
Masarykova univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Bakalářská diplomová práce 2011 Lenka Kalinová Masarykova univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Německý jazyk a literatura, mediteránní studia Lenka Kalinová Titus Andronicus in der deutschen Literatur: Dürrenmatt, Müller, Strauß Bakalářská diplomová práce Vedoucí práce: Mgr. Aleš Urválek, Ph.D. 2011 2 Hiermit erkläre ich, dass ich bei der Verfassung dieser Diplomarbeit selbstständig gear- beitet habe und dass ich ausschließlich die in dem Literaturverzeichnis angeführten Quellen benutzt habe. .................................... 3 An dieser Stelle möchte ich dem Herrn Mgr. Aleš Urválek, Ph.D. für die Leitung mei- ner Diplomarbeit und für die Ratschläge, die Er mir in den Sprechstunden gewährt hat, herzlich bedanken. 4 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 6 2 William Shakespeare und Titus Andronicus 7 2.1 Shakespeares Biographie und seine Werke . 7 2.2 Die Tragödien aus der römischen Umgebung . 8 2.3 Die Tragödie Titus Andronicus . 9 2.3.1 Die Entstehungszeit und die einzelnen Titeln der Tragödie . 9 2.3.2 Die Handlung . 9 2.3.3 Die Benutzung der eigenen Namen . 12 2.3.4 Die Interpretation . 13 2.4 Andere Adaptationen des Titus Andronicus . 15 3 Titus Andronicus – Die deutschen Adaptationen 16 3.1 Friedrich Dürrenmatt . 16 3.1.1 Dürrenmatts Schöpfung . 16 3.1.2 Titus Andronicus. Eine Komödie nach Shakespeare . 17 3.2 Heiner Müller . 21 3.2.1 Müllers Schöpfung . 21 3.2.2 Anatomie Titus Fall of Rome Ein Shakespearekommentar . 21 3.3 Botho Strauß . 31 3.4 Strauß’ Schöpfung . 31 3.4.1 Schändung. Nach dem „Titus Andronicus“ von Shakespeare . 32 4 Abschluss 36 5 Literaturverzeichnis 38 5 1 Einleitung In der vorliegenden Diplomarbeit mit dem Titel „Titus Andronicus in der deutschen Literatur: Friedrich Dürrenmatt, Heiner Müller, Botho Strauss“ werde ich mich mit der Problematik des Werkes Titus Andronicus befassen. Die Arbeit gliedere ich in zwei Teile, die erste Hälfte werde ich mich nur Shakespeare und seiner Tragödie Titus Andronicus widmen. Die Problematik des Themas eröffne ich mit der kurzen Einführung zu Shakespeare’s Leben und seinen Werken. Die Hauptpunkte bilden die Tatsachen, dass Shakespeare sehr gut die lateinische Sprache beherrschte und dass diese Erkenntnisse sein Werk „Titus Andronicus“ beeinflusste. Dann erwähne ich die Shakespeareschen Tragödien, die sich bereits auf die alte römische Welt der Antike stüt- zen, zu denen auch die Tragödie Titus Andronicus zählt. Schließlich werde ich mich mit diesem einzelnen Werk von Shakespeare befassen. Ich werde mich sowohl für die Entste- hungszeit und die einzelnen Titel der Tragödie, die Handlung, als auch für die Benutzung der eigenen Namen und die Interpretation interessieren. Das Ende der ersten Hälfte die- ser Diplomarbeit werde ich mit der Aufzählung von einigen Adaptationen krönen, was als Tatsache gelten kann, bis zu welchem Grad Titus Andronicus inspirierend sein kann. Der zweite Teil wird eine Analyse der zwei oben genannten deutschen Autoren und eines schweizerischen Schriftstellers zusammenfassen, die sich in ihren Werken von der originalen Shakespeareschen Tragödie inspirieren ließen. Die Rede wird von Friedrich Dür- renmatt und seinem Buch „Titus Andronicus. Eine Komödie nach Shakespeare“, Heiner Müller mit seinem Werk „Anatomie Titus Fall of Rome Ein Shakespearekommentar“ und Botho Strauss und seinem Werk „Schändung“ sein. Die folgenden Ausarbeitungen der Autoren und ihrer Adaptationen werde ich immer in zwei einzelne Teile gliedern, zuerst erwähne ich das Schaffenswerk des Autors, also, welche Züge für den Autor sowohl in seiner Titus Andronicus Adaptation als auch in seinen anderen Werken spezifisch sind. Diese Fakten leiten die ganze Problematik der Shakespeareschen Umarbeitungen näher ein. Daraufhin werde ich mich nur der eigentlichen Interpretation widmen. In ihr befas- se ich mich vor allem mit der Konfrontation zwischen dem Shakespeareschen Original und der Adaptation, zum Beispiel, ob es sich um eine nahe Bearbeitung von Shakespeare handelt, ob sich die Autoren an das Tragödien-Genre halten, ob alle Figuren identisch mit dem Original sind, welche die eigentlichen Konzeptionen der Figuren sind, worauf die Autoren Nachdruck legen u.