Ergänzende Stellungnahme der Stadt

Stellungnahme zu den Beikarten und zu dem Entwurf des Regionalplanes Blatt 06/08:

Beikarte 2A, Regionale Raumstruktur und Zentrale Orte:

Es fehlt immer noch die Darstellung der beiden Ortsteile Asperden und Kessel. Beide Ortsteile hatten bereits bei der Aufstellung des GEP 99 die Zahl von 2000 Einwohnern überschritten und sind seitdem stabil über dieser Zahl geblieben. Beide Ortsteile haben eine besondere Bedeutung im Rahmen der Stadtentwicklung und blicken auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurück. Das Amt Asperden war ehemals selbstständig. Beide Ortsteile verfügen nach wie vor über eine, der Größe des Ortsteiles angepaßte, Versorgung mit öffentlichen und privaten Dienstleistungsangeboten. Die Darstellung eines ASB speziell für Ferienwohnungen in Kessel würde bei einer Darstellung des Ortsteiles Kessel ebenfalls als ASB nicht mehr isoliert liegen, sondern hätte ein ordentliche Verknüpfung mit der übrigen Ortslage und bekäme damit auch einen vernünftigen Sinn in einem geordneten städtebaulichen Zusammenhang.

Die Darstellung fehlt auch auf sämtlichen anderen kartenmäßigen Darstellungen. Die beiden Ortsteile sollten auch aus Gründen der Planungsklarheit und -wahrheit grundsätzlich nachgetragen werden.

Beikarte 2B, Regionale Kulturlandschaften, Kulturlandschaftsbereiche:

Auf der separat dargestellten Skizze wird der Niederrhein lediglich als „Flußlandschaft Niederrhein“ dargestellt. In der gemeinsamen Stellungnahme des Kreises und der Kommunen wird bereits darauf hingewiesen, dass diese Betrachtung zu einseitig ist. Die Landschaft ist deutlich vielfältiger, als nur eine Flußlandschaft. Im einzelnen sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

1. Die Niers ist tatsächlich im Wesentlichen Kulturlandschaft und weniger Naturlandschaft (diese Feststellung ist wichtig auch für weitere Beikarten und Zielsetzungen aus dem Textteil), erst durch den „Masterplan Niers“ sollen verschiedene Bereiche wieder renaturiert werden, um dadurch eine neue, künstliche Natur zu schaffen. 2. Zum „Baaler Bruch“ muß die „HülmerHeide“ ergänzt werden. 3. Eine außergewöhnlich wichtige Kultur- und Naturlandschaft sind grenzbegleitend die Maasduinen, die auf niederländischer Seite ein Gebiet von nationaler Bedeutung darstellen. Diese sollen aufgrund von Planung über deutsches Territorium durch die „robusten Verbindungen“ mit dem Reichswaldgebiet verknüpft werden. 4. Besonders prägend als ein wesentlicher Teil der Kulturlandschaft des Kreises sind die ausgedehnten Flächen von Straelen bis Goch, die intensiv durch den Garten- und Gemüsebau genutzt werden.

1 Beikarte 2C, Kulturlandschaftsbereiche, kulturhistorische Orte und linienhafte Strukturen:

1. Einige Darstellungen werden in der Legende nicht erklärt, insbesondere verschiedene „Linienelemente“ 2. Der Verlauf der „Boxteler Bahn“ ist auf Gocher Gebiet nahezu nicht mehr erkennbar. 3. Neben dem Ortskern Goch ist der Ortskern von Hommersum als „historischer Stadt- und Ortskern dargestellt“. Wenn dieser kulturhistorisch so hochrangig angesiedelt ist, müßten z.B. auch die Ortskerne von Asperden, Kessel, das Dorf Pfalzdorf und Nierswalde dargestellt werden. 4. Im Bereich der Stadt Goch sind verschiedene Burgen/Schlösser oder Talsperren (die Farbe ist nicht genau erkennbar) dargestellt. Weder das eine noch das andere ist bekannt. 5. Die Darstellung des Klosters Graefenthal als ein wichtiger Mittelpunkt des historischen Gelderlandes seit 1248 fehlt dagegen 6. Wichtige Kirchen sind nicht dargestellt 7. Entlang der Niers ist eine Mühle dargestellt. Es handelt sich dabei offensichtlich um die Aspermühle. Es fehlt mindestens die Darstellung der Viller Mühle (inzwischen auch bekannt durch verschiedene Fernseh- und Radiosendungen).

Beikarte 3A, Sondierungen für eine künftige Siedlungsentwicklung:

Hier fehlt ebenfalls die Darstellung der Ortsteile Asperden und Kessel. Auf die Aussagen zur Beikarte 2A wird verwiesen.

Der Bereich des Gewerbegebietes Süd sollte ebenfalls als GIB dargestellt werden und um das gemeinsame Gewerbegebiet Goch/ erweitert werden. Auf das gemeinsamen Konzept des Kreises Kleve und sämtlicher Kommunen (Teil C der Stellungnahme der Stadt Goch) wird verwiesen. Eine entsprechende Darstellung sollte in allen entsprechenden Plänen und Beikarten erfolgen.

Beikarte 3B, Zentralörtlich bedeutsame Allgemeine Siedlungsbereiche:

Auch für diese Karte gilt, dass die Ortsteile Asperden und Kessel nachzutragen sind (auf die Aussagen zur Beikarte 2A wird verwiesen). Ebenso sollte das Gewerbegebiet Süd als GIB dargestellt und um das gemeinsame Gewerbegebiet Goch/Weeze erweitert werden (siehe Beikarte 3A).

