LEIPZIG, 18.–21. MAI 2006 PROGRAMM READERREADER MESSE UND FESTIVAL rund um Independent Pop- kultur. Mit ca. 135 Labels, Fan- und Webzines, Musik- zeitschriften, Agenturen, Vertrieben und mehr. PODIUMSDISKUSSIONEN UND GESPRÄCHE. Musiker, Labelmacher, Journalisten, Experten und Fans diskutieren, wer- ten, fragen, antworten und plaudern aus dem Nähkästchen. DER SOUND ZUR ZEIT IN DEN LEIPZIGER CLUBS. Mit Amusement Parks On Fire, Blackmail, Chung, Crash Tokio, Crashing Dreams, The Dance Inc., Delaware, Delbo, Epo-555, Finn., Gogogo Airheart, Goodnight Monsters, Jens Friebe, Justine Electra, Kate Mosh, Misty’s Big Adventure, Navel, Ostinato, Schneider TM, Sometree, Suburban Kids With Biblical Names, Torpedo, The Whitest Boy Alive, Woog Riots u. v. a. www.leipzig-popup.de Seite 3 INHALTSVERZEICHNIS Was soll das mit (Pop Up? 5 (Pop Up Tickets 5 INDIE AS INDIE CAN – DER (POP UP MESSETAG (Pop Up Messe 6 (Pop Up Bühne 7 (Pop Up Radio 9 (Pop Up Forum 10 MUSIK NON STOP – DAS (POP UP FESTIVAL Erkenntnisse fürs ganze Leben: Schneider TM, Justine Electra und The Whitest Boy Alive 12 Eklektizismus und harmonischer Spieltrieb: Goodnight Monsters und Suburban Kids W.B.N. 13 Teenagement, Gitarren und Kleinelektronik: Leipzig Is Calling You! 14 Some Labels Are Bigger Than Others: Jens Friebe, Woog Riots und Brockdorff Klang Labor 15 Das Herz hört mit: Naked Lunch, Delbo, Klez.e, Navel und Florian Horwath 16 Zwischen Hymnenhalle und Raumstation: Delaware, The Bianca Story und Mir 17 Raus aus dem Jugendzentrum: Crash Tokio, Hidalgo und Kate Mosh 18 A New Definition Of Schubladendenken: Ostinato, Gogogo Airheart und Diario 19 Smash-Hits unter Milieubedingungen: The Dance Inc. und Miki Mikron 20 Drum & Bass’ Not Dead: International Breakbeat Conference 21 German Diskolied und derbe Beats: Mani Pulite 22 Passieren kann so ziemlich alles: Out For A Break 22 Electro, Sampler, Cocktailkirschen: Jage, FIAT und Tappo 23 Ignoranz und Inszenierung: Thomas Venker und Felix Klopotek 24 Der Strom macht die Musik: Sometree und Finn. 25 Zurücklehnen im Hörkino: Mist, Calaveras und Radar 26 Rave On You Crazy Diamond: Moon Harbour, Audiofiction, Ascii.Disko 34 Immer, immer, immer ein Erlebnis: Blackmail, Chung und Cockbirds 36 Keine Kapitulation vor dem Leben: Sophia & Vito 37 Laut ist das neue Laut: Amusement Parks On Fire und Epo-555 38 Koppeln, Zirpen und bauchige Bässe: Der Elektronische Sonntag 39 WHAT TIME IS LOVE? – (POP UP SERVICE (Pop Up Festival Timeline 29 (Pop Up Wegweiser 30 (Pop Up Locations 32 VUT-Workshops 33 AUSSTELLERVERZEICHNIS Von 1Bit Wonder bis ZickZack 40 OUTTAKES Inhalt 3 Impressum 62 Seite 5 WHY WE FIGHT (Pop Up? Was soll das? „Leipzig (Pop Up“ ist – so heißt es schön amtlich ein Musikfan. Sonst wäre er nicht bei (Pop Up. Wer in unseren Eigeninfos – eine jährlich im Mai statt- dieses Jahr noch Besucher ist, kann nächstes Jahr fi ndende Musikmesse mit angeschlossenem Musik- vielleicht Aussteller sein: als Macher eines Fanzines, festival, Foren und Workshops für die Independent Wohnzimmerlabels oder von irgendetwas anderem, Musikszene. Unter „independent“ verstehen wir vor an das wir heute alle noch nicht denken. Selbst, wer allem kreativ orientierte Arbeit mit und im Umfeld sich nur eine Platte seines Lieblingskünstlers oder von Popkultur, die nicht vorrangig kommerziellen – besser noch – eine Neuentdeckung kauft, ist Be- Interessen untergeordnet ist. standteil eines Kreislaufs, in dem es