P.b.b. 01Z022528 K Seite 367 Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4021 Linz LANDESGESETZBLATT FÜR OBERÖSTERREICH Jahrgang 2003 Ausgegeben und versendet am 19. Dezember 2003 138. Stück Nr. 138 Grundwasserschongebietsverordnung Lachforst Nr. 138 (2) Soweit strengere Anordnungen gemäß § 34 Abs. 1 WRG. 1959 mit Bescheid getroffen wurden oder werden, Verordnung gehen diese Anordnungen den Schongebietsanordnun- des Landeshauptmanns von Oberösterreich zum gen vor. Schutz der Grundwasservorkommen im Lachforst (3) Bestehende Rechte gemäß § 12 Abs. 2 WRG. 1959 und im Einzugsbereich der Enknach bleiben von den in dieser Verordnung getroffenen Anord- (Grundwasserschongebietsverordnung Lachforst) nungen unberührt. § 3 Auf Grund der §§ 34 Abs. 2 und 35 des Wasser- rechtsgesetzes 1959 (WRG. 1959), BGBl. Nr. 215, zuletzt Bewilligungspflichtige Maßnahmen geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 82/2003, (1) Im gesamten Schongebiet gemäß § 2 bedürfen wird verordnet: folgende Maßnahmen, ungeachtet einer nach anderen Rechtsvorschriften notwendigen Bewilligung oder Geneh- § 1 migung vor ihrer Durchführung der wasserrechtlichen Bezeichnung und Zweck des Grundwasser- Bewilligung: schongebietes 1. die Errichtung, Erweiterung oder Abänderung von Zum Schutz des in quantitativer und qualitativer Hin- Anlagen zur Lagerung von Stoffen, die wassergefähr- sicht bedeutenden zusammenhängenden Grundwasser- dend im Sinn des § 31a Abs. 1 zweiter Satz WRG. vorkommens im Lachforst und im Einzugsbereich der 1959 sind, wobei gilt, dass Enknach wird in Anwendung des Nachhaltigkeitsprinzips a) von der Bewilligungspflicht die Lagerung von Mine- (§ 3 Abs. 2) in den Gemeinden Auerbach, Braunau am ralöl und Mineralölprodukten bis höchstens 5.000 l Inn, Burgkirchen, Eggelsberg, Feldkirchen bei Mattig- sowie die Lagerung sonstiger wassergefährdender hofen, Handenberg, Neukirchen an der Enknach, Stoffe bis höchstens 200 l in dicht verschließbaren Pischelsdorf am Engelbach, Schwand im Innkreis, Stahl- oder Kunststoffbehältern zur Deckung des St. Georgen am Fillmannsbach das im § 2 festgelegte laufenden Bedarfs ausgenommen sind, wenn die Grundwasserschongebiet, im Folgenden kurz als Schon- zur Reinhaltung des Grund- und Oberflächenwas- gebiet bezeichnet, bestimmt. Dieses Schongebiet dient sers gebotene Sorgfalt angewendet wird und die Lagerung so erfolgt, dass beim Ausfließen dieser – der langfristigen Sicherung aller Wasserversorgungs- anlagen in den Gemeinden, die im Schongebietsbe- Produkte ein Einsickern in den Untergrund ausge- schlossen ist (§ 31 WRG. 1959); reich liegen und b) von der Bewilligungspflicht die Errichtung und der – der Sicherung des im Rahmen einer planmäßigen Ent- Betrieb von Senkgruben für Kleinhausbauten im wicklung und über die derzeit in den jeweiligen Ent- Sinn des Oö. Bautechnikgesetzes (Oö. BauTG), wicklungskonzepten definierten Ziele hinaus gegebe- Düngersammelanlagen und Silosaftsammelgruben nen zukünftigen Trink- und Nutzwasserbedarfs der ausgenommen sind, wenn die für deren Errichtung Gemeinden im Schongebietsbereich. maßgeblichen Bestimmungen der Oö. Bauordnung 1994, des Oö. Bautechnikgesetzes sowie der § 2 Oö. Bautechnikverordnung eingehalten werden; Schongebietsgrenze 2. die Errichtung oder die Auflassung von Tankstellen, (1) In der Anlage 1 sind die Außengrenzen des Schon- Bitumenmischanlagen und Chemikalienlagern, eben- gebietes sowie die Abgrenzung der Zone A (Schongebiet so die Abänderung derartiger Anlagen, sofern dadurch gemäß § 34 Abs. 2 WRG. 1959 und § 35 WRG. 1959, eine Wassergefährdung gegeben sein kann; Kernzone) und der Zone B (Schongebiet gemäß § 35 3. Grabungen, Bohrungen und sonstige Bodeneingriffe WRG. 1959) durch einen Übersichtslageplan im Maßstab aller Art mit einer Tiefe von mehr als 5 m unter Gelän- 1 : 50.000 dargestellt. In der Anlage 2 ist die parzellen- deoberkante, wobei gilt, dass die Errichtung von Haus- scharfe Abgrenzung des Schongebietes durch Kataster- brunnen und Grundwassermessstellen sowie die pläne im Maßstab 1 : 5.000 (Blatt 1 – 15, Plannummern Errichtung von dem Stand der Technik entsprechenden 11-1 bis 26-1) dargestellt. Anlagen zur Versickerung unverschmutzter Dach- Seite 368 Landesgesetzblatt für Oberösterreich, Jahrgang 2003, 138. Stück, Nr. 138 flächenwässer von der Bewilligungspflicht ausgenom- § 5 men sind; Bewilligungspflichtige Maßnahmen in der Zone A 4. die Errichtung, die Erweiterung oder die wesentliche (Kernzone) Änderung gewerblicher und industrieller