BEBAUUNGS- UND GRÜNORDNUNGSPLAN „Paring Nord-West“, PARING

Allgemeines Wohngebiet (WA) § 4 BauNVO

BEGRÜNDUNG VORENTWURF

Übersichtslageplan

Stand: 15.12.2020 Planverfasser: Bebauungsplan:

______

Erwin Fröschl Landschaftsarchitekt INGENIEURBÜRO MARTIN HUBER DIPL. ING. FÜR BAUWESEN REGENSBURGER STR. 24, 84048 ______Tel.: 08751/86 80 0 HERBERT BLASCHECK Fax.: 08751/86 80 80 1. BÜRGERMEISTER E-Mail: [email protected] Proj.-Nr.: 2020-375

MARKT LANDKREIS , REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

INHALTSVERZEICHNIS

A BEBAUUNGSPLAN ...... 5

1. LAGE IM RAUM ...... 5

2. INSTRUKTIONSGEBIET ...... 6

3. ZIEL UND ZWECK DER PLANUNG ...... 6

3.1 Veranlassung ...... 6

3.2 Bestand ...... 7

3.3 Ziel der Entwicklung ...... 7

4. RAHMENBEDINGUNGEN ...... 8

4.1 Rechtsverhältnisse ...... 8

4.2 Umweltprüfung ...... 8

4.3 Planungsvorgaben ...... 8 4.3.1 Landesentwicklungsprogramm ...... 8 4.3.2 Regionalplan ...... 8 4.3.3 Flächennutzungsplan / Landschaftsplan ...... 9 4.3.4 Überschwemmungsgebiet ...... 10 4.3.5 Naturschutz ...... 10

5. VERFAHRENSHINWEISE ...... 10

6. INHALTE UND AUSSAGEN ZUR PLANUNG ...... 11

6.1 Vorbemerkung ...... 11

6.2 Nutzungskonzept ...... 11

6.3 Höhenentwicklung ...... 12

6.4 Bauweise – Überbaubare Flächen ...... 12

6.5 Haustypen, Dachneigung, Dachformen ...... 12

6.6 Örtliche Bauvorschriften ...... 12

6.7 Gelände / Topographie / Bodenverhältnisse ...... 12

6.8 Ortsrandeingrünung ...... 13

6.9 Abgrabungen / Abtragungen / Einfriedungen ...... 13

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7. ERSCHLIESSUNG ...... 13

7.1 Verkehr ...... 13 7.1.1 Überörtlicher Straßenverkehr ...... 13 7.1.2 Örtliche Verkehrsstraßen ...... 14 7.2 Wasserwirtschaft ...... 14 7.2.1 Wasserversorgung / Zweckverband der Rottenburger Gruppe ...... 14 7.2.2 Abwasserbeseitigung / Grundwasserverunreinigung ...... 14 7.2.3 Grundwasser ...... 15 7.3 Energie ...... 15 7.3.1 Energieversorgung ...... 15 7.3.2 Regenerative Energiequellen ...... 15 7.4 Telekommunikation ...... 16 7.5 Abfallentsorgung ...... 16

8. IMMISSIONSSCHUTZ ...... 16

8.1 Verkehrslärm ...... 16

8.2 Geruchsimmissionen ...... 16

9 ALTLASTEN ...... 17

10 DENKMALSCHUTZ ...... 17

10.1 Bodendenkmäler ...... 17

11 BRANDSCHUTZ ...... 17

12 Umweltbericht und Ausgleichsflächenberechnung ...... 18

1 B RECHTSGRUNDLAGEN ...... 19

Umweltbericht ...... 20

Ausgleichsflächenberechnung ...... 29

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ÜBERSICHTSLAGEPLAN

Darstellung des Geltungsbereiches des Bebauungs- und Grünordnungsplanes „Paring Nord-West“

Abb. Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungs- und Grünordnungsplanes „Paring Nord-West“ in Paring Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2020

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A BEBAUUNGSPLAN

1. LAGE IM RAUM Der Markt Langquaid liegt südöstlich der A 93 innerhalb der Region zwischen Landshut und Regensburg. Zugeordnet ist Langquaid dabei dem Landkreis Kelheim.

Zusammen mit der Gemeinde Hausen und der Gemeinde Herrngiersdorf bildet der Markt Langquaid die Verwaltungsgemeinschaft mit Sitz in Langquaid.

Der Planungsbereich liegt innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Langquaid im Orts- teil Paring und grenzt sowohl im Süden wie auch im Osten und Westen an bestehende Baugebiete. Im Süden wird das Planungsgebiet von einer privaten Stichstraße er- schlossen. Im Norden befindet sich landwirtschaftlich genutzte Fläche. Der Planungs- bereich umfasst teils landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Verwaltungsgemeinschaft Langquaid

Abb. Darstellung des Bereiches der Verwaltungsgemeinschaft Langquaid Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2013

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2. INSTRUKTIONSGEBIET

Innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes „Paring Nord-West“ in Paring befindet sich folgendes Grundstück

Flurnummer 32, Gmkg Paring

Der Planungsumgriff beinhaltet die Flurnummer 32 (TF) mit einer Gesamtfläche von ca. 5020 m² und wird dabei folgendermaßen begrenzt:

Süden Erschließungsstraße Osten Wohnbebauung Westen Wohnbebauung Norden Landwirtschaftlich genutzte Fläche

3. ZIEL UND ZWECK DER PLANUNG

3.1 Veranlassung

Genereller Anlass für die Erstellung des vorliegenden Bebauungs- und Grünordnungs- planes ist es, im Nordwesten des Ortsteils Paring, angrenzend an die bestehende Wohnbebauung unter Berücksichtigung städtebaulicher, grünordnerischer und natur- schutzfachlicher Belange eine weitere Siedlungsentwicklung durch Ausweisung von Wohngebietsflächen (§ 4 BauNVO) zu ermöglichen. Die Flächen sollen dabei aufgrund der Lage sowie der örtlichen Gegebenheiten flä- chensparend für Wohnnutzung ausgewiesen werden. Für die Erschließung des neuen Wohnbaugebietes wird eine von Süden nach Norden verlaufende Stichstraße genutzt. Bei den Flächen für das Wohngebiet handelt es sich um landwirtschaftliche Nutzflä- chen, auf welchen bis vor kurzem noch landwirtschaftlicher Anbau stattfand. Der Be- reich ist im rechtswirksamen Flächennutzungsplan als Dorfgebiet ausgewiesen. Somit muss der Flächennutzungsplan im Parallelverfahren geändert werden.

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3.2 Bestand Gegenwärtig handelt es sich bei dem Planungsbereich um Flächen der Flurnummer 32 (TF), Gemarkung Paring. Der südliche Teil der Flurnummer ist bereits bebaut, der nörd- liche Teil wurde als landwirtschaftliche Nutzfläche genutzt.

Abb. Darstellung der Nutzung der Flächen Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2020

3.3 Ziel der Entwicklung Der vorliegende Bebauungs- und Grünordnungsplan „Paring Nord-West“ schließt di- rekt an bestehende Bebauung an und stellt somit eine flächensparende Lückenfüllung der Wohnbauflächen im Nordwesten von Paring dar. Zielsetzung ist dabei, eine Wohn- nutzung zu ermöglichen, die den Anforderungen an eine zeitgemäße Siedlungsent- wicklung erfüllt. Hierbei soll insbesondere auch den Klimaschutzzielen der Stadt ent- sprochen werden, die eine Bebauung unter Berücksichtigung alternativer Energienut- zungen ermöglichen soll. Die vorliegende Planung ist für unterschiedliche Wohnformen ausgerichtet. Dabei wurden drei verschiedene Wohntypen entwickelt, um der Nach- frage nach unterschiedlichen wohnlichen Nutzungen gerecht zu werden und den zu- künftigen Bauwerbern einen größtmöglichen Spielraum hinsichtlich baulicher Gestal- tung zu ermöglichen. Auf den Regionalplan wird verwiesen.