Es sollte, wie die gemeinsame Stellungnahme des Kreises Kleve und der 16 Kommunen es vorschlägt keine Differenzierung zwischen ASB (Allgemeiner Siedlungsbereich) und ZASB (Zentralörtlich bedeutsamer Allgemeiner Siedlungsbereich) vorgenommen werden.

Sollte jedoch daran festgehalten werden, müßte auch Pfalzdorf als ZASB dargestellt werden. Pfalzdorf ist ein eigenständiger Ortsteil mit fast 7000 Einwohnern (6820, Stand 31.12.2013) und einem eigenen Zentrum, das alle notwendigen Einrichtungen der öffentlichen und privaten Versorgung aufweist. Pfalzdorf liegt direkt an der Bahnstrecke Düsseldorf-Kleve, die Anlegung eines Haltepunktes bei Ausbau der Strecke wäre möglich.

Beikarte 4A, Unzerschnittene verkehrsarme Räume:

Der Rest des Reichswaldes ist bisher genauso wenig von Verkehrswegen zerschnitten, wie der übrige flächig grün angelegte Teil. Lediglich die B 504 trennt die beiden Teile des Waldes.

2 Beikarte 4B, Schutzwürdige Böden:

Die Darstellung großer zusammenhängender Flächen ist nachvollziehbar, während die Darstellung der Kleinstflächen für den Maßstab des Regionalplanes keine verwendbare Aussage enthalten, deshalb sollte auf deren Darstellung verzichtet werden.

Beikarte 4C, Regionale Grünzüge:

Eine Darstellung nördlich des Kreises Viersen fehlt.

Beikarte 4D, Kernbereiche für die Entwicklung des Biotopverbundes:

Die Darstellung von BSN-Flächen (Bereiche für den Schutz der Natur) im Stadtbereich der Stadt Goch zwischen dem westlichen und dem östlichen Stadtrand sowie für die Fläche des Depots Hommersum und für die Ortsteile Hassum und Hommersum müssen zurückgenommen werde (siehe auch die Darstellung im Teil B der Stellungnahme der Stadt Goch).

Die Darstellung von GSN und BSN für den gesamten Verlauf der Niers sollte insgesamt überprüft werden, da es sich im Wesentlichen um eine künstlich geschaffene Kultur- und keine gewachsene Naturlandschaft handelt.

Der Niers- und Kendelbereich ist maßstäblich völlig überzeichnet, so dass ein völlig falscher Eindruck von der Bedeutung dieses Bereiches entsteht.

Beikarte 4E, Regionaler Biotopverbund:

Die Aussage zur Beikarte 4D gilt auch für die Beikarte 4E.

Beikarte 4F, Wald:

Die Darstellung von Kleinstwaldflächen auf der Maßstabsebene des Regionalplanes hat keinen verwertbaren Aussagewert und macht den Plan lediglich unübersichtlich. Es sollte darauf verzichtet werden (siehe auch gemeinsame Stellungnahme Kreis Kleve und alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden).

Beikarte 4H, Vorbeugender Hochwasserschutz:

Die Karte ist aufgrund ihres Maßstabes wenig aussagekräftig. Die Darstellung der Linie des HQ 100 ist anhand dieser Karte nicht nachprüfbar. Es sollte deshalb bei der exakten Darstellung im Fachplan bleiben. Diese Karte hilft nicht als Planungsgrundlage sondern ist allenfalls dazu angetan mögliche Ängste zu schüren.

Beikarte 4J, Landwirtschaft:

Der Sinn dieser Beikarte erschließt sich überhaupt nicht. Eine Überprüfung der trotz des Maßstabes sehr detaillierten Darstellung auf seine Richtigkeit ist nicht möglich. Da nahezu fast alle Flächen außerhalb von Wald- und Siedlungsflächen als „Agrarstrukturell bedeutsame Flächen in landwirtschaftlichen Produktionsräumen mit hoher Produktivität“ als Bereiche mit Vorrangfunktion dargestellt sind, kann die offensichtlich beabsichtigte Aussage nur sein, dass es für die Kommunen keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr gibt.

3 Beikarte 5A, Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV):

Eine Darstellung des ÖPNV im Kreis Kleve fehlt komplett, oder ist die „Planungsregion Düsseldorf“ doch nur der Bereich um die Stadt Düsseldorf? Eine Aussage zur künftigen Entwicklung des ÖPNV auch in der Region des gesamten Regierungsbezirkes wäre hilfreich (z.B. Ausbau der Schienenstrecke Düsseldorf-Kleve mit möglicher Verlängerung nach Nijmegen).

Beikarte 5C, Rohstoffe:

Die Darstellung der BSAB (Bereiche für den oberirdischen Abbau nichtenergetischer Bodenschätze) entspricht insbesondere im Bereich Asperden/Kessel nicht dem neuesten Stand.

Regionalplanentwurf Blatt 06 und 08:

