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0 + windows Groupware-Auswahl 5 _ g r o u p w a r e . i n d Gruppen d rungen schnellfest.DieAuswahl zwi- nische Unterschiede auf,welche sichso- weisen aberdennochgravierende tech- ben zwar meisteineähnlicheLösungan, wie Open-Source-Projekten. Diesestre- zahl von kommerziellen Anbieternso- scheiden. Andererseits gibteseineViel- ren, dadiesesichvon Fall zuFall unter- schwerer, dieAnforderungen zudefinie- Groupware aus. Einerseits fällteshier Ganz anders siehtesbeiderAuswahl der nen Kenntnissen desAdmins. richtetsichehernachvorhande- schen ,, Eximoder reinen Mailservern stehendieAnfor Wer seine tanz einewichtigeRolle. DieserArtikel bietet Anhaltspunkte fürdenEinstieg. Evaluation von Anforderungen undSoftware spielenweiche Faktoren wieSupport-Qualität oderNutzerakzep- Die Einführung Linux-basierter Groupwareserver verlangt denVerantwortlichen vielab. Außer dersorgfältigen Entscheidungskriterien beiderGroupware-Auswahl kein Weg anSambavorbei, undauchbei Datei- undDruckerservern gehtzwar Auswahl anSoftware zurVerfügung. Bei sen. Meiststehtsogareinereichhaltige gesetzt undmusssichandiesesanpas- crosoft wird mannichtvor einProdukt anders alsinderMonopolwelt von Mi- seine Anforderungen abstecken. Denn umstellen möchte, solltevorher genau

1 0 4 Server-Landschaft aufLinux de- bildung hinaus gehörtdieFree/ basierten Postbox Pflichtsein.Darüber wie dieE-Mail-Integration inderserver- Primary Storage Provider solltegenauso Server funktioniert.EineIntegration als terstützen undwiederAbgleich mitdem existieren, welche Funktionen dieseun- wonnene Features zubewegen. sende BenutzerzumVerzicht aufliebge- umzuschulen, alsunterUmständentau- einen technischversierten Administrator sächlich weitaus weniger schmerzlich, Neuland vorbei. Außerdem istestat- tens kein Weg andemtheoretischen die Aus look zumEinsatzkommt, schränkt dies reich. Wenn dortprimärMicrosoft Out- sieren sollte, liegt deshalbimClient-Be- für dieMigration Verantwortliche analy- Das erste elementare Kriterium,dasder MAPI tutnot al kriterium wäre somit,ob MAPI-Clients, so Konnektoren für vorhandene Clients wahl bereits ein.Daserste Prüf- führt jedochmeis- den Administrator tem er auf dasneueSys- bei derUmstellung wenig Mehrarbeit nach Möglichkeit für denBenutzer Lösung zu einer bestehenden die Migration von In derRegel sollte bar machen. ger starkbemerk- mehr oderweni- für denBenutzer nistrator alsauch wohl fürdenAdmi- Busy-Funktion fordern. Für mindest aufwändige Handarbeit. tisch –sonstdroht demAdministrator verarbeitet Microsoft Exchange automa- mine undAufgaben imTNEF-Format sprechende Protokolle Pflicht.NurTer- mit Exchange kommunizieren, sindent- Muss derServer imgemischten Betrieb lich diegleichenDatenvorhält. fügung sowie einWebclient, derzusätz- look- mitOffline-Funktion zurVer- lerweise stehendemBenutzer einOut- sie nichtofflinearbeitenkönnen.Idea- empfinden esjedochalsnachteilig,dass sie unabhängigfunktionieren. Benutzer schnelle undflexible Alternative, weil sicher sein.Dennochsinddieseeine der Beschwerden von Ex-Outlook-Usern Wer nurWebclients einsetzt,darfsich ge konkurrierend geöffnetwurden. träge wiederverworfen, weil dieEinträ- diese Objekte. Danachwerden dieEin- träge undKontakte odermodifizieren die Anwender öffentlicheKalenderein- synchronisiert. UnterUmständensetzen sondern sichingewissen Zeitabständen nicht live mitdemServer kommuniziert, Vorsicht istgeboten,wenn derClient Offline arbeiten LDAP integrieren. ein Directory mitbringenoderOpen- gen. DabeisolltedieGroupware selber nux dieLustaufSingle-Sign-On-Lösun- Active Directory wecken auchunterLi- und demWindows-Basissystem indas Die charmanteIntegration von Exchange diese außerdem eineOffline-Funktion. mitarbeiter unterwegs, dannbrauchen Ordner vom Client.SindAußendienst- richten unddieRechtevergabe einzelner sprechendes Feld fürAbwesenheitsnach- genauso insPflichtenheftwieeinent- Bernhard Boxhorn, UlrichWolf 001.06.2005 04:38:21 1 . 0 6 . 2

