Nr. 158 abhängig • parteiisch • herzlich Offizielle Stadionzeitung des FC St. Pauli • Saison 2011/2012 • [email protected] 30. Spieltag: FC St. Pauli – 1. FC Union Berlin Anstoß Dienstag, 10.04.2012, 17:30 Uhr MARmoR, STEIN unD EISE(R)N BRICHT... Mit A2-Poster im Innenteil „Marmor, Stein und Eisen bricht” von Drafi Deutscher ist das, was FC St. Pauli 1.FC Union man 1965 – im Erscheinungsjahr des Songs – vermutlich einen Berlin Gassenhauer genannt hätte. Millionenmal gespielt, kennt das Lied Tor Tor fast jeder. Simple, eingängige Textzeilen machten den Song zum Hit 1 Benedikt Pliquett 1 Jan Glinker und Ohrwurm für Generationen. Mit Fußball hat er auf den ersten Blick 13 Philipp Tschauner 28 Kilian Pruschke nichts zu tun. Oder vielleicht doch? Denn schaut man genauer hin, steckt 26 Philipp Heerwagen 40 Marcel Höttecke 33 Ole Springer Drafis Werk – gerade für den FC St. Pauli und Union Berlin – voller Bedeutung. Abwehr 34 Arvid Schenk 4 Ahmed Reda Madouni Abwehr 5 Christian Stuff Weine nicht, wenn der Regen fällt. denen man an der Theke, der Bushalte- „Hart sind die Zeiten, hart ist das Team. 2 Moritz Volz 6 Marc Pfertzel Es gibt einen, der zu Dir hält stelle oder der Supermarktkasse ins Schulter an Schulter für Eisern Union.“ 3 Lasse Sobiech 7 Patrick Kohlmann Wer kennt sie nicht, die Situation, wenn Gespräch kommt und merkt, dass das 4 Fabio Morena 15 Daniel Göhlert der geliebte Verein im Rückstand ist. Herz des Gegenübers ebenfalls braun- Nimm den goldenen Ring von mir. 5 Carlos Zambrano 16 Christoph Menz Jedes Wochenende durchleben tausen- weiß schlägt – „Walk on, walk on, with Bist Du traurig, dann sagt er Dir 16 Markus Thorandt 20 Jérome Polenz de Stadionbesucher genau diesen hope in your heart, and you’ll never „Wir sind immer für Dich da!“ – in 20 Sebastian Schachten 26 Fabian Fritsche Moment und stehen vor der Wahl: Rich- walk alone!” guten und in schlechten Zeiten. Was das 24 Carsten Rothenbach 27 Boné Uaferro tig Gas geben, das Team supporten und bedeutet, konnten Union- und St. Pauli- 27 Jan-Philipp Kalla Mittelfeld noch einmal Herzblut zeigen – oder Alles, alles geht vorbei, Anhänger am eigenen Leib erfahren, Mittelfeld 2 Christopher Quiring resigniert aufgeben, schimpfen, pfeifen. doch wir sind uns treu denn ohne ihre Fans würden beide Ver- 6 Patrick Funk 8 Markus Karl Die St. PaulianerInnen haben sich schon Nach dem 34. Spieltag ist Schluss. Die eine wahrscheinlich nicht mehr so exis- 8 Florian Bruns 10 Santi Kolk vor Jahrzehnten entschieden. Die Stim- Saison geht zu Ende, und so manches tieren, wie wir sie heute kennen. Die 10 Charles Takyi 12 Oliver Hofmann mung auf den Tribünen ist auch bei Mal neigt sich auch eine Ära dem Ende beiden „etwas anderen“ Clubs halfen 17 Fabian Boll 14 Patrick Zoundi schwachen Spielen der Braun-Weißen – zu. Das kann der Weggang von Trainern sich sogar gegenseitig aus der Misere: 18 Max Kruse 17 Torsten Mattuschka wie zuletzt gegen Cottbus – besonders oder liebgewonnenen Spielern sein, Viele Unioner halfen während der 30 Dennis Daube 18 Maurice Trapp und geht unter die Haut: leidenschaft- aber auch der Abschied aus der Liga – „Retter“-Kampagne 2003 mit, dem 31 Deniz Herber 19 Chinedu Ede lich, kämpferisch FC St. Pauli wie- 35 Petar Filipovic´ 21 Tijani Belaid und laut. Frei nach der auf die Beine Sturm 25 Philip Malinowski dem Motto: „And if zu helfen, ob 9 Marius Ebbers 29 Michael Parensen you can’t hear us, we durch „Retter- 14 Petar Sliškovic‘ Sturm sing a little louder: Shirt“-Kauf bzw. 19 Mahir Saglik 11 Simon Terodde WEEE love St. Pauli!” -Verkauf oder 22 Fin Bartels 23 Silvio Carlos de Oliveira Rückstände und ver- durstiges Mitwir- 23 Deniz Naki 24 Steven Skrzybski lorene Spiele kennen ken an der Aktion 25 Kevin Schindler Trainer: Uwe Neuhaus auch die Fans von „Astra trinken – Trainer: André Schubert Co-Trainer: Holger Bahra, Union Berlin nur St. Pauli retten.“ Co-Trainer: Jan-Moritz Lichte, André Hofschneider allzu gut. Schon elf Umgekehrt war Thomas Meggle Mal musste ihre auch so mancher Mannschaft in der Fan und Sympa- aktuellen Saison als thisant der Kiez- gegeneinander an: vier Siege für die darauf folgen Hansa Rostock, Dynamo Verlierer vom Platz kicker dabei, als Kiezkicker, drei Remis, dreimal unterla- Dresden und Paderborn. Doch egal, wie gehen. Dabei galt es ein Jahr später gen sie den Berlinern. Das Hinspiel die Begegnungen ausgehen werden, ob für die Union-Anhän- ... aber unsere Liebe nicht! Foto: Inside-Picture Fans dazu aufge- konnte die Schubert-Elf 2:0 nach den wir als Sieger oder Verlierer vom Platz ger weitaus höhere rufen waren, Treffern von Deniz Naki (63.) und Mar- gehen, eines ist sicher: St. Pauli ist die Niederlagen zu verdauen als für die oder auch mal alles gleichzeitig, wie bei unter dem Motto „Bluten für Union“ kus Thorandt (77.) für sich entscheiden. einzige Möglichkeit. Denn „das Herz Fans der Kiezkicker, z.B. beim 0:5 uns im letzten Sommer. Diese traurigen Blut zu spenden und das Geld dafür Nach dem heutigen Spiel haben die von St. Pauli, das ist meine Heimat.