1. Die Darstellung der Ortsteile Asperden und Kessel fehlt (siehe auch die Ausführungen zur Beikarte 2A) 2. Das Gewerbegebiet-Süd sollte als GIB dargestellt werden und muß um das gemeinsame Gewerbegebiet Goch/Weeze erweitert werden (siehe Teil C der Stellungnahme der Stadt Goch: Gewerbeflächenkonzept (Flächen > 10ha), Kreis Kleve, Beitrag zur Regionalplanfortschreibung) 3. Die Darstellung der Überschwemmungsgebiete ist sehr ungenau und deshalb irreführend. Hier besteht die Gefahr, dass die Darstellungen nicht zur Aufklärung dienen sondern eher angstauslösend sind. 4. Die BSN-Flächen müssen deutlich im Stadtgebiet der Stadt Goch und in den Ortteilen Hassum und Hommersum reduziert werden (es wird auf die Zusammenschau des Teiles B der Stellungnahme der Stadt Goch hingewiesen). 5. Die Darstellung der Abbauflächen für Sand und Kies muß auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Darstellung der in diesem Zusammenhang entstandenen und weiterhin geplanten Wasserflächen muß ebenfalls überarbeitet werden. 6. Die bereits im Flächennutzungsplan der Stadt Goch dargestellten Konzentrationsflächen für Windenergieanlagen müssen übernommen werden genauso wie diejenigen der Nachbarkommunen, da sonst ein verfälschtes Bild entsteht. Es handelt sich hier um eine bereits frühzeitig aus Verpflichtung für die Zukunft entstandene, sehr groß bemessene Fläche, die eine der größten in Nordrhein-Westfalen darstellt. Da diese Fläche bereits existiert, müssen sämtliche weiteren im Bereich der Stadt Goch dargestellten Flächen überprüft werden (auf die Stellungnahme des Kreises Kleve und seiner kreisangehörigen Städte und Gemeinden zu diesem Thema wird verwiesen). Die Stadt Goch hat in einem separaten Plan sämtliche bestehenden und geplanten Flächen für Windenergieanlagen zusammen dargestellt (Teil F der Stellungnahme der Stadt Goch). Daraus ist erkennbar, dass das gesamte Stadtgebiet eingekreist ist von Windenergieanlagen und damit der gesamte Raum um die Stadt optisch gestört wird. Im Rahmen eines sinnvollen Umgangs mit Natur- und Kulturlandschaft muß hier ein völlig überarbeitetes Konzept erstellt werden.

4 Stellungnahme zum Textteil:

Allgemeines:

Diese Stellungnahme ergänzt die gemeinsame Stellungnahme des Kreises Kleve und seiner kreisangehörigen Städte und Gemeinden, die Teil der Gesamtstellungnahme der Stadt Goch ist (Teil A – C)

Allgemeine Anmerkungen:

- Es fehlt ein Hinweis, wie mit dem Regionalplanentwurf verfahren werden soll, wenn der Entwurf des LEP noch einmal geändert werden sollte. - Es wird eine intensive Beschäftigung mit den Wechselwirkungen zur niederländischen Raumordnung vermißt (der Kreis Kleve hat immerhin eine gemeinsame Grenze mit den Niederlanden von über 130 km). - Der Begriff „Planungsregion Düsseldorf“ wird zwar gleichgesetzt mit dem Geltungsbereich des „Regionalplanes Düsseldorf“. Von dieser Begriffsdefinition wird jedoch leider immer wieder abgewichen.

1.1. Die Region und ihr Plan

Text zu 1.1.6, Einpendler

Es besteht Unklarheit darüber, was mit dem Text, der zwar mit „Einpendler“ überschrieben ist ausgesagt werden soll, da er sich weitgehend mit Grünverbindungen, Vogelschutzgebieten und den Herausforderungen bei der grenzüberschreitenden Planung mit den Niederlanden beschäftigt. Dagegen fehlen z.B. die Pendlerbewegungen zu den Niederlanden.

Seite 18 /19 verschiedene Perspektiven für die Plaungsregion:

Nachhaltige Wirtschaft:

So sehr der sparsame Umgang mit Grund und Boden unterstützt wird, würden sich die Kommunen mehr Möglichkeiten wünschen, um auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren zu können. Die Entwicklung von weiteren Arbeitsplätzen außerhalb der Verdichtungsgebiete würde zudem zu einer deutlichen Verringerung der Pendlerbewegungen führen. Die Anordnung von Industriegebieten und größeren Gewerbegebieten an Autobahnen und Schienenwegen, würde die Emittenden bündeln und größere Freiräume und besiedelte Räume vor Immissionen schützen.

Energiewende unterstützen – Klimawandel mitdenken:

Das Thema ist sicherlich politisch von großer Bedeutung. Ein großer Teil der Lösungsansätze, wie zum Beispiel das Einsparen von Energie oder die Verbesserung von Technologien, lassen sich nicht im Regionalplan lösen, deshalb sollte dieses Thema soweit reduziert werden, wie es auch im Regionalplan umsetzbar ist.

5 ha-Ziel:

Der sparsame Umgang mit Grund und Boden ist ein grundsätzliches Ziel der Bauleitplanung, dennoch fehlt weiterhin eine schlüssige Begründung für diese exakte Vorgabe (sh. auch Stellungnahme zum

5 LEP). Eine klare Definition, was unter dieses Ziel fällt, ist nach wie vor nicht vorhanden (z.B. Freiflächen von bebauten Grundstücken, Sport- und Freizeitflächen, Friedhöfe usw.?).

Kulturlandschaft:

Das Ziel wird sehr unterstützt, es sollte dann aber auch in der weiteren Planung ernst genommen werden (z.B. bei der Planung von Windenergieanlagen). Goch wird aufgrund der Planung komplett von Windenergieanlagen eingekreist, so dass von einer Erhaltung und Berücksichtigung der Kulturlandschaft nicht die Rede sein kann.

1.3. Begriffsdefinitionen:

Seite 23 „Brachflächen“:

Konversionsflächen müssen wie Brachflächen behandelt werden. Im Bereich der Stadt Goch ist insbesondere das Depot Hommersum betroffen, das eine weitgehend baulich genutzte Fläche darstellt.

2. Gesamträumliche raumstrukturelle Aspekte:

2.2 Kulturlandschaft

Das Ziel wird begrüßt, da es außerordentlich wichtig erscheint gewachsene Kulturlandschaften zu erhalten und sinnvoll weiterzuentwickeln. Deshalb wäre es wichtig, dass die Definition von „Kulturlandschaft“ noch klarer herausgestellt wird. Sie scheint zu sehr mit dem Gedanken „Denkmalschutz“ verquickt zu sein. Kulturlandschaft ist zunächst jede Form von Landschaft, die vom Menschen geprägt worden ist – im Gegensatz zur „Naturlandschaft“.

