DFL Deutsche Fußball Liga GmbH Deutscher Fußball-Bund Guiollettstraße 44–46 Otto-Fleck-Schneise 6 60325 Frankfurt/Main 60528 Frankfurt/Main Tel. +49 69 65005-0 Tel. +49 69 6788-0 Fax +49 69 65005-557 Fax +49 69 6788-204 Zehn-Punkte-Plan [email protected] [email protected] www.bundesliga.de www.dfb.de für mehr Sicherheit im Fußball Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball 1. Verbesserung der strukturellen Kommunikation 2. Intensivierung der atmosphärischen Kommunikation (Fandialog) 3. Ausbau der Fanarbeit 4. Qualifizierungsoffensive 5. Wissenschaftliche Begleitung 6. Flexibilisierung und Abwicklung von Risiko-Spielen 7. Verzicht auf Profifußball am 1. Mai 2011 8. Progressiver Ausbau der Frühprävention 9. Öffentliche Ächtung von Fehlverhalten durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit 10. Bewährungsmodelle bei Stadionverboten 4 Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball „Der offene Dialog soll weiter gefördert werden.” Dr. Theo Zwanziger Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Der Zehn-Punkte-Plan hat sich seit seinem Entwurf Störenfriede gibt, die mit Fankultur nichts im Sinn Fans und den Vereinen die Grundlagen zu festigen vor einem Jahr zu einem Programm entwickelt, in haben, sondern die populäre Bühne des Fußballs für verantwortungsbewusstes Handeln im Umfeld dessen Rahmen der offene Dialog zwischen dem dazu missbrauchen, ihre hohe Gewaltbereitschaft unserer Stadien. Darüber hinaus wird auch in DFB, Ligaverband/DFL, Vertretern der Polizei, auszuleben. Dies ist weniger ein Problem des Fußballs Zukunft im Rahmen der Sportsgerichtsbarkeit jede Verantwortlichen der Politik und nicht zuletzt den als der Gesellschaft. Deshalb streben wir eine faire Möglichkeit ausgeschöpft, den Fußball vor jeglichen Faninitiativen gefördert und vorangetrieben wird. Partnerschaft mit der Politik an, um stets gemeinsam Auswüchsen der Gewalt zu schützen. nach Lösungen zu suchen. Der Fußball und seine Fankultur ist so vielfältig, dass Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die sich sich unsere Gespräche und Initiativen nicht nur auf So erfreulich die Wirksamkeit konkreter Maßnahmen mit großem Engagement in die Umsetzung des Zehn- Sicherheitsaspekte beschränken können und dürfen. des Zehn-Punkte-Plans ist, sie gibt keinen Anlass Punkte-Plans für mehr Sicherheit einbringen und mit Bei dem Austausch zwischen den Interessensgruppen zur Schönfärberei. Es besteht die Notwendigkeit, ihrem Einsatz dazu beitragen, ein Klima zu schaffen, in geht es auch um die gemeinsame Chance, weiterhin mit großem Aufwand die Arbeit von dem der Fußball im Vordergrund steht. Bedingungen dafür zu schaffen, die integrative Kraft Fanprojekten zu unterstützen, die Verantwortlichen des Fußballs noch stärker als bisher zu nutzen. Die der Clubs in die Pflicht zu nehmen, das Engagement Herzlichst, Ihr Wechselwirkung zwischen am Fußball beteiligten der politischen Entscheidungsträger einzufordern Gruppen erzeugt seit jeher ein besonderes Maß und für eine Verbesserung der Sportinfrastruktur an Spannung und Emotionen, doch zuweilen gehen einzutreten. einige Verhaltenweisen zulasten von gegenseitigem Respekt, Fairness und Toleranz-Werten, die die Dabei setzen wir im Wesentlichen auf Aufklärung Basis unseres Spiels bilden sollten. Leider existiert und Prävention, auf Qualifizierung und Dr. Theo Zwanziger nach wie vor die Situation, dass es Randalierer und Bewusstseinsbildung, um gemeinsam mit echten DFB-Präsident Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball 5 „Sicherheit im Fußball hat oberste Priorität.” Dr. Reinhard Rauball Präsident des Ligaverbandes Am 23. April 2010 fand auf Initiative des vergangenen Jahr mit Leben gefüllt und konsequent Sicherheit. Komplexe Fragestellungen können aber Ligaverbandes und auf Einladung des damaligen umgesetzt worden. Denn der Profifußball hat keine einfachen Antworten nach sich ziehen. Geld Bundesinnenministers Dr. Thomas de Maizière nicht nur Versprechungen gemacht, sondern diese allein löst keine Probleme. Wir müssen und werden ein Runder Tisch zum Thema „Sicherheit im auch gehalten. Dies möchten wir Ihnen mit der daher weiterhin an durchdachten praktischen Fußball“ statt. Neben Liga und Deutschem vorliegenden Broschüre demonstrieren. Lösungen mitwirken. Fußball-Bund sowie dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz trafen dabei hochrangige Vom Beschluss des Ligaverbandes, die Vertreter aus Politik, Polizei, Kommunen und Sicherheits- und Fanbeauftragten der Clubs Fanprojekten zusammen. Der Ligaverband und künftig hauptberuflich anzustellen, der Gründung der Deutsche Fußball-Bund präsentierten damals eines Wissenschaftlichen Beirats über die gemeinsam einen viel beachteten Zehn-Punkte- Durchführung von Regionalkonferenzen bis Plan – mit dem Ziel, das Liveerlebnis im Stadion hin zum strikten Verzicht auf Profifußball am noch mehr zu einem risikofreien Vergnügen 