Amtsberichte 2020 des Gemeinderates

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Münsterlingen

Wir freuen uns, Ihnen mit den vorliegenden Amtsberichten einen interessanten Überblick über die Arbeit des Gemeinde- rats zu geben. Lassen Sie sich von der Vielfalt unserer Aufgaben überraschen. Und wenn am Schluss noch Fragen offen bleiben, dürfen Sie uns gerne kontaktieren. Aus Kosten- und Logistikgründen wird pro Haushalt ein Exemplar der Amtsberichte verschickt. Wünschen Sie ein weiteres Exemplar, stellen wir Ihnen dieses auf Anfrage gerne zu. Die Amtsberichte werden von den jeweiligen Ressortleitern selbstständig verfasst. Wurden Aufgabengebiete durch ein an- deres Behördenmitglied bearbeitet, sind diese im Bericht entsprechend gekennzeichnet. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Durchblättern, Lesen und Studieren unserer Amtsberichte!

I. Gemeindepräsidium, Allgemeine Verwaltung, Finanzen und Werke René Walther, Gemeindepräsident, Landschlacht

Gemeindepräsidium Das zweite Jahr der Legislatur startete vielversprechend. An der Fasnacht in Immenstaad wurde noch kräftig über das Virus aus Asien gelacht und gewitzelt. Ab März blieb dem einen oder ande- ren das Lachen im Hals stecken. Mit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 begann eine Phase mit vielen Unsicherheiten und Herausforderungen. Diese bestanden darin, abzuschätzen, welche Auswirkungen die Ereignisse auf das laufende und kommende Geschäftsjahr haben werden. Zudem beeinflussten die sich immer wieder ändernden Rahmenbedingungen (Schutzmassnahmen) den laufenden Geschäftsbetrieb sowie die Projektarbeiten. Sitzungen und Veranstaltungen mussten geplant, verschoben und umorganisiert werden. Entgegen einzelner Ansichten, dass der Lock- down die Arbeitsbelastung auf der Gemeinde reduziert habe, mussten zusätzliche Aufgaben und Probleme gelöst werden. Dem Gemeinderat war es ein Anliegen, trotz teilweisem Stillstand, die Projekte und Arbeiten weiter voranzutreiben und die Jahresziele umzusetzen. Gerade in Zeiten der Unsicherheit, Einschränkungen und den damit verbundenen möglichen wirtschaftlichen Folgen, ist es eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Hand, Impulse zu setzen.

Spürbar waren für die Gemeinde die gesellschaftlichen Reaktionen auf die Pandemie. Die Menschen waren öfter zu Hause und mussten bzw. konnten ihre Zeit anders nutzen. Die Anzahl Kontakte mit der Gemeinde stiegen, wenn auch nicht physisch. Die überregionale und internationale Mobilität nahm deutlich ab. Das Freizeitverhalten passte sich den Rahmenbedingungen an. So waren beispielsweise die Bootsfahrschulen in der Region völlig ausgebucht und der Occasionsmarkt bei Booten ge- fragt wie schon lange nicht mehr. Die Badeplätze waren über eine längere Periode stärker belegt als sonst. Und bekannter- weise mussten mehr Todesfälle als gewöhnlich verzeichnet werden. Zahlreiche Anlässe und Veranstaltungen in Kultur-, Freizeit- und Gemeindeleben konnten nicht im gewohnten Rahmen durchgeführt werden. Auch uns fehlen die Kontakte mit den Bürgern.

Die Gemeinde hat in den letzten Jahren einiges in Sachen Verwaltungsprozessen und Verwaltungsinfrastruktur unternommen. Das Verwaltungsteam konnte sich deshalb relativ rasch an die neuen, speziellen Bedingungen anpassen und bewies die notwendige Flexibilität. Dennoch wird der Prozess zur Optimierung der Kommunikation mit Hilfe moderner Arbeitsmittel und Arbeitstechniken auch im 2021 eine wichtige Aufgabe sein. Schutzmassnahmen sollen die Arbeit der Verwaltung und der Behörden nicht ausbremsen können.

Auch die noch so guten Kommunikationsmittel können jedoch die Mitarbeiter nicht ersetzen. Deshalb an dieser Stelle einen grossen Dank an unsere Verwaltungsmitarbeiter für die Flexibilität und Bereitschaft, die Schutzkonzepte mitzutragen. Als Gemeindepräsident war ich im vergangenen Jahr vor allem in Sachen Planung, Erhalten der Kommunikationsstränge, Vorantreiben von Projekten, Schlichten von Konflikten und positivem Vorangehen gefragt.

Allgemeine Verwaltung Personell und strukturell war das vergangene Geschäftsjahr grundsätzlich unspektakulär. Es waren insbesondere die durch die Pandemie erzeugten Rahmenbedingungen, welche das Jahr zu einem speziellen Jahr gemacht haben. Dennoch gibt es auch neben dem Dauerthema Corona erwähnenswerte Themen.

Friedhof- und Bestattungswesen Ab dem 1. Januar 2020 liegt die Verantwortung für die Friedhöfe in der Hand der Gemeinde. Zusammen mit den Kirchge- meinden wurde eine Friedhofskommission gegründet. Diese hat ihre Arbeit aufgenommen und viele Fragen und Aufgaben im vergangenen Jahr geklärt und erledigt. Die involvierten Personen (Gemeindeschreiberin und Ressortleiter) leisteten einen speziellen Effort. 3 Finanzen Im Bereich der Finanzen wurden wiederum verschiedene Prozesse analysiert und optimiert. Dies mit dem Ziel, Verwal- tungsprozesse zu vereinfachen und Fehlerquellen zu verringern. Das neu eingeführte Belegscanning und die automatisierte Kreditorenvisierung ermöglichen einen papierlosen Arbeitsprozess beim Bearbeiten der Kreditoren. Rechnungs- und Zah- lungsfreigaben erfolgen durch einen digitalisierten Prozess. In diesen Prozessen abgebildet ist eine entsprechende Kom- petenzregelung für die Kreditorenvisierung.

Im Laufe des Jahres wurden Vorbereitungsarbeiten für das neue Lohnprogramm getroffen, welches ab 1. Januar 2021 um- gesetzt wird. Durch die Kooperation von Abraxas mit Abacus gelang es, die Lohnapplikation in die bestehende Finanzsoft- ware zu integrieren und somit auch die Lohnverwaltung zu vereinfachen und zu verbessern.

Schon seit längerem macht sich der Gemeinderat Gedanken über eine verbesserte Struktur der Gemeinderechnung in Bezug auf die Eigenwirtschaftsbetriebe (Werke). Das Projekt Hafen verstärkte die Diskussionen. Heute sind die Eigenwirtschafts- betriebe mit dem Steuerhaushalt verflochten. Dies ist bezüglich Kennzahlen und Übersichtlichkeit nicht optimal. Es ist mit- telfristig das Ziel, die beiden Bereiche in der Darstellung zu trennen. Auch die Finanzen des neuen Hafens sollen strukturell nicht in die Rechnung des Steuerhaushaltes integriert werden. Verschiedene Möglichkeiten wurden geprüft und Ende Jahr der Auftrag für die Erstellung eines Umsetzungskonzeptes erteilt.

Der Budget- und Rechnungsprozess wird laufend optimiert. Um die Datengrundlagen im Bereich der Investitionsrechnung und Anlagenbuchhaltung zu verbessern, wurden diese inhaltlich überarbeitet und optimiert. Dadurch werden die Entschei- dungsprozesse bezüglich Investitionen und Abschreibungen weiter verbessert.

Der Kindertreff Münsterlingen wurde von der Schulgemeinde und der Politischen Gemeinde initiiert und gründet auf ent- sprechenden Leistungsvereinbarungen. Beide Behörden haben daher ein Interesse an der nachhaltigen finanziellen Führung des Vereins. Der Kindertreff ist gewachsen und hat sich zu einem kleinen Betrieb entwickelt. Der Vorstand und die Ge- meinde haben daher den Bereich Finanzen überprüft und beschlossen, diesen neu zu organisieren. Neu führt die Leitung des Kindertreffs die Betriebsbuchhaltung und die Abteilung Finanzen der Gemeinde die Finanzbuchhaltung. Zentrales In- strument in diesem Prozess ist eine neu angeschaffte Software, welche die Prozesse der beiden Bereiche automatisiert und vereinfacht.

Werke Administration Werke – Zählerfernauslesung Die Zählerfernauslesung hat sich in den letzten Jahren etabliert. Auch in diesem Bereich entwickelt sich die Technik weiter und die Prozesse können optimiert werden. Im vergangenen Jahr wurde der Prozess zur Auswechslung von Zählern (System- integration und Datenmigration) automatisiert und verbessert. So können bei der Auswechslung von Zählern Zeit einge- spart und Fehlerquellen reduziert werden. Das Projekt lief unter der Führung der Leitung Finanzen.