keine passive Konsumentenrolle am Ende der Verwertungskette (Pop Up will eine Plattform für die Macher und Fans gibt. So sehen wir es zumindest und wissen zugleich, von Popkultur und -musik sein, Möglichkeiten des dass das eine arg idealisierende und verkürzende Kennenlernens, Wiedersehens und -hörens bieten, Sicht ist. Aber hey: Genau deshalb gibt es (Pop Up! Diskussionen ermöglichen, Netzwerkstrukturen be- leben und – nicht zuletzt – allen eine Menge Spaß „Leipzig (Pop Up“ fi ndet 2006 zum fünften Mal statt, machen, denen Popmusik in all ihren Spielarten eine ein kleines Jubiläum, das wir all denen verdanken, Herzensangelegenheit ist. die uns unterstützt haben, allen freiwilligen Helfern, allen Unterstützern bei unseren Partnern, den Leip- Bei (Pop Up gibt es keinen Unterschied zwischen ziger Clubs und dem Werk II, den Ausstellern und „Fachbesucher“ und „Konsument“. Nicht mal wirk- Musikern, die wir bisher (und hoffentlich wieder) lich einen großen Unterschied zwischen „Besucher“ begrüßen durften. Und natürlich all denen, die das und „Aussteller“. Denn egal, auf welcher Seite des machen, worum sich bei (Pop Up alles dreht: gute Tisches man gerade steht: Jeder Aussteller ist auch Musik. Wie auch immer sie sich gerade anhört. (Pop (POP UP TICKETS Festivalticket / 35 Euro Samstagticket / 15 Euro Das Festivalticket gilt für alle Veranstaltungen von Das Samstagticket gilt für alle Veranstaltungen *) Sonderkonzert. Auf Grund beschränk- Leipzig (Pop Up vom 18. bis 21. Mai 2006 (außer von Leipzig (Pop Up am 20. Mai 2006 (außer für ter Kapazität ist ein Extraticket erfor- für das Konzert am 20. Mai 2006 in der Moritzbas- das Konzert in der Moritzbastei*), inklusive Mes- derlich! tei*), inklusive Messe, Foren und (Pop Up Bühne. se, Foren und (Pop Up Bühne. Inhaber eines (Pop Up-Festivaltickets Das Festivalticket ist (zzgl. Vorverkaufsgebühr) auf Das Samstagticket ist ausschließlich an der Tages- können das Extraticket zu vergünstig- www.leipzig-popup.de, in einschlägigen Ticketver- kasse der (Pop Up Messe am 20. Mai 2006 im Werk ten Konditionen erhalten. Achtung: Das kaufsstellen sowie an allen Veranstaltungsorten II erhältlich. Kontingent ist beschränkt. Alle Informa- von (Pop Up am 18. und 19. Mai 2006 erhältlich. tionen dazu auf www.leipzig-popup.de. Das Samstagticket ist ausschließlich mit Hand- Das Festivalticket ist ausschließlich mit Handge- gelenkbändchen gültig. Das Bändchen wird bei lenkbändchen gültig. Das Bändchen wird bei erst- Erwerb des Samstagticket ausgehändigt und an- maliger Nutzung des Festivaltickets ausgehändigt gelegt. und angelegt. Messeticket / 5 Euro Einzeltickets Abendveranstaltungen Das Messeticket gilt für alle Veranstaltungen von Für alle Veranstaltungen von Leipzig (Pop Up vom Leipzig (Pop Up am 20. Mai 2006 im Werk II (Mes- 18. bis 21. Mai 2006 sind Tickets an den jeweiligen se, Foren und (Pop Up Bühne). Abendkassen bzw. im Vorverkauf der jeweiligen Clubs erhältlich. Das Messeticket ist ausschließlich an der Tages- kasse der (Pop Up Messe am 20. Mai 2006 im Werk Für die Veranstaltung am 20. Mai 2006 im Volks- II erhältlich. haus/Gartensaal (Blackmail, Chung, Cockbirds) ist das Ticket im Leipziger Culton (Peterssteinweg 7- 9, Tel.: 03 41/9 61 35 18) sowie unter www.leipzig- popup.de im Vorverkauf erhältlich. Seite 6 (POP UP – DIE MESSE Gewimmel, Gespräche, Gedanken – und ein bisschen Indie-Kommerz Am schönsten ist es natürlich, wenn sich das Tor