Strukturstudie Landwirtschaft Schwarzwald-Baar-Kreis IMPRESSUM Esbach 6, D-88326 Aulendorf Telefon: +49 7525 91044 Telefax: +49 7525 91045 [email protected] Handelsregister: Amtsgericht Bad Waldsee Nummer: 542 BW UstId.Nr. DE7707901773 Titelbild: BSW Fotogruppe Layout & Design agentur glückskind www.glueckskind.design [email protected] Auflage: 300 Stück Das Demografie-Netzwerk wird gefördert durch das Interreg V-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein mit Fördermitteln der Europäischen Union und der Schweiz. VORWORT Der Schwarzwald-Baar-Kreis beschäftigt sich intensiv mit Fragestellungen rund um das Thema Demo- grafie. Im Jahr 2013 wurde die Demografiestrategie des Landkreises beschlossen, die eine Vielzahl von Maßnahmen in sich vereint. Von besonderer Relevanz für die Landwirtschaft sind dabei Themen und Maßnahmen, die auf die Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft abzielen oder durch die regionale Produkte sowie die Direktvermarktung in der Region Unterstützung erfahren können. Auch die Erar- beitung einer „Strukturstudie für die Land- und Forstwirtschaft“ im Schwarzwald-Baar-Kreis wurde als Maßnahme verankert. Eine weitere Schnittstelle ergab sich aus einem gemeinsamen Interreg-Projekt mit mehreren Partnern aus der Region und dem Kanton Schaffhausen. Neben Fragestellungen zum Tourismus bildete auch bei diesem grenzübergreifenden Vorhaben das Thema Land- und Forstwirtschaft einen Schwerpunkt. Mit der hier vorliegenden Strukturstudie werden mehrere Ziele verfolgt. Beispielsweise geht es darum, Antworten darauf zu finden, welche Veränderungen und Herausforderungen sich zukünftig für die Landwirtschaft im Schwarzwald-Baar-Kreis ergeben werden und welche Treiber hinter diesen Entwick- lungen stehen. Ein weiteres Ziel ist es, die bäuerliche Landwirtschaft im Landkreis unter Einbezug der lokalen Akteure – der landwirtschaftlichen Betriebe, der Vertretungen des Berufsstands, der Städte und Gemeinden und des Landkreises – zu stärken. Die Erstellung der Strukturstudie wurde von einer interdisziplinären Fachgruppe wie auch durch eine Arbeitsgruppe des Landratsamtes entlang der Arbeitsschritte „Analyse“, „Prognose“, „Strategie“ und „Maßnahmen“ begleitet und unterstützt. Neben der Auswertung statistischer Daten und von bereits für die Region vorliegenden Studien, wurden Interviews mit landwirtschaftlichen Betrieben geführt. Die Themen der Interviews bezogen sich nicht nur auf rein berufsfachliche Themen, sondern auch auf Fragestellungen zur Innensicht und Motivation der Betriebe. Basierend auf den durchgeführten Analysen wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket für eine kommunale Agrarstrukturförderung entwickelt. Die in 4 Handlungsfeldern zusammengefassten 25 Maß- nahmen stellen den dritten und letzten Teil der vorliegenden Ausarbeitung dar. Seite 3 INHALT 1 Impressum 2 2 Vorwort 3 3 Inhaltsverzeichnis 4 1 Zusammenfassung 6 1.1 Globale Märkte und lokale Herausforderungen 6 1.2 Landwirtschaft im Wandel 7 1.3 Global Veränderungen und lokale Wirkungen 9 1.4 Interviews mit landwirtschaftlichen Betrieben – Innensicht und Selbstverständnis 11 1.5 Sozioökonomisches Umfeld 12 1.6 Entwicklungspfade der Land- und Forstwirtschaft – Strukturprognose Schwarzwald-Baar-Kreis 