Werkreglemente Der Gemeinderat sah in der Strategieplanung die Überarbeitung der Werkreglemente für das Wasser- und Gaswerk vor. Die bestehenden Reglemente sind schon mehr als 20 Jahre alt und decken die aktuellen technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen nicht mehr ab. Dazu wurde im Frühjahr unter der Leitung des Gemeindepräsidenten ein Projekt ge- startet. Wegen der Corona-Krise mussten die Projektbesprechungen per Videokonferenz erfolgen. Die Regelwerke sind inhaltlich erarbeitet und werden zu Beginn des neuen Geschäftsjahres redaktionell bereinigt. Zur Abstimmung werden die Reglemente voraussichtlich im 2021 den Stimmbürgern vorgelegt.

Richtlinie Werkkommission Im Zuge des Wechsels des EW-Betreibers gab es auch Änderungen in den Organisationstrukturen der Werkkommission. Daher wurde die Richtlinie (Organisationsreglement) für die Werkkommission aktualisiert und vom Gemeinderat in Kraft gesetzt.

Zielsetzung Tarife Werke Grundsätzlich ist die Zielsetzung bei den Tarifen der Werke das Austarieren des Eigenkapitals. Die Tarife sind so berechnet, dass das Eigenkapital des Gaswerkes, des EW-Netzbetriebs und des Abwasserwerkes auf ein übliches Mass reduziert und die Eigenkapitalien im Wasser und dem EW-Energiehandel erhöht werden. Dies erfolgt in langsamen Schritten über die nächsten fünf Jahre.

Gas Im Bereich der Gasversorgung stehen seit längerem Veränderungen bezüglich der Gasmarktliberalisierung an. Netz und Energie müssen bezüglich Kalkulation und Abrechnung getrennt werden. Gewisse Kunden erhalten die Möglichkeit, das Gas am freien Markt einzukaufen. Die veränderten Rahmenbedingungen machen die Preise sehr volatil. Daher hat der 4 Gemeinderat beschlossen, die Tarife vierteljährlich zu prüfen und entsprechend dem Markt anzupassen. Zum Jahresende wurde die Thematik Grosskunden im Zweckverband genauer beleuchtet. Zu Beginn des Jahres 2021 müssen die Vertrags- verhältnisse mit diesen geklärt und neu geregelt werden.

Elektrizitätswerk Der Entscheid, den EW-Betreiber zu wechseln, löste ein entsprechendes Projekt aus. In der zweiten Jahreshälfte wurde die Übergabe in einem Projekt vorbereitet. Schnittstellen mussten definiert und geklärt, Daten und Informationen übertragen werden. Der Prozess wurde durch den Gemeindepräsidenten und die Leitung Finanzen begleitet.

Im Hinblick auf den Wechsel wurden auch die Kalkulationsgrundlagen für die Tarife überprüft. Insbesondere wurden die Grundlagen der Finanz- und Betriebsbuchhaltung abgeglichen. Dies hat dazu geführt, dass die Tarife im Netzbereich leicht gesunken und im Energiehandel leicht gestiegen sind. In der Summe ergab sich eine marginale Reduktion.

Wasser Anfang des Jahres gab der Wasserzweckverband Region bekannt, dass der Wasserpreis infolge der an- stehenden Sanierung des Seewasserwerkes von 0.56 CHF auf 1 CHF je Kubikmeter erhöht werden müsse. Die Werk- kommission bzw. der Gemeinderat haben dies so in die Tarifberechnung einfliessen lassen. Eine Bezirksgemeinde hat beim Preisüberwacher Beschwerde eingereicht. Die Preiserhöhung ist zurzeit sistiert. Die Tarife des Wasserwerks Münster- lingen werden daher nicht erhöht.

Abwasser Die Erweiterung und der Umbau der Abwasserreinigungsanlage konnten abgeschlossen werden. Somit ist die Anlage auf dem neusten Stand. Die Gemeinden im Zweckverbandsgebiet erneuern zurzeit ihre Generelle Entwässerungsplanung (GEP). Die Grundlagen und Ergebnisse konnten Ende Jahr zur Kenntnis genommen werden. Im Frühjahr 2021 wird das Projekt abgeschlossen sein. Dann liegen den Gemeinden umfangreiche Grundlagen für die Unterhaltsplanung der nächsten Jahre vor.

II. Kultur und Freizeit Dario Zimmermann, Gemeinderat, Scherzingen

Generelle Situation Corona Aufgrund der aktuellen Situation rund um das Coronavirus leidet natürlich auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben stark. Der Gemeinderat hat im Jahr 2020 punktuell Vereine unterstützt, die wegen der Corona-Massnahmen Mehrausgaben oder Mindereinnahmen hatten. Es ist dem Gemeinderat ein Anliegen, dass das gesellschaftliche Leben nach der Pandemie schnellstmög- lich wieder in Gang kommt und die Gemeinde dabei als unterstützende Stelle agiert. Es ist zu hoffen, dass wir alle wieder unseren geliebten Hobbys nachgehen können, in den Vereinen unserer Ge- meinde wieder reger Betrieb herrscht und bald wieder an einem Anlass der Gemeinde zusammen angestossen werden kann. Der Gemeinderat hat mit den beiden Geschenk-Aktionen am 1. August und über die Festtage eine alternative Möglichkeit geschaffen, um sich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die Zusammenar- beit zu bedanken. Diese beiden Aktionen sollen die gesellschaftlichen Anlässe jedoch keinesfalls ersetzen und sobald Anlässe im gewohnten Rahmen wieder möglich sein werden, wird die Gemeinde Münsterlingen auch gerne wieder zum persönlichen Treffen und zu gesellschaftlichen Anlässen einladen.

Neujahrsempfang und Neuzuzügerapéro, 12. Januar 2020 Am Sonntag, 12. Januar 2020, als die Corona-Pandemie für uns noch in weiter Ferne und unrealistisch erschien, fand in der Bächlihalle in Scherzingen der Neujahrsapéro der Gemeinde Münsterlingen statt. Nach einer musikalischen Begrüs- sung durch die Musikgesellschaft Scherzingen wandte sich Gemeinderat Dario Zimmermann an die Anwesenden und wünschte allen viele schöne Augenblicke, Erfolg und Gesundheit im neuen Jahr 2020. In seinem Neujahrsgruss lobte er die Rolle des neuen Jahres in der Gesellschaft als Moment der Selbstreflexion und der Distanz zum Alltag und wünschte sich auch unter dem Jahr mehr solche Momente. Dann wurde es nochmals musikalisch, die Musikgesellschaft sorgte mit ihrem Neujahrskonzert für kunstvolle Töne. Nach einer Pause und der Möglichkeit zur Verpflegung am reichhaltigen Kuchenbuffet, dankenswerterweise organisiert durch den gemeinnützigen Frauenverein Münsterlingen, wurde in den zweiten Teil des Nachmittags mit dem sehr spannenden Vortrag von Para-Cycling Athletin Sandra Stöckli gestartet. Stöckli legte auf sehr eindrückliche Weise ihren Trainingsalltag und -aufwand, die Grösse ihres Teams und die Wahrnehmung ihres Sports in der Gesellschaft dar. Auch die Möglichkeit zum Fragenstellen wurde von den Besucherinnen und Besuchern rege genutzt und natürlich durfte auch ein Autogramm der paralympischen Athletin nicht fehlen. 5 Sanierung und Erweiterung Fussballplatz Hafenfeld (Gemeindepräsident) Das Projekt Sanierung und Erweiterung Fussballplatz Hafenfeld konnte wie geplant abgewickelt werden. Die Arbeiten verzögerten sich im Som- mer aufgrund der Witterung etwas, dennoch konnte am Ende der Ter- minplan eingehalten und der Platz am 18.09.2021 eingeweiht und dem Spielbetrieb übergeben werden. Die Abschlusssitzung des Projekt- teams hat stattgefunden und das Projektteam wurde aufgelöst. Zurzeit wird die Schlussabrechnung erstellt. Aufgrund dieser können die Sport- Toto- und Fussballclubbeiträge abgerechnet werden. Der Projektkredit wurde nicht ganz ausgeschöpft. Somit konnten auch die finanziellen Zie- le erreicht werden. Die Genehmigung der Kreditabrechnung ist an der Gemeindeversammlung vom November 2021 vorgesehen.

Nutzungsvereinbarung FC Münsterlingen Mit dem Abschluss der Sanierung und Erweiterung des Fussballplatzes Hafenfeld wurde eine Leistungs- und Nutzungs- vereinbarung zwischen der Gemeinde Münsterlingen und dem FC Münsterlingen erarbeitet, welche die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten in Bezug auf die Nutzung und den Unterhalt der Sportanlage Hafenfeld regelt. Bis anhin bestand das Verhältnis ohne vertragliche Grundlage, was dazu führte, dass der Unterhaltsbeitrag, welchen die Gemeinde dem FC Münsterlingen bezahlte, von Jahr zu Jahr variierte, was beidseitig zu einer erschwerten Planung führte. Als Kernelement dient eine neu geschaffene Sportplatzkommission, die dem Gemeinderat Münsterlingen empfehlend zur Seite steht. Die Sportplatzkommission setzt sich mit Erich Brunner und Stefan Egger, sowie Andreas Sigrist und Philipp Egli aus je zwei Gemeindevertretern und zwei Vertretern des Fussballclubs zusammen.

