
Gemeinde Lahntal Ortsteil Goßfelden Bebauungsplan Nr. 10 „An den Hardtwiesen II" Begründung - gern. § 9 Abs. 8 BauGB - Juli 2003 Bearbeitung: Groß & Hausmann Umweltplanung und Städtebau Bahnhofsweg 22 36096 Weimar (Lahn) Tel: 06426/92076 • Fax: 06426/92077 http://www.grosshausmann.de [email protected] Inhaltsverzeichnis Seite 1 1 Allgemeine Planungsvoraussetzungen 1 1.1 Aufstellungsbeschluss und Planungsanlass 1 1.2 Räumliche Lage / Geltungsbereich 1 1.3 Natürliche Gegebenheiten 2 1.3.1 Naturraum, Relief 2 1.3.2 Geologie und Boden 2 1.3.3 Hydrologie 3 1.3.4 Klima 3 1.4 Übergeordnete Planungen 5 1.4.1 Regionalplan Mittelhessen 2001 5 1.4.2 Flächennutzungsplan 6 1.4.3 Neuplanung — Bundesstraße B 252 7 1.5 Bebauungsplan Nr. 7 „An den Hardtwiesen" 8 1.6 Städtebauliche Struktur und Erschließung 9 1.7 Immissionsschutz 10 2 Festsetzungen im Bebauungsplan 11 2.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 11 2.1.1 Gewerbegebiet (GE) 11 2.1.2 Grundflächenzahl (GRZ) 11 2.1.3 Baumassenzahl (BMZ) 11 2.1.4 Höhe baulicher Anlagen 11 2.2 Verkehrserschließung 12 2.3 Baugestaltung 12 2.4 Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen 12 2.5 Landschaft und Grünordnung 13 2.5.1 Artenschutz 13 2.5.2 Biotopstrukturen 13 2.6 Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung 14 2.6.1 Empfehlungen 15 2.7 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 15 2.7.1 Planexterne Kompensation 16 2.7.2 Zuordnung 18 2.8 Flächenbilanz 18 3 Nachrichtliche Übernahmen und Hinweise 19 3.1 Denkmalpflege 19 3.2 Niederschlagswasser 19 3.3 Altlasten/Bodenkontaminationen 19 3.4 Außenbeleuchtung 19 3.5 Bodenordnung 19 3.6 Boden 19 3.7 Ver- und Entsorgung 20 3.7.1 Wasserversorgung 20 3.7.2 Abwasser 20 3.7.3 Löschwasser 20 3.7.4 Stromversorgung 20 3.7.5 Telefon 20 3.8 Baugrund 21 3.9 Anlagen zum Bebauungsplan 21 4 Begriffsbestimmungen 22 Groß & Hausmann • Bahnhofsweg 22 • 35096 Weimar (Lahn). FON 06426-92076 • FAX 06426-92077 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 10 „An den Hardtwiesen II", Gemeinde Lahntal, Ortsteil Goßfelden Seite 1 Allgemeine Planungsvoraussetzungen Aufstellungsbeschluss und Planungsanlass Die Gemeindevertretung der Gemeinde Lahntal hat in ihrer Sitzung am 27.09.2001 die Aufstel- lung des Bebauungsplanes Nr. 10 „An den Bgenbadueunnm.e rlad tzNeir IIe,11. Hardtwiesen II" beschlossen. Die Gemeinde Lahntal beabsichtigt das bereits bestehende Gewerbe- und Industriegebiet „An den Hardtwiesen" am östlichen Rand der Ge- •"," markung Goßfelden auszudehnen. Bebauungsplan Nr. 7 An den Hardhenteen'r- Ar47757.e1_-- 7 Die Flächen stellen sich überwiegend als land- 4' • wirtschaftliche genutzte Ackerflächen dar. ri.>ee Die gewerbliche Erschließung des Teilbereiches II ist aus Sicht der Gemeinde Lahntal notwendig, da bedingt durch den geplanten Verlauf der Bundesstraße 252 auch eine neue Anbindung der K 81 (Niederwettersche Straße) erforderlich wird. Diese soll, nach Aussage des ASV Marburg, über die bestehende Trasse der Gewerbegebietserschließung „Vor der Aue" und in westlicher Richtung auf die B 252 geführt werden. Mit dem Teilbereich II soll eine Bauzeile an die nördliche Flanke der Trasse angehängt werden (Tiefe der Gewerbegrundstücke: ca. 70 m, Gesamtfläche: 3,4 ha [Bruttofläche, ca. 2,9 ha