Sido Macht Band Lesen Masterarbeit

Sido Macht Band Lesen Masterarbeit

Anna Kröppel Bakk. rer. soc. oec. Hoffnung Castingshow: Wie jugendliche Rezipientinnen das Format Blockstars – Sido macht Band lesen Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Master of Arts der Studienrichtung Soziologie an der Karl-Franzens-Universität Graz Begutachter: Univ.-Prof. i.R. Dr. Peter Gasser-Steiner Institut: Soziologie Graz Graz, im Mai 2013 Ehrenwörtliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereich- ten elektronischenVersion. Graz, am 07.05.2013 Anna Kröppel Die Zeit war reif für die Erfindung des Formats, und das Format war geeignet, der Zeit ihren Spiegel vorzuhalten (Jähner 2005, 621). Vorwort Die wichtigste Inspirationsquelle für diese Arbeit war die 5. Jugendmedienschutztagung in Hamburg, die im Jahre 2010 unter dem Titel Tabubruch, Medienexhibitionismus und Jugendkultur – Herausforderungen für den Jugendmedienschutz abgehalten wurde. Die Ta- gung zeigte im Rahmen diverser Diskussionsrunden mit Expert_innen aus Wissenschaft und Kultur sowie wissenschaftlicher Publikationen die vielfältigen Herausforderungen, Gefahren und Potentiale auf, die eine fortschreitende Mediatisierung unserer Gesellschaft mit sich bringt. Meine Teilnahme, die ich dem Marktforschungsinstitut mindline zu ver- danken habe, weckte zweifelsohne mein Interesse für dieses Thema. Mein besonderer Dank gilt Univ.-Prof. i. R. Dr. Peter Gasser-Steiner, der sich bereit er- klärte, diese Arbeit fachlich zu betreuen und für dessen wertvolle Feedbacks ich sehr dankbar bin. Besonderer Dank gebührt auch den von mir kontaktierten Lehrkräften einer Neuen Mit- telschule und eines Gymnasiums, die mich in meinem Vorhaben unterstützten und mir zwei ihrer Unterrichtsstunden für Gruppendiskussionen zur Verfügung stellten. Mindes- tens ebenso dankbar bin ich den Schülerinnen, die an meinem Projekt interessiert waren und die mir das nötige Vertrauen entgegenbrachten, um an dieser Untersuchung mitzu- wirken. Ohne sie wäre diese Arbeit nicht zu Stande gekommen. Andrea Ploder, Sonja Gruber, Michael Greger und Bibiana Medovics danke ich für die vielen Gespräche und Diskussionen und dafür, dass sie während des gesamten Projektes für mich da waren und mir stets mit ihrer fachlichen Kompetenz zur Seite gestanden sind. Ich danke auch allen qualitativ Forschenden, mit denen ich mich über das Thema austauschen konnte. Romana Rust danke ich für die Zeit, die sie sich genommen hat, um die Arbeit schön aussehen zu lassen. Nicht zuletzt bin ich meinen Eltern zu tiefstem Dank verpflichtet, die mir nicht nur das Studium ermöglicht haben, sondern die mir in jeder noch so schwierigen Phase meiner Studienzeit unterstützend zur Seite gestanden sind. Daniel Kollreider, der mich über die ganzen Jahre hinweg begleitet hat, hat mir stets viel Geduld und Verständnis entgegen- gebracht. Meinen Eltern und ihm verdanke ich mehr als ich an dieser Stelle sagen kann. Inhaltsübersicht 1. Einleitung 1 2. Sozialwissenschaftliche Reflexionen zur Popularität des Reality-TV 5 2.1 Castingshows – Gedanken zum Genre 5 2.2 Über das Hybridformat Blockstars – Sido macht Band 12 2.3 Medienaneignung und Medienrezeption 24 3. Die Untersuchung von Lesearten 34 3.1 Forschungsdesign 34 3.2 Das Gruppendiskussionsverfahren 44 3.3 Die dokumentarische Methode 48 4. Von der Rezeption zum konjunktiven Erfahrungsraum 66 4.1 Die Gymnasiastinnen: „Man kann si net wirklich eini versetzen“ 68 4.2 Die Neuen Mittelschülerinnen: „Und deis is net nach Skript, deis is freies Leben“ 84 4.3 Diskussion 104 5. Zusammenfassung 117 6. Abbildungsverzeichnis 119 7. Literaturverzeichnis 119 8. Anhang 126 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Sozialwissenschaftliche Reflexionen zur Popularität des Reality-TV 5 2.1 Castingshows – Gedanken zum Genre 5 2.1.1 Castingshows als Nachfolger früherer Talent-Wettbewerbe 5 2.1.2 Castingshows als Sub-Genre des Reality-TV 7 2.2 Über das Hybridformat Blockstars – Sido macht Band 12 2.2.1 Zum Inhalt der Sendung 12 2.2.2 Was die Sendung vorgibt zu sein 16 2.2.3 Beweg dein’ Arsch: Das große Gesellschaftsspiel im Zeitalter der Wirtschaftskrise 18 2.3 Medienaneignung und Medienrezeption 24 2.3.1 Die traditionelle Wirkungsforschung 24 2.3.2 Der Uses-and-Gratification-Ansatz 25 2.3.3 Medienaneignung aus Sicht der British Cultural Studies 26 2.3.4 Kommunikation und symbolischer Interaktionismus 29 2.3.4.1 Parasoziale Interaktion und parasoziale Beziehung 31 3. Die Untersuchung von Lesearten 34 3.1 Forschungsdesign 34 3.1.1 Forschungsfragen 34 3.1.2 Methodik 35 3.1.2.1 Erhebungsinstrument und Analyseverfahren 35 3.1.2.2 Bestimmung der Gruppe 36 