Durch die Leistungs- und Nutzungsvereinbarung tritt der FC Münsterlingen neu als Mieter der Sportanlage Hafenfeld auf. Die dafür verwendeten Mittel aus der Sportförderung (20ʼ000 – 30ʼ000 CHF) und die Miete des FC Münsterlingen (5ʼ000 – 10ʼ000 CHF) werden von der Sportplatzkommission an den Gemeinderat zur Beitragssprechung vorgeschlagen. Durch die neu geschaffene Sportplatzkommission soll die Gemeinde Münsterlingen besser in die Unterhaltsplanung miteingebunden und der Austausch zwischen der Gemeinde und dem Fussballclub intensiviert werden. Die volle Kostentransparenz liegt dabei bei der Gemeinde, da die Unterhaltskosten neu über die Gemeinde abgerechnet werden. Werden der budgetierte Unterhaltsbeitrag und die Miete des FC Münsterlingen in einem Jahr nicht vollumfänglich für den Unterhalt genutzt, fliessen diese auf ein Bilanzkonto, welches für grössere, unregelmässige oder ungeplante Unterhaltsarbeiten genutzt werden kann.

Die Leistungs- und Nutzungsvereinbarung deckt sich mit der bisherigen Arbeitsweise der Gemeinde Münsterlingen. So wird der Unterhalt von anderen Infrastrukturen wie den Friedhöfen und dem Bojenfeld mit ähnlichen Modellen gelöst. Als Vorbereitung auf die Erstellung der Leistungs- und Nutzungsvereinbarung wurde zudem eine Situationsanalyse erstellt, wie der Unterhalt von Fussballanlagen in anderen Gemeinden geregelt wird. Die Analyse zeigte auf, dass die Thematik in anderen Gemeinden (z.B. Tägerwilen und Neukirch) vergleichbar gehandhabt wird. Andere Gemeinden (z.B. Berg und Eschlikon) bezahlen jährlich einen Pauschalbetrag an den Fussballclub, wobei dies den Nachteil hat, dass nur erschwert eine volle Kostentransparenz über den Unterhalt hergestellt werden kann.

Bootsstationierung 2020 – Hafen (Gemeindepräsident) Seit dem Herbst 2017 arbeitet der Gemeinderat an einer Vorlage für den Bau eines neuen Hafens. Eine Arbeitsgruppe mit Fachplanern erarbeitete eine Machbarkeitsstudie bzw. ein Vorprojekt. Dieses diente als Grundlage für eine erste öffentliche Information am 3. September 2019. Aufgrund der Rückmeldungen erarbeiteten das Projektteam und der Gemeinderat eine Abstimmungsvorlage für den Kredit eines Hafenneubaus. Ursprünglich war die Urnenabstimmung darüber im Mai geplant. Aufgrund der Pandemie wurde die Abstimmung auf den 27. September 2020 angesetzt.

Die Stimmbürger stimmten mit 53,5% bei einer ungewöhnlich hohen Stimmbeteiligung von über 60% zu. Damit fand ein bald 30 Jahre dauerndes Thema einen positiven Zwischenentscheid. Der Gemeinderat bereitet nun den aktuellen Projekt- start vor. Im Frühjahr 2021 sollen die Grundlagen (Konzession, Gestaltungskonzept und Honorarausschreibung) vorliegen, so dass die Arbeiten ausgeschrieben werden können. Gegen das Konzessionsgesuch sind zwei Einsprachen von Privaten eingegangen. Je nach Verfahrensablauf ist der Baustart ab Herbst 2021 denkbar.

Neuorganisation Tourismus DMO Mit dem DMO-Projekt (Destinationsmanagement-Organisation) von Tourismus ist der Verein Kreuzlingen Tourismus per Januar 2021 aufgelöst und die Geschäftsstelle als regionale Infostelle in Thurgau Tourismus integriert worden. Im Zuge dieser Umstrukturierung hat der Gemeinderat eine entsprechende Leistungsvereinbarung mit Thurgau Tourismus zur Un- terstützung der regionalen Infostellen in Kreuzlingen zugestimmt. Da die Gemeinde Münsterlingen bisher Mitglied von Kreuzlingen Tourismus war, besteht für die Gemeinde Münsterlingen aufgrund der Umstrukturierung nur ein geringfügiger Mehraufwand von 35 CHF. 6 Zurzeit ist noch offen, in welchem Rahmen die Zusammenarbeit zwischen der Sonnenecke Bodensee und Thurgau Tou- rismus geschieht. Grundsätzlich möchte die Sonnenecke als alleinstehende Marke bestehen bleiben und sich in die DMO- Organisation eingliedern. Wie dies im Detail jedoch aussieht, ist noch unklar. Gespräche dazu sind zwischen der Sonnen- ecke Bodensee und Thurgau Tourismus im Gange. Der Gemeinderat Münsterlingen erachtet die Sonnenecke Bodensee als geeignetes Mittel um den lokalen Tourismus zu unterstützen, daher befürwortet auch er das Weiterbestehen der Son- nenecke Bodensee als eigenständige Marke.

Beziehungen über den See / Seegfrörni-Jubiläum Bekanntlich pflegt die Gemeinde Partnerschaften zu den Gemeinden Hagnau, Stetten und Immenstaad (zusammen mit Güttingen und ). Ein Treffen unter den Bürgermeistern bzw. Gemeindepräsidenten zur Besprechung möglicher Akti- onen zur Förderung und Vertiefung der Partnerschaften war im 2020 geplant. Drei Terminfindungsrunden haben zu keinem Ergebnis geführt. Die Pandemie machte ein Treffen unmöglich. Dies soll im 2021, wenn möglich, nachgeholt werden.

Bereits in zwei Jahren jährt sich das historische Ereignis der Seegfrörni zum sechzigsten Mal. Dieses Ereignis und die aus der Seegfrörni entstandenen Beziehungen über den See sollen hinsichtlich des Jubiläums wieder vermehrt zur Sprache gebracht und gepflegt werden. So wäre für den Neujahrsapéro im Jahr 2021 das Prinzenpaar der Immenstaader Hen- nenschlitter eingeladen gewesen, um über die Fasnachtskultur zu berichten. Dieser Einladung kann dann hoffentlich im nächsten Jahr nachgegangen werden, wenn grenzüberschreitende Reisen und gesellige Veranstaltungen hoffentlich wieder unbedenklich durchgeführt werden können. Entsprechende weitere Aktionen sind noch in Planung.

Unterstützungsprojekt im Inland Im Jahr 2020 hat die Gemeinde Münsterlingen ein Hilfsprojekt im Rahmen einer Wiederinstandsetzung einer Trockenmauer in Soazza, Misox GR, unterstützt. Das Unterstützungsprojekt wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Umwelteinsatz re- alisiert. Die Stiftung Umwelteinsatz baut und renoviert Trockenmauern in Regionen, in denen dies ansonsten aus Kosten- gründen nicht möglich wäre. Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Münsterlingen konnte für die Fondazione Paesaggio Mont Grand in Soazza GR eine Trockenmauer saniert werden. Zehn Freiwillige bauten unter Anleitung eines Baustellenleiters der Stiftung Umwelteinsatz eine Woche lang an der Trockenmauer und sanierten insgesamt 12 m2 Stütz- mauer. Die Gemeinde Münsterlingen möchte die Unterstützung auch im Jahr 2021 aufrechterhalten, wofür ein Betrag über 5ʼ000 CHF vorgesehen ist.

Vereinsumfrage Im Zuge der Präsidentenkonferenz wurde im vergangenen Jahr eine kleine Umfrage unter den Münsterlingern Vereinen durchgeführt, wie sie ihr Verhältnis zur Gemeinde sehen und wo die vereinsspezifischen Probleme liegen. Die Zusammen- arbeit beschrieben alle Vereine als gut bis sehr gut. Ein Problem, mit welchem viele Vereine konfrontiert sind, ist das Ge- winnen von neuen Mitgliedern bzw. das Halten der bisherigen Mitglieder, da Vereine aufgrund des gesellschaftlichen Wandels nur noch als eine Option unter vielen angesehen werden. Der Gemeinderat ist weiterhin bestrebt, das Vereinsleben zu un- terstützen und diesem Trend, wo dies möglich ist, entgegenzuwirken.

III. Öffentliche Sicherheit Jürgen Häberli, Vize-Gemeindepräsident, Landschlacht

Feuerschutz Im Berichtsjahr hat die Feuerschutzkommission eine Sitzung abgehalten. Der Übungsplan 2021 der Feuerwehr wurde verabschiedet. Neuanschaffungen, Materialunterhalt, Wartung der Geräte und Fahrzeuge, sowie das Budget 2021 wurden besprochen bzw. genehmigt. Abschliessend wurden die Dokumente zusammen mit dem Vorschlag zur Beförderung von Angehörigen der Feuerwehr (AdF) dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht. Der Gemeinderat folgte allen Anträgen der Feuer- schutzkommission.

