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2.Jänner 1765 HIRTEN UND WÄCHTER Wurden die Kuh- und Schweinhirten, wie auch die Wächter angenommen und erstellt. In dem Herberzheiner Viertel ist zum Kuhhirten angenommen worden Balther Kirsch bekombt zum Lohn 5xers Pfrond 4 Heller Pfrond starns Männer sind Hans Jacob Imhoff und Hans Jacob Stei- gerwald. Zum Schweinhirten ist angenommen worden Friedrich Friedel bekommt 5 Hellers Pfrönd und 7xers Pfrönth und ist dem Hirten w....tel Eyer zu sammlen verbotten. In Frammersbacher Viertel ist zum Kühhirten angenommen worden Balther Friedel bekombt 3 halb Batzen und 6xers Pfrönt. Im Hofraither Viertel ist zum Schweinhirten angenommen worden Hans Jacob Friedel be- kombt 4 Hellers Pfrond 8xers Pfrond, und wer kein Schwein hat soll auch kein Pfrond geben, und ist ihm nachtrüklich vorbehalten worden daß sein Bub der er die Schwein auf dem Berg wan er einfahrt bis in die Wiesen treibt. Zum Kuhhirten ist angenommen worden Melchior Kötz bekombt 5xers Pfrond farnes Männer Michael Kistner 4 halbe Batzen Pfrönd. NB: und ist dem Schweinhirten verbotten nicht auf die Äcker zu fahren. Zum Kühhirten im Schwartel ist angenommen worden Jörg Adam Baumann bekomt zum Lohn 48 fl Pfrönd selzer Lorentz Büdel Wagner und Hans Jacob Goßmann hat ein jeder wegen ihrer Bemühung eine Kuh frey und ist verbotten bey Satzung der Pfrönd keine weitere zu treiben. Wächter im Herberzein Joh. Fleckenstein und Friedrich Weis & Sohn In der Frammersbach Hans Bast Kötz, Michael Rüth In der Hofraith Joh. Breidenbach, Hans Adam Keßler Im Schwartel Caspar Frantz, sowie Jacob Goßmann bekombt Jahr 10 fl 20.Märtz 1765 NACHBARNAHME Erscheint Michael Goßmann und machte die Anzeig wie daß sein Sohn Anton Goßmann welcher als Fuhrmann auf der Holenderstraß der mahlen wäre, endschloßen seye sich zu verhey- rathen, also wollte er gebeten haben, ob er als Mitnachbar angenommen würde und ihm das diesfal- sige Attestat zu ertheilen. Conclusum Da hier bekand das der Supplicant keine Profession erlernte sondern als Fuhrmann jahraus und ein auf der Straßen begriffen von Nürnberg nacher Holand und vice versa. wornach sodann die übrigen Posten hinweg fallen. Die Militärdienste hat solcher noch nicht verrichtet, wann er gebohren wird das von hiesigem Herr Pfarrer Attestat beweisen ratione Inferendorum et morum hat es gar keinen Anstand und kan solcher für einen Mitnachbar sörglich angenommen werden, und wird ihm das an- verlangte Attestat von gerichtswegen ertheilet. (NB Anton Goßmann starb bei einer dieser Fahrten am 19.April 1786 in Stadelhofen - siehe Wegkreuz) 14.April 1765 AUSWANDERUNG Erschien Lorentz Rüth und machte die geziemende Ansuchung ihm ein Attestat zu ertheilen, damit er sich, weil er sich hier nicht mehr ernähren könnte, die ledigschaft erhalten mögte um in das Königreich Ungarn ab zu ziehen. Conclusum Da dem Gericht nur gar zu wohl bekand daß Lorenz Rüth, mit seinem Gespann Fuhrwerk also herunder gekommen daß sich derselbe, wegen großen Schuldenlast, nicht mehr dahier zu ernähren im Stand, als wird ihm daß angesuchte Attestat von Gerichts wegen ertheilet. 1 Erschien gleichfalls Friederich In der wiesen und thate die geziemende Ansuchung, ihm ein Attestat zu ertheilen damit er, weil er sich nicht mehr ernähren könnte, die Ledigschaft erhalten mögte umb in das Königreich Hungaria ab zu ziehen. Conclusum Da dem Gericht gar wohl bekand daß Friedrich In der wiesen in einer solchen großen Schuldenlast gerathen, das er sogar seine Profession als Schmied nicht mehr treiben kann, sich auch so weniger mit Weib, und 5 Kinder dahier ernähren kann, also wird ihm das angesuchte Attestat von Gerichts- wegen ertheilet. 