DMITRI SHOSTAKOVICH Auch Mit Hörbeispielen, Download-Möglichkeiten Und Künstlerinformationen

DMITRI SHOSTAKOVICH Auch Mit Hörbeispielen, Download-Möglichkeiten Und Künstlerinformationen

hänssler CLASSIC Von Jenny Lin sind außerdem erschienen: other recordings with Jenny Lin that are also available: Valentin Sivestrov Preludes to a Revolution Ernest Bloch Nostalghia Russian Piano Preludes Concerto symphonique, – Piano Works Alexander Scriabin, Concerto grosso No. 1 1 CD No.: 98.229 Samuel Feinberg, Scherzo fantasque Nikolai Roslavetz et. al. 1 CD No.: 93.192 1905-1922 JENNY LIN piano 1 CD No.: 98.480 Eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs fi nden Sie bei hänssler classic unter DMITRI SHOSTAKOVICH www.haenssler-classic.de, auch mit Hörbeispielen, Download-Möglichkeiten und Künstlerinformationen. Gerne können Sie auch unseren Gesamtkatalog anfordern unter der Bestellnummer 955.410. 24 Preludes & Fugues, op. 87 E-Mail-Kontakt: [email protected] Enjoy a huge selection of more than 800 classical CDs and DVDs from hänssler classic at www.haenssler-classic.com, including listening samples, download and artist related information. You may as well order our printed catalogue, order no.: 955.410. E-mail contact: [email protected] 2CDs jjenny_aussen.inddenny_aussen.indd 1 226.02.20096.02.2009 118:15:558:15:55 JENNY LIN DMITRI SHOSTAKOVICH | 24 Preludes & Fugues, op. 87 1906-1975 DEUTSCH CD 1 PRELUDES & FUGUES Nos. 1-14 74:40 Prelude & Fugue No. 1 in C major | C-Dur Prelude & Fugue No. 8 in F sharp minor | fi s-Moll 1. Prelude 2:40 15. Prelude 1:01 2. Fugue 2:51 16. Fugue 5:32 Prelude & Fugue No. 2 in A minor | a-Moll Prelude & Fugue No. 9 in E major | E-Dur 3. Prelude 0:49 17. Prelude 2:07 4. Fugue 1:21 18. Fugue 1:40 Prelude & Fugue No. 3 in G major | G-Dur Prelude & Fugue No. 10 in C sharp minor | cis-Moll 5. Prelude 1:49 19. Prelude 1:56 6. Fugue 2:04 20. Fugue 4:56 Prelude & Fugue No. 4 in E minor | e-Moll Prelude & Fugue No. 11 in B major | H-Dur 7. Prelude 2:26 21. Prelude 1:13 8. Fugue 4:59 22. Fugue 2:10 Prelude & Fugue No. 5 in D major | D-Dur Prelude & Fugue No. 12 in G sharp minor | gis-Moll 9. Prelude 1:57 23. Prelude 4:13 10. Fugue 1:59 24. Fugue 4:03 Prelude & Fugue No. 6 in B minor | h-Moll Prelude & Fugue No. 13 in F sharp major | Fis-Dur 11. Prelude 1:32 25. Prelude 2:07 12. Fugue 4:33 26. Fugue 3:56 Prelude & Fugue No. 7 in A major | A-Dur Prelude & Fugue No. 14 in E fl at minor | es-Moll 13. Prelude 1:08 27. Prelude 4:34 14. Fugue 2:03 28. Fugue 2:47 2 KKORR_jenny_lin_innen.inddORR_jenny_lin_innen.indd 1 226.02.20096.02.2009 18:10:0418:10:04 CD 2 PRELUDES & FUGUES Nos. 15-24 66:43 Prelude & Fugue No. 15 in D fl at major | Des-Dur Prelude & Fugue No. 20 in C minor | c-Moll 1. Prelude 2:59 11. Prelude 2:56 2. Fugue 2:08 12. Fugue 5:03 Prelude & Fugue No. 16 in B fl at minor | b-Moll Prelude & Fugue No. 21 in B fl at major | B-Dur 3. Prelude 2:51 13. Prelude 1:29 4. Fugue 6:27 14. Fugue 3:16 Prelude & Fugue No. 17 in A fl at major | As-Dur Prelude & Fugue No. 22 in G minor | g-Moll 5. Prelude 1:48 15. Prelude 2:26 6. Fugue 3:53 16. Fugue 3:49 Prelude & Fugue No. 18 in F minor | f-Moll Prelude & Fugue No. 23 in F major | F-Dur 7. Prelude 2:18 17. Prelude 2:50 8. Fugue 3:29 18. Fugue 3:39 Prelude & Fugue No. 19 in E fl at major | Es-Dur Prelude & Fugue No. 24 in D minor | d-Moll 9. Prelude 1:53 19. Prelude 3:40 10. Fugue 2:09 20. Fugue 7:28 3 KKORR_jenny_lin_innen.inddORR_jenny_lin_innen.indd 2 226.02.20096.02.2009 18:10:0418:10:04 DMITRI SCHOSTAKOWITSCH Im Gegensatz zu dem Kollegen, der einst auszog, 24 Präludien und Fugen op. 87 um die Gänse zu ärgern und das satte Bürgertum mit seinen Klavierkonzerten zu backpfeifen – im „Obwohl Dmitri Schostakowitsch ein sehr Gegensatz also zu diesem Serge Prokofi eff virtuoser Pianist war, hat das Klavier in seinem kommt Dmitri Schostakowitschs alter ego, und Schaffen nur eine Nebenrolle gespielt.