100 Jahre 100 Orte der Caritas im Erzbistum Paderborn 100 Jahre 100 Orte der Caritas im Erzbistum Paderborn Flammescat ignis caritatis – Auflodern möge die Flamme der Liebe Christi! Bischof Karl Joseph Schulte (1915) 100 Jahre 100 Orte der Caritas im Erzbistum Paderborn Inhalt Grußwort des Erzbischofs 6 Ein Wort zuvor 7 100 Jahre – 100 Orte 8 Perspektiven: Prioritäten für die Caritas bis 2020 208 Der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn 1915 – 2015 210 Mitglieder des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn 236 Die Leitung des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn seit 1915 238 Aus der Zentralstatistik des Deutschen Caritasverbandes für den Diözesan-Caritasverband Paderborn 240 Impressum Herausgeber Redaktion Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e. V. Theo Breul, Markus Jonas, Jürgen Sauer Am Stadelhof 15 (Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e. V.) 33098 Paderborn Tel. +49 5251 209-0 Konzept und Gestaltung Fax +49 5251 209-202 Bernd Schrewe, Robert Pasitka [email protected] Mues + Schrewe GmbH | Werbeagentur www.caritas-paderborn.de Kreisstraße 118 | 59581 Warstein-Suttrop www.mues-schrewe.de Eingetragen beim Vereinsregister des Amtsgerichts Paderborn unter VR 680 Druckherstellung Werbedruck GmbH Horst Schreckhase Redaktionsverantwortlicher Dörnbach 22 | 34286 Spangenberg Jürgen Sauer www.schreckhase.de Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e. V. Tel. +49 5251 209-311 Titelmotiv [email protected] „Flammenkreuz“, Tuschzeichnung von Robert Pasitka, 2015 4 | 5 Ortsregister Arnsberg-Neheim 46 Hagen 30 Olpe 104 Halle (Saale) 168 Olsberg-Bigge 96 Hamm 78, 106, Bad Wildungen 90 120, 182 Balve 76 Paderborn 16, 20, 56, Heilbad Heiligenstadt 54 Bielefeld 22, 58 66, 94, 102, Herford 110 Bochum 80, 166 116, 138, Herne 14, 186 Borchen 134 144, 184, Herne, Wanne-Eickel 42 Brakel 24, 188 192, 198, Hoi An, Vietnam 174 Brilon 50 204, 208 Hövelhof 58 Budapest, Ungarn 88 Porta Westfalica 108 Höxter 112 Büren 126 Höxter (Kreis) 98 Büren-Wewelsburg 86 Rüthen-Körtlinghausen 32 Iserlohn 68, 172 Dortmund 10, 26, 38, Salzkotten 52 84, 148, 158, Salzkotten-Scharmede 132 170, 180, Jablunitsa, Ukraine 160 Schloß Holte-Stukenbrock 44 196 Siegen 12 Drolshagen 164 Kattowitz, Polen 150 Soest 82 Düsseldorf 202 Spenge 122 Sundern 74 Lennestadt-Altenhundem 156, 194 Erwitte 154 Lennestadt-Oedingen 8 Lennestadt-Meggen 34 Unna 146 Geseke 72 Lippstadt 64, 100, Gütersloh 28 162, 206 Wangerooge 18 Lippstadt-Hörste 124 Warburg 58, 92, 200 Lübbecke 36 Warburg-Hardehausen 136 Lünen 142 Warschau, Polen 130 Wenden 190 Magdeburg 118 Werl-Westönnen 60 Mamonowo (Heiligenbeil), Wilnsdorf 40 Russische Föderation 178 Winterberg 140 Marienmünster 128 Witten 176 Meschede 70, 114 Minden 48, 62 Möhnesee 152 Grußwort des Erzbischofs „Flammescat ignis caritatis – Auflodern möge die Flamme derungen, mit vielfältigen Fachdiensten und Beratungsstellen, der Liebe Jesu Christi!