Südosteuropa - Studien ∙ Band 58 (eBook - Digi20-Retro) Robert Schönfeld (Hrsg.) Deutschland und Südosteuropa Aspekte der Beziehungen im Zwanzigsten Jahrhundert Verlag Otto Sagner München ∙ Berlin ∙ Washington D.C. Digitalisiert im Rahmen der Kooperation mit dem DFG-Projekt „Digi20“ der Bayerischen Staatsbibliothek, München. OCR-Bearbeitung und Erstellung des eBooks durch den Verlag Otto Sagner: http://verlag.kubon-sagner.de © bei Verlag Otto Sagner. Eine Verwertung oder Weitergabe der Texte und Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigung, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig. «Verlag Otto Sagner» ist ein Imprint der Kubon & Sagner GmbH. Roland Schönfeld - 978-3-95479-734-9 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access 00063012 SUDOSTEUROPA-STUDIEN herausgegeben im Auftrag der Südosteuropa-Gesellschaft von Walter Althammer Band 58 Roland Schönfeld - 978-3-95479-734-9 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access 00063012 Germany and Southeastern Europe - _____________Aspects of Relations _________in the Twentieth Century Deutschland und Südosteuropa - ______Aspekte der Beziehungen im Zwanzigsten Jahrhundert Edited by Roland Schönfeld Südosteuropa-Gesellschaft In cooperation with the Center for European and Russian Studies, University of California Roland Schönfeld - 978-3-95479-734-9 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access 00063012 f ш 93 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufhahme Germany and Southeastern Europe = Deutschland und Südosteuropa : aspects o f relations in the twentieth century / Südosteuropa-Gesellschaft in coop, with the Center for European and Russian Studies, University o f California. Ed. by Roland Schönfeld [München] : Südosteuropa-Ges., 1997 \ ״ ״ ׳ (Südosteuropa-Studien ; 58) ISBN 3-925450-65-3 ļ « S u U I i München I © 1997 by Südosteuropa-Gesellschaft, München Widenmayerstr. 49, 80538 München, Telefon 089/212154-0 Fax: 089/2289469 Alle Rechte Vorbehalten! Redaktion dieses Bandes: Maria Prsa Druck: Schoder Druck GmbH & Co. KG, Gersthofen Roland Schönfeld - 978-3-95479-734-9 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access INHALTSVERZEICHNIS TABLE OF CONTENTS ROLAND SCHONFELD Vorwort IVAN T. BEREND Germany and Central & Eastern Europe: Geopolitical Destiny of Interrelationship KATALIN RADICS German Influences in East-European Linguistic Movements GERALD D. FELDMAN German Business Interests and Rumanian Oil in the First World War DANIEL CHIROT Who Influenced Whom? Xenophobic Nationalism in Germany and Romania HOLGER FISCHER Das ungarisch-deutsche Verhältnis in der Zwischenkriegs- ?Partnerschaft - Abhängigkeit ־ zeit: Freiraum DRAGAN SIMEUNOVIČ Relations Between Germany and Serbia (Yugoslavia) RICHARD J. CRAMPTON Bulgaria and Germany during the Second World War Roland Schönfeld - 978-3-95479-734-9 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access ROLAND SCHÖNFELD Germany and Southeastern Europe in the Interwar Period: the Central European Economic Conference, 1931- 1944 PAUL MARER The Postwar Role of Germany in Central and Eastern Europe GÜNTER HEDTKAMP Local Self-Government in Countries in Transition ÉVA EHRLICH, GÁBOR RÉVÉSZ Hungarian-German Relations in Foreign Trade and Capital Flow during the Period of Transformation, 1989-1995 STOYAN STALEV Die bulgarisch-deutschen Beziehungen nach der politischen Wende in Europa BEVERLY CRAWFORD Explaining Germany's Unilateral Recognition of Croatia in 1991 ELLEN COMISSO Germany, Eastern Europe, and the European Union CORNELIUS EBERHARDT The Influence of East European Jewish Music on European Composers List of Authors Roland Schönfeld - 978-3-95479-734-9 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access 00063012 VORWORT Über die Rolle, die das vereinte Deutschland im "neuen Europa" einnehmen wird, ist viel spekuliert worden. Seine Zunahme an Fläche, Bevölkerung und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit hat Befürchtungen, aber auch Hoffnungen geweckt. Völker, deren historische Erfahrungen m it den Deutschen in diesem Jahrhundert eher ungünstig waren, mögen sich 1990 an das Wort von François Mauriac erinnert haben: "Seit Deutschland geteilt ist, kann ich nachts ein Auge schließen. Wenn es wieder vereinigt wird, werde ich nicht mehr schlafen können". Andere hofften, mit deutscher Hilfe die schwierige Transformation, die überfällige Modernisierung und die Integration in die westliche Staatengemeinschaft rasch zu bewältigen. Das bisherige Verhalten des vereinten Deutschland auf internationaler Bühne hat weder den einen noch den anderen Erwartungen entsprochen. Unerwartet schwierige wirtschaftliche und soziale Probleme der Vereinigung forderten eine Konzentration der Kräfte nach innen. Deutsche Finanzhilfe für Ost- und Südosteuropa blieb - mit unbedeutend. Zwar