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Folgende Planungsmaßnahmen zur Umsetzung des Vorhabens werden dabei defi- niert: • Schaffung von Wohngebietsflächen für Einfamilien- und Doppelhaushausbebau- ung.

• Erschließung des Allgemeinen Wohngebietes über eine neue private Stichstraße im Süden.

• Angepasste Begrünung der öffentlichen Flächen sowie des Straßenraums.

4. RAHMENBEDINGUNGEN

4.1 Rechtsverhältnisse Der Bebauungsplan wird im Regelverfahren erstellt.

4.2 Umweltprüfung Auf den Umweltbericht und die Ausgleichsflächenberechnung im Anhang wird verwie- sen.

4.3 Planungsvorgaben

4.3.1 Landesentwicklungsprogramm Das Landesentwicklungsprogramm Bayern in der Fassung vom 01.09.2013, zuletzt geändert am 01.03.2018, enthält als Leitbild einer nachhaltigen Raumentwicklung fachübergreifende und rahmensetzende Ziele, die einerseits das querschnittsorien- tierte Zukunftskonzept zur räumlichen Ordnung und Entwicklung Bayerns konkreti- sieren, andererseits Leitlinien darstellen, die im Zuge der Regionalplanung konkreti- siert werden. Ziel muss dabei stets die nachhaltige Entwicklung der Regionen sein. Das aktuelle Landesentwicklungsprogramm ordnet dabei den Markt Langquaid nach den Gebietskategorien dem allgemeinen ländlichen Raum zu. In der Raumordnung und Landesplanung stellt der Markt ein bevorzugt zu entwickelndes Unterzentrum dar (RP Regensburg Pkt. Ziel unter Punkt 1.2.1, 1.2.2).

4.3.2 Regionalplan Dem Markt Langquaid ist regionalplanerisch die Region 11 – Regensburg zugeordnet und liegt an der südlichen Regionsgrenze. Im Regionalplan Regensburg ist Langquaid dem allgemeinen ländlichen Raum zugeordnet und als Unterzentrum soll es bevorzugt entwickelt werden.

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Ausschnitt Regionalplan Regensburg – Karte 1: Raumstruktur

Abb. Regionalplan der Region Regensburg mit der Darstellung der Raumstruktur Kartengrundlage des regionalen Planungsverbandes Regensburg (Region 11)

4.3.3 Flächennutzungsplan / Landschaftsplan Der Ortsteil Paring besitzt einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan. Dieser wird redaktionell angepasst.

Abb. Teilausschnitt des rechtskräftigen Flächennutzungsplanes des Ortsteils Paring

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4.3.4 Überschwemmungsgebiet Das Plangebiet liegt außerhalb eingetragener Überschwemmungsgebiete.

4.3.5 Naturschutz Das Plangebiet liegt außerhalb eingetragener Naturschutzgebiete und Biotope.

5. VERFAHRENSHINWEISE

Die Aufstellung des Bebauungsplanes „Paring Nord-West“ in Paring erfolgt gemäß § 34 BauGB. Ein Umweltbericht wurde als Anlage beigefügt. Aufstellungsbeschluss Der Markt Langquaid hat in der Sitzung vom 15.12.2020 die Aufstellung des Bebau- ungs- und Grünordnungsplanes "Paring Nord-West" in Paring gemäß § 2 Abs. 1 BauGB beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss wurde am 16.12.2020 ortsüblich be- kannt gemacht.

Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB Der Vorentwurf des Bebauungsplanes in der Fassung vom __.__.____ wurde mit der Begründung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in der Zeit vom __.__.____ bis __.__.____ öf- fentlich ausgelegt.

Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 1 BauGB Zu dem Vorentwurf des Bebauungsplanes in der Fassung vom __.__.____ wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB in der Zeit von __.__.____ bis __.__.____ beteiligt.

Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 2 BauGB und der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB Die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden, sowie den sonstigen TÖB in der Fassung vom __.__.____ hat vom __.__.____ bis __.__.____ stattgefunden.

Satzungsbeschluss gem. § 10 Abs. 1 BauGB und Art. 81 BayBO Der Entwurf des Bebauungsplanes in der Fassung vom __.__.____wurde mit Be- schluss vom __.__.____ gemäß § 10 Abs. 1 BauGB und Art. 81 BayBO als Satzung beschlossen.

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6. INHALTE UND AUSSAGEN ZUR PLANUNG

6.1 Vorbemerkung Inhalt der vorliegenden Planung ist die Erweiterung von Wohnflächen im Nordwesten von Paring. Ziel der Entwicklung ist es, eine an die örtlichen Verhältnisse angepasste Bebauung bzw. Nutzung anzustreben, unter Berücksichtigung der vorhandenen topo- graphischen und naturschutzfachlichen Gegebenheiten. Im Zuge der vorliegenden Bauleitplanung werden diesbezüglich die planungs-rechtli- chen Vorgaben geschaffen. Vor allem unter Berücksichtigung ökologischer Gesichts- punkte soll dabei eine zeitgemäße, den heutigen Anforderungen ausgerichtete Ent- wicklung ermöglicht werden.

6.2 Nutzungskonzept Art der baulichen Nutzung Die Art der baulichen Nutzung ist im Geltungsbereich geregelt und stellt sich wie folgt dar: Allgemeines Wohngebiet nach § 4 BauNVO Die ausgewiesenen Bauflächen werden ausschließlich als wohnliche Nutzungen fest- gesetzt und stellen hier eine Weiterführung der baulichen Nutzungen im Bestand dar. Zugelassen werden dabei entsprechend § 4 BauNVO folgende Nutzungen:

- Wohngebäude als Einzelhaus oder Doppelhaus

Folgende Nutzungen werden hingegen für nicht zulässig erklärt:

- § 4 Abs. 2 Nr. 2 und 3 BauNVO - § 4 Abs. 3 BauNVO

Begründet werden auch die Nutzungsausschlüsse aufgrund der Tatsache, dass diese Nutzungen ebenfalls keine geeignete Entwicklung in diesem Siedlungsbereich, insbe- sondere im Bereich des eigentlichen Wohngebietes darstellen und den tatsächlichen Siedlungscharakter stören bzw. negativ beeinflussen. Auf § 1 Abs. 5 und 6 BauNVO wird Bezug genommen.

Maß der baulichen Nutzung

Festsetzungen und Aussagen zum Maß der baulichen Nutzung werden in vorliegender Planung grundsätzlich über die Definition von Grund- und Geschossflächenzahlen so- wie über die Anzahl der Vollgeschosse geregelt. Für zulässig erklärt werden hierbei folgende überbaubare Flächen als Obergrenzen:

GRZ: max. 0,40 GFZ: max. 0,80

Zusätzlich wird in der vorliegenden Planung das Maß der baulichen Nutzung durch die Festsetzung von maximal zwei Vollgeschossen geregelt. Hier kann zwischen den un- terschiedlich festgesetzten Gebäudetypen A, B und C frei gewählt werden. Pro Parzelle ist ein Gebäude erlaubt.

