Themenpunkt 1 Unser Ort

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Themenpunkt 1 Unser Ort "Unglinghausen - immer guter Dinge": So begrüßen wir Sie an den vier Ortseingängen von Unglinghausen. Im Jahr 1344 wird Unglinghausen zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Mann- und Zinsbuch, welches Personen und Gemeinden benennt, die den Herren von Bicken zu Diensten und Abgaben verpflichtet waren, wird unser Ort als "Undeckushusen" aufgeführt. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Schreibweise des Namens mehrfach, die heutige Bezeichnung "Unglinghausen" kann 1724 zum ersten Mal nachgewiesen werden. Der fünftgrößte Ort in der Stadt Netphen liegt zentral zu den Stadtkernen Netphen, Siegen, Kreuztal und Hilchenbach und hat eine Fläche von 5,43 km² und rund 1050 Einwohner. Das idyllische Dorf besteht aus den Siedlungsbereichen Ober- und Niederdorf mit jeweils eigenem Kommunikationsbereich und noch freien Bauplätzen in den Neubaugebieten. In der Mitte befinden sich die Bürgerbegegnungsstätte, der Dorfplatz, der Friedhof und das Haus der Ev. Gemeinschaft, des CVJM und der Ev. Kirche. Sport- und Tennisplätze sind im ortsnahen Bereich gut zu erreichen. Im Ort gibt es Handwerksbetriebe, eine engagierte Vereinigte Waldgenossenschaft, Dienstleister, Gewerbetreibende, Landwirte und Direktvermarkter. Das Autismus-Therapiezentrum wird durch eine Autismus-Wohnanlage ergänzt. Weiterhin wird unser "lebendiges Bürgerdorf" geprägt von sehr vielen Wander- und Radwegen, einer Vielzahl von Vereinen, von bürgerschaftlichem Engagement, von Geselligkeit und Nachbarschaftshilfe, die das Leben so lebenswert machen. Themenrundweg Unglinghausen Für interessierte Wanderer ist nun der „Onkelküser Themenrundweg“ dazugekommen. Der Rundweg ist ca. 11 km lang und führt Sie über die Höhen rund um Unglinghausen. Am Wegrand sind 14 Hinweistafeln, die Ihnen die Besonderheiten unseres Ortes erklären möchten. Der Weg ist gut ausgebaut und leicht zu laufen. Ruhebänke und Sitzgelegenheiten sind am Wege an den markanten Punkten ebenfalls vorhanden. Das Höhenprofil des Rundweges Lassen Sie sich leiten vom Zeichen der Waldgenossenschaft Unglinghausen: 1 Bürgerbegegnungsstätte seit 2000, vorher Volks- und Sonderschule, erbaut 1924. 2 Geburtshaus von Jacob Heinrich Schmick (1824-1905). 3 Grube Waidmann, Grubenbetrieb von 1893 bis 1910, restauriert 2012. 4 Ausblick auf Nieder-Unglinghausen. 5 Grubengebiet an der Lichtenhardt, Grube "Hermannsglück". 6 Fundort der jungsteinzeitlichen Tonscherben (1951). 7 Quellgebiet Sineborn (möglicher Standort alter Schmelzöfen). 8 Herrlicher Fernblick bei gutem Wetter bis in den Westerwald. 9 Ausblick auf Ober-Unglinghausen. 10 Quellgebiet Waldesstille mit 180jährigem Eichenbestand. 11 Wolfsbornquelle in einem wunderschönen 60jährigen Buchenwald. 12 Überquerung der Straße nach Obersetzen. 13 Abzweigung auf den Netphener Rundwanderweg Richtung Dreis-Tiefenbach. 