Hildesheimer Studien zur Fachdidaktik 1 Jessica Schwarz Die WieDerentDeckung Der Begegnung in Der politischen BilDung Globales Lernen am Beispiel internationaler Schulpartnerschaften Universitätsverlag Hildesheim Hildesheimer Studien zur Fachdidaktik Herausgegeben von Peter Frei, Katrin Hauenschild, Irene Pieper und Barbara Schmidt-Thieme Band 1 Die Wiederentdeckung der Begegnung in der politischen Bildung Globales Lernen am Beispiel internationaler Schulpartnerschaften Vom Fachbereich 1 Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Stiftung Universität Hildesheim zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) angenommene Dissertation von Jessica Schwarz Geboren am 5. August 1981 in Hildesheim Gutachter/in: Prof. Dr. Marianne Kneuer Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich Tag der Disputation: Dienstag, 28. Oktober 2014 Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde 2013 vom Fachbereich I Erziehungs- und Sozialwissen- schaften der Stiftung Universität Hildesheim als Dissertation angenommen und liegt nun in geringfügig veränderter Ausgabe vor. Mein Dank gilt all jenen, die mich bei der Arbeit an dieser Dissertation unterstützt haben und mit Ratschlägen, Anregungen und Kritik die Erarbeitung freundlich beglei- tet haben. Folgenden Personen gilt mein besonderer Dank: In erster Linie meiner Dok- tormutter Prof. Dr. Marianne Kneuer, die die Idee zur vorliegenden Arbeit von Beginn an unterstützt und gefördert hat. Ihre konstruktiven Anmerkungen in Rücksprachen und ihre verlässliche Begleitung haben in hohem Maße zum erfolgreichen Abschluss des Verfahrens beigetragen. Zu Dank verpflichtet bin ich darüber hinaus Herrn Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Fried- rich, der dankenswerterweise die Zweitbegutachtung der Arbeit ohne zu Zögern über- nommen hat. Danken möchte ich ferner Dr. Jos Schnurer, der nicht nur die Vorstellung der Nord-Süd-Schulpartnerschaften in der Arbeit mit kurzen Einleitungstexten angerei- chert hat. Ohne ihn und seinen Kontakt zum Verein «Initiativen Partnerschaft Eine Welt e. V.» wäre der Zugang zum in der Arbeit verwendeten Material nicht möglich gewesen. Besonders herzlich danke ich meinen Eltern und Freunden für den stetigen Rückhalt und die Unterstützung. Abschließend freut es mich sehr, dass die Arbeit mit dem Nischenthema Die Wiede- rentdeckung der Begegnung in der politischen Bildung. Globales Lernen am Beispiel inter- nationaler Schulpartnerschaften in den Hildesheimer Studien zur Fachdidaktik erschei- nen kann. Ich danke den Herausgeberinnen und dem Herausgeber für dies Möglichkeit. Harsum, Dezember 2014 Jessica Schwarz Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................1 a. Nord-Süd-Schulpartnerschaften in Niedersachsen ......................3 b. Politische Bildung in Zeiten globalen gesellschaftlichen Wandels .........9 I. Globalisierung und politische Bildung – ein Einblick in die Fachdiskurse ........................................................12 II. Strukturansätze globaler politischer Bildung auf der Makro- und Me- soebene – Internationale Dimensionen und curriculare Umsetzung am Beispiel des Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwick- lung ............................................................... 24 III. Die Interdependenz von politischer Bildung und Globalem Lernen ............................................................. 46 c. Methodische Verortung und Gliederung ...............................56 2. Begegnung als Ansatz zum Kompetenzerwerb in einer sich globalisieren- den Welt ............................................................... 64 a. Der Begegnungsbegriff bei Martin Buber und Romano Guardini ........ 72 b. Die Projektform als Begegnungsmöglichkeit ...........................79 c. Struktur der Begegnung in der politischen Bildung in Globalisierungs- prozessen .............................................................84 3. Die Qualitative Inhaltsanalyse als Analyseinstrument ...................88 a. Methodische Überlegungen und methodische Besonderheiten ...........90 b. Leitfaden zur Auswertung der Lernausstellung .........................95 c. Leitfaden zur Auswertung der Partnerschaftsberichte ................... 98 4. Die Lernausstellung «Die ganze Welt» in Niedersachsens Schulen und die Partnerschaftsberichte in der Analyse .................................105 a. Der Verein Initiativen Partnerschaft« Eine Welt e. V.» als Kooperationsfo- rum für die Partnerschaftsprojekte ...................................... 