“ – Dieser Ausruf meines Amtsvor- übernimmt damit entlastend, was ein einzelner Christ oder gängers Bischof Karl Joseph Schulte vor 100 Jahren markiert eine Pfarrgemeinde unmöglich leisten könnte. den Beginn einer bemerkenswerten Entwicklung, die bis heute Doch Strukturen müssen mit Leben gefüllt sein. Was wäre andauert. die Caritas ohne die Menschen, die den direkten Kontakt Als der Erste Weltkrieg tobte, stand die öffentliche Fürsor- zu Hilfsbedürftigen und Notleidenden haben, die ihnen die ge vor nie gekannten Problemen: Millionen Männer, die ein- Hand reichen und sich mit ihren Sorgen befassen? Tausende zigen Ernährer der Familien, waren im Krieg. haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Ca- Frauen und Kinder mussten versorgt werden. ritas und ihrer Fachverbände füllen Jesu Gebot Viele dubiose private Wohltätigkeitsaktionen mit Leben. Stellvertretend erfüllen sie diesen entstanden. Gleichzeitig war die katholische Grundauftrag der Gemeinde. In einer Zeit, wo Caritas zersplittert in Tausende örtliche Ein- viele der Kirche gleichgültig gegenüberstehen, richtungen und Dienste. Vor diesem Hinter- sind sie oft die einzigen Verbindungspunkte grund einigten sich die deutschen Bischöfe der Kirche und der Gemeinden zu den Men- auf die Bündelung und Koordinierung der schen „draußen“. kirchlichen Hilfsmaßnahmen in diözesanen Wir brauchen beides: eine gut arbeitende Caritasverbänden. Caritas-Organisation und Menschen, denen der Als erster Bischof in Westdeutschland er- Umgang mit Armut, Schwäche, Behinderung griff Bischof Karl Joseph Schulte die Initiati- und Hilflosigkeit vertraut ist. Für diesen uner- ve. Bei der Gründungsversammlung des „Ca- setzlichen Dienst an den Menschen und für die ritasverbandes für das Bistum Paderborn“ am Glaubwürdigkeit unserer Kirche möchte ich al- 8. Dezember 1915 in Dortmund beschwor er vor 600 Vertre- len Frauen und Männern von Herzen danken, die die Caritas tern der bestehenden caritativen Vereinigungen das Feuer der lebendig erhalten haben und lebendig erhalten. Caritas, das Feuer der Nächstenliebe, mit dem die Christen In diesem Buch werden Orte, Menschen und Aktivitäten dem kriegsbedingten „Orkan von Menschenleid und Men- exemplarisch vorgestellt, die das caritative Handeln in unse- schenelend“ entgegentreten müssten. rem Bistum in den vergangenen 100 Jahren hervorgebracht hat. Diese vor 100 Jahren beschworene Nächstenliebe rührt an Es sind Geschichten, die Geschichte lebendig werden lassen, den Kern der christlichen Botschaft selbst. Der Satz Jesu „Lie- Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Bei deren be deinen Nächsten wie dich selbst“ ist ein auch heute noch Lektüre wünsche ich Ihnen viel Freude und Inspiration. revolutionärer Anspruch. Das Gebot der bedingungslosen Hinwendung zum Nächsten ist von Anfang an das Leitmotiv Paderborn, im August 2015 allen christlichen Lebens und Handelns. Schon in der Apos- telgeschichte wird aber auch berichtet, wie das individuelle Engagement organisiert und kanalisiert werden musste. In un- serer heutigen komplexen Gesellschaft braucht es mehr denn je Struktur, Bündelung von Anstrengungen, Kanalisierung von Hilfsmaßnahmen und auch Verwaltung von finanziellen Hans-Josef Becker Mitteln. Der Diözesan-Caritasverband mit seinen Unterglie- Erzbischof von Paderborn 6 | 7 Ein Wort zuvor Eine Postkarte für einen Kriegsgefangenen des Ersten Welt- Geliebtsein durch Gott. Diese Liebe hat Kraft, setzt Menschen krieges, eine „Wanderkarte“, die Ende der 20er-Jahre umher- in