1. Mai – in allen Bereichen des Zehn-Punkte-Plans für die Zuschauer zu machen. Im Gegenzug wurden Maßnahmen angestoßen, die eine weitere Herzlichst, Ihr bekräftigten die Innenminister aus Bund und Verbesserung der Sicherheit im Fußball garantieren Ländern ihren Verzicht auf immer wieder von werden. dritter Seite erhobene Forderungen nach einer Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen. Denn Sicherheit im Fußball hat oberste Priorität. Und diese lässt sich der Profifußball auch etwas Was damals beim Runden Tisch als ein kosten. Schon jetzt investiert der Profifußball Dr. Reinhard Rauball umfassendes Konzept vorgestellt wurde, ist im einen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr in die Präsident des Ligaverbandes 6 Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball „Wer für den Fußball ist, ist gegen Gewalt.“ Einleitung Erstmals wurde am 23. April 2010 auf Initiative von Ligapräsident Dr. Reinhard Vertreter aus der Politik beim Runden Tisch auf immer wieder von dritter Seite Rauball und auf Einladung des damaligen Bundesministers des Innern Dr. Thomas erhobene Forderungen nach einer Kostenbeteiligung an Polizeieinsätzen. de Maizière sowie des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz Christoph Ahlhaus in Berlin ein Runder Tisch zum Thema „Sicherheit im Fußball“ mit hochrangigen Überhaupt fand der Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball große Vertretern aus Politik, Polizei, Kommunen, Fanprojekten und Fußball veranstaltet. Zustimmung bei den am Runden Tisch anwesenden Vertretern aus Politik, Polizei, Schon im Vorfeld hatten sich der Ligaverband, die DFL Deutsche Fußball Liga und Kommunen und Fanprojekten. Und auch in den Medien wurde die Initiative des der Deutsche Fußball-Bund (DFB) intensiv mit aktuellen Entwicklungen beschäftigt Profifußballs durchweg positiv betrachtet. „Gemeinsam gegen Gewalt? – Restriktive und in ausführlichen Gesprächen mit Experten aus der Wissenschaft, von Polizei und und kommunikative Maßnahmen gehören deshalb zum neuen Konzept, das DFB, DFL Clubs Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Im Rahmen des Runden Tisches präsentierte und Bundesinnenministerium nun gemeinschaftlich tragen … Dabei kann niemand Ligapräsident Dr. Rauball schließlich ein weitreichendes Maßnahmenpaket, das die behaupten, dass DFB und DFL zuletzt nicht entscheidend tätig waren“, schrieb etwa Grundlage für alle weiteren Schritte darstellen sollte: den Zehn-Punkte-Plan für mehr die „Westfälische Rundschau“. Und die „Neue Osnabrücker Zeitung“ lobte: „Der Zehn- Sicherheit im Fußball. Punkte-Plan trägt die Handschrift der DFL … In Reinhard Rauball personifiziert sich die soziale Verantwortung, der sich die Liga-Organisation auch im Umgang mit Fans Vermittelt werden sollte am Runden Tisch zudem, dass der Fußball noch stärker stellt.“ aktiver Teil bei der Lösung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen sein wird. Denn Gewalt ist kein Phänomen, das ausschließlich rund um den Fußball Ziel des Fußballs war und ist es aber darüber hinaus, im konstruktiven Dialog auftritt, sondern vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Unstrittig mit Politik, Bund, Ländern und Kommunen Ursachen zu ermitteln und ebenso war ohnehin, dass der Fußball auch bis dahin schon einen engagierten Beitrag gemeinschaftlich Verbesserungen zu erarbeiten. Anhand des Zehn-Punkte-Plans hat zur Gewaltprävention geleistet hatte, indem die Arbeit der Fanprojekte und der die Liga deshalb konkrete Schritte wie die Verbesserung der Kommunikationswege Fanbeauftragten der Clubs ebenso wie die übergreifende Fanarbeit stetig ausgebaut zwischen allen beteiligten Parteien, den Ausbau der präventiven Fanarbeit und wurden. Auch in Anbetracht dieser Leistungen des Profifußballs verzichteten die eine Qualifizierungsoffensive vorgeschlagen. Der Fußball wird auch weiterhin Zehn-Punkte-Plan für mehr Sicherheit im Fußball 7 intensiv daran arbeiten und dazu beitragen, die Belastungsspitzen der Polizei durch Sicherheitsbeauftragten ist als obligatorisch verabschiedet worden. Öffentliche zusätzliche Absprachen in der Spielplanung zu reduzieren. Grundsätzlich wird zudem Wirksamkeit versprechen Maßnahmen für die Ächtung von Gewalt mittels weiter auf einen kontinuierlichen Dialog aller Beteiligten – vor allem von Fans und eindringlicher Anzeigenkampagnen. Insgesamt ist ein Bündel von Maßnahmen Polizei – unter Moderation des Fußballs gesetzt. Hauptberuflichkeit der Fan- und entstanden, unter dem Motto: „Wer für den Fußball ist, ist gegen Gewalt.“ Spitzenvertreter aus der Politik und des Fußballs kamen zum Runden Tisch 2010 nach Berlin, zu dem der damalige Innenminister Dr. Thomas de Maizière (Mitte) eingeladen hatte. Zu seiner Linken: Lorenz Caffier, der damalige Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns, Volker Bouffier, Hessischer Minister des
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