Betriebsanla- In der Zone A (Kernzone) gemäß § 2 bedürfen zusätz- gen, deren Produktionsart oder Abwasseranfall wegen lich zu den im § 3 festgesetzten Bewilligungspflichten fol- seiner Menge oder Beschaffenheit das geschützte gende Maßnahmen einer wasserrechtlichen Bewilligung: Grundwasservorkommen zu beeinträchtigen vermag; 1. Grabungen, Bohrungen und sonstige Bodeneingriffe 5. die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen sowie aller Art mit einer Tiefe von mehr als 5 m unter Gelän- die Errichtung, Erweiterung oder Auflassung dazu deoberkante; dienender Anlagen; 2. die Errichtung oder die wesentliche Abänderung von 6. die Errichtung von ortsfesten Abfallbehandlungs- Hauptverkehrswegen wie Bahnstrecken, Landes- und anlagen und die Lagerung und Verwertung von Bundesstraßen sowie die Errichtung von nicht über- Kfz-Wracks; dachten befestigten Flächen von mehr als 500 m² als 7. die Errichtung von Betrieben zur bodenunabhängigen Kfz-Abstell- und sonstige Lagerflächen; Massentierhaltung; 3. die Ausbringung von Pestiziden oder stickstoffhältigen Düngemitteln im Wald auf einer Fläche von mehr 8. Rodungen mit einer Fläche von insgesamt mehr als als 3 ha; 1 ha. 4. die Neuanlage von Forstgärten, Christbaumkulturen (2) Bei der Erteilung der wasserrechtlichen Bewilligung und Wildgehegen; sind insbesondere folgende Gesichtspunkte zu berück- 5. die Errichtung von Holzlagern ab einer Größe von sichtigen: mehr als 5.000 fm; 1. vorrangige Erhaltung der unterirdischen Wässer für 6. die Errichtung von Golfplätzen; Trinkwasserzwecke; 7. die Errichtung oder die Erweiterung von militärischen 2. Schutz der oberirdischen und unterirdischen Wasser- Anlagen zu Übungszwecken (Truppenübungsplätze, vorkommen vor qualitativer und quantitativer Beein- Schießplätze). trächtigung, wobei der Umstand, dass Oberflächen- § 6 gewässer durch Versickerung deutlich zur Dotation des geschützten Grundwasservorkommens beitragen, Interessent besonders zu berücksichtigen ist und Einleitungen von Interessenten im Sinn des § 35 WRG. 1959 sind der belasteten Wässern in Oberflächengewässer mög- Reinhaltungsverband Braunau und Umgebung sowie die lichst zu vermeiden sind; Stadtgemeinde Braunau, die gemeinsam eine nach § 34 Abs. 4 WRG. 1959 gebührende Entschädigungsleistung 3. keine Verschlechterung der derzeitigen Grundwasser- für die Einschränkung fremder Rechte grundsätzlich qualität; übernommen haben. 4. Reduktion bestehender Grundwassergefährdungspo- tentiale; § 7 5. Sanierung unzulänglicher Reinhaltungsvorkehrungen; Strafbestimmung 6. Erhaltung des natürlichen Grundwasserhaushaltes Übertretungen der §§ 3, 4 und 5 werden gemäß § 137 und der natürlichen Sickerfähigkeit der Oberflächen- Abs. 1 Z. 15 und Abs. 3 Z. 4 WRG. 1959 bestraft. gewässer. § 8 § 4 Schlussbestimmungen Anzeigepflichtige Maßnahmen (1) Diese Verordnung tritt mit Ablauf des Tages ihrer Kundmachung im Landesgesetzblatt für Oberösterreich Im nicht zur Zone A (Kernzone) gehörenden Teil des in Kraft. Schongebietes gemäß § 2 unterliegen folgende Maßnah- (2) Die im § 2 Abs. 1 genannten Anlagen werden men unter Vorlage von Plänen und einer technischen gemäß § 11 des Oö. Kundmachungsgesetzes verlautbart; Beschreibung vor ihrer Durchführung der wasserrechtli- sie sind während der Dauer der Wirksamkeit dieser chen Anzeigepflicht (§ 114 WRG. 1959): Verordnung bei den Gemeindeämtern Auerbach, 1. die Errichtung oder die wesentliche Abänderung von Braunau am Inn, Burgkirchen, Eggelsberg, Feldkirchen Hauptverkehrswegen wie Bahnstrecken, Landes- bei Mattighofen, Handenberg, Neukirchen an der und Bundesstraßen sowie die Errichtung von nicht Enknach, Pischelsdorf am Engelbach, Schwand im überdachten befestigten Flächen von mehr als 500 m² Innkreis, St. Georgen am Fillmannsbach, bei der Bezirks- als Kfz-Abstell- und sonstige Lagerflächen; hauptmannschaft Braunau am Inn sowie bei der für die Vollziehung des WRG. 1959 zuständigen Abteilung des 2. die Errichtung von Golfplätzen; Amtes der Oö. Landesregierung während der Amts- 3. die Errichtung oder die Erweiterung von militärischen stunden zur öffentlichen Einsicht aufzulegen. Anlagen zu Übungszwecken (Truppenübungsplätze, Schießplätze); Für den Landeshauptmann: 4. die Ausbringung von Pestiziden oder stickstoffhältigen Düngemitteln im Wald auf einer Fläche von mehr Dr. Achatz als 3 ha. Landesrat Medieninhaber: Land Oberösterreich. Herstellung: Eigenvervielfältigung. 4021 Linz, Klosterstraße 7..
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