3.1.2.3 Auswahl der Videosequenzen 38 3.1.2.4 Pretest 40 3.1.2.5 Durchführung der Gruppendiskussion 40 3.2 Das Gruppendiskussionsverfahren 44 3.2.1 Die Entstehung im angelsächsischen Raum: Focus Groups and Group Discussion 44 3.2.2 Gruppendiskussionen in Deutschland 46 3.3 Die dokumentarische Methode 48 3.3.1 Zur Methodologie der dokumentarischen Methode 48 3.3.1.1 Verstehen versus Interpretieren: Das Wesen des konjunktiven Erfahrungsraumes 49 3.3.2 Die Forschungspraxis der dokumentarischen Methode 53 3.3.2.1 Die Formulierende Interpretation 54 3.3.2.2 Die Reflektierende Interpretation 55 3.3.2.3 Komparativer Vergleich 59 3.3.2.4 Typenbildung 60 3.3.2.5 Beschreibung des Begriffsinventars 62 3.3.2.6 Die Diskursorganisation 64 4. Von der Rezeption zum konjunktiven Erfahrungsraum 66 4.1 Die Gymnasiastinnen: „Man kann si net wirklich eini versetzen“ 68 4.1.1 Die Sozialhilfe als zentraler Orientierungsrahmen 69 4.1.2 Über den Protagonisten Michael und seine unvorstellbaren Lebensumstände 72 4.1.3 Die Suche nach objektiven Kriterien für ein gerechtes Castingverfahren 74 4.1.4 Die kurzweilige Medienpräsenz von Alltagsmenschen in der Starproduktionsmaschinerie 76 4.1.5 Castingshows ja! Blockstars – Sido macht Band nein! Warum die Sendung kein Interesse weckt 82 4.2 Die Neuen Mittelschülerinnen: „Und deis is net nach Skript, deis is freies Leben“ 84 4.2.1 Ohnmacht oder Herausforderung 86 4.2.1.1 Michaels Geschichte erweckt vertraute Assoziationen 86 4.2.1.2 Dragan verkörpert das Ideal eines willensstarken und ungebrochenen Kämpfers 93 4.2.2 Die gesellschaftliche Relevanz der Sendung 95 4.2.3 Sidos Empowerment – eine professionelle Anleitung zur Selbsthilfe 98 4.2.4 Mehr als nur eine Castingshow: Parasoziale Beziehungen mit den Kandidaten 100 4.3 Diskussion 104 4.3.1 …über die Konstruktion konjunktiver Lesarten 104 4.3.2 …über ein Genre, das die Fernsehlandschaft nachhaltig veränderte 113 5. Zusammenfassung 117 6. Abbildungsverzeichnis 119 7. Literaturverzeichnis 119 8. Anhang 126 1. Einleitung Durch die zunehmende Mediatisierung von Alltag, Kultur und Gesellschaft (Krotz 2007) die sich in jeglichen Kommunikationsformen mit und über Medien zeigt, werden „Medien wieder verstärkt als Modi der Vergesellschaftung diskutiert“ (Thomas 2008, 219). Dabei werden in wissenschaftlichen, ebenso wie in nicht-wissenschaftlichen Diskursen vielfach sowohl die Gefahren als auch die Potentiale aufgegriffen, die diese Modi mit sich bringen. Die vorliegende Arbeit soll helfen, Medienaneignung als einen aktiven Prozess zu verste- hen, in dem Rezipient_innen1 nach ihren persönlichen Bedürfnissen und vor dem Hinter- grund ihrer sozialen Lage bzw. ihrer subkulturellen Gruppenzugehörigkeit mediale Texte auswählen, verstehen und letztlich auch produzieren und kommunizieren. In diesem Zusammenhang möchte ich das empirische Vorhaben dieser Arbeit gemein- sam mit einer vom ZDF in Auftrag gegebenen Grundlagenstudie, die sich dem Thema Medien und Tabus widmete, vorstellen. Die Studie wurde von einem Marktforschungs- unternehmen durchgeführt, für das ich im Rahmen eines Praktikums tätig war. Ohne auf die einzelnen Ergebnisse hier eingehen zu wollen und ohne in weiterer Folge auf das Spektrum tabuisierter und grenzverletzender Medieninhalte Bezug zu nehmen, möchte ich kurz, sowohl die inhaltliche als auch die methodische Inspiration, die ich durch diese Studie gewann, ausführen. Inhaltlich gab diese Studie einen fundierten Einblick in das Mediennutzungsverhalten von jugendlichen Männern und Frauen. Die entwicklungsspezifischen Besonderheiten der Ju- gendlichen im Hinblick auf ihre Medienpräferenzen wurden ebenso erhoben wie ihre Wahrnehmungen und Beurteilungen gegenüber einzelnen Medieninhalten. Die Wahrneh- mungsebene wurde im Rahmen eines qualitativen Forschungszugangs2 methodisch an- hand zweier Gruppendiskussionen untersucht. 1 In dieser Arbeit werden in Form des Unterstriches (bsp. Rezipient_innen, Protagonist_innen) die Geschlechts- zuschreibungen von feminin und maskulin zugunsten einer individuellen Subjektverortung aufgebrochen. 2 Die Studie umfasst sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Untersuchung. Erstere diente als Basis für die Entwicklung einer standardisierten Befragung. 1 Dabei beschränkte sich die Untersuchung lediglich auf eine deskriptive Auswertung der Daten und ließ dahinterliegende Faktoren, die auf die Wahrnehmung und die Bedeu- tungskonstruktion der Rezipient_innen Einfluss nehmen, unberücksichtigt. Hierbei spre- che ich vor allem von den Gruppenbezügen, die die Akteur_innen zum Zeitpunkt der Rezeption haben, oder aber

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