
„Johannes Moser, ein großer Kommunikator [...] und ein vor Spontaneität sprühender Virtuose ersten Ranges“ „Johannes Moser, a great communicator [...] and master virtuoso who fairly sparkles with spontaneity“. B. Martinů, F. Bridge, P. Hindemith, B. Britten, A. Honegger A. Bax Cello Concertos Cello Sonatas Johannes Moser, violoncello Johannes Moser, violoncello Deutsche Radio Philharmonie Paul Rivinius, piano Christoph Poppen 1-CD-No. 93.257 1-CD-No. 93.276 Eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs fi nden Sie bei hänssler CLASSIC unter www.haenssler-classic.de, auch mit Hörbeispielen, Downloadmöglichkeiten und Brahms And His Contemporaries Künstlerinformationen. Gerne können Sie auch unseren Gesamtkatalog anfordern unter der Bestellnummer 955.410. E-Mail-Kontakt: [email protected] JOHANNES MOSER Johannes Moser, violoncello Paul Rivinius, piano Enjoy a huge selection of more than 800 classical CDs and DVDs from hänssler CLASSIC SHOSTAKOVICH CELLO CONCERTO NO. 1 Vol. 1: 1-CD-No. 93.206 at www.haenssler-classic.com, including listening samples, download and artist related Vol. 2: 1-CD-No. 93.207 information. You may as well order our printed catalogue, order no.: 955.410. BRITTEN CELLO SYMPHONY E-mail contact: [email protected] Vol. 3: 1-CD-No. 93.208 WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN | PIETARI INKINEN 1.K ein nächstes größeres Werk wird einmal ins Uferlose gehen: Das Gespenst peltes Holz mit den Alternativen Pikkolo bereits seinen großen Final-Auftritt zu Mein Cellokonzert sein. Der erste Satz, der berüchtigten Schdanow-Attacke von und Kontrafagott, dazu Pauken und die proben scheint. Und er ist es schließlich ein Allegretto im Stil eines scherzhaften 1948 will sich nicht bannen lassen, auch subtile Celesta: Das ist das ganze Klang- auch, der sich nach der auskomponier- Marsches, ist schon fertig. Wahrschein- wenn unter Nikita Chruschtschow eine kostüm für das vielschichtige Spiel – ein ten Kadenz aus dem drehorgelnden, von lich wird es drei Sätze geben. Es fiele mir gewisse „Tauwetter“-Periode einsetzte Spiel freilich, bei dem einem nach einiger befehlenden Paukenhieben zerpochten schwer, etwas Konkretes zum Inhalt zu – Dmitri Schostakowitsch misstraut dem Zeit nicht wohl ums Herz wird wird, weil Schluss-Satz schrittweise wieder befreit sagen: Obwohl diese Fragen anscheinend post-stalinistischen Frieden, lehnt sich Scherz, Satire und Ironie in den filigranen und dann mittels des einen Horns zur so natürlich und einfach sind, verursachen nur vorsichtig aus dem Fenster, immer Händen des genialen Russen immer über Selbstachtung zurückfindet. sie mir immer Probleme. Ich kann nur sa- auf dem qui vive und immer so vieldeu- eine viel tiefere Bedeutung hinwegge- Aufmerksame Ohren müssen empfun- gen, dass dieses Konzert schon vor langer tig, dass er mit einer einfachen Rochade spannt sind und wir nie ausschließen kön- den haben, dass man die teils unterhal- Zeit konzipiert wurde. Der ursprüngliche aus der Schusslinie wäre, ehe sich solch nen, dass das, was uns anfänglich amü- tende, teils anrührende Oberfläche besser DEUTSCH Impuls kam, als ich Sergej Prokofieffs lebensbedrohliche Angriffe wie nach der siert, beim zweiten oder dritten „Genuss“ nicht mit schwerem Schuhwerk betreten Symphonisches Konzert für Violoncello und Lady Macbeth von Mzensk oder der neun- seine Tigerkrallen ins Gemüt schlägt. sollte – weshalb auch zum Beispiel Heinz Orchester hörte, das mich sehr interessier- ten Sinfonie hätten wiederholen können. Das beginnt hier gleich mit dem Brockhaus 1962 in seiner Schostako- te und in mir den Wunsch weckte, mich Am 4. Oktober 1959 konnte sich die „scherzhaften Marsch“, den das Solocello witsch-Monographie fürs deutsche Bru- selbst auf diesem Gebiet zu versuchen.“ Öffentlichkeit selbst ein Bild von den In- anstimmt. Zwar verzichtet Dmitri Schos- dervolk sicherheitshalber Zuflucht bei DEUTSCH Schon diese wenigen Zeilen aus der halten des neuen Werkes machen – als takowitsch auf seine wörtliche Signatur dem linientreuen Autor Israil Nestjew Sovetskaya Kultura vom 6. Juni 1959 las- nämlich der Widmungsträger Mstislaw des D-eS-C-H, doch er kann darauf ver- suchte, der, so wird paraphrasiert, „die sen uns die Lust und Lebensfreude spüren, Rostropowitsch und die Leningrader Phil- trauen, dass auch die Variante (g-fes- enge Verknüpfung des langsamen zwei- mit denen ein „sozialistischer Realist“ ans harmoniker unter der Leitung von Jew- ces-b) dank ihrer simplen rhythmischen ten Satzes mit der russischen Volksmusik Höhe: 120 mm schöpferische Werk ging, wenn er – wie genij Mrawinsky das Opus 107 des Ge- Viertelstruktur von Eingeweihten sogleich [hervorhebt] und erwähnt, dass gerade er Dmitri Schostakowitsch – noch einen Rest nossen Dmitri Dmitrijewitsch erstmals wiedererkannt wird: Er ist der Protagonist, die unmittelbare