Bewegung, verändert sie. So erinnert sich beispielsweise ziehenden Arbeitslosen zeigte, wo sie Unterkunft fanden; das eine Kirchengemeinde an eine Ordensfrau, die selbstlos über Kreuz an der Landstraße, das an das tödliche Ende der Dienst- 30 Jahre hinweg Kranke pflegte. Die Ordensfrau ist längst ver- fahrt einer Caritas-Schwester erinnert: Dieses Buch ist mehr storben, die Grabpflege ist Ehrensache für die Gemeinde. als eine übliche Jubiläums-Chronik. „Hundert Jahre, hundert Auch Einrichtungen, die nicht mehr bestehen, sind aufge- Orte“ ist der Versuch, Geschichte aus einem ganz besonderen, fangen durch Erinnerungen an Menschen, die dort unter dem subjektiven Blickwinkel zu fassen – Zeichen des Flammenkreuzes gewirkt eben als Geschichten. haben: in der Pflege, in der Erziehung Zum 100-jährigen Bestehen des oder Beratung. Man erinnert sich an Caritasverbandes für das Erzbistum Menschen, die aus einer caritativen Paderborn haben wir die angeschlosse- Motivation heraus Neues geschaffen nen Einrichtungen und Dienste gebe- haben und damit Perspektiven für ten, über „Orte“ nachzudenken, die für Menschen boten, für die sich sonst ihre eigene Geschichte bedeutend sind. niemand interessierte. „Orte“ im weiten Sinn, denn auch Zum 100-jährigen Bestehen des diese sind immer verknüpft mit Perso- Caritasverbandes für das Erzbistum nen oder Ereignissen. Ihre Relevanz Dr. Thomas Witt Josef Lüttig Paderborn blicken wir dankbar zurück erhalten diese Orte, weil sie etwas auf all das, was in der Kraft dieser Lie- über das eigene Selbstverständnis aussagen. Sei es über die be geleistet wurde. Unsere Publikation kann nur einen kleinen Motivation, aus der die Hilfe für den Nächsten geleistet wur- Ausschnitt davon wiedergeben. Auch dieses kleine Mosaik aus de, sei es über die Entwicklung der fachlichen Arbeit oder 100 Geschichten ist selbst wiederum nur ein „Farbklecks“ im über längst vergessene Hilfen. An Rückmeldungen mangelte großen Mosaik des Liebeswerkes unseres Erzbistums. Unser es nicht. Natürlich möchte man an die Geschichte von gro- Dank gilt allen Trägern und Einrichtungen, die mit ihren The- ßen Einrichtungen oder an Caritas-Persönlichkeiten erinnern. menvorschlägen zu diesem Mosaik beigetragen haben, dem Manchmal war aber auch nur ein Gegenstand „Aufhänger“ für Redaktionsteam, dem Historiker Dr. Bernd Plaum für seinen eine Geschichte. Aber auch diese Geschichte wartete darauf, einführenden Beitrag sowie der Agentur Mues und Schrewe erzählt zu werden. für die gestalterische Umsetzung. Caritas als Hilfe für Alte, Kranke und Notleidende ist in der Gegenwart, im Alltag verortet. Vieles geschieht „im Stil- Paderborn, im März 2015 len“, vor allem in der ehrenamtlichen Caritasarbeit. „Die Liebe prahlt nicht“, schreibt der Apostel Paulus im Hohen Lied der Liebe (1 Kor 13). Entsprechend „dünn“ sind oft die schriftli- chen Zeugnisse caritativer Arbeit. Umso wichtiger sind Erin- nerungen, besonders wenn diese „kollektiver“ Art sind. Dieses gemeinschaftliche Erinnern verdeutlicht eindrucksvoll, was Domkapitular Josef Lüttig Caritas letztlich bedeutet, weil es Caritas auf ihren Kern re- Dr. Thomas Witt Diözesan- duziert: Caritas heißt Liebe, ist Antwort und Reflex
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