Einsätze der Feuerwehr (Auszug) Die Übungen der Feuerwehr Münsterlingen mussten infolge der Corona-Pandemie auf ein absolutes Minimum beschränkt werden. Am Freitag, 28. August 2020 wurde die jährliche Einsatzübung auf Wunsch des Sicherheitsbeauftragten der Spital Thurgau AG in der Psychiatrischen Klinik ausgeführt. Ziel war es, die durch ihn und externe Stellen erarbeiteten Sicher- heitskonzepte nach dem grossen Umbau eines Hauses auf ihre Umsetzbarkeit und Wirksamkeit zu überprüfen. Die Zu- sammenarbeit unserer Feuerwehr mit den Mitarbeitern der Spital Thurgau wurde durch den Bezirksexperten sowie den Sicherheitsbeauftragten als sehr gut bezeichnet. 7 Im 2020 wurden 23 Übungen und 2 Rekrutenübungen durchgeführt. Verschiedene Angehörige der Feuerwehr (AdF) absolvierten 11 Tage an kantonalen Kursen. Das Fachwissen wurde damit vertieft und Neues er- lernt. Ein besonderes Augenmerk setzten die Offiziere auf die vom Kom- mandanten Daniel Rüesch vorgegebenen, sowie ihren eigenen Angaben zufolge gemachten Übungsziele.

Durch die kantonale Notrufzentrale (112, 117, 118, 144) wurden 22 Einsät- ze (Vorjahr 24) für die Feuerwehr Münsterlingen ausgelöst, welche 417 Einsatzstunden generierten (Vorjahr 425). Es wurde zu 2 Brandeinsätzen (Vorjahr 4), 3 Wassereinsätzen (Vorjahr 0), sowie 1 Handtaster und 13 Alarmierungen durch eine Brandmeldeanlage (Vorjahr 12) ausgerückt. 2 Einsätze erfolgten unter dem Stichwort «verschiedene Hilfeleistungen». Bei einem Einsatz musste ausgelaufenes Benzin auf der Strasse mittels Streugut gebunden werden. In einem anderen Einsatz wurde gemeinsam mit der Kantonspolizei eine Personenbergung durchgeführt.

Beförderungen Das Feuerwehrkommando beantragte der Feuerschutzkommission die Beförderung von Florian Sandrini zum Leutnant per 1. Januar 2021.

Leistungsvereinbarung mit dem Feuerwehrzweckverband Altnau-Güttingen In den vergangenen Jahren wurde die Rekrutierung für neue Angehörige der Feuerwehr (AdF) Münsterlingen zusehends schwieriger. Trotz intensiven Bemühungen mit öffentlichen Übungen, Informationsabenden und persönlicher Kontaktauf- nahme sank der Soll-Bestand der Mannschaft sukzessive. Gründe waren unter anderem der Wegzug aus der Gemeinde und die altersbedingte Beendigung der Feuerwehrpflicht.

Mit Blick auf die unmittelbare Nachbarschaft wurde durch Münsterlingen das Gespräch mit den Verantwortlichen des Feu- erwehrzweckverbands Altnau-Güttingen gesucht. Gemeinsam prüften wir die jeweilige Verfügbarkeit von Angehörigen der Feuerwehr (AdF) für Ernstfall-Einsätze tagsüber und erarbeiteten verschiedene mögliche Lösungsansätze. Diese wurden von den Kommandanten mit dem jeweiligen Kader und den politischen Vertretern diskutiert und auf ihre Umsetzbarkeit überprüft.

In der Folge verfasste dieses Gremium im Herbst eine Leistungsvereinbarung für die Zusammenarbeit zu Handen des Gemeinderates Münsterlingen, sowie den Delegierten des Zweckverbands Altnau-Güttingen zur Stellungnahme. Deren Genehmigung erfolgte anfangs November. Grundlagen für die Zusammenarbeit bilden neben der Leistungsvereinbarung im Wesentlichen die Reglemente der beiden Feuerwehren, das gültige Feuerschutzgesetz (FSG) des Kantons Thurgau, sowie die dazugehörende Verordnung. Die Feuer- wehren betreiben ab dem 01.01.2021 eine Zusammenarbeit zur Aufrechterhaltung und Gewährleistung des alltäglichen Feuer- wehrbetriebes.

Regionaler Führungsstab Kreuzlingen Ab dem 6. März 2020 beschäftigte das sich ausbreitende Coronavirus auch den Regionalen Führungsstab (RFS) Kreuzlingen. Mehrere Telefonkonferenzen wurden geführt und die Massnahmen von Bund und Kanton mussten im Bezirk Kreuzlingen umgesetzt werden. Am Donnerstag, 14. März 2020, wurde der Kernstab des RFS, welchem der Schreibende angehört, zu einer Lagebeurteilung einberufen. Die Angehörigen des Kernstabes machten aufgrund der tagesaktuellen Lage eine Be- urteilung möglicher Szenarien und deren Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinden der Region. Seitens Bund wurde am 16. März 2020 die ausserordentliche Lage für die ganze Schweiz erklärt. Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhal- tungs- und Freizeitbetriebe wurden geschlossen. Ausgenommen waren Lebensmittelläden und die Gesundheitseinrichtungen. Es wurden Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland eingeführt. Die Einreise aus den vier grossen Nachbarländern war nur noch Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, Personen mit einem Aufenthaltstitel in der Schweiz sowie Personen, die aus beruflichen Gründen in die Schweiz einreisen mussten, erlaubt. Schliesslich durften auch Personen in einer Situation ab- soluter Notwendigkeit einreisen. Auch der Transit- und der Warenverkehr waren weiter erlaubt.

Ab Mitte März wurde der RFS einmal wöchentlich einberufen, um die jeweilige Lage zu beurteilen und Massnahmen zum Wohl der Einwohnerinnen und Einwohner entsprechend den Erkenntnissen zu definieren. Im Laufe der Wochen wurde auf das physische Treffen des RFS verzichtet, um dessen Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten und auf digitale Sitzungen umzustellen. Zu den Sommerferien 2020 hin entschärfte sich die Lage soweit, dass der RFS seine Tätigkeit Schritt für Schritt herunterfahren konnte, um anschliessend sporadisch Informationen auszutauschen.

8 Öffentliche Sicherheit Gemeindehaus Im Frühjahr 2020 wurde mit der Gemeindeschreiberin, den Verantwortlichen der zuständigen Gemeinderatsressorts sowie einem Sicherheitsspezialisten der Kantonspolizei Thurgau eine Begehung in den Räumlichkeiten des Gemeindehauses durchgeführt. Ziel war es, die öffentlichen Zugänge zu den Verwaltungsabteilungen auf deren Sicherheit, respektive den heutigen Anforderungen zum persönlichen Schutz der Mitarbeitenden zu überprüfen. Die Auswertung der Kantonspolizei Thurgau zeigte sehr deutlich auf, dass einige Verwaltungsbereiche aufgrund ihrer mittlerweile erweiterten oder neu ange- botenen Dienstleistungen dringenden, zeitnahen, sicherheitsrelevanten Bedarf an baulichen Massnahmen oder technischer Nachrüstung bedürfen, um auf den nötigen Sicherheitsstandard gebracht zu werden. Nachdem die Stimmberechtigen im Dezember dem Budget 2021 zugestimmt haben, können die nötigen Schritte eingeleitet werden.

IV. Soziales und Gesundheit Andrea Epper, Gemeinderätin, Scherzingen

Jugendkommission Die Jugendkommission hat sich im 2020 zu einer Sitzung getroffen. Um die Bedürfnisse der Jugend- lichen abzuklären, fand eine Umfrage bei allen Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule Altnau statt. Das Ergebnis der Umfrage wurde in der Jugendkommission gewürdigt und diskutiert. Die meisten Sekundarschüler wünschen sich ein Angebot. Die Mehrheit wünscht sich einen Ort, um sich zu treffen, um gemeinsam verschiedenen Aktivitäten nachzugehen, wie z.B. gemeinsames Kochen oder Filme schauen. Aufgrund von Corona wurde die auf den Spätherbst geplante Sitzung auf das Frühjahr 2021 ver- schoben. An dieser Sitzung wird diskutiert, in welcher Form ein Angebot aufgebaut werden soll.

Kindertreff Münsterlingen Der Kindertreff Münsterlingen startete am 1. August 2020 in das 8. Betriebsjahr mit einem neu zusammengesetzten Vorstand. Auch der Kindertreff war dieses Jahr besonders gefordert. Glücklicherweise musste der Kindertreff während des Lock- downs ab dem 16. März 2020 lediglich für einen Tag geschlossen werden. Dennoch verzeichnete der Kindertreff während des Lockdowns im Frühling einen Rückgang der Kinder in allen angebotenen Modulen. Viele Eltern entschieden sich, die Kinder zu Hause zu betreuen. Für diejenigen Eltern, die eine Betreuung benötigten, stand jederzeit ein Betreuungsplatz zur Verfügung. Der Kindertreff konnte mit der Schule vereinbaren, dass alle Kinder der Primarschulgemeinde Münsterlingen durch den Kindertreff betreut wurden. Der Kindertreff wurde von der Schule dafür entschädigt.

Für die Dauer des Lockdowns konnte Kurzarbeit beim Kanton beantragt werden. Durch die Kurzarbeitsentschädigung des Kantons und die Beiträge der Schule für die Betreuung der Kindergarten- und Schulkinder, konnte der Ausfall an Betreu- ungsgeldern abgefedert werden.

