Amtsblatt Chemnitz, No 44, 02.11.2018

Amtsblatt Chemnitz, No 44, 02.11.2018

Chemnitz – Stadt der Moderne Rathaus-Journal www.chemnitz.de Erscheinungsweise: wöchentlich, freitags 130.000 Exemplare 29. Jahrgang 44 02. November 2018 Einwohnerversammlung S.3 875 Jahre Chemnitz S.7 Information des ASR: Was Bürger zur Einwohnerversammlung Chemnitz Mitte interessierte, fin- Richard Hartmann – Ein Elsässer Am 7. November schließen die Wertstoffhöfe Blankenburgstraße 62, Jäger- den Sie hier. Hinweis: Die für den 9. November vorgesehene Ein- Schmiedegeselle wird Lokomotiv- schlößchenstraße 15a, Straße Usti nad Labem 30, Kalkstraße 47 und Wei- wohnerversammlung wird auf den 25. Januar 2019 verlegt. könig ßer Weg aus betrieblichen Gründen bereits um 18 Uhr. Gedenken an Opfer Jetzt wird es konkret: der Pogromnacht 1938 Im Gespräch zur Kulturhauptstadt Zum Gedenken und in Erinne- rung an die jüdischen Bürgerin- nen und Bürger der Stadt, die am 9. November 1938 Opfer der faschistischen Pogromnacht wurden oder in den folgenden Jahren während der faschisti- schen Gewaltherrschaft ermordet wurden, findet am Freitag, dem 9. November 2018, 12 Uhr, an der Stele am Stephanplatz die Gedenkveranstaltung der Stadt Chemnitz statt. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig bittet die Chemnitzer, mit ihrer Teilnahme am Geden- ken und allen anderen Veranstal- tungen, die der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, ein Zeichen zu setzen für ein ak- tives Erinnern und zugleich ein Zeichen gegen Terror, Fremden- feindlichkeit und Gewalt heute. Eröffnet wird das Gedenken 12 Uhr an der Stele mit der Kranz- niederlegung. Anschließende fol- gen die Gedenkansprachen von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Dr. Ruth Röcher. Der Chor der Jüdischen Gemeinde Chemnitz wird die Gedenkveranstaltung künstlerisch-musikalisch beglei- ten. Worte des Gedenkens richtet anschließend der Sächsische Mi- nisterpräsident Michael Kretsch- mer an die Teilnehmer der Ge- denkveranstaltung. Wofür schlägt das Herz der Chemnitzer? Am vergangenen Samstag kamen Chemnitzerinnen und Chemnitzer in die Alte Hartmannfabrik, um sich über Abendveranstaltung Ideen und Vorschläge zu informieren, aber auch eigene Meinungen und Anregungen zu diskutieren. Zentraler Baustein der Kulturhauptstadtbewerbung zum Gedenktag Chemnitz2025 sind Interventionsflächen, die städtebaulich, kulturell und nachhaltig entwickelt werden sollen. Foto: Ernesto Uhlmann Zum Ausklang des Gedenktages findet am 9. November, 18.30 Uhr im Säulensaal der Kunst- sammlungen Chemnitz am Thea- Im Gespräch bleiben, das Ziel war: Zum offiziellen Start der Bewer- allgemein von Radwege-Projekten entstanden, die nun aufbereitet terplatz eine Kombination aus Zukunftsszenarien für Chemnitz zu bungsphase für den Wettbewerb zur über die Idee einer Kulturinsel am und weiter diskutiert werden sollen. Lesung und Filmvorführung entwerfen. Kulturhauptstadt Europas 2025 Harthweg bis zum Vorhaben Dazu werden in den nächsten Wo- statt. Erst ganz allgemein, dann auch schon ging es in der Reihe der Bürgerdia- »Apfel2000« reichten. Sie alle sind chen an dieser Stelle alle Ergeb- Gelesen wird aus dem Buch »Wir sehr konkret – und das alles in vier loge diesmal um die