Strukturkurs Quenya & Sindarin -Tolkiens Elbensprachen

Strukturkurs Quenya & Sindarin -Tolkiens Elbensprachen

Strukturkurs Quenya & Sindarin -Tolkiens Elbensprachen- Schriftsysteme Teil 2 WiSe 16/17 Pia-Mareen van de Kerkhof 12.10.2016 Gliederung 1. Weitere Schreibweisen der Tengwar 2. Weitere Systeme 1. Die Sarati 2. Die Cirth 3. Exkurs: Cirth für Deutsch Weitere Schreibweisen der Tengwar • Neben Schreibweisen von Beleriand, für Quenya und Englisch noch zwei Weitere: – Schreibweise von Gondor (mit nördlicher Variante) – Númenische Schreibweise (mit nördlicher Variante) • Schreibweise von Gondor ebenfalls für Sindarin • Weist allerdings ein Feature auf, das für Sindarin-Schriften normalerweise eher unüblich ist Weitere Schreibweisen der Tengwar Schreibweise von Gondor • Welches? • Richtig: Diakritika! • Die einzige Schreibweis für Sindarin, in der Diakritika verwendet werden • Ausschließlich von den Menschen in Gondor verwendet • Vermutlich gewählt, da sie edler, ‚hübscher‘ ist – Passender für Menschenkönige von Gondor als die Schreibweise von Beleriand Weitere Schreibweisen der Tengwar • Leider nur ein einziges Textbeispiel bekannt: Der Königsbrief Aragorns an Samweis Gamdschie • Vermutlich, da die meisten Menschenkönige eher Schreibweisen für Westron nutzten • Ausnahme: König Elessar (Aragorn) – Dúnedain (Sindarin für „Westmenschen“) Nachkommen der Númenorer – Unter Elben in Bruchtal aufgewachsen – Sindarin als Muttersprache Weitere Schreibweisen der Tengwar Weitere Schreibweisen der Tengwar • Wie das grobe Äußere schon zeigt: – Schreibweise von der Weise für Quenya beeinflusst • Wichtigste Unterschiede: – Diakritika werden nicht auf den vorangehenden Konsonanten gesetzt, sondern auf den Folgenden (Da im Sindarin viele Wörter auf Konsonanten enden) – Zusätzlicher Vokal fürs Sindarin „y“ – Linie über Konsonanten (für vorangehenden Nasal) über „m“ und „n“ auch für Verdopplung Weitere Schreibweisen der Tengwar Tolkien’s Originalnotiz Besser lesbare Druckvariante mit Umschrift Weitere Schreibweisen der Tengwar Nördliche Variante • Wieder nur ein einziges Beispiel für diese Variante bekannt • Im Prinzip recht ähnlich zur klassischen Gondor- Variante bis auf einen wesentlichen Unterschied – Vokalzeichen statt Diakritika • Vermutlich von den Dúnedain des Nordens verwendet • Beispiel: frühere Fassung des Briefs König Elessars an Samweis Gamdschie: Weitere Schreibweisen der Tengwar Elessar Telcontar: Aragorn Arathornion Edhelharn, aran Gondor ar Hir i Mbair Annui, aglennatha i Varanduiniant erin dolothen Ethuil, egor ben genediad Drannail erin Gwirith edwen. Ar e aníra ennas suilannad mhellyn in phain: edregol e aníra tírad i Cherdir Perhael (i sennui Panthael estarthar aen) Condir i Drann, ar Meril bess din, ar Elanor, Meril Glorfinniel, ar Eirien, sellath din; ar Iorhael, Gelir, Cordof, ar Baravorn, ionnath din. A Pherhael ar am Meril suilad uin aran o Minas Tirith nelchaenen uin Echuir. A·E Weitere Schreibweisen der Tengwar • wichtige Unterschiede der nördlichen Variante zur gondorischen Schreibweise: – Vokalzeichen – und synonym und frei variabel verwendbar – Bsp.: ; – Diphtong ae auf zwei Arten ausdrückbar – Bsp.: vs. Weitere Schreibweisen der Tengwar Númenische Schreibweise • Númenische Schreibweise