Leider kam es im Dezember zu einer erneuten angespannten Situation. Mehrere Betreuungspersonen wurden positiv auf Corona getestet, der Vollbetrieb konnte nicht mehr aufrechterhalten werden. Nachdem weitere Personen im Umfeld des Kindertreffs positiv getestet wurden, entschied der Kantonsarzt, den Kindertreff für mehrere Tage zu schliessen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie entspannt und der Regelbetrieb weiterhin auf- rechterhalten werden kann.

Herzlichen Dank an Maria Garrido und dem gesamten Team für den grossen Einsatz in diesem Jahr, das mit besonderen Herausforderungen konfrontiert war.

Mahlzeitendienst Gemäss dem Gesetz über die Krankenversicherung des Kantons Thurgau sorgen die Politischen Gemeinden für ein Ver- sorgungsangebot für die ambulante Pflege sowie Hilfe und Betreuung zu Hause. Dazu gehört unter anderem ein Angebot im Bereich des Mahlzeitendienstes.

Die Politischen Gemeinden , Kreuzlingen, und Münsterlingen nehmen diese Aufgabe seit dem 1. Juni 2019 gemeinsam wahr. Dafür wurde eine entsprechende Leistungsvereinbarung abgeschlossen.

Claudia Ilg von Lengwil hat die Organisation des Mahlzeitendienst See (MZDS) ab Juni 2019 übernommen. Nach dem Lockdown im Frühling war Claudia Ilg mit der Organisation stark gefordert. Einerseits kamen mehr Anfragen für

9 das Angebot Mahlzeitendienst andererseits waren die freiwilligen Fahrer und Fahrerinnen durch die Corona-Situation ver- unsichert und zogen sich zum Teil vom Fahrdienst zurück. Glücklicherweise erhielt der Mahlzeitendienst vom Zivilschutz und durch den Frauenverein Bottighofen Unterstützung für den Fahrdienst.

Im Mai wurde mit der Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen eine weiterführende Vereinbarung für die Essenszube- reitung abgeschlossen. Die neue Vereinbarung ersetzt diejenige aus dem Jahr 1989. Die Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen bereitet die Mahlzeiten gemäss Bestellung zu und verpackt diese in das durch den MZDS zur Verfügung ge- stellte Geschirr und die Essensboxen.

Nur dank der vielen freiwilligen Fahrer und Fahrerinnen und des Zivilschutzes konnte während der besonderen Situation dieses Jahr die zunehmende Nachfrage bewältigt werden.

Regionale Berufsbeistandsschaft Der öffentlich-rechtliche Verein Regionale Berufsbeistandschaft See (RBB See) übernimmt die Mandatsführung für die Gemeinden , , Münsterlingen, , , Tägerwilen und Wäldi. Die vorgesetzte Be- hörde ist die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde Kreuzlingen.

Die Regionale Berufsbeistandschaft See, befindet sich im 2020 im achten Betriebsjahr. Erfreulicherweise sind die Fallzahlen weiterhin rückläufig allerdings nimmt die Komplexität der Fälle zu, was die Mitarbeitenden herausfordert. Die personelle Situation war erneut geprägt von Veränderungen/Fluktuationen. Es mussten im Lauf des Jahres Stellen in der Sachbear- beitung und bei den Berufsbeiständen besetzt werden.

Im kommenden Jahr wird der Vorstand nach nun 8 Jahren Aufbauarbeit die Organisationsstruktur überprüfen und die da- raus resultierenden Ergebnisse analysieren und entsprechende Massnahmen einleiten.

Fallzahlen per 31. Dezember 2020:

Gemeinde 2016 2017 2018 2019 2020 Münsterlingen 42 46 45 42 35 Total RBB 112 113 108 105 98 (alle Gemeinden)

Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen (GAZK) Die Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen wurde 1968 als unabhängige, nicht gewinnorientierte Genossenschaft, mit dem Ziel, Wohnmöglichkeiten, Dienstleistungen und vielfältige Angebote für ältere Menschen aus Stadt und Region zu schaffen, gegründet. Seit Februar 2018 ist der zweite Standort der Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen in Bottighofen in Betrieb. An beiden Standorten werden die verschiedenen Wohnformen mit ihren Angeboten von gut 270 älteren Men- schen genutzt. In der Region ist die Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen mit rund 300 Mitarbeitenden eine bedeu- tende Arbeitgeberin.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Personenverkehr an den beiden Standorten Kreuzlingen und Bottighofen mini- miert und eingeschränkt werden. Während der beiden Wellen im Frühling und Herbst/Winter war die Zahl der Krankheits- fälle bei den Bewohnerinnen und Bewohnern glücklicherweise auf tiefem Niveau stabil. Bleibt zu hoffen, dass die Situation im neuen Jahr ebenfalls stabil bleibt.

Anlässe, welche durch das Alterszentrum Kreuzlingen ausgerichtet werden (z.B. Traditionsanlässe, Bankette und Veran- staltungen) mussten in diesem Jahr abgesagt werden, was Umsatzeinbussen zur Folge hatte.

Die Planung für das Projekt Ersatzbau Siedlung-Haus C konnte bis Ende Jahr abgeschlossen werden. Die Baubewilligung wurde im Dezember erteilt. Ziel des Neubaus ist es, günstige Wohnungen mit den Dienstleistungen eines betreuten Woh- nens anbieten zu können. Mit dem Ersatzbau entstehen 63 Alterswohnungen sowie Räumlichkeiten für die Verwaltung. Der Entscheid über den Baustart wird von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängig gemacht.

Spitex Region Kreuzlingen / Spitex am See (ambulante Pflege) Die Spitex Region Kreuzlingen ist seit 2017 für die Dienstleistungen der ambulanten Pflege in der Stadt Kreuzlingen sowie in den Politischen Gemeinden Altnau, Berlingen, Bottighofen, Ermatingen, Gottlieben, Güttingen, , Lengwil, Münsterlingen, Salenstein und Tägerwilen zuständig. Eine Leistungsvereinbarung stellt die Basisversorgung für alle Ein- wohnerinnen und Einwohner im Einzugsgebiet sicher. 10 Ab dem 1. Januar 2020 wurden die Pflegebeiträge des Bundes um 3,6 % gekürzt. Diese Kürzung bedeutet für die Spitex jährlich Einnahmeausfälle von rund CHF 100ʼ000.00. Die fehlenden Mittel müssen von der Restfinanzierung, also von den Gemeinden und dem Kanton getragen werden.

Im Februar, an der ausserordentlichen Mitgliederversammlung, stellte sich die neue Geschäftsleiterin Christa Salathé vor. Sie übernimmt die Geschäftsleitung von Doris Egli, welche über 20 Jahre als Leiterin der Spitex gewirkt hatte.

Ausserdem wurde dem Antrag grossmehrheitlich zugestimmt, die Leistungen künftig nach einem neuen Abrechnungsmodus abzurechnen. Ab dem 1. Januar 2020 werden die effektiv erbrachten Leistungen den Gemeinden in Rechnung gestellt werden und nicht mehr nach Anzahl Einwohner pro Gemeinde.

Nachbarschaftshilfe See (NBHS) Die Mitglieder des Vereins Spitex am See gaben dem Vorstand an der Delegiertenversammlung im Jahr 2018 den Auftrag, in einem zweijährigen Pilotprojekt eine organisierte Nachbarschaftshilfe aufzubauen. Diese Idee entstand, weil die Mitglieder des Vereins Spitex am See seit dem 31. Dezember 2017 von keinen günstigeren Tarifen für hauswirtschaftlichen Leistungen, welche von der Spitex Region Kreuzlingen ausgeführt werden, profitierten.

An der Mitgliederversammlung, welche am 24. September 2020 im Martinshaus in Altnau stattfand, haben die Mitglieder mit Annahme der Vereinsstatuten NBHS entschieden, dass die Nachbarschaftshilfe in Zukunft ein festes Angebot werden soll und der Name Nachbarschaftshilfe See den des Vereins Spitex am See ablöst. An der Versammlung wurde der Vor- stand neu gewählt. Der Vorstand setzt sich zusammen aus den Gemeinderätinnen der Ressorts Soziales und Gesundheit der angeschlossenen Gemeinden.

Das Pilotprojekt durfte auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Es fanden in allen angeschlossenen Gemeinden (Altnau, Bottighofen, Güttingen, Langrickenbach, Lengwil und Münsterlingen) Informationsveranstaltungen statt, um das Angebot bekannt zu machen. Ausserdem stellte Esther Jucker (Leiterin Geschäftsstelle) das Projekt in verschiedenen Organisationen vor, wie z.B. beim Seniorenessen in Bottighofen.

Während des Lockdowns im März wurden Esther Jucker und die NBHS stark gefordert. Es galt rasch Helfer und Helferinnen zu suchen und an Menschen, die bei der Beschaffung der täglichen Versorgung Hilfe benötigten, zu vermitteln. Die NBHS entschied anlässlich der ausserordentlichen Situation unkompliziert auch ohne Mitgliedschaft Unterstützung zu bieten.