- Seite 30: Im LEP sind Kulturlandschaften fein differenziert dargestellt, im Regionalplan werden sie zu größeren Bereichen zusammengefasst. Es stellt sich deshalb die Frage nach der Hierarchie der Pläne. Eine feinere Ausdifferenzierung sollte vom Regionalplan gefordert werden, um sich mit den besonderen Spezifika der Region auseinandersetzen zu können. - Seite 31: auf die Karte 2C wird Bezug genommen. Diese Karte ist in vielen Punkten unverständlich, eine Überarbeitung wird empfohlen (auf die Stellungnahme zur Beikarte 2C wird hingewiesen) - Seite 34 (5): in der historischen Betrachtung fehlt die Betrachtung des ehemaligen Gelderlandes, das weite Teile des Kreises Kleve und der niederländischen Nachbarprovinzen miteinander vereinigt hatte, und somit eher ein verbindendes Element war. Erst später ist dieser Bereich zerschnitten worden und es sind andere Grenzen gezogen worden. - Seite 34 (5): Die Landschaft (und insbesondere das Gelderland) ist unter anderem auch von vielen Stadtgründungen (Absatz 2 und 3) geprägt, die von großer historischer Bedeutung sind. Diese fehlen in der Aufzählung. Es ist eben nicht nur ländliche Idylle, wie die Beschreibung im Regionalplan es darstellt! - Seite 34/35 (5): die Landschaft im Kreis Kleve ist zu einem erheblichen Teil durch kleinteilige Intensivlandwirtschaft im Gemüse- und Gartenpflanzenanbau geprägt, sowie durch Grünland in Verbindung mit Intensivtierhaltung. Es stellt sich daher die Frage, ob der Begriff „Parklandschaft“ deshalb richtig gewählt ist. Da der Begriff positiv besetzt ist, erfreut es, dass die Landschaft im Kreis Kleve so beschrieben wird. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um einen prosperierenden und ausgesprochen aktiven

6 Wirtschaftsraum handelt, den es weiterhin zu fördern gilt, um die Ungleichgewichte bei den Lebensbedingungen in der Region auszugleichen. - Seite 35 (5): Es werden zu sehr trennende Elemente der Landschaft beschrieben Es fehlt eindeutig die Auseinandersetzung mit dem verbindenden Charakter der Kulturlandschaft diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze. - Seite 35, Leitbild 3: Zum Begriff „grüne Parklandschaft“ siehe auch Stellungnahme zu Seite 34/35 (5). Eine solche Darstellung darf nicht dazu führen, dass die Region in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung deshalb hintenangestellt wird. - Seite 35: ein großer Teil der Bruchlandschaften ist mit Gräben zur Entwässerung reguliert und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Eine der letzten naturnahen Gewässer stellt die Kendel dar.

2.3. Klima und Klimawandel:

Es wird auf die gemeinsame Stellungnahme des Kreises und der kreisangehörigen Stadte und Gemeinden verwiesen, sowie auf die bereits früher abgegeben Stellungnahmen zum LEP

2.3.2 Klimaökologische Ausgleichsräume

Seiten 39/40: Aufgrund dieser Darstellungen sollte noch einmal überprüft werden, ob die Zielsetzung zur absoluten Verdichtung der Städte das richtige Ziel ist. Eine aufgelockerte Bebauung vermeidet die angesprochenen Probleme. Bei stärkerer Förderung des ländlichen Raumes, könnten die Ballungsräume darüber hinaus erheblich von ihren Problemen befreit werden, die durch die hohe Verdichtung entstehen (z.B. hohe Grundstückspreise, Wohnungsknappheit, Bodenversiegelung, Verkehrsbelastung, Klimaerwärmung, soziale Brennpunkte u.ä.).

- Seiten 41/42: hier wird auf die schädlichen Auswirkungen einer zu engen Bebauung mit einem sehr hohen Versiegelungsgrad hingewiesen. Auf Seite 42 wird schließlich ausgeführt, dass dieses Problem nicht auf regionaler Ebene geregelt werden kann. Die logische Folge wäre dann, dass dieses Thema aus dem Regionalplan herausgenommen wird.

3.1 Festsetzungen für den gesamten Siedlungsraum:

3.1.1 Siedlungsbereiche entwickeln, Freiraum schützen

Seite 45 (1): Eine Darstellung von den Ortsteilen Asperden und Kessel ist unbedingt erforderlich, da beide über 2000 Einwohner liegen. Beide wurden bereits bei der Aufstellung des GEP 99 fälschlicherweise nicht dargestellt. Auf die Stellungnahme zur Beikarte 2A wird verwiesen.

Die Berücksichtigung „existenzfähiger landwirtschaftlicher Betriebe“ innerhalb der Siedlungsbereiche ist fast nicht mehr realistisch, da sie häufig wegen ihrer Größe und möglicher Emissionen nicht mehr mit der Wohnbebauung vereinbar sind.

Bandartige Entwicklungen sind teilweise historisch so entstanden und auch nicht mehr zu ändern.

