Liebe Schülerinnen Und Schüler!

Liebe Schülerinnen Und Schüler!

Liebe Schülerinnen und Schüler! Im Allgemeinen ist das Schreiben die Arbeit der Autorinnen und Autoren. Manchmal rechnen sie aber auch. So zum Beispiel der deutsche Autor Arno Schmidt, einer der großen Sprachkünstler des 20. Jahrhunderts. Er hat zu multiplizieren begonnen: „Das Leben ist so kurz! Selbst wenn Sie ein Bücherfresser sind, und nur fünf Tage brauchen, um ein Buch zweimal zu lesen, schaffen Sie im Jahr nur 70. Und für die fünfundvierzig Jahre, von Fünfzehn bis Sechzig, die man aufnahme- fähig ist, ergibt das 3.150 Bände: die wollen sorgfältigst ausgewählt sein!“ Sie zum Lesen anzuregen und Ihnen überdies eine sorgfältige Auswahl anzubieten, das ist auch das Ziel der „Literaturräume“. (Man muss ja nicht unbedingt jedes Buch zweimal lesen, so wie es Arno Schmidt empfiehlt.) Aber wieso sollte man für das Lesen auch noch etwas über die Geschichte der Literatur wissen? Die Antwort: Kein Werk wäre so geworden, wie es ist, kein Autor, keine Autorin hätte so geschrieben, wie sie geschrieben haben, ohne die Literatur, die vorher geschrieben worden ist. Diese doppelte Geschichte zu kennen – die der Literatur und die ihrer Entstehungsbedingungen – erleichtert Ihnen auch das Verstehen des Gelesenen. Die Kapitel der „Literaturräume“ sind immer gleich gegliedert. Auf das „Fundament“ mit den sozialen, geschichtlichen, politischen Grundlagen folgt die „Literaturübersicht“. Dann laden wir Sie zum freien Eintritt in den „Leseraum“, der Ihnen umfangreiche Textproben bietet, „garniert“ mit Arbeitsaufgaben, die zum Verständnis beitragen und auch Ihre kreative Beschäftigung mit den Texten fördern. Zu ausgewählten Themen schlagen die „Literaturräume“ auch „Projekte“ vor, die – allein oder in der Gruppe – eine längere, intensive Beschäftigung mit Werken, Autorinnen und Autoren, Epochen oder Motiven ermöglichen. Der darauf folgende „Fokus“ zeigt Ihnen einen Schwerpunkt der Epoche, der Abschnitt „Grenzenlos“ zieht Parallelen zur Gegenwart. Abgerundet wird jedes Epochenkapitel mit „Auf den Punkt gebracht“, einer Zu­ sammenfassung, die Ihnen die wichtigsten Aspekte der Epoche nochmals vorführt. Das „Leseportfolio“ schließlich stellt Ihnen eine Methode vor, wie Sie sich mit der Literatur auf eine weit gehend Ihre eigenen Interessen berücksichtigende Art und Weise befassen können. Der beigelegte „Kultur-Folder“ zeigt Ihnen die deutschsprachige Literatur in Zusammenhang mit der Welt­ literatur, Musik, Malerei, Architektur, Philosophie und dem Film. Eine möglichst angenehme, Ihre literarischen Kenntnisse erweiternde und zum Lesen anregende Arbeit mit diesem Buch wünscht Ihnen der Autor. 2 LiR_gesamt_buch.indb 2 27.07.2011 16:23:28 INHALTSVERZEICHNIS DAS FRÜHE MITTELALTER – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 8 DIE ANFÄNGE DER DEUTSCHSPRACHIGEN LITERATUR IM FRÜHEN MITTELALTER DAS FUNDAMENT: Am Anfang stehen Schlachtgesänge und Runeninschriften 9 DIE LITERATURÜBERSICHT: Drei Richtungen der Literatur und 150 Jahre Schweigen 10 DER LESERAUM mit „Hildebrandslied“, „Abrogans“, „Wessobrunner Weltschöpfungsmythos“, „Lorscher Bienensegen“ 11 DER FOKUS: Frau Ava, die erste deutschsprachige Dichterin 15 GRENZENLOS: Der Vater­Sohn­Konflikt als literarisches Thema bis heute 16 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 17 DAS HOHE MITTELALTER – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 18 DIE LITERATUR DES HOHEN MITTELALTERS DAS