DAFÜR TRETEN WIR AN

Mit dem Anliegen, die Welt Nina Scheer ist SPD-Kreis- zum Besseren zu wenden, vorsitzende, seit 2013 im sucht man immer nach Mög- und Mitglied der lichkeiten, wie man seine SPD-Grundwertekommission politischen Ziele umsetzen beim Parteivorstand. Sie hat kann. Wir beide, Nina Scheer den sozialdemokratischen und , wollen Energiewende-Appell initi- als Team Parteivorsitzende iert, www.energiewende-ap- der SPD werden. Mit unserer pell.de. Karl Lauterbach ist seit Bewerbung um die Kandi- 2005 im Bundestag, hat datur für den Parteivorsitz seinen Wahlkreis auch gegen bieten wir den Austausch an den Bundestrend immer di- über den zukünftigen Weg rekt gewonnen und ist stell- der SPD. Über eine Politik, die vertretender Vorsitzender der Ungleichheit vermindert, die SPD Bundestagsfraktion. 2004 natürlichen Lebensgrundla- hat er für die SPD das Konzept gen schützt und unverwäs- der Bürgerversicherung entwi- sert sozialdemokratisch ist: ckelt. sozial - ökologisch - klar. Die SPD ist in ihrem Selbstver- Der Parteivorsitz der SPD ist ständnis eine Wertegemein- ein Amt, das viele Bewerberin- schaft und damit eng ver- nen und Bewerber verdient. bunden auch die Partei der Dieses Amt ist es wert wie Vernunft, des Fortschritts und kaum ein anderes, sich darum der Wissenschaft. Diesem An- zu bewerben. spruch konnte sie im Bündnis

SEITE 1 sozial-oekologisch-klar.de mit CDU/CSU in den letzten nehmend die politische Ori- Jahren nicht immer gerecht entierung und schadet somit werden. In der Gesellschaft auch der Parteiendemokratie. herrscht Angst vor Verände- Unsere Politik muss wie- rung und Mutlosigkeit. Daher der schlicht nichts anderes sind wir beide überzeugt, dass als sozialdemokratisch sein Deutschland dringend eine und darf nicht immerfort für sozialdemokratisch-ökologisch einen hohen Preis dem Prag- geprägte Politik benötigt, die matismus bis zur Selbstver- auch nur in entsprechenden leugnung ausgeliefert wer- Regierungsbündnissen umzu- den. Bei allem, was wir wollen, setzen ist. Für solche Bündnis- müssen wir uns immer und se stehen wir beide öffentlich immer wieder fragen: Ist das schon seit Jahren. Ein fortge- sozialdemokratisch? setztes Bündnis mit den Uni- onsparteien erschwert für die In der Vergangenheit haben Bürgerinnen und Bürger zu- die Menschen SPD gewählt

sozial-oekologisch-klar.de SEITE 2 und zu oft den Kompromiss für richtig, die Mitglieder zu bekommen. befragen, ob die SPD weiter in der Großen Koalition bleiben Der Eintritt in die Große Ko- oder sie verlassen soll. Uns eint alition wurde von uns sehr schon lange eine Analyse, wie unterschiedlich bewertet. es zu politischen Fehlentwick- Nina Scheer war klar dagegen. lungen kam. CDU/CSU lehnen Karl Lauterbach war dafür. zu viele notwendige Bedin- Heute sind wir uns einig: die gungen für einen sozialen und Große Koalition verschleppt ökologischen Neuanfang in die Grundsatzentscheidung Deutschland ab, um weiter über zukunftsgewandte, nach- zusammenarbeiten zu kön- haltige Politik in Deutsch- nen. land und für Europa. Selbst wenn die SPD in der Großen Es gibt immer noch eine in Koalition auch Vieles erreicht Teilen sogar zunehmende hat, wiegen Vertrauensverlust Zwei-Klassen-Medizin, Kin- und Hemmnisse schwer. Die der- und Altersarmut, Ren- daraus erwachsende Angst tenunsicherheit, zu große und Orientierungslosigkeit in Vermögens- und Einkom- der Bevölkerung lässt rechte mensunterschiede, Steuerun- Kräfte entstehen, die letztlich gerechtigkeiten und eine in auch unseren Rechtsstaat be- den letzten Jahren steigende drohen. Wir gehen beide da- Mietenbelastung mit Verdrän- von aus, dass die Große Koali- gung der Bürgerinnen und tion nicht in der Lage ist, den Bürger aus ihrer Heimat. Auch anstehenden Herausforderun- die ungerechte Abhängigkeit gen zukünftig gerecht zu wer- des Bildungserfolgs von der den. Wir halten es dennoch sozialen Herkunft der Kinder