Gewer- befläche. Damit soll sichergestellt werden, dass die zukünftige Trasse der K 81 im Bereich des Gewerbegebietes beidseitig bebaut werden kann. Eine lediglich einseitige Bebauung, wie sie aufgrund der derzeitigen planerischen Rahmenbedingungen gege- ben ist, würde eine Erschließung unverhältnismäßig verteuern. Darüber hinaus sind die Gewerbegrundstücke im Teilbereich „An den Hardtwiesen" nahezu vollständig veräußert, so dass die Gemeinde Lahntal auch ein Interesse an der Sicherstellung eines Angebotes an gewerblichen Bauflächen in begrenztem Umfang hat. Zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzung für die notwendige Schaf- fung von Gewerbeflächen ist deshalb die Aufstellung dieses Bebauungsplanes erfor- derlich. 1.2 Räumliche Lage / Geltungsbereich Das Planungsgebiet liegt am nordöstlichen Rand der Gemarkung Goßfelden. Das Plangebiet wird im Süden begrenzt durch die Erschließungs- straße „Vor der Aue" und im Osten durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufende K 81 („Nieder- wettersche Straße"). In den übrigen Randzonen schließen sich großflächige Ackerfluren an. Das erweiterte Sichtfeld im Norden wird durch den sanft ansteigenden Geländerücken der „Hardt" geprägt. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegt innerhalb der Gemarkung Goßfelden, Flur 7 und umfasst die Flurstücke: 15/4 (teilw.), 50/1 (We- Groß & Hausmann • Bahnhofsweg 22 • 35096 Weimar (Lahn). FON 06426-92076 • FAX 06426-92077 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 10 „An den Hardtwiesen II", Gemeinde Lahntal, Ortsteil Goßfelden Seite 2 geparzelle - teilw.), 28/5 und 28/6 (teilw.). Die Größe des Plangebietes beträgt rd. 3,5 ha. Dieser Wert beinhaltet ca. 0,41 ha, die von den südlich angrenzenden Bebau- ungsplänen „Vor der Aue" und „An den Hardtwiesen" in den räumlichen Geltungsbe- reich des aktuellen Bebauungsplans einbezogen wurden. Hinzu kommen noch die Flä- chen für die erforderlichen externen Ausgleichsmaßnahmen. 1.3 Natürliche Gegebenhefte& 1.3.1 Naturraum, Relief Das Plangebiet liegt in der naturräumlichen Haupteinheit „Burgwald" und befindet sich dort in der Untereinheit „VVetschaftsenke" (Klausing 1974). Das Lahntal bildet im Planungsbereich ein kesselartig geweitetes Sohlental von 1 km Breite zwischen der sanft aufgewölbten Hardt im Norden und den bewaldeten, tischar- tige Konturlinien bildenden Steilkanten von Marburger Rücken (Sarnauer Wand) und Burgwald (Göttinger Wand) im Süden und Osten. Der Talraum ist von flachen, weitge- spannten Aufschüttungsflächen (Niederterrassen) nur ganz schwach gegliedert, östlich des Geltungsbereichs tritt er in eine Einheit mit der, nördlich um die Hardt streichenden Talaufweitung der VVetschaft ein. Die Talebene fällt mit 2 %o nach Osten ein, die Mitte des Plangebiets liegt auf rd. 196 m Ü.N.N. Die Hardtkuppe wölbt sich 1 km nördlich vom Plangebiet entfernt rund 80 m über das Lahntal. Der Marburger Rücken und Burgwaldhöhe sind bei ebenfalls 1 km Entfernung 100 m höher. Krause et al 1983 ordnen die östlichen Gemarkungen von Lahntal den Landterrassen (Schichtflächen) des Buntsandsteins zu. Die Offenheit des Lahntals ermöglicht Blickbeziehungen zu einem Großteil der Lahntal begleitenden Hangleisten, zum VVollenberg und zu den Damshäuser Kuppen im Osten, nach Süden zum steil ins Lahntal abfallenden Marburger Rücken sowie insbesondere zur Hardt im Norden. Nach Osten in Richtung Burgwald sind Teil-Sichtverschattungen ausschließlich durch die bereits bestehende gewerbliche Bebauung gegeben. Blickbeziehungen bestehen weiterhin zu den nördlichen Siedlungsteilen von Goßfelden im Westen sowie nach Sarnau im Süden. 