100 Jahre Sport am Neuenberg 3 Liebe Freunde, dieses Jahr wollten wir unser Jubiläum mit ein paar Veranstaltungen und dem Aufstieg in die A-Liga feiern doch Covid-19 machte uns einen „Strich durch die Rechnung“. Ein Traditionsspiel und der Festkommerz waren schon vorbereitet. Auch hätten wir im Rahmen der 100 Jahrfeier die Stadtmeisterschaft für Senioren- mannschaften ausgerichtet. Eine Festzeitschrift mit Werbung heimischer Unternehmen war in Vorbereitung. Da die Unternehmen in dieser Situation andere Probleme bewältigen müssen, haben wir auf eine Akquise von Werbung verzichtet. Die Werbeeinnahmen wären ein wichtiger Bestandteil unserer Planung für die nächste Saison gewesen. Der Aufstieg könnte, nach der momentanen Lage, gelungen sein!! Sicherlich werden wir die Feiern nachholen. Eine Planung kann aber erst nach der „Normalisierung des Lebens“ erfolgen. Die Festschrift haben wir aber trotzdem erstellt. Eine Spende hat es uns ermöglicht, diese auch als Druckexemplar herauszugeben. Unteranderem durch die Unterstützung vieler Unternehmen in der Vergangenheit, konnten wir die heutige wirtschaftlich gesunde Situation erreichen. Als Dank dafür haben wir die Werbungen der letzten Saison in die Festschrift aufgenommen. Liebe Freunde berücksichtigt diese Firmen bei Euren „Bedarfen“, so dass sich die wirtschaftliche Lage nach oder vielleicht auch trotz Corona wieder erholt. So, kommen wir nun zum Jubiläum. Über die Hälfte der 100 Jahre habe ich selbst am Vereinsleben teilgenommen. Ob als Spieler, Fußballabteilungsleiter oder Vorstand habe ich meist nur gute Erinnerungen an unser Vereinsleben. Gerne denke ich neben den Fußballspielen an die zahlreichen Ausflüge, Veranstaltungen oder Feste. Sicherlich gab es auch mal Tiefpunkte, das waren aber immer Ansatzpunkte für eine Neuorientierung. Unser Schriftführer hat viel Material zusammengetragen und bietet mit dieser Festschrift einen sehr guten Überblick über die einhundert Vereinsjahre, so dass ich mir weitere Worte sparen kann. Viel Spaß beim Lesen! Fulda, im Mai 2020 Herausgeber: TSV 20/62 Fulda-Neuenberg, Haderwaldstr. 25a, 36041 Fulda Homepage: www.neuenberg.de – Email über Kontaktformular auf der Homepage Redaktion: Andreas Hoffmann Vereinsvorsitzende nach der Neugründung 1962 5 1962 Franz Gärtner 1963 - 1969 Hans Joachim Oertel 1969 - 1971 Hubert Volkmar 1971 - 1998 Bernhard Pape 1998 - 2001 Andreas Hoffmann 2001 - 2003 Hartmut Neun 2003 - 2012 Andreas Hoffmann Ab 2012 Peter Henrich Bernhard Pape war eine prägende Figur des Vereins, er wurde 1998 zum Ehrenvorsitzenden ernannt und verstarb im August 2014. Seid der Neugründung des Vereines im Jahr 1962 engagierte er sich bereits in der Jugendarbeit. Als späterer Jugendleiter organisierte er von 1968 bis 1970 internationale Jugendturniere. Hier waren Mannschaften aus der Schweiz, Niederlande und der damaligen Tschechoslowakei zu Gast. Auch Jugendmannschaften von Schalke 04 sowie Recklinghausen gaben sich die Ehre. Im Jahr 1970 war er federführend daran beteiligt, dass sich die A-Jugendmannschaft des TSV für die höchste hessische Spielklasse qualifizierte. Allerdings konnte der Aufstieg aus finanziellen Gründen nicht wahrgenommen werden. Bernhard organisierte auch viele unvergessene Vereinsfahrten. Gedenken an unsere Toten Viele, die unseren Verein prägten, haben uns schon verlassen. Nehmt Euch mal ein wenig Zeit, die Erinnerung an diese Personen zu erwecken! Dazu passt ein Spruch eines unbekannten Philosophen: „Wenn ihr an mich denkt seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte.“ Die ersten Jahre – 1920 bis 1933 7 1920 gibt es in Neuenberg für die meisten Jugendlichen nur ein Thema: Sie wollen einen Sportverein gründen, sie möchten Fußball spielen. Nach vielen Gesprächen und Beratungen ist es endlich soweit: Der "Fuß- und Tourenverein Edelweiß Neuenberg" wird gegründet. Neuenberg ist noch eine selbständige Gemeinde. Aber Fußball hat Iängst nicht den Stellenwert wie heute. Viele beobachten das "Freizeittreiben" der Jugendlichen äußerst skeptisch oder ohne jedes Interesse. Da Fußball aus England kam, sprach man damals auch von der "Engländer-Krankheit". Doch plötzlich bietet sich den begeisterten Jung-Fußballern eine große Chance. Die Klosterwiese (heute Grünanlage des Bonifatiushauses) soll verkauft werden. Sie bietet sich als Fußballplatz geradezu an, ein Glücksfall. Die Gemeindevertreter sehen das anders. Sie Iehnen den Kauf ab! Der Begeisterung der Neuenberger Fußballer tut dies keinen Abbruch. Der Exerzierplatz (später Militärflugplatz, heute Fulda-Galerie) wird zum "Not- Fußballplatz". Denn: Auf dieser Anlage gibt es keine Tore. Was machen die Spieler des "Fuß- und Tourenvereins Edelweiß Neuenberg"? Außer dem Ball schleppen sie auch Torstangen, Eckfahnen und Streumaterial zu "ihrem" Platz. Klar, Fußballschuhe und Trikots müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Zu den Auswärtsspielen geht man zu Fuß oder man schwingt sich aufs Fahrrad. Trotz dieser (heute unvorstellbaren) Schwierigkeiten hat der Verein schon bald erste sportliche Erfolge. Das spricht sich rum. So schließen sich auch Spieler aus Fulda und anderen Gemeinden dem SV "Edelweiß" an. Zwei sind vielen noch in bester Erinnerung: Der einheimische Dietrich's Lang (Karl Dietrich) und der Fuldaer Josef Wingenfeld. Wingenfeld war viele Jahre Bezirksfußballwart. Hauptgegner in den ersten fünf Jahren sind Blitzenrod, Borussia Fulda II, Eichenzell, Germania Fulda, Horas und Lauterbach. Schade: Nach fünf Jahren wird der Sportverein "Edelweiß" wieder aufgelöst. Einer der Hauptgründe: Kein eigener Fußballplatz. Auch in der Gründerzeit mit dabei der ehemalige Ford-Sorg Chef Edmund Sorg. 1929 zweiter Anlauf 9 Für Neuenberg ein sportlicher Neubeginn. Unsere Gemeinde ist immer noch selbständig, die Fußball-Begeisterung nach wie vor groß. Unser neuer Verein unter dem Dachverband „Deutsche Jugendkraft" (DJK) hat diesmal nicht nur eine Fußball-Abteilung, sondern auch eine Turnriege. Karl Bleuel, zum Beispiel, hütet am Sonntag das Tor der DJK Neuenberg. An anderen Tagen turnt er u. a. mit Josef Bayer und August Dressel an Reck und Barren. Aber auch mit dem Fußball geht es in Neuenberg steil bergauf. Gespielt wird immer noch am Exerzierplatz, aber inzwischen hat man hier festinstallierte Tore. Zum Ärger der Spieler und Zuschauer werden diese auch schon mal abgesägt. 