12 1.7 Handlungsstrategie und Maßnahmen 14 1.8 Zusammenfassung 14 2 Strukturanalyse 15 2.1 Funktionen, Schnittstellen und Bedeutung der Landwirtschaft 15 2.2 Volkswirtschaftliche Rolle der Landwirtschaft 17 2.3 Untersuchungscluster 18 2.4 Geografische Indikatoren und sozioökonomisches Umfeld 18 2.5 Zentrale Aspekte der Agrarstatistik des Schwarzwald-Baar-Kreis 21 2.6 Tierbesatz, landwirtschaftliche Produkte und Flächennutzung 25 2.7 Anbauflächen, Acker- bzw. Grünland und Feldfrüchte 30 2.8 Versorgungsbilanz Schwarzwald-Baar-Kreis 34 2.8.1 Getreide 34 2.8.2 Kartoffeln 35 2.8.3 Fleisch 36 2.8.4 Milch 37 2.9 Entwicklung der Landwirtschaftsflächen im Schwarzwald-Baar-Kreis 38 3 Interviews mit landwirtschaftlichen Betrieben 42 3.1 Ausgewählte Ergebnisse der Interviews 42 3.1.1 Art der Bewirtschaftung 42 3.1.2 Zufriedenheit Einkommenssituation 42 3.1.3 Einkommensentwicklung 43 Seite 4 3.1.4 Wettbewerbsfähigkeit 44 3.1.5 Zukunftssicherheit 45 3.1.6 Körperliche und psychische Belastung 46 3.1.7 Image 48 3.1.8 Akzeptanz 49 3.1.9 Imageverbessernde Maßnahmen 50 3.1.10 Konfliktfelder und Intensität der Konflikte 51 3.1.11 Weitere Aspekte in Schlaglichtern 52 3.2 Teil 3 – Weitere Ergebnisse, die auf beide Untersuchungsräume zutreffen 52 3.2.1 Unterstützung bei der Konfliktbewältigung 52 3.2.2 Weitere Einzelthemen im Kontext Konflikte und Konfliktbewältigung 52 3.2.3 Erwartungen an Gemeindeverwaltung 52 3.2.4 Erwartungen an das Landratsamt 53 3.3 Zusammenfassung Strukturanalyse 53 4 Künftige Herausforderungen – Strukturprognose 54 4.1 Grundlegende Herausforderungen der Landwirtschaft 54 4.2 Prognosen zur Entwicklung der Landwirtschaft in Deutschland 55 4.3 Impact-Themen für die Landwirtschaft 57 4.3.1 Markt- & Produktionsausrichtung 57 4.3.2 Digitalisierung der Landwirtschaft – Landwirtschaft 4.0 57 4.3.3 Zukunftsfähige Tierhaltung 59 4.3.4 Umwelt- und Naturschutz 60 4.3.5 Kommunikation, Transparenz und mediale Präsenz 60 4.4 Folgen des regionalen Strukturwandels im Schwarzwald-Baar-Kreis 61 4.5 Schnittstellen der Landwirtschaft 63 4.5.1 Dialog mit der Gesellschaft – Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache 64 4.5.2 Verbandsarbeit und Politik 64 4.5.3 Technologie, Innovation und Betriebsführung 64 4.5.4 Querschnittsthemen und -funktionen 64 5 Maßnahmen und Handlungsfelder einer kommunalen Agrarstrukturförderung 65 5.1 Handlungsfelder für eine kommunale Agrarstrukturförderung 65 6 Anlagen 72 Seite 5 1 ZUSAMMENFASSUNG 1.1 GLOBALE MÄRKTE UND LOKALE HERAUSFORDERUNGEN In dieser Zusammenfassung sind die wesentlichen Aspekte der Strukturstudie in kompakter Form zusammengefasst. Die einzelnen Themenstellungen werden in den darauffolgenden Kapiteln der Strukturstudie in einem höheren Detaillierungsgrad diskutiert. Auch wenn es auf den ersten Blick anders erscheinen mag, so ist die Landwirtschaft im Schwarzwald-Baar-Kreis näher an den globalisierten Märkten, als dies ein Außenstehender zunächst vermuten würde. Die hier produzierten Lebensmittel und anderen landwirtschaftlichen Produkte unterliegen den Trends des Weltmarkts – sowohl was Bezugs- wie auch Absatzpreise betrifft. Gleiches trifft auf den Rechtsrahmen zu. Hier spielen nicht mehr nur Landes- bzw. Bundesrecht und dessen Umsetzung eine