FUNDAMENT: Der dominante Ritterstand 19 DIE LITERATURÜBERSICHT: Dichtung für adelige Damen und Herren 20 DER LESERAUM mit Texten von Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg, dem Kürenberger, Dietmar von Aist, Walther von der Vogelweide und dem „Nibelungenlied“ 22 Projekt „Der arme Heinrich“ 23 Projekt „Minnesänger von A (fast) bis Z“ 32 DER FOKUS: Wie eine „frouwe“ wie Isolde gekleidet war 38 GRENZENLOS: Was aus „frouwe“, „wîp“, „dame“, „herre“ geworden ist 38 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 39 DAS SPÄTE MITTELALTER – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 40 DIE DICHTUNG DES SPÄTMITTELALTERS DAS FUNDAMENT: Das Ende der Ritter 41 DIE LITERATURÜBERSICHT: Das Verschwinden der höfischen Epen 41 DER LESERAUM mit Texten von Wernher dem Gartenære und Oswald von Wolkenstein 42 Projekt „Ein Österreich-Schwerpunkt im späten Mittelalter“ 47 DER FOKUS: Das Problem der Handschriften 47 GRENZENLOS: Früher lockten die Ritter, jetzt lockt die Stadt 48 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 49 RENAISSANCE, HUMANISMUS, REFORMATION – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 50 RENAISSANCE, HUMANISMUS, REFORMATION DAS FUNDAMENT: Ein Zeitenumbruch 51 DIE LITERATURÜBERSICHT: Schreiben zur Belehrung, Unterhaltung und als Kampfmittel 53 DER LESERAUM mit Texten von Erasmus von Rotterdam, Sebastian Brant, „Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel“, Thomas Müntzer, Hans Sachs 54 DER FOKUS: Luthers Übersetzungskunst 60 GRENZENLOS: Gutes Benehmen ist wieder gefragt 61 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 61 Das 1. Faust­Fenster: Faust taucht auf 62 3 LiR_gesamt_buch.indb 3 27.07.2011 16:23:28 BAROCK – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 64 DIE LITERATUR DES BAROCK DAS FUNDAMENT: Der Kampf der Religionen und der Krieg um die Vorherrschaft in Europa 65 DIE LITERATURÜBERSICHT: Auf der Suche nach einer deutschsprachigen Nationalliteratur 66 DER LESERAUM mit Texten von Martin Opitz, Paul Fleming, Friedrich Logau, Andreas Gryphius, Angelus Silesius, Abraham a Sancta Clara, Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen 71 DER FOKUS: Manierismus und Figurengedichte 78 GRENZENLOS: Muss man die Sprache schützen? 79 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 81 DIE AUFKLÄRUNG – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 82 DIE LITERATUR DER AUFKLÄRUNG DAS FUNDAMENT: Die Frage „Was ist Aufklärung?“ 83 DIE LITERATURÜBERSICHT: Schreiben als Dienst an der Aufklärung 86 DER LESERAUM mit Texten von Georg Christoph Lichtenberg, Gotthold Ephraim Lessing, Christoph Martin Wieland 90 DER FOKUS: Das Erdbeben von Lissabon und der Tod des Optimismus 96 GRENZENLOS: Spannungsfeld Toleranz 97 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 99 STURM UND DRANG – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 100 STURM UND DRANG DAS FUNDAMENT: Der Widerspruch der Jungen 101 DIE LITERATURÜBERSICHT: Die Zeit der „Originalgenies“ 102 DER LESERAUM mit Texten von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Matthias Claudius, Christian Friedrich Daniel Schubart, Gottfried August Bürger, Sophie von La Roche 105 DER FOKUS: Das Briefeschreiben – der „Chatroom des 18. Jahrhunderts“? 