Januar – März 2018

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Januar – März 2018 Zeughauskino ZEUGHAUSKINO PROGRAMM Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2 10117 Berlin Januar – März 2018 T +49 30 20304-421 (Büro) T +49 30 20304-770 (Kinokasse) F +49 30 20304-424 → Erich Wolfgang Korngold [email protected] → Kinder-Spiele, Kinder-Blicke www.zeughauskino.de → Komödien im Nationalsozialismus INHALT VORWORT 1 Höhepunkte 2 Fernsehschätze Filmreihen Gezeiten Aus dem Fernseharchiv 4 Berlin.Dokument 8 Erich Wolfgang Korngold Komponieren für die Leinwand 12 Kinder-Spiele, Kinder-Blick Neue Perspektiven im deutschen Film (1945-1989) 18 Lachende Erben: Komödien im Nationalsozialismus 30 S wie Sonderprogramm 44 Seit zwei Jahren präsentiert die Reihe Aus dem Fernseharchiv monat­ Stalingrad-Reflexe 46 lich Fernsehspielfilme vor allem aus den 1960er und 1970er Jahren: Wiederentdeckt 52 reine TV­Produktionen, die in aller Regel auch nur im Fernsehen und oft nur ein einziges Mal gezeigt wurden. Auf VHS waren viele Zwischen Revolution und Restauration dieser Filme nie verfügbar, auf DVD oder Blu­ray sind sie es bis heute Kultur und Politik 1789-1848 im Spiegel des Films 56 nicht, was umso bedauerlicher ist, als die ausgewählten Werke teils prominenter Regisseure und/oder Drehbuchautoren ein wertvoller Schatz der öffentlich­rechtlichen Fernsehsender sind. Nach Koope­ Aktuelle Ausstellungen rationen mit dem Rundfunk Berlin­Brandenburg und dem Westdeut­ Sonderausstellungen im Deutschen Historischen Museum 61 schen Rundfunk freuen wir uns, ab Januar die Reihe Aus dem Fern seh­ archiv gemeinsam mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen zu veranstalten und aus deren Bestand der Sammlung Kalender Fernsehen TV­Produktionen zu präsentieren. Die Quartals pro gramme Alle Termine im Überblick 62 werden fortan stärker thematisch geklammert sein. Los geht es mit drei Fernsehspielfilmen, für die Helga Feddersen die Drehbücher Filmwerkstatt schrieb. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Zeughauskino­Team Angebote für Schulklassen 68 Service & Impressum Tickets, Verkehrsverbindungen & Parken, Impressum 69 Titel: Amphitryon (Deutsche Kinemathek) 2 HÖHEPUNKTE HÖHEPUNKTE 3 Erich Wolfgang Korngold Lachende Erben Filme wie Wir machen Musik „Opern ohne Gesang“ Während die 6. Armee in Stalingrad eingekesselt und geschlagen Mit Michael Curtiz‘ The Private Life of Elizabeth and Essex startet wird, singt Ilse Werner im Kino Wir machen Musik, da geht euch der am 8. März unsere Werkschau mit Melodramen, für die Erich Hut hoch. Wir machen Musik, da geht euch der Bart ab. Helmut Wolfgang Korngold die Musik komponierte. Eine Einführung hält Käutners Ehekomödie eröffnet am 11. Januar eine neue Ausgabe von Arne Stollberg, Professor für Historische Musikwissenschaft an Lachende Erben, die Komödien aus der Zeit des Nationalsozialismus der Humboldt-Universität zu Berlin und ausgewiesener Kenner zusammenbringt. Eine Einführung hält die Filmhistorikerin Stefanie des Korngoldschen (Filmmusik-)Œuvres. Mathilde Frank. Ankündigung auf Seite 13 Ankündigung auf Seite 31 Doppelprogramm Die große Wende Ausgezeichnet mit dem Stalinpreis 1. Klasse und dem Grand Prix der Filmfestspiele von Cannes, schuf Friedrich M. Ermler mit