Die erfahrene Solidarität war überwältigend. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die ihre Hilfe in dieser ausserordentlichen Situation angeboten haben. Für das kommende Jahr ist das Ziel des Vorstandes, das Angebot noch bekannter zu machen, damit es sich in der Region etabliert.

Wohnbaugenossenschaft Manau (Gemeindepräsident) Die Wohnbaugenossenschaft Manau bietet seit etwas mehr als 25 Jahren genossenschaftlichen und vergünstigen Wohn- raum an. Die Gemeinde war durch die Gewährung eines Darlehens und einer Bürgschaft sowie einer Beteiligung Geburts- helferin des Projektes. In den letzten Jahren entwickelte sich die finanzielle Lage gut und die Bürgschaft konnte aufgehoben und das Darlehen an die Gemeinde zurückbezahlt werden. Der Gemeinderat ist mit zwei Personen im Vorstand vertreten. Die Wohnungen sind nach wie vor gefragt. Im vergangenen Jahr beschäftigten den Vorstand Fragen des Unterhalts. Zurzeit wird ein Unterhaltskonzept erarbeitet.

Wohnbaugenossenschaft Teupelacker (Gemeindepräsident) Im Rahmen des Generationenkonzeptes hat sich der Bedarf nach weiteren günstigen Wohnformen ergeben. Der Gemeinde- rat hat ein entsprechendes Projekt entwickelt und im März 2020 den Stimmbürgern unterbreitet. Einerseits durften die Stimmbürger über den Baurechtsvertrag, anderseits über die Eigenkapitalbeteiligung entscheiden. Beides wurde deutlich angenommen. Die Wohnbaugenossenschaft Teupelacker hat daraufhin die weiteren Arbeiten an die Hand genommen. Bis Ende September wurden alle vertraglichen Grundlagen gelegt. Die Baukommission erarbeitet nun mit den Architekten das Bauprojekt. Baustart ist bis Ende 2021 geplant. Geleitet wird das Projekt durch den Gemeindepräsidenten. Die Gemeinde- räte Andrea Epper und Michael Urech sowie die Leitung Finanzen arbeiten in der Baukommission mit.

Kompetenzzentrum Soziale Dienste See (KSDS) (Gemeindepräsident) Die gesetzliche Sozialhilfe stellt die Gemeinde Münsterlingen zusammen mit den Gemeinden Bottighofen, Güttingen, Kesswil und Langrickenbach sicher. Trägerschaft ist ein Verein, der durch den Gemeindepräsidenten geleitet wird. Es besteht eine gemeinsame Sozialhilfebehörde, welche durch Sandra Stalder präsidiert wird. Der Sitz des Vereins ist in Münsterlingen. Das Geschäftsjahr verlief im geplanten Rahmen. Bei Kosten von rund CHF 280’000 wird ein Einzugsgebiet von 10’000 Ein- wohner bedient. Die Gemeinde Münsterlingen hat sich mit CHF 98’000 an den Kosten zu beteiligen. Sozialhilfeleistungen sind im Kanton Thurgau vom Klienten geschuldet. Ändern sich die wirtschaftlichen Verhältnisse, können Leistungen vom 11 Gemeinwesen zurückgefordert werden. Im KSDS erfolgt die Bewirtschaftung der Rückerstattungen mit Hilfe entsprechender Prozesse. Die Fallzahlen entsprechen nicht dem Arbeitsaufwand. Der Aufwand im Bereich der Rückerstattungen ist um rund 60 % tiefer als in den anderen Bereichen. Trotzdem ist dieser Aufgabenbe- reich für das Gemeinwesen von einer gewissen Bedeutung.

V. Raumplanung und Verkehr Michael Urech, Gemeinderat, Landschlacht

Fussgängerüberführung Haltestelle Spital (Gemeindepräsident) Das Vorprojekt für die neue Fussverbindung von der Bahnhaltestelle Spital zum Kantonsspital wurde Anfang des Jahres abgeschlossen. Seither laufen Vorabklärungen beim Kanton bezüglich den Kostenteilern. Das Projekt dürfte im Laufe des ersten Halbjahres 2021 weiterbearbeitet werden. Eine Umsetzung ist im Jahr 2022 zu erwarten.

Gestaltungskonzept Seestrasse Scherzingen (Gemeindepräsident) Das Tiefbauamt des Kantons Thurgau entwickelt zurzeit ein Gestaltungskonzept für die Seestrasse Scherzingen. Im Anschluss an den Kreiselbau und die Werkleitungssanierungen soll der Strassen- körper erneuert werden. Dafür ist das Tiefbauamt zuständig. Bei der Erarbeitung eines ersten groben Konzeptes wirkte die Gemeinde mit. Im Verlaufe des Jahres geriet das Projekt pandemiebedingt ins Stocken. Die Arbeiten sollen demnächst wieder aufgenommen werden.

Kreisel Scheidweg (Gemeindepräsident) Mit der Fertigstellung des Kreisels Scheidweg konnte ebenfalls eine uralte Pendenz und ein wich- tiges Anliegen erledigt werden. Das Projekt lief wie geplant ab und der Kreisel konnte im Herbst ab- genommen und definitiv dem Verkehr übergeben werden. Die Werkleitungen im Projektperimeter wurden erneuert. Die Dächer der Buswartehäuser wurden begrünt. Zurzeit laufen die Abrech- nungsarbeiten und der Gemeindebeitrag dürfte im Laufe des Jahres 2021 fällig werden.

Herz-Neuro-Zentrum Bodensee (Gemeindepräsident) Das Herz-Neuro-Zentrum Bodensee nimmt allmählich Gestalt an und der Rohbau ist fertiggestellt. Ende Jahr erfolgte ein Stopp der Bauaktivitäten. Die Bauherrschaft wechselte den Generalunternehmer. Die Vorgänge haben grundsätzlich nichts mit der Gemeinde zu tun. Baupolizeiliche Massnahmen wie Rohbauabnahmen verlaufen im vorgegebenen Rahmen. Ende Jahr verrechnete die Gemeinde die Kosten für die Gaserschliessung wie vereinbart.

Agglomerationsprogramm (Gemeindepräsident) Die Agglomerationsprogramme sind Förderprogramme des Bundes zur raumwirksamen Entwicklung der Agglomerationen. Die Perimeter der Agglomerationen werden vom Bundesamt für Statistik festgelegt. Die Gemeinde Münsterlingen liegt im Perimeter der Agglomeration Kreuzlingen-. Der Gemeindepräsident ist seit der Vereinsgründung im Vorstand. Darin ebenfalls vertreten sind Delegierte von Kanton, Land, Bezirk Kreuzlingen und der Stadt Konstanz. Unter anderem werden das Projekt Kreisel Scheidweg und die Fussgängerverbindung Haltestelle Spital-Kantonsspital aus diesem Förder- programm mitfinanziert. Für die Weiterentwicklung des Programms wurde im 2020 ein Zukunftsbild für die Region entwickelt. In einem interdisziplinären Projektteam wurden strategische Schwerpunkte für die Region definiert und eine Projektskizze entworfen. Der Gemeindepräsident leitet diese Arbeiten. Aufgrund dieser Vorarbeiten erarbeitete ein Expertenteam ein Zu- kunftsbild für die Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz. Im Sommer trafen sich Vertreter beider Länder aus Bildung, Wirt- schaft und Gesundheitswesen zu einem Austausch. Es entstand eine Übersicht über die strategischen Erfolgspositionen der Region welche als Grundlage für die Positionierung der Region in der Schweizer Raumpolitik dient. Die Vernetzung in der Region soll weiter gefördert werden.

Bambus (Gemeindepräsident) Beim früheren Ausbau des Busangebotes in der Region schafften die Bezirksgemeinden zusammen mit Kanton und Ver- kehrsbetrieben einen Tarifverbund Bambus (Bahn mit Bus). Unter dieser Marke erhielten die Bewohnerinnen und Bewohner der Region Vergünstigungen auf Abos des Tarifverbundes. Dies als Anschubunterstützung für den Tarifverbund. Der Ver- bund hat sich etabliert. Aufgrund der auslaufenden Verträge mit dem Kanton hatte sich die Regionalplanungsgruppe mit dem Thema zu beschäftigen. Es stellte sich die Frage, in welcher Form dieser Tarifverbund erhalten bleiben soll. Insbesondere der administrative Prozess mit Wohnsitzbestätigungen stand zur Diskussion. Die Mitglieder der Regionalplanungsruppe entschieden sich dazu, die Abos auch weiterhin im bisherigen Rahmen von rund CHF 390’000 zu vergünstigen (Beitrag 12 Gemeinden). An der Marke Bambus wird jedoch nicht mehr festgehalten und die Wohnsitzbestätigung durch einen digitalen Gutschein (SwissPass) ersetzt. Auf den Druck eines eigenen Fahrplans wird künftig verzichtet. Die Marke Bambus wird somit verschwinden. Die Änderungen treten per Ende 2021 in Kraft. Aktuell läuft die abschliessende Vernehmlassung bei den Gemeinden.