“ gegen Greuther Fürth oder dem 0:4 Momente kennen auch die Berliner, die dem Köpenicker Verein zu überlassen, Kiezkicker noch vier Partien vor der Dam dam, dam dam! gegen Eintracht Frankfurt. Doch auch mit Union jahrelang durch dick und der „wegen einer eminent hohen gefor- Brust. Am Freitag geht’s nach Fürth, Ina Volkmer bei den Berlinern heißt es: „FC Union! dünn und vor allem alle Ligen gegangen derten Liquiditätsreserve beinahe den Uns’re Liebe! Uns’re Mannschaft! Unser sind. Nachdem sich der Verein vor zehn Einzug in die spannende Regionalliga Verein!“ Selbst, wenn es einmal nicht so Jahren erstmals für drei Jahre in der 2. verpasst“ hätte, wie es 2004 in einem gut läuft. Liga behaupten konnte, ging es für die Gruß der Unioner in einer der ersten Mannschaft und ihre Fans vier Jahre „VIVA“-Ausgaben hieß. Noch dazu gab Kann ich einmal nicht bei dir sein, lang auf Leidenstour bis hinab in die es damals ein Benefizspiel zwischen denk daran, du bist nicht allein Oberliga Nord, bevor es 2008 zu einer dem FC St. Pauli und Union Berlin im „Wenn gar nichts mehr geht, dann gibt Rückkehr in die 3. und ein Jahr später in „Stadion an der alten Försterei“. Einen es immer noch kaltes Bier und den die 2. Liga kam. goldenen Ring gab es dafür zwar nicht, ‚Magischen FC’.“ Richtig: Zu Hause, aus- Seitdem hält sich Union jedoch wacker aber vielleicht so etwas wie ein Freund- wärts, im TV oder in der Lieblingsknei- im Tabellenmittelfeld. 2009/10 sprang schaftsband. pe. Aber nicht nur dort, sondern auch dabei ein solider zwölfter Platz heraus, auf Balkonen, Pullovern, Aufklebern eine Saison später beendeten die „Eiser- Marmor, Stein und Eisen bricht, und Straßenschildern. Wer mit offenen nen“ die Spielzeit auf Platz elf. Im aber unsere Liebe nicht Augen durch die Stadt geht, begegnet Moment stehen sie mit Eintracht Braun- Ob die Braun-Weißen die „Eisernen“ ihm überall, dem Totenkopf. Manchmal schweig und Dynamo Dresden im Kon- heute brechen können, bleibt ungewiss, muss man natürlich auch zweimal hin- kurrenzkampf um die Plätze sieben bis die Statistik spricht jedoch für St. Pauli. schauen. Das sind dann die Momente, in neun. Doch für die Rot-Weißen ist klar: Zehnmal traten die Vereine bereits Auch mal dahin gehen, Inhalt Das ist drin Frisur der Woche ......................................................9 wo's NICHT weh tut: Foto-Seite: Die Herzen von St. Pauli ....................... 11 Aufmacher ..............................................................2 Fan-Corner: St. Pauli-Fans in Berlin........................12 Dr. med. dent. Hamide Farshi Interview: Fabian Boll ..............................................3 Herzens-Sache .......................................................13 Große Johannisstraße 19 · 20457 Hamburg Vorspiel: Greuther Fürth ...........................................5 fcstpauli.fm ..........................................................14 Fanladen-News ........................................................5 fcstpauli.tv .............................................................14 T 040 - 30 99 88 88 · F 040 - 30 99 88 89 Fernsehlotterie: Unser Platz an der Sonne ...............5 Comic .....................................................................14 www.hamidefarshi.de Gäste-Interview: Torsten Mattuschka........................7 U23 / Young Rebels ...............................................15 Unsere Öffnungszeiten: Statistik, Tourplan ....................................................8 Kurz notiert ...........................................................16 Tabelle, Spieltag ......................................................9 Kalender ................................................................16 Montag - Donnerstag 8-20 Uhr, Gegengeraden-Gerd ................................................9 Impressum .............................................................16 Freitag 8-16 Uhr, Samstag 10-14 Uhr 2 Interview Das Interview wird präsentiert von der Diesmal: Fabian Boll Herzrasen beim Tor-Orkan Er verkörpert die Herzkammer des St. Pauli-Spiels, bestimmt auf der Doppel- Sechs das Tempo und gibt auch außerhalb des Platzes den Takt an: Wir spra- chen mit Fabian Boll über Herzschmerz, Liebe auf den ersten Blick und verkann- te Qualitäten. Hallo Boller, Carsten Rothen- Das ist echt viel. Calle ist ein prima Bei Dennis Daube fühle ich mich bach hat vor kurzem erzählt, Kerl. Er ist zwar eher ein ruhiger Ver- immer so ein wenig an mich erinnert. dass ihm in den sechs Jahren treter, aber wenn er was sagt, dann Ich war auch am Anfang ein ganz
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