Welikij perelom einen der ersten Spielfilme über die Schlacht von Stalingrad. Wir zeigen das sowjetische Kriegsdrama am 26. Januar, gefolgt von Hunde, wollt ihr ewig leben, dem ersten westdeutschen Spielfilm über ein Ereignis, das als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs gilt. Ankündigung auf Seite 48 Wiederentdeckung Peppermint Frieden Peter Fonda als Mr. Peppermint Frieden, Gesine Strempel als Mutter, Konstantin Wecker als kommunistischer Schreiner und – alle über- ragend – Saskia Tyroller als das fünfjährige Mädchen Marianne. 1984 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet, gehört Peppermint Frieden Berlin.Dokument zu den zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Werken weiblicher Unter den Linden Regisseurinnen des Neuen Deutschen Films. Marianne Rosenbaums Film eröffnet am 1. März die Retrospektive Kinder- Spiele, Kinder-Blicke. 1970 produzierte die DEFA-Gruppe 67 mit dem dreiteiligen Farbfilm Unter den Linden eine ungewöhnlich aufwändige, prestigeträchtige Ankündigung auf Seite 20 Arbeit für das Fernsehen der DDR: ein Portrait der berühmtesten Straße der Stadt. Berlin.Dokument präsentiert alle drei Teile, jeweils begleitet von dokumentarischen Kurzfilmen und einer Einführung des Kurators Jeanpaul Goergen. Ankündigung auf Seite 9 4 AUS DEM FERNSEHARCHIV AUS DEM FERNSEHARCHIV 5 Vier Stunden von Elbe 1 BRD 1968, R: Eberhard Fechner, B: Helga Feddersen, K: Rudolf Körösi, D: Carsta Löck, Klaus Höhne, Helga Feddersen, Elke Twiesselmann, Regine Lutz, Rolf Schimpf, Evelyn Hamann, 105' · DigiBeta FR 19.01. um 21 Uhr + SO 21.01. um 18.30 Uhr · Einführung: Jan Gympel Aus dem Fernseharchiv Die Drehbuchautorin Helga Feddersen Helga Feddersen (1930­1990) wurde bundesweit bekannt in den sechziger Jahren unter anderem durch die von Horst Lommer ge­ In den Archiven der öffentlich­rechtlichen Fernseh­ schriebenen Fernsehfilme, Alltagsgeschichten voll bitterem Sarkas­ sender Deutschlands liegt ein kaum bekannter Schatz: mus. Ermutigt durch ihren damaligen Mann, den NDR­Dramaturgen Spielfilme teils prominenter Regisseure und/oder Goetz Kozuszek, schrieb die Schauspielerin und Tochter eines Drehbuchautoren, entstanden hauptsächlich in den Hamburger Kaufmanns für Seemannsausrüstungen 1967 ihr erstes sechziger und siebziger Jahren, als die Rundfunkanstal­ Drehbuch: Vier Stunden vom Feuerschiff „Elbe 1“ entfernt liegt ten zugleich ein Übungs­ und Experimentierfeld auch Bruns büttelkoog mit der Schleuse, die den südlichen Eingang zum für Nachwuchsfilmemacher boten. Reine TV­Produk­ Nord­Ostsee­Kanal bildet, sowie einem Seemannsfrauenheim. Hier tionen, die in aller Regel auch nur im Fernsehen gezeigt warten die Angetrauten von Schiffsleuten darauf, einige Minuten mit wurden, dort allerdings ein Millionenpublikum er­ ihren durchreisenden Männern zu verbringen oder sogar mit ihnen reich­­ten. Auf diesen weitgehend vergessenen Teil der die siebenstündige Fahrt durch den Kanal absolvieren zu können. Im deutschen Filmgeschichte möchte die von Jan Gympel Mittelpunkt des Films steht jedoch der Schwager der Heimleiterin, initiierte und mitkuratierte Reihe Aus dem Fernseh­ der Schiffskoch Gustav Andresen, der beschlossen hat, sein langjäh­ archiv hinweisen: Monatlich wird ein Fernspielfilm – riges