14 Alter Ortskern von Nieder-Unglinghausen. Die Bürgerbegegnungsstätte Die Bürgerbegegnungsstätte Unglinghausen ist im ehemaligen Grund- und Hauptschulgebäude von Unglinghausen entstanden. Zwischenzeitlich war hier die Sonderschule der Stadt Netphen untergebracht. Diese wurde im Jahre 1995 nach Netphen-Deuz verlegt. Somit bot sich für uns Unglinghäuser die einmalige Gelegenheit, das freiwerdende Gebäude zu einer Bürgerbegegnungsstätte umzubauen. Dieser Aufgabe hat sich 1995 der damals neu gegründete Bürgerverein angenommen. In mehreren Bauabschnitten entstand überwiegend in Eigenleistung von ca. 15 000 Arbeitsstunden die Bürgerbegegnungsstätte, bestehend aus zwei Sälen, einer Bürgerstube, einer Küche, vier Seminarräumen, einem Jugendraum, einer Hausmeisterwohnung und den dazugehörenden Sozialräumen. Die Einrichtung wird ausschließlich ehrenamtlich bewirtschaftet. Am 20. Juli 2000 wurde die Bürgerbegegnungsstätte offiziell eröffnet. Sie bietet Möglichkeiten zu Festlichkeiten aller Art sowie zu Seminaren und Workshops. In der Bürgerstube finden regelmäßig vereinsinterne Treffen statt. Die Bürgerbegegnungsstätte ist Eigentum der Stadt Netphen. Ein Trägervertrag regelt die Nutzung durch den Bürgerverein. "Onkelküser Duffelnsfest" Themenpunkt 2 Das Geburtshaus von JACOB Heinrich Schmick Die Zeichnung von Prof. Dr. JACOB Heinrich Schmick aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt das alte Wohnhaus, erbaut vermutlich vor 1600. Das Haus, wie es die Zeichnung von Prof. Schmick wiedergibt, wurde 1897 abgebrochen und auf gleichem Platz in neuer Form aufgebaut. JACOB Heinrich Schmick wurde am 27. August 1824 hier in Unglinghausen geboren. Er war der älteste Sohn des aus Deuz stammenden Lehrers Johann HEINRICH Schmick, der 1821 nach Unglinghausen kam und fast 40 Jahre als Lehrer hier tätig war, und der Maria Catharina geb. Hoffmann von hier. Er hatte drei Brüder und eine Schwester. Er lernte schon mit fünf Jahren lesen. Mit acht Jahren erhielt er Klavierunterricht. Mit zwölf Jahren bereits konnte er den Vater im Unterricht bei den Abc-Schützen vertreten, und mit noch nicht ganz sechzehn Jahren wurde er Lehrer an der Schule Frohnhausen-Herzhausen. Durch seinen Vater und den Müsener Pfarrer Stähler wurde er soweit vorgebildet, dass er 1842 die Aufnahmeprüfung für das Lehrerseminar in Soest bestand. bestand. Nach Privatunterricht im Französischen und Englischen und durch Studium der Mathematik und Physik kehrte er von dort mit sehr guten Zeugnissen zurück. Er nahm dann eine Privatlehrerstelle in Hillnhütten bei verschiedenen begüterten Familien an, die ihm Zeit genug zum Selbststudium ließ, das nun alle Gymnasialfächer umfasste: Deutsch, Latein, Englisch, Französisch, Mathematik, Physik, Geschichte und Erdkunde. Nach zweieinhalb Jahren bezog er als Gasthörer die Universität in Berlin. Er belegte sprachliche, philosophische und naturwissenschaftliche Vorlesungen. Nur zwei Semester dauerte dieses Studium, dann kehrte er zurück. In Siegen übernahm er anschließend an der Bürgerschule, dem Vorläufer des Gymnasiums, den Unterricht in Zeichnen und Singen, wofür er in Berlin die entsprechenden Prüfungen gemacht hatte. Die Prüfung für das höhere Lehramt bestand er 1849 mit Auszeichnung. Er nahm nun die Rektorenstelle an der Privatrektorenschule in Kirchen an, wurde aber 1851 wegen seiner positiven Einstellung zur bürgerlichen Revolution von 1848/49 von der Regierung in Koblenz entlassen. Er entschloss sich nach England zu gehen und war dort vier Jahre an verschiedenen Schulen tätig. Im Sommer 1856 ging er nach Paris, hörte Vorlesungen an der Sorbonne, besuchte regelmäßig das Theater und entwickelte ein phonetisches System der Aussprache der Schauspieler. Zu Weihnachten des selben Jahres kehrte er nach Hause zurück. Nach einer kurzen Tätigkeit in Bremen fand er eine Anstellung an einer höheren Schule in Görlitz und verbrachte hier zwei Jahre. Bei Verhandlungen über eine Anstellung in Bremen wurde ihm nahegelegt zu promovieren. Die Promotion erfolgte in Jena auf Grund einer vorher eingereichten Dissertation. 