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0 4 : 3 8 : 2 1 Groupware Wenn bei den Clients bereits Linux-Desk- Die Bandbreite ist ein weiteres wichtiges Bei MAPI-fähiger Groupware verschwim- tops mit KDE-Oberfläche dominieren, ist Thema. Soll den Mitarbeitern ein Web- men die Unterschiede zwischen Closed sicher der -Server die beste Wahl client für den Externzugriff zur Verfü- Source und Open Source. Die MAPI-Kon- (siehe Artikel „Konferenzraum“ ab Seite gung stehen, spielt diese eine nicht un- nektoren sind auch bei Open-Source- 110). Er unterstützt den KDE-Client Kon- erhebliche Rolle. In der Regel sollten pro Projekten wie Open Groupware meist tact, arbeitet mit optionalen Outlook- paralell zugreifendem Nutzer wenigstens Closed Source. So können die tatsächli- Groupware-Auswahl Konnektoren zusammen und lässt sich 128 KBit/s im Upstream zur Verfügung chen Lizenzkosten für eine Open-Source- über ein Webinterface ansteuern. stehen. Den Outlook-Zugriff über das In- Lösung teurer kommen als bei einem 105 ternet sollte man vorsichtig planen. Ein Hersteller von proprietärer Serversoft- Serverseite mitbetrachten VPN ist hier Pflicht, und je nach MAPI- ware, wenn die Nutzer bei Outlook blei- Konnektor sind wenigstens 256 KBit/s ben müssen oder wollen. linux + windows Das Produkt Openexchange der Firma Bandbreite angeraten. Skyrix verlangt zum Beispiel laut Preis- Netline, das in einer Open-Source- und Gegen den Versand großer E-Mails sollte liste im Web 2990 Euro für eine Lizenz einer kommerziellen Variante existiert, ein Admin schnell vorgehen, sonst ver- mit 50 Nutzern des zu Open Groupware ist einen genaueren Blick wert, wenn die stopft die Leitung – sehr zum Ärger aller passenden Zidelook-Connectors. Com- Nutzer mehrheitlich bei Outlook blei- Benutzer. Wenn das entsprechende Pro- munigate Pro kostet weniger als die ben (siehe Artikel „Feste Bindung“ ab dukt das Setzen von Größenlimits unter- Hälfte und bietet wesentlich mehr Funk- Seite 114). Die Integration nativer Linux- stützt, sollte diese aktiviert sein. Für Da- tionen. Ebenso sind die „großen“ Lösun- Clients wie Evolution oder Kontact lässt tenübertragung gibt es FTP. gen, die auf Openmail von HP basieren, dort jedoch noch Wünsche offen. Sind bereits Groupware-Produkte im Ein- also Samsung Contact und Scalix, aus Auch die sehr komplexen, aber stabilen satz, gilt es Daten zu migrieren. Beim Kostensicht eine Überlegung wert. Openmail-Nachfolger Samsung Contact Einsatz von Outlook bietet sich immer und Scalix sind für dieses Szenario inte- der Export in eine PST-Datei und der an- Langfristige Kosten ressant, und zwar durchaus nicht nur für schließende Reimport per MAPI-Konnek- große Umgebungen (siehe Artikel „Ge- tor an, der indes Handarbeit erfordert. Letzendlich sind aber alle ernst zu neh- meinsame Wurzeln“ ab Seite 118). Die meisten Hersteller bieten für ein paar menden alternativen Groupware-Produk- Communigate Pro von der deutschen Euro pro Lizenz Migrationswerkzeuge te wesentlich günstiger als die Microsoft- Firma Stalker Software unterstützt außer an. Das kommt oft günstiger. Sind diese Variante, vor allem weil keine Mehrfach- Linux eine große Auswahl von Betriebs- nicht vorhanden, wäre das ein Grund, lizenzen pro Benutzer nötig sind. Des- systemen von Windows 2003 bis hin zu noch mal über das ausgewählte Produkt wegen sollte man im Hinblick auf die OpenVMS oder sogar QNX. neu nachzudenken. TCO insbesondere dem Mehrwert für Administration ist die primäre Aufgabe den Benutzer, dessen Schulungsaufwand Gesamte Lösung im Blick des Administrators. Ein schickes Webin- und der Administrierbarkeit Beachtung terface lächelt ihn meist mehr an als die schenken. Hohe Komplexibilität des Pro- Der Administrator sollte sich im Vorfeld schnöde Konsole. Wer aber versucht, ein dukts setzt zwar eine Administratorschu- die gesamte Lösung ansehen: Werden Webinterface zu skripten, stößt schnell lung voraus, gibt diesem dafür aber die Daten nur auf dem Client gespeichert, an die Grenzen. Scripting ist jedoch Möglichkeit, die zahlreichen Wünsche dann sollte er lieber gleich die Finger meist die einzige Methode, den Server der Benutzer zu erfüllen. (uwo/agr) ■ weglassen. Client-basierte Backups sind sauber zu halten und zu pflegen. Auch fehleranfällig und meist nicht komplett. die meisten komplexeren Konfiguratio- Es gibt kaum Kontrollmöglichkeiten und nen wie Server-Replikationen und Mail- Der Autor eine Datenwiederherstellung erweist sich Einstellungen lassen sich kaum über ein Bernhard Boxhorn unterstützt als Geschäftsfüh- im Ernstfall meist als unmöglich. Des Webinterface regeln. Stehen diese Funk- rer eines Münchner Systemhauses zahlreiche Weiteren sind Features wie Delegations- tionen nicht über die Konsole zur Verfü- Kunden bei der Migration und Einführung von Li- arbeiten und Webclients prinzipbedingt gung, stellt sich die Frage, wie man diese nux und Groupware-Lösungen in heterogenen in diesem Setup nicht möglich. Aufgaben bewerkstelligen soll. Umgebungen.

Tabelle 1: Groupware für Linux Produkt Anbieter URL MAPI-fähig Preisbeispiel/Lizenz Bill Open Workgroup Server Neuberger & Hughes [http:// www. n-h. de] ja Open Source, MAPI-Support kostenpflichtig Communigate Pro Stalker Software [http://www. stalker. com] ja 1200 US-Dollar für 1 Server und 50 Clients Open Groupware Skyrix [http:// www. skyrix. de] ja Open Source/ MAPI-Support 2990 Euro für 50 Nutzer Scalix Scalix [http:// www. scalix. com/ de] ja 70 Euro pro User Contact Samsung [http:// www. 1stbna. com] ja 66 Euro pro Mailbox phpGroupware [http:// wwww. phpgroupware. org] nein Open Source

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