Seite 45(2): Da über den virtuellen Gewerbeflächenpool die Inanspruchnahme nur von Flächen unter 10 ha geregelt ist, der Bedarf z.B. im Logistikbereich aber teilweise höher liegt, sollte für größere Flächen eine besondere Regelung getroffen werden (dies war auch das Ergebnis der Diskussionen über den virtuellen Gewerbeflächenpool). Hier wird auf das Konzept des Kreises Kleve und der kreisangehörigen Städte und Gemeinden zu Gewerbeflächen über 10 ha hingewiesen. Das Konzept 7 ist Teil C dieser Stellungnahme. Die Stadt Goch beantragt auf der Grundlage dieses Konzeptes das gemeinsame Gewerbegebiet mit der Gemeinde Weeze im Regionalplan darzustellen. Dazu müßte zusätzlich die Fläche des Gewerbegebietes Goch-Süd im Regionalplan als GIB dargestellt werden

3.1.2 Verantwortungsvolle Flächeninanspruchnahme

Die Kommunen sind schon immer verantwortungsvoll mit den Flächen in ihrem Gemeindegebiet umgegangen, insofern ist ein Großteil des Kapitels nicht notwendig, zumal ein derartiger Umgang mit Grund und Boden im Baugesetzbuch vorgeschrieben ist

Seite 47(G2): Diese Aussage ist unverständlich, da Beteiligungsverfahren im Baugesetzbuch geregelt sind. Hiernach stellt sich allerdings die Frage, ob die Inanspruchnahme von freien Flächen demnächst mit der Nachbarkommune abgestimmt werden muß?

Seite 47(2): Da die Inanspruchnahme von Gewerblichen Bauflächen nie kontinuierlich und gleichmäßig erfolgt, stellt sich die Frage, wie plötzlichen großen Bedarfen entsprochen werden kann. Diese entstehen insbesondere durch den globalisierten Handel immer wieder und immer häufiger.

Seite 51 (5). Die Einbeziehung von möglichen Brachflächen ist unrealistisch, da diese in den meisten Fällen nicht zur Verfügung stehen. Die Einengung der Kommunen auf derartige Flächen liefert sie und den wohnungssuchenden Bürger einem unkontrollierbaren Markt aus (siehe Großstädte).

Seite 52 (7): dies steht eindeutig im Gegensatz zu den klimapolitischen Zielsetzungen und auch den Vorgaben für die Bauleitplanung im BauGB.

3.1.3 Konversion

Seite 53/54: bei dem Grundsatz bleibt unberücksichtigt, dass diese Flächen meist schon bebaut und zu größeren Teilen versiegelt sind. Wenn auf diesen Flächen und in den vorhandenen Gebäuden eine gute Nachnutzung unterzubringen ist, verhindert dies die Versiegelung und Neuinanspruchnahme von Freiflächen. Gerade die Nutzung von Konversionsflächen ist eins der besten Beispiele, um sorgsam mit Grund und Boden umzugehen. Deshalb begrüßt die Stadt Goch, dass das Depot Hommersum im Regionalplan für eine gewerbliche Nachnutzung vorgesehen ist.

3.2.1 Nachhaltiges Wachsen in den allgemeinen Siedlungsbereichen

Seite 56 (G1) und Seite 57 (2): in der zusätzlichen Einführung einer Kategorie ZASB wird kein Sinn gesehen. Auf die gemeinsame Stellungnahme (Teil A) wird hingewiesen. Sollte diese Kategorie weiter bestehen bleiben, müßte auch Pfalzdorf aufgrund seiner zentralörtlichen Bedeutung dargestellt werden. Die Einrichtung eines Haltepunktes des schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrs wäre hier theoretisch möglich. Auf die Stellungnahme zur Beikarte 3B wird hingewiesen.

Die Darstellung des ASB für Asperden und Kessel fehlt. Beide liegen über 2000 Einwohner. Eine Darstellung wurde bereits im GEP 99 fälschlicherweise vergessen. Auf die Stelungnahme zu verschiedenen Beikarten wird hingewiesen.

(5): bei dieser Betrachtung fehlen in der Betrachtung verschiedene Kosten (zum Beispiel Kosten die in besonderen sozialen Brennpunkten entstehen, weil eine zu hohe Dichte geplant und entstanden ist, oder für zusätzliche Maßnahmen wegen zu dichter Bebauung und einem zu hohen

8 Versiegelungsgrad, hohe Grundstückskosten, hohe Mieten, Aufwendungen für große Abwasserbauwerke insbesondere für die Regenentwässerung usw.).

3.2.3 Einrichtungen für Erholung, Sport, Freizeit und Tourismus

Seite 59: Wenn richtigerweise der Ortsteil Kessel als ASB dargestellt wäre, müßte die Freizeitanlage nicht isoliert dargestellt werden.

3.3.1 Bereiche für Gewerbe und Industrie (GIB und ASB-GE)

Die in den Zielsetzungen und Grundsätzen formulierten Texte beziehen sich weitgehend auf bereits bestehende gesetzliche Regelungen. Die Zuordnung von einzelnen Gewerbe- und Industriebetrieben ist deshalb am besten in der Bauleitplanung zu regeln, da hier die große Zahl der teilweise kleinteiligen Verflechtungen zielgerichteter geregelt werden können.

Für den Bereich des Kreises Kleve ist gemeinsam (Kreis, Kommunen, IHK ) ein Konzept erarbeitet worden, dass die Ausweisung von drei größeren Gewerbe-/Industriebereichen vorsieht für die Ansiedlung von großflächigen Betrieben. Insofern wird auf dieses Konzept verwiesen, das die Stadt Goch vollinhaltlich mitträgt und dessen Inhalt Bestandteil der Stellungnahme der Stadt Goch ist (Teil C der Stellungnahme).

3.3.2 Zweckgebundene Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzung

Seite 66 (1): auf das gemeinsame Konzept für den Kreis Kleve wird hingewiesen (Teil C der Stellungnahme).