1859 trat er seinen Dienst in Bremen an. Er bewarb er sich auf Vorschlag des dortigen Direktors um eine Stelle in Köln. Bald wurde er Oberlehrer und Professor in Köln, wo er bis zu seiner Pensionierung 1889 arbeitete. (Nach dem Buch "Geschichte des Netpherlandes" von Böttger, Wilhelm Weyer, Lück,1967.) Am 21. April 1863 heiratete er in Müsen Marie Wilhelmine Karoline ELEONORE Böcking. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor, von denen sieben überlebten. Er schrieb über verschiedene Wissensgebiete, malte, schnitzte, musizierte und dichtete. Für seine breite wissenschaftliche Tätigkeit wurde ihm 1874 der Professorentitel verliehen. Er verstarb am 19. März 1905 in Köln, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand. Seine Mundartsammlung und die "Riimcher uß d’m Seejerland va’nm Seejerläner” sind bis heute überaus erfolgreich und immer wieder neu aufgelegt worden. Das Haus um 1955 Die hier abgebildete Gedenktafel ist das Werk des Siegener Bildhauers Hermann Kuhmichel. Sie zeigt neben dem Porträt des Dichters die drei typischen Gestalten des Siegerlandes, den Bergmann, den Hüttenmann und den Hirten. Leider ist dem Künstler damals der Name Johann statt Jacob übermittelt worden. O SEEJERLAND! O SEEJERLAND DU HÄST MIN BESTE WENSCHE ON SCHWÄTZE KONN SE WAT SE WONN ECH KLÄWE AH DR KLENNSCHE Zeichnung Nieder-Unglinghausen 1852 Auszugsweise übernommen aus: Geschichte des Netpherlandes. Netphen: 1967, von: Böttger, Hermann, Wilhelm Weyer, Alfred Lück. Themenpunkt 3 Grube WAIDMANN Grubenbetrieb von 1883 bis 1910 im Langenbachtal Geschichte zur Grube „WAIDMANN“ in Unglinghausen Auszug aus dem Protokollbuch der Grube 1883 Erste „Muthung“ an der Grenze zwischen Unglinghausen und Herzhausen im Langenbachtal. 1885 bis vor 1891 Anlage von 3 Tagesschächten, in denen der Betrieb zeitweise eingestellt wurde , so dass die Schächte einbrechen. Diese Einbruchstellen sind heute als deutliche Vertiefungen auf der Kammhöhe oberhalb des Stollens noch erkennbar und über eine "Eichenallee" / einen Laubengang (siehe Beschreibung unter Themenpunkt 11) bequem erreichbar. Anlage eines „Stöllchens“ von 30 m Länge (oberer Stollen). Dort ist der Fundpunkt einer Gesteinsprobe für eine Analyse. 21.2.1891 Neue „Muthung“ und Erzproben zur Analyse gegeben. 11.4.1891 Verhandlungsprotokoll über die Grube „Waidmann“ in Unglinghausen; Planung für ein Grubenfeld zur Förderung von Eisenerz, Kupfererz und Schwefelkies. Anwesende: Hermann Irle, Gemeindevorsteher in Bürbach (als Muther), Friedrich Blecher, Wirt in Siegen (Teilhaber), August Blecher, Bäcker in Siegen (Teilhaber), Heinrich Otto (Bergmann), Bergrat Schmidt (Revierbeamter aus Müsen). 24.4.1891 Analyseergebnis der Gesteinsproben: 57,5% Eisen; 31,13% Kupfer; 5,84%

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