“ das war ihm das Klavier ganz gewiss, lieber Dieser Satz ist in vielen Variationen zu lesen, durch die Hintertür, will sagen: durchs Orchester und er ist, wenn wir ihn auf die zweihändige (erinnert sei an das unglaubliche, frech klirrende Sololiteratur begrenzen, völlig korrekt. Lassen wir Solo aus dem Scherzo der ersten Sinfonie oder nämlich die verschiedenen Albumblättchen und die stampfenden Einwürfe im „antifaschistischen“ gelegentlichen Arrangements außer acht, fassen Ostinato der Leningrader), vor allem aber durch wir ferner die talentierten Kindheitsstücke der die Kammermusik. Die Sonaten für Violoncello Acht Präludien op. 2 und der Drei fantastischen (op. 40), Violine (op. 134) und Bratsche (op. 147), Tänze op. 5 sowie die kindlichen Talentproben das Klavierquintett g-Moll op. 57 sowie die bei- im Notenbuch eines Kindes op. 69 für die kleine den Klaviertrios (op. 8 und op. 67) waren viel Tochter Galina in eine eigene Gruppe, so bleiben eher sein Metier als die solistische Darstellung, zunächst eine experimentelle, technisch und die nach der gehörigen Tracht Prügel, die es für formal extreme erste Klaviersonate op. 12, eine die Oper Lady Macbeth von Mzensk gesetzt Kollektion nicht minder kühner Aphorismen hatte, sicherlich noch weniger attraktiv und einem op. 13, die 24 Préludes op. 34, in denen Chopin chronisch nervösen Mann wie dem übersensitiven gewissermaßen gegen den Strich gebürstet wird, Schostakowitsch ohnehin nie als des Künstler- und endlich eine tonal zwar moderate, musi- lebens vornehmster Zweck erschienen war. kalisch aber widerborstige und rätselhafte zweite Dazu passt die ganz spezifi sche Art, sich kompo- Klaviersonate op. 61 aus der Zeit des Zweiten sitorisch auszudrücken. Während der recht dick- Weltkrieges. Diese vier Kreationen hat Dmitri fellige Prokofi eff eigentlich immer direkt und mit Schostakowitsch selbst uraufgeführt, doch ins eigenen Formulierungen auf sein Angriffsziel los- Standardrepertoire der internationalen Pianisten- steuerte, fi ndet man bei Dmitri Schostakowitsch riege hat es bislang keine gebracht – was die Wer- schon früh eine kryptische, enigmatische Ader – ke zwar keineswegs verdient haben, was man eine Neigung, sich durch Filter und Verschlüsse- aber auch niemandem wirklich verdenken kann, lungen auszudrücken, um auf der einen Seite die wo doch schon das pure Solo-Schaffen des älte- künstlerische Integrität wenigstens einigermaßen ren Landsmannes Serge Prokofi eff so massive, zu wahren, andererseits eine intellektuelle Viel- vielgestaltige, publikumswirksame und erfolg- schichtigkeit zu erzeugen, vermöge derer man verheißende Dinge enthält, dass jeder, der sich den Freunden und Vertrauten die Wahrheiten der klassisch-russischen Moderne verschreiben mitteilen kann, und schließlich: um immer ein möchte, hier in der Tat aus dem Vollen schöpfen fünftes As im Ärmel zu haben, das sich jederzeit kann. als Joker gegen die Horden von Narren und 4 KKORR_jenny_lin_innen.inddORR_jenny_lin_innen.indd 3 226.02.20096.02.2009 18:10:0418:10:04 Klotzköpfen verwenden ließe, das man aber nie Thematik vorgeworfen (,wozu das Wohltempe- ausspielen wird, weil das nur einmal geht. rierte Klavier wiederholen?’).