Aber auch wenn es private Flächen sind: Das Gutachten kann ja von der Stadtplanung an die Besitzer weitergege- ben werden. So können diese überlegen, wie sie die Flächen attraktiv gestalten können. Hauke Seeger: Wir möchten auch Private anregen und hoffen, dass es dort auch Initiative zur Gestaltung geben wird, da wir auf diese angewiesen sind.

Endhalt (beim Grünzug an der Osterkirche, Bramfelder Chaussee 202)

Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Hier haben wir eine typische Stelle, wie sie oft an Magistralen vorkommt. Es stellt sich die Frage, wie ich von der einen Seite des Grünzuges auf die andere Seite des Grünzuges komme. Die Möglichkeit der di- rekten Querung ist eine Herausforderung aufgrund der Ampelschaltungen und der Kreuzung.

Frage: Wie stellen sie sich das vor, eine Ampel ist ja nicht sinnvoll, soll eine Brücke gebaut werden? Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Darauf können wir noch keine Antwort geben. Die Barrierewirkung der Brücken ist stark. Die Höhe und Neigung müssen berücksichtigt werden, was heißt, die Brücke müsste weit im Park enden. Eine Lösung wäre eher eine kombinierte Ampelschaltung. Diese Themen stehen noch zur genaueren Prü- fung an.

Frage: Die Frage ist, wie würden es die Holländer machen. Die Straße tiefer legen und eine Brücke darüber bauen. Die Straße tiefer legen kostet zwar Geld, aber wäre die attraktivste Lö- sung. Verkehrsplaner: Darüber kann man sicher diskutieren. Sobald ich aber eine Straße absenke, wird vieles verunmöglicht. Zudem ist es ein riesiges Infrastrukturbauwerk. Wenn wir hier leben wollen, sollten wir eher ebenerdige Lösungen finden. Hier in dieser Situation ist eine Brücke nicht die beste Lösung, auch nicht bei einer Straßenabsenkung. Es geht wieder um das neben- einander aller Nutzer und nicht die Nutzerseparation in Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer.

Frage: Der Grünzug hat für mich die Assoziation Wanderweg und das „durchheizen“ mit Fahr- rädern. Wo ist jetzt für diese unterschiedlichen Bedürfnisse der Ansatz? Für Kinder, alte Leute, Spielplätze. Was ist die Überlegung? Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Die Magistralen sind kein Aufenthalt für Kinderspiel. Direkt an der Magistrale kann dies nicht passieren, das muss in zweite Reihe gelegt werden aufgrund der starken Belastung. Peter Köster (arbos Landschaftsarchitekten): Stadträume zu normalen Räumen zu machen heißt, von der Autostadt weg zu kommen. Wir kämpfen um Bäume, wollen neue Pflanzen, wol- len Fahrradwege, aber müssen auch Leitungen im Untergrund beachten. Auch bei der Baum- pflanzung zum Beispiel. Bei kleinen Grünflächen möchten wir versuchen, sie mit bescheidenen Mitteln für mehr Aufenthaltsqualitäten zu gestalten. Wir wollen kleine Schritte und versuchen keine Revolution.

Hinweis: Meine Bitte an alle, wenn wir nachdenken, um Verkehrslösungen herbeizuführen: Wir machen Verkehrswege für alle. Achten sie immer auf Inklusion und behindertengerechte Wege. Danke. Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Vielen Dank. Das ist wichtig für alle. Wir möchten sie im übrigen daran erinnern, dass das, was wir machen, ein Gutachten ist. Wir machen noch keine Projektplanung für neue Straßen. Das Gutachten geht dann in einen politischen Prozess. Wir machen keine Bauplanung.

Herr Seeger (Bezirk Wandsbek, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung): Wir müssen alle Ecken dieser Magistrale jeweils anders denken. Es wird sicherlich immer ein Auf und ab, ein ruhiger und städtischer, ein Groß und Klein an den Magistralen geben, vor allem hier an der Bramfelder Chaussee. Er bedankt sich für die Teilnahme und beendet den Spaziergang.