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Film und Psychoanalyse e s y l a n a o L L h A c H y

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N d A n u

m Jetzt wird’s ernst! Die letzte Komödienstaffel und unser geschichte. Aber wie Allen das Paar sich in ständigen, l i

F hingebungsvolles Publikum haben uns ermutigt, der hypomanischen Selbsterklärungen finden – und natür - leichten Muse noch etwas näher zu treten. Nach den lich hauptsächlich verfehlen lässt, wie Alvy ständig von 46 Titanen des Genres in der ersten Staffel, den Marx autobiographischen Assoziationen heimgesucht wird, Brothers, Ernst Lubitsch und Billy Wilder, hatte uns die ihm helfen sollen, sich zu verstehen und ihn doch Martin Scorseses KING OF COMEDY bereits einen Vor - nur verwirren und uns belustigen, das ist nicht nur ein - geschmack auf die Metakomödie gegönnt, die davon zigartig komisch, sondern hat mit seinem lebt, dass im Film das Filmkomische selbst aufs Korn Film einem Männertyp der 1970er Jahre ein ironisches genommen wird. In unserer neuen Staffel geben sich Denkmal gesetzt, den der deutsche Verleihtitel DER weitere Artisten der Selbstreferenz die Ehre: Woody STADTNEUROTIKER ausnahmsweise einmal gut er - Allen, der die Psychoanalyse als Leinwand benutzt, fasst. Wie virtuos der Film auch formal ist, mit seinen Crichton und Cleese, die aus einer Heist-Vorlage ein locker ineinander geschachtelten Rückblenden, seinen unwiderstehliches Pointenpatchwork häkeln, Bill Mur - Doppelbelichtungen, dem direkten Ansprechen des Pu - ray, der sozusagen aus dem Film nicht mehr heraus - blikums und mit seinen Untertitelungen: Das kann man kommt, und zum Abschluss der Meister des Unauffälli - mehr als drei Jahrzehnte nach der Entstehung fast gen, Jacques Tati mit seiner Figur Monsieur Hulot. Was noch besser genießen als beim ersten Sehen. die Psychoanalyse dazu zu sagen hat? Verraten wir ▶ Sonntag, 21. Oktober 2012, 17.30 Uhr (Einführung: nicht. Andreas Hamburger Matthias Baumgart)

ANNIE HALL (DER STADTNEUROTIKER) – USA 1977 A FISH CALLED WANDA (EIN FISCH NAMENS – R: Woody Allen – B: Woody Allen, Marshall Brickman WANDA) – USA 1988 – R: Charles Crichton – B: John – K: Gordon Willis – D: Woody Allen, Diane Keaton, Cleese – K: Alan Hume – M: John Du Prez – D: John Tony Roberts, Carol Kane, Paul Simon – 93 min, OmU Cleese, Jamie Lee Curtis, Kevin Kline, Michael Palin, – Der erfolgreiche Komiker Alvy Singer liebt und verliert Maria Aitken – 108 min, OmU – Aus der Feder des die Sängerin Annie Hall: Kein neues Thema in der Film - Monty Python-Stars John Cleese stammt diese briti - sche Kult-Komödie von 1988. Der Plot um ein Gauner - zu können, in Zeitlöcher oder -schleifen zu geraten, in quartett gibt den Autoren Gelegenheit, schwärzesten der Zukunft oder Vergangenheit festgehalten zu sein britischen Humor mit einem lustvollen Angriff auf bür - und versuchen zu müssen, in die eigene, »richtige« Zeit gerliche Moral- und Ehrvorstellungen zu verbinden. zurückkehren zu können. Tabus werden im befreienden Lachen über Behinde - ▶ Sonntag, 13. Januar 2013, 17.30 Uhr (Einführung: rung, Verklemmtheit, Tierliebe und über den Anspruch Mathias Lohmer, Eva Friedrich) auf Treue, Ehrlichkeit und Anstand außer Kraft gesetzt. Lebensformen von »geordneter Sexualität« und Ver - LES VACANCES DE M. HULOT (DIE FERIEN DES suche sexueller Befreiung gehen ineinander über. MONSIEUR HULOT) – Frankreich 1953 – R: Jacques ▶ Sonntag, 18. November 2012, 17.30 Uhr (Einführung: Tati – B: Jacques Tati, Henri Marquet – K: Jacques Heidi Spanl, Katharina Leube-Sonnleitner) Mercaton – M: Alain Romans – D: Jacques Tati, Natha - lie Pascaud, Michele Rolla, André Dubois – 99 min, GROUNDHOG DAY (…UND TÄGLICH GRÜSST DAS OmeU – Jacques Tatis Abenteuer in einer kleinen Ba - MURMELTIER) – USA 1993 – R: – B: destadt am Atlantik. Mit dem ihm ganz eigenen skurri - Danny Rubin – K: John Bailey – M: George Fenton – D: len, dem Stummfilm verwandten Humor schildert Tati , Andie MacDowell, Chris Elliott, Steven To - die Fährnisse eines Außenseiters, der von der hetero - bolowsky, Brian Doyle-Murray – 101 min, OmU – Phil genen Gruppe der Urlauber wegen seines ungewollt Connors ist ein zynischer TV-Wetteransager, der wie »asozialen« Verhaltens abgelehnt wird. Mit seinem jedes Jahr im Februar über ein Wetterritual in Illinois chaotischen Charme gewinnt er allerdings die Sympa -

berichten muss, bei dem ein erwachendes Murmeltier thie der allseits begehrten Martine. Die Komik entsteht e s y das Frühjahr ankündigt. Zu seinem Schrecken muss er durch die körpersprachlichen Eigenheiten des Protago - l a erkennen, dass er in einer Zeitschleife festhängt, die nisten, den Lärm und die Tumulte, die er in der Gruppe n a denselben Tag immer wieder aufs Neue in seinem Ho - produziert, und die Kettenreaktionen von Alltagskata - o h c telzimmer beginnen lässt. Ob in der Filmtrilogie BACK strophen, die er unabsichtlich auslöst. Gezeigt wird die y s P

TO THE FUTURE, den TERMINATOR-Filmen oder eben ungekürzte Urfassung des Films aus dem Jahr 1953. d

GROUNDHOG DAY – für den Film war es immer eine ▶ Sonntag, 17. Februar 2013, 17.30 Uhr (Einführung: n u

faszinierende Möglichkeit, mit den Zeitebenen spielen Corinna Wernz, Andreas Hamburger) m l i F

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