www.lipiwi.de Rathausfraktion LINKE&PIRATEN Extra Mai 2015 EXTRA BÜRGERAKTIVITÄTEN VERHINDERN MILLIONENKLAU

Ein toller Erfolg: Mit kreativen Aktionen, Veröffentlichungen im Internet und anderen Medien, mit kritischen Beiträgen auf Veranstaltungen und in Leser- briefen, mit „Mund-zu-Mund-Propaganda“ und einem Bürgerbegehren, dem Hartmut Bohrer, Mitglied im Ausschuss für Schule sich in kurzer Zeit Tausende mit ihrer Unterschrift anschlossen, konnte einer und Kultur und im Ausschuss für Planung, Bau der größten Raubzüge auf die Wiesbadener Stadtkasse gestoppt werden. und Verkehr (PBV) Ohne ein korrektes Verfahren hatte innen, Kulturschaffende, Fachleute aus hätte sich dann beim Bau und Betrieb vor- die Stadt Wiesbaden auf Beschluss der den Bereichen Architektur, Immobi- aussehbar fortgesetzt. CDU-SPD-Koalition das Grundstück an lien- und Finanzwirtschaft zusammen- Was ein Glück, dass der Protest und der Ecke Wilhelmstraße/Rheinstraße, in zubringen, um mit der Einleitung eines Widerstand gegen dieses Projekt sich so „exzellenter Lage“, an einen Investor (OFB) Bürgerbegehrens und einer effektiven stark entwickelte. Dazu trug sicher bei, zu einem Schnäppchenpreis verkauft Öffentlichkeitsarbeit dieses „PPP“-Pro- dass im Laufe der Zeit deutlich wurde, mit dem Ziel, von diesem dort ein Stadt- jekt zu verhindern. Diese Initiative hatte welche kulturellen Initiativen als erste museum errichten zu lassen und dieses sich nach der faktischen Privatisierung die Zeche würden zahlen müssen. Dabei dann für 2 bis 3 Millionen € im Jahr (ohne der städtischen Dr-Horst-Schmidt-Klini- blieb bis zum Schluss seitens der Koali- „Nebenkosten“) über 30 Jahre zu mieten ken gebildet, bei der jetzt – wie zu erwar- tion unausgesprochen, wo über den Kul- – also ein so genanntes „PPP-Projekt“ ten war – massiv Personal abgebaut und turbereich hinaus weitere ca. 2 Millionen (Public-Private-Partnership). Dabei wurde die Standards verändert werden. Die kommen sollten, die an anderer Stelle der Zweck beim Verkauf nicht rechtlich Fraktion LINKE&PIRATEN nutzte die ihr hätten gekürzt werden müssen. Aufgrund festgeschrieben, um EU-Vergaberecht zu zustehenden Rechte und Mittel, um die der als „Schuldenbremse“ bezeichne- umgehen. Eine rechtlich sehr bedenkliche, Angelegenheit in den städtischen Gre- ten Drosselung der städtischen Finanzen aber vor allem sündhaft teure Sache für mien und der Öffentlichkeit zum Thema konnte und kann nämlich nicht mit einer den städtischen Haushalt in den kommen- zu machen und Informationen zu besor- Zunahme der städtischen Finanzmittel den Jahrzehnten. Mit einem vereinbarten gen, die für die Aktionen wichtig waren. gerechnet werden. Abgesehen von dro- Preissteigerungsindex hätte die Kaltmiete Regelmäßig wird z. B. vom Rechnungs- henden Finanzkrisen und Konjunkturein- über den geplanten Zeitraum in einer Grö- prüfungshof vor solchen PPP-Projekten brüchen wird es nämlich durch andere ßenordnung von 70 Millionen € städti- gewarnt, die Privaten hohe Profi te besche- Großprojekte der Stadt („Bögl-Bau“ auf sche Mittel verschlungen, die dringend für ren auf Kosten der „öffentlichen Hand“. dem ehemaligen Platz der