“ Namentlich Israel Filter, Verschlüsselungen und Zwischenschichten Nestjew und Dmitri Kabalewski seien sich in der sind es auch, die Dmitri Schostakowitschs um- Ablehnung dieser Musik völlig einig gewesen: fangreichstes und in seiner Mannigfaltigkeit ein- Vermutlich war das, was sich diese Leute als drucksvollstes Soloklavierwerk charakterisieren: „gegenwartsbezogene Thematik“ wünschten, so die 24 Präludien und Fugen op. 87, die äußerlich etwas wie die spätstalinistischen Jubelkantaten durch ein Gedenken der besonderen Art ange- zur Verherrlichung eines neuen Traktorenwerks regt wurden – durch den 200. Todestag Johann in Minsk oder zur Einweihung der ersten sibiri- Sebastian Bachs im Jahre 1950. Kurz nach der schen Bananenplantage bei Tschertnoskrawallewsk Vollendung des Zyklus erläuterte Schostakowitsch gewesen – und obendrein ist durchaus vorstell- das Projekt unter anderem in einem Aufsatz der bar, dass die Angst vor dem neuen „Formalismus“ DDR-Zeitschrift Musik und Gesellschaft: „Das in Wirklichkeit durch die Sorge gewisser Ton- musikalische Genie Johann Sebastian Bach ist ei- setzer vor dem technischen Können ihres über- ner meiner Lieblingskomponisten. Man kann ragenden und deshalb nicht sonderlich geliebten nicht umhin, seine Musik mit gewaltigem Inte- Genossen D.S.C.H. motiviert wurde. resse und großem Genuss anzuhören. Eine ganze Zu allem – und damit sind wir wieder bei dem Reihe Bachscher Werke habe ich mir viele Male fünften As – ist eine Hinwendung zu Johann angehört [...] Ich spiele Bach täglich. Dies ist mir Sebastian Bach nichts anders als das „Ankerwer- zum wahren Bedürfnis geworden.“ fen“ und Anlegen bei einem der unverrückbaren Grundpfeiler der abendländischen Kultur und Die Kollegen und Kolleginnen vom Komponisten- das Bekenntnis zu humanistischen Idealen, über verband der Sowjetunion, Sektion sinfonische deren „Gegenwartsbezogenheit“ sich jede Dis- Musik, empfanden das anscheinend anders, wie kussion erübrigt. Ob sich Dmitri Schostakowitsch Schostakowitschs Schüler und Biograph Krzysztof über die ganze Tragweite dieses gewählten Fix- Meyer mitteilt: „Am 16. Mai [1951] entbrannte punktes im Klaren war, als er sich derart intensiv eine lebhafte Diskussion, an der sich Komponisten, mit Bach und den Folgen auseinandersetzte, ist Instrumentalisten, Kritiker und Musikwissen- dabei nicht relevant. Vieles geschieht selbst bei schaftler beteiligten. Die meisten warfen Schos- jemandem, der sich so viele Gedanken über die takowitsch eine Rückkehr zu Formalismus und Verrücktheiten des Universums macht wie er, Dekadenz vor; einige Fugen [...] wurden schlicht nach höheren Gesetzmäßigkeiten. Und aus die- als ganz gewöhnliche Kakophonie bezeichnet. sen resultierte ein Gesamtwerk, das nicht nur die Dem Komponisten wurde darüber hinaus eine unterschiedlichsten Stimmen und Stimmungen, Abwendung von der gegenwartsbezogenen die einfachsten und vertracktesten Polyphonien oder auch die verschiedensten nationalen und 1) Zitiert nach Heinz Alfred Brockhaus, historischen Klangmarken (man fi ndet beispiels- Dmitri Schostakowitsch.

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