View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Bauer sein im Gföhler Raum Zwischen „Stabilem Grundsteuerkataster“ und „Grundsteuerregulierung“ Raidl Christiane Mag. Phil. Wien, 2008 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 312 295 Studienrichtung lt. Studienblatt: Geschichte Betreuerin/ Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Ernst Bruckmüller Inhalt Einleitung 3 Die Katastralerhebungen vor dem „Stabilen Kataster“ 5 Die Grundsteuerreform Maria Theresias 5 Die Josephinische Steuerregulierung 6 Die Grundsteuerprovisorien 9 Die Entstehung des „Stabilen Katasters“ 9 Das Patent und die Umsetzung 9 Die Grundherrschaften im Gföhler Raum 15 Die Herrschaft Gföhl zu Jaidhof 15 Das Landesfürstliche Lehen zu Gföhl 18 Die Herrschaft Rastbach 21 Die Herrschaft Rastenberg 22 Die Vierzigerschaft 23 Die Herrschaft Brunn am Walde 24 Die Herrschaft Idolsberg 25 Die Herrschaft Krumau 25 Die Untertanen im Gföhler Raum 26 Der Fragebogen 26 Die Gemeinden in der Beurteilung der Schätzungselaborate 31 Der Steuerbezirk Gföhl 31 Jaidhof 32; Eisenbergeramt 34; Eisengraberamt 35; Mottingeramt 37; Mittelbergeramt 38; Droßeramt 40; Lengenfelderamt 41; Meislingeramt 42; Wolfshoferamt 43; Tautendorferamt 45; Schiltingeramt 46; Senftenbergeramt 47; Eisengraben 49; Garmans 50; Obermeisling 51; Zusammenfassung 53 Der Steuerbezirk Brunn am Walde 58 Brunn am Walde 58; Allentsgschwendt 60; Ebergersch 62 Erdweis 63; Ladings 64; Loiwein 66; Lichtenau 67; Litsch- und Wurfenthalgraben 69; Scheutz 70; Seeb 71; Taubitz 73; Wurscheneigen 75; Zusammenfassung 77 Der Steuerbezirk Rastenberg 80 Rastenberg 80; Rastefeld Markt 82; Niedergrünbach 83; Marbach 85; Großmotten 87; Sperkenthal 88; Zusammenfassung 89 Der Steuerbezirk 92 Grottendorf 92; Moritzreith 93; Neubau 94; Pallweis 96; Zusammenfassung 97 Der Steuerbezirk Dobra 98 Krumau Markt 98; Eisenberg 100; Preinreichs 101; Zusammenfassung 102 Der Steuerbezirk Idolsberg 104 Idolsberg 104; Thurnberg 105; Wilhalm 106; Zusammenfassung 107 1 Der Steuerbezirk Ottenstein 109 Peygarten 109; Der Steuerbezirk Els 111 Felling 111; Hohenstein 113; Zusammenfassung 115 Der Steuerbezirk Horn 116 Hornerwald 116; Der Steuerbezirk Gars 118 Tautendorf 118; Der Steuerbezirk Stift Dürnstein 120 Ostra 120; Reichau 122; Zusammenfassung 123 Die Beurteilung des Untersuchungsgebietes 124 Die Landwirtschaftsgesellschaft 132 Die Societäten unter Maria Theresia und Josef II 132 Die Landwirtschaftsgesellschaft in Wien 134 Die Revolution und die Zeit des Absolutismus 140 Die Grundentlastung 140 Die Entstehung der Gerichtsbezirke 141 Die Errichtung eines Ministeriums für Landeskultur und Bergwesen 143 Die Servitutenregelung 143 Die Landwirtschaftsgesellschaft Wien 152 Die Landwirtschaftschulen 154 Der Zeitraum nach 1867 157 Die Gründung des Ackerbauministeriums 157 Die Landwirtschaftsgesellschaft 157 Die Grundsteuerregulierung 1869 bis 1882 159 Quellen- und Literaturverzeichnis 165 Anhang 173 Tabelle 1: Franz. Kataster: Häuser- und Einwohnerzahl nach der Konskriptions- Revision 1827 175 Tabelle 2: Franz. Kataster: Dominikal- und Rustikalbesitz der Gemeinden im Bezirk Gföhl 177 Tabelle 3: Franz. Kataster: Ernteergebnisse der Ackerflächen im Bezirk Gföhl 187 Tabelle 4: Franz. Kataster: Ernteergebnisse der Wiesenflächen im Bezirk Gföhl 197 Tabelle 5: Gegenüberstellung der Reinerträge des Franz. Katasters 1835, der Grund- Steuerregulierung 1883 und der Revision 1897 201 Zusammenfassung. 