deutschen Maßnahmen wie z. B. sozialen Wohnungs- Trotzdem beschritt die CDU-SPD-Koali- Einheit und vor allem das 200-Millio- bau, Sanierung von Schulen und andere tion diesen Weg. Und auch beim Projekt nen-Projekt Rhein-Main-Hallen) künftig städtische Investitionen und Dienstleis- „Mietmodell Stadtmuseum“ bewahrhei- nicht viel Finanzierungsspielraum geben. tungen benötigt werden. teten sich die Warnungen der Kritiker/ Der erfolgreiche Kampf gegen das Die Fraktion LINKE&PIRATEN sagte innen. Neben der völligen Überteuerung „PPP-Mietmodell“ hat gezeigt, dass die diesem größenwahnsinnigen, für die des Projekts wurde auch die für PPP-Pro- „Wiesbadener Obrigkeit“ nicht alles einfach Stadtbevölkerung schädlichen Projekt jekte typische Undurchsichtigkeit schon gegen die Bevölkerung durchziehen kann. von Anfang an den Kampf an. Mit der bei den Planungen deutlich. Dadurch dass Bürgerinitiativen, Gewerkschaften und Bürgerinitiative „Gemeinwohl hat Vor- mit dem Verkauf des Grundstücks die Pla- aktive Einzelpersonen haben eine Chance fahrt“ bestand eine Organisation, die in nung dem privaten Investor überlassen die Stadtpolitik mitzugestalten, wenn sie der Lage war, die Kritiker/innen unter- wurde, wurden die städtischen Gremien sich zusammentun und beharrlich und schiedlicher Couleur, Gewerkschafter/ ihrer Einfl ussmöglichkeiten beraubt. Dies intelligent für eine gute Sache eintreten. 25 JAHRE PARTNERSCHAFT – WIESBADEN Vom 27. März bis zum 2. April 2015 reiste eine 14-köpfi ge Delegation aus Wiesbaden zum Silber-Jubiläum der Verpartnerung von Wiesbaden und Ocotal in den Norden Nicaraguas. Für die Fraktion LINKE&PIRATEN war Manuela Schon mit dabei, die hier von ihren Eindrücken berichtet. Die Stadt zählt etwa 49.000 Einwohner_ führt hatte, gab sein Können zum Besten. innen, davon sind etwa 30.000 jünger als Armut ist nach wie vor ein Problem in 16 Jahre. In darf man näm- Nicaragua und wird es auf nicht abseh- lich ab 16 Jahren wählen; bei den letzten Manuela Schon, Mitglied des Ausschusses für bare Zeit sein. Bei der Vorstellung und Frauenangelegenheiten Wahlen wählten etwa 13.000 von 19.000 Besichtigung der Projekte der Stadt und Wahlberechtigten. des Partnerschaftsvereins Nueva Nicara- ches nach sexueller Gewalt durch den Vater Ocotal liegt nur wenige Kilometer von guas wurde dies mehr als deutlich. So sind schwanger geworden ist, das Kind austra- der Grenze zu Honduras entfernt, an ganze Stadtteile, die durch die Landfl ucht gen muss. Im Casa Entre Nosotras ist man der Mündung des Dipiltofl usses in den immer wieder neu entstehen, nicht an die ratlos: „Wie sollen wir Kindern beibringen Rio Coco. Die Unterschiede zwischen Infrastruktur angebunden. Auch wenn Kinder großzuziehen.” Es regt sich aber den beiden lateinamerikanischen Län- es hier in den letzten Jahren große Fort- massiver Widerstand aus der nicaraguani- dern könnten kaum größer sein: Während schritte gab, beispielsweise in der Stabili- schen Bevölkerung: Frauenorganisationen Nicaragua als das Land mit der niedrigs- tät der Stromversorgung, so ist es heute machen nicht nur mit Demonstrationen für ten Kriminalitätsrate in der Region gilt, auch