SEITE 3 sozial-oekologisch-klar.de konnte nicht beseitigt werden. satz von Pestiziden und durch In der Landwirtschafts-, Er- Monokulturen bedroht ist. Die nährungs- und Umweltpolitik Klimamodelle zeigen, dass schützen wir weder Mensch wir nur noch wenige Jahre noch Natur ausreichend. Die Zeit haben, das 1,5-Grad-Ziel Abhängigkeit von fossilen aus dem Klimaschutzabkom- endlichen Ressourcen, sowohl men von Paris zu erreichen. in der Energieversorgung, aber Deutschland schlägt in Euro- etwa auch in der Textil-, Verpa- pa schärfere Klimaziele vor, ist ckungs- oder Pharmaindustrie aber selbst nicht in der Lage, stellt gesellschaftliche Teilha- die bestehenden zu erreichen: be und Gerechtigkeit von Mor- Der Ausbau der Erneuerbaren gen in Frage - in nie erahntem Energien erfolgt derzeit viel zu Ausmaß. Gleiches gilt für un- zögerlich. Deutschland muss sere Umwelt als menschliche hier politisch und technolo- Lebensgrundlage, wenn sie gisch eine Vorreiterrolle über- zunehmend durch den Ein- nehmen, wie dies einst im

sozial-oekologisch-klar.de SEITE 4 rot-grünen Bündnis begann, Die SPD muss für Lösung, Zu- dann aber unter schwarz-gelb spruch und Heimat stehen. und fortgesetzt durch die Gro- Denn Heimat ist dort, wo ße Koalition gebremst wurde. Grundwerte unumstößlich Letzteres verursachte inzwi- sind. Die Volksparteien ver- schen den Verlust tausender lieren an Zuspruch. Die SPD Arbeitsplätze in Branchen mit muss den vielen Suchenden Zukunft und deren Abwande- wieder ein politisches Zuhau- rung. Das ist eine klimapoli- se anbieten, aus dem sie nicht tisch fatale und für den Wirt- vertrieben werden. schaftsstandort inakzeptable Fehlentwicklung. Dazu muss das Willy Brandt Haus personell und logistisch Unsere Sprache muss klar wieder eine Denkfabrik sein, und unverstellt sein, die in die das große Potential an Zeiten von Individualisierung Wissen und Erfahrung der Mit- zusammenführt und sich glieder in Strategie gießt und Populismus entgegensetzt. Politik formuliert, die der Le- Hart in der Sache, klar in der bensrealität der Menschen be- Sprache und mit Empathie. gegnet und sich fragt: Ist das sozialdemokra- tisch?

Auch die Partei- arbeit und die Zusammen- arbeit mit Bür- gerinnen und Bürgern und

