Erzmahlsteine Dr. Andreas Haasis-Berner

2. Arbeitstreffen Montanarchäologie 26./27. Januar 2018 Freiburg Waldkirch-Suggental © D. Herrmann Denzlingen „Schweizermatte“ „Glotterrain“

„Gärtnerei Rombach“

„Kappenhof“ -Oberglottertal © K. Schneider Ohrensbach, neben der Winzergenossenschaft

Glottertal – Bei Winzergenossenschaft Glottertal „Dörfle – Talstraße 77“ Bollschweil - Birchiberg (M. Fröhlich 2013) © J. Grosspietsch Sulzburg (A. Haasis-Berner) Sulzburg – Stockberg

In Sulzburg war ein Erzmahlstein aus Porphyr gefunden worden. Der Porphyr soll vom Stockberg stammen. Da der Erzmahlstein in einer Schicht gefunden wurde, in der auch römische Funde waren, wurde er von Herrn Maus als römisch angesehen und die Befestigung auf dem Stockberg ebenso. Die Befestigung ist jedoch im 12. Jh. entstanden. Der Erzmahlstein ist wahrscheinlich ins 13./14. Jh. zu datieren. Untermünstertal - Teufelsgrund Untermünstertal - Teufelsgrund Untermünstertal - Mulden (hinten) - Süßenbrunn (vorn) Untermünstertal - Mulden Untermünstertal - Schule Todtnau Todtnau - Brandenberg Obermünstertal „Sägenbach“ © A. Böhm B. Cech – Hohe Tauern (um 1500) B. Cech – Hohe Tauern • Erzmühle in einer Darstellung des 16. Jhs. Erzmahlsteine

Datierung: 1250 – 1350 (Sulzburg, St. Ulrich, Glottertal) Material: Gneis, Porphyr Größe: maximaler Durchmesser 1 m

Es gibt Ständer (die unteren Steine) und Läufer (mit Mühlsteinhaue). Die oberen Steine sind häufiger. Sie sind oft konkav.

Typisch sind die zahlreichen konzentrischen Rillen, die durch die Nutzung entstanden sind. Manche Steine (Ständer und Läufer) tragen künstliche, radiale Rillen. Sie dienten dazu, dass das Mahlgut sich gut verteilt hat. Erzmahlsteine

Was wurde gemahlen? - Vermutlich das im Gang fein verteilte Erz, das händisch nicht getrennt werden konnte, um es besser aufbereiten zu können (Schlichen). - Vielleicht auch nur das Erz, um es besser verhütten zu können. - Mineralien, die zur Verhüttung gebraucht wurden?

Die Erzmahlsteine waren eine Möglichkeit, die Ausbeute an Metall zu vergrößern.

Erzmühlen sind derzeit vor allem im südlichen und mittleren Schwarzwald bekannt. Es gibt nur einige wenige Belege aus Frankreich (Brandes-en-Oisans), Tschechien (Stribrné Hory; Plandry a Vyskytná; Jihlava) und aus dem Erzgebirge (Treppenhauer, Dippoldiswalde).

Derzeit gibt es keine eindeutigen Belege für die Existenz von Pochen im Schwarzwald vor 1500. Vielen Dank!