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Um einer zu starken Verdichtung entgegenzuwirken, wird im Bezug zu der vorherr- schenden Siedlungsstruktur in Langquaid in diesem Bereich eine Begrenzung der Wohneinheiten (WE) vorgenommen. Diese werden entsprechend festgesetzt:

Bautyp Wohneinheiten (WE) Einzelhaus 2 WE je Wohngebäude Doppelhaus 1 WE pro Haushälfte

6.3 Höhenentwicklung Aus städtebaulichen Gründen wird für den vollständigen Planungsbereich die Höhe der baulichen Anlagen festgesetzt. In Abhängigkeit der Bauweise erfolgt hierfür die Festle- gung der Wandhöhe für den Bautyp A bis maximal 4,80 m, den Bautyp B bis maximal 6,50 m und Typ C bis max. 3,50 m. Die Höhen sind dabei ab Oberkante FFB zu messen bis zum Schnittpunkt der Außen- wand mit der Dachhaut an der Traufseite oder bis zum oberen Abschluss der Wand, jeweils bezogen auf die zugehörige Straßenoberkante der Zufahrtsstraße. Auf die dies- bezüglich getroffenen planlichen Festsetzungen im Bebauungsplan wird hingewiesen. Die OK-FFB bezieht sich auf das Niveau der jeweiligen Erschließungsstraßen-höhen- kote. Eine Höhendifferenz bis max. 0,50 m ist zulässig.

6.4 Bauweise – Überbaubare Flächen Aus städtebaulichen und gestalterischen Gründen stellt die Ausweisung von überbau- baren Grundstücksflächen ein zwingendes Erfordernis für derartige Planungen dar. In vorliegender Situation wurden dabei zur Umsetzung der getroffenen Planungsabsich- ten detaillierte Baugrenzen ausgewiesen. Diese sind für Nebengebäude in Form von Garagen und Carports sowie Wohngebäuden als Hauptnutzung gegliedert. Aus diesem Grund wurden in der Planung sowohl die Bauweise als auch überbaubare Flächen definiert, um insgesamt der städtebaulichen Zielsetzung gerecht zu werden. Innerhalb des Geltungsbereiches wird somit grundsätzlich die offene Bauweise gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO festgesetzt. Eine Grenzbebauung ist gleichzeitig nur für Neben- gebäude zulässig. Nebengebäude dürfen auch außerhalb der Baugrenzen errichtet werden.

6.5 Haustypen, Dachneigung, Dachformen Die Festsetzungen der Dachneigung von 15° bis 25° bei E + I, von 35° bis 45° bei E + DG und von 15° bis 30° bei EG entsprechen der gewünschten städtebaulichen Ent- wicklung. Verschiedene Dachformen werden zugelassen: Satteldach, Pultdach, Walm- dach, Zeltdach, wobei die Dachneigung bei Satteldach maximal 45°, bei Pultdach max. 15° betragen darf. Bei Walm- und Zeltdächern ist eine Dachneigung von maximal 25° zulässig.

6.6 Örtliche Bauvorschriften Die im Bebauungsplan festgesetzten Regelungen zu örtlichen Bauvorschriften stellen ergänzende Maßnahmen für die Bebauung der einzelnen Grundstücke dar, werden allerdings gleichzeitig auf den tatsächlich erforderlichen Bedarf beschränkt. Diese be- treffen die Gestaltung der baulichen Anlagen, Aussagen zur Anzahl der Stellplätze, zu Abstandsflächen, Einfriedungen und der Gestaltung des Geländes.

6.7 Gelände / Topographie / Bodenverhältnisse Bei dem überplanten Gebiet handelt es sich um ein von West nach Ost abfallendes Gelände in einer Höhenlage von ca. 401 m bis ca. 398 m ü. NN. Von Nord nach Süd fällt das Gelände minimal von 400 auf 399 m ü. NN.

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6.8 Ortsrandeingrünung Zur Ortsrandeingrünung ist die nördliche Grenze des Geltungsbereichs des Bebau- ungsplanes naturnah in einer Breite von 3 m mit autochthonen Gehölzen einzugrü- nen.

6.9 Abgrabungen / Abtragungen / Einfriedungen Der Oberboden sollte in der Zeit vom 01.10 bis einschl. 28.02. abgetragen werden. Sollte dies aus terminlichen Gründen nicht möglich sein, ist vor Beginn des Oberbo- denabtrags eine Begehung durch eine fachkundige Person durchzuführen. Die Ein- friedungen der Grundstücke, vor allem entlang der Nordgrenze ist nur mit kleintier- durchlässigen Zäunen zulässig. Abgrabungen und Aufschüttungen sind max. 1,00 m zulässig.

7. ERSCHLIESSUNG

7.1 Verkehr

7.1.1 Überörtlicher Straßenverkehr Unmittelbar nächstgelegene, bedeutende, regionale Verkehrsverbindung stellt die Bundesstraße B 15 n als Verbindungsstrecke zwischen der A 93 und A 92 dar. Sie liegt in einer Entfernung von ca. 2,5 km vom neuen Baugebiet. Aus dieser erschließungs- und verkehrsgünstigen Lage ergeben sich besonders zukunftsfähige Standortbedingungen für das neue Wohngebiet.

Abb. Übersichtslageplan, Lage des Gebietes im Raum

Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2020

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7.1.2 Örtliche Verkehrsstraßen Die Zufahrt zum Plangebiet soll von einer neu errichteten privaten Stichstraße aus er- folgen von welcher es möglich ist die KEH 26 zu erreichen.

Abb. Darstellung der Erschließung im Bereich des geplanten Wohnbaugebietes Kartengrundlage Geobasisdaten Bay. Vermessungsverwaltung 2020

7.2 Wasserwirtschaft

7.2.1 Wasserversorgung / Zweckverband der Rottenburger Gruppe Die Versorgung des Baugebietes mit Trink- und Brauchwasser ist über die gemeindli- che Wasserversorgung als Gastabnehmer des Zweckverbandes Wasserversorgung Rottenburger Gruppe gesichert.

7.2.2 Abwasserbeseitigung / Grundwasserverunreinigung Die Abwasserbeseitigung ist entsprechend § 55 Abs. 2 WHG im Mischwassersystem geplant. Schmutzwasser: Geplant ist der Anschluss des Schmutzwassers an die vorhandene Kanalisation in den angrenzenden Siedlungsbereichen mit Weiterleitung in die Kläranlage von Niederlei- erndorf. Niederschlagswasserbeseitigung: Das anfallende, nicht verschmutzte Niederschlagswasser aus den öffentlichen und pri- vaten Flächen ist über einen Regenwasserkanal zu entwässern.

Hinweise: Wird bei der Verwendung von Zink- oder Kupferdeckungen die Gesamtfläche von 50 m² überschritten, sind ggf. zusätzliche Reinigungsmaßnahmen erforderlich. Bei be- schichteten Metalldächern ist mindestens die Korrosionsschutzklasse III nach DIN 55634 einzuhalten.

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Hinweis zum Objektschutz: Es werden Objektschutzmaßnahmen empfohlen, z. B. die Anordnung des Erdgeschos- ses max. 50 cm über Geländeniveau. Altlasten, Boden- und Grundwasserverunreinigungen lm Planungsgebiet sind keine Schadensfälle mit wassergefährdenden Stoffen bekannt. Hinsichtlich etwaig vorhandener Altlasten und deren Kennzeichnungspflicht gemäß Baugesetzbuch sowie der boden- und altlastenbezogenen Pflichten wird ein Abgleich mit dem aktuellen Altlastenkataster des Landkreises Kelheim empfohlen. Eine Ab- oder Umleitung wild abfließenden Wassers zum Nachteil Dritter darf nicht erfolgen (§ 37 WHG). Die Ausführung der Unterkellerung sollte wasserdicht und auf- triebssicher erfolgen (Weiße Wanne). Öffnungen am Gebäude (z.B. Lichtschächte, Kel- lerabgänge, Kellerfenster, Türen, Be- und Entlüftungen, Mauerdurchleitungen etc.) sollten ausreichend hoch über Geländeoberkante gesetzt werden. Die Höhenkote "Oberkante Rohfußboden" der Wohngebäude sollte ausreichend hoch über GOK fest- gesetzt werden. Detaillierte Empfehlungen zum Objektschutz und baulichen Vorsorge enthält die Hochwasserschutzfibel des Bundesumweltministeriums (www.bmub.bund.de; Suchbegriff „Hochwasserschutzfibel“). Zusätzlich wird den Bau- herren ein Abschluss einer Elementarschadensversicherung, da ein Ausschluss jegli- cher Risiken nicht möglich ist.