Eine Etage weiter oben heißt das Quatschen dann Werk II/Halle A, gerade geöffnet hat. Wenn die letzten Aussteller „Podiumsdiskussion“ – wers mag, darf auch „Pa- Forensaal, Halle 5 noch mit ihren Kisten durch die Halle hasten oder nel“ sagen. Im Forensaal gibts also den offiziösen, Samstag, hier und da ein letztes Mal alles neu sortieren auf nichtsdestotrotz entspannten, Diskurs zu den Din- 20. Mai, dem nicht eben üppigen Platz ihres Standes, hinter gen, die derzeit im Gang sind draußen im Land, in 10.30-19 Uhr sich noch ein Poster mehr ans Gitterrost quetschen den Köpfen und Medien, hinter den Kulissen und – oder einfach nur darauf warten, dass es jetzt los- davor. Mit den „Experten“ – also den Leuten, die (Pop Up Messe: geht, dass die Besucher kommen und schauen. Das mittendrin stehen im Thema oder mit kritischem · Eintritt: 5 Euro ist der Moment, wo sich noch am einfachsten über- Blick von außen draufschauen. Die gute Nachricht: blicken lässt, wer, wie und wo. Später werden sich Es gibt inzwischen eine Klimaanlage im Saal. Vorbei eine Menge Leute durch die Gänge schieben, wird die Zeiten, in denen nach anderthalb Stunden mehr es – da kann man als Veranstalter machen, was man oder weniger hitzigen Gesprächs eine Zwangsräu- will – ein brodelndes Soundgewirr aus Gesprächen mung nötig war, um wenigstens ein bisschen Atem- geben über Tische hinweg, auf den Gängen, auch, luft einzulassen. weil man sich hier mal wieder trifft und natürlich etwas zu bequatschen hat. Oder weil es da eben eine Auf die Pausen lässt sich natürlich trotzdem nicht Menge Fragen gibt über das, was am Stand ausliegt, verzichten. Schließlich könnte gerade jetzt die Band was die Leute auf der (Pop Up umtreibt, was man auf der (Pop Up-Bühne spielen, von der hinterher haben möchte und sonst nur schwerlich bekommen alle sagen, dass man die unbedingt gesehen haben könnte. Nehmt euch ein bisschen Geld mit! Eine muss. Ein Dutzend Showcases wird es ab Mittag ge- Menge Aussteller haben sich für die (Pop Up etwas ben, und damit ist die Dreieinigkeit perfekt: Messe, einfallen lassen, in den Archiven gekramt oder das Forum, Musik. So stehts in der Unterzeile von (Pop ganz neue Zeug dabei, das es sonst noch nirgend- Up. So soll es sein. wo gibt. Denn auch das ist (Pop Up: Musikbusiness auf seiner unverdorbensten und direktesten Ebene; Platten kaufen, in Fanzines blättern, durch Button- Berge wühlen und – klar – darüber quatschen. Seite 7 Bikini Machine Festland „Dr. Goldfoot And The Bikini Eine wundervoll unnahbare Machine“ hieß ein naturge- Sehnsucht durchzieht die Werk II/Halle 5 mäß ziemlich irrer Trash- Songs von Festland, ein Su- Samstag, Streifen mit Vincent Price in chen nach der idealen Me- 20. Mai, den Sechzigern. Das gibt die lancholie, ein Schwärmen in ab 13 Uhr Richtung vor, der sich Bikini leise pluckernder Verloren- Machine verpflichtet fühlen: heit. Man hätte sich sofort 13.00 Crashing Dreams „Sixties Electro Super Soul“! Der Sound von vor- in den Abgrund stürzen müssen, wenn man sich 13.45 Sui & Bryan Lieno gestern also, aber mit dem musikalischen Werk- früher derartige Songs zu Gemüte geführt hätte. 14.30 Woodruff zeug von heute eingespielt und mit dem immer So sturztraurig muten sie an, so gediegen feierlich 15.15 Taxi To The Ocean gültigen Charme einer zweifellos sehr stylishen klingen sie, so entschlossen könnten sie die letzte 16.00 Fotos Dekade.
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