baukultur! Der Jahresbericht 2012 des Bremer Zentrums für Baukultur Bremer Zentrum für Baukultur baukultur! Der Jahresbericht 2012 des Bremer Zentrums für Baukultur Liebe Freundinnen und Freunde der Baukultur, die Aktivitäten des Bremer Zentrums für Bau- kultur verfolge ich mit großem Interesse. Der Jahresbericht 2012 zeigt die erstaunliche Vielfalt an Veranstaltungen und Publikationen des Vereins. Die Baukultur unserer Stadt zeigt sich bei der Planung neuer Projekte und beim Umgang mit dem städtebaulichen Erbe. Sie zeigt sich ebenso in den Formen der Verständigung über 2 Editorial die Qualitäten und Maßstäbe, die dabei gelten 3 Nachruf Volker Plagemann sollen. Hier, so scheint mir, leistet das b.zb mit 4 Was ist Baukultur? Und was will das seinen Angeboten einen wichtigen Beitrag – Bremer Zentrum für Baukultur? indem es als wissenschaftliche Einrichtung für uns die Geschichte des Bauens und Planens Vermitteln 5 in Bremen dokumentiert und nachzeichnet. 6 Ausstellungen Und indem es eine Bühne bietet für die Diskus- 10 Architekturführungen sion aktueller Entwicklungen. Das große Echo, 10 Architekturvermittlung an Schulen das viele der Veranstaltungen haben, zeigt mir, 11 Publikationen dass baukulturelle Themen ein Anliegen für 13 Online-Architekturführer viele Bremerinnen und Bremer sind, auch über den Kreis der Fachleute hinaus. Diskurs 14 Ich bin gespannt auf die Veranstaltungen 15 Bremer Stadtdialog und Publikationen des b.zb in den kommenden 17 Klartext Jahren. Den Initiatoren, Spendern und Spon- 17 Zugänge zur Baukultur soren danke ich herzlich für ihr Engagement. 18 sonstige Veranstaltungen Dr. Joachim Lohse Sammeln und Forschen 19 Senator für Umwelt, Bau und Verkehr 20 Archiv 21 Forschung 22 Was bietet das b.zb außerdem? 23 Finanzen und Förderer 2 Editorial Nachruf 3 Liebe Leserin, Volker Plagemann lieber Leser, 1938 –2012 Eine wichtige Ausstellung des letzten Jahres im b.zb war »Palladio und der Palladianismus in auch 2012, im neunten Jahr seines Bestehens, Das b.zb hat sich vorgenommen, während Bremen«. Mit der Ausstellung sollte zugleich das hat das Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb) ausstellungsfreier Zeiten, in seinen Räumen neu erschienene Buch »Die Villen des Andrea erfolgreich seine Arbeit fortgesetzt und einige interessante Dokumente aus dem eigenen Palladio« von Volker Plagemann präsentiert werden. interessante Projekte realisiert. Archiv vorzustellen. Dieses Vorhaben wurde Plagemann hatte die Ausstellung konzipiert. Dazu gehören zehn Ausstellungen, 2012 zum ersten Mal mit Plänen und Skizzen Tragischerweise ist Volker Plagemann, der zudem die in diesem Jahr präsentiert werden konnten, zu Projekten in Afrika von Carsten Schröck ein wichtiger Freund und Förderer des Bremer und die zugleich die Vielfältigkeit der baukul- umgesetzt. Seine Schriftenreihe hat das Zentrums für Baukultur war, am Tag vor der Aus- turellen Themen demonstrieren. Die Reihe b.zb 2012 um zwei Bände erweitert. Bei zwei stellungseröffnung und der Buchpräsentation von Werkpräsentationen wichtiger bremischer weiteren Publikationen trat das b.zb als überraschend gestorben. Die Ausstellung wurde Architekturbüros wurde mit der Ausstellung Herausgeber auf. »still« eröffnet. Das b.zb würdigte zur Finissage »Harm Haslob – Bauten und Projekte aus 40 Unter den Diskursveranstaltungen der Ausstellung in einer gesonderten Veranstaltung Jahren« fortgesetzt. Es folgte die Ausstellung fand der »Bremer Stadtdialog« wieder große die Publikation sowie das Wirken von Volker Plage- »Palladio und der Palladianismus in Bremen«, Resonanz. Fünf Veranstaltungen wurden mann als Wissenschaftler und Kulturvermittler. die anlässlich der Buchpräsentation 2012 durchgeführt, organisiert vom b.zb und Geboren 1938 in Hamburg, studierte Volker »Die Villen des Andrea Palladio« von Volker weiteren 11 Partnern. Im Januar 2013 wird Plagemann Architektur, Musik und Kunstwissen- Plagemann im b.zb zu sehen war. Sie wurde der 50. Stadtdialog stattfinden. Das in enger schaften; Promotion 1966 an der Universität vom Tod Volker Plagemanns, einen Tag Zusammenarbeit mit Immobilien Bremen Hamburg, Habilitation 1973 an der RWTH Aachen vor der Ausstellungseröffnung, überschattet. entwickelte Veranstaltungsformat »Klartext« und 1975 an der Universität Hamburg. Er leitete Die Diskussion über das aktuelle wurde 2012 mit einer Veranstaltung fort- als Senatsrat von 1973 bis 1980 die Abteilung Planungs- und Baugeschehen in Bremen gesetzt. Weitere Vorträge fanden in der Reihe Wissenschaft und Kunst in Bremen, 1980 bis 2003 wurde durch die Präsentation der Beiträge von »Zugänge zur Baukultur« statt. als Senatsdirektor die Hamburger Kulturbehörde. vier wichtigen Architekturwettbewerben im Der wissenschaftliche und archiva- Ab 1975 war er Privatdozent, seit 2001 Professor b.zb bereichert. Mit den Ergebnissen des Deut- rische