7.2.3 Grundwasser Die baulichen Anlagen sind gegen Grund- und Hangwasser fachgerecht zu sichern. Bei der Freilegung von Grundwasser besteht eine Anzeigepflicht nach § 49 WHG bzw. die Erlaubnis mit Zulassungsfiktion nach Art. 70 BayWG ist zu beachten. Gegen die Sicherung von Hangwasser sind die Grundstückseigentümer selbst verantwortlich.

7.3 Energie

7.3.1 Energieversorgung Elektrische Energieversorgung Die elektrische Versorgung des Baugebietes erfolgt durch:

Bayernwerk AG Netzservice Altdorf Eugenbacher Str. 1 84032 Altdorf

Eine Fläche für die zusätzliche Trafostation zur Versorgung der gepl. Bauflächen wird im Bebauungsplan in Absprache mit der Bayernwerk AG festgelegt. Bei Baumpflan- zungen ist eine Abstandszone von je 2,50 m von Erdkabeln freizuhalten. Die Anschlüsse der einzelnen Gebäude erfolgen mit Erdkabel, bei der Errichtung der Bauten sind entsprechende Kabeleinführungen vorzusehen.

7.3.2 Regenerative Energiequellen Zur Energieeinsparung wird empfohlen alternative Möglichkeiten der Wärme- und Energiegewinnung auf den einzelnen Grundstücksflächen auszuschöpfen wie z. B durch: - Nutzung von Sonnenenergie (Photovoltaik, Sonnenkollektoren)

Voraussetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten hierfür sind im Einzelfall zu prüfen und mit dem Bauantrag aufzuzeigen.

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7.4 Telekommunikation Für die Bereitstellung der erforderlichen Anschlüsse an das Fernmeldenetz sowie der Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträ- ger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Pla- nungsbereich der

Deutschen Telekom AG Netzproduktion GmbH TI NL Süd/PTI 12 Bajuwarenstraße 4 93053 Regensburg

so früh wie möglich, mindestens 6 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Die Verlegung der erforderlichen Leitungstrassen soll vorzugsweise unterirdisch durch- geführt werden, wobei zum entsprechenden Zeitpunkt Abstimmungen zwischen Markt und Leitungsträger erfolgen und entsprechende Vereinbarungen getroffen werden. Im Zuge der Erschließungsplanung ist dabei zu berücksichtigen, dass in allen Straßen gegebenenfalls geeignete und ausreichende Trassen für die Telekommunikationsan- lagen vorzusehen sind. Notwendige Leitungsrechte auf Privatgrundstücken werden über Grunddienstbarkeiten geregelt.

7.5 Abfallentsorgung Die Müllbeseitigung bzw. Müllverwertung erfolgt zentral auf Landkreisebene. Die Müll- abfuhr erfolgt dabei regelmäßig durch ein privates Abfuhrunternehmen. Auf den einzel- nen Bauparzellen sind ausreichende Flächen für Abfallbehälter bereitzustellen. Kann der angefallene Müll nicht direkt durch die Müllfahrzeuge abgeholt werden, muss von den Abfallbesitzern dieser zu dem nächsten anfahrbaren Sammelplatz gebracht wer- den, auf § 16 Nr. 1 der Unfallbehütungsvorschriften Müllbeseitigung (BGV C 27) wird verwiesen.

8. IMMISSIONSSCHUTZ

Bei vorliegender Planungssituation handelt es sich um die Erweiterung von Siedlungs- flächen am Nordwesten von Paring. Im Umkreis des Plangebietes befindet sich keine Industrie, Schnellstraßen, Sportanlagen oder ähnliches. Lediglich die im Norden an- grenzenden landwirtschaftliche Nutzfläche. Landwirtschaftliche Emissionen sind zu dulden, auch an Sonn- und Feiertagen.

8.1 Verkehrslärm Verkehrslärm wird im geplanten Gebiet nicht vermutet da die Stichstraße mit einem kleinen Wendehammer im geplanten Gebiet endet. Somit wird die Stichstraße nur von den Bewohnern und Besuchern befahren. Gewerbebetriebe sind unmittelbar angren- zend an die geplante Wohnbebauung nicht vorhanden. Negative Auswirkungen sind somit in Bezug auf Gewerbelärmimmission nicht gegeben.

8.2 Geruchsimmissionen Im unmittelbaren Umkreis des Planungsgebietes befinden sich keine landwirtschaftli- chen Anwesen welche durch landwirtschaftliche Tierhaltung bzw. dadurch entstehende Geruchsimmissionen das Wohngebiet beeinträchtigen. Jahreszeitlich unterschiedliche Emissionen, verursacht durch die Bewirtschaftung landwirtschaftlich genutzter Flächen, sind im Interesse der örtlichen Gegebenheiten zu dulden. Die Bauwerber sind auf diese örtlichen Gegebenheiten hinzuweisen. Ebenso muss darauf hingewiesen werden, dass diese Emissionen auch an Sonn- und Feierta- gen auftreten können. Die Zugänglichkeit und Bewirtschaftung der angrenzenden

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landwirtschaftlichen Nutzflächen darf nicht beeinträchtigt werden. Aus der landwirt- schaftlichen Bewirtschaftung resultierende Lärm-, Staub- und Geruchsemissionen sind zu tolerieren.

9 ALTLASTEN

Hinsichtlich etwaig vorhandener Altlasten und deren Kennzeichnungspflicht gemäß Baugesetzbuch sowie der boden- und altlastenbezogenen Pflichten ist ein Abgleich mit dem aktuellen Altlastenkataster des Landkreises Kelheim durchzuführen. Fall während der Planungs- bzw. Bauarbeiten ein Verdacht auf Altlasten entsteht, wird umgehend das Landratsamt informiert.

10 DENKMALSCHUTZ

10.1 Bodendenkmäler Bei Erdarbeiten zu Tage kommende Keramik-, Metall- oder Knochenfunde sind umge- hend dem Landratsamt Kelheim bzw. dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zu melden. Auf die entsprechenden Bestimmungen der Art. 7 Abs. 1 und Art. 8 Abs. 1 und 2 BayDSchG wird verwiesen. Die Erfassung der Bodendenkmäler hat zum Ziel, noch vorhandene Spuren und Ob- jekte menschlichen Lebens und Handelns früherer Generationen in der Landschaft zu dokumentieren und falls erforderlich, zu erhalten.

11 BRANDSCHUTZ

Bezüglich des vorbeugenden baulichen und abwehrenden Brandschutzes sind bei der Aufstellung von Bauleitplanungen die allgemeinen Bestimmungen gemäß den Vor- schriften der DIN 14090 sowie der BayBo einzuhalten. Insgesamt gesehen ist der abwehrende Brandschutz sowie die Bereitstellung der not- wendigen Löschwasserversorgungsanlagen entsprechend Art. 1 Abs. 1 und 2 des Bayer. Feuerwehrgesetzes (BayFwG) durch die vorhandenen bzw. geplanten Anlagen als erfüllt zu betrachten. Weiterhin sind ausreichend dimensionierte verkehrliche Er- schließungsanlagen für den Brand- und Katastrophenfall geplant. Die gemeindliche Feuerwehr hat insgesamt ausreichende Möglichkeiten, um den Anforderungen der ge- setzlichen Vorgaben gerecht zu werden. Bei Feuerwehrzufahrten sowie Aufstell- und Bewegungsflächen für die Feuerwehr sind auf Privatgrundstücken entsprechend der Liste der Technischen Baubestimmungen (vgl. AIIMBI Nr. 14 / 2013 lfd. Nr. 7.4) die Vorgaben der „Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr“ (Fassung 02 / 2007) einzuhalten. Bei Flächen für die Feuerwehr im öffent- lichen Bereich wird den Gemeinden die Anwendung dieser Richtlinie empfohlen (Die DIN 14 090 - „Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken“ kann hierfür ebenfalls als Planungsgröße herangezogen werden). Die Bekanntmachung zum Vollzug des Bayerischen Feuerwehrgesetzes (VollzBek- BayFwG) des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 28.05.2013 (Az.: ID1- 2211.50-162) empfiehlt den Gemeinden, bei der Ermittlung der notwendigen Lösch- wassermenge die Technische Regel zur Bereitstellung von Löschwasser durch die öf- fentliche Trinkwasserversorgung - Arbeitsblatt W 405 der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) anzuwenden.