immer noch so, dass nicht immer in eine Gesetzesänderung mobil. ist Honduras jenes mit der höchsten und allen Stadtteilen Wasser verfügbar ist. Der Hintergrund für solche Gesetze ist gilt als eines der unsichersten der Welt. Männliche Gewalt gegen Frauen ist nicht Während Nicaragua in den vergange- in der Ausrichtung der nicaraguanischen nur in Deutschland, sondern auch in Nica- Regierung zu sehen: Die Frente Sandinista nen Jahren große Erfolge in der Armuts- ragua Alltag. Nicht selten heiraten Mäd- de Liberación Nacional (FSLN; Sandinisti- bekämpfung verzeichnen konnte, ist chen bereits mit 13 oder 14 einen meist sche Nationale Befreiungsfront) setzt auf Honduras nach Haiti eines der ärmsten zehn Jahre älteren Mann – und enden das Leitbild christlich – sozialistisch – soli- Länder Mittelamerikas mit 71,6 bis 80 % nach wenigen Jahren als alleinerziehende darisch. Ein besonderer Stellenwert wird der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Mütter, weil der Mann die Familie verlässt. der Befreiung der prekarisierten Gesell- Am Tag der Ankunft wurden wir sehr Der Unterstützung der – meist minder- schaftsgruppen, insbesondere der Frauen, herzlich von der Stadtregierung unter jährigen – Opfer sexueller und häuslicher Kinder und Alten, beigemessen. Eine der Leitung der Alcadesa (Bürgermeiste- Gewalt widmet sich das Schutzhaus Casa ersten Fragen einer Ocotaler Stadträ- rin) Sonia Olivas Ardón empfangen. Die Entre Nosotras (Haus für uns Frauen). Die tin beim Arbeitsfrühstück war die nach Jubiläumsfeier wurde mit der monat- Frauen werden hier betreut, im Gerichts- dem Anteil der Frauen in der Wiesbade- lich stattfi ndenden Noche Segovi- verfahren begleitet und bei dem Aufbau ner Stadtverordnetenversammlung. Auf ana kombiniert. Man feierte mit einem eines selbstständigen Lebens unterstützt. umfangreichen kulturellen Programm die Erstaunlich: In Nicaragua führen 85 Pro- meine Antwort „Etwa ein Drittel” antwor- Alphabetisierung der Bevölkerung (1980). zent der Anzeigen zu einer Verurteilung tete sie sichtlich stolz: „Wir haben mindes- Auch der Circus Olcomena, der in der Ver- des Täters mit Gefängnisstrafen zwischen tens 50%. Wir haben eine Quote.“ Es wird gangenheit bereits einen Austausch mit 7 und 40 Jahren (Vergleich: Deutschland spannend sein, wie man in Nicaragua den dem Wiesbadener Jugendzirkus durchge- 8,4%, stark abhängig vom Bundesland zwi- Widerspruch zwischen Unterstützung von schen 4,6% und 22,1%, Verurteilung meist Gewaltbetroffenen und Ablehnung von Abtreibung unter allen Umständen lösen Die Delegation zu Bewährungsstrafe). Während Gericht- sprozesse hierzulande häufi g mit „Victim will, solange Männer noch nicht verstan- Adelheid Omiotek (Partnerschaftsverein Blaming” einhergehen, wird in Nicaragua den haben, dass sie keine Verfügungsge- Nueva Nicaragua), Sven Gerich (Ober- walt über weibliche Körper haben. bürgermeister), Dr. Bernd Wittkowski grundsätzlich dem Opfer geglaubt. Gerade (CDU), Christoph Manjura (SPD), Sabine arbeitet die Regierung an einem neuen, Die Delegationsreise hinterließ bei allen Gaedeke (Bündnis 90/Die Grünen), schärferen Gesetz für minderjährige Opfer