221 Curriculum vitae 223 2 Einleitung. Durch meine Vorbildung war für mich ein Thema über die Land- oder Forstwirtschaft von besonderem Interesse. Weiters bildete sich während des Studiums der Geschichte die Über- zeugung aus, dass die staatliche Vereinnahmung der damals zahlenmäßig größten Gruppe der Bevölkerung bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert begonnen hatte. Die beiden Erhebungen der Grunderträge, die in diesem Jahrhundert erfolgten, sollten den zeitlichen Rahmen abstecken, über den in dieser Arbeit Aussagen versucht werden. Es war dies der „Stabile Kataster“ unter Kaiser Franz I und die „Grundsteuerregulierung“ unter Kaiser Franz Josef I. Die räumliche Fixierung auf das Gebiet des Gföhler Raumes war an die Überlegung geknüpft, dass dieses Gebiet als eine Grenzregion aufzufassen ist, die bereits die kargen Böden des Waldviertels aufweist, von der Höhenlage her sich als Übergang zwischen dem begünstigten Weinland und dem westlichen Teil des Viertels ober dem Manhartsberg, der 1000 m Seehöhe knapp überschreitet, darstellt. Die Bauern, die dort ihre Wirtschaften betrieben, konnten die Neuerungen, die sich auf dem Gebiet der Landwirtschaft durchzu- setzen begannen, nicht umsetzen. Mit dem Begriff Gföhler Raum soll das Gebiet des 1869 eingerichteten Bezirksgerichtes Gföhl verstanden werden. Ausnahmen bilden die Einbe- ziehung der Katastralgemeinde Droßeramt, die nicht zum Bezirksgericht Gföhl gehörte, jedoch in der untertänigen Zeit als eines der Waldämter unter der Herrschaft Gföhl stand und die Ausschließung der Gemeinde Buchberger Waldhütten, die im Niederösterreichischen Amtskalender von 1869 und 1870 der Gemeinde Tautendorf zugeordnet, zum Bezirksgericht Gföhl gehörte, danach aber mit der Gemeinde Stiefern zusammen gelegt worden war. Sich nur auf die ehemalige Herrschaft Gföhl zu beschränken, hätte die, in diesem Raum doch auszumachende Vielfalt an Besitzstrukturen, Bewirtschaftungsformen und Erwerbsmöglich- keiten nicht zum Ausdruck bringen können. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Auswertung der Operate des Franziszeischen Katasters, der leider nicht vollständig erhalten geblieben ist. Von den Gemeinden Gföhleramt, Obergrünbach, Untermeisling, Reichaueramt, und Reittern befinden sich im Niederösterreich- ischen Landesarchiv keine Operate. Das Datenmaterial von Dobra untere Waldhütten, Markt Gföhl, Jeitendorf, Rastbach, Reisling und Wietzen ist lückenhaft, sodass nicht alle Faktoren berechnet werden konnten. Dennoch stand genügend Material für eine Erhebung der meisten Gemeinden dieses Bezirkes zur Verfügung. Die als „Einleitung“ bezeichneten Beschrei- bungen geben Einblick in die Lebensbedingungen der Bauern. Die Gemeinden wurden nach Steuerbezirken, die gleichzeitig dem Einfluss der einzelnen Herrschaften unterlagen, zusam- mengestellt. Die Berechnung des Reinertrages erfolgte nach der Zusammenstellung „Summa- 3 rische Wiederholung der Culturgattungen und Classen nach der gesetzlichen Eigenschaft