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Es ist zu berücksichtigen, dass der Abstand der Hydranten untereinander 150 m nicht überschreitet. DVGW: Für Feuerlöschzwecke [DVGW W 405 (A)] bestimmte Hydranten sind in angemessenen Abständen in das Rohrnetz einzubauen [DVGW W 400-1 (A)] (vgl. DVGW-Merkblatt W 331). Die Abstände von Hydranten im Rohrnetz sind in Ab- hängigkeit von der Bebauung und von der Struktur des Rohrnetzes örtlich verschieden. Sie liegen in Ortsnetzen meist unter 150 m (vgl. DVGW-Arbeitsblatt W 400-1). Eine entsprechende Begründung gibt der Landesfeuerwehrverband Bayern e. V. mit seiner Fachinformation für Feuerwehren zur Planung von Löschwasserversorgungseinrich- tungen aus der Sicht der Feuerwehr mit Stand 04 / 2013. Es wird die Verwendung von Überflurhydranten empfohlen. Begründung: Bei Überflurhydranten größer DN 80 liegt die Löschwasserentnah- memenge über der möglichen Entnahmemenge von Unterflurhydranten, da Unter- flurhydranten trotz zwei verfügbarer Abgänge an den Durchmesser DN 80 des Stan- drohrs der Feuerwehr gebunden sind. Wird die Löschwasserversorgung durch Löschwasserbehälter sichergestellt, sind die Vorgaben der DIN 14230:2012-09 (Unterirdische Löschwasserbehälter) einzuhalten. Bei der Einplanung von Löschwasserteichen ist die Einhaltung der DIN 14210:2003-07 (Löschwasserteiche) vorausgesetzt.

12 Umweltbericht und Ausgleichsflächenberechnung

Der Umweltbericht und die Ausgleichsflächenberechnung befinden sich im Anhang. Diese sind Teil der Begründung.

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1 B RECHTSGRUNDLAGEN

Baugesetzbuch (BauGB) i. d. F. der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414) zuletzt geändert durch Artikel 2 Abs. 3 vom 20.07.2017 des Gesetzes vom 20.10.2015 (BGBl. I S. 2808, 2831).

Bayerische Bauordnung (BayBO) i. d. F. der Bekanntmachung vom 14.08.2007 (GVBI 2007, S. 588), zuletzt geändert durch § 1 vom 10.07.2018 (GVBI. S. 523).

Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung – BauNVO) i. d. F. der Bekanntmachung vom 21.11. 2017 (BGI. S. 3786).

Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und über die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 – Plan ZV 90) vom 18.12.1990 (BGBl. 1991 I S. 58) zuletzt geändert durch Art. 3 des Gesetztes vom 04.05. 2017 (BGBI I S. 1057).

Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatSchG) i.d.F. vom 23.02.2011 (GVBl S. 82, BayRS 791- 1-U), zuletzt geändert durch Gesetz vom 24.07.2018 (GVBI S. 604).

Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemeindeordnung - GO) i.d.F. der Be- kanntmachung vom 22.08.1998 (GVBl S. 796, BayRS 2020-1-1-I), zuletzt geändert durch § 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 15.05.2018 (GVBI. S. 260).

Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler (BayDSchG) in der Bayerischen Rechtsversammlung (BayRS 2242 – 1-WK), zuletzt geändert durch Gesetz vom 10.07.2018 (GVBI S. 523).

Landesentwicklungsprogram Bayern (LEP) vom 01.09.2013, geändert am 01.03.2018.

Niederschlagswasserfreistellungsverordnung (NWFreiV) vom 01.01.2000, geändert zum 22.07.2014.

Technische Regeln zum schadlosen Einleiten von gesammeltem Niederschlagswasser in das Grundwasser (TRENGW) vom 17.12.2009 oder in Oberflächengewässer (TRE- NOG) vom 17.12.2008.

19 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Umweltbericht

Umweltbericht nach § 2 Abs. 4 und § 2a Satz 2, Nr. 2

1. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans einschließlich der Beschreibung und Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standort, Art und Umfang, sowie Bedarf an Grund und Boden des geplanten Vorhabens.

Im Ortsteil Paring soll auf Fl. Nr. 32 in der Gemarkung Paring im Nordwesten des Orts- teils angrenzend an die bestehende Wohnbebauung unter Berücksichtigung städtebauli- cher, grünordnerischer und naturschutzfachlicher Belange eine weitere Siedlungsent- wicklung durch Ausweisung von Wohngebietsflächen (WA nach § 4 BauNVO) zusätz- licher, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Der Geltungsbereich umfasst eine Fläche von ca. 5.020 qm. Ca. 4.400 qm werden der- zeit intensiv landwirtschaftlich genutzt (Acker A 11 BayKompV)

20 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

2. Darstellung der in den einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurden.

Folgende Fachgesetzte bilden die Grundlage des Umweltberichts in der Bauleitplanung.

- EU Richtlinie 2001/42/EG: Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme.

- § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB: Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes, der Landespflege

21 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

- § 1 BauGB: Ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz

- § 2 Abs. 4 BauGB: Vorschriften über die Umweltprüfung

- § 2a BauGB: Begründung zum Bauleitplanentwurf, Umweltbericht

Im derzeit gültigen Flächennutzungsplan / Landschaftsplan ist die zur Bebauung vorge- sehene Fläche als Dorfgebiet ausgewiesen. Der Flächennutzungsplan wird im Parallel- verfahren geändert

Wie im Leitfaden „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft“ dargestellt wird, sol- len einerseits das Bauen gefördert und gleichzeitig umweltschützende Belange berück- sichtigt werden.

Rechtliche Grundlagen dafür sind: - das Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27.08.1997, geändert durch Art. 12 des Gesetzes vom 27.07.2001 und durch Art. 13a des Gesetzes vom 01.01.2007

- das Gesetz zur Anpassung des Baugesetzbuches an EU Richtlinien (Europa- rechtsanpassungsgesetz Bau- EAG in der Fassung vom 20. Juli 2004)

Umweltschützende Belange werden durch folgende Zielvorgaben formuliert: - Sparsamer Umgang mit Grund und Boden - Vermeidung von Beeinträchtigungen des Naturhaushalts - Bewertung der zu erwartenden Auswirkungen - Darstellen von geeigneten Maßnahmen zur Minimierung und zum Ausgleich des Eingriffs.

Festsetzungen zur Reduzierung von Beeinträchtigungen der Schutzgüter Mensch, Tier Pflanze Wasser, Klima, Luft und des Landschaftsbilds werden im Bebauungsplan ge- troffen. In der dazugehörigen naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung werden die Flächen unter Berücksichtigung der zulässigen geplanten Nutzung im Verhältnis zum derzeiti- gen Zustand bewertet und die entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen dargestellt. Die konkrete Festlegung der erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen erfolgt im Zuge die- ses Bebauungsplanverfahrens.

3. Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustandes, ein- schließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beein- trächtigt werden.

Das Planungsgebiet wird derzeit als intensiv landwirtschaftliche Fläche (A 11 Bay- KompV) genutzt. Letzte Fruchtfolge, Maisanbau. Am westlichen Rand des Geltungsbe- reichs entlang den Flurnummern 242/27 und 242/26 befindet sich an einer kleinen Bö- schung zwei Haselnusssträucher. Diese werden im Zuge der Erschließungsmaßnahmen gerodet. Der Ausgleich für diese Sträucher erfolgt auf den Fl. Nrn. 323 und 323/1 in der Gemarkung Paring.

22 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Diese Sträucher müssen im Zuge der Baugebietserschließung gerodet werden.

Da es sich hier um eine auf 3 Seiten von einer Bebauung eingegrenzte intensiv genutzte Ackerfläche handelt wurde auf eine saP verzichtet. Um sicher zu gehen, dass mögliche Ackerbrüter nicht beeinträchtigt werden wird im Bebauungsplan festgelegt, dass Oberbodenarbeiten nicht während der Brutzeit von März bis Juli gemacht werden dür- fen. Biotopkartierungen bzw. Artenschutzkartierungen liegen nicht vor. Es handelt sich um einen anthropogen überprägten bindigen Boden. Eine Baugrunduntersuchung wurde bisher nicht durchgeführt. Auf Grund der westlich und östlich angrenzenden Bebauung sowie der Höhenlage ist jedoch von einem hohen Grundwasserflurabstand auszugehen. Die geplante Bebauung hat auch keine Auswirkungen auf kleinklimatisch wirksame Luftaustauschbahnen. Das im Norden angrenzende landwirtschaftliche Grundstück wird in der Bewirtschaftung nicht eingeschränkt

3.1 Schutzgut Mensch Für den Menschen sind in Zusammenhang mit der angestrebten Ausweisung der Flä- chen als WA Auswirkungen auf die Erholungsfunktion (Landschaftsbild) von Bedeutung. Durch die geringe Flächengröße sowie die Lage und die Umgebung ist der Geltungsbe- reich ohnehin nicht für die Erholungsfunktion geeignet. Mit Lärm- und Geruchsbelästi- gung ist auf Grund der geplanten WA Funktion in geringem Umfang zu rechnen. Da es sich hier um die Schließung einer Baulücke handelt, das Gebiet ist auf 3 Seiten von einer Wohnbebauung umgeben, ist eine Beeinträchtigung des Landschaftsbilds auszuschlie- ßen. Das geplante Baugebiet wird über eine private Stichstraße erschlossen

3.2 Schutzgut Tier Auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes sind Tiere und Pflanzen als Bestand- teil des Naturhaushaltes in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Artenvielfalt zu schützen. Ihre Lebensräume sowie sonstigen Lebensbedingungen sind zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und ggf. wiederherzustellen.

23 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Das Planungsgebiet wurde bisher intensiv landwirtschaftlich als Ackerland genutzt. Auf Grund dieser bisherigen Nutzung kann durch die Ausweisung als Baugebiet eine Beein- trächtigung der Tierwelt ausgeschlossen werden. Durch die anstehenden Erschließungs- und Bautätigkeiten werden aktuell keine Fort- pflanzungs- oder Ruhestätten wildlebender Tiere i.S. von § 44/1/3 BNatschG beschädigt oder zerstört. Keine bodenbrütenden Vogelarten wie Feldlerche, Rebhuhn oder Wiesen- schafstelze. Um sicher zu gehen, dass mögliche Ackerbrüter nicht beeinträchtigt werden wird im Bebauungsplan festgelegt, dass Oberbodenarbeiten nicht während der Brutzeit von März bis Juli gemacht werden dürfen.

Schutzgut Pflanzen Im gesamten Planungsgebiet befinden sich keine schützenswerten Pflanzenarten. Auf Grund der bisherigen Nutzung als Ackerfläche war dies auch nicht zu erwarten. Die zu rodenden Gehölzbestände (Haselnusssträucher) werden auf Fl. Nrn. 323 und 323/1 aus- geglichen. Durch die Schaffung von Ausgleichsflächen auf den Fl. Nrn. 323 und 323/1 kann der Verlust der bisher offenen Ackerfläche kompensiert werden.

3.3 Schutzgut Boden Mit Grund und Boden soll gemäß § 1a Abs. 2 BauGB sparsam umgegangen werden. Natürlich wird durch die geplante Bebauung ein Teil des Bodens versiegelt und so dem Naturhaushalt entzogen. Dem gegenüber steht jedoch die Ausweisung einer Ausgleichs- fläche. Der Oberboden ist so abzutragen und zu lagern, dass er jederzeit wieder zur Gar- tenanlage oder sonstige Kulturzwecke verwendet werden kann.

3.4 Schutzgut Wasser Grundwasser Mit dem Schutzgut Wasser ist mit dem Ziel umzugehen, dass auch nachfolgenden Ge- nerationen ohne Einschränkung alle Optionen der Gewässernutzung offenstehen. Eine Beeinträchtigung des Grundwassers ist durch die geplante Baugebietsausweisung nicht zu erwarten.

3.5 Schutzgut Wasser Oberflächenwasser Die bisher bestehenden offenen Flächen nehmen Regenwasser auf und leiten dieses ge- filtert in den Untergrund ab. Im Bebauungsplan ist festgesetzt, dass unbelastetes Ober- flächenwasser direkt dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt wird (z. B. Versickerung des Regenwassers vor Ort, Regensickerbecken für private Flächen). Offenes Oberflächenwasser (z.B. Weiher) ist im Planungsgebiet nicht vorhanden.

Schutzgut Klima und Luft Der Klimabezirk Niederbayerisches Hügelland befindet sich im Übergangsbereich zwi- schen atlantischem und kontinentalem Klima. Die jährlichen Durchschnittsnieder- niederschläge betragen 700 bis 750 mm, die Jahresmitteltemperatur beträgt 7 – 8 °C. Der Betrachtungsraum weist keine kleinklimatisch wirksamen Luftaustauschbahnen auf.

24 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Durch teilweise Versiegelung (Fahrbahnen und Bebauung) erhöht sich die bodennahe Temperatur geringfügig. Durch die Zunahme des PKW Verkehrs, sowie durch Haus- brand erhöht sich die Schadstoffkonzentration in der Luft geringfügig.

3.6 Schutzgut Landschaftsbild Bei der zur Bebauung vorgesehenen Fläche handelt es sich um eine Baulücke die im Osten, Süden und Westen von einer vorhandenen Bebauung umgeben ist. Im Norden befindet sich eine landwirtschaftlich genutzte Fläche. Durch die geringe Größe bzw. durch die Lage zwischen einer vorhandenen Bebauung sind durch diese zusätzliche Be- bauung keine negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild zu erwarten. Im gesamten Planungsgebiet befinden sich keine biotop- /und artenschutzkarierten Be- stände. Die im Zuge der Baugebietserschließung zu rodenden Gehölze (es handelt sich hier um Haselnusssträucher) sind nicht landschaftsbildbestimmend und werden im Zuge der Ausgleichsflächenberechnung kompensiert.

3.7 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter Unter Kultur- und sonstigen Sachgütern sind Güter zu verstehen, die Objekte von ge- sellschaftlicher Bedeutung, wie architektonisch wertvolle Bauten oder archäologische Funde sind und deren Nutzbarkeit durch das Vorhaben eingeschränkt werden kann. Güter dieser Art sind im Geltungsbereich des Bebauungsplans nicht bekannt bzw. wer- den auch nicht vermutet.