Teilnehmer_innen bleibende Eindrücke. Manuela Schon (LINKE&PIRATEN), sexueller Gewalt. Sehr fatal wirkt sich Aufgabe wird nun sein die vielen Ideen in Christian Diers (FDP), Susanne Pöpel jedoch die rigide Abtreibungspolitik der konkrete Projekte, mit denen die Partner- (Unabhängige & Freie Wähler), Andrea nicaraguanischen Regierung aus: Abtrei- schaft zwischen Wiesbaden und Ocotal Nollert und Clarissa Schröder (Proto- bung ist unter keinen Umständen erlaubt, gefestigt werden kann, münden zu lassen. koll), für die Wirtschaft: Theo Baum- stark, Jörg Höhler (ESWE Versorgung), die Strafen wurden erst 2007 verschärft Das beinhaltet die Unterstützung der Stadt- Siegfried Huhle, Peter Barthlomäus (Inf- und Abtreibung auch mit medizinischer regierung bei Infrastrukturmaßnahmen raServ) Indikation verboten. Das führt dazu, dass und die Unterstützung der herausragenden auch ein zwölf Jahre altes Mädchen, wel- Arbeit des Vereins Nueva Nicaragua. Seite 2 Rathausfraktion LINKE & PIRATEN Wiesbaden Extra – Mai 2015 „TTIP“ BEUNRUHIGT ZUNEHMEND!

Ein Antrag der Fraktion LINKE&PIRATEN internationalen Dienstleistungshandels – vom 14. Mai 2014 in der Stadtverord- die Daseinsvorsorge betreffend (Bildung, Antrag der Fraktion netenversammlung (siehe Kasten rechts Gesundheitswesen, öffentlicher Nahver- LINKE&PIRATEN vom oben) hatte sich klar gegen die befürch- kehr, Wasserversorgung usw.) – zu ver- teten Konsequenzen des Transatlantischen hindern. Nach zwei Monaten Diskussion 14. Mai 2014: Freihandelsabkommens mit den USA im „Stadtparlament“ und in verschiedenen 1. Die Stadtverordnetenversamm- (TTIP) positioniert. Der Magistrat sollte Ausschüssen wurde auf Initiative von CDU lung der Landeshauptstadt Wies- aufgefordert werden, sich an den deut- und SPD dieser Antrag am 17. Juli 2014 baden fürchtet, durch das derzeit schen Städtetag zu wenden, um gemein- schließlich abgelehnt. Die Mehrheit in der von der EU-Kommission hinter ver- sam eine weitere „Liberalisierung“ des Stadtverordnetenversammlung wollte es schlossenen Türen verhandelte bei einem Bericht des Magistrats belassen, Transatlantische Freihandelsab- der gegeben werden soll, wenn konkrete kommen mit den USA (TTIP) sowie das Abkommen mit Kanada (CETA) Verhandlungsergebnisse bereits vorliegen negative Konsequenzen z.B. für die (siehe Kasten links unten). öffentliche Auftragsvergabe, die Die Verhandlungen zu TTIP sind noch in Energieversorgung, den Umwelt- vollem Gange und beunruhigen immer schutz wie auch für Tarife und mehr Menschen in Europa. Millionen Arbeitsbedingungen der Stadt Wies- baden wie der städtischen Gesell- haben bereits gegen TTIP protestiert bzw. schaften und Eigenbetriebe. eine Europäische Bürgerinitiative durch 2. Die Stadtverordnetenversamm- ihre persönliche Zustimmung unterstützt lung der Landeshauptstadt Wiesba- (www.campact.de/ttip-ebi). Am 22. April den lehnt eine weitere Liberalisierung 2015 fand in Wiesbaden im Haus an der des internationalen Dienstleistungs- Marktkirche eine gemeinsame Veranstal- handels ab, welche Dienstleistun- tung von Evangelischem Dekanat, Bistum gen der Daseinsvorsorge, wie z.B. im Bereich der Bildung, der Kulturför- Mechthilde