Seite 66 (2): es stellt sich die Frage, ob die Häfen auf der niederländischen Seite an der Maas nicht in das Konzept mit einbezogen werden müssen. In der Nähe von Goch sind z. B. die Häfen Heijen und Wanssum. Außerdem würde ein zusätzlicher Hafen oder eine Verladestation auf der linksrheinischen Seite wichtig sein, zur besseren Ausnutzung des ökologisch wichtigen Transportweges Rhein. Es bietet sich Niedermörmter an.

Seite 66 (5): eine Rücknahme von Flächen muß der kommunalen Bauleitplanung überlassen bleiben und sollte nicht über den Regionalplan verfügt werden.

Seite 67 (6): es wird noch einmal auf das Thema „Gewerbegebiete an der Autobahn und nicht in der Nähe von Siedlungsbereichen hingewiesen. Dieser Punkt ist als deutliche Anregung bereits im LEP- Verfahren angeregt worden. Außerdem ist er Thema mehrerer Diskussionen gewesen und häufig als gut und richtig befürwortet worden. Es hätte den großen Vorteil, dass emittierende Bereiche zusammengelegt werden und dadurch weitgehend ungestörte Bereiche entstehen können. Auf entsprechende Regelungen zur Verminderung von Verkehrslärm und Feinstaub in Siedlungsbereichen wird hingewiesen. Durch die Herausnahme von starkem LKW-Verkehr aus den Ortslagen kann hier wichtiges erreicht werden.

3.3.3 Virtueller Gewerbeflächenpool für das Gebiet des Kreises Kleve

Seite 69 (Z 1): warum ausgerechnet emittierende Betriebe an den Siedlungsbereich heranrücken sollen, ist nicht verständlich, ist auch nicht Ziel des virtuellen Gewerbeflächenpools.

9 4 Freiraum

Auf die umfangreichen Stellungnahmen zum LEP-Entwurf wird verwiesen

4.1 Regionale Freiraumstruktur

Seite 77 (G 2): die Zielsetzung ist zu hinterfragen, da es nicht zusammen paßt, dass die bauliche Entwicklung in jeder Hinsicht eingeschränkt und verhindert werden, dieses aber für Windenergie- und Biomasseanlagen nicht gelten soll. Die Ungleichgewichtigkeit in der Behandlung von nicht oder kaum störenden Gewerbebetrieben und erheblich störenden Windenergieanlagen ist unverständlich. Goch soll nach der Planung des Regionalplanes von Windenergieanlagen eingekreist werden und zwar meistens auf naturlandschaftlich und kulturlandschaftlich sehr empfindlichen und wichtigen Flächen.

Seite 77 (G3): es wird noch einmal darauf hingewiesen, dass die Alternative meistens nur die Möglichkeit wäre, freie Flächen in Anspruch zu nehmen. Eine nach allen Maßstäbe vernünftige Entwicklung für die Nutzer muß möglich sein.

Seite 77 (G5): Es besteht weiterhin die Anregung, störendes Gewerbe an störende Verkehrsverbindungen zu legen. Dadurch werden effektiv erhaltenswerte Freiräume erhalten.

Seite 78 (1): Zu den raumbedeutsamen Planungen sollten auch die gezählt werden, die im Grenzraum von der niederländischen Seite angestoßen worden sind. Hierzu gehört auch der Plan für die „robusten Verbindungen“. Diese Planung wird durch die massive Bestückung des Reichswaldes mit Windkraftanlagen und der damit verbundenen trennenden Wirkung unmöglich gemacht.

Seite 78 (3): es muß sichergestellt bleiben, dass für die kommunale Entwicklung ausreichend Freiraum erhalten bleibt. Es kann nicht sein, das die gesamte Landschaft unter Schutz gestellt wird und die Kommunen damit in ihrer Entwicklungsmöglichkeit vollkommen behindert werden.

Seite 80 (5): auf die Stellungnahme zu G2 und G5 wird hingewiesen

Seite 80 (7und 8): Es ist umso erstaunlicher, dass Windenergieanlagen davon ausgenommen bleiben sollen, zumal sie immer größer und höher werden und deutlich die Landschaft trennen und damit in ihrem Zusammenhang zerstören. Die Planung für den Bereich Goch sieht einen kompletten Ring um die Stadt vor, so dass die Stadt allseits von Anlagen umgeben sein wird und ein freier Blick auf die in einem der vorherigen Kapitel beschriebene einzigartige „parkähnliche Landschaft bzw. Kulturlandschaft“ stark eingeschränkt wird. Es werden im Bereich Goch tatsächlich die wenigen zusammenhängenden Flächen in Anspruch genommen, die noch nicht gestört sind (siehe auch den beigefügten Plan F) . Eine komplette Überarbeitung der Planung für diesen Raum ist deshalb notwendig

Seite 81 (10-12): Es ist dringend eine Abstimmung mit den Planungen auf niederländischer Seite notwendig. Die Maasduinen mit der Verbindung zum Reichswald („robuste Verbindungen“) sind insbesondere auf niederländischer Seite ein Grünzug von besonderer nationaler Bedeutung, die auch ihre Auswirkungen auf die deutsche Seite haben. Diese Grünverbindung wird jenseits der Grenze als besondere Naturlandschaft gegen jedweden Eingriff verteidigt und sogar in seiner Qualität ständig verbessert. Dies gilt insbesondere auch zum Schutz des Bodens. Entgegen den von Landesseite

10 ebenfalls sehr deutlich in den Vordergrund gestellten Zielen wird genau hier eine massive Zerstückelung und Zerstörung der Landschaft durch Windenergieanlagen geplant.

4.1.2 Regionale Grünzüge

Bezüglich der Grünzüge wird auf das vorhergegangene Kapitel verwiesen.

