Anmerkungen Zu 1

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ANMERKUNGEN Anmerkungen zu 1. Mitjahr und Seitenzahl wird auf die Bibliographie verwiesen (hier: Ernst BLOCH: Verrat und Verrarer. In: »Frcics Deutschland- (Mexico), 1.Jg., Nr. 3 (Jan. 1942), S. 19; angekiindigr war de r Artikcl unt er demTitel »Psycho logie des Verrats«), 2 GiinterAlbrecht Zehm:Jean -Paul Sartre.Velber1965, S. 100 f. 3 Jules Humbert-Drozinder EinleirungzuT. Pinkus (193 7, 3). 4 1958,172- Von »Feriensrimrnung«sprichtArthur Koestl er (1955 a, 168). 5 Raoul Laszlo: »Der Gliicksrausch des Menschen, der den festen Punkt gefunde n zu haben glaubr, von dem aus er die Welt aus den Angeln heben kann. Lachelnd verzieh ich, iibersah ich tausend Dinge, die fur andere Qu ellen des Zwe ifels waren- ( 1936 b, 6). 6 1953, 226 f - Ahnlich Margarete Buber-Neumann: "SO war ich bald auf dem besten Weg e, Kommunistin zu werden, allerdings nur aus dem Gefiihl heraus, denn von marxi stischer Theorie und kommunisrischem Dogma hatre ich nicht die geringste Ahnung« (1962, 15). Ignazio Silone: »Norm alerweise wird nicht die Begegnung mit Biichern die Entscheidung herb eifuhren, sondern die Begegnung mit Menschen (...). Die Wahl ist cine Sach e des Gefuhls, nichtdes Verstandes«(1965/ 1966, 173 O. 7 Burkhardt Lindner pragte die Para phrase von der »Geburr des deutschen Revolurionserlebnis­ ses aus dem Geiste des Expression ismus- (FR 24.10.19 87, SA der Beilage), 8 Eine Ausnahme: Der ehemalige SED·Ideologe Hermann von Berg bekundet im Interview, die Erkenntnis der Mangel des »Marxismus-Leninismus« sei der H auptgrund fur seinen Ausreise­ antrags gewesen (in:SP 40.Jg, H . 21, 19.5.1986 , S. 64); vgl. H . B. :M arxismu s-Leninismu s. Das Elend derhalb deutschen, halb russischen Ideologie. Koln : Bund 1986. 9 VgI. Karl Kerenyi: Die Mythologie der Griechen. Bd. 1: Die Gorter- und Menschh eitsgeschich­ ten .Miinchen 1966,S . 191 0 . 10 Der dritte Band der unter dem Allonym »Panait Istrati- erschienen en RuRlandtrilogie; Boris Souvarine warderAutor. 11 A. Koestler 1940/1979, 87. 12 G. Regier 1958, 169 - »Eine Wende in der Menschheitsgeschichte- heiRt ein Bekenntnis von Frida Rub iner (Berlin: Dietz 1947) zum 30 . jahrestag der Okroberrevoluti on , »Die Geburt des neuen Mcnschen«: so iiberschrieb HeinrichVogeler seinen Rufslandr ciscberichr von 1925. Die Titel von Rubiner und Vogeler konnen fiir zahllose ahnliche Formeln stchen; einen Oberblick gibr D. Caute (1973). 13 »Zuerst war es nur eine grofse H offnung, daR der Krieg jezt zu Ende gehen und daR cine groRe Erneuerung srattfinden wiirde. (...) Un sere Sympathien waren sehr stark mit der Antikriegsein­ stellung verbunden«, erinnert sich Karl August Wittfogel im Blick auf die Februar- und Oktob errevolurion (1979, 305). Auch Erwin Piscator war iibe r den Pazifisrnus zur KPD gcstofcn. 14 »Dantons Tod«, II. Akr; vgl, A. Koestler 1940/ 79, 74 f. Leo Bauer zitiert ebenfalls Biichners St.jusr-Rede (1956, 407). 15 Die »alte Garde- wird von »den Neucn« abgelost, In seinem spateren Rom an »Gottes Thron 280 Anmerkungen zu I. steht leer«(The Age ofLonging ) liiBtKoestler den »neuen M enschen«sprechen: »Sie (die Alten) geho rten der Vergangenheit an; was hatten sie denn schon groges gclcisrct, auf das sie sich so viel einbilden konnten? Verschworergriippchen hatten sie aufgezogen, Bomben geschmissen und Parti sanengeplankel mitgemacht - a1les iiberholte romantische Spielereien. « Sie waren »alre Trottel- taube Winterfliegen «( 1951/1953, 148). 