4 Prognosen über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung bzw. Nichtdurchführung der Flächennutzungsplanänderung Wirkfaktoren Bezüglich der Wirkungsdauer bzw. –zeitpunkts muss man nach bau-, anlage-und nut- zungsbedingten Auswirkungen unterscheiden. Anlagebedingte Umweltauswirkungen (a) entstehen durch die Realisierung des Vorha- bens und der erforderlichen Infrastruktur und haben langanhaltende bzw. dauerhafte Folgen. Baubedingte Wirkfaktoren (b) beeinträchtigen die Umwelt nur vorübergehend während der Bauphase. Unter nutzungsbedingten Wirkfaktoren (n) versteht man die beabsichtigte Aus-wirkun- gen unter Berücksichtigung der Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen sowohl im Normalbetrieb als auch bei Störungen.

Wirkraum In der Analyse werden die Auswirkungen nach folgendem Schema bewertet.

positiv ++ bedingt positiv + neutral +- bedingt negativ - negativ -- nicht gegeben o

25 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

4.1 Wirkanalyse bei Durchführung der Planung

SCHUTZGUT AUSWIRKUNGEN BEURTEILUNG WIRKFAKTOR

Mensch Gerüche - a, b, n Luftverunreinigung - a, b,n Lärm - a, b, n Staubentwicklung - b Arbeitsplätze ++ b, n Erholung und Freizeit o ------Erschütterungen - b ______Tier best. Biotopverbund o ------Ausbreitungsmöglichkeiten o ------______Pflanze dauerhafte Versiegelung - a vorhandener Lebensraum - a, n Ausbreitungsmöglichkeiten - a, n Landwirtschaftliche Ertrags- fähigkeit -- a, n Erosionsvermeidung / -verringerung o ------______Boden Bodenbewegung +- a, b Untergrundverhältnisse o ------Versiegelung - a, b, n Geologie o ------Bodendenkmäler o ------______Wasser Gebietsabflussbeschleunigung - a, b Wasserrückhalt - a, b Grundwasserverschmutzung +- a, b, n Versiegelung -- a, n Wasserschutzgebiet o ------Abwasser - n Einfluss auf Gewässer o ------______Klima und Luft Kaltluftentstehungsweise o ------Kaltluftzuflüsse talabwärts o ------regionale Luftqualität - n Emissionen - b, n ______Landschaftsbild Landschaftsbild Landschaftscharakter +- a Blickachsen zu Kultur- denkmälern o ------Eingrünende Gehölzstrukturen +- a, n ______Kultur- und Kulturdenkmäler o ------Sachgüter Sachgüter im öffentlichen Interesse ++ n ______

26 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

4.2 Wirkanalyse bei Nicht - Durchführung der Planung

SCHUTZGUT AUSWIRKUNGEN BEURTEILUNG Mensch Gerüche ++ Luftverunreinigung ++ Lärm ++ Staubentwicklung + Arbeitsplätze -- Erholung und Freizeit o Erschütterungen o ______Tier best. Biotopverbund o Ausbreitungsmöglichkeiten o ______Pflanze dauerhafte Versiegelung ++ vorhandener Lebensraum o Ausbreitungsmöglichkeiten +- Landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit ++ Erosionsvermeidung /-verringerung o ______

Boden Bodenbewegung ++ Untergrundverhältnisse ++ Versiegelung ++ Geologie o Bodendenkmäler o ______Wasser Gebietsabflussbeschleunigung ++ Wasserrückhalt ++ Grundwasserverschmutzung +- Versiegelung ++ Wasserschutzgebiet o Abwasser ++ Einfluss auf Gewässer o ______Klima und Luft Kaltluftentstehungsweise o Kaltluftzuflüsse talabwärts o regionale Luftqualität ++ Emissionen o ______Landschaftsbild Landschaftsbild, Landschaftscharakter o Blickachsen zu Kulturdenkmälern o Eingrünende Gehölzstrukturen o ______Kultur- und Sachgüter Kulturdenkmäler o Sachgüter im öffentlichen Interesse o ______

27 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen.

Zur Vermeidung und Verringerung der nachteiligen Auswirkungen sind nachfolgende Maßnahmen vorgesehen: - Durchgrünung des Baugebiets durch relativ große Hausgärten, - Teilweise Rückführung des unbelasteten Oberflächenwassers in den natürlichen Wasserkreislauf durch versickern vor Ort, durch die Verwendung wasserdurch lässiger Beläge für Stellplätze. - Festsetzung eines Hausbaums je Grundstück - Eingrünung im Norden als Übergang in die freie Landschaft in einer Breite von 3,00 m

6 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten unter Berück- sichtigung der Ziele des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans. Das geplante Baugebiet ist eine sinnvolle Ergänzung der bereits vorhandenen Bebauung und eine logische Nutzung der Fläche zwischen vorhandener Bebauung.

7 Beschreibung der wichtigsten Merkmale des verwendeten technischen Verfahrens bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Aufgaben aufgetreten sind.

Das geplante Baugebiet wurde vor Ort und anhand eines Luftbilds beurteilt.

8 Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen bei der Durchführung des Bauleitplans auf die Umgebung.

Da keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt bei der Umwandlung der landwirt- schaftlichen Flächen in ein Wohngebiet zu erwarten sind, sind auch keine weiteren Überwachungsmaßnahmen erforderlich. Die Überwachung der gemäß Eingriffsregelung erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen erfolgt durch den Markt Langquaid in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbe- hörde im Landratsamt Kelheim.

Monitoring: In einem Zeitraum von ca. 10 Jahren sind die Ausgleichsflächen im Abstand von 3 Jah- ren zu überprüfen. In den ersten 3 Jahren nach der Pflanzung der Bäume und Sträucher ist darauf zu achten, dass die Pflanzungen 2 x pro Jahr ausgemäht werden. Bei Bedarf sind die Pflanzungen ausreichend zu wässern. Zum Schutz vor Wildverbiss ist die Pflan- zung 10 Jahre lang mit einem Wildschutzzaun zu sichern. Erreichung des Entwicklungsziels nach ca. 10 bis 15 Jahren.

9 Zusammenfassung

Abschließend kann festgestellt werden, dass bei der Realisierung des Vorhabens nur geringfügige nachteilige Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima, Luft, Boden, Was- ser, Tiere und Pflanzen zu erwarten sind. Berücksichtigt man die durch den Bebauungs- und Grünordnungsplan gesicherten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen so sind diese als gering bzw. nicht erheblich einzustufen.

28 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Ausgleichsflächenberechnung

LANDSCHAFTSARCHITEKT ERWIN FRÖSCHL DIPL. ING FH ULMENWEG 8, 93333 NEUSTADT a. d. DONAU - TEL. 09445 / 21117, FAX. 21219 e-MAIL: [email protected]

NATURSCHUTZRECHTLICHE EINGRIFFSREGELUNG IN DER BAULEITPLANUNG Ermittlung von Ausgleichsflächen in Anlehnung an den Leitfaden „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft“ der Arbeitsgruppe „Eingriffsregelung in der Bauleitplanung“ beim Bayerischen Staatsministerium für Landespflege und Umweltfragen. (Ergänzte Fassung, Stand Januar 2003).

Projekt: BEBAUUNGS- UND GRÜNORDNUNGSPLAN PARING NORD-WEST

Fläche: Flurnummer 32 TF in der Gemarkung Paring

Planaufstellung: Markt Langquaid Marktplatz 24 84085 Langquaid

1. Bewertung der zur Bebauung vorgesehenen Fläche

a) Arten- und Lebensräume Naturferner und anthropogen stark beeinflusster Biotoptyp ohne Vorkommen von Arten der „Roten Listen“.