Seite 83/84 (3): Die deutliche Massierung von Windenergieanlagen im Reichswald und im sonstigen Gocher Stadtgebiet und Umfeld steht diesem Ziel deutlich entgegen. Für den Bau der ersten Anlagen im Reichswald werden pro Windrad > 1ha benötigt. Dazu kommen Flächen für Infrastrukur (Wege, Leitungstrassen). Hier wird ein Flächenverbrauch und ein Grad an Bodenversiegelung hingenommen, der auch mit der Zielsetzung des geringen Flächenverbrauchs nicht vereinbar ist.

4.2 Schutz von Natur und Landschaft

Vieles ist gesetzlich bereits anderweitig geregelt muß deshalb nicht im Regionalplan festgehalten werden.

Da sich viele Zielsetzungen und Begründungen wiederholen, gelten die vorgenannten Bedenken und Anregungen auch zu diesem Abschnitt.

Die Darstellungen für den Bereich der Niers in den Beikarten 4D und 4E sowie im Regionalplanentwurf dürfen nicht dazu führen, dass der Wassersport dort ver- oder behindert wird.

Seite 89 (G 1) und Seite 90 (2) in Verbindung mit den Karten 4D und 4E: Das Depot Hommersum ist eine weitgehend bebaute und versiegelte Fläche und muß deshalb als BSN-Fläche aus den Beikarten herausgenommen werden.

BSN- Flächen müssen außerdem im Bereich der Stadt Goch sowie in den Ortsteilen Hassum und Hommersum reduziert werden (siehe auch die Stellungnahme zu den entsprechenden Beikarten).

4.2.2 Schutz der Natur

Siehe Stellungnahme zu 4.2, da sich die Argumente wiederholen

Seite 95 (7): zu den naturnahen Erholungsarten muß das Paddeln ergänzt werden.

4.2.3 Schutz der Landschaft und landschaftsorientierte Erholung

Siehe Stellungnahme zu 4.2, da sich die Argumente wiederholen

Seite 96 (1): Es gibt kaum einen Bereich, wo der natürliche Boden besser geschützt wird als im Wald. Dennoch ist es erstaunlich, dass gerade dort durch Windkraftanlagen erhebliche Eingriffe erfolgen sollen, im Reichswald über 50 ha., im Tannenbusch ebenfalls einige ha.

Seite 97 (3): durch viele dezentrale Energiegewinnungsanlagen werden die Leitungen eher mehr als weniger. Dabei muß auch berücksichtigt werden, dass bei Erdkabeln ebenfalls ein deutlicher Schutzstreifen von größerer Bepflanzung freizuhalten ist.

Seite 97 (5): Um die lärmarmen Bereiche möglichst zu erhalten und zu schützen, sollte man lärmintensive Gewerbe- bzw. Industriebetriebe direkt an lärmintensive Verkehrswege, wie z.B. an die Autobahnen legen. 11 4.3 Wald

Seite 99 (G1): Die Aufforstung von bereits baulich genutzten Konversionsflächen kann kein Ziel sein. Die Nutzung des Depots Hommersum darf durch eine derartige Zielsetzung nicht gefährdet werden.

Seite 99 (G3): Wenn diese Zielsetzung dazu dienen soll, ein waldarmes Gebiet zu einem waldreichen umzuwandeln, um dann den Wald mit Windenergieanlagen zu bestücken und damit dem Wald wieder Flächen entziehen zu können, ist dieses zu verneinen.

Seite 99 (1+2): Die Zielsetzung, den Wald an dem Leitbild heimischer und natürlicher Waldgesellschaften auszurichten, wird deutlich unterstützt. Im Reichswald sind, nachdem der Wald in und nach dem 2.Weltkrieg fast völlig vernichtet worden war und zunächst zur schnellen Aufforstung große Nadelholzbestände angelegt worden sind, erhebliche Anstrengungen gemacht worden, um den Waldbestand umzubauen. Diese Bemühungen sind aufwendig und sollten unbedingt unterstützt werden. Es wäre unverantwortlich, wenn diese Bemühungen dadurch konterkariert würden, wenn die Bereiche, wo der Waldumbau noch nicht so weit fortgeschritten ist, mit Windrädern vollgestellt werden und somit die wichtige Veränderung im Wald nicht mehr notwendig wäre. Bei allem Verständnis dafür, dass die wirtschaftlichen Vorteile bei der oben genannten Lösung ( einfaches, schnell wachsendes und verwertbares Holz in Verbindung mit Windenergieanlagen) in mehrfacher Hinsicht für den Forst interessant sind, müßte es ein Ziel sein, die BSN-Flächen dort eher zu vergrößern, als weiter in ihrer Entwicklung einzuschränken.

4.4.1 Wasserhaushalt

Das sogenannte „Fracking“ darf nicht zugelassen werden. Auf eine endsprechende Resolution der Stadt Goch wird hingewiesen.

4.4.2 Oberflächengewässer

Für den Schutz der Oberflächengewässer besteht viel Verständnis, dennoch dürfen Wasserschiffahrtswege in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt werden, da diese die ökologisch beste Lösung für den Transport von Massengütern darstellen.

4.4.4 Vorbeugender Hochwasserschutz

Dieser Abschnitt ist inzwischen über andere rechtliche Regelungen gelöst. Es stellt sich die Frage, ob dieses auch noch mal im Regionalplan gelöst werden muß.

