Programmheft Nr

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DAS RHEINGOLD DER WELT ERBE GEWANNE ZU EIGEN, WER AUS DEM RHEINGOLD SCHÜFE DEN RING DAS RHEINGOLD Vorabend des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner Libretto vom Komponisten In deutscher Sprache mit deutschen & englischen Untertiteln Wotan RENATUS MESZAR Donner SEUNG-GI JUNG / Ks. ARMIN KOLARCZYK Froh CAMERON BECKER / JAMES EDGAR KNIGHT DER WELT ERBE Loge Ks. KLAUS SCHNEIDER / MATTHIAS WOHLBRECHT Alberich JACO VENTER Mime Ks. KLAUS SCHNEIDER / Ks. HANS-JÖRG WEINSCHENK GEWANNE ZU EIGEN, Fasolt YANG XU Fafner AVTANDIL KASPELI Fricka ROSWITHA CHRISTINA MÜLLER a. G. / KATHARINE TIER / Ks. EWA WOLAK WER AUS DEM Freia AGNIESZKA TOMASZEWSKA Erda ARIANA LUCAS a. G. Woglinde ULIANA ALEXYUK / Ks. INA SCHLINGENSIEPEN RHEINGOLD SCHÜFE Wellgunde STEFANIE SCHAEFER / KRISTINA STANEK Floßhilde DILARA BAŞTAR / KATHARINE TIER Siegmund / Siegfried WITALIJ KÜHNE a. G. DEN RING Sieglinde / Gutrune ROSA SUTTER a. G. Brünnhilde DIANA MATTHESS a. G. Hunding / Hagen MATTHIAS ROTT a. G. Gunther STEFAN PIKORA a. G. Musikalische Leitung JUSTIN BROWN Nachdirigat JOHANNES WILLIG Regie DAVID HERMANN Bühne JO SCHRAMM Kostüm BETTINA WALTER Licht STEFAN WOINKE, JO SCHRAMM Dramaturgie BORIS KEHRMANN BADISCHE STAATSKAPELLE STATISTERIE DES STAATSTHEATERS KARLSRUHE PREMIERE 9.7.16 GROSSES HAUS Aufführungsdauer ca. 2 ½ Stunden, keine Pause 1 Regieassistenz EVA VON BÜLOW-SCHUCH, ANJA KÜHNHOLD Abendspielleitung ANJA KÜHNHOLD Musikalische Assistenz & Einstudierung RAINER ARMBRUST, PAUL HARRIS, ALISON LUZ, MIHO UCHIDA Studienleitung STEVEN MOORE Bühnenbildassistenz NELE RICHTER Kostümassistenz KIM LOTZ Übertitel ACHIM SIEBEN Soufflage EVELYN WALLPRECHT Inspizienz GABRIELLA MURARO Leitung der Statisterie OLIVER REICHENBACHER Regiehospitanz DAVID MERZ, NIKITA SWIRIDOW Bühnenbildhospitanz FENJA SCHWARZTRAUBER Kostümhospitanz CENNET AYDOGAN Technische Direktion HARALD FASSLRINNER, RALF HASLINGER Bühneninspektor RUDOLF BILFINGER Bühne STEPHAN ULLRICH, EKHARD SCHEU Leiter der Beleuchtungsabteilung STEFAN WOINKE Leiter der Tonabteilung STEFAN RAEBEL Ton / Video GUNTER ESSIG, JAN PALLMER Leiter der Requisite WOLFGANG FEGER Werkstättenleiter GUIDO SCHNEITZ Malsaalvorstand GIUSEPPE VIVA Leiter der Theaterplastiker LADISLAUS ZABAN Schreinerei ROUVEN BITSCH Schlosserei MARIO WEIMAR Polster- und Dekoabteilung UTE WIENBERG Kostümdirektorin CHRISTINE HALLER Gewandmeister/-in Herren PETRA ANNETTE SCHREIBER, ROBERT HARTER Gewandmeisterinnen Damen TATJANA GRAF, KARIN WÖRNER, ANNETTE GROPP Waffenmeister MICHAEL PAOLONE, HARALD HEUSINGER Schuhmacherei THOMAS MAHLER, NICOLE EYSSELE, VALENTIN KAUFMANN Modisterei DIANA FERRARA, JEANETTE HARDY Kostümbearbeitung ANDREA MEINKÖHN Chefmaskenbildner RAIMUND OSTERTAG Maske SABINE BOTT, MELISSA DÖBERL, KARIN GRÜN, FREIA KAUFMANN, NIKLAS KLEIBER, MARION KLEINBUB, MELANIE LANGENSTEIN, CAROLIN MASKE, JESSICA MOLNAR, SOTIRIOS NOUTSOS, SANDRA OESTERLE WIR DANKEN für die Unterstützung durch den Richard-Wagner-Verband Karlsruhe e. V. der Privatbrauerei Hoepfner GmbH für die Unterstützung der Premierenfeier. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. NACH GOLD NUR SOLLT IHR NOCH GIEREN 2 Jaco Venter 3 MACHT MACHT ZUM INHALT MIES Erste Szene als Pfand nach Riesenheim mit. Wotan ist gezwungen, mit Loges Hilfe den Schatz zu Alberich, ein Nibelung aus Nibelheim, beschaffen. erscheint auf dem Grund des Rheins. Die Rheintöchter verspotten ihn. Die Dritte Szene aufgehende Sonne bricht sich an einem Schatz. Statt das Gold zu hüten, plaudern Alberich hat die Nibelungen versklavt. die Wächterinnen sein Geheimnis aus. Wer Mime muss ihm eine Tarnkappe schmieden. es zum Ring schmiedet, kann sich durch Er möchte sie behalten, weiß aber nicht, ihn die Welt unterwerfen. Dies vermag wie der Zauber funktioniert. Alberich aber nur, wer der Liebe entsagt. Alberich entreißt dem Bruder den Helm und züchtigt beschließt, dies zu tun, und raubt das Gold. ihn. Mime klagt Wotan und Loge, wie sich die Verhältnisse in Nibelheim verschlimmert Zweite Szene haben, seit Alberich herrscht. Der erscheint und prahlt mit seinen Plänen. Mit Hilfe des Wotan träumt von einer neuen Residenz. Goldes will er sich die Welt unterwerfen. Fricka hat erfahren, dass ihre Schwester Loge gibt vor, an den Fähigkeiten des Helms der Preis für den Bauauftrag ist. Freia zu zweifeln und provoziert ihn zu einer flieht vor Fasolt und Fafner, die den Lohn Probe, in deren Verlauf er ihn fängt. für ihre Arbeit einziehen wollen. Wotan erwartet Loge. Der Feuergott versprach, Vierte Szene sich nach einer Alternative umzusehen. Er erscheint mit leeren Händen. Die Alberich muss sich mit seinem Schatz Liebe(sgöttin) ist mit nichts auf, über oder freikaufen. Er belegt den Ring mit einem unter der Erde aufzuwiegen. Nur einer hat Fluch. Wer ihn besitzt, soll sterben, wer sich von ihr losgesagt, um Macht auzuüben: nicht, vor Gier nach ihm zerfressen werden. Alberich. Nebenbei richtet Loge die Bitte Die Riesen erscheinen und fordern den der Rheintöchter aus, ihnen wieder zu Schatz. Wotan versucht, Helm und Ring für ihrem Eigentum zu verhelfen. Wotan sich zu behalten. Erda warnt ihn vor dessen weist das von sich. Die Riesen erklären Gefahr. Im Streit um den Ring erschlägt sich bereit, das Rheingold statt Freia zu Fafner den Bruder. Alberichs Fluch wirkt. akzeptieren. Bis zum Abend nehmen sie sie Die Götter ziehen in Walhall ein. 4 Roswitha Christina Müller, Renatus Meszar MACHT 5 6 Uliana Alexyuk, Katharine Tier, Ariana Lucas, Stefanie Schaefer 7 DAS SATYRSPIEL AM ANFANG ZUM STÜCK Nach den drei Jugendwerken Die Feen, schon zu seinen Lebzeiten belächelt und Das Liebesverbot und Rienzi in den 1830er karikiert wurde. Sie sollte die Vorgänge Jahren und den drei romantischen Opern poetisieren und in den Rang allgemeingülti- Der fliegende Holländer, Tannhäuser und ger Allegorien erheben, indem sie sie durch Lohengrin in den 40ern betrat Richard Wag- Stabreime, Versbindung, altertümliche und ner in den 50er Jahren mit dem Ring des teilweise neu geschaffene Worte von ge- Nibelungen Neuland. Der Form nach schuf sprochener Alltagssprache abhob. Schon er ein dramatisiertes Epos, dem Tonsatz die Sprache sollte das Musikdrama in die nach „musikalische Prosa“, das sinfonisch Sphäre der Kunst erheben. weiterentwickelte Rezitativ. Warum Festspiel? Wagner gehörte zu jenen Komponisten, die ihre Libretti selbst verfassten. Musik