Regionale Kläranlage Grevenmacher

Regionale Kläranlage Grevenmacher

Regionale Kläranlage Grevenmacher September 2018 Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ............................................................................................................................................... 1 2. Historie ............................................................................................................................................... 4 3. Kanalnetz Untermosel ....................................................................................................................... 6 4. Gesamtübersicht der Untermosel .................................................................................................... 7 4.1. Gemeinde Stadtbredimus ........................................................................................................ 10 4.2. Gemeinde Lenningen ............................................................................................................... 12 4.3. Gemeinde Wormeldange ........................................................................................................ 14 4.4. Gemeinde Grevenmacher ....................................................................................................... 16 4.5. Gemeinde Mertert ................................................................................................................... 18 4.6. Gemeinde Manternach ............................................................................................................ 20 5. Kläranlage Grevenmacher ............................................................................................................... 22 5.1. Lageplan .................................................................................................................................... 22 5.2. Entwurf des Klärverfahrens ..................................................................................................... 23 5.3. Wasserweg, Schlammweg und Abluftreinigung ..................................................................... 24 5.4. Wasserweg ............................................................................................................................... 25 5.4.1. Mechanische Reinigungsstufe ......................................................................................... 25 5.4.2. Biologische Reinigungsstufe............................................................................................. 26 5.4.3. Mischwasserentlastung und Hochwasserpumpwerk ..................................................... 28 5.5. Schlammbehandlung ............................................................................................................... 29 5.6. Abluftbehandlung .................................................................................................................... 30 5.7. Automatisierung der Kläranlage .............................................................................................. 31 5.8. Energetische Optimierung ....................................................................................................... 32 6. Gesamtkosten Kanalnetz Untermosel und Kläranlage Grevenmacher ......................................... 33 7. Am Bau Beteiligte ............................................................................................................................ 34 8. Presseausschnitte ............................................................................................................................ 36 1. Vorwort Gewässerqualität verbessern bedeutet Lebensqualität verbessern! Viele unserer Aktivitäten benötigen Wasser und oftmals ist unsere Nutzung auch mit einer Verschmutzung dieser kostbaren Ressource verbunden. Nährstoffbelastung, Mikroschadstoffe und -plastik, sind nur einige Stichworte die in Zusammenhang mit Gewässerbelastung eine traurige Aktualität besitzen. Eine effiziente Abwasserreinigung ist somit auch eine gemeinsame Verantwortung, derer sich die Gemeinden und der Staat stellen. Mit der Kläranlage Grevenmacher wird ein wichtiger Meilenstein für den Gewässerschutz der Mosel erreicht. Die Anlage ist Teil des Gesamtentwässerungskonzeptes für die Region Untermosel, welches eine essentielle Maßnahme zur nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung gemäß den europäischen Vorgaben (Abwasserrichtlinie und Wasserrahmenrichtlinie) darstellt. Die Bauwerke behandeln die Abwässer der Gemeinden Grevenmacher, Lenningen, Mertert, Stadtbredimus und Wormeldingen sowie der Autobahnraststätte Wasserbillig. Somit werden der Nährstoffeintrag und die Belastung des aquatischen Ökosystems reduziert. Im Hinblick auf die unmittelbare Nähe der Kläranlage zur Ortslage Grevenmacher wurde großen Wert auf die Installation eines sicheren Klärverfahrens und auf eine