1.3.2 Geologie und Boden Die Aufweitung des Lahntals bildet eine Übergangszone zwischen Paläozoikum und Mesozoikum. Die kristallinen Gesteine des paläozoischen Grundgebirges tauchen hier unter die östlich anschließenden Sedimentgesteine des mesozoischen Deckgebirges ab. Dem Deckgebirge ist der Hangsporn des „Hardt" zuzuordnen, der aus Unterem Buntsandstein aufgebaut ist. Die Aufschüttungsfläche der Lahntalsohle (holozäne Niederterrasse) wird von Flussse- dimenten gebildet, es handelt sich um wechselnde Lagen von Kies, Sand und Lehm. Die oberste Sedimentschicht wird wesentlich von Auelehmen gebildet. 1 aus: Landschaftsplanerische Ergänzung zum Bebauungsplan „An den Hardtwiesen II", Pkt. 1.4.1 ff. Groß & Hausmann • Bahnhofsweg 22 • 35096 Weimar (Lahn). FON 06426-92076 • FAX 06426-92077 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 10 „An den Hardtwiesen II", Gemeinde Lahntal, Ortsteil Goßfelden Seite 3 Böden auf Talsedimenten, die zum Teil periodisch überschwemmt wurden und durch schwankende, mit dem Flusswasserspiegel in Verbindung stehende Grundwasser- spiegel beeinflusst werden, sind in der Klasse der Auenböden zusammengefasst. Bo- dentyp ist nach der Bodenkarte von Hessen (1:50.000) des HLfB der allochtone Brau- ne Aueboden (Allochtone Vega). Deren Ausgangsmaterial ist schluffig- tonig bis fein- sandiges, von Hängen abgespültes und nach weitem Transport in Tälern sedimentier- tes Bodenmaterial. Im Bereich des Plangebietes hat der Einsatz einer systematischen Flächendrainage in Richtung der Wetschaft zu einer Meliorierung der Boden- und Wirtschaftsbedingungen geführt (Quelle: Luftbildkarte 1:25.000 Blatt Marburg 1935). Die rezenten Bedingungen im Plangebiet beruhen auf der Melioration, die im Norden aufgrund der Gefällearmut in der Randsenke immer noch Auenböden mit Vergleyun- gen, im Plangebiet aber Auenböden ohne Vergleyungen hervorgebracht haben dürfte. 1.3.3 Hydrologie Die Fläche liegt in der äußeren Schutzzone IIIB für die Trinkwasserförderung des Brunnens Wehrda. Die Grundwasserergiebigkeit im mittleren Buntsandstein ist gering, allgemein ist nach der Standortkarte von Hessen von einer mittleren Verschmutzungs- empfindlichkeit des Grundwassers auszugehen. Die Durchlässigkeit des Bodens ist bei einem mittleren Kf-Wert angesiedelt. Nach dem Umweltatlas Hessen 2000 der HLFU ist in der Lahnaue die Wasserbilanz mit 100 mm/a nur knapp infiltrierend. Dies liegt vor allem an den geringen Grundwasser-Flurabständen in der Talsohle. Das Gebiet gehört zum natürlichen Auenbereich der Lahn, wird aber von diesem durch Verkehrswege und Siedlungen tatsächlich abgeschnitten und kann nicht mehr zum tatsächlichen Überschwemmungsbereich gezählt werden. Ein beobachtetes Über- schwemmungsgebiet liegt nördlich des Plangebiets in der Randsenke vor der Hardt, im Rückstau vor der Kreisstraße.
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