Schwerpunkt des b.zb wurde durch für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. schen Ziegelpreises 2011 konnten innovative die Weiterführung der Forschung zur lokalen Volker Plagemann war Autor zahlreicher Publika- und gestalterisch anspruchsvolle Bauwerke Baugeschichte und durch die Aufnahme tionen zur Museumsgeschichte, Denkmal- aus diesem traditionellen Baustoff vorgestellt weiterer Architektennachlässe gefestigt. geschichte und Kunst im öffentlichen Raum. werden. Begleitet wurden diese Ausstellungen Im Jahr 2013 soll der Arbeitsschwerpunkt Im Bremer Zentrum für Baukultur gehörte er durch Vortrags- und Diskussionsveranstal- im wissenschaftlichen Bereich liegen, um von 2003 bis 2009 zum Vorstand. Das b.zb verdankt tungen. das architekturhistorische Forschungsprojekt Volker Plagemann die Anregung zur »Bremer In Zusammenarbeit mit Partnern gelang »Bremen und seine Bauten« entscheidend Auszeichnung für Baukultur«, die in unregelmäßigen es, die Ausstellung »In der Zukunft leben«, voranzubringen. Abständen an Personen oder Initiativen verliehen die sich mit dem Nachkriegsstädtebau in Außerdem kam es in diesem Jahr wird, die sich für die lokale Baukultur verdient Deutschland auseinandersetzt, nach Bremen zu einem Wechsel der Vorstandsmitglieder: gemacht haben. Auch die Anregung zur Schriften- in die neuen Räume der School of Architecture Kristin Kerstein, Brigit Westphal und Helmut reihe des b.zb, die inzwischen auf 16 Bände an- zu holen. Dazu wurde eine Bremen-spezifische Dietrich sind ausgeschieden. Unser Dank gewachsen ist, stammt von ihm. Zusammen mit Begleitausstellung mit dem Titel »Ich lebe gilt ihrem langjährigen großen Engagement Eberhard Syring war Volker Plagemann zudem hier« konzipiert, die das heutige Leben in für den Verein. Als neue Mitglieder des Herausgeber dieser Reihe. Nachkriegssiedlungen Bremens thematisiert. Vorstandes begrüßen wir Ulrike Mansfeld, Sein wacher Intellekt und seine Begeisterungs- Die 2011 entwickelte Ausstellung »Es muss Tim Beerens und Wolfgang Bayer. fähigkeit für die Sache der Baukultur werden uns nicht immer Backstein sein« über die jüngere Wir hoffen, dass dieses Heft dazu sehr fehlen. Architektur der Nordwest-Region konnte im beiträgt, auch in den kommenden Jahren Frühjahr in den Räumen der Architekten- Ihr Interesse für baukulturelle Entwicklungen kammer Niedersachsen in Hannover vorge- zu wecken oder wachzuhalten. Für Unter- stellt werden. stützung und Anregungen sind wir dankbar. Florian Kommer Eberhard Syring Vorsitzender Wissenschaftlicher Leiter 4 5 Architekturvermittlung Was ist Baukultur? Zukunft Und was will das Vermitteln Bremer Zentrum für Es ist keineswegs selbstverständlich, dass das Bauen bzw. die gebaute Umwelt Baukultur? überhaupt als Kulturgut wahrgenommen werden und nicht bloß als zufällige Ergebnisse ökonomischer Prozesse oder Denkmalschutz individueller Setzungen. Um diese Bürgerbeteiligung kulturelle Bedeutungsebene stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, ist eine vermittelnde Tätigkeit unerlässlich. Planungsprozesse Öffentlicher Raum Gestaltung Die Vermittlung von Baukultur ist ein umfangreicher und vielschichtiger Architektur Prozess. Er umfasst die weit gefächerten Aspekte des Bauens (technische, wirt- schaftliche, politische, künstlerische) und berücksichtigt die unterschiedlichen Gruppen der Nutzer von gebautem Raum (Arbeitnehmer, Gäste, Passanten, Kinder und Jugendliche, Alte und Menschen mit Baukultur Handicap …). Und schließlich gehören Stadtplanung auch diverse Vermittlungsformen dazu: Vorträge, Ausstellungen, Führungen, Landschaft Print- und digitale Medien. Stadtverkehr Das b.zb hat mit allen genannten Geschichte Vermittlungsformen Erfahrungen gesammelt und setzt sie je nach Bedarf ein. Ingenieurbauten Im Folgenden einige Beispiele aus dem Stadtteilkultur Jahr 2012. Baukultur ist nicht nur architektonische Gestaltung. Planung Nutzung Sie manifestiert sich vielmehr im Umgang mit der gebauten Umwelt – mit ihrer Gestaltung, Planung Nachhaltigkeit und Nutzung, ihrer Geschichte und ihrer Zukunft. Ihr Interesse richtet sich auf Architektur, Ingenieur- bauten, Stadtplanung, Landschaft, die Gestaltung Das Bremer Zentrum für Baukultur e.V. ist ein von Straßen und Plätzen, Stadtverkehr und Denkmal- gemeinnütziger Verein mit inzwischen rund 160 Mit- schutz. Zur Baukultur gehören auch Baugeschichte gliedern, davon ca. 30 Institutionen/Planungsbüros. und Architekturvermittlung, ebenso Stadtteilkultur, Es wurde 2003 gegründet. Zu den Initiatoren gehör- Bürgerbeteiligung und Planungsprozesse. ten der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, die Als lokale Baukulturinitiative will das b.zb Architektenkammer der Freien Hansestadt Bremen, das Interesse an den Bauten und öffentlichen die Universität Bremen, die Hochschule
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