16 Zit. n. G. Koenen 1987,61 f. Heinz Kamnitzer schreibt 1988 defensiver: »Essagt sich so dahin, auch die Geschichte kenne keine unbefIeckte Empfangnis, Aber was logisch sein mag, erweist sich a1sschmerzhaft, wenn man erlebt, was man weig «(N DL, 36. Jg., H. l,]an. 1988, S. 121). 17 1967,33 - VgI. ebd. 178 ff. Eine Bibliographie der Rufslandrelselirerarur bei G. K. Kaltenbrun­ ner 1975, 181 ff und B. Furler 1987; ein Psychogramm des Revoluti on stouristen bei H . M. Enzensberger(1973, 155 ff). 18 Glorifizierung der SU und Kritik der deutschen Verhaltnisse machen in den »roten jahren« die eigentliche Spannung in Jungs Werk aus; das lagt sich auch vor dem Hintergrund der KAPD-Politik sehen (die KAPD harte an fangs eine starkere Mass enbasis als die KPD) mit deren expliziten Differenzierung zwisch en der Kritik an RugJand und an Deut schland. Die SU war Projektionsfeld der Sozialutopien; nur ein scheinbares Konkretum war damit visiert. Nachzu­ weisen ware es etwa an den RugJandberichten von Alfons Goldschmidt, in dessen »Rate-Ze i­ tung- Franz jung 1919 mitge arb eitet hatte: Moskau 1920 . Tagebuchbl atter (Berlin: Rowohlt 1920), Wie ich Moskau wiederfand (Berlin: Rowohlt 1925 ). Sparer kririsiertjung den Revolu­ tion stouristen (1961 , 169 f). 19 E. Arendt:Bergwindballade. Gedichte des spanischen Freiheitskampfes. Berlin: Dietz 1952, S. 41 (»Wir haben im Riicken einen Freund«). Arendt war seit dem Spanischen Krieg mit Artur London befreundet, der, wie die meisten der osteuropaischen Spani enkampfer, in die Miihlen der Stalinsche n »Sauberungen- geriet. 20 R. Jouvenel 1950 - Bere its im »Kornrnunisrischen Manifest- ist auf das Ende der nationalen Grenzen auch bei der »geistigen Produktion « hingewiesen und eine »Weltliteratur« progn osti­ ziert, die sich nun hier, in der Renegat en-(und Exilliteratur) her ausbildet. 21 VgI. R. Krebs 1939, 271£. 22 VgI. A. Koestler 1971, 320 f. 23 Vg1.S. H eym 1981. 24 1935,730- Wlad imir Korolenko: Die Geschichte meine s Zcitgenossen. A. d. Russ. u. mit einer Einleit. v, Rosa Luxemburg. Berlin: Cassirer 1919; Max H olz: Yom »Weissen Kreuz- zur Roten Fahne.jugend-, Kampf- und Zu chthauserlebnisse. Berlin : Mal ik 1929; Erns t Ottwalt (i. e. Ernst Gottwalt Nic olas): Ruhe und Ordnung. Rom an aus dem Leben der nationalgesinntenJugend. Berlin: Malik 1929; Bod o Uhse: Soldner und Soldat. Paris: Edition s du Carrefo ur 1935; Johannes R. Becher: Abschied . Einer deutschen T ragodie erster Teil. Moskau: Das Internatio­ nale Buch 1940; Ludwig Renn: Adel im Untergang. Mexiko: El Libro Libre 1944; Mate Zalka: Dob erd o. A. d. Russ. v, Hans Wolf. Berlin: Dietz 1950. Stephan Hermlin schreibt 1968: »Wandlung war ein Begriff, der (...) einen hohen Kurswert harte, ein Drama Toilers hieg so, spa rer, als ich jung war, bed eutete das Wort wieder sehr viel, urn dasjahr 1931 fielen dann Namen wie Bodo Uhse oder Richard Scheringer; heute horr man es kaum- (Lektiire 1960-19 71. Frankfurt 1974, S. 35) . 