SEITE 5 sozial-oekologisch-klar.de sozialen Bewegungen muss teivorstandes sollten mehr die verändert werden. Dafür soll- Vielfalt an Positionen aus den ten die Vorteile der Digitalisie- Anträgen der Basis zur Diskus- rung stärker genutzt werden. sion stellen, als den Vorschlag Digitale Beteiligungsangebote des Konsenses zu unterbrei- sind heutzutage ein Muss für ten. mehr direkte Mitbestimmung und bessere Vernetzung, um Die SPD ist die einzige Partei, Wissen und Erfahrungen un- die glaubwürdig Sozial- und serer Mitglieder stärker nut- Umweltpolitik zusammen- zen zu können. Die SPD muss bringen kann. Dafür wollen geöffnet werden für gesell- wir mit Euch zusammen schaftliche Prozesse und Dis- arbeiten. Darum bitten wir kussionen die ergebnisoffen Euch in den Landesverbän- ohne einengende Formate den und Unterbezirken um die Unterstützung für unsere wir es erreichen, dass wieder Kandidatur und freuen uns mehr Wissenschaftler, sozial auf die bevorstehenden Ge- Engagierte, Gewerkschaf- spräche. ten und Kirchen, aber auch Kritiker mit anderen neuen Ideen mit uns ins Gespräch kommen. Dazu wollen wir zu- Nina Scheer sammen mit Parteibasis und beratenden Gremien Konzep- te entwickeln. Die Diskussion in der Partei muss breiter und Karl Lauterbach lebhafter geführt werden. Und auch die Leitanträge des Par-

sozial-oekologisch-klar.de SEITE 6 NINA SCHEER Geb. 1971 in ; eine Tochter (geb. 2004). Schulbesuch zuletzt in Bonn, 1991 Abitur. Musikstudium in , Hauptfach Violine, 1996 Künstlerische Abschlussprüfung (heutiges Diplom); Jurastu- dium in Bonn, 2001 Erstes juristisches Staatsexamen; 2008 Poli- tikwissenschaftliche Promotion Dr. rer. pol. in Leipzig.

1993 bis 1996 Violinistin im Folkwang Kammerorchester, 2006 wissenschaftliche MdB-Mitarbeiterin, 2007 bis 2013 Geschäfts- führerin von UnternehmensGrün e. V., Bundesverband der grü- nen Wirtschaft, verschiedene Lehrtätigkeiten, u.a. der Universität Leipzig und der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.

Seit 1987 Mitglied der SPD, seit 2011 Mitglied der Grundwerte- kommission beim SPD-Parteivorstand. 2015 bis März 2019 Mit- glied des Landesvorstands der SPD Schleswig-Holstein (keine erneute Kandidatur), seit 2017 Kreisvorsitzende der SPD Herzog- tum Lauenburg. Seit 2010 Vorstand der Hermann-Scheer-Stif- tung (Ehrenamt).

Seit 2013 Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis 10, Her- zogtum Lauenburg/Stormarn-Süd, Schleswig-Holstein. Seit 2018 Stellv. Vorsitzende des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung.

sozial-oekologisch-klar.de KARL LAUTERBACH Geb. 1963 in Düren, nach dem Abitur Studium der Medizin in Aachen, Texas (USA) und Düsseldorf dort Promotion zum Dr. med. Anschließend folgte das Studium der Epidemiologie und Gesundheitsökonomie (Health Policy and Management) mit erfolgreicher Promotion an der Harvard Universität in Boston (USA). Seit dem Jahre 1996 Adjunct Professor an der Harvard School of Public Health in Boston (USA).

Im Anschluss ab dem Jahr 1998 Direktor des Instituts für Ge- sundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE) an der Universität zu Köln - seit November 2005 beurlaubt. Im 2003 Mitglied der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finan- zierung der Sozialen Sicherungssysteme (sog. Rürup-Kommis-

2004 Mitglied der Arbeitsgruppe Bürgerversicherung des Partei- vorstandes der SPD. Neben politischer Tätigkeit auch Autor zahl- reicher wissenschaftlicher Bücher u.a. „Der Zweiklassen Staat“, „gesund im kranken System“ und „die Krebsindustrie“ in denen es immer um die soziale Frage im Gesundheitswesen ging.

Im November 2005 erstmaliger Einzug in den Deutschen Bun- destag. Von 2009-2013 gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und seit 2013 Stellvertretender Vorsit- zender der SPD-Bundestagsfraktion für die Bereiche Gesundheit, Petition, Wissenschaft, Bildung und Forschung.

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