gehört Deutschland in ־ Ausnahme der Transfers nach Rußland den internationalen Organisationen zu den Befürwortern einer raschen Aufnahme osteuropäischer Länder. Aber in der Europäischen Union hat sich die deutsche Regierung wesentlich stärker für eine Vertiefung als für eine Erweiterung engagiert. Die deutsche Wirtschaft nutzt in Ost- und Südosteuropa günstige Investitions- und Produktionschancen. Unter den Handelspartnern dieser Länder nimmt sie eine führende Rolle ein. Nichts deutet daraufhin, daß diese Region in absehbarer Zukunft mehr als marginale Bedeutung für die weltweiten Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands haben könnte. A u f territoriale Ambitionen in Osteuropa hat Deutschland verzichtet. In der glücklichen Lage, keine Reparationsforderungen erwarten zu müssen, schloß die deutsche Regierung mit ost- und südosteuropäischen Staaten Verträge über Zusammenarbeit, gute Nachbarschaft und Freundschaft und tauschte Versöhnungserklärungen aus. Das Hauptinteresse deutscher Außenpolitik ist unverändert nach Westen, nicht nach Osten gerichtet. Vom Versuch, eine politisch einflußreiche oder gar bestimmende Stellung in Osteuropa aufzubauen, kann nicht die Rede sein. Durch historische Erfahrungen klug geworden, zeigt sich die deutsche Regierung im Osten versöhnlich, kooperativ und sehr zurückhaltend. Es wäre falsch, aus der deutschen Vergangenheit auf zukünftige außenpolitische Verhaltensmuster zu schließen. Die internationalen Machtkonstellationen haben sich total verändert. Dennoch ist eine Beschäftigung mit der Geschichte der deutschen Beziehungen zu den ost- und südosteuropäischen Ländern von mehr als nur wissenschaftlichem Interesse. Die Beweggründe deutscher Ostpolitik im 19. und 20. Jahrhundert sind geschwunden. Die Deutschen brauchen keine Siedlungsgebiete im Osten mehr. Im Zeichen landwirtschaftlicher Überproduktion hat Osteuropa seine einstige Bedeutung als Versorgungsraum defizitärer Industrieländer verloren. Deutschland benötigt in Osteuropa keine VerbündetenRoland gegen Schönfeld die - 978-3-95479-734-9Westmächte, die Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access 00063012 8 selbst seine besten Verbündeten geworden sind. Deutschlands geographische Lage mag eine natürliche Mittlerrolle zwischen Ost-und Westeuropa begründen. Vor eigenmächtigen Ausflügen bleibt Deutschland auch in Zukunft durch seine feste Integration in die westliche Staatengemeinschaft bewahrt. Sicher sind die Gefahren einer Renationalisierung nicht gebannt. Irrationale Ängste vor weiterem Souveränitätsverzicht hemmen die politische Einigung Europas. Das "Europa der Vaterländer" als Alternative zu einem europäischen Bundesstaat kleingeistert durch die Studierstuben. Es ist zu hoffen, daß die Vernunft siegt und auch die einmalige Chance der Integration Ost- und Südosteuropas in die europäische Völkerfamilie genutzt wird. Deutschland hat in diesem Prozeß eine besondere Verantwortung. Der Diskussion neuester Forschungsergebnisse über die Beziehungen Deutschlands zu Südosteuropa im zwanzigsten Jahrhundert war ein internationales Symposion gewidmet, das von der Südosteuropa-Gesellschaft und dem Center for European and Russian Studies der University o f California, Los Angeles, vom 6. bis 8. Juni 1996 im oberbayerischen Wallgau durchgeführt wurde. Auch bei dieser Gelegenheit bewährte sich die vorbildliche Zusammenarbeit mit dem Center for European and Russian Studies und seinem Direktor Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ivan T Berend. Zur Realisierung dieses Projekts und zur raschen Veröffentlichung der Tagungsergebnisse haben er und sein Institut wesentlich beigetragen. Der herzliche Dank des Herausgebers gebührt somit beiden Veranstaltern, den Autoren sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an den Vorbereitungen des Symposions und dieser Publikation mitgewirkt haben. Roland Schönfeld Südosteuropa-Gesellschaft Roland Schönfeld - 978-3-95479-734-9 Downloaded from PubFactory at 01/11/2019 09:44:35AM via free access 00063012 9 IVAN T. BEREND Germany and Central & Eastern Europe: Geopolitical Destiny of Interrelationship - Introduction to the Wallgau Conference - East European relations have a stormy history and an equally turbulent ־ German historical discourse. At a recent conference at UCLA that discussed the future o f Europe - Quo Vadis Europa 2000 -one o f the speakers asked the often heard question: w ill Central and Eastern Europe be Germanized? Economic experts o f the area, on the other hand, looking to Germany as the main actor in investing, modernizing telecommunication, creating opportunities for subcontracting work, the real hope for an industrial restructuring. Politicians and political scientists also recognized that Germany, in the most committed
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