1.Vorsitzender der DJK Neuenberg ist Willy Schmitt. Um die Jugendlichen kümmert sich besonders rührig Leo Röhner. Damit nicht genug: Leo ist auch Schiedsrichter. 1929/30 meldet die DJK Neuenberg ihren ersten großen Erfolg: Die Mannschaft beIegte in der "Sonderklasse" den ersten Platz. An Torwart Willi Mahr, den Verteidigern Waldemar und Josef Gärtner und an Stopper Josef Müller verzweifelt so mancher Gegner. Für viele Tore sorgen in dieser Saison vor allem Ferdinand Erb und Karl Schmitt. Drei Jahre später folgt die „Machtergreifung", sie bedeutet für alle DJK-Mannschaften das Aus. Auch für die engagierten Fußballer aus Neuenberg. Viele gehen zu anderen Vereinen, viele machen Schluss mit dem Sport. Die, die von 1928 bis 1933 dabei waren, leben heute nicht mehr. Viele starben auch im 2.Weltkrieg. 1962 – Die Wiedergründung 10 Mit dem Gesangverein fing's an, mit dem TSV Neuenberg endete es. Am 30. Juni trifft sich der Männergesangverein Fulda- Neuenberg zu seiner Generalversammlung im Gasthof „Drei Linden". Nach harmonischem Verlauf sitzen August Gärtner, Franz Gärtner, Else Henning, Gregor Herbert, Franz Jahn, Richard Schnell und Alfred Schütz noch lange beisammen. Die Sänger haben jetzt nur noch ein Thema: Sie reden, diskutieren und beraten über die Neugründung eines Sportvereins. Fünf der Sieben Gründer des TSV Fulda/Neuenberg 1962 v. l.: Alfred Schütz, Gregor Herbert, August Gärtner, Richard Schnell, Franz Jahn Am 1. Juli, es dämmert schon, gründen diese Sieben den TSV Fulda-Neuenberg. Zum dritten Mal hat Neuenberg, inzwischen längst von Fulda eingemeindet, einen Sportverein. Zwischen Nacht und Morgen hat man 60 Mark gesammelt. Franz Jahn bekommt das Geld anvertraut. Er ist der erste Kassenwart des TSV. Erste 'Sponsoren' sind Katharina Henning, Seniorchefin von „Drei Linden", und der Schreinermeister Ernst Jahn. Beide stiften den ersten Satz Trikots. Ein neuer Verein braucht Mitglieder. Mit Handzetteln wird von Juli bis Oktober 1962 um diese geworben. Unterstützung erfährt der TSV auch von Pfarrer Alfons Bretz und Fuldas ehemaligem Oberbürgermeister Dr. Alfred Dregger. Beide begrüßen es, dass Jugendlichen und Erwachsenen bald in dem Stadtteil geboten wird, Sport zu treiben. Am 6. Oktober 1962 trifft man sich zur offiziellen Gründungsversammlung. 1. Vorsitzender wird Franz Gärtner, 2. Vorsitzender Josef Atzert und Schriftführer Georg Wiedemann. Wie bereits erwähnt, kümmert sich Franz Jahn um die Finanzen. Franz Tinz wählt die Versammlung zum Jugendleiter und Reinhold Engel wird der erste Obmann der Seniorenmannschaften. Er stellt in den Anfangszeiten seinen Keller als Umkleideraum zur Verfügung. Aus beruflichen Gründen kann Franz Gärtner nur wenige Monate sein Amt ausüben. An seine Stelle tritt Hans Joachim Oertel, der bis 1969 den Verein mit großer Begeisterung führt und der sich lange noch, nach seinem aus beruflichen Gründen erfolgten Wohnungswechsel in den Stuttgarter Raum, als Ehrenvorsitzender eng mit „seinem Verein" verbunden fühlt. Wie setzt sich die erste Mannschaft zusammen? Zum „Neuenberger Bestand" kommen Spieler von Borussia, Buchonia, Germania und FT 1848. Besonders die drei „Germanen" Gerhard Atzert, Georg Dietrich
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