wichtige Rolle, sondern auch Abkommen, Verordnungen und Gesetze, die auf europäischer bzw. globaler Ebene abgestimmt und beschlossen wurden. Entsprechend komplex sind die Fragestellungen, denen sich die Landwirtschaft – nicht nur im Schwarz- wald-Baar-Kreis – gegenübersieht. Die Innensicht zeigte sich in den Interviews mit Betriebsleiterin- nen und Betriebsleitern und den Familienangehörigen, die im Rahmen dieser Studie durchgeführt wurden. Die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter begegnen Herausforderungen auf ganz unter- schiedlichen Ebenen. Von den typischen „handwerklichen“ Herausforderungen in der Landwirtschaft über das Management der Betriebsabläufe hin zur Nachweisführung und unterschiedlichsten Antrag- stellungen reicht dabei die Bandbreite der Aufgaben. Nicht weniger wichtig sind in den letzten Jahren Soft Skills geworden, allein schon deshalb, weil das stark landwirtschaftlich geprägte Bild der Dörfer und Weiler sich in den letzten Jahrzenten deutlich gewandelt hat und „neue Nachbarn“ aus dem urbanen Umfeld das Leben auf dem Land für sich entdeckt haben. Dass die Kommunikation klappt, zeigt die in vielen Fällen sehr positive Selbsteinschätzung für die Akzeptanz der Landwirtschaft in der eigenen Wohngemeinde – gleichzeitig aber untermauert mit dem Hinweis, dass diese Akzeptanz keine Selbstverständlichkeit ist, sondern erarbeitet und vor allem kontinuierlich gepflegt werden muss. Auch für die Verwaltungen – in den Städten und Gemeinden wie auch im Landratsamt – stellt das komplexe Zusammenspiel von Landwirtschaft, Naturschutz, Genehmigungsverfahren und Kommunalentwicklung eine nicht zu unterschätzende Aufgabe dar. Neben der reinen Verwaltungs- und Kontrollfunktion kommt dort auch eine Beratungsfunktion hinzu, die von den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern im Schwarzwald-Baar-Kreis sehr geschätzt wird und die für diese einen hohen Stellenwert besitzt. Die Menschen in der Region haben den Strukturwandel in der Landwirtschaft nur bedingt bewusst „miterlebt“. Erkennbar wird der Strukturwandel durch die Bewirtschaftung größerer Flächen mit modernen Maschinen und im täglichen Erleben durch größere Ställe, die im Außenbereich angesiedelt sind. Im Rahmen dieser Studie wurden statistische Daten und Fakten herausgearbeitet und (Selbst-)Ein- schätzungen rund um die Landwirtschaft im Schwarzwald-Baar-Kreis erhoben. Dabei kamen vor allem diejenigen zu Wort, die mit der Landwirtschaft und den daraus erwachsenen Fragestellungen in der täglichen Praxis konfrontiert sind: Das Landwirtschaftsamt im Landratsamt, Vertreter von Verbänden, die Verwaltung und nicht zuletzt die landwirtschaftlichen Betriebe selbst. Aus den Interviews und geführten Gesprächen hat sich ein wesentlicher Input für diese Studie ergeben und die Bearbeiter möchten sich an dieser Stelle für die wertvollen Informationen und Zuarbeiten herzlich bedanken. Seite 6 Seite 7 + - - - - - land 0,6% Großbritannien 0,9% Deutschland 1,1% USA 1,4% Schweden 1,7% Österreich 1,8% Dänemark 2,0% Norwegen 2,0% Italien 2,2% Niederlande 2,2% Frankreich 4,7% Polen 8,4% Island 9,5% Rumänien 45,3% Kamerun Anteil Landwirtschaft in Prozent am BIP
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages72 Page
-
File Size-