29 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Blick von Norden nach Süden

Auf Grund der Lage und der derzeitigen Nutzung als Ackerfläche ist durch die geplante Ausweisung eines Baugebiets eine Beeinträchtigung der Tierwelt in- nerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans ausgeschlossen. Auf eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (SAP) wurde daher verzichtet. b) Boden Bindiger gut bearbeitbarer Boden. Anthropogen überprägter Boden ohne Eignung für die Entwicklung von besonderen Biotopen. c) Wasser Untersuchungen über den Grundwasserstand liegen nicht vor. Aufgrund der Erfahrung durch die im Süden, Osten und Westen angrenzende Wohnbebauung kann von einem hohen Grundwasserflurabstand ausgegangen werden. d) Klima und Luft Die geplante Bebauung hat wegen ihrer offenen Bauweise sowie der relativ ge- ringen Gesamtfläche keine kleinklimatischen Auswirkungen auf Luftaus-tausch- bahnen. Durch die geplante Bebauung ist mit einer geringfügigen Erhöhung der boden- nahen Temperatur zu rechnen. Die Ausgleichsfunktion der bestehenden Acker- fläche geht durch die geplante Bebauung teilweise verloren. Die Schadstoffemission durch Hausbrand erhöht die Schadstoffzunahme in der Luft geringfügig. Die Lärmemissionen erhöhen sich während des Baus und nutzungsbedingt eben- falls geringfügig.

30 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

e) Landschaftsbild

Geltungsbereich

Die vorgesehene Bebauung auf dem Flurstück Nr. 32 TF in der Gemarkung Pa- ring hat keine negative Auswirkung auf das Landschaftsbild da es sich hier um eine Baulücke handelt die auf 3 Seiten bereits von einer Wohnbebauung umge- ben ist. Der Abschluss des geplanten Baugebiets im Norden ist auf einer Linie mit der vorhandenen Bebauung. Das geplante Baugebiet bildet somit eine logi- sche Einheit mit der vorhandenen Bebauung.

Im Geltungsbereich entlang der Westgrenze befinden 2 Haselnusssträucher.

31 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Diese Sträucher müssen im Zuge der Erschließungsmaßnahmen gerodet werden.

Der Geltungsbereich des geplanten Baugebiets ist derzeit im Flächen-nutzungs- plan als Dorfgebiet enthalten. Die Änderung des Flächennutzungsplans erfolgt im Parallelverfahren mit Deckblatt Nr. 3. Die geplante Baugebietsfläche hat eine Neigung von Norden nach Süden von ca. 400 m ü. NN auf 399 m ü. NN und von Westen nach Osten von 401 m ü. NN auf 398 m ü. NN.

2. Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung des Eingriffs. Zur Vermeidung und Verringerung der nachteiligen Auswirkungen sind nachfolgende Maßnahmen vorgesehen: - Versickern des unbelasteten Oberflächenwassers vor Ort - Vermeidung von größeren Geländebewegungen - Sickerfähige Oberflächenbefestigung für PKW-Stellplätze (Schotter, sickerfähiges Pflaster, Pflaster mit Rasenfugen) - Sickerfähige Oberflächenbefestigung der Garagenvorbereiche (Schotter, sickerfähiges Pflaster, Pflaster mit Rasenfuge) - Pflanzung eines Hausbaums je Bauparzelle - 3 m breite Eingrünung entlang der Nordseite als Übergang zur freien Landschaft.

32 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

3. Flächenermittlung

Auszugleichende Fläche insgesamt = 0,5020 ha

4. Begründung für die Einstufung des Anrechnungsfaktors

Auf Grund vorgenannter Ausführungen ist das Gebiet wie folgt einzustufen:

„Gebiet mit geringer Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild“ (Kategorie 1 = Ackerfläche) Eingriffsschwere Typ A (hoher Versiegelungs- bzw. Nutzungsgrad, GRZ > 0,35). Feld A 1, Faktor 0,6

Landwirtschaftlich genutzte Flächen, die einer Bebauung zugeführt werden sind, wenn keine wesentlichen Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung des Eingriffs durchgeführt werden, grundsätzlich mindestens mit dem Faktor 0,6 auszugleichen.

5. Berechnung:

TYP A, Feld A1, Faktor 0,6 (Ackerflächen) Auszugleichende Fläche = 0,5020 ha, Ausgleichsbedarf = 0,3012 ha Hinzu kommt der Ausgleichsbedarf für die zu rodenden Haselnusssträucher = 50 qm x Faktor 1,00

33 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Ausgleichsbedarf insgesamt = 3.062 qm – gerundet 3.070 qm

Der erforderliche Ausgleich wird im Nordosten des geplanten Baugebiets in einer Entfernung von ca. 300 m von der Eingriffsfläche auf den Flur- nummern 323 und 323/1 erbracht, Gesamtfläche = ca. 3,1 ha

Ausgangszustand: Ackerfläche (A 11 nach BaykopV)

Zielzustand: Streuobstwiese (B 432 nach BayKompV)

Der erforderliche Ausgleich kann auf den vorgenannten Flächen erbracht werden.

7. Herstellung der Ausgleichsfläche

Herstellung: Ackerfläche pflügen und mit Kreiselegge planieren Ansaat von Regiosaatgut, z.B. UG16 frisch (Saaten Zeller)

Alternativ: Aufbringen von samenhaltigem Mähgut aus Extensivwiesen aus der Umgebung, nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde im Land- ratsamt Kelheim.

34 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Pflege: 3-schürige Mahd pro Jahr 1. Mahd Anfang bis Mitte Juni 2. Mahd Ende Juli bis Mitte August 3. Mähgang Mitte bis Ende September ab dem 5 Jahr (abhängig von der Entwicklung) 2-schürige Mahd pro Jahr 1. Mähgang ab 15. Juni 2. Mähgang Mitte September Mähgut entfernen Keine Düngung und kein Pflanzenschutz Bei jedem Mähgang sollten ca. 50 % der Fläche abwechselnd ungemäht bleiben.

Pflanzenliste Obstgehölze (Auswahl aus Sortenliste des Kreisfachberaters im Landratsamt Kelheim, Stand März 2020)

Apfel (Frühe Sorten) Jakob Fischer Apfel aus Croncels Reka

Apfel (Mittelfrüh) Rebella Mutterapfel Rewena

Apfel (Späte Sorten = Lagersorten) Rote Sternrenette Kaiser Wilhelm Roter Eiserapfel Lohrer Rambur Welschisner Relinda Purpurroter Cousinot

Birnen Stuttgarter Geißhirtle Gute Graue Gellerts Butterbirne Josefine von Mechelen Oberösterreichische Weinbirne

Zwetschgen Wangenheimer Frühzwetschge Schönberger Zwetschge Hauszwetschge Große grüne Reneklode

Sauerkirschen Morellenfeuer Schwäbische Weinweichsel

Süßkirschen Burlat Schauenburger

35 MARKT LANGQUAID LANDKREIS KELHEIM, REGIERUNGSBEZIERK NIEDERBAYERN

Schwäbische Weinweichsel

Walnuss Juglans regia

Hinweis: Der Anteil der Apfelbäume an der Gesamtpflanzung soll mindestens 65 % betragen. Die Wurzelballen der Obstgehölze sind mit Mäusegitter vor Wurzelfraß zu schützen. Die Stämme der Obst-gehölze sind mit Drahtgitter gegen Wildverbiss zu schützen.

Pflanzenqualifikation: Hoch- oder Halbstämme StU 10/12 cm, mit Ballen

Unterhaltszeitraum: 5 bis 10 Jahre Zeitdauer bis zur Erreichung des Entwicklungsziels: 15 bis 30 Jahre

Hinweis: Die Ausgleichsfläche ist bis zur Fertigstellung der Erschließungsmaßnahmen zu erstellen.

Die Ausgleichsflächen sind zu melden an:

Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (LFU) Außenstelle Nordbayern Hans-Högn-Straße 12 95030 Hof

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