Das Nibelungen-Libretto wendet die Form und Text sollten in der modernen Oper aus der griechischen Tragödie auf die ger- einem Guss sein. Diese Forderung hatten manische Mythologie an. Die attischen um 1800 die Frühromantiker aufgestellt. Tetralogien, seit dem 6. vorchristlichen E.T.A. Hoffmann, einer der Lieblingsautoren Jahrhundert Kernstück der staatlichen des jungen Komponisten, und Robert Schu- Dionysos-Feste in Athen, lernte der vater- mann griffen sie eine Generation später lose Gymnasiast bei seinem Onkel, dem auf, dachten sie musiktheoretisch weiter Dresdner Altphilologen und Sophokles- und versuchten sie in ihren Opern umzu- Übersetzer Adolph Wagner, bei dem er setzen. Die Forderung der „romantischen aufwuchs, kennen. Sie bestehen aus drei Universalpoesie“ war die Keimzelle des von zusammenhängenden Tragödien und einem Wagner 1849 so genannten „Gesamtkunst- abschließenden Satyrspiel. Die einzige werks“. Sie lag in avancierten Kreisen in erhaltene Tetralogie, allerdings ohne Satyr- der Luft. Wagner fand erstmals eine befrie- spiel, ist die Orestie des Aischylos. Welch‘ digende musikalisch-dramatische Synthe- tiefen Eindruck sie kurz vor Beginn der se, obwohl seine raunende Kunstsprache Arbeit am Ring erneut auf Wagner machte, 8 belegen seine Briefe und Schriften, nicht nicht als „Oper“ oder „Drama“, sondern als zuletzt die Autobiografie Mein Leben so- „Festspiel“. Alle politischen Theorien Wag- wie die Abhandlungen Die Kunst und die ners laufen auf die staatlich gelenkte und Revolution, Das Kunstwerk der Zukunft subventionierte Erziehung des Zuschauers und Oper und Drama. Letztere entstanden durch Theater hinaus. als theoretische Vorarbeiten in der Inku- bationszeit des Rings. Sie versuchen den Die besondere Form des Rings als Te- Begriff „Gesamtkunstwerk“ erstmals klar tralogie nach antikem Vorbild war nicht zu definieren und als Projekt eines Theaters von Anfang an geplant. Als Wagner sich der Zukunft in die Diskussion zu werfen. Ende der 1840er Jahre mit dem Stoff Nach sieben desillusionierenden Jahren als beschäftigte, befand er sich in seiner Königlich-Sächsischer Hofkapellmeister in romantischen Phase, die durch den 1843 Dresden hatte Wagner 1849 alle Hoffnun- uraufgeführten Fliegenden Holländer, den gen verloren, dass das Theater der Gegen- 1845 uraufgeführten Tannhäuser und den wart in seinem Sinne reformierbar sei. 1850 uraufgeführten Lohengrin bezeichnet wird. Im Zusammenhang mit der Arbeit an Zum Theater gehörte für ihn übrigens auch Lohengrin las er im Sommer 1847 nicht nur das Publikum, das seinen Ansprüchen das Nibelungenlied in Karl Simrocks Über- nicht genügte. Er wollte keine Hörer, die zur setzung, aus dem er den Streit der beiden Unterhaltung oder um gefällige Melodien Königinnen Brünhild und Kriemhild vor zu genießen ins Theater gingen, sondern dem Wormser Münster in den 2. Akt seiner solche, wie er sie sich bei den Dionysien in Oper verpflanzte, sondern auch die Orestie Athen vorstellte. Sie sollten sich von der des Aischylos und Komödien des Aristo- Tragik philosophischer Weltschau im dra- phanes. Besonders die Erläuterungen des matischen Gleichnis erschüttern lassen

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