Wir Danken Bundespräsident Carstens Königsberg Ist Zwei Schritte Näher Gerückt — Von Dr

Wir Danken Bundespräsident Carstens Königsberg Ist Zwei Schritte Näher Gerückt — Von Dr

Heute auf Seite 3: Preußen ohne Marx und Engels UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 32 — Folge 50 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 12. Dezember 1981 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524C Wir danken Bundespräsident Carstens Königsberg ist zwei Schritte näher gerückt — Von Dr. Ottfried Hennig MdB, Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen Unser Bundespräsident, Professor Dr. Karl verkehr in den nördlichen Teil Ostpreußens Carstens, hat sich den herzlichen Dank und die und hat folgenden Wortlaut: aufrichtige Anerkennung aller Ostpreußen „Der Bundestag wolle beschließen: verdient: Er hat ein wichtiges Anliegen der Die Bundesregierung wird aufgefordert, auf Landsmannschaft Ostpreußen aufgegriffen der Grundlage der Erklärungen der KSZE- und in einem Gespräch mit Leonid Breschnew, Schlußakte Gespräche mit der sowjetischen dem Generalsekretär des ZK der KPdSU und Regierung aufzunehmen mit dem Ziel, daß die Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten in Korb III der Schlußakte zugesagten Erleich• Sowjets der UdSSR, offen zur Sprache ge• terungen, vor allem für den Bereich des Reise• bracht. Professor Carstens hat Generalsekre• verkehrs, endlich auch für den nördlichen Teil tär Breschnew auf das Thema „Einreise in das Ostpreußens gewährleistet werden, der 1945 nördliche Ostpreußen" angesprochen. Er hat unter sowjetische Verwaltung gestellt worden ihm eindringlich dargelegt, daß es ein großer ist. Schritt zur wirklichen Entspannung wäre, Begründung: wenn alle gebürtigen Ostpreußen, aber dar• Bis zum heutigen Tag ist der von der UdSSR über hinaus auch Menschen wie beispielswei• verwaltete Teil Ostpreußens für Besucher aus se er, der er in Königsberg studiert habe, die dem Westen unzugänglich. Es ist unstreitig, Möglichkeit erhalten würden, dieses Land zu daß auch dieser Teil des Deutschen Reiches — besuchen. Die Reaktion des sowjetischen KP- unbeschadet der unterschiedlicher! Rechts• Generalsekretärs verdient höchstes Interesse: auffassungen über den derzeitigen rechtlichen Er drehte sich zu seinem Außenminister An• Status des Gebietes — zum Geltungsbereich drej Gromyko, der wie er dem Politbüro der der KSZE-Schlußakte gehört. Insbesondere KPdSU angehört, um und fragte ihn: „Lassen die Zusagen des Korbs III der KSZE-Schluß• wir das denn nicht zu?" Darauf Gromyko: „Das akte finden jedoch bisher auf dieses Gebiet ist ein Sperrgebiet!" keine Anwendung. Trotz dieser herrischen Auskunft des Zehntausende von Deutschen, die aus die• Außenministers entschied sich Generalsekre• sem Teil Ostpreußens stammen, warten ver• tär Breschnew zu einer relativ höflichen Ant• gebens auf eine Möglichkeit, dorthin zu reisen, wort an unser Staatsoberhaupt und sagte eine um ihre Heimat wiedersehen zu können. Der baldige Überprüfung zu. Bundesregierung obliegt als Mitunterzeichne• Ich habe als Sprecher der Landsmannschaft rin der KSZE-Schlußakte daher die Aufgabe, Ostpreußen und als persönlich betroffener die Verwirklichung der Schlußakte und ihrer Honecker (mit Schmidt): Nehmen ist seliger als geben Foto Archiv Königsberger dem Herrn Bundespräsidenten menschlichen Erleichterungen einschließlich umgehend brieflich unseren herzlichen Dank der Reisemöglichkeiten auch für das Gebiet für diese vorbildliche Wahrnähme deutscher des nördlichen Ostpreußens und zugunsten Interessen zum Ausdruck gebracht. Die Bun• der Bürger der Bundesrepublik Deutschland desregierung, die besser selbst eine solche In• durchzusetzen." itiative ergriffen hätte, statt sie dem Staats• Dieser Antrag der CDU/CSU-Bundestags• oberhaupt zu überlassen, informierte durch fraktion ist im Deutschen Bundestag einge• Herbstnebel in der Schorfheide den Bundesaußenminister persönlich den bracht worden. Er wird zu Anfang des neuen Auswärtigen Ausschuß des Deutschen Bun• Jahres in einer Plenardebatte behandelt wer• H. W. — Wer weiß, was den Kanzler veranlaßt gehen, daß hierfür handfeste Gegenleistungen er• destags über die Einzelheiten dieses Vor• den. Die Reaktion der beiden anderen Frak• haben mag, gleich nach dem Besuch Breschnews zur wartet werden und auf den politischen Effekt gerade gangs. tionen des Hauses ist zwar noch nicht bekannt. Visite an den Werbellinsee zu reisen ? Mag sein, daß vor Weihnachten spekuliert wird. Die Reaktion von Herrn Breschnew zeigt, Ich habe aber die große Hoffnung, daß sie sich man in Bonn den jüngsten Besuch des sowjetischen Da gibt es einmal die Zentralstelle zur Erfassung daß wir in dieser Frage durchaus zum Erfolg diesem berechtigten Anliegen nicht ver• Generalsekretärs als einen Erfolg wertet, dem man von Gewalttaten in der „DDR", eine Einrichtung, die kommen können, wenn wir sie gemeinsam und schließen, sondern dem Antrag