Gerd Tamke / Rainer Driever Göttinger Straßennamen Stadt Göttingen 2012 zum Inhaltsverzeichnis Gerd Tamke / Rainer Driever Göttinger Straßennamen (Veröffentlichung des Stadtarchivs Göttingen 2) herausgegeben von der Stadt Göttingen - Der Oberbürgermeister- Stadtarchiv 3. neu überarbeitete, wesentlich erweiterte Auflage, Göttingen 2012 Gesetzlicher Hinweis Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass der Betreiber einer Internetseite durch die Anbringung eines Links (Verweis im Internet) die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das Landgericht Hamburg - nur dadurch verhindert werden, dass der Betreiber sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. In diesem Buch sind Verweise zu Seiten im Internet gelegt. 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Titelbild: Blick aus dem Dienstzimmer des Verfassers am 15.07.2005 © Gerd Tamke Inhaltsverzeichnis Zur Titelseite Göttinger Straßennamen Vorwort - Dr. Dagmar Schlapeit-Beck, Dezernentin für Kultur und Soziales Zum Gebrauch von Straßennamen Hartmut Kompart, Leiter Fachdienst Bodenordnung, Vermessung und Geoinformation Entstehungsgeschichte des Buches und Danksagung Gerd Tamke Einführung Entwicklung der Straßenbenennung und der Hausnummerierung in Göttingen Das Stadtgebiet bis 1864 Das Stadtgebiet von 1864 bis 1964 In den Jahren 1964 und 1965 eingemeindete Ortsteile Zu den durch Gebietsreform 1973 eingemeindeten Orten Daten auswertungen Statistik der Benennungen Vorbemerkung Namensgruppen bei Göttinger Straßennamen Straßennamen mit Bezug zu Belegenheiten Straßennamen nach Bergen und Höhenzügen Straßennamen aus Flora und Fauna Straßennamen nach Gewässern Straßennamen mit historischem Bezug Straßenbenennungen nach Personen Benennungen nach Städten Andere Benennungen Tabellarische Übersicht der Gruppen Lokale Gruppenbildungen bei Straßennamen Personennamen in der Straßenbenennung Statistische Auswertung Straßenumbenennungen Die politische Straßenbenennung Die Benennungspraxis der Nationalsozialisten Entnazifizierung – Entmilitarisierung Die Bundesrepublik Sonstige Umbenennungen Umbenennungen bei Eingemeindungen Umbenennungen auf Antrag der Bürger Umbenennungen durch Formveränderungen: Zusammenlegungen oder Trennung Umbenennungen zu Ehren von Personen Benennungen zu Lebzeiten Zeitraum 1864 bis 1932 Zeitraum 1933 bis 1945 Erläuterungen zu den Straßennamen Hinweise zur Zwangsarbeit während des Dritten Reiches Erläuterung zu den heutigen Straßennamen Erläuterung zu den untergegangenen Straßennamen Göttinger Straßennamen tabellarisch mit Beschlussdaten und Ortsteilzugehörigkeit Literaturhinweise Die Verfasser Zurück zum Inhaltsverzeichnis Hinweis: Über die Suchfunktion (STRG+F) kann das Dokument auch nach individuellen Stichwor- ten durchsucht werden. Zurück zum Inhaltsverzeichnis Vorwort Straßennamen, d. h. die Benennung von Straßen, Plätzen und Wegen, gibt es wahrscheinlich schon so lange, wie es menschliche Siedlungen gibt. Historisch greifbar werden solche Namen wohl erstmals für die Städte der griechisch-römischen Antike, wobei sich die damaligen Bezeichnungen auf die religiöse, politische, wirtschaftliche und militärische Funktion oder auf die topografischen Besonderheiten der Straßen bezogen. Daran änderte sich auch im europäischen Mittelalter wenig. Die Straßen des mittelalterlichen Göttingens sind dafür ein gutes Beispiel. Da gibt es den Markt und die Jüdenstraße, die Burgstraße und die Barfüßerstraße, die Weender und die Lange Geismarstraße. Die Beispiele Karspüle und Masch verweisen auf die Nähe der Straßenbezeichnungen zu den Flurnamen. Wer sich im übrigen spätestens jetzt verwundert fragt, was diese Namen denn bedeuten mögen, dem geben „Die Göttinger Straßennamen“ erschöpfende Auskunft. Zwar haben einzelne Straßen im Laufe der Zeit ihre Bezeichnung gewechselt, vereinzelt kamen auch neue Straßen oder Plätze mit jeweils eigenen Namen hinzu. Eine grundlegende Veränderung setzte jedoch erst im Zuge der Industrialisierung seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Wie die meisten Städte in Deutschland sprengte jetzt auch Göttingen seine durch den Wall markierte mittelalterliche Grenze und breitete sich rasch in das Umland aus. Neue Stadtviertel wurden angelegt, neue Straßen vermessen und gebaut. Erstmals in der Geschichte ergab sich jetzt die Notwendigkeit, innerhalb kurzer Zeit viele Straßen und Plätze neu zu benennen. Die Entscheidungshoheit darüber fiel wie selbstverständlich der Stadtobrigkeit zu. Als Fundus, aus dem diese die Namen schöpfte, setzten sich schnell die Flurbezeichnungen und die Namen bedeutender oder prominenter