Newsletter 19/11 DIGITAL EDITION Nr

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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 19/11 DIGITAL EDITION Nr. 302 - November 2011 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 19/11 (Nr. 302) November 2011 editorial Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, Zustand auf dem DVD-R-Rohling, wie längerem angekündigt, nur noch Mega- liebe Filmfreunde! sie gerade zufällig in den Archiven der Seller in Form von DVD oder Blu-ray Studios vorliegen. Ganz abgesehen von physisch verfügbar zu machen. Alles MOD lautet das Zauberwort der Stun- der Haltbarkeit der DVD-R, die im Ge- andere (und das ist gigantisch viel!) de. MOD – das steht als Abkürzung für gensatz zu der industriell gefertigten wird als MOD und/oder als Download “Manufactured On Demand” und über- DVD erheblich kürzer sein dürfte. Und vermarktet werden. Es ist davon auszu- setzt sich ins Deutsche als “Wird auf das obwohl sich die Studios ihre MOD- gehen, dass sich andere Labels diese Bestellung hergestellt”. Gemeint ist Produkte vergleichsweise teuer bezah- Vertriebsform ebenfalls zu eigen ma- damit die neue Vermarktungspolitik len lassen. Keine schöne Sache also, chen werden. Für die Sammler unter einiger amerikanischer Major-Labels die sich da augenblicklich abspielt. uns ist das natürlich eine herbe Enttäu- wie MGM, Warner oder Sony. Die näm- Wenn Sie im vorliegenden Newsletter schung. Letztendlich jedoch war dieses lich sind nicht mehr gewillt, weniger einmal einen Blick in unsere amerikani- Vorgehen nur eine Frage der Zeit, steht wichtige Filme als Standard-DVDs be- sche Abteilung werfen, werden Sie es doch in direktem Zusammenhang mit reitzustellen, da dies logistisch gese- schnell feststellen, dass sich die An- der marktbeherrschenden Macht der hen einfach zu teuer ist. So zumindest zahl der MODs rasant vermehrt. Nicht großen Discounter, deren hemmungslo- die Einschätzung der MOD-praktizie- alle dieser MODs können wir aktuell ses Preisdumping immer größeren renden Studios. So setzen diese nun- über unsere Großhändler in den USA Druck auf die Videoindustrie ausgeübt mehr auf die Herstellung bei Bestel- beziehen, sind aber guter Hoffnung, hat. Die nämlich war dadurch gezwun- lung. Will heissen: der Film wird bei dass dort über kurz oder lang das ge- gen, ihre Produkte immer weiter kosten- Bedarf als gebrannte DVD-R bereitge- samte Sortiment zur Verfügung stehen effizient herzustellen. Dass dabei an stellt. Aus kaufmännischer Sicht be- wird. Insbesondere für Freunde alter der Qualität zuallererst gespart wird ist trachtet macht dieses Verfahren durch- Hollywood-Ware ist dies inzwischen nichts Neues und wurde in vielen an- aus Sinn, hilft es doch Lagerüber- die einzige Möglichkeit, die Klassiker deren Branchen bereits verwirklicht. kapazitäten zu verhindern. Aus Sicht überhaupt einmal im eigenen Heimkino Die Hersteller und die Märkte freuen der Filmfreunde verheisst dieses neuar- zu sehen. Wünschenswert wäre natür- sich – der Konsument ist der Dumme. tige Vertriebsmodell jedoch nichts Gu- lich, dass sich die Studios bei der Be- tes. Denn - so scheint’s – werden die reitstellung der MODs genauso viel Ihr Laser Hotline Team als MOD veröffentlichten Filme nicht Mühe geben wie bei den regulären aufwändig “geremastert” oder gar re- DVD-Releases. Auch Warner Home stauriert, sondern landen just in dem Video Deutschland hatte ja schon vor Werbebotschaft eines amerikanischen Anbieters, der seinen Kunden die von MGM veröffentlichten MODs anbietet. Hochinteressant der Hinweis unter „PLEASE NOTE“, dass derartige DVD-Rs nur in reinen DVD Video Playern abspielbar sind und möglicherweise in keinen anderen Geräten (dazu gehören DVD-Recorder und auch PC- Laufwerke) funktionieren. LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 19/11 (Nr. 302) November 2011 Wolfram Hannemanns Film-Blog Montag, 07. November 2011 Die attraktive junge Krankenschwester so sein. Drama und Thriller mit dem ausländischen Akzent hat es Der langweiligste Film der Saison und ihm angetan. Hals über Kopf beginnt Dienstag, 08. November 2011 ein brauchbarer Thriller aus dem der wesentlich ältere und prominente Aller guten Dinge sind drei deutschsprachigen Nachbarland gaben Schriftsteller Brand eine Affäre mit der Und da Leitsprüche immer ernst ge- sich heute die Klinke in die Hand. schwarzhaarigen Angela. Dabei hat er nommen werden sollten, gab es auch eigentlich schon genug Ärger am Hals. gleich drei Pressevorführungen heute. FAUST (1:1.33, DD 5.1) Zum Einen liegt seine langjährige Ehe- OT: Faust frau, eine bekannte Schauspielerin, im Verleih: MFA (Filmagentinnen) Krankenhaus und ringt mit dem Tode. Land/Jahr: Russland 2011 Zum Anderen plagen den Künstler Regie: Alexander Sokurow Geldsorgen. Sein neues, im Entstehen Darsteller: Johannes