Herzensange- nun Teil weiterer Überlegungen und nisse detailliert vorgestellt. Leben weiter« von Franz T. Cohn. Stunden. Rund 150 Chemnitzerinnen legenheiten der Chemnitzerinnen Ideenrunden. Franz Cohn, 1927 in Chemnitz und Chemnitzer haben sich auf dieses und Chemnitzer in Bezug auf die In dieser ersten Veranstaltung aber Auf Seite 2 geben wir einen ersten geboren und Jude, flüchtete Vorhaben eingelassen, Lieblingspro- kulturelle Infrastruktur und das Mit- wurden nach einem Voting die Überblick zu den sechs Workshops nach Schweden. Bei seiner jekte auserkoren, eigene Ideen vor- einander in der Stadt. sechs beliebtesten Vorhaben des für weiteres Nachdenken, weitere Flucht wurde Franz Cohn vom gestellt, Utopien kreiert, handfeste In diesem Zusammenhang rückten Tages in Workshops intensiver auf Vorschläge und Ideen. Das geht per Berliner Verleger Gottfried Ber- Vorschläge eingebracht… mögliche »Interventionsflächen« für Chancen und Utopien abgeklopft. email an chemnitz2025@stadt-chem- mann Fischer unterstützt, mit Und so wurde die alte Hartmann-Fa- Chemnitz2025 in den Fokus, also Konkret waren das: das Karl nitz.de, online unter dem sich der zweite Teil des brik am 27. Oktober zum Großlabor Orte, an denen künftig etwas pas- Schmidt-Rottluff Areal, der Gewer- www.chemnitz2025.de oder per Post Abends beschäftigt. zur Stadtentwicklung mit kulturellem sieren muss, sich was ändern soll. behof Stadtwirtschaft, das Eisen- an: Es wird eine Dokumentation Schwerpunkt, während der sächsi- 18 Vorschläge haben Verwaltung bahnviadukt, das Sportforum, die Stadt Chemnitz über Fischers Leben und Wirken sche Staatsminister für Finanzen, Dr. und Chemnitzer Vereine vorgestellt, Stadt am Fluss und der neue Geist Bürgermeisteramt/Pressestelle gezeigt. Die Lesung hält der Matthias Haß noch einmal die Unter- darüber hinaus brachten die Bürge- in alten Industriehallen. 09106 Chemnitz Schauspieler Christian Ruth von stützung des Freistaates zusagte. rinnen und Bürger weitere ein, die Dabei sind spannende Perspektiven – Weiter auf Seite 2 den Theatern Chemnitz. 2 IM GESPRÄCH BLEIBEN 44 02. November 2018 Inspiration für Chemnitz 2025 Die Stadt am Fluss Kreativhof »Die Stadtwirtschaft« Schon im Vorfeld wurden 14 Plätze definiert, an denen der Zugang zum Fluss denkbar wäre – Der Gewerbehof am Fuße des Sonnenbergs wird zum Gründerzentrum für die Kultur- und Krea- und Ideen dafür gibt es viele. Aus der klaren Forderung des Workshops, die Chemnitz erlebbar tivwirtschaft, zum Kreativ-HUB, zur Grüner:innenStadt. Der Ort ist perfekt dafür: Er hat Hinter- zu machen, wurden schließlich auch konkrete Vorschläge: ein Wasserspielplatz, Rastplätze, hofcharme, viel ungenutztes Potential und wird bereits für die Nutzung ertüchtigt. Aber Stege, Radwege entlang des Flusses, Zugänge ins Wasser, mehr Brücken, ein Brückenhaus, abgesehen von bereits feststehenden künftigen Nutzungen, hat der Workshop lustvolle Ideen die Befahrbarkeit des Flusses... Und so rückte immer mehr in Fokus, die Chemnitz als Teil vereint, für einen Wochen- und Jahrmarkt, einen Tauschmarkt und Urban Farming, für ein Open- einer blauen städtischen Infrastruktur zu qualifizieren und zu nutzen. Foto: Lisa Eichhorst Space und den »Fahrstuhl zum Mond«. Foto: Lisa Eichhorst