Persönlichkeiten durch. Vor allem durch die Benennung nach Personen luden die Straßennamen sich nun plötzlich mit einer ganz neuen kulturellen und im engeren Sinne politischen Bedeutung auf. Zwei der frühesten Benennungen dieser Art können als Beispiel dienen: die Bürgerstraße, benannt 1864 nach dem Dichter Gottfried August Bürger, und die Bertheaustraße, benannt 1883 nach Ernst Bertheau, Theologieprofessor und enger Vertrauter von Oberbürgermeister Georg Merkel. Die Benennung von Straßen und Plätzen bot jetzt die Möglichkeit, ein kulturelles oder politisches Zeichen zu setzen. Vor dem Hintergrund der tiefgreifenden politischen und kulturellen Umbrüche im 20. Jahrhundert verwundert es nicht, dass sich nun ein weiteres neues Phänomen beobachten lässt: die Umbenennung von Straßen. Besonders radikal bedienten sich die Nationalsozialisten dieses Instruments: Unter ihrer Herrschaft wurde aus dem Theaterplatz der Adolf-Hitler-Platz und aus der Weender Straße die Straße der SA. Nach 1945 wurden diese Umbenennungen wieder rückgängig gemacht. Die Benennung von Straßen nach Persönlichkeiten steht jedoch auch für eine Bewertung aus Sicht der jeweiligen Zeit, die im Nachhinein zuweilen Zweifel aufwirft. Auch mit diesem Thema setzt sich der vorliegende Band aktiv auseinander und leistet einen qualifizierten Diskussionsbeitrag. Auch heute noch sind Straßennamen ein wichtiges Mittel, gesellschaftlich anerkannte Personen zu ehren und so zugleich das Gesicht einer Stadt zu prägen. In der Benennung von Straßen findet das Selbstverständnis einer Bürgerschaft seinen Ausdruck. Umso größer ist der Dank, den wir Herrn Gerd Tamke und Herrn Rainer Driever schulden, die die vorliegende Publikation „Die Göttinger Straßennamen“ erarbeitet haben. Sie haben damit nicht nur ein unverzichtbares Nachschlagewerk für jeden an der Göttinger Geschichte Interessierten geschaffen. Die „Göttinger Straßennamen“ eröffnen darüber hinaus faszinierende Einblicke in kulturelle Prozesse und politische Umbrüche seit dem ausgehenden 19.Jahrundert. Dr. Dagmar Schlapeit-Beck Dezernentin für Kultur und Soziales zurück zum Inhaltsverzeichnis Zum Gebrauch von Straßennamen Straßennamen dienen auch heute noch in erster Linie als Adressenbestandteil der Navigation. Eine neue Straße erhält einen Namen und wird damit zu einem auffindbaren geografischen Objekt. Dort, wo die Grundrisse der Ortschaften neu geplant wurden, wie in den heutigen Großstädten der USA, begnügte man sich oftmals mit einer einfachen Straßennummerierung. Doch auch hier entstand eine Individualisierung, wie die namhafte „5th Avenue“ in New York zeigt. So bildet sich überall schnell aus einem Straßennamen eine „gute Adresse“, eine eigene Identität. Vielfach lässt sich jedoch nur noch erahnen, woher so mancher Straßenname stammt. Fehldeutun- gen sind sehr häufig und oft auch durch die Veränderungen der Sprache entstanden. Anfragen nach dem Ursprung von Straßennamen gehören daher für die städtische Vermessungsbehörde, als Ver- walter der Straßendatenbank, zum Alltag. Ich danke daher Herrn Gerd Tamke, dass er seine während seiner dreißigjährigen Dienstzeit bei der Stadt Göttingen erworbenen Kenntnisse genutzt hat, zusammen mit Herrn Dr. Rainer Driever, einen umfassenden Gesamtkatalog über die Göttinger Straßennamen und ihre Geschichte aufzustellen und diesen für eine zukünftige Weiterführung dem Fachdienst Bodenordnung, Vermessung und Geoin- formation zur Verfügung stellt. Von unschätzbarem Wert sind dabei jedoch auch die zahlreichen Querverweise und Bezüge zu Umbenennungen, da sie die Rückverfolgung alter Adressbestände dauerhaft erleichtern werden. Hartmut Kompart Leiter Fachdienst Bodenordnung, Vermessung und Geoinformation zurück zum Inhaltsverzeichnis Entstehungsgeschichte des Buches und Danksagung zurück zum Inhaltsverzeichnis Vor über dreißig Jahren kam mir der Gedanke, über alle Straßennamen Göttingens ein Buch zu schreiben, um den Auskunftswünschen der Göttinger Bürger nach zu kommen, welche mich als da- mals zuständigen Amtsleiter bei der Stadt Göttingen anriefen und nach den Gründen der jeweiligen Straßenbenennung fragten. Dieses Bedürfnis war verständlich, zu mal die Literatur über Straßenbe- nennungen sich im bereits 1953 erschienenen Buch Das Tausendjährige Göttingen von Jäger, Dep- pe und Troe erschöpfte, welches überdies vergriffen war und auch nicht mehr aufgelegt worden ist. Zudem waren die in den Jahren um 1960 in der Presse erschienenen Artikel meines Vorvorgängers im Amt, Horst Michling, in der Regel auch nicht mehr bekannt. In der Zwischenzeit
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