Formaler Abschluss Ortsplanrevision (Gemeindepräsident) Im Jahr 2017 wurde die Ortsplanungsrevision (Totalrevision) vom Kanton unter Vorbehalt von Nichtgenehmigungen bzw. hängiger Rechtsfälle bewilligt. Zwei geplante Einzonungen (Parkplatz Camping Möve und Badeplatz Münsterlingen) wurden aufgrund übergeordneten Rechts nicht genehmigt. Gegen zwei Planänderungen haben Privatpersonen Einspruch erhoben. Um Rechtsicherheit zu schaffen hat der Kanton den Rest der Ortsplanungsrevision genehmigt. Dadurch entstanden, bis zur Klärung der Fälle, vier «weisse» Flecken im Zonenplan. Nach Abschluss der Verfahren mussten die vier Pendenzen nochmals öffentlich aufgelegt und den Stimmbürgern zur Genehmigung unterbreitet werden. Dies ist als rechtlich formaler Akt zu verstehen. An der Urnenabstimmung vom 29. November stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Antrag des Gemeinderates zu. Damit ist Totalrevision endgültig abgeschlossen. Die Ortsplanungen müssen (analog zum kantonalen Richtplan) periodisch bezüglich ihrer Aktualität überprüft werden. Der Gemeinderat sieht Ende der laufenden Legislatur eine erste Prüfung der Ortsplanung vor.

Mobilfunkantenne SBB (Gemeindepräsident) Seit längerem plant die SBB die Erstellung einer Bahnfunkantenne in Scherzingen. Diese ist aus betrieblichen und sicher- heitstechnischen Gründen wichtig. 2017 reichte die SBB ein Gesuch für einen Standort im Siedlungsgebiet ein. Der Gemein- derat erhob Einsprache, da der geplante Standort mitten im Siedlungsgebiet und in der Sichtberme auf Scherzingen liegt. Zudem hat die Gemeinde den Standort in der Ortsplanungsrevision als «Freihaltezone» definiert. Der Gemeindepräsident regte einen Augenschein an und unterbreitete der SBB einen alternativen Standort bei der Abwassereinigungsanlage.

Die SBB lenkt ein und legte ein angepasstes Projekt auf. Es wurden keine Einsprachen erhoben. Lediglich das Amt für Raumentwicklung (Abt. Natur und Landschaft) äusserte Bedenken bezüglich des Landschaftsbildes. Die SBB zog das Pro- jekt überraschender Weise zurück und wechselte auf den ersten, ursprünglichen Standort. Die Gemeinde musste zur Kennt- nis nehmen, dass weder die SBB noch das Amt für Raumentwicklung eine sorgfältige Interessenabwägung vorgenommen ha- ben. Daher erhob der Gemeinderat im vergangenen Jahr Beschwerde beim Bundesgericht. Der Standort im Bereich der ARA wird nach wie vor als zielführend erachtet. Ende Jahr fand ein Augenschein mit sämtlichen Verfahrensbeteiligten statt. Der Entscheid des Bundesgerichts wird im Frühjahr 2021 erwartet.

Müslenstrasse (Gemeindepräsident) Im Rahmen der rollenden Strategieplanung (Risikoanalyse) nahm der Gemeinderat bei der Planung des Kreiselspitals (2013) und dem HNZB ein potentielles Problem wahr. Es ist zu prüfen, inwiefern der neue Kreisel und das HNZB die Verkehrsströme in Richtung Landschlacht beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die Müslenstrasse hat. Daher wurden vor und nach dem Bau des Kreisels Verkehrsstrommessungen durchgeführt. Ein Verkehrsplaner hat die Situation an der Müslen- strasse im vergangenen Jahr überprüft. Die Ergebnisse liegen seit dem Sommer 2020 vor. Der Verkehr auf der Müslenstrasse hat auf tiefem Niveau um ca. 50% zugenommen. Die Müslenstrasse entspricht baulich einer Erschliessungsstrasse. Be- gegnungssituationen bei steigendem Verkehrsaufkommen werden zunehmend schwieriger und es muss meistens mit den Fahrzeugen auf Privatgrund ausgewichen werden. Zurzeit sind Gespräche mit den Anwohnern und Betroffenen in Planung.

VI. Infrastruktur und Bauwesen Stefan Egger, Gemeinderat, Landschlacht

Gemeindeliegenschaften Die einzige ausserordentliche Aufwendung betrifft das Gemeindehaus mit dem neuen Sicher- heitskonzept, welches im kommenden Jahr umgesetzt wird. Die Einzelheiten dazu sind im Bericht von Gemeinderatskollegen Jürgen Häberli unter dem Titel «Gemeindehaus» ersichtlich. Wie jedes Jahr wurde natürlich an allen Gemeindeliegenschaften der ordentliche Unterhalt durch- geführt sowie deren Zustand überprüft. Kleinere Reparaturen oder Sanierungen wurden umgehend erledigt, sodass der Werterhalt der Gebäude sichergestellt bleibt.

Gemeindeunterhalt Im Arbeitsbereich des Werkhofes konnte im 2020 der neue Multifunktionstraktor der Firma Kärcher entgegengenommen werden. Ein hervorragendes Gerät, da es in vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Sei es als Rasenmäher, als Hochdruck 13 Reinigungsgerät für öffentliche Plätze, als Wassertransportgerät oder für die winterlichen Strassendienste. Das Fahrzeug kann zudem dank seiner geringeren Breite und des idealen Gewichtes, sozusagen alle Bereiche im Gemeindegebiet be- fahren.

Öffentliche Plätze und Spielplätze Die Neugestaltung von verschiedenen öffentlichen Plätzen wurde im 2020 durch eine sehr aufwendige Arbeit des Werk- hofes umgesetzt. So ist beim alten Wasserreservoir in Scherzingen ein idyllischer Begegnungsort entstanden. Er erinnert mit den Trauben an den ehemaligen Rebbau in dieser Gegend. Ebenfalls lädt er zum Picknick für Familien und Vereine ein. Leider konnte er aufgrund Covid-19 bisher nur wenig genutzt werden. Wir hoffen aber mit diesem Standort vielen Bürgerin- nen und Bürgern in Zukunft eine Freude zu bereiten.

Bei der Kapelle in Landschlacht wurde ebenfalls ein wunderbarer Standort geschaffen. Eine ökologische Bepflanzung sowie ein Wasserspiel geben viel Ruhe und lassen die Besucherinnen und Besucher den schönen Blick auf die Kapelle geniessen.

Im gesamten Gemeindegebiet wurden die vielen alten Bänke bereits mehrheitlich ersetzt. Die neue Bank wurde aus ehe- maligen Brückenteilen und Schwemmholz von Hand gefertigt. Ebenfalls wurde der Sockel aus Granit speziell auf eine best- mögliche Sitzhöhe angefertigt.

Bei allen Spielplätzen wurde der fortlaufende Unterhalt getätigt und kleinere Reparaturen umgehend erledigt. Der Service- vertrag zur Überprüfung der Sicherheit wurde von der beauftragten Firma korrekt durchgeführt.

Baukommission Die Baukommission hat im 2020 regelmässig im 14-Tage-Rhythmus ihre Arbeiten durchgeführt (Ausnahme während den Ferienzeiten).

Viele Baubewilligungen konnten umgehend erteilt werden. Bei Anfragen, welche nicht dem Reglement entsprachen, konnte oftmals im Dialog mit der Bauherrschaft eine zufriedenstellende und korrekte Lösung erarbeitet werden.

Die Baukommission hat eine personelle Veränderung zu verzeichnen. Cornelia Kradolfer hat die Baukommission Ende 2020 verlassen. Für ihren grossen Einsatz, auch als Präsidentin der Kommission, bedanken wir uns sehr und wünschen ihr und ihrer Familie alles Gute. Mit Lidia Haag konnte eine ausgewiesene Spezialistin für den frei gewordenen Sitz gewählt werden. Wir wünschen ihr schon heute viele spannende Arbeitsstunden.

Friedhof- und Bestattungswesen Im Oktober 2019 wurde die Friedhofkommission gegründet, welche von diesem Zeitpunkt an eine grosse und verantwor- tungsvolle Aufgabe zu übernehmen hatte. In den vergangenen 12 Monaten des Jahres 2020 fanden sehr viele Sitzungen statt. Dabei stand immer im Vordergrund, die diversen Bereiche zu optimieren. Da sowohl von kirchlicher Seite wie auch von Partnergemeinden jeweils eine Vertretung in die Kommission gewählt ist, gelang es gut, die Bereiche zu organisieren.

So ist die gesamte Pflege der Anlagen an das Gartenbauunternehmen Reto Schefer, Uttwil, vergeben worden. Ebenfalls konnte diese Firma dank ihren internen Weiterbildungen als Totengräber verpflichtet werden. Die Gemeindeschreiber von Münsterlingen und Bottighofen haben in der Administration und Datenerfassung von Angehörigen eine enorme Arbeit ge- leistet. Dadurch kann heute in den meisten Fällen den Besuchern von Verstorbenen eine umfassende Auskunft gegeben werden.