ihre Zustim• ein weiteres Erfolgserlebnis folgen lassen möchte, der „DDR" seit langem ein Dorn im Auge ist. Aber schon um den Querelen entgegenzusteuern, die hier muß der Bundeskanzler passen, denn diese mit dem nötigen Nachdruck aufnehmen, wenn mung geben. Der Auswärtige Ausschuß wird durch Arbeitslosigkeit und andere innere Miseren dann sicher noch über Details zu sprechet Zentralstelle ist Ländersache. Die neue Elbgrenze wir Hilfe finden bei einer Regierung, die hier virulent und keinesfalls geeignet sind, für die Politik in der Flußmitte ist zwar von Rang, hat aber nicht die viel mehr Möglichkeiten hat als einzelne oder haben. Da die Bundesregierung dem Parla• der Bundesregierung zu Buche zu schlagen. Qualität, die etwa der Verlängerung des zinslosen auch die Gemeinschaft einer Landsmann• ment schon wiederholt versichert hat, sie setze Kreditspielraums im innerdeutschen Handel bei• sich bei jeder Gelegenheit für die Aufnahme Niemand verrät ein Geheimnis, wenn er sagt, daß schaft. Ein erfolgreicher Abschluß wäre in die• das deutsch-deutsche Gespräch im Schatten der zuordnen ist. ser Sache nicht nur für alle Ostpreußen, son• des Reiseverkehrs auch in das nördliche Ost• Weltpolitik und damit an die Abstimmung mit den Selbst wenn man für den Ende des Jahres auslau• dern für Hunderttausende auch von nicht in preußen ein, kann sie eigentlich ebenfalls nur Supermächten in Ost und West gebunden ist. fenden „Swing" neue Vereinbarungen findet, die Ostpreußen geborenen Mitbürgern ein wich• Zustimmendes zu diesem Antrag sagen. Nachdem nun Breschnew in Bonn war, darf man Bundesrepublik wird aufgrund der leeren Kassen tiges Zeichen für einen wirklichen Entspan• Bei den Gesprächen mit der sowjetischen annehmen, daß er Honecker grünes Licht gege• nicht in der Lage sein, alle Wünsche der „DDR" zu nungswillen der Sowjetunion. Regierung, zu denen sie aufgefordert wird, ben hat; vielleicht sogar mit der Absicht, es möge erfüllen. Das dürfte auch hinsichtlich der Höhe kann sie sich jetzt auch auf das offizielle Kom• Honecker gelingen, den Bundeskanzler den Vor• einer Entschädigung für die Pipeline-Trasse des mit Dem gleichen Ziel dient ein Antrag, den ich Moskau vereinbarten Erdgas-Röhren-Geschäftes, munique über den Aufenthalt Leonid Bresch• stellungen des Ostblocks gegenüber mehr aufzu• zusammen mit dem Kollegen Jäger (Wangen) schließen, als dies in Bonn gelungen zu sein scheint. die auch „DDR"-Gebiet überquert, der Fall sein. ausgearbeitet habe, und den die Bundestags• news in Bonn berufen. In ihm heißt es: Vielleicht wird dabei auch darauf spekuliert, daß Sollte Honecker wieder den Wunsch auf eine fraktion der CDU/CSU inzwischen einstimmig „In dem Bestreben, ein besseres gegenseiti• der Kanzler in seiner Partei mit unterschiedlichen Aufwertung der beiderseitigen Ständigen Vertre• beschlossen hat. Er gilt ebenfalls dem Reise- ges Verständnis zu fördern, treten beide Seiten Vorstellungen rechnen muß, die gerade nach dem tungen in Botschaften und nach Anerkennung der für eine Vertiefung der Zusammenarbeit auf Breschnew-Besuch in einer Form artikuliert wur• eigenen „DDR"-Staatsbürgerschaft aufs Tapet brin• den Gebieten der Kultur, der Wissenschaft den, die schwerlich geeignet ist, etwa die Position gen, so würde der Kanzler auch hier passen müssen. und Technik, der Bildung, des Sports und des des Westens in Genf zu stützen. So liegen noch Herbstnebel über dem, was in der Wie ANDERE es sehen: Schorfheide überhaupt herauskommen kann. Allzu Tourismus ein. Beide Seiten führten einen Nicht auszuschließen ist ferner, daß Breschnew optimistisch scheint man auch in Bonn nicht zu sein, Meinungsausstausch über humanitäre Fragen seinem Honecker aufgegeben hat, doch anzudeu• bewertet man doch das Gespräch schon als einen und erklärten ihre Absicht, diese Fragen in ten, die „DDR" könnte bereit sein, über manches mit Wert an sich. Positiv dürfte anzumerken sein, daß sich reden zu lassen, wenn die Bundesrepublik ih• wohlwollendem Geist zu lösen." der Bundesaußenminister, der ursprünglich dabei rerseits bereit sei, dazu beizutragen, daß der NATO- Nach der KSZE-Konferenz in Brüssel ist es sein sollte, nun doch nicht mitreisen wird, sondern Doppelbeschluß zeitlich verzögert wird. uns damit ein weiteres Mal gelungen, unser seinen Platz dem innerdeutschen Minister Franke Anliegen an wichtiger, ja entscheidender Stel• So wird man sagen dürfen, daß die Großwetterla• überläßt, womit wenigstens optisch das besondere le zur Sprache zu bringen. Ich will Ihnen, liebe ge auch das Treffen am Werbellinsee bestimmt, und Verhältnis zwischen den beiden Staaten gewährlei• Landsleute, nicht zu große Hoffnungen ma• wir haben echte Zweifel, daß sich in der derzeitigen stet ist. chen. Es wird noch ein langer und harter Weg Lage für uns Ergebnisse aushandeln lassen, die in Die Grundpositionen der beiden Gesprächspart• sein, der zurückzulegen

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