ä. 6 2 William Shakespeare und Titus Andronicus 2.1 Shakespeares Biographie und seine Werke „William Shakespeare, einer der bekanntesten englischen Dramatiker, Lyriker und auch Schauspieler, wurde am 26. April 1564 1laut Kirchenregister in Stratford-upon-Avon, War- wickshire getauft und starb dort auch am 23. April 1616.2“3 Sein Vater, John Shakespeare, war ein angesehener Landwirt und Händler. Er wur- de im Jahre 1565 zum Stadtrat gewählt und ist später Stadtverwalter geworden.4 Viele Aufzeichnungen berichten von einigen Fehlschlägen bei Geschäften, die zwischenzeitlich wohl zu einer Verarmung der Familie führten. Williams Mutter, Mary Arden of Wilmcote, stammte aus einem alten, aber unbedeutenden Adelsgeschlecht und war die Erbin eines kleinen Stück Landes. Historiker vermuten, dass William Shakespeare als Jüngling ein gutes Gymnasium (King Edward VI Grammar School) in seiner Heimatstadt Stratford-upon-Avon besuchte. Der Besuch dieser war frei, aber aus der Amtsposition seines Vaters konnte man vorausset- zen, dass William eine gute Ausbildung erhielt. Es ist wahr, dass die englischen Gymnasien zur Zeit von Königin Elisabeth I. verschiedene Niveaus aufwiesen. Aber es gab ein Gesetz, das in diesen Schulen einen Pflichtunterricht sowohl der lateinischen Sprache als auch der klassischen Kunst anordnete. Sehr wichtig für Shakespeares spätere Schöpfung war die Tatsache, dass er am Gymnasium diese verpflichtenden Schulfächer absolvieren musste. William studierte an keiner Universität – ob dies finanzielle Gründe hatte, kann heute nicht mehr beantwortet werden. Als er 18 Jahre war, heiratete er die acht Jahre ältere Bauerntochter Anne Hathaway. Sie hatten gemeinsam insgesamt drei Kinder – Susanna, Judith, Hamnet. Hamnet starb im Jahre 1596 im Alter von nur elf Jahren unter ungeklärten Umständen. Dieses Erlebnis beeinflusste seine Werke und war bezeichnend für den Rest seines Lebens. Man weißt nicht genau, wann Shakespeare mit dem Schreiben begann. Die zeitgenössi- schen Anmerkungen zeigen, dass einige seiner Stücke seit dem Jahre 1592 auf den Bühnen von London aufgeführt wurden. Es ist nötig zu bemerken, dass Shakespeare ab 1599 Mit- besitzer des Londoner Globe Theatre war. Etwa 38 Dramen, Versdichtungen, darunter 1sein genaueres Geburtsdatum ist nicht bekannt, aber es schätzt ein, dass er am 23. April 1564 geboren wurde. 2sein genauerer Sterbetag ist auch nicht bekannt, einige Quellen geben an, dass Shakespeare am Tag seines Geburtstages starb, also am 23. April 1616 3KOUKAL, Milan. Shakespeare se často mýlil (pokud vůbec tvořil) : Zemřel na své narozeniny?. 21.století [online]. 16.4.2010, 4, [zit. 2011-03-15]. Erreichbar auf WWW: <http://www.21stoleti.cz/view.php?cisloclanku=2010041619>. 4eine mit einem Bürgermeister vergleichbare Position 7 eine Sammlung mit Sonetten, wurden ihm zugeschrieben. Nicht umsonst wird Shakespea- re als der englische Nationaldichter und Barde von Avon genannt. Seine Schöpfung können wir in drei Etappen teilen: • 1585–1591 – Shakespeares „verlorene Jahre“, in dieser Zeit entstand höchstwahr- scheinlich die Tragödie Titus Andronicus. • 1592–1600 – zu dieser Zeit schrieb er vor allem Historiendramen und verarbeitete Komödien mit Themen aus der englischen Vergangenheit und der Antike. • 1601–1608 – er schrieb die Tragödien und in seine Werke drang Pessimismus ein. • 1608–1612 – das überwiegende Genre war für ihn eine Romanze5 und das Sonett.6 Außerhalb der oben genannten Punkte ist Shakespeare nicht nur der Autor von His- toriendramen7 sondern auch von Komödien8 und Tragödien.9 2.2 Die Tragödien aus der römischen Umgebung Im vorigen Kapitel mit dem Titel Shakespeares Biographie und seine Werke konnte man ein wenig über Shakespeares Tragödien erfahren. Die oben genannten trugen in sich keine römische Thematik. Die Römerdramen treten am häufigsten in den Jahren 1600 – 1608 auf. Diese Zeit hinterließ tiefe Spuren im Shakespeareschen Werk. In seine Schöpfung dringt Pessimismus, Enttäuschung und Desillusionierung über den Verlauf der Gesellschaft ein. In 1601 führte Robert Devereux10 eine Revolution gegen die Königin Elisabeth I., die- ser Aufstand wurde schließlich unterdrückt. Im Jahre 1603 starb Elisabeth I.111607 traf eine breite Überschwemmung die westenglische Küste, die von Monsterwellen (Tsunami) verursacht wurde. Sie verursachten riesige Schäden, etwa 2000 Leute kamen ums Leben. Dies waren keine frohen Ereignisse des ersten Jahrzehntes des 17. Jahrhunderts, und wie schon am Anfang gesagt wurde, beeinflussten diese Umstände das Werk von Shakespeares. Zu den römischen Tragödien gehören Julius Cäsar, Antonius und Cleopatra sowie Corio- lanus. Eine besondere Ausnahme bilden zwei frühere Tragödien, Titus Andronicus und 5sie enthält sowohl die Tragödieelemente, als auch die Komödieelemente 6lyrische Gedicht mit vierzehn Versen 7z.B. König Johann, Richard II., Heinrich IV. 8z.B. Ein Sommernachtstraum, Viel Lärm um nichts, Die lustigen Weiber von Windsor 9z.B. Hamlet, Othello, König Lear 10der zweite Graf aus Essex 11mit ihrer Regierung verband der Begriff Elisabethanisches Zeitalter. In dieser Etappe kam es zu der großen Entwicklung des Theaters. 8 Romeo und Julia,12 die wegen des Todes von Shakespeares Sohn entstanden. Dies wäre eine der möglichen Erklärungen, warum Shakespeare mit diesem
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages40 Page
-
File Size-