Coigné, bis 2011 Stadtverordnete (Linke Liste), Limburg, Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), Gewerkschaft Erziehung und Wis- derung, der Gesundheit, sozialen im Mai 2011 von der neuen Fraktion LINKE&PIRATEN für Dienstleistungen, Abwasser- und den Magistrat nominiert und als Stadträtin gewählt senschaft (GEW), Rosa-Luxemburg-Stif- Müllentsorgung, öffentlichem Nah- verkehr oder der Wasserversorgung Die Stadtverordnetenversammlung beinhaltet. 3. Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: der Landeshauptstadt Wiesbaden Der Magistrat wird gebeten, nach Vorlage von konkreten Verhandlungsergebnissen zu fordert den deutschen Städtetag auf, berichten, ob und wenn ja welche konkreten Auswirkungen von TTIP auf die kommunale sich gegen das geplante Abkommen Selbstverwaltung ausgehen könnten, vor allem in den Bereichen zu positionieren und entsprechend sowohl bei der Bundesregierung a. Umweltaufl agen, Arbeitnehmerrechte oder Verbraucherschutzangelegenheiten, wie auch bei der EU-Kommission zu die im Zuständigkeitsbereich der kommunalen Selbstverwaltung liegen intervenieren. b. Aufl agen (für tarifgerechte Bezahlung, Einhaltung von Umwelt- und Qualitäts- standards) für die kommunale Auftragsvergabe oder Durchführung öffentlichen Ausschreibungen tung und Attac statt. Sie war sehr gut c. lokale und regionale Energie- und Klimapolitik (Stadtwerke, Anschluss- und besucht. Benutzungszwang für umweltfreundliche Energieträger etc.) Der Referent Thomas Fritz stellte sehr d. Wasserversorgung und -entsorgung sowie den Gewässerschutz umfassend und verständlich die vielen Pro- e. Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs und der öffentlichen Verkehr- bleme dar, die mit CETA und TTIP auf die sinfrastruktur (Straßenbau etc.). Bürger/innen in unserem Land zukommen. f. kommunale Wirtschaftsförderung, mit Bevorzugung regionaler Produzenten, Händler und Unternehmen sowie beim Projekt „Fair-Trade-Stadt“ Für alle die gerne einige Argumente zu den Gefahren und Problemen zu den g. Finanzierung örtlicher Bildungs- und Kultureinrichtungen (VHS, Theater, Museen, freie Schulen etc.) angesprochenen Freihandelsabkommen h. Auswirkungen auf die lokale Bürgerbeteiligung wegen der geforderten Beschleu- nachlesen möchten, gibt es von ihm nigung von Genehmigungsverfahren eine sehr lesenswerte Broschüre (www. i. kommunale Planungs- und Gestaltungshoheit (z.B. Gestaltungs- und Umweltau- power-shift.de/wordpress/wp-content/ fl agen in Bebauungsplänen, kommunalen Satzungen, Aufl agen in Raumordnungs- uploads/2014/04/TTIP-KapitulationKon- plänen u. v. m.). zerne-PowerShift-Brosch%C3%BCre_ ThomasFritz_2014.pdf). Extra – Mai 2015 Rathausfraktion LINKE & PIRATEN Wiesbaden Seite 3 Der Ausschuss hat diese Empfehlung INFORMATIONSFREIHEITS- dankbar angenommen, und so wird es in Wiesbaden also keine Informationsfrei- SATZUNG ABGESCHMETTERT heitssatzung geben. Diese ist damit vom Tisch. Am 22. März 2012 hat die Fraktion LINKE&PIRATEN einen Antrag zum Thema Informationsfreiheitssatzung ins Stadtparlament eingebracht. Ob in Hessen jemals ein solches Gesetz Die Bürgerliste Wiesbaden hatte einen Änderungsantrag