der Grundstücke“, die das k. k. Rechnungs- Departement im Jahre 1834 in Wien nach der Erle- digung der Reklamationen ausstellte. Dieses Formular diente auch als Grundlage für die Tabelle der Dominikal- und Rustikalgründe in den Gemeinden. Die Ermittlung der Erträge von Acker- und Wiesenflächen erfolgt aus den ursprünglichen Anschätzungen und ließ, außer der Flächenbereinigung, die Veränderungen des Reklamationsverfahrens unberücksichtigt. Diese Vorgangsweise kann mit der uneinheitlichen Behandlung der Gemeinden begründet werden, die mancherorts sichtlich eine Beunruhigung der Bevölkerung vermeiden wollte, denn je unnachgiebiger sich die Gemeindevertreter bei den Verhandlungen zeigten, je mehr Entgegenkommen fanden sie. Die so gewonnenen Reinertragsansätze wurden dem Ergebnis der Grundsteuerregulierung für dieses Gebiet gegenübergestellt. Diese Erhebung, die 1883 beendet war, wies die Klassifizierung nach den Katastralgemeinden aus. Der vierte Klassi- fikationsdistrikt umfasste den Gerichtsbezirk Gföhl einschließlich fünf weiterer Gemeinden. Die in der Landwirtschaftsgesellschaft gesetzten Prioritäten bei den behandelten Themen fanden in Bezug auf den Raum Gföhl Erwähnung. 4 Katastralerhebungen vor dem „Stabilen Kataster“. Die Grundsteuerreform Maria Theresias. Maria Theresia hatte eine Grundsteuer für Herrschaft und Untertanen eingeführt. Seit ihrer Regierung war der Rustikalbesitz ein nicht zu veränderndes Faktum. Die Herrscherin hatte ein Interesse die Bauern als wirtschaftlich abgesicherte Bevölkerungsgruppe zu erhalten. Sie mussten das Gros der Steuern tragen, die Truppen stellen und als neue Aufgabe einer wach- senden Bevölkerungszahl die Ernährung garantieren. Außerdem erhoffte man sich in ihnen Abnehmer der zahlreich produzierten Konsumgüter zu finden. Als Konsument hatte sich der Bauer nicht bewährt, denn er benutzte seine Ersparnisse für die Absicherung und Vermehrung seines Grundbesitzes. Durch mehrere Patente bot sie Schutz gegen die ungebührliche Ausnutzung der Untertanen. Diesen war es möglich, bei den neu errichteten Kreis- oder Viertelämter gegen Übergriffe der Herrschaft Klage einzubringen. Die Kreisämter hatten die Aufgabe, die Grundherrschaften zu kontrollieren und die unbotmäßige Belastung der Untertanen zu beschränken. Wenn die Kreishauptleute keinen Schutz gewährten, war die Möglichkeit, die nächste Instanz zu befassen, gegeben. Das Patent vom 13. XI.1752 brachte die Aufhebung der Freistifte, das Patent vom 12. X. 1771 richtet sich gegen eine zu große Zersplitterung der Bauerngüter1. Teilungen waren nur mehr in Hinblick auf die Erhaltung der Lebensfähigkeit der Wirtschaften möglich. Auch den Herrschaften war es nicht ohne weiteres gestattet sich den bäuerlichen Besitz einzuverleiben. In der Zeit davor vergaben die Dominien bei einem Heimfallen der Wirtschaften diese nicht wieder an Bauern, sondern vereinigten sie mit dem Dominikalland. Der Staat verlor durch diese Vorgehen Steuerzahler und die ver- bleibenden Bauern auf den Dominien zog man zu erhöhten Robotleistungen heran und verschlechterte ihre wirtschaftlichen Verhältnisse. Das Patent von 1772 setzte für Nieder- österreich die Höchstzahl
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