106 b. Die Partnerschaften in der Analyse .....................................111 I. Arabras Hilfswerk: Die Partnerschaft des Ubbo-Emmius-Gymnasiums und des Teletta-Groß-Gymnasiums Leer und Kindergärten, Kinderheimen, Primarschulen, Sekundarschulen, Gymnasien und einer Gartenbaufach- schule in der Region Araguacema in Brasilien ...........................116 II. Entwicklungszusammenarbeit und interkulturelles Lernen: Die Schul- partnerschaft zwischen den Berufsbildenden Schulen Osterholz-Scharm- beck und dem Colegio Vocacional «Monsenor Sanabria» in Desamparados in Costa Rica .........................................................129 III. Schulpartnerschaft «Bäume für Sahel-Bäume für Ouallam» der Wil- helm-Bracke-Gesamtschule, Braunschweig mit dem Collège d’Enseigne- ment Géneral I in Ouallam, Niger ..................................... 141 IVa. «Learning for a better future»: Die Partnerschaft zwischen der Schule Moormerland, Hauptschule mit Orientierungsstufe und Realschule und der Sukuta Primary School in Sukuta in Gambia ............................ 158 IVb. Der Freundeskreis Sukuta – Moormerland e. V. und die Sukuta Midd- le School in Sukuta in Gambia ......................................... 158 IVc. «Ein Tor zur Welt für Schwanewede – Gambia-Initiative»: Die Part- nerschaft der Kooperativen Gesamtschule Waldschule ....................158 V. Schulpartnerschaft der Herderschule Bad Pyrmont mit der Primary School in South Horr, Kenia ...........................................175 VI. Philsagay Osterholz-Scharmbeck: Die Partnerschafts- und Pateschafts- hilfe der Grundschule Schroeterschule Lilienthal mit der Elementary School Alfredo J. Maranon Sr. In Rizal, Insel Negros der Philippinen ...... 181 VII. Undugu Partnerschaftsnetzwerk zwischen Göttingen und Mlalo: Die Partnerschaft des Hainberg Gymnasium Göttingen im UNESCO-Schul- netzwerk Göttingen mit der Lwandai Secondary School in Mlalo in Tansa- nia .................................................................. 191 5. Verortung der Partnerschaftsprojekte im Merkmalsraum für die politische Bildung und didaktische Anschlusskonzepte ............................... 200 a. Didaktisches Dreieck als Merkmalsraum für globale Schulpartnerschaften . 201 b. Kosmopolitische Bürgerbildung ........................................205 c. Demokratie-Lernen als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform ...... 207 d. Informelles Lernen im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung ............................................................210 6. Das Vertraute im Fremden entdecken – Schlussbetrachtung ...............213 7. Anhang ............................................................... 220 a. Literaturverzeichnis ...................................................221 I. Monografien ....................................................... 221 II. Sammelbände ..................................................... 227 III. Beiträge in Sammelbänden .........................................231 IV. Zeitschriftenbeiträge ...............................................244 V. Internetquellen .................................................... 247 b. EXPO-Funktionsschema Niedersächsische Schulpartnerschaften ...... ... 252 c. Kontakte niedersächsischer Schulen in den globalen Süden ............... 253 d. Abbildungsverzeichnis ................................................ 261 Impressum ............................................................... 266 1. Einleitung «We seem to have forgotten that people matter more than things. […] We must sur- mount the ‹us and them› syndrome and learn to treat each person as part of our family. People who feel marginalized can upset the apple cart. In my country, we have been very fortunate that efforts were made to be as inclusive as possible. We have sought to be non- confrontational, to make accommodations, to find consensus, and to seek reconciliation and healing. We must all be able to say ‹The future is ours›.» (Desmond Tutu 2002: IX). «Menschliches Leben vollzieht sich in Begegnungen. Endlich resultiert für jeden aus der Summe seiner Begegnungen sein Menschenbild.» (Peter Uhlig 1988: 160). «Alles wirkliche Leben ist Begegnung.» (Martin Buber 1973: 15). Die Folgeprozesse des Rio-Gipfels 1992 in Form der Agenda 21 und auch die Ergebnisse der UN-Weltkonferenzen der 1990er Jahre haben zu einer tiefgreifenden Neuorien- tierung in individuellen, gesellschaftlichen und politischen Verantwortungsstrukturen geführt, die gängigerweise unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit gefasst und ihren Aus- druck in global wirkmächtigen Prozessen nachhaltiger Entwicklung finden. Kernaufga- ben von politischen Bildungsprozessen resultieren in Zeiten gesellschaftlichen Wandels, der unter den Bedingungen der Globalisierung aktuell immer größere Relevanz ge- winnt, darin, den neuen Verantwortungsstrukturen gerecht zu werden und einen ge- sellschaftlichen Bewusstseinswandel zu mehr Nachhaltigkeit und Perspektivität in der «Einen Welt» mit zu begleiten. Die Nachhaltigkeitskonzeption in politischen Bildungsprozessen ist in zweierlei Aus- prägung zu
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