13.9bris 1765 LORENTZ FRIEDEL Erschien Lorentz Friedel, um ihm ein gerichtliches Attestat zu ertheilen, indem er willens seye sich zu Bad Orb häuslich nieder zulassen. Da rein bekand das Supplicand seine Militärdienste ausgestanden und so ohne achtio dem Tauf- schein vom Herrn Pfarrer bey zu bringen sonsten auch keine Profession erlernet, ratione Inferendo- rum et morum, auch kein Anstand obwaltet, als wird ihm zu seiner Legitimation gegenwärtiges ge- richtliches Attestat ertheilet. 4.Xbris 1765 BESTHAUPT Specifikation: der verstorbenen zu Frammersbach so daß Besthaupt vor gnädigste Herrschaft zu zahlen haben. Anton Süßbauers W - Johann Goßmann Weber W - Hans Jacob Rüthens W - Barthel Goßmanns W - Michael Staub Schmit - Hans Jacob Weis - Philip Schmit -Hans Caspar Frantz W - Hans Adam Bauers W ist also von dem Gerichts und gemeinen Deputierten gethätiget worden. Anton Süßbauers Vermögen ist taxieret worden 300 fl befinden sich aber Schulden 200 fl Rest 100 fl wovon gdigster Herrschaft von 100 fl 5 fl Hans Jacob Rüthens Vermögen taxieret ad 400 fl befinden sich Schulden 150 fl Rest 250 fl muß an Besthaupt bezahlen 12 fl 30X u.s.w. 1.May 1766 MÜHLE Valentin Amrein klagte das er mit etlichen und zwar Johann Adam Rüth eine Müll gemein- schaftlich hette. Da nun vor etlichen Tägen eben dieser Rüth gemahlen, hette derselbe in die Müll ein Feuer gemacht worüber dermaßen erschrocken, das er zu mitter Nacht wegen dem großen Dampf und beförchtenden Brand die Müll fiesitiret, wollte also gebetten haben diese geferliche Feu- er anmachen in die Müll Verbot einzulegen. Beklagte Johann Adam Rüth: Es habe seine Richtigkeit das er Feuer in der Müll gehabt und zwar um deswillen wann ihm das Licht verlösche sie solches wieder anzünden könte da nun sein verstor- bener Schwieger Vatter er es also auch gehalten wolte er hoffen man würte ihn auch dabei lassen. Valentin Amrhein beharrte bei seiner Klag - Johann Adam Rüth bleibt bei seiner Varantwortung. Bescheit Da nun Beklagten Ferfaren schnurgerat gegen die Churfürstliche Ferordnung ist als wird denen Müllhabern verbotten bey 5 fl Straf führohin Feuer in die Müll zu machen, sonder es solle ein jeder einer Latern oder Öhllichts bedienen, die extra Gerichtskösten solle Kläger 45X und Beklagter - 2 45X erlegen auch ist ferner die Verordnung eingegangen das wan ein oder der andere seine 24 Stund Müllwerk habe und des Tags durch nicht mahlen wolte demselben bey 1 fl fränkisch Nachts zu mahlen verbotten auch ist bey obiger Straf aus gemacht das keiner dem anderen in seinem Mahl- werk ohne Bewilligung ein Streich duhe. 13ten May 1766 GÄNSE Erschien Johann Staub Schmid und brachte klagbar ahn, wie das Andreas Rüth gegen die Ge- richtsordnung Gäns hielte, welche täglich und täglich auf denen Wiesen das Gras abfressen, wie man eben dessen 5 Gäns d.3.May auf seiner Wiesen geweydet und er oben die Dorf Huth gehabt hätte so die Gäns aus der Wiesen gejagt und eine erschlagen, solche auch ihm ruhten ins Haus ge- tragen, dessen Weib aber hätte sie ihm mit vielen Schänden wieder in sein Haus geworfen. den 8. hujus seye Andreas Rüth da er schon mit Weib und Kinder gezogen und mit einem Brügel über Tür geschlagen un entsetzlich