Ein wesentlicher Punkt, auf den die Stadt Goch seit Jahren hinweist, in dem aber bisher nichts nennenswertes unternommen worden ist, ist allerdings wiederum vergessen worden. Es handelt sich dabei um die Überschwemmungsgefahr, die durch die Eindeichungsmaßnahmen in den Niederlanden entlang der Maas entstanden ist. Das Hochwasser hat nur dort die Möglichkeit, sich auszubreiten, wo entsprechende Lücken existieren. Dies ist z.B. am Einmündungsbereich der Niers in die Maas der Fall. Dies führt bei Hochwasser zu Rückstau in der Niers und zu Überschwemmungen auf dem Gebiet der Stadt Goch mit deutlichen Gefährdungen für die Ortsteile Kessel, Hommersum und Hassum. Goch ist nicht der natürliche Überschwemmungsbereich für den Bereich der Maas.

Seite 111 (13): Dies funktioniert nicht bei zu hoher Verdichtung, wie sie durch LEP und Regionalplan in bebauten Bereichen angestrebt wird.

12 4.5.1 Landbewirtschaftung und Natürliche Ressourcen

In Kommunen mit einem hohen Anteil an agrarstrukturell bedeutsamen Flächen muß bei allem Verständnis für die Erhaltung dieser Flächen auch noch eine vernünftige Stadtentwicklung möglich sein.

Seite 115 (2): Die intensiv genutzten Flächen mit hohen Investitionen für die Landbewirtschaftung ziehen sich bis nach Goch und teilweise bis Kleve.

Seite 115 (3): auf die generelle Anmerkung zu dem Abschnitt 4.5.1 wird erneut hingewiesen.

Seite 116 (4): Die Erhaltung der Entwicklungsmöglichkeiten gilt nicht nur für die landwirtschaftlichen Betriebe ( die sich im übrigen nur noch selten in der Ortslage befinden) sondern auch für die Ortschaften.

4.5.2 Gartenbau

Es ist nicht zu verstehen, warum der Gartenbau dermaßen restriktiv behandelt wird.

Seite 116 (Z2): Es ist nicht nachvollziehbar, warum raumbedeutsame Gewächshausanlagen in dargestellt sind und in anderen Bereichen, wo diese tatsächlich vorhanden sind, nicht, wie z.B. in Goch-Nierswalde.

5.1 Verkehrsinfrastruktur

5.1.1 Übergreifende Aspekte

Seite 121 (G1): Die Zielsetzung wird begrüßt, wobei es besonders gut wäre, wenn dieses auch seinen Niederschlag im Kreis Kleve finden würde z.B. beim Ausbau der Bahnstrecke Düsseldorf-Kleve (mit möglicher Verlängerung nach Nijmegen) oder durch den Ausbau von Häfen an Rhein und Maas.

Seite 121 (G3): Aus diesem Grunde ist es besonders wichtig, dass Gewerbe- bzw. Industriegebiete an die Autobahnen herangerückt werden, um somit andere Räume von unnötigem Verkehr freizuhalten.

5.1.2 Wasserstraßen und Ruhehäfen

Seite 122 (Z2): Wenn Ruhehäfen auch für den Güterumschlag ausgebaut würden könnten, würde dies die Attraktivität des Transportes über Schiffe erhöhen, Deshalb wäre es richtig, die Entstehung weiterer Häfen oder Verladestationen zu fördern.

5.1.3 Schienennetz

Seite 123 (G1) und Seite 124 (1): Das Ziel wird begrüßt, da ein Ausbau der Strecke Düsseldorf-Kleve dringend erforderlich ist und möglicherweise eine Verlängerung bis Nijmegen. Eine entsprechende Berücksichtigung fehlt leider (auch in der Kartendarstellung).

5.4.1 Oberflächennahe Bodenschätze

Die Darstellung in der Beikarte 5C muß korrigiert und auf den zur Zeit gültigen Stand gebracht werden (siehe auch Stellungnahme zur Beikarte 5C).

13 5.4.2 Lagerstätten fossiler Energien und Salze

Es sollte eine klare Ablehnung des sogenannten Fracking erfolgen (auf eine entsprechende Resolution der Stadt Goch und vieler Städte im Kreis Kleve wird verwiesen), dadurch würde sich die Liste der Bereich, an denen es nicht durchgeführt werden soll erübrigen.

5.5 Energieversorgung

5.5.1 Windenergieanlagen

Eine grundsätzliche Stellungnahme zu Windenergieanlagen ist in der gemeinsamen Stellungnahme des Kreises Kleve und der kreisangehörigen Städte und Gemeinden formuliert, insofern wird darauf verwiesen. Dabei erscheint der Stadt Goch allerdings die grundsätzliche Ablehnung von Windkraftanlagen im Wald zu pauschal. Es sollte wie im Windkrafterlass des Landes NRW zwischen hochwertigen Laub- und Mischwäldern und minderwertigen Nadelholzstrukturen unterschieden werden. In letzteren sollten nach Abwägung aller ökologischen Belange Windkraftanlagen möglich sein. Bei der Abwägung sollte auch berücksichtigt werden, ob der Standort in einer waldreichen oder einer waldarmen Kommune liegen soll.

Der Regionalplan sieht für die Stadt Goch eine komplette Einkreisung der Stadt mit Windenergieanlagen vor (teilweise auf außergewöhnlich wertvollen Natur- und Kulturlandschaftsflächen) wie sie auf dem Plan F dargestellt ist. So sehr Verständnis für die Bemühungen zur Energiewende vorhanden sind, sieht die Stadt Goch hier dringenden Bedarf, die Planung noch einmal deutlich zu überarbeiten. Dabei sollte das Gegenstromprinzip unbedingt beachtet werden.

Die für die Anlagen notwendige Infrastruktur ( Leitungen, Umspannwerke, Speichermöglichkeiten) sollten ebenfalls ihren Niederschlag im Regionalplan finden.

14