25 VgI. HansJiirgen Geerdts: ZurThematikdes Antifaschismus in der Geschichte der DDR-Prosa. In: »Zeirschrifr fiir Germanistik- (Leipzig), 1.Jg., H. I,Marz 1980,S. 7 1-81, hierS. 75. 26 H inweise zu Samjatins Biographie und eine knappe Gegeniiberstellung seines Romans mit Orwells »1984« und Huxleys »Brave New World« gibt ] . Riihle 1987, 67 ff; Riihle schrieb das Nachw ort fiir die erste deutsche Ausgabe von 1958;vgl. auch B.Souvarine 1937. 27 »Die vollige Abwesenh eit von wahrheitssuchender und wenigstens annahe rnd wahrheitsfin- dender Autobiograph ie in den realsozialistischen Literaturen- stellt G. Zwerenz fest (1982, 17). 28 H elmuth Faust(»Aktion«, 1.Jg., H . 2 (195 1},S. 67). 29 H . Kesten 1959,408. 30 Einer der wenigen Versuche stam mt von Gyorgy Konrad; zu seine m Schelmenrom an »Der Komplize- vgl. M . Rohrwasser: Erfahrungen des Grauens. In: FH , 36. Jg. H . 11 (198 1), S. Anmerkungen zu 1. 281 63-65. Georg K.Glaser nennt als Vorbild seines Berichts »Geheimnis und Gewalt« Grimmels­ hausens »Simplicius Simplicissirnus« (J. Robichon 1951, 7). Joseph Caspar Witsch bezeichnet Gustav Reglers Autobiographie »Das Ohr des Malchus- als einen »simplizianischen Roman« (1977,107). 31 E. Roloff 1969, 7 - Doch bereits mit der wachsenden Bedeutung der Sowjetunion in der Weltpolitik Ende der 30er Jahre entstand ein Informationsmonopol von Kommunisten, Exkommunisten und RuRlandkorrespondenten (vgl, W. Laqueur 1967,34). 32 J. Edgar Hoover: Masters ofDeceit. The Story of Communism in America. London 1959, zit. n. E. Roloff 1969, 16. »HabenSie dieses Buch gelesen? Sie sollten es tun. Dannwerden sie wissen, warum wir die Atombombe auf die Bolschies abwerfen miissenl-Mit diesen Worten empfahl mir in New York ein jammerlicher Zeitungsverkiiufer die Lektiire von Orwells ,1984«<(1. Deutscher 1955, 50) . 33 1950, 86 - Zu Burnham vgl. Golo Mann:James Burnham, der Philosoph und der Politiker. In: »Neue Schweizer Rundschau«, 18.Jg., April 1951,S. 719-730. 34 Brief vom 8.10.1986 an den Verfasser.Joseph Caspar Witsch war im N achkrieg der wichtigste deutsche Verleger von Renegatenliteratur; in den Verlagen »Kiepenheuer & Witsch« und »Verlag fur Wirtschaft und Politik- erschienen u. a. Giordano, Krebs, W. Leonhard, Regler, Silone, Sperber, Milosz, Wittfogel, Zwerenz. Witsch schreibr 1958 in einem Brief: »An sich haben wir ja in Biichern dieser Art Vorlauf vor anderen Verlagen. Wir haben zuerst damit begonnen und stellen jetzt fest, daR andere uns nicht schnell genug nachlaufen konnen« (1977, 107). 35 Bislang ist man bei der Bibliographie auf Antiquariatskataloge und eigene Funde angewiesen. Nachweisbar ist die Leonhard-Ausgabe unter dem Titel »[osef Wissariowitsch Stalin: Kurze Lebensbeschreibung« und »Karl Marx: Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon«, beide mit eingekIebtem Zettel »Verteilr durch das Ostbiiro der SPD«. Der Band »Leo Trotzky: Stalin. Eine Biographie- erschien mit dem Umschlag der DDR-Publikation »Stalin. Ein Bild seines Lebens«, 36 Kurt Langmaacks Bericht »Ich wahlte mein Ungliick- ist vom »Verband der Heimkehrer- mit dem Hinweis versehen, das »vorliegende Buch- stelle »deshalb eine Besonderheit dar, weil es sich um den Bericht eines ehemaligen Kommunisten

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