Zeiler, Anton begriffenes Buch soll ihm aus der Pat- Adasinskiy, Isolda Dychauk sche helfen. Dumm nur, dass Angela Kinostart: 19.01.2012 mit einem türkisch-stämmigen Kriminal- beamten verheiratet ist. Und der ist Der Gelehrte Faust will endlich wissen, extrem eifersüchtig. Mehr und mehr wie das Leben wirklich ist. Die Wissen- wird Brand in einen Strudel aus Eifer- schaft jedenfalls gibt ihm darauf keine sucht, Hass und Gewalt gerissen... ausreichende Antwort. In seinem Drang Souverän wie immer trägt Josef nach Wissen schließt er einen verhäng- Bierbichler in der Rolle des ständig nisvollen Pakt mit Mephisto, dem Ge- fotografierenden Schriftstellers den genspieler Gottes, der ihn seine morali- ganzen Film. Sein “Brand” ist sehr schen und ethischen Werte vergessen überzeugend. Nicht minder überzeu- lässt... Frei nach Johann Wolfgang von gend ist seine attraktive Kollegin An- Goethe inszenierte der russische Regis- gela Gregovic, die eine verängstigte seur Alexander Sokurow seine 12-Mil- und auch sehr leidenschaftliche “An- lionen-Euro teure Interpretation des gela” mimt. Thomas Roth inszeniert Stoffes. Herausgekommen ist dabei seinen Thriller mit sicherer Hand eine extrem eigenwillige Inszenierung, durchweg spannend. Einzig der in Er- die von ihrer Bildästhetik sehr an alte scheinung tretende Krankenhaus- Stummfilme erinnert. Im ältesten aller seelsorger, der Brand mit bohrendem Bildformate, dem fast quadratischen Blick eine Beichte abverlangt, wirkt ATMEN (1:2.35, DD 5.1) 1:1.33, und mit surrealer Farbgestal- etwas weltfremd. Aber das muss in ei- Verleih: ThimFilm (24 Bilder) tung, teils anamorphotisch verzerrten nem österreichischen Krimi vielleicht Land/Jahr: Österreich 2011 Einstellungen und (gewollten?) Bild- Regie: Karl Markovics unschärfen liefert Sokurow einen Darsteller: Thomas Schubert, Karin “Faust” ab, der extrem gewöhnungs- Lischka, Gerhard Liebmann, Georg bedürftig ist und schon aufgrund sei- Friedrich ner Lauflänge von fast zweieinhalb Kinostart: 08.12.2011 Stunden kein großes Publikum wird erschließen können. Ich persönlich Mit 14 Jahren tötete er einen Men- fühlte mich von diesem Film gleichzei- schen. Seither fristet Roman sein Le- tig überfordert und gelangweilt. Fazit: ben im Jugendknast. Jetzt, mit 19, ist er es muss sich um ein Kunstwerk han- Freigänger und auf der Suche nach deln. Und von Kunst verstehe ich be- einem Job. Den geeigneten Job für ihn kanntermaßen nichts. zu finden, ist für den in sich gekehrten und kontaktarmen Roman nicht einfach. BRAND (1:2.35, DD 5.1) Nur seinem Bewährungshelfer ist es zu OT: Brand – Eine Totengeschichte verdanken, dass er nochmals eine Verleih: Zorro Chance bekommt. Die will er bei einem Land/Jahr: Österreich, Deutschland Bestattungsunternehmen nutzen. Das 2010 vollkommen neue Umfeld, die Berüh- Regie: Thomas Roth rung mit Toten und der vorurteils- Darsteller: Josef Bierbichler, Angela behaftete Kollege machen es dem jun- Gregovic, Erika Deutinger gen Mann schwer, sich zurecht zu fin- Kinostart: 01.12.2011 den. Schafft er es nicht, sich zu inte- LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 19/11 (Nr. 302) November 2011 Wolfram Hannemanns Film-Blog grieren, wird dies die Aussicht auf seinem Erzrivalen ist auf dem Höhe- extrem zurückhaltend inszeniert und frühzeitige Entlassung schmälern... Erst punkt. Jetzt zählt jede Stimme. Nichts damit auch für eine Nachmittagsaus- nach und nach füttert Regisseur Karl darf mehr schiefgehen. Als sich Mey- strahlung geeignet. Immerhin hat der Markovics den Zuschauer mit der Le- ers jedoch mit der jungen Praktikantin Meisterregisseur ein Auge für exquisite bensgeschichte seines Protagonisten. Molly, die ebenfalls für Morris arbeitet, Locations (Vieles wurde am Bodensee Dass er von seiner Mutter bereits als einlässt, macht er eine folgenschwere gefilmt) und für stimmiges Dekor, das Baby dem Jugendamt übergeben wurde Entdeckung: Molly wurde von Morris Kameramann Peter Suschitzky sehr und er seither nur in Heimen aufge- geschwängert. Meyers versucht zu souverän einfängt. Im krassen Gegen- wachsen ist, schafft Verständnis für retten was noch zu retten ist... Mit ei- satz dazu allerdings stehen die visuel- Romans Verhaltensweisen und macht nem durchweg guten Ensemble verfilm- len Effekte, die als solche leider pro- den Außenseiter mehr und mehr sym- te George Clooney ein Theaterstück blemlos erkannt werden können. An pathisch. So sehr, dass man ihm unwei- von Beau Willimon. Und das macht er den Darstellern gibt es hingegen nichts gerlich helfen möchte. Der exzellent so perfekt, dass dem Film das theater- auszusetzen. Insbesondere Keira fotografierte (Kamera: Martin hafte nicht mehr anzusehen ist. So ist Knightley überzeugt in ihrer Rolle als Gschlacht) und mit perfekter Filmmusik ein spannender

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