Mitglied des Gesundheitsausschusses und Sprecherin für Gesundheitspolitik in der  18. Legislaturperiode Maria Klein-Schmeink Mitglied des Deutschen Bundestages Büro Berlin Bündnis 90/Die Grünen Deutscher Platz der Republik 1 11011 Berlin Maria Klein-Schmeink, MdB · Platz der Republik 1 · 11011 Berlin Sabine Peter ℡ (030) 227 72307 An den  (030) 227 76307 Bundesminister für Gesundheit  [email protected] Herrn Wahlkreisbüro Hermann Gröhe Windthorststr. 7 Friedrichstraße 108 48143 Münster 10117 Berlin Angelika Farwick-Hajek Raphaela Blümer ℡ (0251) 662280 Per Mail: [email protected]  (0251) 662296  [email protected] __  http://www.klein-schmeink.de

Berlin, den 22.01.2018

Dialog zur Digitalisierung im Gesundheitswesen

__ Sehr geehrter Herr Bundesminister Gröhe,

mit dem so genannten E-Health Gesetz haben Sie in der vergangenen Wahlperiode Jahre der politischen Stagnation beim Ausbau der Telematikinfrastruktur beendet.

Gleichwohl kann der Status quo bislang nicht zufrieden stellen. Abgesehen von den auch in der Öffentlichkeit diskutierten Unzulänglichkeiten der Telematikinfrastruktur und der elektronischen Gesundheitskarte fehlen vor allem eine längerfristige und zusammenhängende politische Strategie für die Digitalisierung im Gesundheitswesen sowie ein darauf aufbauender konsistenter Rechtsrahmen. Auch in den leider nicht zu einem positiven Ende geführten Sondierungsgesprächen zwischen CDU/CSU, FDP und Grünen bestand zwischen allen Beteiligten Einigkeit, dass die Digitalisierung in unserem Gesundheitswesen mehr Rückenwind benötigt.

Dennoch steht wegen der unklaren Regierungsbildung eine längere Zeit des politischen Stillstands vor uns. Sie werden mir sicher zustimmen, dass wir uns dies eigentlich nicht leisten können. Deswegen schlage ich vor, vergleichbar mit dem Pharmadialog möglichst bald einen „Dialog zur Digitalisierung im Gesundheitswesen“ zu starten. Im Rahmen eines solchen Formates sollen unter Beteiligung von unterschiedlichen Dialogpartnern bestehende Probleme, Blockaden und Regelungsdefizite strukturiert und zielorientiert aufgearbeitet werden. Fragestellungen hierzu wären beispielsweise

• Welche regulativen, technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen sind nötig, um die elektronische Gesundheitsakte in der Hand der Patientinnen und Patienten zügig umzusetzen? • Wie kann eine moderne Interoperabilität der Anwendungen und technischen Infrastrukturen im Gesundheitswesen gefördert werden? • Wie können im Interesse der Digitalisierung im Gesundheitswesen die Governancestrukturen unseres Gesundheitswesens verbessert werden? 2

• Welche Regelungen sind nötig, um die wissenschaftliche Nutzung von Gesundheitsdaten für die Gesundheitsforschung zu fördern und dabei die Datensouveränität der Patientinnen und Patienten zu stärken? • Welche Maßnahmen sind nötig, um die digitale Gesundheitskompetenz von Patienten und Gesundheitsberufen systematisch zu fördern und was muss getan werden, um die Beschäftigten im Gesundheitswesen bei den Veränderungsprozessen mitzunehmen?

Ziel eines solches Dialoges sollten vor allem klare Handlungsempfehlungen vor allem an die Politik sein. Hierzu bedarf es einer breiten Beteiligung möglichst vieler Akteurinnen und Akteure. Dazu zählen Patienten- und Verbraucherorganisationen, Kostenträger, unterschiedliche Gesundheitsberufe, Wissenschaft, Forschung und Industrie. Auch die Länder und der Deutsche Bundestag sollten umfassend einbezogen werden.

Sehr geehrter Herr Bundesminister, ich würde mich freuen, wenn Sie den Vorschlag eines solchen Dialogs aufgreifen würden und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Maria Klein-Schmeink

Verteiler Frau MdB Christine Aschenberg-Dugnus, FDP-Fraktion Herr MdB , SPD-Fraktion Frau MdB Katja Leikert, CDU-Fraktion Frau MdB Sabine Zimmermann, Fraktion DIE LINKE