Das Karl Schmidt-Rottluff Areal Das Sportforum Das Geburtshaus des bekannten Chemnitzer Expressionisten zu erhalten und kulturell zu nut- Chemnitz und der Sport – das ist eine erfolgreiche Liaison. Und im Sportforum wird diese be- zen, ist schon länger Ziel bürgerschaftlichen Engagements in der Stadt. Die Mitglieder des sondere Geschichte erzählbar. Zum einen, weil dieser Sportkomplex seinesgleichen sucht, zum Fördervereins Karl Schmidt-Rottluff haben deshalb auch intensiv mit Interessenten diskutiert anderen weil dort eine besondere Aura herrscht. Warum dann dieses Gelände nicht nutzbar ma- und schöne Ideen vorgestellt. So sei ein rotes Band denkbar, dass alle Karl Schmidt-Rottluff chen für die Chemnitzerinnen und Chemnitzer – dank eines Fitness-Parcours, Fuß- und Radweg Orte der Stadt verbindet. Die Linie 23, die zum Geburtshaus führt, könnte als KSR-Linie ge- mittendurch oder eines Walk of Fame – der den Spuren des Erfolgs folgt. Und Zeugnisse, die staltet sein. Und das Areal mit Mühle, Wohnhaus und Garten könnte Ateliers beherbergen, Re- sich inszenieren lassen, gibt es mit den alten Schieds- und Kampfrichtertürmen oder den Flut- sidenzen ermöglichen oder gute Adresse einer Summerschool werden – das alles gern in enger lichtmasten genug. Mit der Sanierung des Marathonturms zudem auch gestaltbare Seitenflü- Kooperation mit dem Berliner Brücke-Museum. Wichtig sei auch, die Inspiration Karl Schmidt- gel… Aber auch Vorschläge wie die Nutzung der Sporthallendächer für Solaranlagen kamen Rottluff im ganzen Stadtteil erlebbar werden zu lassen. hinzu. Visualisierung: DELTA-Plan GmbH Architektur- & Ingenieurbüro Prof. Kühn Neuer Geist in alten Hallen Das Eisenbahnviadukt, Annaberger Straße Industriebrachen hat Chemnitz genug, allein sie werden vielfach nicht genutzt. Zu schade, Durch ein starkes Bekenntnis der Stadtgesellschaft, organisiert vom Viadukt e.V., ist das impo- fanden die Workshop-Teilnehmer und ersannen ebenso kurzfristige und wenig aufwändige sante Tor zur Stadt und zum Industriegebiet Altchemnitz inzwischen zur Herzensangelegenheit Nutzungen wie längerfristige Vorhaben. Dabei war ihnen wichtig – egal wie die neuen Konzepte der Chemnitzerinnen und Chemnitzer geworden. Und sie haben reichlich Ideen, wie das Bauwerk auch aussehen - die Identität und Geschichte der alten Gebäude zu erhalten. Und neue Kon- mehr in den Fokus rücken kann: zepte sind unzählig möglich: als offene Werkstätten oder Hostel, als Bildungsort und alterna- etwa mit einem »überdachten« Technikspielplatz, einer Minigolf-Anlage oder einem Boule-Platz tives Klassenzimmer, als Aula oder flexible Veranstaltungshalle, als Mehrgene- darunter. Vielleicht auch mit einem Radweg darauf oder einem Aussichtspunkt vis-á-vis zum rationen-Wohnprojekt oder Markthalle. Angeregt wurden kurzfristige Zwischennutzungen schon Uhrenturm von Schubert & Salzer. Aber egal wie, die zentrale Forderung lautet: den Kreuzungs- jetzt – als Theaterraum, Wettkampfstätte oder Konzert-Location. Gewünscht wurde auch eine punkt verschiedener urbaner Lebensadern (Eisenbahn, Straße, Fluss) mit dem Viadukt zur Nutzung als Fahrrad-Parkhaus mit E-Bike-Verleih und Werkstatt. Foto: Lisa Eichhorst

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