117 GRENZENLOS: Was sollen wir lesen? – Die Frage des literarischen Kanons 117 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 119 Das 2. Faust­Fenster: Faust, das revoltierende und enttäuschte Sturm­und­Drang­Kraftgenie 120 DIE KLASSIK UND DER „GEIST DER GOETHEZEIT“ – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 122 DIE „WEIMARER KLASSIK“ UND DER „GEIST DER GOETHEZEIT“ DAS FUNDAMENT: Die Entwicklung des Begriffs „klassisch“ 123 DIE LITERATURÜBERSICHT: Humanität als Ziel – und Dichter, die es schwer haben gegen Goethe und Schiller 124 DER LESERAUM mit Texten von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Jean Paul, Friedrich Hölderlin, Heinrich von Kleist und einem Exkurs: „Goethehaus – KZ Buchenwald 5 Kilometer“ 128 Projekt „Goethe und seine Zeitgenossen“ 143 DER FOKUS: „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?“ 144 GRENZENLOS: Von Hölderlins „Umnachtungsgedichten“ zu den Gugginger Künstlern 145 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 147 4 LiR_gesamt_buch.indb 4 27.07.2011 16:23:28 Das 3. Faust­Fenster: Goethe: „Faust. Eine Tragödie“ 148 Die Frage der Epochen 155 DIE ROMANTIK – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 156 DIE ROMANTIK DAS FUNDAMENT: Gesellschaftliche Umbrüche, politische Wirren 157 DIE LITERATURÜBERSICHT: Dichtung als „Zauberschlüssel“ zum Unbekannten 158 DER LESERAUM mit Texten von Novalis, Clemens Brentano, Achim von Arnim, Jacob und Wilhelm Grimm, Joseph von Eichendorff, Wilhelm Müller, E. T. A. Hoffmann 161 Projekt: „Die bedrohte und die ,bedrohliche‘ Frau“ 173 DER FOKUS: Die Frauen der Romantik: als Gastgeberinnen beliebt, als Autorinnen meist ignoriert 174 GRENZENLOS: „Der Runenberg“ und die Entfremdung der Menschen 177 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 179 Das 4. Faust­Fenster: Goethe: „Faust. Der Tragödie zweiter Teil“ 180 BIEDERMEIER UND VORMÄRZ – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 184 DAS BIEDERMEIER UND DIE LITERATUR DES VORMÄRZ DAS FUNDAMENT: Von Revolution zu Revolution 185 DIE LITERATURÜBERSICHT 1: Das Biedermeier: Verhaltene Kritik 186 DER LESERAUM mit Texten von Ferdinand Raimund, Johann Nestroy, Franz Grillparzer, Adalbert Stifter, Annette von Droste­Hülshoff 189 DIE LITERATURÜBERSICHT 2: Die Literatur des Vormärz: Offene Opposition 200 DER LESERAUM mit Texten von Heinrich Heine, Georg Büchner, Charles Sealsfield, Nikolaus Lenau 201 Projekt „Der Mensch als Versuchsobjekt“ 205 DER FOKUS: Und was lesen die Kinder? 207 GRENZENLOS: Stifter ist aktuell! 208 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 209 DER POETISCHE REALISMUS – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 210 DER POETISCHE REALISMUS DAS FUNDAMENT: Die enttäuschten Hoffnungen des Bürgertums 211 DIE LITERATURÜBERSICHT: Keine Utopien, keine Experimente, keine „nackte Darstellung“ der Wirklichkeit 213 DER LESERAUM mit Texten von Ferdinand von Saar, Marie von Ebner­Eschenbach, Peter Rosegger, Gottfried Keller, Theodor Fontane, Arthur Schopenhauer, Hedwig Dohm 215 DER FOKUS: Wilhelm Busch und die Waffe des Humors 227 Projekt „Von Wilhelm Busch zu den Comics“ 228 GRENZENLOS: Dichten ist Arbeit 228 AUF DEN PUNKT GEBRACHT 231 5 LiR_gesamt_buch.indb 5 27.07.2011 16:23:28 DER NATURALISMUS – VORSCHAU UND ÜBERBLICK 232 DER NATURALISMUS DAS FUNDAMENT: Der Aufschwung der Wissenschaft, aber auch harte soziale Gegensätze 233 DIE LITERATURÜBERSICHT: „Treue Wiedergabe des Lebens“ 235 DER LESERAUM mit Texten von Gerhart Hauptmann und Arno Holz 237 DER FOKUS: Was soll und darf die Kunst? 242 GRENZENLOS: Die Faszination von Schmerz, Trauer, Unglück in der Literatur 243 AUF

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