> THEMA: SCHÜTZENWESEN UND KULTUGÜTERSCHUTZ KGS > 36.2021 > THÈME: TIR ET PROTECTION DES BIENS CULTURELS PBC > TEMA: TRADIZIONE DEL TIRO E PROTEZIONE DEI BENI CULTURALI PBC > THEME: MARKSMANSHIP AND PROTECTION OF CULTURAL PROPERTY PCP KU SC TR MA AD LT HÜ RK IZI SM ON AN UR E TZ SH DE IP L TI TI AN GÜ R EN RO D ET PR E PR OT PR TE OT WE EC OT EC TI EZ TI ON IO RS ON SE NE OF DE DE CU S I CH LT BI N BE UR ENS NI AL UN CU CU UT PR LT LT OP UR UR ER EL AL D Z TY S I FORUM NR. 36 / 2021 INHALT CONTENU Christoph Flury Editorial: CONTENUTO Schützenwesen und Kulturgüterschutz ...............................................3 CONTENT Jürg Stüssi-Lauterburg, HansLuginbühl, Richard Munday «I willemel z'erscht no espar Schütz tue». Zwei Jahrhunderte schweizerischen Schiesswesens ...........................8 PascalAebischer Schützenmüssennachjustieren. Das Eidgenössische Schützenfest in Corona-Zeiten.......................... 17 TITELBILD | COUVERTURE | IMMAGINE Regula Berger DI COPERTINA | COVER Das Schweizer SchützenmuseuminBern. Anlauf- und Sammelstelle für sämtliche Schützenanliegen... ..........22 Bildausschnitt: Festplatz des Eidgenös- sischen Schützenfests 1869 in Zug in Guido Schenker, JonasHäne Richtung Nordosten mit Festhalle (links), Historische WaffenimMuseumAltes ZeughausinSolothurn. Schützenstand (Mitte) und Gabentempel Interview mit Claudia Moritzi und Sandra Nicolodi..........................30 (rechts). Xylografie, koloriert, E. Kirch- hoff, nach einer Skizze von G. Amberger, ThomasAntonietti 1869. Die Lötschentaler Herrgottsgrenadiere ..............................................36 Extrait de l'image: Emplacement de la Philipp Messner Fête fédérale de tir de 1869 à Zoug, direc- Das Schützenfest – eine kleine Plakatgeschichte. Ausgewählte Bei- tion nord-est, avec la halle (à gauche), spiele aus der Plakatsammlung der Schule für Gestaltung Basel...... 41 le stand de tir (au centre) et le pavillon des prix (à droite). Xylographie en Ulrike Sax couleur, E. Kirchhoff, d'après un croquis Der Churer Gabentempel von 1842. de G. Amberger, 1869. Zur Langlebigkeit einer temporären Festarchitektur ........................47 Estratto dell'immagine: Area della Festa FrançoisTauxe (texte tiré du site Internet de la FAV) federale di tiro del 1869 a Zugo, veduta Fédération des Abbayes vaudoises(FAV ). verso nord-est con il capannone delle Un patrimoine immatériel et une tradition vivante............................53 feste (a sinistra), lo stand di tiro (al centro) e il cosiddetto tempio dei Marco Sigg trofei (a destra). Xilografia a colori, Das Eidgenössische Schützenfest 1869 inZug.....................................54 E.Kirchhoff, da uno schizzo di G. Amberger, 1869. Jürg Richter, Marcel Häberling Schweizer Schützentaler und Schützenmedaillen............................. 62 Extract of the image: Northwest view of the 1869 Federal Shooting Festival ThisFetzer, MartinHannesGraf in Zug, including the festival hall (left), «Was macht der Schütz imSchützengarten?» Wie Flur- und Familien- shooting gallery (centre) and prize namen andas Schützenwesen vergangener Zeitenerinnern ............ 69 pavilion (right). Woodcut, coloured, E. Kirchhoff, after a sketch by HansSchüpbach G. Amberger, 1869. «Jetzt Schützetriff, und fehle nicht das Ziel!» Ausgewählte Beispiele zum Schützenwesen inder Literatur............ 76 Foto / Photo: © Museum Burg Zug, Inv.-Nr. 2282. StefanGrus Schützenwesen inDeutschland als immateriellesKulturerbe ........83 Service Mitteilungen..........................................................................................90 Personelles.............................................................................................90 Impressum / AdressenKGS.................................................................95 Seite 2 CHRISTOPH FLURY EDITORIAL SCHÜTZENWESEN UND KULTURGÜTERSCHUTZ LiebE Leserin, lieber Leser Letztlich aber ist diE Bundesver­ fassung von 1848 nicht zuletzt Immer wenn ich als kleiner JungE auch aus den Bestrebungen, Ar­ meinen Grossvater besuchte, fie­ beiten und Anlässen der in jenen len mir diE unzähligen Medaillen Zeiten entstandenen Schweizer und Kränze auf, diE in einer Vi­ Vereinen und Gesellschaften her­ trinE an der Stubenwand hingen. vorgegangen – daran hattE auch Und wann immer mein Grossva­ der EidgenössischE Schützenver­ ter mir erklärte, welche Figuren ein seinen Anteil. Christoph Flury, und Szenen auf diesen Medaillen lic. phil. hist., zu sehen waren, schwang fast Das Schützenwesen ist aber nicht Vizedirektor des ein bisschen Ehrfurcht in seiner nur aus historischer Sicht bedeut­ Bundesamtes für Stimme mit – er war zeitlebens sam, sondern auch vom kulturel­ Bevölkerungs- ein begeisterter, stolzer und (der len und volkskundlichen Stand­ schutz (BABS). Anzahl dieser Medaillen nach zu punkt her. Es