ist eine Anwendung der Tengwar für das Westron • In Mittelerde vermutlich verbreitet durch die Númenorischen Siedlungen, aus denen sich die Exil- Königreiche (Arnor und Gondor) entwickelt haben • Die Folgenden Lautwerte sind die, in Gondor verwendeten • Westron von Tolkien meist als Englisch wiedergegeben • Texte teilweise von Tolkien selbst verworfen (deshalb wenige, teilweise strittige, Beispiele) Weitere Schreibweisen der Tengwar Weitere Schreibweisen der Tengwar • Diakritika werden über den vorausgehenden Konsonanten gesetzt, da die meisten Westron-Wörter auf Vokale enden • Diphtonge sind aus den bekannten Quellen nicht bekannt, wurden aber rekonstruiert Weitere Schreibweisen der Tengwar • Im Hobbit und Herrn der Ringe bekanntestes Beispiel für etwas, das evtl. eine Form der Númenischen Schreibweise aus Gondor ist: • Schwarze Sprache - Ringinschrift Weitere Schreibweisen der Tengwar • Sauron scheint sich der Númenischen Schreibweise für die schwarze Sprache zu bedienen • Unterschiede – Diakritika wieder über den folgenden Konsonanten gesetzt – Diakritika für o und u vertauscht – Für Konsonanten der Stufe 3 und 4 Variante mit längerem Stamm Weitere Schreibweisen der Tengwar • Ob das wirklich ein Modus der Númenischen Schreibweise ist, ist fraglich • Theoretisch keine chronologische Kohärenz in der Sauron sich dieses Modus vor dem Schmieden des einen Ringes hätte bedienen können • Evtl. auch einfach eine nicht belegte, sehr alte Abwandlung der ersten Feanorischen Tengwar Weitere Schreibweisen der Tengwar Nördliche Variante • Eines der sehr raren Textbeispiele für die Númenorische Schreibweise in der nördlichen Variante: Königsbrief-Fassung für Westron • Im Prinzip recht ähnlich zur Gondor-Variante bis auf kleine Unterschiede Z.B.: Vokalzeichen statt Diakritika • Vor allem in Arnor verwendet Weitere Schreibweisen der Tengwar Aragorn Strider The Elfstone, King of Gondor and Lord of the Westlands, will approach the Bridge of Baranduin on the eighth day of Spring, or in the Shire- reckoning the second day of April. And he desires to greet there all his friends. In especial he desires to see Master Samwise, Mayor of the Shire, and Rose, his wife, and Elanor, Rose, Goldilocks, and Daisy his daughters; and Frodo, Merry, Pippin and Hamfast his sons. To Samwise and Rose the King‘s greeting from Minas Tirith, the thirty-first day of the stirring, beingthe twenty-third of February in their reckoning. A· E· Weitere Schreibweisen der Tengwar • Drei wichtige Unterschiede der nördlichen Variante zur gondorischen Númenischen Schreibweise: – Vokalzeichen – Zeichen für [a] benutzt – Diphtonge mit diakritischen Punkten widergegeben • Besonders zu sehen im Wort „Baranduin“ Weitere Systeme – Die Sarati • Ältestes Alphabet in Tolkiens Welt • Endgültige Vervollständigung der ältesten Buchstaben der Noldor von Rúmil von Tirion • Sarati galten sehr lange als nirgendwo aufgezeichnet • Mittlerweile Beispiele vorhanden Weitere Systeme – Die Sarati • Schrift ist so alt, dass sie in Mittelerde nie Verwendung fand • Wurde selbst unter Elben (besonders Noldor) schnell durch Feanorische Tengwar ersetzt • Soll noch teilweise in Valinor verwendet werden Weitere Systeme – Die Cirth • Cirth -> Sindarin „Runen“ • Ganz allgemein: Runen sind ein halbwegs unabhängig entwickeltes Alphabet verschiedener germanischer Völker • Verschiedene Runenschreibweisen, allerdings sehr ähnlich in den Lautwerten der Zeichen • Tolkien entwickelt ein eigenes System • Es ähnelt nur im Aussehen den germanischen Vorbildern Weitere Systeme – Die Cirth • Auch: Certar -> Quenya „Runen“ (Sg. Certa) • Nach der Systematisierung: Angerthas -> Sindarin „Lang-Runenreihen“ • Erfunden von den Elben von Beleriand im ersten Zeitalter • Ausgearbeitet und systematisiert von Daeron – (Sindarin Elb, Gelehrter und Spielmann am Hof König Thingols in Doriath) Weitere Systeme – Die Cirth • Ursprüngliche Form der Cirth ungeordnet, ohne System und mit Elementen der Tengwar • Gedacht für Inschriften in Holz und Stein • Daeron ordnete sie und fasste die vielen Runen in Reihen zusammen (die sog. Angerthas) – Von den Sindar allerdings letztendlich wenig gebraucht • Diese Angerthas wurden im zweiten Zeitalter von den Noldor in Eregion weiterentwickelt – Ergänzten Laute, die im Sindarin nicht vorkamen (z.B.: für Quenya und Westron) Weitere Systeme – Die Cirth • Zeichentabelle allgemein • Grün markiert: älteste Cirth • Blau markiert: Änderungen, vermutlich von den Noldor für nicht- Sindarin Laute • 39, 42, 46 und 50 waren und blieben Vokale Weitere Systeme – Die Cirth • Erster Eindruck: welche Art Schriftsystem? – Richtig: auch Phonemisches Alphabet • Cirth sind ein ähnliches System wie die Tengwar • Unterteilung in Reihen orientiert sich, wie bei Tengwar grob am Artikulationsort • Bestehen aus einem Stamm und einem sog. Zweig – Ein einzelner Zweig (meist rechts angeordnet) bezeichnet meist einen stimmlosen Konsonanten – Hinzufügen eines Zweiges: stimmhaft – Anordnung auf der linken Seite: Frikaiv oder Sibilant – Identische Zweige in beide Richtungen: Nasal Weitere Systeme – Die Cirth • Kein überliefertes Beispiel für diese Schreibweise • Einzige Ausnahme: Rune G für Gandalf Weitere Systeme – Die Cirth • Die Eregion-Schreibweise hat eine große Vielfalt an Zeichen • Konnte daher nicht nur für Elbensprachen verwendet werden • Auch andere Sprachen bedienen sich der Runen – Westron – Rohirrisch (in vereinfachter Form) – Zwergensprachen • Zwerge übernahmen das System später fast komplett – Im dritten Zeitalter fast ausschließlich als Zwergenschrift bekannt • Für Elbische Sprachen wurde es vollständig durch Feanors Tengwar ersetzt Weitere Systeme – Die Cirth • Zwerge übernahmen die Cirth von den Noldor • Passten sie an ihre Sprache Khuzdul an – Fügten neue Cirth hinzu – Auch ein paar unsystematische Änderungen • Zwerge benutzten Cirth auch für das Schreiben mit Feder • Unterschied zur Verwendung für Sindarin: Certh für h und Certh für Glottalverschluss • Ungewöhnlich: Cirth für y und hy, da sie in Khuzdul nicht vorkommen • Zusatz für Khuzdul: Certh (+h) für behauchte Plosive Weitere Systeme – Die Cirth Bekanntestes Beispiel ist die Inschrift auf Balins Grab in Moria Weitere Systeme – Die Cirth Weitere Systeme – Die Cirth • Zwerge von Erebor, die im Hobbit auftreten verwenden eine leicht abgeänderte Form der Angerthas Moria • In dessen Schreibweise von Erebor sind die Palatallaute aus der Schreibweise von Eregion wiederhergstellt

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