gelungene optische Integration der Bauwerke in die Umgebung gelegt. Im Sinne einer nachhaltigen Planung ist auch das vorbildliche Energiekonzept hervorzuheben. Dieses sieht vor, dass die Anlage im Vollausbau ihren Wärmeenergiebedarf weitestgehend selbst decken kann und ohne externe fossile Energieträger auskommt. Im Sommer wird die überschüssige Wärme dem nahegelegenen Freibad zur Verfügung gestellt. Für den Bau der Kläranlage Grevenmacher übernimmt der Staat gemäß Finanzierungsgesetz vom 18. Dezember 2009, 90% der Baukosten in der Höhe von 100,8 Millionen Euro. Dabei werden mit 83,8 Millionen Euro ungefähr 83% der Kosten vom Wasserfonds und 5,8 Millionen Euro (ca. 6%) vom Nachhaltigkeitsministerium übernommen. Die restlichen Kosten werden vom Gemeindesyndikat SIDEST getragen und auf die fünf angeschlossenen Gemeinden aufgeteilt. Ich möchte den Gemeinden Grevenmacher, Lenningen, Mertert, Stadtbredimus, Wormeldingen sowie dem Abwassersyndikat SIDEST für ihren unermüdlichen Einsatz zur Verbesserung der Gewässerqualität danken und die Verantwortlichen ermutigen, ihre Arbeit in diesem Sinne zusammen mit den staatlichen Behörden fortzuführen. Allen Mitarbeitern der Gemeindeverwaltungen und des Abwassersyndikates SIDEST, der staatlichen Verwaltungen, und der Firmen, die zu diesem Projekt beigetragen haben, möchte ich ausdrücklich danken. Mit ihrer engagierten Arbeit haben sie einen wesentlichen und nachhaltigen Beitrag zum Schutz unserer Gewässer geleistet, so dass auch zukünftige Generationen sich an einer intakten Natur und an sauberen Fließgewässern erfreuen können. Denn auch dies ist ein wichtiges Element einer hohen Lebensqualität. Carole DIESCHBOURG, Umweltministerin Seite | 1 Willkommen beim SIDEST Als Erstes möchte ich mich sowohl bei den fünf Mitgliedgemeinden Grevenmacher, Lenningen, Mertert, Stadtbredimus und Wormeldange als auch bei den Mitarbeitern vom SIDEST für das Umsetzen eines für die Region der luxemburgischen Untermosel überaus wichtigen Projektes beglückwünschen. Der Bau des Klärwerks in Grevenmacher stellt eine Hochburg für die Errungenschaften des SIDEST dar. Der Abwasserverband SIDEST (Syndicat Intercommunal de Dépollution des eaux résiduaires de l’Est) wurde durch den großherzoglichen Beschluss vom 6. September 2007 ins Leben gerufen und bestand damals noch aus den folgenden 17 Mitgliedgemeinden: Bech, Betzdorf, Biwer, Bous, Contern, Dalheim, Flaxweiler, Grevenmacher, Lenningen, Mertert, Niederanven, Sandweiler, Schuttrange, Stadtbredimus, Waldbredimus, Weiler-zum-Turm und Wormeldange. Es folgten im Jahr 2010 die Gemeinden Beaufort, Berdorf, Echternach und Waldbillig. Im Februar 2017 kamen die Gemeinden Mondorf-les-Bains und Schengen dazu, während sich die Gemeinden Frisange und Manternach aktuell noch in der Beitrittsprozedur befinden. Da die Planung und das Umsetzen von Projekten in der Abwasserbranche eine sehr hohe technische und finanzielle Betreuung erfordern, damit stets eine vertrauenswürdige, effiziente und rationelle Verwaltung des kommunalen Abwassers gewährleistet werden kann, wurden diese kommunalen Hauptmissionen dem SIDEST abgetreten. Zu diesen Hauptmissionen zählen das Sammeln und Klären des in seinen Mitgliedgemeinden anfallenden Abwassers und das Behandeln und Entsorgen des aus dem Reinigungsverfahren entstehenden Klärschlamms. Somit hat der SIDEST die Verpflichtung, bestehende Kläranlagen, Pumpwerke, Sammler und andere angebundene Bauwerke zu betreiben und zu warten. Sind die Bauwerke und Maschinen in schlechtem Zustand, müssen diese durch Modernere ersetzt werden, damit der Reinigungsprozess immer fachgerecht nach dem aktuellsten Stand der Dinge erfolgt und dies stets im Interesse der Mitgliedgemeinden. Diese Investitionen und die daraus entstehenden Betreibungskosten werden nach dem Verursacherprinzip den einzelnen Mitgliedgemeinden weiterverrechnet. Zum Abschluss wünsche ich unseren Mitgliedgemeinden und den Mitarbeitern des SIDEST eine stets reibungslose Zusammenarbeit und weiterhin viel Erfolg in ihrer aufgenommenen Aufgabenerfüllung, denn es liegt im Interesse eines Jeden all unsere Bemühungen für den Erhalt sauberer und gesunder Wasserläufe einzusetzen. Raymond WEYDERT, Präsident Seite | 2 Léon GLODEN Arnold RIPPINGER Jérôme LAURENT Marco ALBERT Max HENGEL Grevenmacher Lenningen Mertert Stadtbredimus Wormeldange Ein dauerhafter Beitrag für die luxemburgische Untermosel-Region Die Inbetriebnahme des Klärwerks in Grevenmacher stellt einen Meilenstein in der nachhaltigen Umweltpolitik der Untermosel dar. Es waren lange Verhandlungen – politisch und finanziell – und wir sind aus diesem Grund stolz, dieses technisch komplexe Projekt mit Erfolg abgeschlossen zu haben. Das Bauprojekt des Klärwerks hat so manche Herausforderungen mit sich gebracht, da es nicht einfach war, einen geeigneten Standort zu finden.

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