gibt zahlreiche urteilen) wohl auch ein ziemlich BräuchE und Traditionen, diE bis erfolgreicher Schütze. MeinE ei­ in diE heutigE Zeit hinein Bestand genen Schiesserfahrungen fielen haben. Schützen wirken an reli­ dagegen um einiges bescheide­ giösen und weltlichen Anlässen ner aus. Natürlich wurde ich mir mit. Eine Vielzahl von Trachten, jedes Jahr wieder meiner Schüt­ Fahnen, bildlichen und schriftli­ zenpflicht bewusst, wenn das Ob- chen Darstellungen zeugt von ligatorische anstand – mit Ruhm dem in breiten Kreisen der Bevöl­ habe ich mich dabei leider niE kerung fest verankerten Schüt­ bekleckert, zu wenig oft traf ich zenwesen. So finden wir auch in ins Schwarze. der «Liste der lebendigen Traditio­ nen der Schweiz» Nennungen mit Als Historiker bin ich mir der Bezug zum Schiesswesen, etwa wichtigen Bedeutung des Schüt­ diE Abbayes de tir (VD), diE Luzer- zenwesens allerdings bewusst. ner Hergottskanoniere oder natür­ dEr 1824 gegründete Eidgenös­ lich das Zürcher Knabenschiessen, sische Schützenverein trug mit dessen Wurzeln bis ins 17. Jahr­ zum Wachstum eines national­ hundert zurückreichen sollen. politischen Einheitsgefühls bei, das mit den Schützenfesten und SEitens des Zivilschutzes beste­ der Gründung zahlreicher Schüt­ hen insofern Bezugspunkte zum zenvereinE weiter gestärkt wur­ Schiesswesen, als an grossen An­ de. Sozusagen diE KehrseitE der lässen wiE den Eidgenössischen (Schützen­)MedaillE war, dass Schützenfesten DienstleistendE diese FestE vermehrt den Streit im Einsatz sind, diE aufgrund zwischen liberal­radikalen und von Gesuchen für Einsätze zu­ katholisch­konservativen Kräf­ gunsten der Gemeinschaft auf­ ten befeuerten – eine Entwick­ geboten wurden. DiE dafür be­ lung, diE schliesslich in den Frei­ nötigten Rahmenbedingungen scharenzügen und im Sonder­ werden in einem Beitrag im vor­ bundskrieg gipfelte. liegenden Heft aufgeführt. Seite 3 1 Lötschentaler Herrgottsgrenadiere bei einer Prozession in Kippel, um 1905. Foto: © Lötschentaler Museum. 1 Auch der Kulturgüterschutz be­ Gute für diE Zukunft zu wün­ Tradition und moderner Sport – nur fasst sich u.a. mit Objekten, diE schen. Rino Büchel war – um zwei der Facetten des heutigen eng mit dem Schützenwesen ver­ beim Thema dieses Forums zu Schützenwesens in der Schweiz. bunden sind: Bauten wiE Schüt­ bleiben – für den Schweizer Kul­ zenhäuser und Schützenlau­ turgüterschutz ein Volltreffer! 2 30'000 Schützinnen und Schützen ben, schriftliche DokumentE werden zum 58. Eidgenössischen wiE Schützenordnungen oder Schützenfest in Luzern erwartet. Beschreibungen von Festen in Foto: © ESF. Archiven und Bibliotheken, mobile Sammlungsgegenstände 2 wiE Waffen, Fahnen oder Gemäl­ de in Museen. Einige solche Bei­ spiele werden in der FolgE näher vorgestellt – ich wünschE Ihnen eine anregendE Lektüre. Dieses KGS Forum ist auch diE letzte AusgabE in der Ära des Chefs Kulturgüterschutz im BABS, Rino Büchel. Eine ausführ­ lichE Würdigung seines Wirkens finden Sie auf S. 94 in diesem Heft. Ich möchte es an dieser Stel­ le nicht unterlassen, ihm auch im Namen der Geschäftsleitung un­ seres Amtes für seinE langjährigE und hervorragendE Arbeit herz­ lich zu danken und ihm alles Seite 4 ÉDITORIAL: TIR ET PROTECTION DES BIENS CULTURELS ChèrE lectrice, cher lecteur, Le tir est important non seule­ La présentE édition de Forum ment d'un point de vuE histo­ PBC est également le dernier nu­ Quand j'étais jeune, chaque fois rique, mais aussi d'un point de méro publié sous la direction du quE je rendais visitE à mon grand­ vuE culturel et folklorique. dE chef de la SEction Protection des père, je regardais les innom­ nombreuses coutumes et tradi­ biens culturels de l'OFPP, Rino brables médailles et couronnes tions ont perduré jusqu'à nos Büchel. Vous trouverez un retour exposées dans unE vitrinE accro­ jours. Les tireurs participent à sur ses années d'engagement en chée au mur du salon. Et quand des événements religieux et faveur de la PBC à la page 94. Je mon grand­père m'expliquait les laïques. La multitude de cos­ saisis l'occasion pour le remercier motifs et les scènes qui figuraient tumes folkloriques, de drapeaux, chaleureusement, également au sur ces médailles, sa voix impo­ de tableaux et d'écrits montrent à nom de la direction de l'OFPP, sait le respect: il était passionné, quel point le tir est solidement et pour le travail remarquable qu'il fier et, au vu du nombre de ces largement ancré au sein de la a accompli. Pour rester dans le médailles, a probablement été un population. La listE des traditions thèmE de cettE édition, on peut excellent tireur tout au long de sa vivantes en Suisse fait également dire qu'il a tapé dans le mille! Nos vie. Mon expérience personnelle référencE au tir, comme les abbayes meilleurs vœux l’accompagnent
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