gelästert geflucht und gescholten, weilen er sich aber still gehalten, seye er mit vollen Schänden und Trohen abgezogen, da nun er geglaubet es würde ein nachsetzen, wäre er mit Grasstümpfen über den Steg gegangen, wo ihm Andreas Rüth gleich wieder mit Schändwor- ten ahngefallen mit einem Brügel nach ihm geworfen und da solcher fehl gefahren, den zweyten er- fast und wieder nach ihm werfen wolen, weilen also sein Weib vorgestanden hätte wörtlich ausgeru- fen sie solte hinweg gehen, er wolte ihm die Tärme austreten und seine Buben solten ihner todwer- fen, welches ihm leiter auch denselben Abend wiederfahren, wo er ebenfalls wieder über den Steg gegangen und als von Rüthen Buben, an den Kopf geworfen, das er über zwey Maas Blut geblutet, und vermög des Attestats von hiesigem verpflichten Barbirern, wenn der Wurf noch einen Finger breit höher gegangen er auf dem Platz hätte bleiben müssen. Da so nun die Sach zur Klag ange- bracht, und auf heut das Gericht zugesagt worden, hatt er abermahl geglaubt es solte ruhigbleiben im Gegentheil aber hätte er gestern Abend er Andreas Rüth dergestalten submiret, gelästert, geflucht und allerhand rujuri Wort ausgestoßen, das er auch sogar der Obrigkeit nicht verschont, wollte also gebeten haben, ihm mit Hülf an Handen zu gehen. Andreas Rüth zugegen die angegebene Klag wegen Thüreinschlagen und Schänden auch das Brügel werfen könne er nicht leugnen, allein seye dieses die Ursach seines Zorns gewesen, weil Kläger Jo- hann Staub seine Frau gescholten sie hätte eine Frühbirn und Hurenvolk gescholten, welches ihn ge- stern abermahl dahin gebracht und haubtsächlich weilen er ihn angesehen und gelacht. Seine Frau seye auch über dieses Schälten trey Tag langsamer ins Kindbett gekommen, seye auch noch krank, Kläger Johan Staub es wolte wohl Beklagter seine Wort die er ausgelassen beybringen, aber nicht sagen das seine Frau ihn einen Dieb und Schelmen und anderes mehr gescholten, worauf er endlich sie ein Hurenvolk genannt. Andreas Rüth beharrte bei seiner exception. Bescheid Nach erwogenen Umständen selbstiger Eingeständnis und erhaltenem Attestat von hiesigem Bar- bierer soll Andreas Rüth wegen dem nächtlichen gewaltthätigen Tumult trey große Bußen und we- gen denen Würfen trey große Bußen nebst denen Barbierkösten zahlen, wegen dem ärgerlichen ent- setzlichen fluchen und schwähren so von Obrigkeit und Gerichtmann Jacob Mill nebst der gantzen Nachbarschaft angehört werden müssen vier große Bus seiner Churfürstlichen Gnaden unserem gnädigsten Herrn erlegen und zahlen. Die desfalsige extra Gerichtssession ad 1 fl 30X solle gleich- falls Beklagter Andreas Rüth entrichten, und dieses von Rechts wegen. 21ten Maye 1766 STREIT Erschiene Caspar Süßbauer und brachte klagbar an, wie daß vor einigen Tagen da er nicht Übels im Sinn gehabt sein Schwager Caspar Rüth so wohl als Schwieger Vatter Johann Goßmann ihnen auf der Strassen insultieret auch ersterer sein Schwager ihn mit dem Beil auf den Fuß gewor- fen, daß er würklich den Balbierer brauchen müßte wollte also gebetten haben ihme desfals Hülf an 3 gedeien lassen. Johann Goßmann exceguierte wie daß Kläger angeben grund falsch im massen der selbe wie er den Berg hinauf gegangen entsetzet vulminieret auch mit einem Brügel den Buben als seinen Schwager schlagen wollen mit hin er sich ins Mittel gelegt und diese Sach in der Güte in componieret wollen.

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