Zustimmung des sowje- seiner eigenen Vorstellungen durch die zu Gehör brachten. Überraschend war der seinen Zuhörern mit knapp skizzierten tischen Publikums gefunden habe. Der obligatorischen Spießrutenläufe hindurch zunächst zweifellos die kleine, kammer- Strichen, in oftmals kargen Spaltklängen erste und vierte Satz seien wohl höchst zu retten versuchte. Rein vorsorglich ver- orchestrale Besetzung. Schostakowitsch und mit seiner unverwüstlichen Tanzfigur wertvolle Musik, reich an Feinheiten, neu- ankert man das neue Vorhaben in einer verzichtet völlig auf das schwere Blech aus zwei Achteln und einer Viertel „eins en Ideen und emotioneller Ausdruckskraft, sanktionierten Historie, behutsam fällt der und auf die Perkussion, mit denen er vormarschiert“. Er ist es auch, der sich in in ihnen verlange aber die kunstvolle Schleier des „Vielleicht“ über alles Inhalt- eben noch – in seiner elften Sinfonie über dem rührenden, politisch völlig verträg- Durchführungstechnik des Komponisten liche herab, und die bescheidene Andeu- den niedergeschlagenen Aufstand des lichen Moderato zwischen den langen das denkende Mitgehen der Hörer, wes- tung des bloßen „Versuchs“ verhindert, Jahres 1905 – so kapitale Salven abgefeu- Linien des Solisten versteckt und ein-, halb erst beim mehrmaligen Hören ein dass die bevorstehenden Diskussionen ert hatte. Streicher, ein einziges, vielfach zweimal im Dreiertakt den Leierkasten Verstehen der ganzen Vielgestaltigkeit mit dem unterbelichteten Kollektiv wieder als zweites Solo gebrauchtes Horn, dop- dreht, der vor der Reprise des Hauptteils möglich sei.“ 2 3 98.643_TS|Booklet_© 1.indd 2-3 Breite: 121 mm Breite: 121 mm 15.11.11 14:01 Viereinhalb Jahre später, am 12. März haben, sicher nicht zuletzt, weil Britten, sorgen für eine deutlich andere Atmo- tauscht. Die quasi verspiegelte Rückkehr 1964, hoben Mstislaw Rostropowitsch wie schon die ersten Takte seines frühen sphäre, die tatsächlich, wie der englische des Anfangs entschwebt wie ein leiser und die Moskauer Philharmoniker im Klavierkonzerts erkennen lassen, ein aus- Autor John Evans bemerkte, besonders Trauermarsch. Großen Saal des Konservatoriums ein gesprochenes Faible fürs russische Natu- im ersten der (wiederum) vier Sätze an Das flink gespenstisch dahinhuschende Werk aus der Taufe, an dem sich auch der rell hatte. Während nun ein herzliches die „Waldesstimmung” aus dem Sommer- Scherzo als eine Gustav Mahler-Reminis- geschickteste Worthülsendrechsler die Verhältnis zu Rostropowitsch praktisch un- nachtstraum op. 64 erinnert, der 1960 zenz zu hören, ist gewiss nicht abwegig: Feder zerbrochen hätte: die Symphony ausweichlich war – von „Slawas“ Leutse- in Aldeburgh uraufgeführt wurde. Doch Ein wenig Nachtmusik aus der siebten for Cello and Orchestra op. 68 des damals ligkeit schwärmen alle, die ihn kannten –, die Symphony bündelt die verschiedens- Sinfonie, ein Hauch von Fischpredigt aus (noch) fünfzigjährigen Benjamin Britten, müssen die Kontakte zu dem bekannter- ten Einstrahlungen, um sie nach pris- der Zweiten – Dmitri Schostakowitsch der sich die musikalische Leitung nicht maßen verschlossenen Dmitri Schosta- matischer Brechung wieder freizulassen. dürfte aufgehorcht haben –, dazu eine entgehen ließ und nach allem, was der kowitsch der Entdeckung einer Wahlver- So verbirgt sich hinter der schillernden strenge Intervallkonstruktion, die ein DEUTSCH historische Live-Mitschnitt an Beifall über- wandtschaft gleichgekommen sein. In Menge an Motiven, mit denen das Alle- Karl Amadeus Hartmann ähnlich hätte liefert, mit seiner Kreation einen erhebli- den äußerlich völlig gegensätzlichen Er- gro maestoso ausgestattet ist, eine ganz ersinnen können; starke Septimanteile im chen Erfolg erringen konnte. Obwohl die scheinungen klangen ganz ähnliche Sai- schlichte Sonatenhauptsatzform, die nur Hauptteil wie auch im breiter ausgesun- musikalische Gesamtleistung bei dieser ten, was sich nicht nur in einer generellen dadurch verhüllt wird, dass schon das genen Trio, kleine rhythmische Elemente, Premiere durchaus noch die eine oder Wertschätzung der kollegialen Schöpfun- sogenannte Hauptthema aus den ab- die der russische Kollege benutzt ... ein DEUTSCH andere Verbesserung vertragen hätte und gen und in wechselseitigen Widmungen steigenden Pfundsnoten der Tuba, den Whiff, ein leises Wirbeln. Stippvisite Pucks „Väterchen Frost“ seinen bronchialen Zoll niederschlug: Das Zusammentreffen des wüsten Hieben des Solisten und der grol- auf seinem Wege um die Erde in viermal verlangte, beeindruckte die massive Kom- Cellokonzerts op. 107 und der Symphony lenden Kontrafagott-Figur (Halbe+Achtel- zehn Minuten? position von Anfang an mit ihrer immen- for Cello and Orchestra op. 68 potenziert quintole+Achtelseptole) kombiniert ist Das würdevolle Entrée
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