eingebracht, kommt, ist natürlich mehr als fraglich. Und der das Rechtsamt bittet, die Informationsfreiheitssatzung juristisch zu so bleiben in Wiesbaden die Menschen prü fen. Beide wurden einstimmig überwiesen in den Ausschuss fü r Bür- weiterhin ohne eine solche Satzung. gerbeteiligung, Völkerverständigung und Integration und in den Ältes- So hat die Stadt Wiesbaden erneut tenausschuss. eine Chance ausgelassen, einen großen Schritt auf dem Weg zu mehr Transpa- Zusätzlich hat die Koalition aus CDU 2012 dann noch einmal bekräftigt. renz und Bürgerbeteiligung zu machen. und SPD in der Sitzung einen Antrag Immerhin. So wussten jetzt wieder Enttäuschend. vorgelegt, in dem eine Anhörung zum alle, dass es einen solchen Beschluss Thema Informationsfreiheitssatzung vor- gibt. geschlagen wird. Dieser Antrag wurde Der Prüfung dauerte dann auch nicht drei ebenfalls einstimmig beschlossen. weitere Jahre, sondern nur drei Monate. Das wars. Die Beschlüsse schlummerten Im Ausschuss für Bürgerbeteiligung, Völ- vor sich hin, und wenn die Fraktion L&P kerverständigung und Integration berich- im Bürgerbeteiligungsausschuss Anfang tete die Verwaltung am 17. März 2015. Sie November nicht nochmal nachgefragt legte auch gleich eine Empfehlung dazu, hätte, was denn mit den Anträgen pas- nämlich die Informationsfreiheitssatzung siert ist, dann wü rde die Satzung wohl nicht weiter zu verfolgen, weil das Land fü r immer in Vergessenheit geraten, da Hessen sich in ihrer Koalitionsvereinba- außer Linken&Piraten sich ja niemand rung vorgenommen habe, ein Informa- des Themas annimmt. tionsfreiheitsgesetz auch für Hessen zu Im Ausschuss Bürgerbeteiligung, Völ- entwickeln. Eine Informationsfreiheits- kerverständigung und Integration im satzung sei mit Einführung eines solchen November wurde der Beschluss von Gesetzes obsolet und unnötig. Hendrik Seipel-Rotter, Fraktionsvorsitzender

Pressemitteilung der Rathausfraktion LINKE&PIRATEN vom 21. April 2015:

Die Fraktion LINKE&PIRATEN begrüßt Kristof Zerbe als neues Fraktionsmitglied Kristof Zerbe ist seit Montag, den 20. April Mitglied der gemeinsamen Fraktion Linke&Piraten. Er wurde am Montagabend einstimmig in die Frak- tion aufgenommen. Der 46-jährige IT-Consultant und Softwareentwickler möchte sich insbeson- dere für mehr Bürger_innenbeteiligung und Transparenz politischen Entschei- dungshandelns einsetzen. Er ist Mitglied der Piratenpartei Deutschlands. Fraktionsvorsitzender Hendrik Seipel-Rotter: „Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Arbeit und das Knowhow, das Kristof in die Fraktionsarbeit einbringen wird.“

Impressum: Rathausfraktion LINKE & PIRATEN: 65183 Wiesbaden, Schlossplatz 6, Rathaus, Zimmer 305 Telefon: (0611) 315426; Fax (06 11) 31 59 17 Mail: [email protected]; Internet: www.linke-und-piraten-wiesbaden.de Wann sind wir erreichbar? Montag bis Donnerstag: 10–13 Uhr und Freitag: 10–12 Uhr Diese Zeitung ist kostenlos – wir freuen uns über Spenden: IBAN: DE65 5105 0015 0277 0037 45 Fraktion Linke und Piraten V.i.S.d.P.: Hendrik Seipel-Rotter Sonderausgabe Mai 2015 – www.lipiwi.de Seite 4 Rathausfraktion LINKE & PIRATEN Wiesbaden Extra – Mai 2015