Die Anordnungen und Bestandeszeiten aller Gräber wurden in einem EDV System mittels Geodaten erfasst und ermöglichen heute eine würdige Führung der Friedhöfe. Gestalterische Anpassungen von Blumen, Bäumen oder Wegen, Aufhebungen sowie auch Erweiterungen von Grabreihen können gezielt mit dem Gartenbauer und dem Gemeindebudget abgeglichen werden.

Die Erstellung eines Parkfriedhofes wurde in der Vergangenheit schon mehrmals diskutiert. Die Friedhofkommission hat nun im Jahr 2020 die ersten Aufträge zur Machbarkeit und Abklärung der Kosten in Auftrag gegeben. Das Projekt soll im kommenden Jahr vertieft betrachtet werden und zu einem späteren Zeitpunkt eine erste öffentliche Präsentation erhalten.

14 Volkswirtschaft Adrian Giger, Gemeinderat, Scherzingen

Adrian Giger konnte bis Ende August 2020 das Ressort Volkswirtschaft führen, bevor er berufs- bedingt das Amt abtreten musste. Adrian Giger bedankt sich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen der Bevölkerung in den vergangenen sechs Jahren. Es war ihm eine grosse Freude, dieses Amt innezuhaben.

Naturkommission Invasive Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die durch menschliche Aktivitäten eingeschleppt werden. Sie können sich sehr schnell vermehren und die einheimischen Arten verdrängen. Der Ge- meinde Münsterlingen ist es ein Anliegen, die Bevölkerung über Neophyten zu informieren und darauf hinzuweisen, dass diese zwar sehr schön aussehen aber negative Konsequenzen mit sich bringen können. Teils ist es einem gar nicht bewusst, dass es sich hierbei um einen invasiven Neophyten handelt. Daher war vom 8. Juni 2020 bis 14. Juni 2020 die Neophytenausstellung des Kantons Thurgau hinter dem Gemeindehaus Münsterlingen zu Gast. Dabei wurden 15 verschiedene Arten ausgestellt und mittels Informationsschildern erklärt. Am Mittwochabend, 10. Juni 2020 fand zudem eine Informationsveranstaltung zu den Anschauungspflanzen statt, bei dem zwei Dutzend Interessierte teilnahmen.

Wer in den Sommerferien durch die Gemeinde gewandert ist, hat fest- gestellt, dass an drei verschiedenen Orten Informationstafeln Erklärun- gen zu den Gebieten geben. Die Idee und Umsetzung kommt aus der Naturkommission und verfolgt das Ziel, dass die Bevölkerung informiert wird, was es an den drei Orten alles zu entdecken gibt und wie sich die Gebiete im Laufe der Zeit verändert haben. Ein Teil der Tafeln stand beim Rückhaltebecken Oberfeld (neben ehemaligen Blindenzentrum) bei dem aufgezeigt wird, wie sich in den vergangenen neun Jahren das Rückhaltebecken verändert hat sowie wie viele Libellen- und Tagfalter- arten bei diesem Rückhaltebecken zu Hause sind. Beim Rückhaltebe- cken Näggenberg erfuhren die Besucherinnen und Besucher, welche Pflanzen vor Ort sind sowie welche Funktionen diese Pflanzen für Mensch und Natur haben. Bei der Trockenwiesen neben der ARA Münsterlingen gab es eine Pflanzenbeschreibung und es wurde gezeigt, welche Funkti- onen beispielsweise das Totholz oder ein Insektenhotel haben

Seeufer- und Bachputzete – Ausfall Der Wille war da. Aufgrund der aktuellen Pandemielage musste die See- und Bachputzete schweren Herzens abgesagt werden. Der Gemeinderat freut sich schon jetzt auf eine Aktion im üblichen Rahmen, hoffentlich bereits im nächsten Jahr.

Energiestrategie Der Gemeinderat hat in seiner Energiestrategie verabschiedet, dass er den Erwerb eines Elektroautos prüft respektive ein Auto anschafft. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben die Gemeindeangestellten für Termine ihr privates Auto benützt. Die Mit- arbeitenden erhalten für die Fahrt mit dem privaten Auto eine Kilometerentschädigung. Die gewonnene Energie der Photo- voltaikanlagen auf dem Gemeindeverwaltungsdach soll das Elektroauto betanken. Bei der Anschaffung gilt es zu prüfen, ob das Auto auch für die Bevölkerung von Münsterlingen zur Verfügung gestellt wird. Adrian Giger hat verschiedene Elek- troautos getestet und Offerten eingeholt. Der Gemeinderat entschied, dass für zwei Jahre ein Mobility-Auto angeschafft wird, welches für die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung sowie für die Bevölkerung am Wochenende zur Verfügung steht.

Grünabfuhr Diverse Anfragen bezüglich Erweiterung von Grünabfuhrtagen gelangen immer wieder an die Gemeindeverwaltung und an den Gemeinderat. Bisher werden pro Jahr 20 bis 21 Abfuhrtage zwischen Mitte Februar und Mitte November durchge- führt. Grundsätzlich soll die Grünabfuhr für Ein- und Mehrfamilienhäuser Nutzen stiften sowie dazu beitragen, dass Grüngut nicht im Kehricht landet, sondern recycelt wird. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt (2016) wird ein Drittel biologischer Ab- fall verbrannt. Zudem wächst aufgrund der klimatischen Veränderungen das Gras über eine längere Periode sowie die Bäume/Sträucher lassen später ihre Blätter fallen. Der Gemeinderat hat entschieden, dass für die Jahre 2021 und 2022 zwei weitere Abfuhrtage (Mitte/Ende Januar sowie Anfang Dezember) stattfinden werden. Diese zwei Jahre gelten als Pi- lotprojekt. Nach Abschluss dieser zweijährigen Testphase wird ausgewertet, ob und wie hoch die Nachfrage besteht, da- mit der Gemeinderat entscheiden kann, ob es eine erweiterte Grünabfuhr gibt oder nicht. Die Grünabfuhrpreise bleiben für die Jahre 2021 und 2022 unverändert. 15 Studie Seewassernutzung (Gemeindepräsident) Auf kantonalem und regionalem Politikparkett ist die Nutzung des Seewassers als Wärmequelle schon länger ein Thema. Die Regionalplanungsgruppe hat bereits vor drei Jahren eine regionale Energierichtplanung ausgearbeitet. Ein Teilprojekt darin sieht die Klärung des Potentials für die Seewassernutzung in der Region vor. Diese Analyse wurde im vergangenen Jahr erarbeitet. Der Schlussbericht liegt seit dem Jahresende vor und wird nun analysiert. Die Ergebnisse dämpfen die Eupho- rie etwas. Die wirtschaftlichen, raumplanerischen und umwelttechnischen Rahmenbedingungen schränken die Nutzung des Seewassers als Wärmequelle ein. Dennoch gibt es Gebiete (teilweise gemeindeübergreifend) bei denen eine vertiefte Untersuchung angezeigt ist.

Fahrradverleih (Gemeindepräsident) Ebenfalls aus dem regionalen Energierichtplan geht die Idee des Fahrradverleihs hervor. Der Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr bzw. Langsamverkehr sowie die Förderung der Bewegung ist ein politisches Ziel. Daher wurde in den letzten zwei Jahren die Schaffung eines regionalen Fahrradverleihsystems geprüft. Die Regional- planungsgruppe erarbeitete ein Konzept, welches in die Gründung eines Trägervereins mündete. Dieser hat die Arbeiten aufgenommen. Zurzeit wird die Finanzierung und der Businessplan verfeinert und konkretisiert. Sobald die Eckwerte defi- niert und verbindlich festgelegt sind, startet die Umsetzung des Projektes. Es soll als Pilotprojekt für die Dauer von zwei Jahren installiert werden. Die Regionalplanungsgruppe dient als «Geburtshelferin».

Abfallreglement (Gemeindepräsident) Im Rahmen des internen Kontrollsystems (IKS) wird die Aktualität der Reglemente periodisch überprüft. Das Abfallreglement ist, wie in vielen anderen Gemeinden, in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den technischen und rechtlichen Verhältnissen. Der Gemeinderat wollte daher zu Jahresbeginn das Projekt an die Hand nehmen. Das Amt für Umwelt hat aber noch kein Muster-Abfallreglement für Gemeinden. In Absprache mit dem Verband Thurgauer Gemeinden (VTG) wurde vereinbart, dies gemeinsam zu erarbeiten. Münsterlingen wirkt dabei als Pilotgemeinde mit. Der Gemeindepräsident erar- beitete Ende Jahr im Auftrag des VTG und des Kantons eine Methodik und eine Projektplanung für die Erstellung eins Mus- terreglements. Das Projekt ist vorbereitet und wird im ersten Halbjahr 2021 umgesetzt.

Gewässerunterhaltskonzept (Gemeindepräsident) Im Rahmen des internen Kontrollsystems wird der Gewässerunterhalt jährlich geplant und dessen Durchführung überprüft. Im 2020 erfolgten die Arbeiten im üblichen Rahmen. Es tauchten einzelne Optimierungsmöglichkeiten bei der Koordination der Arbeiten zwischen externen Auftragsnehmern und dem Gemeindeunterhalt auf. Diese werden im 2021 thematisiert.

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