Junggesellendasein endlich aufzugeben – und zwar möglichst seit diesem Jahr aus dem Bestand der Sammlung schnell. Er muss nur noch die Richtige finden. Fernsehen der Deutschen Kinemathek – präsentiert. Helga Feddersens ebenso unprätentiöse wie einfühlsame, aber nicht Im ersten Quartal 2018 zeigen wir drei Fernsehfilme sentimental verklärende Schilderung des Alltags „kleiner Leute“ nach Drehbüchern von Helga Feddersen, von denen fand viel Zuspruch. Das „realistische Volksstück“, wie der produzie­ der erste vor fünfzig Jahren erstgesendet wurde. rende NDR den Film bezeichnete, war zugleich die zweite Filmregie Aus dem Fernseharchiv ist eine Kooperation mit der Deutschen von Eberhard Fechner (1926­1992), der hier ein weiteres Mal mit Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. Der Eintritt ist frei. dem Kameramann Rudolf Körösi zusammenarbeitete. Dieser kam vom Dokumentarfilm und beobachtete auch das Geschehen in Vier Stunden von Elbe 1 in langen, mit der Handkamera gedrehten Ein­ stellungen, was dieser Schwarzweißproduktion die Anmutung eines Werks des Direct Cinema verschafft. (gym) 6 AUS DEM FERNSEHARCHIV AUS DEM FERNSEHARCHIV 7 Gezeiten Im Fahrwasser BRD 1970, R: Eberhard Fechner, B: Helga Feddersen, K: Rudolf Körösi, BRD 1971, R: Georg Tressler, B: Helga Feddersen, K: Wolfgang Zeh, D: Klaus Höhne, D: Klaus Höhne, Elke Twiesselmann, Vadim Glowna, Verena Buss, Helga Feddersen, Elke Twiesselmann, Helga Feddersen, Josef Jansen, Tilly Perin-Bouwmeester, Josef Jansen, Tilly Perin-Bouwmeester, 91' · DigiBeta 85' · DigiBeta SA 10.02. um 21 Uhr + SO 11.02. um 18.30 Uhr · Einführung: Jan Gympel SO 25.03. um 18.30 Uhr + MI 28.03. um 20 Uhr · Einführung: Jan Gympel Mit Gezeiten spann Helga Feddersen die in Vier Stunden von Elbe 1 Nach Vier Stunden von Elbe 1 und Gezeiten der dritte und letzte Film erzählten Geschichten um den Schiffskoch Gustav Andresen und um den (ehemaligen) Schiffskoch Gustav Andresen und Menschen Menschen aus seiner Umgebung weiter. Im Mittelpunkt stehen dies­ aus seinem Umfeld. Die Regie führte diesmal Georg Tressler (1917­ mal jedoch nicht die Seemannsfrauen, sondern die Männer: Ein junger 2007), der 1956 mit seinem Erstling Die Halbstarken für Aufsehen Erster Offizier leidet unter seiner ehrgeizigen Frau, die einen Kapitän gesorgt hatte, sein Schaffen aber nach wenigen Kinofilmen vor allem aus ihm machen will. Andresen wird derweil Vater und seiner Ange­ mit eher unspektakulären Fernsehproduktionen fortsetzte. Auch trauten zuliebe Gastwirt an Land, weiter von Fernweh getrieben. Kameramann und Szenenbildner waren andere als bei Vier Stunden Wieder schöpfte Helga Feddersen aus ihrer genauen Kenntnis des von Elbe 1 und Gezeiten. Da diese beiden Filme beim Publikum gut geschilderten Milieus und seiner Menschen. Wieder führten Eberhard angekommen waren, gab die ARD Im Fahrwasser einen bedeutenden Fechner die Regie und Rudolf Körösi die Kamera, in der sich diesmal Sendeplatz: Die Erstausstrahlung erfolgte am ersten Weihnachtstag aber Farbfilm befand. Valentin Polcuch urteilte: „Helga Feddersen 1971 um 20.15 Uhr. „(...) Helga Feddersen hat hier wie in ihren früheren zeigt viel echtes Milieu, malt den Alltag sorgfältig aus, sachkundig, Fernsehspielen ‚Vier
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